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  • 4 Sterne

    5 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Dreamworx, 03.12.2023

    Sei die Heldin deines Lebens, nicht das Opfer. - Nora Ephron
    1919 Berlin. Während des Krieges haben die Frauen die Hauptlasten und –arbeiten erledigt, weil alle Männer zum Kriegsdienst eingezogen wurden. Nun sollen sie ihren Platz für die Rückkehrer räumen. Postbotin Regine sowie ihre Kolleginnen sind davon gar nicht begeistert und wollen dies nicht einfach so hinnehmen, obwohl ihre Arbeitsbedingungen sehr schlecht sind, und das Geld fürs Leben kaum reicht. Regine wendet sich an den Gewerkschaftsboss Kurt in der Hoffnung, dass dieser die Frauen unterstützt, damit sie weiter ihrer Arbeit nachgehen können. Ob es Regine und ihren Kolleginnen gelingt, die drohende Entlassung abzuwenden?
    Elke Schneefuß hat mit „Die Postbotin“ einen unterhaltsamen historischen Roman vorgelegt, der dem Leser die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Frauen kurz nach dem ersten Weltkrieg deutlich vor Augen führt. Der flüssige und bildhafte Erzählstil lässt den Leser gedanklich sofort ins vergangene Jahrhundert reisen, wo er sich in der Weimarer Republik wiederfindet und sich an Regines Fersen heftet. Schon Regines Vater hat als Beamter bei der Reichspost gearbeitet, und Regine ist seinem Beispiel gefolgt. Nun ist der Krieg beendet und die Frauen sollen ihre Anstellungen verlieren, damit Kriegsheimkehrer ihren Aufgaben übernehmen. Es wird nicht nur über den Kopf der Frauen hinweg entschieden, sondern sie sollen auch um ihr Auskommen gebracht werden, auf das sie oftmals angewiesen sind. Nach damaliger männlicher Auffassung sollen sich Frauen eher um Heim und Herd kümmern, aber davon sind Regine, ihre Kolleginnen und Freundinnen weit entfernt. Jede für sich hat einen eigenen Grund, warum sie sich gegen diese Sichtweise auflehnt und sich gegen den Verlust ihres Arbeitsplatzes sowie den Lohn stemmt. Die Autorin wartet mit Geschichten der aus unterschiedlichen Schichten stammenden Frauen auf, die jede ihr eigenes Päckchen zu tragen haben. So kümmert sich Regines Freundin Evi um ihre depressive Mutter und hofft auf die Rückkehr ihres Bruders. Währenddessen kommt Regines Familie trotz mehreren Verdienern kaum mit dem Geld aus. Die Bekanntschaft mit dem charmanten Kurt lässt Regines Herz höher schlagen, auch wenn sie sich vor allem Unterstützung erwartet, damit die Frauen ihre Stellen behalten können. Der Autorin gelingt es sehr gut, die damalige Stimmung innerhalb Berlins sowie die Rolle der Frauen einzufangen und dem Leser während der Lektüre zu vermitteln. Armut, Hunger und Verzweiflung spiegeln sich in den einzelnen Schicksalen überdeutlich wieder.
    Die Charaktere sind liebevoll und glaubwürdig ausgestaltet, sie nehmen den Leser schnell in ihre Mitte, der ihnen auf Schritt und Tritt folgt, um ihr Schicksal mitzuerleben. Regine ist eine offene, ehrliche und vor allem direkte Frau, die sich nicht die Butter vom Brot nehmen lässt. Sie kämpft für ihre Träume und Überzeugungen und kann auch andere motivieren, sich ihr anzuschließen. Jedoch sind ihr durch die Gesellschaft immer noch ziemlich die Hände gebunden. Kurt Bödecker ist ein sympathischer attraktiver Mann, der sich einem Aufstieg bei der Gewerkschaft gegenüber sieht. Die Frauen bei der Post erhoffen sich von ihm einiges an Unterstützung für ihr Dilemma. Aber auch Gretchen, Evi, Hetti und Bernadine spielen wichtige Rollen in dieser Geschichte, die durch die unterschiedlichen Schicksale sehr kurzweilig zu lesen ist.
    „Die Postbotin“ punktet mit sympathischen Protagonisten, einer unterhaltsamen Handlung und einen gut recherchiertem Hintergrund, so dass die Lektüre ein kurzweiliges Vergnügen ist. Verdiente Leseempfehlung für einen kuscheligen Nachmittag auf der Couch!

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  • 3 Sterne

    5 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Mandy B., 18.10.2023

    Berlin 1919, der Krieg ist zu Ende. Doch nun müssen die Frauen, die die Arbeit der Männer übernommen haben, um ihr Einkommen fürchten. Als Regine sich dessen bewusst wird, wendet sie sich an den Gewerkschafter Kurt. Sie schmieden Pläne. Und Regine versucht auch die anderen Frauen zum Streiken zu mobilisieren.
    Die ist mein erstes Buch von Elke Schneefuss, ich bin sehr positiv von dem Schreibstil überrascht, ich fand ihn sehr angenehm zu lesen.
    Jedoch fehlt mir der Bezug zur Geschichte, in die Handlungen bin ich gar nicht rein gekommen, auch fand ich einiges sehr langgezogen, was mir das Lesen zum Teil sehr schwerlich machte.
    Auch konnte ich mit den Charakteren überhaupt nicht warm werden, sie wurden mir nicht so authentisch, so dass ich nur sehr wenig mit ihnen mit fiebern konnte.
    Leider war der Roman für mich etwas enttäuschend zu lesen, ich hatte mir mehr versprochen, doch ohne "Roten Faden", der sich durch den Roman zieht für mich leider so sehr langatmig zu lesen.

