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  • 4 Sterne

    15 von 16 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    mimitatis_buecherkiste, 14.09.2022

    Auf einer Demonstration wird der Polizist Kay Oleander von einer Bierflasche im Gesicht getroffen und verliert ein Auge. Kurze Zeit später trifft er auf Silvia Glaser, auch sie eine Versehrte, verletzt und verbittert auf den ersten Blick. Zusammen kommen sie einer Sache auf die Spur, die ungeheuerlich ist.

    Ehrlich gesagt weiß ich anfangs nicht, ob dieses Buch ernst gemeint ist oder Satire. Nun kenne ich mich mit einer Verletzung, wie der Protagonist sie erlitten hat, natürlich nicht aus, aber wenn man danach so drauf ist wie er, dann sollte man aus dem Dienst entfernt werden, und zwar sowohl aus dem Außen-, wie auch dem Innendienst. Am besten erstmal aus jedem Dienst, vor allem aber aus der Öffentlichkeit, weil man eine Gefahr für sich, auf jeden Fall aber für die Allgemeinheit wäre.

    Der erste Teil des Buches ist so wirr und chaotisch, dass ich an einen Drogenrausch denken muss; natürlich nicht bei mir, aber beim Protagonisten selbst. Die Gedanken, aber auch seine Gespräche sind unvollständig, oft konfus und ergeben - zumindest für mich - meistens keinen Sinn. Da hilft es auch nicht, eine weitere Person hinzuzuziehen, die genauso neben der Spur zu sein scheint. Ich war froh, als das Vorgeplänkel vorbei war und es endlich zur Sache zu gehen schien.

    „Da war nichts Merkwürdiges an meinem Verhalten, im Gegenteil: Mir schien, als würde ich mich nach einer langen Zeit der Verirrung wieder der Normalität annähern; als wäre ich endlich nüchtern genug, meinen Zustand zu akzeptieren und die Ratschläge, die in den vergangenen Wochen auf mich eingeprasselt waren, ad acta zu legen und meinen eigenen Vorstellungen zu folgen.“ (Seite 129)

    Im zweiten Teil ist mehr Struktur drin, der Schreibstil zwar immer noch ungewöhnlich und der Ich-Erzähler kompliziert, aber nun wird langsam klar, worauf es hinausläuft. Atemlos verfolge ich die Ereignisse, hoffe auf Erlösung und kann doch nur hilflos zusehen, wie alles den Bach hinunterläuft. Tragisch und emotional verläuft die Geschichte, nichts anderes habe ich erwartet und bin trotzdem mehr als erstaunt, wie sehr mich das Finale erschüttert und mitnimmt. Das Ende ist stimmig, der Abschluss perfekt. Ein ungewöhnlicher Lesegenuss, der mich noch eine Zeitlang beschäftigen dürfte. Dafür gibt es vier Sterne und eine Leseempfehlung.

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  • 4 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Hogado, 10.09.2022

    Leichter Krimi

    Der Roman Bullauge von Friedrich Ani Ist ein leichter Krimi mit zwei Protagonisten die vom Leben gezeichnet sind. Der erste Protagonist in diesem Roman ist ein Polizist, Kay Oleander, der Dienst verletzt worden ist und dabei ein Auge verloren hat und jetzt versucht sich durch den Tag zu retten. Die zweite Protagonisten ist eine junge Frau, Silvia Glaser die ebenfalls einen schweren Schicksalsschlag hinnehmen musste durch einen schweren Fahrrad Unfall. Obwohl sie im Verdacht steht für den Angriff auf den Polizisten verantwortlich zu sein schlagen sich diese beiden ungewöhnlichen Romanhelden zusammen um gegen eine viel größere Gefahr anzutreten. Ich finde den Krimi relativ leicht, er ist nicht zu vergleichen mit anderen Krimis oder Thrillers wie zum Beispiel Romane von Sebastian Fitzek, da es hier eher um das zwischenmenschliche und die Geschichte zweier Versehrter geht. Die Geschichte ist dennoch sehr gut geschrieben und für Fans eines guten Krimis sehr zu empfehlen. Ich habe das Buch regelrecht verschlungen und in zwei Tagen gelesen und kann es jedem weiter empfehlen.

