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  • 4 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    mimitatis_buecherkiste, 08.04.2024

    Als Buch bewertet

    Ida Hermann ist neunundzwanzig Jahre alt, hat Germanistik sowie Kunstgeschichte studiert und arbeitet bei einer Lokalzeitung als Autorin. Seit über vier Monaten hat sie eine Schreibblockade, die Worte verweigern sich ihr. Um Geld zu verdienen, nimmt sie einen Haushaltsjob an, in dem sie sich um das Anwesen von Ottilie Selig, einer älteren Dame, kümmert. Ottilie spricht nicht gern und scheint sehr einsam zu sein, Ida nimmt sich vor, das zu ändern. Bald erkennt sie, dass sie zuerst selbst heilen muss.

    „Stattdessen war sie nun allein in diesem Haus, zwar umringt von ihrer Büchersammlung, die das Anwesen in eine papierne Festung verwandelte, aber auch allein im Kampf gegen das Vergessen und das Vergessenwerden. Sie war allein mit dem Wissen, alles erreicht zu haben und es mit niemandem teilen zu können.“ (Seite 220)

    Ein Buch über Bücher, die Kraft und Macht der Worte, das Alleinsein und die Liebe. Der schöne Schreibstil trug mich durch das Buch, die Geschichte wärmte mein Herz, rutschte aber auch mal eine kitschige Rutsche hinunter, was nicht schlecht sein muss, mich aber trotzdem liebevoll die Augen verdrehen ließ, wenn es mir zu viel wurde. Ida als Autorin, der die Worte ausgegangen sind, war authentisch, Ottilie blieb mir leider zu blass, was wahrscheinlich Absicht war, um ihrem Krankheitsbild gerecht zu werden. Die langsame Annäherung der Frauen, der Blick hinter die Kulissen, die Hoffnung auf Heilung und die Akzeptanz der Realität; all dies erinnerte mich ein wenig an Lebensratgeber, allerdings unterhaltsamer und spannender verpackt. Eine schöne Story um und über das Vergessen, die ich sehr gerne gelesen habe.

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  • 5 Sterne

    Sternzauber, 03.04.2024

    Als Buch bewertet

    Einfach zauberhaft - eine wunderschön zarte Geschichte mit viel Wort- und Buchliebe!

    Ich habe mich verliebt in dieses Buch!
    Es ist einfach so unglaublich schön - sprachlich und inhaltlich!

    Die Geschichte erzählt von Ida. Sie ist Schriftstellerin, hat jedoch ihre Worte verloren und nimmt daher aus Geldmangel eine Stelle als Haushaltshilfe bei einer alten Dame an. Diese lebt zurückgezogen, alleine mit ihren vielen Büchern und Ida hat jede Menge damit zu tun, sich in dem großen Haus und in ihrem neuen Leben zurecht zu finden. Wird sie ihre Worte dabei zurück bekommen?

    Eine Geschichte auf rund 250 Seiten, die leise und zart daher kommt, die mit wunderschönen Beschreibungen aufwartet und mir unglaublich schöne, bereichernde und nachwirkende Gedanken geschenkt hat. Es gibt keine reißerischen Spannungsbögen, sondern eine Geschichte, die sich ganz behutsam annähert und sich heimlich still und leise ins Herz der LeserInnen schleicht. Mich hat sie unglaublich berührt und ich habe oft inne gehalten, um das Gelesene wirken lassen und genießen zu können.

    Dazu muss ich gestehen, dass ich schöne Sprache und die Verknüpfung mit Buch- sowie Wortthemen einfach sehr liebe und diese beiden Punkte hat die Autorin meiner Meinung nach hervorragend umgesetzt. Bücher spielen eine sehr wesentliche Rolle in der Geschichte, es gibt zauberhafte Vergleiche und philosophisch bibliophile Überlegungen. Man spürt die Liebe zu den Themen ab der ersten Seite und das hat mich gleich für dieses Buch eingenommen!

    Aber auch die Geschichte an sich hat mich sehr begeistert, abgeholt und berührt. Mit Ida ist Katharina Seck ein Hauptcharakter gelungen, der mir sehr sympathisch ist und mit dem ich mich gerne auf die Suche nach seinen Worten gemacht habe. Aber auch Ottilie (die alte Dame) ist mir erstaunlich schnell ans Herz gewachsen und die anderen Protagonisten passen ebenfalls sehr gut in die Handlung und das Setting. Der hauptsächliche Handlungsort der Geschichte hat es mir sehr angetan und ich denke, jede leidenschaftliche Leserin träumt sich dort wohl hin (mehr verrate ich aber nicht :-).