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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Marion A., 22.10.2023

    Durch Zufall fand ich diesen Roman direkt vor Beginn meiner Zugfahrt von München nach Berlin. Ich kannte die Autorin vorher noch nicht, wurde aber schnell in eine raffiniert gestrickte Handlung hineingesogen. Es gibt natürlich viele Romane, die am Übergang Erster Weltkrieg- Weimarer Zeit spielen, aber das Konzept, diese Zeit von einer unscheinbaren Briefträgerin und einer raffinierten Telefonistin durchleben zu lassen, war neu und überraschend. Es machte einfach Spaß, die Entwicklung dieser beiden jungen Frauen durch die rauen Nachkriegsmonate zu verfolgen, die kleinen Freuden und die großen Konflikte zu erleben. Endlich mal kein "Herz-Schmerz-Schinken", sondern ein wirklich hochwertiger Roman mit Substanz, den ich jeder Leserin, aber auch jedem Leser nur empfehlen kann.

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  • 4 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Katharina L., 16.10.2023

    In "Die Postbotin" erzählt Elke Schneefuss die Geschichte mehrerer Frauen in der Nachkriegszeit. Verbunden sind sie jeweils über die Reichspost, wo sie arbeiten. Dort wurde nun jedoch angekündigt, dass die Frauen ihre Stellen verlieren sollen, zugunsten von männlichen Kriegsheimkehrern. Nach und nach demaskiert sich, warum welche der Protagonistinnen auf ihren Job angewiesen ist, wozu sie das Geld braucht, da geht es um die Versorgung der eigenen Mutter, die Suche nach (im Krieg) verschollenen Familienangehörigen oder den Wunsch nach Selbstständigkeit, um einer Vernunftsehe entgehen zu können. Die Geschichten der Postfrauen und ihrer Angehörigen sind liebevoll miteinander verwoben und der häufige Perspektivwechsel macht das Buch äußerst kurzweilig. Ich persönlich hätte es schön gefunden, noch weiter in die einzelnen Geschichten einzutauchen, da für die 400 Seiten Länge doch eine Menge los ist und das Ende zeitweise etwas gehetzt wirkt. Trotzdem macht das Lesen auf jeden Fall Spaß und man fiebert mit, wenn die Frauen um ihre Anstellung kämpfen, leidet mit, wenn eine unglückliche Affäre endet und freut sich mit, wenn eine junge Liebe eine unerwartete Chance bekommt.

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  • 5 Sterne

    Nini Ste, 22.01.2024

    In ihrem Roman ,, Die Postbotin" erzählt die Autorin Elke Schneefuss von drei Frauen aus Berlin und ihrem nicht einfachen Leben im Jahr 1919 .

    Regine und Lotte arbeiten seit Beginn des 1. Weltkrieges als Aushilfen bei der Post als Briefträgerinnen und ersetzen so die Männer während ihres Kriegseinsatzes. Unglaublich, aber sie erhalten dafür nur die Hälfte des Lohnes der Männer, obwohl sie die gleiche schwere Arbeit verrichten. Auch Evi, Regines Freundin, ist bei der Post beschäftigt, als Telefonistin.

    Die Frauen brauchen dringend ihren Verdienst, um den Lebensunterhalt ihrer Familien zu bestreiten. Doch selbst damit kommen sie nur mehr schlecht als recht über die Runden. Häufig bleibt die Wohnung kalt und für ein dringend benötigtes Kleidungsstück ist kaum Geld übrig. So wird ein schrumpeliger Apfel schon zum Luxus. Für die Kriegsjahre waren die Frauen dringend als Arbeitskräfte benötigt. Doch nun ist der Krieg beendet, die zurückkehrenden Männer sollen wieder ins Arbeitsleben gebracht werden. Dafür sollen die Frauen aus dem Dienst entlassen werden. Ohne Rücksicht, ob sie auf das Gehalt dringend angewiesen sind , sind sie doch häufig der einzige Verdiener in der Familie. Viele sind verwitwet und haben oftmals Kinder oder Eltern zu versorgen. Die Briefzustellerinnen wollen sich das nicht gefallen lassen. Daher schließen sie sich für ihren Protest zusammen, um sich zu wehren. Regine wird zum Anführen ihrer Bewegung ausgewählt. Da sie sich Unterstützung erhofft, sucht sie den Kontakt zur Gewerkschaft, wo sie auf den attraktiven Kurt Bödecker trifft. Er lässt schnell ihr Herz höher schlagen, wenn sie an ihn denkt. Ihre Eltern haben allerdings den älteren Bäcker Smolka als Ehemann für sie im Blick. Mit ihm , so denken sie, wäre Regine gut versorgt, schließlich hat er eine eigene Bäckerei . Evi hat mit der Trennung von ihrem Geliebten zu kämpfen, kümmert sich zuhause um ihre depressive Mutter Bernadine und vermisst schmerzlich ihren Bruder Gerald, der noch immer nicht aus dem Krieg zurück gekehrt ist. Währenddessen ist ihre Kollegin und Freundin Gretchen wohl die neue Gespielin ihres Verflossenen. Lotte gerät ins Visier der Polizei und gerät in große Schwierigkeiten. So haben sie zusätzlich zur Sorge um ihren Arbeitsplatz und ihr Auskommen, jede mit ihrem eigenen Problemen zu kämpfen.

