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  • 4 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    valid_username, 22.08.2018

    Zeitreise zu den Anfängen der Chirurgie

    Mit "Der Horror der frühen Medizin" hat es Lindsey Fitzharris auf unterhaltsame und schockende Art und Weise geschafft eine Biographie mit einem Sachbuch zu verbinden.

    Die Chirurgen des 19. Jahrhunderts waren weniger Ärzte als Handwerker. Operationen fanden in, mit Schaulustigen gefüllten Sälen statt, an Hygiene wurde kein Gedanke verschwendet und da noch keine Anästhetika bekannt waren, mussten die Patienten die Operationen bei vollem Bewusstsein ertragen. Das Buch handelt von dem Leben und Wirken des Joseph Lister, welcher einer jener Chirurgen des 19. Jahrhunderts war. Er war höchst ambitioniert Lösungen für die vielen Probleme der frühen Medizin zu finden, was ihm glücklicherweise auch gelang und so ist es auch Joseph Lister zu verdanken, dass die moderne Medizin so fortschrittlich ist, wie wir sie heute kennen.

    Auch wenn es sich hierbei um eine Biographie/ ein Sachbuch handelt, liest sich das Buch gut und wird auch nie trocken oder langweilig. Die Informationen sind gut recherchiert und als Quellen am Ende aufgeführt. Lindsey Fitzharris schafft es perfekt den Horror der frühen Medizin einzufangen, mit interessanten Fakten zu unterfüttern und ihn mit einer teilweise erschreckenden Detaillierung dem Leser zu vermitteln.
    "Der Horror der frühen Medizin" ist ein informatives Sachbuch in biographischem Stil, das nicht nur für professionelle Mediziner, sondern auch für medizininteressierte Laien bestens geeignet ist. Es sind jede Menge interessanter Fakten enthalten, die interessant und unterhaltsam vermittelt werden. Allerdings muss ich anmerken, dass hier der Name Programm ist. So Manche detaillierte Schilderung kann schon einmal für ein flaues Gefühl im Magen sorgen.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    schliesi, 14.09.2018

    Inhalt und meine Meinung:
    Mitte des 19. Jahrhunderts steckt die Medizin noch in den Kinderschuhen. Leichenraub, öffentliche Operationen vor hunderten von Zuschauern, die Chirurgen operieren in Straßenkleidung, Hygiene ist damals noch ein Fremdwort. Viele Patienten sterben, weil sich Krankheiten rasant ausbreiten oder die mangelnde Hygiene schwere Entzündungen hervorruft. Der Leser begleitet den jungen Londoner Studenten Joseph Lister, der mit allen ihm verfügbaren Mitteln versucht die Sterberate in den Krankenhäusern zu senken. Die Ereignisse sind sehr detailreich und bildhaft beschrieben, ich fühlte mich oftmals als wäre ich als stiller Beobachter bei den Operationen dabei. Zimperlich darf man beim Lesen dieses Romans keinesfalls sein. Der erste Hinweis, dass die Lektüre recht blutig sein könnte, zeigt die rote Schrift auf dem Buchumschlag, dessen Gestaltung richtig gut zum Inhalt passt. Ein interessantes Buch, das ich sehr gerne gelesen habe und auch gerne weiterempfehle an Menschen, die einen Einblick in die Medizin Mitte des 19. Jahrhunderts bekommen wollen.

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  • 5 Sterne

    10 von 23 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Diamondgirl, 08.10.2018 bei bewertet

