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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Marion M., 06.12.2023

    Oleg Gordijewski ist ein Patriot. Geboren 1938, ist sein Weg vorgezeichnet. Sowohl sein Vater als auch sein älterer Bruder sind überzeugte Kommunisten und beide für den KGB tätig. So ist es nicht verwunderlich, dass Oleg ebenfalls eine Karriere beim russischen Geheimdienst anstrebt. Dem hochintelligenten und sportlichen jungen Mann fällt die Ausbildung leicht und er strebt nach höherem. Sein erster Auslandseinsatz führt ihn nach Dänemark, wo er die westliche Lebensart zu schätzen lernt. Der kulturell gebildete Oleg schätzt britische Literatur und klassische Musik, alles Dinge, die in Russland verboten sind. Zunehmend kommen ihm Zweifel, ob das bestehende totalitäre System seines Landes das Wahre ist. Mit dem Prager Frühling und der russischen Besetzung der Tschechoslowakei kippt seine Einstellung vollends. Er beginnt seine Fühler in Richtung westliche Geheimdienste auszustrecken. Es folgt eine beispiellose Karriere als Doppelagent und schließlich die spektakuläre Flucht aus den Fängen des KGB.

    Spannend wie ein Krimi, packend wie ein Spionagethriller, fesselnd und absolut unfassbar! Man vergisst phasenweise, dass es eine wahre Geschichte ist, so unglaublich erscheinen einem als Leser die Ereignisse. Mitten im Kalten Krieg, währenddessen die Welt mehr als einmal kurz vor der atomaren Katastrophe stand, bewegt sich dieser ungewöhnliche Mann als Doppelagent zwischen den zwei gegnerischen Fronten und in zwei absolut konträren Systemen. Er führt ein Doppelleben, das ihn trotz Familie einsam macht, spielt mehrere verschiedene Rollen und ist immer in Gefahr, entdeckt zu werden und sein Leben zu verlieren. Es zeugt von Olegs hoher Intelligenz und dem großen Talent, sehr schnell rationale Entscheidungen treffen und improvisieren zu können. Dies und sein ausgeprägter Instinkt helfen ihm zu überleben.

    Der britische Autor Ben Macintyre, ein Kolumnist der U.K. Times und sehr erfolgreicher Verfasser von Spionagebüchern, versteht sein Handwerk aufs Trefflichste und beweist einmal mehr, dass er Tatsachen fachlich fundiert in einem spannenden Text aufbereiten kann, welcher sich unglaublich flüssig und gut lesen lässt und bei dem zu keinem Zeitpunkt Langeweile aufkommt. Geschickt lässt er sein Buch gleich mit einer für Agententhriller typischen Aktion anfangen, nämlich dem Verwanzen von Olegs Wohnung, damit man gleich weiß, wo der Hammer hängt und am Ball bleibt. Sein Stil ist, obwohl sachlich und faktenorientiert, dennoch durchaus bildhaft, das heißt er geizt nicht mit ausdrucksstarken, wertenden Beschreibungen von Charakteren und Emotionen. Dabei ist er äußerst pointiert und humorvoll, so dass man sich ein Schmunzeln oft nicht verkneifen kann. Seine Expertise ist über jeden Zweifel erhaben, sein Wissen stammt aus umfangreichen Recherchen, Biografien und Sekundärliteratur sowie aus Interviews mit vielen involvierten Personen, nicht zuletzt mit Oleg selbst. Dass er seinem Protagonisten sehr zugetan ist und ihn bewundert, hält Macintyre nicht davon ab, auch dessen andere, nicht so freundliche Seiten zu erwähnen. So ist Oleg beispielsweise alles andere als ein Feminist und Familienmensch, sein Frauenbild ist konservativ und auch als Familienvater ist er eher abwesend. Seine Tätigkeit als Spion für das britische Königreich steht bei ihm an erster Stelle, sein Überlebenswillen bezieht sich zuerst auf ihn selbst.

    Formal ist das Buch in drei Teile unterteilt, die wiederum in mehrere, fortlaufende Kapitel untergliedert sind. Thematisch gibt es pro Teil ein Hauptthema, einen roten Faden sozusagen. Teil 1 behandelt Olegs Werdegang bis zur Entsendung nach Großbritannien, da spionierte er bereits für den MI6. Teil 2 beschäftigt sich mit seiner Zeit in England bis zur Rückberufung nach Moskau. Da war er verraten worden und fuhr ins Ungewisse. Teil 3 schließlich beschreibt die Festsetzung in Moskau und die spektakuläre Flucht nach Großbritannien. In einem Epilog erfährt der geneigte Leser, was aus den freundlich und feindlich gesinnten Weggefährten Olegs und ihm selber wurde. Teil 1 und 2 enden jeweils mit einer Fotogalerie. Im Anhang nach dem Epilog folgen der ausführliche Bilder- und Zitatennachweis sowie die Liste der Aliasnamen, was äußerst hilfreich ist.

    Nach der Einführung beschreibt der Autor Olegs Werdegang im KGB und sein Privatleben mit allen Hochs und Tiefs. Je mehr er westliche Luft schnuppert, desto mehr lernt die Lebensart zu schätzen. Oleg ist ein denkender Mensch, der die politischen Machtspielchen durchschaut, politische Systeme hinterfragt und sich zunehmend in seinem eigenen Regime gegängelt fühlt. Er glaubt an die Freiheit des Willens und an die Demokratie, und dies wüscht er sich auch für Russland. Insofern ist er Patriot durch und durch und seine Spionagetätigkeit für England sieht er nicht als Verrat, sondern als Akt der Rebellion an. Er will etwas verändern und er tut dies mit den ihm zur Verfügung stehenden Mitteln. Fernab von James Bond Romantik, Reisen zu exotischen Orten, schnellen Autos und schönen Frauen erleben wir als Leser eine ganz andere Weit, eine Welt der Bürokratie, der Akten und der Schreibtischtäter, der Lügen und Intrigen, der Gier nach Geld und Macht, der Doppelmoral und der einsamen Kämpfer, aber auch der Loyalität und der Bereitschaft, für seine Überzeugung sein Leben zu riskieren.