    Elke Schneefuss erzählt die Geschichte dieser Frauen stellvertretend für viele , die während der Kriegsjahre,, ihren Mann " stehen mussten und nun wieder in ihre alte Frauenrolle , ins Haus und an den Herd, zurück gedrängt werden sollen. Aber kampflos wollen sie sich nicht geschlagen geben.

    Der wunderbar flüssige und hervorragend bildhafte Schreibstil haben mich von der ersten Seite an nach Berlin und mitten in das Leben der Protagonisten entführt. Eindrucksvoll hat die Autorin die Schwierigkeiten, die Sorgen und Ängste der Bewohner des Brunnenviertels dargestellt. Die alltägliche Not mit dem wenigen Geld das Nötigste zu beschaffen ist deutlich spürbar. Durch detaillierte Beschreibungen konnte ich mich mit ihnen auf den Weg durch die Straßen und Wohnungen machen. Es entstanden schnell Bilder von ihrer Kleidung und ihren Arbeitsabläufen vor meinen Augen,. Besonders ihre Sorgen und Ängste , ihre Gedanken und Gefühle konnte ich spüren und nachvollziehen. In jede einzelne Person konnte ich mich perfekt hineinversetzen.

    Auch wenn Regine sich manchmal selbst als unwissend oder naiv bezeichnet, hat mich ihr Verhalten beeindruckt. Sie wehrt sich , um sich ihren eigenen Weg zu erkämpfen und das ist nicht naiv, sondern mutig.

    Der Kampf um den Arbeitsplatz ist sehr schön mit dem persönlichen Päckchen der Protagonisten verknüpft. Wie weit wird der Protest gegen die Regierung gehen ? Was kommt dabei heraus und was werden die Frauen im Privaten so ertragen und erleben ?

    Elke Schneefuss hat einen spannenden und interessanten Roman über die ersten Protestbewegungen der Frauen für ihre Arbeitsplätze und Arbeitsbedingungen geschaffen, der durch die persönlichen Aspekte der Protagonisten wunderbar gefühlvoll ist.

    Sehr gut gefällt mir auch der schöne Stadrplan von Berlin in der vorderen Klappeninnenseite. So konnte ich jeden Weg der Personen nachvollziehen . Im Nachwort zeigt die Autorin auf, wie sich die Örtlichkeiten verändert haben. Eine spannende Geschichte über die Gebäude.

    Die Geschichte hat mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt. Sehr gerne empfehle ich diese emotionale , berührende und interessante Geschichte weiter. Mir hat die Reise nach Berlin ins Jahr 1919 äußerst gut gefallen.

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  • 5 Sterne

    Ariettas Bücherwelt, 12.11.2023

    Frauen die für ihre Rechte kämpfen
    Meine Meinung zur Autorin und Buch
    Elke Schneefuss, ist wieder ein guter Historischer Roman gelungen. Der vor großen historischen Hintergrund spielt. Sehr gut hat sie die damalige Lebenssituationen und die Rolle von uns Frauen beschrieben. Das bescheidene Leben der armen Leute die damals in den Armutsvierteln in Berlin lebten . Der tägliche Kampf ums überleben.
    Der Kampf der Frauen die man als Kriegshelferinnen bei der Post während des 1.Weltkrieges eingestellt hatte, die Löhne halb so hoch wie bei den männlichen Kollegen, die im Krieg waren. Denen jetzt gekündigt werden soll, man will sie wieder in die Küche, Kinder und Kirche verbannen. Frauen die für ihre Rechte streiken wollen. Ihr Schreibstil ist sehr flüssig, bildlich und mitreißend erzählt. Die einzelnen Figuren und ihre Charaktere sind sehr Authentisch und real herausgearbeitet.

    Regine arbeitet wie viele ihrer Kolleginnen als Postbotin , für die Post sind sie nur Kriegshelferinnen während der vier Jahre gewesen. Jetzt sollen sie wieder Platz machen für ihre männlichen Kollegen. Dabei haben sie nur für die Hälfte des männlichen Lohnes gearbeitet. Was für eine Ungerechtigkeit, dachte ich und war genauso Wütend und Aufgebracht wie Regine und ihre weibliche Kolleginnen, viele davon würden nach der Kündigung vor dem Aus stehen. Den viele von ihnen sind Witwen und kommen schon so kaum über die Runden. Ob es Regine gelingt wird einen Streik auszurufen, die Frauen auf ihre Seite zu ziehen und zu überzeugen. Sie lernt Kurt kennen einen Gewerkschafter, der ihre Pläne gut findet und viele Tipps gibt. Aber nicht nur Regine ist unglücklich, ihre Eltern möchten sie gerne mit einem älteren Mann verkuppeln, aber Regine ist in Kurt verliebt. Lisa ihre Freundin, arbeitet als Telefonistin und hat auch Probleme, eine unglückliche Liebe. Da ist noch Lotte eine Postbotin, die man auf Grund einer Verdächtigung ins Frauengefängnis gesteckt hat.
    Eine Aufregende und Ergreifende Geschichte, die einem nahe geht. Ich frage mich wie viel hat sich geändert in diesen 100 Jahren, und wir Frauen sind oft noch benachteiligt, ob wohl sich einiges gebessert hat.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Siglinde H., 24.10.2023

    Eine Frau kämpft für ihr Recht auf Glück
    Berlin 1919 Der 1. Weltkrieg ist zu Ende und die Männer kehren heim. Und sie wollen ihre alten Arbeitsplätze zurück. Die Frauen, die an die Stelle der Männer getreten und als Heldinnen bejubelt wurden, sollen zurück an den Herd . So soll es auch bei den weiblichen Aushilfen bei der Post sein. Nur sind viele Frauen auf das Einkommen angewiesen.