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  • 4 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sigrid C., 16.09.2022

    Der Autor Friedrich Ani hat in sein " Bullauge" jede Menge Gedanken seines Protagonisten verpackt.
    Aber nur so versteht man die teils politisch angehauchte Handlung .
    Der Polizist Kay Oleander, der bei einem Einsatz bei einer Demonstration so unglücklich von einer Flasche getroffen wird, dass er auf einem Auge erblindet,
    sitzt nun unglücklich und unzufrieden zu Hause und geht in Gedanken immer wieder die mageren Ermittlungen durch, kommt aber so zu keinem Schluss.
    Nachdem Kay jede Menge Zeit zur Verfügung hat, recherchiert er nun für sich und glaubt, fündig zu werden.
    In Folge treten einige Nebenfiguren, aber auch noch eine Hauptfigur, die Verdächtige Via Glaser auf und es entwickelt sich eine teils skurrile, teils nachvollziehbare Handlung, in deren Verlauf so etwas wie eine Beziehung zur Verdächtigen entsteht.
    Der Autor schafft es wie immer spielend. den Leser mitten in das in Ich-Form geschriebene Geschehen zu ziehen.
    Das Ende überrascht sicher jeden, der das Buch liest.
    Das Cover könnte nicht besser gewählt sein und lädt zum Zugreifen und Lesen ein.

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tefelz, 21.09.2022

    Starker Realismus

    "Einfach lesen und dann vermutlich Ani Fan werden" An diesem Ausspruch von Christine Westermann vom WDR2 ist irgendwie alles passend. So ging es mir letztes Jahr als ich meinen ersten Friedrich Ani Roman las.

    Geschichte: Auf einer Demo bekommt Kay Oleander eine Bierflasche ins Auge und ist seitdem auf dem einen Auge blind. Krank geschrieben, hadert er mit dem Schicksal und lässt sich stark gehen. Sein Beruf als Polizist kann er zumindest im Außendienst nicht mehr nachgehen. Um wieder auf andere Gedanken zu kommen, versucht er die Videos der Demo nochmal zu schauen, ob er vielleicht Personen sieht, die eine Bierflasche geworfen haben könnten, denn die beiden mutmaßlichen Täter, die ihm sein Chef präsentieren will, waren zum Zeitpunkt nicht mal in der Nähe von ihm. In einem Interview während der Demo sieht er eine Frau mit einem Mann, die in Frage kommen könnten. Er kommt durch Zufall mit Frau Glaser ins Gespräch und stellt fest, dass auch sie behindert ist, Fahrradunfall ausgelöst durch einen Polizeiwagen...

    Schreibstil und Personen: Die Stärke jedes Ani Romans ! Darsteller , jede Szene ist absolut schlüssig und klar und schon nach den ersten Zeilen ist klar : er hat mich wieder gepackt und es ist mir völlig egal von was er schreibt. Wir begleiten Oleander in seine tiefsten und trübsinnigsten Gedanken und sind gedanklich voll bei ihm, wie er die Welt sieht und die Hoffnungslosigkeit langsam weicht. Der angeblich böse Bulle ist dann doch auch nicht so wie Sylvia sich einen Polzisten vorstellt, denn sie sieht den Mensch der hinter der Fassade steckt und unverdient sein Augenlicht verliert.

    Meinung : Es gibt kein Gut und kein Böse. Jeder hat seine Bedeutung und glaubt an das was ihm richtig erscheint. Durch die Bekanntschaft mit Sylvia entdeckt Oleander das es wichtigeres gibt als den Schuldigen zu suchen. Es ist absolut nicht spektakulär aber dieser Schreibstil löst eine Menge bei mir aus und selbst Banalitäten sind wie Gewürze, die eine Zutat zu einem gelungenen Roman sind.
    Ich denke, dass er die Menschheit spalten kann und entweder man ist Fan oder findet ihn langweilig oder langatmig.

    Fazit: Friedrich Ani ist für mich seit seinem letzten Buch 2021 eine Entdeckung für mich. Die ersten Teile der Tabor Süden Reihe sind ein Genuss und dieses Buch ist durch seine Erzählweise wieder etwas Besonderes, das bei mir hängen bleibt. 5 Sterne sind die logische Folge. Empfehlung an alle, die auch gerne psychologische Krimis mögen, wobei der Krimi hier eher der Nebenschauplatz ist. Für mich einfach stark !