    Fazit: Wer Spionagethriller liebt, wird dieses Sachbuch des britischen Spionageexperten Ben Macintyre lieben. Tiefere und bessere Einblicke in die wahre Welt der Geheimagenten, Top Secret Akten und verdeckten Ermittlungen wird man kaum bekommen. Die Karriere und die Tätigkeit des Doppelagenten und für den MI6 spionierenden KGB-Oberst Oleg Gordijewski liefert den spannenden Fall eines Spions, der aus politischer Überzeugung zum Überläufer wird und der durch seine Tätigkeit den westlichen Mächten einen entscheidenden Vorteil im Kalten Krieg liefert. Die These, ob er Gorbatschows Perestroika den entscheidenden Anstoß gegeben hat, ist vielleicht etwas gewagt, aber zumindest hat seine Tätigkeit zur besseren Verständigung zwischen Großbritannien und Russland beigetragen, den diplomatischen Austausch gefördert und so den Kalten Krieg zu einem friedlichen Ende geführt.

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  • 5 Sterne

    Astrid B., 18.01.2024

    Was für eine Spionagegeschichte.

    Zudem noch eine Tatsächliche, die nicht ausgedacht ist.


    Das Buch behandelt einerseits die Lebensgeschichte von Oleg Gordijewski, der wohl ranghöchste ehemalige KGB Agent, der zum britischen MI6 überlief, als auch die Beschreibung der Spionagetätigkeiten während des kalten Krieges zwischen Großbritannien, Amerika und der Sowjetunion.


    Wie kam es dazu, daß Oleg von sich aus zum MI6 überlief - die Beweggründe, die ihn dazu veranlaßten, die Sowjetunion nicht mehr als sein System zu sehen.

    Er, der in einer KGB Familie aufwuchs, dem das System von Kindesbeinen an eingetrichtert wurde.

    Seine Gedanken, Motive und Überzeugungen.

    Ist er doch einer der wenigen Spione, die nicht aus monetären Gründen diesen Weg des Doppelagenten beschritten haben, sondern aus einer tiefen Überzeugung, das Richtige zu tun.

    In den ersten Kapiteln wird der Werdegang Olegs beschrieben, seine Kindheit, Ausbildung beim KGB und seine ersten Auslandserfahrungen als sowjetischer Agent.

    Seine Familie, Ehe und Freunde.


    Der Leser bekommt einen guten Einblick in die Arbeit des KGB in den 70gern und 80gern, Taktiken, Arbeitsweise und Bürokratie - im Laufe des Buches ebenso auch in die Arbeit des MI6.

    Anfangs ist es doch etwas verwirrend, die vielen Namen und Akteure auseinanderzuhalten, bzw. ihre Funktion zu erkennen.

    Das bessert sich aber, je weiter man in das Buch hinein dringt.


    Auf einige der Personen wird ein größerer Fokus gelegt, auf andere weniger.

    Auch der sogenannte Verräter der die Wendung in Olegs erfolgreicher Arbeit zu verantworten hat, bekommt seinen Part.


    Die Arbeit in England, in der Oleg in dauernder Sorge der Entdeckung leben muß, niemandem vertrauen kann.

    Der Autor versteht es, diese Arbeit größtenteils spannend zu erzählen, dabei einen Einblick zu vermitteln, die politische Lage des kalten Krieges darzustellen.



    Das letzte Drittel - in dem der Fluchtversuch aus der Sowjetunion gestartet wird, was bisher noch keinem Agenten gelungen ist - wird dann derart spannend, daß man das Buch nicht mehr beiseite legen möchte - wie ein Agententhriller par excellence.

    Diese Kapitel sind geschickt angelegt, indem abwechselnd alle beteiligten Personen geschildert werden - minutiös zu der Zeit des Versuch. Sei es in England, Finnland, Sowjetunion.

    So spannend, daß man das Buch nicht beiseite legen kann.



    Angelegt ist das Buch nicht unbedingt als eine reine Biographie, auch wenn die Lebensgeschichte Oleg Gordijewskis der rote Faden des Buches ist,.

    Gleichzeitig ist es die Geschichte der Geheimdienste der Zeit des kalten Krieges, der Politik der Zeit vor Perestroika - wie die Länder sich gegenseitig mißtrauisch beäugen und jeder jeden verdächtigt. Jedes Land versucht, gegnerische Agenten zum überlaufen zu bewegen - Verrat auf allen Seiten.


    Der Schreibstil ist gut, im Laufe des Buches, je mehr der Leser in diese Zeit eintaucht, steigt auch die Spannung stetig.

    Ich kann es für jeden, der sich für die Zeit des kalten Krieges interessiert empfehlen - ebenso für Freunde des Spionagethrillers.

    Das Buch ist mit einigen privaten Bildern der Akteure versehen, die es noch anschaulicher machen.



    Fazit

    Ein spannender Einblick in die Arbeit der Geheimdienste zur Zeit des kalten Krieges und die Lebensgeschichte des ranghöchsten ehemaligen KGB Agenten, der zum MI6 überglaufen ist.

    Geschrieben, wie ein Agententhriller, der nicht erfunden ist, sondern sich aus Tatsachen zusammensetzt.

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  • 5 Sterne

    LindaRabbit, 01.01.2024

    'The making of... ' oder wie wird man ein Spion...

    Oleg Gordijewski, ein ehemaliger KGB Oberst und Überläufer zum britischen MI6: Als Sohn eines KGB Mitarbeiters und strammer Kommunist blieb beiden Söhnen der Familie Gordijewski nichts anderes übrig als auch der 'Firma' beizutreten. Nur Oleg macht das keinen Spaß in dem System (im Gegensatz zu seinem Bruder), doch aus Trotz sich nicht unterkriegen zu lassen, arbeitet er fleißig, lernt Sprachen und hofft auf einen Auslandseinsatz. Den bekommt er in Dänemark, denn er spricht fließend dänisch, schwedisch, norwegisch und deutsch. Dann lernt er englisch und in UK der dortigen KGB Station wird ein neuer Mitarbeiter gesucht. Doch eigentlich will Oleg in Westen, will weg von dem unterdrückerischen Sowjetsystem.