    Postbotin Regine empfindet das als ungerecht und gemeinsam mit anderen Frauen beschließt sie . sich zu wehren. Unterstützung erhofft sich Regine von der Gewerkschaft. Sie lernt dadurch den Gewerkschafter Kurt kennen und verliebt sich in ihn.

    Regines beste Freundin Evi arbeitet als Telefonistin ebenfalls bei der Post. Ihr Verdienst ernährt auch ihre Mutter. Nachdem sich ihr Geliebter von ihr getrennt hat, gerät Evi in eine Abwärtsspirale, dabei träumt sie von einem besseren Leben.

    Mich hat die Thematik des Romans gereizt. Frauen, die das öffentliche Leben und die Wirtschaft am laufen gehalten haben, sollen plötzlich wieder zur braven Hausfrau und Mutter werden. Nur wissen die Frauen jetzt, was sie zu leisten imstande sind. Mir hat imponiert, wie Regine den vermeintlich übermächtigen Vorgesetzten die Stirn bietet. Regine emanzipiert sich nicht nur bei der Arbeit, sondern auch privat.

    Evi mochte ich zu Beginn nicht besonders. Mir war ihr Selbstmitleid wegen der Trennung zu viel. Allmählich hatte ich mehr Verständnis. Ihre private Situation ist sehr bedrückend - Geldsorgen, eine unselbstständige Mutter und die verzweifelte Suche nach dem Bruder.

    Das Ende des Buches stimmt mich hoffnungsfroh. Die Probleme sind weiterhin da, aber auch der feste Wille, sie zu meistern.

    Das Buch garantiert gute Unterhaltung. Ich fand den Einblick in das Leben einfacher Frauen kurz nach Kriegsende sehr interessant und meiner Meinung nach verdient jede von ihnen meine Anerkennung. Die Autorin erzählt fesselnd und auch die Gefühle kommen nicht zu kurz .

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  • 5 Sterne

    Nicole B., 10.11.2023

    Die Postbotin von Elke Schneefuß ist ein gelungener historischer Roman über starke Frauen kurz nach dem Ende des ersten Weltkriegs.

    Nach der großen Freude über das Ende des Krieges, müssen die Frauen, die währenddessen die Arbeit der Männer übernommen haben, Angst um ihre Stellen haben. Nicht nur, dass die Frauen lediglich die Hälfte des Gehalts bekommen haben, auch ihre Arbeitsverträge waren befristet.

    Als die junge Postbotin Regine von den bevorstehenden Kündigungen erfährt, möchte sie unbedingt gegen die Ungerechtigkeit kämpfen. Sie informiert die anderen Postbotinnen und wendet sich an den gutaussehenden Gewerkschafter Kurt. Unterdessen geht es ihrer besten Freundin, Evi gar nicht gut. Nach einer Affäre mit dem Oberpostrat, hat dieser sie verlassen und ist nun mit ihrer Kollegin Gretchen liiert. Verzweifelt versucht Evi außerdem ihren Bruder zu finden, der nach Kriegsende noch immer nicht zu Hause angekommen ist.

    Das Buch beschreibt die Situation der Frauen in dieser äußerst schwierigen Zeit sehr gut und nachvollziehbar. Alle Charaktere sind authentisch und ich konnte mich gut in sie hineinfühlen. Die historischen Orte und Begebenheiten der damaligen Zeit sind sehr gut dargestellt. Die Schwierigkeiten und Verluste mit denen die Menschen damals umgehen mussten waren furchtbar. Hunger, Tod und Leid waren an der Tagesordnung. Und dennoch versucht jede dieser jungen Frauen ihr Glück zu finden und positiv in die Zukunft zu blicken.

    Das Buch liest sich flüssig und der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Ich würde mich über einen zweiten Teil freuen! Da ich es kaum aus den Händen legen konnte, möchte ich es auf jeden Fall weiterempfehlen. Von mir daher verdiente fünf Sterne.

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  • 5 Sterne

    Anne S., 04.11.2023

    Die Gestaltung des Covers finde ich sehr schön. Ich mag den Hintergrund sehr und die Frau als Mittelpunkt ist sehr passend, der Titel ist gut gewählt. Die Haptik des Taschenbuches finde ich toll. Im Innenteil gibt es eine Karte vom damaligen Berlin, diese fand ich sehr interessant.

    In dem Buch geht es um Regine, sie ist Postbotin die Handlung startet im Jahr 1919. Andere Charaktere die man kennenlernt sind unter anderem Lotte, Evi, Bernadine Dennewitz, Oberpostrat Siegfried Eckstein und Gewerkschaftler Kurt Bödeker. ich finde die verschiedne Charaktere sehr facettenreich und sie wurden für mich sehr gut dargestellt.