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Philo, 24.09.2022

    Das Cover des Buches trifft die Geschichte und der Titel, zwar zweideutig, ist gut gewählt. Als Kriminalroman habe ich das Buch zunächst nicht erkannt, eher als Roman. Erst nach und nach wurde man in den Fall hineingezogen und erkannte, daß es doch um die Aufklärung zweier Fälle geht. Kay Oleander ist Polizist, der bei einer Demonstration sogenannter Spaziergänger seinen Dienst tat. Er wurde von einer zersplitterten Glasflasche im Gesicht getroffen und hat dabei sein linkes Auge verloren. Nun hadert er mit seinem Leben, als Polizist im Außendienst ist er nicht mehr einsatzbar. Bei Nachforschungen zu dem Geschehen fällt ihm der Name einer Frau auf, von der er glaubt, daß sie die Flasche geworfen haben könnte. Es kommt zu einer ersten Kontaktaufnahme von Seiten Oleanders. Silvia Glaser ist auch eine Geschädigte. Nach einem Fahrradunfall muß sie einen Gehstock benutzen. Sie beschuldigt die Polizei, an dem Unfall schuld zu sein. Sie nähern sich einander an, telefonieren, verabreden sich und erzählen sich gegenseitig ihre Geschichte, wobei sich herausstellt, daß Silvia Glaser von einer rechtsradikalen Gruppe als Kontaktperson ausgewählt wurde. Mit Hilfe von Oleander will sie sich von der Gruppe trennen. Der Autor läßt seine Leser hinter die Kulissen schauen. Er beschreibt anschaulich und sehr eindringlich die Arbeit der Polizei, aber auch die im Untergrund agierenden Rechtsradikalen. Silvia Glaser hat kaum eine Chance, sich aus diesem Kreis zu befreien.

    Das Buch wird mit jeder gelesenen Seite spannender, der Autor versteht es, seine Leser mitzunehmen. Es ist sein genialer Schreibstil, der seine Bücher zu etwas besonderem macht. Der Schluß ist anders als erwartet und bedrückend, aber genau passend zur Handlung des Buches.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Island, 18.09.2022

    Der Polizist Kay Oleander wurde im Rahmen eines Einsatzes bei einer Demo von "Querdenkern" von einer Bierflasche im Gesicht getroffen und verlor ein Auge, nun ist er vom Dienst freigestellt, stellt aber selbst weiter Ermittlungen bezüglich der bisher nicht gefundenen Schuldigen an. Dabei stößt er auf Silvia Glaser, die seit einem Fahrradunfall, ihrer Meinung nach ausgelöst durch ein Polizeifahrzeug, auf einen Gehstock angewiesen ist. Einerseits hat er sie weiter im Verdacht, dass sie die Flasche geworfen hat, andererseits nähert er sich ihr immer mehr an und erhält so auch Einblicke in das rechtspopulistische Querdenkermilieu, in das sie nach ihrem Unfall geraten ist. Schnell bekommt er den Eindruck, dass die Anführer einen Anschlag planen. Er weiß aber zugleich lange nicht, ob er Silvia voll vertrauen kann.

    Mir hat dieser Krimi, der zugleich auch Gesellschaftsporträt ist, sehr gut gefallen. Er beschäftigt sich mit einem (leider) sehr aktuellen Thema und zeigt auf, wie leicht auch Menschen aus der Mitte der Gesellschaft anfällig für Verschwörungstheorien werden können. Die Charaktere der beiden Protagonist:innen und ihre Gespräche wurden von Friedrich Ani überzeugend ausgestaltet. Der Schreibstil war sehr anschaulich und gut lesbar. Auch der Kriminalfall oder besser die Kriminalfälle und die Suche nach den Verantwortlichen blieb recht lange spannend.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ursula U., 25.09.2022

    Kay Oleander ist ein gewissenhafter Polizist, noch nie hat er von der Schusswaffe Gebrauch machen müssen. Akribisch hat er Tathergänge und Vernehmungen protokolliert. Seine Frau hat ihn schon vor Jahren verlassen und nun ist er auch noch ein seelisches und körperliches Wrack geworden. Bei einer Demonstration wurde er von einer Flasche getroffen und hat dabei ein Auge verloren. Die Demonstrierenden gehörten zur Querdenker- und rechten Szene, der Flaschenwerfer wurde nicht identifiziert. Kay stößt bei seinen eigenen Ermittlungen auf die gehbehinderte Silvia Glaser, die nach eigenen Angaben durch einen Polizeieinsatz eine Behinderte wurde. Ihre Sympathie für die rechte Szene will Kay für einen Undercovereinsatz ausnutzen. Doch wem kann er trauen?
    Es ist kein klassischer Kriminalroman, eine Spannung in der Handlung ist zwar da, jedoch steht sie nicht im Vordergrund. Es geht um persönliche Befindlichkeiten der Protagonisten, die Hilflosigkeit der Polizei, wie der Rechtsruck in der deutschen Gesellschaft im Alltagsleben stattfindet. Diese Themen werden von Friedrich Ani sehr detailliert beschrieben, in seiner ganz eigenen Sprache.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sylvia M., 26.09.2022