    Schon bei seinem Einsatz in Skandinavien wird er eingekauft. Doch nun zeigt sich der MI6 recht klug, sie wissen, dass sie ihn nicht drangsalieren dürfen. Denn er verspricht gute Inneneinsichten in das System. So darf er wirklich Jahre später nach London ausreisen. Jetzt wird es spannend. Das Heimatbüro hat Ahnungen, er wird zurückbeordert. Und dann erfolgt die abenteuerliche Flucht.

    Gut lesbar geschrieben von Ben Macintyre, verspricht das Buch ein paar aufregende Stunden, immer mit der Frage im Hinterkopf 'stimmt es oder stimmt es nicht'.
    Was die russischen Strukturen betrifft – das stimmt bestimmt. Alles andere ist leider Spekulation, so lange es nicht Beweise auf die Hand gibt.

    Es gibt tatsächlich nur zwei Dienste, die mich beeindrucken und beide gehören nicht zu den europäischen oder amerikanischen. Im Gegenteil, gerade von MI5/MI6 halte ich das Allerwenigste. Über die Hauptpersonen, die Oleg Gordievsky enttarnt haben will – Jack Jones, Bob Edwards, Michael Foot, steht heute in den Zeitungen und auch auf Wikipedia, dass nichts bewiesen sei, dass alle drei es ableugnen während sich MI5 in Stillschweigen hüllt (wäre ja auch zu peinlich). Foot wollte sogar mal 'Premierminister' werden. Doch alle drei, Gewerkschafter wie Labour Persönlichkeiten hatten genügend Möglichkeiten zur Kontaktaufnahme. Spanischer Bürgerkrieg, Besuche im Osten, Essen mit Russen... sie standen dem Regime nahe, weil sie an den Kommunismus oder Sozialismus glaubten.

    So lange keine Archive offenliegen, wissen wir es nicht. Russland wird sich hüten, denn die wollen ja gerade wieder ihr Großreich aufbauen. Großbritannien wird sich hüten, denn die Schande wäre doch ziemlich groß. Denn war da nicht eine KGB Frau deutscher Herkunft während des Zweiten Weltkrieges mit dem Tarnnamen Sonja (Ursula Kuczynski, die Schwester von Jürgen Kuczynski) einer der besten Spione des KGB in London und sie hat sogar den Briten das Atomwaffengeheimnis geklaut. Und noch besser - sie hat sogar das KGB – System überlebt und sich in der DDR zur Ruhe gesetzt (ganz ganz selten so etwas, einmal KGB immer KGB bis zur Exekutierung). Oleg Gordijewski lebt nun zurückgezogen in Großbritannien. In Russland war er nie wieder, denn das wäre auch viel zu gefährlich für ihn.

    Das ist bereits das zweite Buch aus Ben Macintyres Feder ('Agent Sonja') , in beiden Fällen bin ich beeindruckt von der guten Schreibe und vor allem der ausgezeichneten Recherche. Ich recherchiere dann meinerseits, um Fakten nachzuprüfen; im Fall von Ursula Kuczynski unterhielt ich mich länger mit jemanden, der sie kannte. Auf jeden Fall interessantes Lese- und durchaus auch Filmmaterial und vor allem ein Augenöffner über die Systeme.

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  • 5 Sterne

    Frechdachs, 26.11.2023

    Wenn "Spionagemarionetten" ihre Fäden kappen und anfangen ein Eigenleben zu führen

    Eines vielleicht gleich vorweg, Ben Macintyres aktuelles Werk "Der Spion und der Verräter - Die spektakulärste Geheimdienstgeschichte des Kalten Krieges" lässt uns Otto Normalos, die wir Agenten vielleicht aus den Hollywoodblockbustern zu glauben kennen, hinter die Kulissen der Spionage zu Zeiten des Kalten Krieges blicken.

    Die Kunstfiguren Ethan Hunt oder James Bond mögen vielleicht vom Papier her Agenten sein, aber welche realen Details Macintyre hier im Buch präsentiert, lässt einen selbst in eine ganz andere Spionagewelt ein- und auch tief abtauchen. Dabei kommt, wie zu erwarten war, beispielsweise viel weniger Glamour als bei James Bond auf.

    Für mich war die weite Reise in der Zeit zurück richtig spannend zu lesen. Verbunden mit dem erzählten Schicksal von Oleg Gordijewski bzw. besser gesagt dessen Vita ergibt sich ein richtig guter Einblick hinter die Kulissen der damaligen propagierten Spionage. Ich verfing ziemlich schnell in diesem spinnengleichen Geflecht und konnte mich nicht mehr davon entziehen.

    Neben dem äußerst interessant wirkenden Lebenslauf des Hauptprotagonisten Gordijewski, der schon fast auch einem Psychogramm gleicht, bekommt man quasi fast nebenher auch tiefe Einblicke in die russische Seele sowie den russischen Staats- und Geheimdienstapparat. Ein richtiges Katz- und Mausspiel entspinnt sich hier verbunden mit den noch involvierten anderen aktiven Geheimdiensten.

    Diese vielen unterschiedlichen präsentierten Facetten überraschten mich teilweise, machten mich teils sprachlos und bestätigen allerdings auch in Teilen landläufige Meinungen zum russischen Staatsapparat.

    Als reinen Spionagethriller würde ich das Buch selbst nicht bezeichnen. Für mich wandelt es zwischen bestimmten Genres und so hat es Züge eines autobiographischen Werkes, verbunden mit historischen Einordnungen und ganz klaren Thrillermomenten. Aber genau dieser interessante Genremix macht für mich dieses Buch dann erst aus.