    In dem Buch geht es unter anderem um die Rechte der Frauen am Arbeitsplatz, während des ersten Krieges haben Frauen viele Arbeiten übernommen, die zurückgekehrten Männern möchten nun wieder deren Platz einnehmen, doch die Frauen brauchen auch die Arbeit. Regine und ihre Kolleginnen kämpfen für ihre Rechte, dabei kommt Regine auch dem Gewerkschaftler Kurz Bödeker näher, ob das gut gehen wird?
    Die Handlung hat noch weitere Erzähl - und Themenstränge, was mir persönlich sehr gut gefallen hat. Am Ende des Buches gab es noch einige offene Fragen und ich hoffe sehr, dass es einen weiteren Band geben wird. Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, Berlin in der Nachkriegszeit wurde sehr bildlich dargestellt. Ich empfehle das Buch auf jeden Fall weiter.

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  • 5 Sterne

    Sigrid C., 21.12.2023

    Elke Schneefuß ist mir keine Unbekannte, hat sie doch schon einiges zu diesem und verwandten Themen zu Papier gebracht.

    In ihrem sehr berührenden Roman um eine Gruppe Postangestellte, die zwar als Aushilfen anstelle der im Krieg kämpfenden Männer

    ihre Arbeit leisten und dabei oft nur die Hälfte verdienen, sind es drei Frauen, deren Schicksal genauer unter die Lupe genommen wird.

    Da ist Regine, der es gar nicht gefällt, wie man mit den Frauen im Postdienst umgeht, ebenso Evi, die sich auf eine Affäre mit dem Oberpostrat eingelassen hat und von ihm kalt abserviert wird und nun um ihr Selbstwertgefühl kämpft.

    Und ihre Nachfolgerin, Gretchen, die zwar recht naiv wirkt, aber anscheinend mehr Glück bei dem frischgebackenen Witwer hat.

    Den Frauen geht es um ihren Arbeitsplatz, der nach einer Verordnung nun den heimgekehrten Männern wieder zur Verfügung gestellt werden soll, obwohl sicher nicht jeder den Anforderungen gerecht werden kann. Regine nimmt Kontakt zur Gewerkschaft auf und findet dort nicht nur Hilfe für ihre Pläne. Regine findet relativ rasch Verbündete

    Ein gut gezeichnetes Bild von den Verhältnissen nach dem Krieg in Berlin , das zeigt, dass auch Frauen zu etwas fähig sind.

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  • 5 Sterne

    crazy girl, 01.11.2023

    Berlin 1919, der 1. Weltkrieg hat seine Spuren hinterlassen. Während die Männer eingezogen wurden, haben die Frauen vorübergehend die Aufgaben der Zusteller der Reichspost übernommen. Auch Regine ist eine von ihnen und ihr Vater, der auch schon bei der Reichspost war, ist stolz auf sie. Als nun nach und nach die Männer von der Front zurück kehren, sollen alle Frauen wieder entlassen werden. Das ist ein harter Schlag für die jungen Mädels und Witwen die für den halben Lohn, den sie im Vergleich zu den Männern, bekommen haben oftmals die Familie ernähren müssen. Regine und ihre Freundinnen Evi und Lotte denken über einen Streik nach und sie lernt den Gewerkschaftler Kurt kennen.
    Das Cover ist typisch für Berlin und die damalige Zeit. Die Protagonisten werden sehr anschaulich beschrieben. Leider kann ich mich nicht in alle Charaktere hineinfinden. Das ist natürlich auch schwierig, da die Frauen damals nicht direkt gegen die Männer aufbegehren konnten. Es wurde immerhin gerade das Wahlrecht für Frauen eingeführt. In diesem Roman sind einige Fragen offen geblieben und ich hoffe, es gibt ein Fortsetzung.

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  • 5 Sterne

    Alia W., 23.10.2023

    Ein wirklich sehr schöner Roman welcher die historischen Eckdaten perfekt in eine wirklich spannende Geschichte integriert hat. Die Geschichte spielt nach dem Krieg in welchem Frauen in den Dienst der Postboten gesteckt werden, da die meisten Männer in den Krieg gezogen sind. Nun nach Ende des Krieges sollen anne Frauen gekündigt werden, und zurück in das klassische Rollenbild gleiten. was Elke Schneefuss in der Geschichte von mehreren Frauen, mit mehreren Perspektiven spannden erklärt. Jede dieser Frauen ist auf ihre Art auf den Job als Postbotin angewiesen und kämpft für ihr Recht weiter arbeiten zu dürfen.
    Ein wirklich spannend geschriebenes Buch, am spannensten fand ich die Suche nach verlohrenen Familienmitgliedern. Das Buch hat mich total mitgenommen, ich hab geweint und hatte großes Herzklopfen. Ich kann es nur weiter empfehlen.