    Kay Oleander, Polizist. Nach einem Anschlag mit einer Bierflasche anlässlich einer Demo hat er ein Auge verloren und nun ist er für den Dienst auf der Straße nicht mehr tauglich. Er verbringt die Zeit seiner Rekonvaleszenz in seiner Wohnung - allein und antriebslos. In Aussicht ein Berufsleben im Innendienst.
    Bei seiner Recherche rund um den Anschlag auf sich selbst, stößt er auf Silvia Glaser - Via. Er ist überzeugt davon, dass sie die besagte Bierflasche auf ihn geworfen hat und will sie stellen. Er trifft die Frau, doch dann laufen die Dinge ganz anders als er erwartet hat. Via ist selbst versehrt und kann ihm glaubhaft versichern, nichts mit dem Anschlag zu tun zu haben. Ganz langsam lässt er ein wenig Nähe zu...
    Friedrich Ani versteht es wie kein anderer in die Köpfe der Menschen zu schauen und dies auch zu beschreiben. Man kann mit jedem einzelnen Protagonisten mitfühlen, mitdenken und schlussendlich auch nachvollziehen warum er was tut. Seine Bücher sind weniger Krimis als Psychogramme - nicht so einfach nebenbei zu lesen, aber in jedem Fall eine Bereicherung - und zwar immer!
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  • 5 Sterne

    Sylvia M., 29.10.2022

    Kay Oleander, Polizist. Nach einem Anschlag mit einer Bierflasche anlässlich einer Demo hat er ein Auge verloren und nun ist er für den Dienst auf der Straße nicht mehr tauglich. Er verbringt die Zeit seiner Rekonvaleszenz in seiner Wohnung - allein und antriebslos. In Aussicht ein Berufsleben im Innendienst.
    Bei seiner Recherche rund um den Anschlag auf sich selbst, stößt er auf Silvia Glaser - Via. Er ist überzeugt davon, dass sie die besagte Bierflasche auf ihn geworfen hat und will sie stellen. Er trifft die Frau, doch dann laufen die Dinge ganz anders als er erwartet hat. Via ist selbst versehrt und kann ihm glaubhaft versichern, nichts mit dem Anschlag zu tun zu haben. Ganz langsam lässt er ein wenig Nähe zu...
    Friedrich Ani versteht es wie kein anderer in die Köpfe der Menschen zu schauen und dies auch zu beschreiben. Man kann mit jedem einzelnen Protagonisten mitfühlen, mitdenken und schlussendlich auch nachvollziehen warum er was tut. Seine Bücher sind weniger Krimis als Psychogramme - nicht so einfach nebenbei zu lesen, aber in jedem Fall eine Bereicherung - und zwar immer!

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Paul S., 14.09.2022

    Bann

    Er zieht die Leserin oder den Leser in seinen Bann. Da merkt man den Altmeister Friedrich Ani. Das Buch ist als Roman gekennzeichnet nicht als Kriminalroman. Der kriminelle Aspekt steht bei Ani im Hintergrund. Im Vordergrund steht vor allem die innere Verfassung seiner Figuren.

    Da sind die beiden Hauptfiguren Kay Oleander und Silvia Glaser. Polizist Oleander wurde bei einer Demo an einem Auge verletzt, so dass er jetzt auf dem Auge blind ist. Glaser steht im Verdacht, bei der Demo die Flasche geworfen zu haben, durch die Oleander verletzt wurde.

    Eine rechtsradikale Partei und eine Gruppe von Querdenkern spielen eine Rolle. Oleander, eigentlich vom Dienst beurlaubt, hat den Verdacht, dass ein Anschlag geplant ist, und ermittelt trotz der Beurlaubung.