    Ethan Hunt und James Bond schlagen sich sicherlich gegen die Bösewichte auf der Blockbusterleinwand durch. Die wahren Helden dahinter, darunter namentlich einer davon Oleg Gordijewski, sind es denen wir viel mehr Beachtung schenken sollten. Ihre Geschichten sollten erzählt werden, denn das wahre Leben schreibt immer noch die aufregendsten Geschichten.

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  • 5 Sterne

    Internetmaus, 27.12.2023

    Wissen ist Macht
    Schon das Cover macht neugierig. Eine Gestalt geht über den Roten Platz in Moskau. Der Kreml, Machtzentrale Russlands, grenzt an ihn. Gut erkennbar ist die Basilius Kathedrale mit ihren markanten Zwiebeltürmen.
    Das Buch liest sich wie ein spektakulärer Thriller. Jedoch ist es ein Sachbuch, dass man kaum aus der Hand legen kann. So fesselnd ist es geschrieben. Zeitgeschichte, so unglaublich und doch real. Spannend und in einem fließenden Schreibstil verfasst. Hautnah lässt uns der Autor die Vorgehensweise der Gegner im Kalten Krieg mit erleben. Authentisch und mit vielen Informationen über die damals Mächtigen dieser Welt. Es ist fast ein Wunder, dass es nicht zu einer atomaren Eskalation kam. Dazu hat erheblich Oleg Gordijewski beigetragen.
    Sein Werdegang zum Überläufer und Doppelagenten gibt dem Leser viele Einblicke in seine Tätigkeit und Gefühlswelt.
    Geprägt durch die Erziehung seines Vaters, der nach der Revolution zum überzeugten Kommunisten wurde, steht auch er hundertprozentig hinter seinem Staat. Sein Weg geht steil nach oben. Durch sein Studium am sowjetischen Eliteinstitut für internationale Beziehungen lernte er mehrere Sprachen. Für ihn stand feste, er wird Berufsspion. Im Kalten Krieg war Spionage ein notwendiges Geschäft. Man musste wissen, was der Gegner plante um es zu verhindern.
    Oleg`s Weg ging ständig nach oben Durch seine Tätigkeit beim KGB kommt er ins westliche Ausland. Langsam kommen ihm Zweifel ob die Sowjetunion auf dem richtigen Weg ist.
    So wird der KGB Oberst zum Doppelagenten. Dem britischen Geheimdienst MI6 bringt er entscheidenden Nutzen. Er ist der hochrangigste bekannte Überläufer des KGB in den Westen, der öffentlich bekannt wurde.
    Es ist ein Sachbuch, das sich wie ein Thriller liest. Aber es ist kein Roman. Akribisch und sehr lange hat der Autor Ben Macintyre dieses unglaubliche Kapitel des Kalten Krieges recherchiert. Dem Buch sind viele Fotos der handelnden Personen eingefügt, was mir gut gefiel.

    Im Epilog und um Nachwort wird vieles über die Arbeit hinter den Kulissen der weltweiten Politik erklärt. Die Geheimdienste spielen eine wesentliche Rolle dabei.

    Ein wunderbares und sehr ernstes Buch, das ich gern weiter empfehle.

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  • 5 Sterne

    lenalovesbooks, 21.12.2023

    Faszinierende Spionagegeschichte!

    ''Der Spion und der Verräter'' von Ben Macintyre ist ein Sachbuch, welches die echte Spionagegeschichte von Oleg Gordijewski erzählt. Dieser arbeitete als Doppelagent sowohl für den KGB als auch für den MI6. So liest sich das Buch wie ein Krimi, da die Geschehnisse unglaublich und faszinierend sind.

    Echte Spionagegeschichten haben mich schon immer interessiert. Ein Sachbuch habe ich trotzdem nie gelesen, da manche oft zu trocken und ohne viel Spannung erzählt werden. Mit diesem Buch wurde ich positiv überrascht. Die Erzählweise ist überhaupt nicht langweilig, viel mehr spannend und sehr fesselnd. Er fängt chronologisch mit dem Leben von Gordijewski an und lässt kein Detail aus. So hatte ich ein viel besseres Verständnis für das Verhalten und die getroffenen Entscheidungen, als er dann ein Spion war. Durch das Einbringen von Emotionen schafft der Autor einen Spannungsbogen einzubauen. Die Gefühle von Gordijewski werden dabei nicht übertrieben dargestellt, so bleibt es trotzdem realitätsnah. Dadurch habe ich mit dem Protagonisten mitgefiebert und wollte unbedingt wissen, wie es ausgeht.

    Zuerst habe ich gedacht, dass die ausführlichen Informationen aus der Spionagewelt mich überfordern würden. Doch es war genau richtig. Ben Macintyre erklärt alles verständlich und das Buch lässt sich flüssig lesen.
    Ich bin begeistert, wie viel Recherche dahinter steckt und habe mich gefreut, im Nachwort zu lesen, dass er dafür Kontakt mit Gordijewski hatte. Auch hat er sehr viele seriöse Quellen angegeben. Zusätzlich sind sogar einige Fotos von Gordijewski, seiner Familie und vielen Beteiligten dabei. Hier wurde mir immer wieder bewusst, wie unglaublich es ist, dass alles genauso passiert ist. Denn als normaler Mensch hat man keine Vorstellung, wie die geheimnisvolle Welt der Geheimdienste ist.

    Fazit: Eine faszinierende Geschichte, die unbedingt erzählt werden musste. Durch die Erzählweise von Macintyre ist das Buch genauso spannend wie ein Spionageroman! Es ist definitiv für alle empfehlenswert!

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  • 5 Sterne

    Tintenteufel, 05.02.2024

    Spannende Spionagegeschichte
    Ben Macintyre erzählt in seinem Roman „Der Spion und der Verräter“ die wahre Spionagegeschichte von Oleg Gordijewski. Dieser wächst in einer Familie auf, in der schon Vater und Bruder beim KGB sind, und wird dann selbst Agent für den sowjetischen Geheimdienst. Doch als er während seines Praktikums in Berlin den Bau der Mauer hautnah miterlebt, beginnt er am Kommunismus zu zweifeln. Später lassen ihn seine Erfahrungen während seines Dienstes in der russischen Botschaft in Dänemark die Vorzüge der westlichen Lebensweise und Vorteile der Demokratie kennen und schätzen lernen. Als 1968 sowjetische Truppen in Prag einmarschieren, bricht er mit dem KGB, bietet sich dem britischen MI6 als Doppelagent an und flüchtet schließlich 1985 unter dramatischen Umständen aus Moskau.