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  • 5 Sterne

    Christine J., 21.11.2023

    Das Buch spielt 1919 in Berlin. Regine ist Postbotin bei der Reichspost. Die Postbotinnen sind stolz auf ihre Arbeit. Doch mit dieser Arbeit ist auch viel Ungerechtigkeit verbunden. Zunächst in ihrer Aufgabe bewundert, sollen die Frauen an den Herd zurück, als die Männer aus dem Krieg zurückkehren. Regines beste Freundin Evi arbeitet als Telefonistin und Regine hofft auf Evis Unterstützung. Evi und ihre Familie hofft, dass ihr vermisster Bruder noch aus dem Krieg zurückkehrt.
    Man fühlt sich in die Zeit nach dem 1. Weltkrieg versetzt und erfährt viel über die Situation der Frauen in dieser Zeit und wie sie zurechtkommen mussten.
    Der Roman ist leicht zu lesen, informativ und unterhaltsam. Am Ende bleiben jedoch einige Fragen offen, so dass ich auf eine Fortsetzung hoffe, die ich auf jeden Fall lesen würde.

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  • 5 Sterne

    Kerstin B., 17.11.2023

    Dieser flüssig und unterhaltsam geschriebene, mit diversen historischen Fakten versehene, historische Roman hat mir sehr gut gefallen.

    Die Handlung spielt 1919, kurz nach dem Ersten Weltkrieg, in Berlin.

    Es geht um mehrere junge Frauen, die versuchen, sich in der Arbeitswelt der Männer zu behaupten. Manche tun es notgedrungen, um nicht zu verhungern oder auf der Straße zu landen. Andere wünschen sich mehr Unabhängigkeit und Eigenständigkeit. Also arbeiten sie während des Krieges bei der Post, da Arbeitskräfte Mangelware sind und fast alle Männer eingezogen. Das soll sich nach Beendigung des Krieges bald ändern. Aber kampflos geben die tapferen Frauen nicht auf.

    Nebenbei hat auch jede von ihnen noch privat ihr Schicksal.

    Lesenswert und zu empfehlen, wie ich finde.

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  • 4 Sterne

    Woertergarten, 02.04.2024

    Soziale (Un-)Gerechtigkeiten vor hundert Jahren

    Der Erste Weltkrieg ist zu Ende. Während die Männer als Soldaten für das Vaterland gekämpft haben, haben die Frauen ihre Arbeit übernommen. Wie ihr Vater vor ihr trägt Regine Briefe für die Reichspost in Berlin aus. Obwohl sie als Postbotin sehr geschätzt ist, drohen ihr und ihren Kolleginnen die Kündigung, damit die von der Front zurückkehrenden Männer Arbeit bekommen. Regine will aber nicht kampflos aufgeben und sucht Unterstützung bei der Gewerkschaft, wo sie in Kurts Bann gerät.

    In ihrem Roman „Die Postbotin“ erzählt Elke Schneefuss nicht nur über die Ungerechtigkeit, mit der die Briefträgerinnen des Berliner Postfuhramt konfrontiert wurden. Dort arbeitet zum Beispiel auch Regines beste Freundin Evi als Telefonistin. Sie muss sich nicht fürchten, durch Männer ersetzt zu werden. Aber, wie viele Frauen der Nachkriegszeit ist sie auf der Suche nach ihrem Bruder, der vom Krieg noch nicht zurückgekehrt.

    In einem flüssigen und angenehmen Schreibstil entführt die Autorin die Leser*innen auf den Straßen vom Brunnenviertel im Berlin der Nachkriegszeit. Elke Schneefuss behandelt in ihrer viele interessante Themen der Epoche, wie die Ersetzbarkeit der Frauen und ihre Kampfmöglichkeiten in einer Welt, in der Männer wertvoller sind als Frauen waren. Dazu hat sie auch eine Menge Figuren geschaffen, die sich in Regines und Evis Bannkreis befinden und mit ihnen interagieren. Ob Lotte, Emma oder Bernardine, das teilweise tragische Schicksal der zahlreichen Nebenrollen wird oft angeschnitten, aber das Potential nicht ausgeschöpft. Auch im Bezug auf Regine und Evi bleiben viele Fragen unbeantwortet. Es wäre auf jeden Fall genug Material für ein weiteres Buch.

    Trotz dieser Enttäuschung hat mir der Roman gut gefallen, weil die Geschichte eine ausgewogene Mischung von bewegender Fiktion und historischen Gegebenheiten aufweist. Der Epilog, der wie ein Nachwort klingt, stellt die Geschichte wieder in ihren zeitlichen und örtlichen Zusammenhang. Auch wenn die Situation der Frauen sich in den letzten hundert Jahren sich verbessert hat, sind der Kampf um soziale Gerechtigkeit und die Arbeitssuche noch brennend aktuelle Themen.

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  • 4 Sterne

    Ramona, 11.11.2023

    In diesem historischen Roman nimmt uns die Autorin auf eine interessante Zeitreise mit. Die Aushilfsbriefträgerinnen haben während des 1. Weltkrieges alles getan um die Zustellung der Post zu sichern. Ja sie wurden als Heldinnen gefeiert. Nun ist der Krieg vorbei und die Männer kehren aus dem Krieg zurück und sollen die Geschicke der Zustellung per Regierungsbeschluss wieder übernehmen. Das wollen sich die Frauen natürlich nicht so anstandslos gefallen lassen. Regine ist eine von ihnen. Sie versucht die Kolleginnen zu mobilisieren. Auch ein Streik soll nicht ausgeschlossen werden.