    Lehrreich, gruselig und dennoch unterhaltsam

    Mitte des 19. Jahrhunderts war alleine die Durchführung von Operationen ohne jegliche Betäubung aus heutiger Sicht haarsträubend. Wen wundert es da, dass ein guter Chirurg hauptsächlich daran gemessen wurde, wie schnell er eine OP durchführen konnte. Damalige Chirurgen konnte man guten Gewissens als Knochenklempner bezeichnen. Eine Amputation unter einer Minute war erstrebenswert in Anbetracht der fürchterlichen Qualen, die die Patienten dabei erleiden mussten. Mit der Entdeckung des Chloroforms hatten diese Zustände zum Glück ein Ende.
    Allerdings brachte dies den Nachteil, dass nun umso häufiger zu Messer und Säge gegriffen wurde, da die Eingriffe selbst nicht mehr so furchterregend waren. Meist jedoch kam es einem Todesurteil gleich, wenn man in ein Krankenhaus musste, um sich einer Operation zu unterziehen. Die Kranken lagen eng gedrängt in total überfüllten Sälen, wo sich Keime problemlos und blitzschnell verbreiten konnten. Aus diesem Grund bezeichnete man Krankenhäuser umgangssprachlich auch als Todeshäuser. Wer es sich leisten konnte, bestellte den Operateur nachhause und hatte deutlich bessere Überlebenschancen.
    Sind heutzutage die multiresistenten Erreger als sog. Krankenhauskeime überall im Gespräch, so sind sie wirklich ein Klacks im Vergleich zur damaligen Zeit, wo noch nicht einmal bekannt war, was die fürchterlichen Entzündungen nach Gewebeverletzungen auslöste. Nicht selten starb sogar der Operateur nach dem OP, weil er sich dabei eine kleine Verletzung zuzog. Es gab praktisch keinerlei Hygiene - weder im OP noch im Krankenhaus allgemein. Mehrere OPs nacheinander wurden mit dem gleichen Besteck durchgeführt, ohne es auch nur abzuspülen zwischen den Eingriffen. Auch die Reinigung der Hände vor dem OP war nicht gebräuchlich. Als unvermeidbare Nebenerscheinung wurden die zahlreichen Todesfälle von allen Beteiligten hingenommen.
    Der junge englische Chirurg Joseph Lister jedoch gibt sich nicht damit zufrieden. Er ist bekennender Anhänger der Mikroskopie und macht sich beständig und hartnäckig auf die Suche nach den Auslösern der unseligen Entzündungen und Blutvergiftungen, die meist zum Tode führten. Er leidet sehr darunter, dass er seine Patienten nicht retten kann, obwohl der OP an sich sehr gut verlaufen ist und große Hoffnungen machte.

    Lindsey Fitzharris präsentiert in ihrem Buch nicht nur einen ausgesprochen interessanten und informativen Blick auf die medizinischen Verhältnisse jener zum Glück vergangenen Epoche. Es ist vielmehr eine Biografie des Chirurgen Joseph Lister, den der Leser auf den zahlreichen Wegen seiner beruflichen Laufbahn und der Suche nach den Krankenhauserregern begleiten kann, dem immer klarer wird, dass die hygienischen Verhältnisse Schuld tragen an den hohen Opferzahlen. Während seiner verschiedenen Anstellungen werden ihm auch oft genug Steine in den Weg gelegt, die er jedoch hartnäckig umgeht.
    Trotz dieses eigentlich trockenen Stoffes liest sich dieses Buch wie ein spannender Roman. Der Schreibstil ist angenehm locker und auch nicht voyeuristisch, sondern ausgesprochen sachlich. Eine ausgesprochen angenehme Art, sich auch einmal mit etwas Lehrreichem zu unterhalten.

    Fazit: Schön, dass die gute alte Zeit längst vorbei ist!

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  • 5 Sterne

    0 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jennifer H., 28.07.2018

    aktualisiert am 29.07.2018

    INHALT
    Zu Beginn des 19. Jahrhunderts endete fast jede Operation tödlich. Dies lag mitnichten am medizinischen Unvermögen der damaligen Chirurgen, sondern vielmehr an der mangelnden Hygiene. Weder die Ärzte noch die OP-Säle wurden desinfiziert. Kurzum, Keime konnten sich rasant ausbreiten. 1860 erreichte die Mortalitätsrate in den britischen Krankenhäusern gar ihren Höchststand. Der vielseitig interessierte Chirurg Joseph Lister (1827-1912) wollte dieses sinnlose Sterben beenden, indem er sich entschieden gegen die allseits bekannte Miasmentheorie aussprach. Der Quäkersohn forschte und beobachte den Verlauf der gängigen Wundinfektionen (wie z. B. Erysipel, Gangrän oder Sepsis) mikroskopisch genau und fand heraus, dass das Krankenhauspersonal als Überträger Nr. 1 fungierte. Lister stützte sich dabei auf Louis Pasteurs Studien und entwickelte diese ehrgeizig neben dem hektischen Klinikbetrieb in Glasgow und London weiter. Was folgte, verblüffte Patienten wie Ärzte und machte Lister zum Begründer der sog. antiseptischen Medizin. Der Hospitalismus konnte gebannt werden, indem man fortan Hände, Kleidung sowie den OP-Bereich gründlich desinfizierte.