    Dieser tatsachenbasierte Roman liest sich über weite Strecken wie ein spannender Spionagethriller, der uns in eine Welt des Verrats und der Täuschung entführt. Anfangs verwirren die vielen beteiligten Personen etwas, doch dies ist wohl der Komplexität der geschichtlichen Zusammenhänge geschuldet, insbesondere dem Dreiecksspiel zwischen den Geheimdiensten der USA, Großbritanniens und der Sowjetunion.
    Mich hat vor allem fasziniert, in welchem Spannungsfeld und welch innerer Zerrissenheit der Spion lebt: Vieles von dem, was er denkt und tut, dürfen seine Kollegen und auch seine Familie nie erfahren. Sein Doppelleben ist mit großen psychologischen und emotionalen Herausforderungen sowie nervenaufreibenden lebensgefährlichen Risiken verbunden.
    Außerdem besticht das Buch durch die gründliche Recherche, die sich auch im umfangreichen Quellenverzeichnis zeigt: So erhält der Leser neben der Spannung einen fundierten Einblick in die komplexen politischen Zusammenhänge während des Kalten Krieges.

    Daher ist dieses Buch eine absolute Empfehlung für Spionagebegeisterte und Geschichtsinteressierte gleichermaßen, denn dies ist die spektakulärste Geheimdienstgeschichte des Kalten Krieges.

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  • 5 Sterne

    Adele, 08.01.2024

    Ein Kind des KGBs beim MI6

    Wenn der Spion ausspioniert wird… Der Spion und der Verräter erzählt die wahre Geschichte des Doppelagenten Oleg Gordijewski, ursprünglich ein Mann des KGB, angeworben vom MI6.

    Bereits nach den ersten Seiten scheint es unglaublich und faszinierend zugleich, dass es sich dabei um eine wahre Geschichte handelt. Es ist wie ein Eintauchen in eine Parallelwelt, die der Geheimdienste, in die uns der Autor mitnimmt. Ein Kind des KGBs als Spion des MI6 und damit Inneneinsichten in zwei der mächtigsten Geheimdienste weltweit. Ich konnte bereits nach den ersten Seiten nicht aufhören zu lesen und kaum erwarten wie die Geschichte um Oleg Gordijewski sich weiterentwickelt.

    Das Buch ist in drei Teile gegliedert. Im ersten Teil erfahren wir viel über Gordijewskis Herkunft, Familie, und damit auch Prägung und Weg zum KGB. Im zweiten Teil steht die Zeit für den KGB und als Doppelagent in London und damit auch Gordijewskis Rolle bzw. seiner Informationen im Kalten Krieg im Mittelpunkt. Im letzten Teil folgt schließlich die eigentliche Enttarnung und spektakuläre Flucht aus Russland.

    Wirklich interessant sind die vielen Inneneinsichten in die Funktionsweise beider Geheimdienste. Doch auch die Geschichte des Spions und seiner Familie kommt nicht zu kurz und hilft zu verstehen, wie er zum KGB kam und auch warum der MI6 später attraktiv für ihn war.

    Der Schreibstil ist sehr flüßig, immer wieder musste ich innehalten und mich erinnern, dass es sich um wahre Begebenheiten handelt, denn geschrieben ist die Geschichte um Oleg Gordijewski wie ein Roman bzw. Thriller, die Charaktere sind oft gut ausformuliert, die Umgebung detailreich geschildert.

    Eine wertvolle Ergänzung und unbedingt erwähnenswert sind die vielen Originalfotos von Gordijewski, seiner Familie und Weggefährten zur Illustration der Handlung.

    So wird Geschichte lebendig und macht richtig Freude beim Lesen!

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  • 5 Sterne

    Anonym, 20.02.2024

    Extrem spannendes Sachbuch, das einen tiefen Einblick in die Arbeit von KGB und MI6 gewährt


    Ben Macintyre versteht es wie kein zweiter, sachliche Informationen höchst spannend zu erzählen. In seinem neuesten Sachbuch geht es um den Doppelagenten Oleg Gordijewski, der vom KGB zum MI6 übergelaufen ist.

    Macintyre konnte für „Der Spion und der Verräter“ Oleg Gordijewski höchstpersönlich interviewen, aber auch die beteiligten MI6 Beamten befragen. Die vielen Informationen, die wir in diesem Buch bekommen, gewähren damit einen tiefen Einblick in die Spionage von KGB und MI6, aber auch CIA, der gerade zur aktuellen Zeit umso spannender ist. Insbesondere wenn man Gordijewskis hohe Position innerhalb des KGB bedenkt, wird deutlich, wie einzigartig sein Einblick in die Denk- und Arbeitsweise des KGB ist.

    Doch Ben Macintyre gelingt es auch, die nötige Distanz zu wahren und aufzuzeigen, dass Gordijewski zunächst sehr hinter dem russischen System stand und erst nach und nach seine Überzeugung für die westlichen Werte entstand.
    So bettet er die Spionagegeschichte in das Leben von Oleg Gordijewski und zeigt uns dessen Herkunft und Werdegang auf. Nach und nach wird so deutlich, was Gordijewski zum Überlaufen bewegt hat. Gerade unter Berücksichtigung, welcher Gefahr sich Oleg damit ausgesetzt hat und dass er selbst mit seiner Frau nicht darüber reden konnte und auch heute in Großbritannien noch extrem zurückgezogen leben muss, ist dieser Mann umso bewundernswerter. Das ganze Ausmaß dieser Gefahr wird im letzten Drittel deutlich, wenn wir Gordijewski bei seiner Flucht aus der Sowjetunion verfolgen.