    Der Roman lebt von Schilderungen, die das sogenannte echte Leben zeigen. Lebensechte Gespräche gehen in ausführliche Monologe über. Die Typen, die Ani beschreibt, sind aus dem Leben gegriffen.

    Ein Roman, den man lesen sollte.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Brenda_wolf, 18.09.2022

    Aus der Welt gefallen
    Der Polizist Kay Oleander wurde auf einer Demo, einem sogenannten Spaziergang, von einer Flasche im Gesicht getroffen und verlor sein linkes Auge. Er ist vom Dienst freigestellt, fragt sich wie es beruflich mit ihm weitergehen soll. Vom Streifendienst wird er sich verabschieden müssen, bleiben nur noch Schreibtisch und Innendienst. Oleander, ist aus der Welt gefallen, ist seelisch angeschlagen. Er versucht sein Leben wieder auf die Reihe zu bekommen. Doch das Denken macht ihn verrückt. „Erinnerungen hocken in meinem Kopf wie Clowns mit Schrifttafeln, auf denen stand: Jetzt lachen! Jetzt klatschen! Jetzt lachen!“ Er muss was unternehmen, stöbert in den Akten im Revier und findet heraus, dass die Kollegen eine ältere Frau namens Silvia Glaser und ihren Begleiter zu dem Vorfall vernommen haben. Ist es Zufall? Oleander findet sich auf einem Streifzug durch die Stadt vor ihrer Haustür wieder und es kommt zu einer ersten Begegnung.

    Ist Silvia Glaser, genannt Via, die Frau, die sein Leben zerstört hat? Via sagt zu Oleander: „Sie sind verwirrt. Sie wissen nicht mehr, was wahr und was falsch ist. Sie wissen nicht mal mehr, wer sie selber sind.“ Sie kennt diesen Zustand. Auch ihr Leben wurde nach einem Unfall, angeblich verursacht durch einen Polizeiwagen, auf den Kopf gestellt. Sie geht seither am Stock, ist verbittert und hat sich ins rechtspopulistische Lager geflüchtet. Oleander erfährt, dass ein Anschlag geplant ist.

    Via und Oleander geben einander Halt. Beide sind von ihren Heimatplaneten gekippt, das verbindet. Und doch fragt sich Oleander, ob er ihr glauben kann. War sie die Werferin? Wollte sie Rache an der Polizei für ihre verursachte Behinderung?

    Wie in sämtlichen seiner Bücher begeistert mich Friedrich Anis Schreibstil auch in „Bullauge“. Der Titel erklärt sich in einem Satz von Silvia Glaser. Sie sagt zu ihm“ Ich schaue durch dich hindurch wie durch ein Bullauge und alles was ich seh, ist ein schwarzes Meer.“ Damit hat sie seinen Seelenzustand sehr gut beschrieben. Mir gefällt, die zum Teil poetische Sprache, z.B „Wozu mit alten Zweifeln gurgeln“, „Das Gedächtnis ist ein hinterfotziger Spieler.“ Die Zerrissenheit des Hauptprotagonisten kommt authentisch rüber. Überrascht hat mich eine Nebenfigur, der Nachbar Gustav. Auf den ersten Blick ein Kotzbrocken, ein Sch..kerl. Und doch schlägt ein Herz in seiner Brust.

    Die rechte Szene macht mir Angst. Was bezwecken die Strippenzieher. Sie scharen benachteiligt fühlende Freiheitskämpfer, an eine weltumspannende Verschwörung Glaubende um sich, um ihre Interessen durchzusetzen.

    Insgesamt ist das Buch eher düster. Der Roman ist weniger ein Krimi, als ein Psychogramm zweier verletzter Seelen. Das Ende hat mich schockiert, obwohl ich es fast ahnte. „Bullauge“ ist sicherlich nicht Anis bester Thriller, dennoch habe ich ihn gerne gelesen und ich freue mich schon auf weitere Bücher aus Anis Feder.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Al, 11.09.2022

    Unglaublich spannender, untypischer Krimi

    Ein unglaublich spannender Krimi, der sich um einen Wachtmeister außer Dienst in Rekonvaleszenz handelt, der während eines Einsatzes bei einer NVD = AFD Demonstration verwundet wurde und dabei ein Auge verloren hat.
    Er begibt sich auf die Suche nach dem Täter und lernt dabei eine der Demonstrantinnen näher kennen.