    MEINUNG
    Mit der Biografie „Der Horror der frühen Medizin“ ist der britischen Medizinhistorikerin Lindsey itzharris wahrlich eine spannende Lektüre mit krimihaften Zügen gelungen. Ich habe das 276-seitige Buch regelrecht verschlungen. Das lag zum einen daran, dass mich die Thematik brennend interessiert hat und zum anderen an den bildhaften Beschreibungen der Autorin. Fitzharris hat sowohl die Zeitumstände als auch die Rückständigkeit der Chirurgie im 19. Jahrhundert erschreckend realistisch porträtieren können. Dies setzt natürlich eine umfangreiche Recherche voraus. Als Leser staunt man einfach, wenn von alltäglichen Schausektionen und Schlachter ähnlichen Medizinern die Rede ist. Man kann es sich kaum vorstellen, aber damals galten Krankenhäuser als „Todeshäuser“ und wurden nur im äußersten Notfall aufgesucht. Im Privaten sah es nicht besser aus. Dort herrschte Dunkelheit, Dreck und harte Arbeit.

    Diese recht bedrückende Stimmung nimmt das Cover auf eindrückliche Weise auf. So ist der Titel in Blutrot gehalten und der schwarze Hintergrund erinnert an den Tod. Die zwei metallischen Operationsgeräte flößen zusätzlich Respekt ein.

    Dreh- und Angelpunkt der Lektüre ist Joseph Lister. Er war eine Lichtgestalt der damaligen Zeit. Er lebte 100 Prozent für die Medizin und ordnete dieser alles unter. Sein Forscherdrang, sein Mut zur Veränderung und seine Bescheidenheit haben mir imponiert. Es ist m. E. wichtig, dass man an solch wichtige Persönlichkeiten der Naturwissenschaft erinnert wird. Denn ich kannte Lister vor der Buchlektüre nicht, hatte weder im Biologieunterricht oder irgendwo anders von ihm gehört.

    FAZIT
    Ein durchweg lesenswertes Kapitel der Medizingeschichte, das flüssig und spannend erzählt wird. Gut, dass sich die Medizin in puncto Asepsis weiterentwickelt hat.

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  • 5 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Zsadista, 13.08.2018

    „Der Horror der frühen Medizin“ ist ein Medizingeschichtsbuch aus der Feder der Autorin Lindsey Fitzharris.

    Der Titel sagt eigentlich schon alles aus. Die Anfänge der Medizin waren der pure Horror, vor allem aus Schmerzen, Blut und Sterben. Und wieder bin ich froh, dass ich in der Vergangenheit nicht gelebt habe.

    Das Cover ist einfach, passt jedoch perfekt. Die glänzende blutrote Schrift auf schwarzem Grund sticht direkt ins Auge. Die Knochensäge besagt dann auch schon alles weitere.

    Um das Buch zu lesen muss man schon gute Nerven haben. Die Kapitel gehen ganz schön unter die Haut. Ich musste selbst ab und zu Pausen beim Lesen einlegen und zu einem anderen Buch greifen.

    Es ist schon fruchtbar sich vorzustellen, wie früher operiert und behandelt wurde. Und das an allem möglichen und unmöglichen Stellen ohne Narkose oder saubere Gerätschaften. Kein Wunder, dass die Menschen, wenn sie denn die OP überlebt haben, danach an Infektionen gestorben sind.

    Dazu kam dann noch, dass OP‘s oftmals eine Sensation für die Massen war. Oft quollen die Operationssäle vor Schaulustigen über. OK, würde heute vielleicht auch noch so sein, wenn OP’s öffentlich wären. Die Sensationslust der Menschen hat sich ja nicht verringert. Allerdings läuft es heute doch eher gesitteter und sauberer ab, als vor rund 150 Jahren, hoffentlich.