    Somit ein hoch spannendes Sachbuch über einen extrem mutigen Doppelagenten, das nichts an seiner Aktualität verloren hat.

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  • 5 Sterne

    Martina M., 04.12.2023

    Ben Macintyre legt mit „Der Spion und der Verräter“ die Biografie von Oleg Gordijewski vor, der als KGB-Offizier für den britischen Geheimdienst spionierte. Daneben werde Einblicke in die Arbeit des KGB und anderer Geheimdienste sowie in das russische Denken und Handeln gegeben. Streckenweise liest sich dieses Buch wie ein Thriller, insbesondere was die Planung und Durchführung der spektakulären Flucht aus Moskau betrifft.

    Das zunächst unspektakulär anmutende Cover enthält alle wichtigen Informationen in Schrift und Bild. Im Hintergrund des eher unscheinbaren Mannes mit Aktenkoffer sind sehr zurückhaltend zwei Gebäude abgebildet, die die Sowjetunion und Großbritannien symbolisieren. Nicht zufällig wird der Eindruck erweckt, der Mann bewegt sich von Ost nach West.

    Ben Macintyre nimmt in seiner Einführung, die auf den 18. Mai 1985 datiert ist, eine für Oleg Gordijewski einschneidende Situation vorweg und baut damit Spannung auf. Im Anschluss daran wird Gordijewskis Lebensgeschichte chronologisch erzählt. Bereits die Ausgangssituation in der Familie ist sehr interessant, denn hier lernt Oleg Gordijewski, wie man Geheimnisse voreinander verbergen kann.

    Macintyre arbeitet sehr gut heraus, welche Beweggründe Oleg Gordijewski gehabt hat, für den britischen Geheimdienst zu arbeiten. Auch Gordijewskis Zweifel, seine Ängste und seine Überlegungen, u.a. zu der Frage, ob er seine Frau einweihen soll, werden thematisiert.

    Insgesamt ist es eine mit vielen Informationen und Namen durchsetzte Geschichte, die sich nicht nebenbei lesen lässt. Fotos, eine Liste der Decknamen und Aliasse, ein umfangreicher Zitatnachweis und ein informatives Nachwort vervollständigen das Buch.

    Fazit: eine absolut lesenswerte wahre Geheimdienstgeschichte

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  • 5 Sterne

    Simone F., 26.11.2023

    Nachdem ich kürzlich Arne Molfenters "Operation: Doppeltes Spiel" über Doppelagenten in Zweiten Weltkrieg gelesen hatte, hat mich das Interesse an wahren Spionage-Geschichten gepackt und ich war sehr neugierig auf "Der Spion und der Verräter".  Ben Macintyres Buch ist so spannend und fesselnd geschrieben, dass ich das Gefühl hatte, einen Agententhriller zu lesen und kein Sachbuch. Als Normalbürger einen Einblick in die uns verborgene und geheimnisumwitterte Welt der Spionage zu bekommen, hat mich sehr fasziniert. Was bringt einen Menschen dazu, Spion zu werden und wie tickt ein Agent? Macintyre gelingt es, die Persönlichkeit Oleg Gordijewskis lebendig werden zu lassen und seine Triebfedern herauszuarbeiten. Sehr gut gefiel mir auch, dass mehrere Schwarzweißfotos enthalten sind, so dass ich mir auch optisch ein Bild von Gordijewski machen konnte.



    Durch das Buch habe ich einiges über die politischen Hintergründe des Kalten Krieges erfahren, den ich selbst nur als kleines Kind miterlebt habe. Das Buch wirkt akribisch recherchiert, und gerade Macintyres Liebe zum Detail schätze ich an seinem Schreibstil sehr, da mir bei historischen Stoffen der Wahrheitsgehalt und genaue Belege, Zitatnachweise etc. wichtig sind (Ich mag zB keine historischen Romane, die Realität und Fiktion vermischen). Auch die Ergänzungen am Ende etwa über die unterschiedliche Sichtweise auf Gordijewski in Russland und Großbritannien  sind sehr informativ. 



    Mich hat der "Der Spion und der Verräter" so sehr begeistert, dass ich mir "Agent Sonja" von Ben Macintyre bereits fest vorgemerkt habe. Für alle Liebhaber fundiert recherchierter und gleichzeitig lebendig geschriebener Sachbücher zur Welt der Agenten eine ganz klare Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    steffi k., 19.11.2023

    Spektakulär
    Der Spion und der Verräter ist das neue Buch des Bestsellerautors Ben Macintyre. Das 460 Seiten starke Buch ist im Insel Verlag erschienen. Wie schon in Agent Sonja
    Spannend und temporeich wie ein packender Roman erzählt der Spionageexperte Macintyre in seinem Sachbuch das unglaubliche, aber wahre Leben eines Spions und Verräters Oleg Antonowitsch Gordijewski, der den Verlauf des Kalten Krieges maßgeblich beeinflusst hat.
    Manchmal kann man sich nicht vorstellen, was Leute für Leben führen.
    Im Mittelpunkt steht Oleg Antonowitsch Gordijewski, ein sowjetischer Geheimdienstoffizier , dessen Eltern schon KGB-Agenten waren. Später entschließt er sich der Werbung des britischen Geheimdienstes MI6 zu folgen und wurde Doppelagent . Nicht einmal seine Familie wusste etwas von diesem Doppelleben
    Ben Macintyre ist bekannt für seine fesselnden und gründlich recherchierten Bücher , das ist auch hier der Fall. Man wird als Leser in einem ziemlichen Tempo durch das Leben Gordijewskis geführt, wobei auch die Personen seiner Umgebung zu Wort kommen, mit zahlreichen Fotos werden die Fakten vertieft. Dennoch ist seine Erzählweise packend wie ein Thriller.
    Die vielfältigen Ergänzungen am Ende des Buche ; Decknamen und Aliasse sowie Zitatnachweise erleichtern das Lesen. Die Bibliographie und Fotonachweise geben einen guten Einblick über die Arbeit des Autors und ermöglichen dem Leser , sich weitergehend zu informieren.
    Unbedingt lesenswert!