    Jedes weitere Wort über die Handlung wäre zu viel, deshalb nur Folgendes:
    Der Klappentext wird dem Roman in keinster Weise gerecht. Die Spannung steigt mit zunehmender Handlung immer weiter.
    Das war der beste Krimi den ich seit langem gelesen, ja regelrecht verschlungen habe. Ich kannte den Autor vorher nicht, werde mir jetzt aber das ein oder andere seiner Werke zu Gemüte führen.

    Fazit:
    Wer die Corona-"Spaziergänge" unter Beteiligung der AFD in absolut unterhaltsamer Krimi-Form im Münchner Setting aufarbeiten will, kommt hier voll auf seine Kosten.

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  • 5 Sterne

    Yvonne S., 28.10.2022

    Das Cover passt hervorragend zum Roman Bullauge von Friedrich Ani. Das war mein erstes Buch von Friedrich Ani. Die Handlung ist leise, düster und eindringlich. Die Sprache, die er wählt ist faszinierend und interessant gewählt und gefiel mir sehr gut. Wird mit Sicherheit nicht sein letztes Buch gewesen sein, welches ich lese. Der Polizist Kai Oleander muss mit dem Schicksalsschlag kämpfen ein Auge verloren zu haben und lernt im Laufe des Buches Silvia Glaser kennen, die ebenfalls mit ihrem Schicksal zu kämpfen hat, einer kaputten Hüfte. Im Laufe des Romans kommen sich die beiden sehr zaghaft näher und helfen sich in gewisser Weise gegenseitig wieder halt zu finden. Das Ende ist überraschend, und hätte ich so nicht damit gerechnet. Sein Schreibstil lässt sich flüssig lesen und man behält auch immer den Überblick über die Handlung und das Befinden der beiden Hauptfiguren. Absolute Empfehlung zum Lesen.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    kiki51, 26.09.2022

    Der Polizist Kay Oleander wird bei einer Demo durch eine Bierflasche am Auge verletzt und läuft seitdem mit einer Augenklappe , das Auge war nicht mehr zu retten. Bis zum Jahresende ist der Polizist krankgeschrieben, aber wie geht es dann weiter, im Außendienst kann er nicht mehr eingesetzt werden. Er grübelt viel und trinkt auch zu viel. Eines Tages fasst Kay den Entschluss, auf eigene Faust zu ermitteln und den Übeltäter zu finden. Seine Kollegen schaffen es scheinbar nicht.
    Als er Sylvia Glaser, die vermeintliche Täterin, trifft, die selber nach einem Fahrradunfall gehandicapt ist, sind die Beiden sich in gewisser Weise sympathisch. Sylvia hat sich nach dem Unfall einer rechten Partei angeschlossen und vermutet einen Anschlag, den sie und Kay aber vereiteln wollen.
    Das Ende dieses Romans bzw. Krimis war für mich überraschend und nicht vorhersehbar.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Wir G., 11.09.2022

    Ein in mehrdeutiger Weise treffender Titel für diese Geschichte um zwei in mehrfacher Hinsicht Versehrte, die aus der Bahn geworfen wurden. Ihre Befindlichkeiten werden ausführlich dargelegt. In der Tat sehr lakonisch, wie einer der Klappentexte vermerkt. Während der Autor beschreibt, wie der Polizist Oleander mit der in rechtspopulistischen Kreisen verkehrenden Silvia, die womöglich für den Verlust seines Auges verantwortlich zeichnet, zusammenfindet, spielt er gekonnt mit den Worten. Zeichnet Wortbildnisse, lässt Bilder vor den Augen der Lesenden entstehen. Man fühlt die Zerrissenheit der Protagonisten. Ein literarischer Roman. Sätze wie: „Der Regen schwemmte die Stunden aus dem Sonntag“, "... , aus einem Himmelseck spitzte die Sonne in mein Fenster" oder Kapitelüberschriften wie "Ohne Humor ist alles nichts", sind einfach nur schön.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Martina M., 25.09.2022

    Kay Oleander ist Polizist. Bei einer Demo wurde er von einer Flasche getroffen und verlor sein linkes Auge. Er sucht und findet Kontakt zu Silvia Glaser, die als Tatverdächtige in Frage kommt. Sie wurde durch einem durch Polizisten herbeigeführten Fahrradunfall verletzt und hat eine Behinderung zurückbehalten.