    Das Buch selbst ist sehr informativ und auch gut geschrieben. Ich fand alles verständlich und konnte mir, leider, alles sehr gut vorstellen.

    Zum Glück gab es früher Menschen, die auf sehr gute Dinge gekommen sind. Wie Hygiene, Medikamente, Narkose und noch vieles mehr. Kaum auszudenken, wenn diese Zustände heute noch gelten würden.

    Für Interessenten des Themas ist das Buch auf jeden Fall eine Empfehlung von mir. Für Leser mit leichtem Magen und dem Hang zur Ohnmacht würde ich vorsichtig empfehlen, die Finger von der Lektüre zu lassen. Denn das Buch ist keine Fiction, es war die reine Realität.

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  • 5 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Feelina06, 08.10.2018

    Mitte des 19.Jahrhunderts steckte die Medizin noch in den Kinderschuhen und der Griff zum Skalpell war eher der aller letzte Ausweg. In den Krankenhäusern der damaligen Zeit herrschten furchtbare Zustände, Leichen wurden geraubt und Operationen wurden wie Kirmesattraktionen behandelt. In dieser Zeit lebte der junge Student Joseph Lister, der mit seinen Entdeckungen alles veränderte.
    „Der Horror der frühen Medizin“ von Lindsey Fitzharris erzählt über das Leben dieses Mannes und wie schaurig und erschreckend ein damaliger Arztbesuch war.
    Die Autorin hat eine fantastische Anschauung der damaligen Umstände in der Medizin geschaffen und die Beschreibungen sind so detailliert das man sich so manche Begebenheiten in dem Buch lebhaft vorstellen kann.
    Der Schreibstil ist anspruchsvoll aber leicht verständlich und die medizinischen Begriffe sind so gut erklärt, das es auch durchaus ein Laie verstehen kann.
    Das die Medizin damals noch an ihrem Anfang stand ist ja durchaus bekannt, aber was für Zustände gerade in den Krankenhäusern herrschte ist absolut erschreckend und ich bin nach diesem Buch mehr als froh in der heutigen Zeit zu leben.
    Ein super informatives Buch über die anfängliche Medizin und deren Entwicklung. Geschichte einmal anders.

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  • 5 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Meike K., 12.08.2018

    In diesem Buch wird das Leben und schaffen von Joseph Lister näher betrachtet. Lister fängt 1844 in London an Medizin zu studieren. Die damalige Medizin ist nicht mit unseren heutigen Standards zu vergleichen. Niemand wäscht sich die Hände, am Skalpell klebt noch das Blut von dem vorherigen Patienten und eine Operation ist meistens ein Todesurteil. Ins Krankenhaus gehen nur die Ärmsten, denn von Hygiene hat noch niemand etwas gehört, Infektionen sind ein ständiger Begleiter und führen meistens zum Tod. Das Krankenhaus ist für viele Menschen ein Ort des Schreckens. Joseph Lister will die hohe Infektions- und Sterberate nicht hinnehmen. Voller Leidenschaft versucht er zu verstehen, wie sich die Krankheiten ausbreiten und wie man dies verhindern kann. Doch wie jede neue Theorie hat auch die seine viele mächtige Gegner und Lister muss kämpfen um Gehör zu finden.

    Dieses Buch ist keine langweilige Biographie. Es beschreibt das facettenreiche Leben und Schaffen von einem Mann, von dem ich vorher nicht einmal was gehört hatte.

    Der Schreibstil liest sich sehr flüssig. Schnell ist man in der Geschichte. Während des Lesens musste ich immer wieder ungläubig den Kopf schüttle, weil ich so schockiert über die Zustände damals war und so lange ist das auch nicht her.
    Obwohl ich wusste, dass man die Zustände damals und heute schwer vergleichen kann, war ich beim Lesen fassungslos über die damaligen Praktiken.

    Lindsey Fitzharris schafft es sehr bildhaft zu schreiben und so macht das Lesen noch mehr Spaß, ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen, denn nichts ist spannender als das echt Leben.

    Leseempfehlung.

    Ich habe das Buch von vorablesen bereitgestellt bekommen und bedanke mich herzlich dafür.