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  • 5 Sterne

    Friederike W., 02.12.2023

    'Der Spion und der Verräter' ist ein Sachbuch eine Biographie von Ben Macintyre über Oleg Gordijewski.
    Dieser strebt eine Karriere beim KGB an, nachdem schon sein Vater und sein älterer Bruder für diesen tätig sind.
    Schon während seiner Tätigkeit in der russischen Botschaft in Dänemark erkennt er die Vorteile einer Demokratie und der westlichen Lebensweise und sorgt in der Folge dafür, daß er auch in Großbritannien zum Einsatz kommen könnte.
    Das gelingt und er reagiert schnell positiv, als der MI6 ihn anwerben will.
    Im Verlauf des Buches erfahren wir viel über Olegs familiäre Verhältnisse und die Stationen seiner Arbeit mit den unterschiedlichen Anforderungen zu politischen und geheimdienstlichen Themen.
    Obwohl es sich um ein Sachbuch handelt und somit viel Wert auf richtige Bezeichnungen und zeitliche Abfolgen gelegt wird, ist es ungemein spannend.
    Ich lese gelegentlich Agentenromane und habe mich deshalb sehr für dieses Buch zum Thema interessiert, da ich mir Hintergrundwissen erhofft habe. Dieser Wunsch wurde voll erfüllt.
    Das ein Sachbuch zugleich so lehrreich und spannend sein kann, habe ich dann doch nicht erwartet.
    Detailliert wird zB beschrieben, wie man Verfolger abhängt oder wie der KGB Menschen besser verfolgbar macht.
    Total interessant!
    Allein wegen der Flucht von Oleg in den Westen wäre es schon wert, das Buch zu lesen.
    Ich hatte es ruckzuck durch und kann es nur empfehlen.

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  • 5 Sterne

    duenefi, 18.12.2023

    Faszinierend, spannend und vor allem authentisch!

    In "Der Spion und der Verräter" erzählt Ben Macintyre die Geschichte des sowjetischen Geheimagenten Oleg Gordijewski - eine wahre Geschichte, die sich wie ein Spionagekrimi liest!

    Das heimliche Doppelagentenleben und die unterschiedlichen Methoden des sowjetischen, britischen und amerikanischen Geheimdienstes haben mich total fasziniert, denn ich bin in diesem Metier überhaupt nicht firm und so konnte mich Vieles überraschen und verblüffen.

    Die politischen Auswirkungen bzw. die Einflüsse auf mögliche Geschehnisse sind natürlich enorm und als Otto Normalverbraucher ist man sich der möglicherweise durch Spionage abgewendeten oder veränderten politischen Ereignisse sicherlich meist so gar nicht bewusst.
    Das machte für mich das Ganze wirklich spannend und obwohl es sich bei der Lektüre um ein Sachbuch handelt, ist es so facettenreich und bildhaft geschrieben, dass es die Leserschaft in dermaßen brisante Details einweiht, dass es sich ebensogut um einen Krimi handeln könnte!

    Das Buch ist in drei Abschnitte unterteilt und mit Fotos versehen, das (und natürlich seine Flucht bzw. sein knappes Entkommen) hat mir nochmal besonders bewusst gemacht, was Oleg Gordijewski riskiert hat - Respekt!

    Unbedingt empfehlenswert, sogar oder vielleicht besonders für Jene, die mit der Materie wenig vertraut sind...

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  • 5 Sterne

    Hornita, 24.11.2023

    Sehr spannende, überzeugend recherchierte Biographie;
    Die Biographie des russischen Spions Oleg Gordijewski liest sich wie ein Roman. Der Autor hat die Hintergründe gründlich recherchiert und so wird die Geschichte mit Details über weitere relevante Personen, Abläufe, Auslandseinsätze und andere Geheimdienste abgerundet. Man fühlt sich in die Zeit des Kalten Krieges zurückversetzt, aber es werden keine Sterotype bedient, sondern der Autor zeigt das Menschliche hinter den Entscheidungen und Entwicklungen. Das Buch ist in drei große Abschnitte unterteilt und es finden sich jeweils dazu passend einige Fotos, die die Personen nahbarer werden lassen. Die Geschichte wird nachvollziehbar erzählt und ist wirklich packend. Mir gefällt besonders gut, wie vielschichtig Ben Macintyre das Leben eines Spions und die damit verbundenen Herausforderungen und persönlichen Opfer beschrieben hat. Eine Lektüre, die spannend und informativ ist und sich sehr gut lesen lässt. Man muss sich beim Lesen allerdings mehr konzentrieren als bei einem Roman, da es in der Welt der Geheimdienste auch auf kleine Details ankommt und es wäre schade, die Bedeutung mancher Dinge zu verpassen. Sehr gut fand ich ebenfalls den ausführlichen Anhang mit Übersicht verwendeter Decknamen, Zitatnachweisen nach Kapiteln, etc., wobei letztere zum Lesen der zitierten Literatur animieren. Besser geht es nicht!

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  • 5 Sterne

    Nicoletta b., 17.02.2024

    Ich hatte von dem Autor bereits „Agent Sonja“ gelesen und bin seitdem vom Schreibstil dieses Mannes total beeindruckt. Man muss sich nun auch bei diesem Buch immer wieder klar machen, dass es sich um eine wahre Geschichte handelt.
    Ich liebe es, mir die Quellenverweise, Angaben und Bilder anzuschauen. Diese machen dieses Werk nur umso faszinierender.
    Es ist super interessant und paranoid das „Spiel“ der Doppelagenten mitzuverfolgen und tiefer darin einzutauchen.
    Besonders faszinierend fand ich die Erläuterung der selbsterfüllenden Prophezeiung (in Bezug auf die Arbeit der Geheimdienste und insbesondere innerhalb des KGB) und die Ausarbeitung des Notfallplans um ggf. den Spion aus Moskau rauszuholen.
    Man muss sich immer wieder bewusst machen, was man da liest. Eine wahre Geschichte eines echtes Menschen.
    Cool fand ich auch den Kommentar, dass nach Veröffentlichung des Original sich ehemalige Agenten bei dem Autor gemeldet haben. Stellt euch das mal vor.
    Dieses Buch zeigt auch wieder einmal auf, wie nah die Welt in dieser Zeit vor einem 3. Weltkrieg stand. Inkompetenz gepaart mit Paranoia ist eine ganz schlechte Kombi. Dieses Buch war von vorne bis hinten ein absoluten Highlight und durchweg faszinierend interessant.