    Das Leben ist im Umbruch und Wandel zu Zeiten der jungen Weimarer Republik. Hohe Arbeitslosigkeit, Hunger Armut sind allgegenwärtig. Das Wahlrecht für Frauen ist gerade erst erkämpft. In Kurt dem Gewerkschafter findet Regine einen Verbündeten. Sie fühlt sich zu ihm hingezogen. Kann aus dieser Verbindung mehr werden? Ihre Freundin Evi arbeitet in der Telefonabteilung der Post. Ist sie ihr eine Hilfe? Evi ist auf der Suche nach ihrem Bruder, ihre Mutter wälzt alle Verantwortung auf sie ab. Der Vater hat sie im Stich gelassen.

    Wir lernen eine Vielzahl von verschiedenen Charakteren kennen. Der Schreibstil ist flüssig und gut zu lesen, ich habe das Buch innerhalb von drei Tagen ausgelesen. Die Geschehnisse waren interessant und unterhaltsam. Ich wurde gut ins Berlin der damaligen Zeit versetzt. Nach dem Lesen muss ich allerdings sagen, so ganz passt der gewählte Buchtitel für mich nicht, da es eben vordergründig nicht nur um Regine die Postbotin ging. Aber das ist mein ganz eigenes, subjektives Empfinden. Auch bleiben am Ende Fragen, Frauenschicksale offen, über die ich gerne noch etwas erfahren hätte. Gut man könnte sagen, dass bietet Spielraum für eigene Überlegungen, Spekulationen. Für mich war die Geschichte dadurch nicht ganz rund. Vielleicht gibt es eine Fortsetzung? Ich würde es sehr begrüßen.

    Gerne vergebe ich für diesen historischen, gut recherchierten Roman 4 von 5 Sternen mit einer Leseempfehlung für all jene, die mehr über die interessante Entwicklung nach dem 1. Weltkrieg erfahren möchten.

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  • 4 Sterne

    Undine S., 25.11.2023

    Das Buch von Elke Schneefuss, die Postbotin, bringt uns Einblicke in das Berufsleben der Frauen der 20er Jahre,die Schwierigkeiten die damit oft verbunden sind und um den Mut der Frauen sich in einer Gewerkschaft zu organisieren.

    Im Herzen Berlins kämpft eine junge Briefträgerin für die Rechte der Frauen bei der Reichspost und für ihr Glück

    Berlin 1919: Im Brunnenviertel kennt jeder Regine, die hier aufgewachsen ist und täglich die Post austrägt. Schon ihr Vater war stolzer Beamter bei der Reichspost. Als sie erfährt, dass es Pläne gibt, die Zustellerinnen zu entlassen und ihre Arbeitsplätze den Männern zu geben, die aus dem Krieg heimkehren, will Regine nicht kampflos aufgeben. Sie hofft auf die Unterstützung ihrer besten Freundin Evi, die als Telefonistin bei der Post arbeitet. Doch diese ist auf der Suche nach ihrem verschollenen Bruder, der angeblich wieder in der Stadt sein soll. Also bittet Regine den charismatischen Gewerkschafter Kurt um Hilfe. Wird es ihr gelingen, die Frauen bei der Post zum Streik zu mobilisieren? Und erwidert Kurt ihre Gefühle, die sie schon bald nicht mehr leugnen kann?

    Gerade ist dieses Buch im Heyne Verlag erschienen und ich möchte euch gern meine Meinung dazu schreiben.

    Eigentlich sollte eine Frau verheiratet sein und gehört an den Herd. Sie hat sich um Mann und Kinder zu kümmern. Doch im Krieg istvalles etwas anders da werden sie als Notlösung an den Arbeitsplätzen der Männer akzeptiert,für die Zeit in der die Männer im Krieg sind. Doch dann ist der Krieg Zuende und die Frauen fürchten um ihren Arbeitsplatz,zu recht wie sich herrausstellen soll,,denn dieser wurde den Männern bei Rückkehr aus dem Krieg zugesichert.

    Und da kommt das Thema Streik und Gewerkschaft auf. Ein paar mutige Frauen organisieren sich.

    Aber auch die Liebe kommt nicht zu kurz, also von allem und für jeden etwas dabei.

    Schön auch das es nicht zu politisch und kompliziert geschrieben,trotz des brisantem Thema, so kann man gut durch die Seiten fliegen.
    4 Sterne von mir.

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  • 4 Sterne

    Lesezeichenfee, 02.12.2023

    Elke Schneefuss Die Postbotin Heyne 2023

    Von der Prinzessin zur Königin, ein Nebenschauplatz

    Berlin 1919. Postbotin Regine läuft in Gefahr ihren Job zu verlieren, weil die Kriegsteilnehmer, die nach Hause kommen, wieder Arbeit brauchen. Regine soll mit einem Bäcker verheiratet werden, der einen eigenen Betrieb hat. Ihre Freundin Evi hat andere Probleme, ihr einflussreicher Freund hat sie verlassen und sie verliert ihren Job.

    Da ich gerade an einer extrem fiesen Erkältung leide, finde ich das Buch unterhaltsam und bin weniger anspruchsvoll. Ich habe mich nicht gelangweilt. Die damalige Zeit war sehr gut porträtiert. Das ganze konnte ich mir gut vorstellen. Der Schreibstil gefiel mir auch. Ebenso die Charaktere, welche sich leider sehr klein machen, aber dann mit ihren Aufgaben „wachsen“. Das Cover gefällt mir sehr gut und passt wunderbar.