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  • 5 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Janine W., 30.08.2018

    Biographien lese ich eigentlich recht wenig meist nur dann wenn mich das Thema oder die Person wirklich interessiert.

    Dies war der Fall bei "der Horror der frühen Medizin " auf welche ich durch eine Leseprobe gestoßen bin .

    Zum Buch .
    Vorweg gesagt ,für zartbeseitete ist dieses Buch nichts ,den schon die ersten Seiten haben es in sich .
    Schildern Sie sehr genau und detailliert die gängigen Behandlungs und Operationspraktiken der damaligen Zeit .
    Einer Zeit ohne Narkosen und ohne Antiseptika.

    Erzählt wird hier der lange und mühevolle Weg des Chirurgen Joseph Lister der es über die Jahre schaffte als einer der ersten die Leiden der Patienten zu lindern und Vorreiter in der Bekämpfung von Entzündungen war .

    Meine Meinung .
    Ich fand dieses Buch wirklich toll und kann es nur empfehlen .
    All jene die sich ein wenig für die Geschichte der Medizin interessieren dürften hier eine spannende und informative Lektüre finden

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  • 5 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Marianna T., 09.09.2018 bei bewertet

    Ein atmosphärisches Stück Geschichte

    Lindsey Fitzharris beschreibt in ihrem Buch die Entwicklungen in der Medizin im 19. Jahrhundert in England. Ein düsteres Kapitel in der Geschichte der Medizin. Die Zustände zur Zeit der Industrialisierung London sind für viele Menschen tödlich: Dreck, Seuchen und Behandlungen ohne Betäubung. Bis Joseph Listers Forschungen alles veränderten.

    Das Buch entführt die Lesenden in ein London, in dem die Krankenhäuser den Patienten und Ärzten eher den Tod als Gesundheit brachten. Es geht um große Zuschauermengen in den Operationssälen, fehlende Desinfektion, Entfernung von Körperteilen bei vollem Bewusstsein, Dreck und gefährliches Unwissen über Erkrankungen. Fitzharris beschreibt die Zustände und die Entwicklungen der Medizin sehr atmosphärisch. Die Schreie der Patienten, die Blutlachen auf den Böden und der bestialische Gestank werden erlebbar. Schonungslos und mit viel Spannung lässt die Autorin die Anfänge der Medizin wiederaufleben.

    Dies ist ein ungewöhnlicher historischer Roman. Da sind einerseits die detaillierten und sehr atmosphärischen Beschreibungen, die das Geschehen im 19. Jahrhundert dokumentieren. Alles wirkt sehr realistisch und glaubwürdig. Die Erzählungen sind schockierend und faszinierend. Andererseits wird das Leben und die Forschungen des Joseph Lister gut nachvollziehbar beschrieben. Lister wird umfassend charakterisiert – in seiner Orientierungssuche, den Depressionen und seinem unbändigen Forschungsdrang. Eine wirklich spannende Persönlichkeit.

    Eine spannende Dokumentation der Medizin im 19. Jahrhundert Englands und eine faszinierende Persönlichkeit, die der Medizin große Fortschritte bringt.

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  • 5 Sterne

    3 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Archer N., 26.07.2018 bei bewertet

    Wenn man im 19. Jahrhundert gezwungen war, sich bei einem Chirurgen unters Messer zu legen, konnte man davon ausgehen, dass das letzte Stündlein geschlagen hatte. Chirurgen waren kaum mehr als Metzgermeister, die knietief in Blut wateten und sich mehr auf die Schnelligkeit ihrer Skalpelle verließen als auf die Hoffnung, den Patienten durchzubringen. Hygiene war ein Fremdwort, die Kleidung der Chirurgen starrten von Dreck, Blut, Eingeweide, Eiter und was sich sonst noch Leckeres in einem Schlachthaus ansammelte. Bis Mitte des Jahrhunderts mussten die Patienten die Operationen noch bei vollem Bewusstsein über sich ergehen lassen, bis zur Erfindung des Äthers. Dabei waren es weniger die Schmerzen und schrecklichen Verletzungen, welche die Todesopfer forderten - es waren die scheußlichen Verhältnisse, in welcher operiert und die Kranken dann gelagert wurden.