    Friedrich Ani, Jahrgang 1959, schreibt nicht nur Romane, sondern auch Gedichte, Jugendbücher, Hörspiele, Theaterstücke und Drehbücher. Er wurde mehrfach ausgezeichnet.

    Das Cover weist mit der zerbrochenen Flasche weist sehr deutlich auf den Inhalt hin. Der Titel erklärt sich im Roman.

    Den neuen Roman von Friedrich Ani wollte ich unbedingt lesen, klingt doch der Klappentext sehr spannend. Sein Protagonist Kay Oleander geht nach dem Verlust seines Auges durch alle Tiefen, die eine solche Verletzung vermutlich mit sich bringt. Sein Leben hat sich völlig verändert, denn seine bisherige Tätigkeit kann er nicht mehr ausüben. Sehr detailliert beschreibt Friedrich Ani Oleanders Zustand. Silvia Glaser, genannt Via, ist durch die Folgen des Unfalls ebenfalls gezeichnet, was Ani ausgezeichnet beschreibt. Dennoch bleibt sie für mich eher im Ungefähren, auch, was ihre Kontakte in die rechte Szene betrifft.

    Im ersten Teil steht Oleander und der Umgang mit seiner Verletzung im Vordergrund, im zweiten Teil nimmt der Roman Fahrt auf, als es um ein geplantes Attentat geht. Das Ende ist absolut folgerichtig und stimmig.

    Es ist ein typischer Ani-Roman, denn er beherrscht die Sprache virtuos. Es werden viele Fragen aufgeworfen, die zum Nachdenken anregen.

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  • 4 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    abookatnight, 10.09.2022

    Zuerst hat mich das Buch gar nicht so angesprochen, weder vom Cover, noch vom Klappentext war es sofort überzeugend.
    Irgedwie bin ich dann aber doch neugierig geworden und kann sagen ich bereue es nicht;)

    Das Buch wirkt wie aus der aktuellen Zeit gegriffen -sehr real und lebensnah.
    Der Schreibstil ist besonders; es gibt kurze, prägnante, umgangssprachliche Sätze, die teilweise sehr direkt und ironisch sind.
    Ich mochte die Art, wie die Geschichte aufgebaut ist, die Art wie sie aktuelle Themen behandelt ohne sie dabei eins zu eins (namentlich) zu übernehmen.
    Im Grunde geht es um Gewalt gegen die Polizei, Gewalt aus der Rechten Szene, aber auch um Missstände und Fehlverhalten seitens der Uniformierten.
    Geschildert wird das Ganze aus der Sicht eines Beamten, der seit einem Angriff auf einer Demo von einer unbekannten Person nur noch mit einem Auge sehen kann.
    Seine psychische Verfassung, die logischerweise nicht die Beste ist, ist auch ein großer Bestandteil des Buches und drückt sich unter anderem in dem Schreibstil des Autors aus. Meiner Meinung nach ist das wirklich glaubhaft gelungen.
    Das Buch spiegelt die aktuelle gesellschaftliche Lage sehr gut wieder, ist fesselnd und wird immer spannender, auch wenn es sich dann zum Ende hin für mich etwas zu lange gezogen hat.

    Wer einen rasanten Krimi lesen möchte wird hier nicht fündig. Wer sich aber auf die Psyche des Protagonisten, die Parallelen zu der angespannte Lage momentan einlassen kann, wird hier viele Denkanstöße bekommen und gut unterhalten werden.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    AnnaMagareta, 11.09.2022

    Ein ungewöhnliches Duo

    „Bullauge“ ist mehr ein erzählender Roman als ein spannender Krimi des Autors Friedrich Ani.

    Kay Oleander und Silvia Glaser sind beide versehrt. Kay Oleander war Polizist und wurde bei einer Demonstration durch eine Flasche getroffen wodurch er eines seiner Augen verlor. Als Folge daraus wird er vom Außen- in den Innendienst versetzt und hat nicht mehr das Leben, was er sich wünscht. Das Leben von Silvia Glaser wurde durch einen Fahrradunfall - der dafür gesorgt hat, dass sie am Stock geht - zerstört. Die Schuld sieht sie bei der Polizei. Bei dem Versuch Halt zu finden, hat sie sich auf eine rechtsextreme Partei eingelassen. Aus Angst schafft sie es nicht sich wieder abzuwenden. Obwohl die Vermutung nahe liegt, dass Silvia für die Verletzung von Kay verantwortlich ist, tun sich die beiden zusammen.