    Was mir nicht gefiel und mich enttäuschte, war das Ende. Es war nix Ganzes und nichts Halbes. Es kam doch etwas abrupt, das gefiel mir nicht so. Das Schlimmste am Ganzen war, dass eigentlich Gretchen die Hauptperson darstellte. Immer wenn sie da war, hatte man den Eindruck, die Königin betritt die Bühne. Das war mein Problem mit dem Buch. Eigentlich sollten doch eher Regine und Evi die Hauptprotas sein. Aber dann kam immer das Gretchen mit neuen Informationen, die Evi stressten. Das fand ich eher gruselig und abturnend. Zum Schluss kam dann noch eine Zeitungsseite mit der Petition.

    Wenn man das ganze ohne Ansprüche liest, ist es ein netter historischer Roman, der „nix“ kaputt macht. Was eigentlich schade ist. Ich traue der Autorin mehr zu!

    Erwartet hatte ich eigentlich, dass sich Regine durchkämpft, bis zur Petition und dass dann rauskommt, dass ihr Arbeitsplatz gesichert ist. So gab es einfach zu viele Nebenschauplätze.

    Mein – Lesezeichenfees – Fazit:
    Historisch interessant, mit zu vielen Nebenschauplätzen, sehr guter Schreibstil, drei tolle Hauptcharaktere. 4 Feensternchen

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  • 4 Sterne

    SiWel, 05.11.2023

    Ab und an lese ich auch gerne Historiker. Bei dem hier hat mich in erster Linie bereits der Titel angesprochen, aber auch das Cover und der Klappentext sowie der Spielort Berlin taten sein übriges. Berlin 1919, der Krieg war gerade vorbei und die Männer kehrten von der Front zurück. Damals hatten die Frauen die Arbeit der Männer übernommen solange diese sich im Krieg befanden. Nun sollten alle ihre Arbeit wieder nieder legen, damit die Heimkehrer erneut ihre Rolle der Ernährer einnehmen konnten. Damit waren aber einige der Postbotinnen überhaupt nicht einverstanden.

    Anfangs hatte ich etwas Probleme mit den ganzen verschiedenen Charakteren, die hier immer wieder im Wechsel zu Wort kommen. Das hat sich dann aber im Laufe der Geschehnisse zügig erledigt. Da wäre vielleicht ein Personenverzeichnis hilfreich gewesen. Sehr gut ist da auch die Karte in der Umschlagseite, hier kann man sich die ganzen Ortschaften anschauen, um sich alles noch besser vorstellen zu können. Hier sind die Standorte der verschiedenen Charaktere deutlich zu erkennen. Die einzelnen Charaktere sind für die damalige Zeit gut und lebendig dargestellt. Ich war immer mitten dabei und fand alles gut dargestellt, hatte Berlin 1919 immer vor Augen. Die Beschreibungen der damaligen Ortschaften und ihre Gegebenheiten waren ebenfalls glaubhaft und vorstellbar beschrieben. Ich hatte den Stand der Frauen und die Auswirkungen des Krieges stets vor Augen. Leider ließ das Buch am Ende sehr viele Fragen offen und einen Hinweis auf eine Fortsetzung konnte ich auch nicht finden.

    Der Schreibstil von Elke Schneefuß gefällt mir und es lässt sich sehr atmosphärisch lesen. Im Epilog befinden sich noch Erklärungen zu den einzelnen Schauplätzen des Romans, was mir sehr gut gefallen hat. Wer Historie verbunden mit Fiktion gerne liest, dem kann ich das Buch sehr empfehlen.

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  • 4 Sterne

    Island, 26.11.2023

    Der Titel des Romans "Die Postbotin" hat direkt mein Interesse geweckt, da ich selbst während meiner Schul- und Studienzeit als Briefträgerin gearbeitet habe. Die Geschichte spielt aber im Berlin des Jahres 1919, also direkt nach Kriegsende des Ersten Weltkrieges. Frauen mussten zu Kriegsbeginn viele "Männerberufe" übernehmen, während die Männer in den Krieg zogen. Nun sind plötzlich ihre Arbeitsstellen in Gefahr, weil die Männer zurück in der Heimat sind.

    Regine arbeitet als Postbotin und auch ihr Vater war bereits Beamter bei der Post und hofft, dass seine Tochter trotz der Kriegsheimkehrer bleiben kann. Diese will aber nicht nur abwarten, sondern versucht, mit Hilfe des Gewerkschafters Kurt einen Streik auf die Beine zu stellen. Ihre Freundin Evi arbeitet als Telefonistin bei der Post und hat andere Sorgen, weil ihr Vorgesetzter, mit dem sie eine Affäre hatte, sie gegen eine andere ausgetauscht hat und ihr Bruder noch verschollen ist, während ihre Mutter den Ärger anzieht.

    Grundsätzlich finde ich die Thematik des historischen Romans sehr spannend, hätte mir aber gewünscht, dass die Arbeit der Postbotin noch etwas mehr im Mittelpunkt steht, ansonsten wäre es vielleicht passender gewesen, eher einen Titel, der mit der Frauenbewegung und den Gewerkschaften in Zusammenhang steht, zu wählen. Regine war mir als Protagonistin aber grundsätzlich sehr sympathisch. Was die Handlung insgesamt angeht, muss ich sagen, dass mir nicht alles vollkommen schlüssig erschien, so, wie es beschrieben wurde. Ansonsten ist der Schreibstil der Autorin aber gut lesbar und auch die historischen Hintergründe wirken sorgfältig recherchiert.

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