    Zu dieser Zeit trat ein junger Chirurg die medizinische Laufbahn an, der sich nicht mit all den Toten abfinden wollte. Joseph Lister, aus einem wissenschaftlich interessierten Quäkerhaushalt stammend und mit einem scharfen Geist und viel Empathie ausgestattet. Obwohl aus London kommend startete seine Karriere in Edinburgh, wo er unter dem bekannten Chirurgen Syme lernte. Lister begriff schnell, dass die hygienischen Verhältnisse für viele Tode verantwortlich war und er setzte alles daran, das zu verbessern. Dabei machte er sich nicht nur Freunde, viele namhafte Chirurgen der damaligen Zeit versuchten auf alle möglichen Weisen, ihm Knüppel zwischen die Beine zu werfen. Doch unter anderem mit der Hilfe von Louis Pasteur schaffte er es schließlich, Keimen den Kampf anzusagen und die Medizin wahrhaftig in ein neues Zeitalter zu führen. Für mich las sich das Buch beinahe spannender als mancher Krimi, weil man nicht nur einen tiefen Einblick in die Medizin des 19. Jahrhunderts bekommt, sondern auch in die damalige Zeit, die gleichzeitig so erschreckend und modern war.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    kindder80er, 31.07.2018 bei bewertet

    Nichts für Zartbesaitete

    Wow! Was ich beim Klappentext des Buches schon vermutete, hat sich während der Lektüre bestätigt: Man liest und liest und liest, weil es so interessant ist! Man will sich zwar zwischendurch angewidert abwenden, tut es auch kurz, nur um dann mit schockgeweiteten Augen doch weiterzulesen...

    Es ist schwer zu beschreiben... Das Buch verfügt (Gott sei Dank!) über keinerlei Abbildungen, doch die Beschreibungen der chirurgischen Eingriffe des 19. Jahrhunderts sind derart bildhaft, dass es einem den Atem raubt! Da die Narkose noch nicht erfunden wurde, sind eine schnelle Säge des Chirurgen und einige Männer zum Festhalten des Patienten nötig. Darüber hinaus hat sich Hygiene noch nicht so herum gesprochen, weswegen die Mortalität in Krankenhäusern auch so enorm hoch ist. Die Zustände waren extrem und nach DER Lektüre wird der nächste Gang zum Arzt in der heutigen Zeit irgendwie entspannter...

    Trotz oder gerade wegen des Entsetzens liest man gerne weiter, denn das Buch ist ohne Voyeurismus und Sensationsgier geschrieben, sondern beschreibt einfach, was damals Gang und Gäbe war. Historisch absolut interessant! Was Joseph Lister für die heutige Medizin geschafft, hat - davor kann man nur den Hut ziehen!

    Der Schreibstil ist sachlich mit einem Hauch von Humor und das Cover ein absoluter Eyecatcher!

    Ein Horrorbuch par excellence ohne fantastische oder mysteriöse Elemente - die pure Realität und nichts für Zartbesaitete! Es ist eine Mischung zwischen Sachbuch und Biographie ohne dabei trocken zu sein und mit einer linearen Handlung.

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  • 5 Sterne

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    Janine W., 30.08.2018 bei bewertet

    Biographien lese ich eigentlich recht wenig meist nur dann wenn mich das Thema oder die Person wirklich interessiert.

    Dies war der Fall bei "der Horror der frühen Medizin " auf welche ich durch eine Leseprobe gestoßen bin .

    Zum Buch .
    Vorweg gesagt ,für zartbeseitete ist dieses Buch nichts ,den schon die ersten Seiten haben es in sich .
    Schildern Sie sehr genau und detailliert die gängigen Behandlungs und Operationspraktiken der damaligen Zeit .
    Einer Zeit ohne Narkosen und ohne Antiseptika.

    Erzählt wird hier der lange und mühevolle Weg des Chirurgen Joseph Lister der es über die Jahre schaffte als einer der ersten die Leiden der Patienten zu lindern und Vorreiter in der Bekämpfung von Entzündungen war .

    Meine Meinung .
    Ich fand dieses Buch wirklich toll und kann es nur empfehlen .
    All jene die sich ein wenig für die Geschichte der Medizin interessieren dürften hier eine spannende und informative Lektüre finden

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