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  • 5 Sterne

    Cindy L., 22.12.2023

    Das Cover spricht schon sehr an und macht den Betrachter neugierig. Mich zumindest hat es auf den Inhalt neugierig gemacht. Der Klappentext hat mir dann bestätigt, dass es sich nach einem sehr spannenden Krimi anhört.
    Ich habe noch kein Buch des Autors gelesen und bin relativ erwartungslos an das Buch herangegangen. Auch das Thema habe ich als solches noch nicht als Roman gelesen. Also war sozusagen ein tabula rasa Zustand bei mir zu verzeichnen :)
    Dann habe ich angefangen zu lesen und ich muss sagen, dass mich die Geschichte und der Schreibstil des Autors von der ersten Seite an gecatcht haben... Der Schreibstil ist sowohl anspruchsvoll, aber nicht kompliziert. Die Geschichte ist natürlich komplex, aber nicht verworren oder undurchschaubar. Ich habe nie das Gefühl gehabt, der Handlung nicht mehr folgen zu können oder Zusammenhänge nicht zu verstehen. Ich bin wirklich begeistert, wie dieses sensible und doch sehr umfangreiche Thema in diesen spektakulären Roman gefasst werden konnte.
    Ich lese solche Themen nicht oft, aber ich würde es an jeden weiter empfehlen, der sich für diese historische Zeit interessiert, oder einfach jedem, der ein hochgradig spannendes und gut recherchiertes Buch lesen möchte! 5 von 5 Sternen!

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  • 5 Sterne

    Normanfips, 04.12.2023

    Spektakulär, spannend und fesselnd

    Oleg Antonowitsch Gordijewski tritt dem KGB bei, wie es auch sein Vater und sein Bruder getan haben. Im Laufe der Zeit schwindet allerdings seine Zustimmung zu den politischen Idealen. Er wird Doppelagent und arbeitet offiziell weiterhin als sowjetischer Geheimdienstoffizier für den KGB, aber in Wahrheit für den britischen MI6. Das geht jahrelang gut, bis er in Verdacht gerät und fliehen muss. All das spielt sich zur Zeit des Kalten Krieges ab. Nachdem mich das letzte Buch von Ben Macintyre begeistern konnte, wurde ich auch mit der Geschichte rund um den Doppelagenten nicht enttäuscht. Der Autor hat akribisch recherchiert, allerdings wird der Leser nicht mit der Aufzählung von Daten und Begebenheiten abgespeist, sondern hat das Gefühl hautnah mit dabei zu sein. Die Sachbücher Macintyres lesen sich wie spannende Romane. Nebenbei erfährt man interessante historische und politische Hintergründe. Die Bilder, die dem Buch beigefügt wurden, machen diese fast unglaubliche Geschichte handfester. Im Grunde genommen bin ich kein Fan des Spionage Genres, aber die Bücher dieses Autors kann ich uneingeschränkt empfehlen. Spektakulär, packend und fesselnd.

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  • 5 Sterne

    Anne D., 19.11.2023

    Ein wahre Spionagegeschichte, unglaublich spannend

    Im Mittelpunkt steht Oleg Antonowitsch Gordijewski, dessen Eltern KGB-Agenten waren. Zunächst war auch er für den KGB tätig, wurde aber dann vom britischen Geheimdienst MI6 angeworben, agierte danach als Doppelagent und wurde so zu einem der wertvollsten Spione der Geschichte. Selbst seine Familie wusste nichts von seinem Doppelleben.

    Ich mag historische Romane und lasse mich auch gerne von Spionagegeschichten fesseln. Hier habe ich eine Kombination aus beidem bekommen und es handelt sich keineswegs um Fiktion. Die Ereignisse sind einfach unglaublich und unfassbar.
    Auf jeder Seite ist zu merken wie gründlich und ausgiebig Ben Macintyre recherchiert haben muss. Dabei gelingt es ihm gut komplexe historische Ereignisse gut verständlich zu vermitteln. Wie in seinen vorherigen Werk „Agent Sonja“ kommen auch hier die politischen Hintergründe nicht zu kurz. Ich fand das Buch interessant und konnte stellenweise kaum fassen, dass es sich um wahre Begebenheiten handelt.

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  • 5 Sterne

    Christian B., 19.11.2023

    Spannender als ein Thriller

    Das neue Sachbuch "Der Spion und der Verräter" von Ben Macintyre erzählt die fesselnde und wahre Geschichte über einen der spektakulärsten Doppelagenten des Kalten Krieges. Das Buch erzählt die Geschichte von Oleg Gordievsky, einem sowjetischen Geheimdienstoffizier, der sich dazu entschließt, für den britischen Geheimdienst MI6 zu arbeiten. Gordievsky liefert wertvolle Informationen über sowjetische Spionageaktivitäten und Nuklearpläne, was entscheidend für den Westen ist. Seine Doppelagentenarbeit erreicht jedoch einen gefährlichen Höhepunkt, als er enttarnt wird.

    Das Buch bietet einen fesselnden Einblick in die Welt der Spionage und erzählt die dramatische Geschichte von Verrat, Loyalität und den turbulenten politischen Umständen des Kalten Krieges. Macintyre zeichnet ein lebendiges Porträt der Akteure und Ereignisse, die diese bemerkenswerte wahre Geschichte prägten, und zeigt, wie ein einzelner Mann das Kräftegleichgewicht zwischen den Supermächten beeinflussen konnte.

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