    Das Buch besteht aus zwei Teilen. Im ersten steht Kay und im zweiten Silvia im Vordergrund. Die Handlung beginnt langsam und es stehen mehr die Protagonisten als die Ereignisse im Vordergrund.

    Der Schreibstil ist typisch für den Autor, ich brauche immer einige Seiten, um mich daran zu gewöhnen. Die Thematik ist aktuell und brisant, trotzdem gibt es immer wieder Stellen, in den mich Ani mit seinem trockenen Humor zum Lachen gebracht hat.

    Es ist ein Krimi der leisen Töne, in denen zwei aus der Bahn geworfene Menschen etwas Großartiges leisten. Krimis bringen mich sonst eher selten dazu über mein eigenes Leben nachzudenken. Dieser hat es geschafft.

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  • 4 Sterne

    Johann B., 10.10.2022

    Nicht nur die Tatsache, dass er mal wieder seine Freizeit für den Schutz von Demonstranten vergeudete. Dass er aber mit einer Flasche beworfen wird und dabei ein Auge verliert, das haut dem Fass den Boden aus. Jetzt ist Polizist Oleander beurlaubt und langweilt sich. Zudem möchte er wissen, wer ihm diese schlimme Verletzung antat. Es treibt ihn um, dass auch seine Kollegen bisher noch keinen Täter dingfest machen konnten. Welch glücklicher Zufall, dass er eine Frau namens Gisela Glaser trifft. Auch sie war auf der Demo und will ihm helfen, den Täter zu finden. Gemeinsam machen sie sich an die Arbeit.

    Wie fühlen sich Menschen, wenn sie von Zeitgenossen so schwer verletzt wurden, dass sie nicht mehr arbeiten können? Was geht in ihnen vor, wenn sie angestarrt oder gar verlacht werden? Wenn ihre Behinderung so offensichtlich ist? Nicht nur diese Fragen werden in dem Buch „Bullauge“ perfekt beantwortet. Und das nicht etwa auf der Schiene Mitleid. Nein, so, wie es ist. Das weiß ich aus eigener und leidvoller Erfahrung.

    Ein typischer Ani. Nicht einfach zu lesen, da sein Stil gewöhnungsbedürftig ist. Er schreibt gerne durch die Blume und zuweilen auch langatmig. Und trotzdem zieht es mich immer wieder zu seinen neuen Büchern. Dieses hier gefiel mir, da es auch die Problematik von Kreisen mit Rechter Gesinnung zeigt. Und das auch überzeugend. Das Ende war für mich keineswegs vorauszusehen und das macht ein guter Krimi für mich aus.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lesemone, 12.09.2022

    Friedrich Ani erzählt in seinem neuen Buch die Geschichte von Polizist Kay Oleander, der auf einer Demo verletzt wurde und dabei das linke Auge verlor, und von Silvia Glaser, die nach einem Fahrradunfall dauerhaft geschädigt ist. Dazu kommt, dass sie sich einer rechtspopulistischen Partei angeschlossen hat und dort aussteigen möchte. Als ein Anschlag geplant wird, vertraut sie sich Kay an und gemeinsam wollen sie das Attentat verhindern.

    Mir hat das aufgegriffene Thema sehr gut gefallen. Der Autor scheut sich nicht, die tieferen Strukturen bei der Polizei zu beleuchten und dadurch zu einer nicht ganz so überraschenden Erkenntnis zu kommen. Nicht alle sind frei von Extremismus. Interessant fand ich die Darstellung des Protagonisten zu Beginn des Buches. Man spürt sehr deutlich, wie einsam und verlassen er sich nach dem Unfall fühlt. Die Bekanntschaft mit Silvia tut ihm gut, da er wieder für etwas gebraucht wird. Beide Protagonisten stehen hier stark im Fokus, ich mochte die Dialoge der beiden sehr gerne. Zum Ende hin wird es etwas mehr kriminalistisch, das Buch ist jedoch kein reiner Krimi. Friedrich Ani will damit eine Botschaft senden und nicht als Krimiautor der atemlosen Spannung auftreten. Mir hat der kritische Blick in die momentane gesellschaftliche Gesinnung, aber auch der Wink an die für uns doch wichtigen Behörden sehr gut gefallen.

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