    Nicht zuletzt ist auch die Gestaltung des Buches wirklich schön. Das gebundene Buch mit Lesebändchen verfügt im Inneren nämlich über schöne und zum Cover passenden Vignetten über den Kapitelüberschriften und auch das Titelbild selber gefällt mir gut.

    Ich könnte noch so viel zu diesem Buch erzählen, das ich fest in mein Herz geschlossen habe und von dem ich so begeistert bin, aber ich möchte natürlich nicht zu viel verraten und euch einfach ermutigen es selber zu lesen! In letzter Zeit durfte ich viele Romane kennen lernen, die mir sehr gefallen haben und denen ich von Herzen 5 Sterne geben konnte, dieser Geschichte hier würde ich jedoch am liebsten mindestens 7 Sterne verleihen (meine Lieblingszahl)!! Viel Freude beim Genießen!

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  • 4 Sterne

    Penny, 24.03.2024

    Als eBook bewertet

    Die Vermesserin der Worte von Katharina Seck

    Der neue Roman von Katharina Seck kommt mit einer schönen und vielversprechenden Idee daher: Die junge Autorin Ida ist in einer Schreibblockade gefangen. Seit vier Monaten hat sie es nicht geschafft, auch nur ein Wort zu Papier zu bringen. Deshalb nimmt sie einen Aushilfsjob bei einer alten Dame auf dem Land an. Deren Geschichte und Erinnerungen wecken auch in Ida endlich wieder die Worte, nach denen sie so lange gesucht hat.

    Wirklich, eine tolle Idee. Und ich mochte die alte Dame, Ottilie, sehr. Eine tolle Figur, anfangs sehr verschlossen, mit einer interessanten Hintergrundgeschichte. Ihre Vergangenheit sowie die langsam wachsende Beziehung zwischen ihr und Ida waren mein liebster Teil der Erzählung.

    Aber trotz der schönen Aspekte von „Die Vermesserin der Worte“ hatte ich leider auch meine Probleme mit diesem Buch. Ich mag das Thema wirklich gern, fand auch die Leitfrage, ob man Worten ein Gewicht geben und sie vermessen kann, interessant, und Ottilies und Idas Beziehung war auf jeden Fall mein persönliches Highlight des Buches. Aber ich hatte leider kaum je dieses besondere Gefühl, unbedingt weiterlesen zu müssen. Häufig wurde für meinen Geschmack zu viel und zu kleinteilig erzählt, und oft wirkte es leider so, als ob aus sehr wenig sehr viel gemacht werden soll. Ich mag poetische, geschwollene Sprache, darf auch gerne mal einen Hang zum Kitschigen haben, darf auch gerne mal ein bisschen „platt“ sein, was die Botschaften usw. angeht, alles super, damit hatte ich weniger Probleme - ich verstehe aber den Kritikpunkt, der schon genannt wurde, dass teilweise zu geschwollen erzählt wurde, dass zu viele Nebensächlichkeiten absätzelang aufgebläht wurden und dass manche Bilder etwas schief waren. Für mich war das zumeist noch im Rahmen, aber ja, es ging langsam in Richtung „zu viel des Guten“, und manchmal hat die Erzählweise eben doch den Lesefluss gebremst. Und Ida wirkt leider, wiewohl sehr sympathisch, als Hauptfigur gerade am Anfang etwas zu träge und als Figur eher unausgereift. Ein bisschen, als hätte man begonnen, eine Bleistiftzeichnung mit Farbe zu füllen, und bei der Hälfte einfach … aufgehört. Es tut mir im Herzen weh, das zu sagen, aber Ida hat mich über weite Teile des Buches schlicht gelangweilt. Zudem gab es für mich bei Idas Ankunft im Dorf wirklich zu viele verschiedene Vergleiche, erst fühlte sie sich, als wäre sie in Narnia, dann ein paar Sätze später, als wäre sie in Oz gelandet, dann zwei Seiten später, als wäre sie Alice, die ins Wunderland gelangt ist. Solche Vergleiche mögen ja wirksam sein, und man kann sie ja auch alle an verschiedenen Stellen des Buches nutzen, aber drei solcher Vergleiche kurz hintereinander, bezogen auf das selbe Dorf und Idas Ankunft dort, sind maximal verwirrend. Das sind ja alles völlig unterschiedliche Welten und Geschichten, die da quasi in einen Vergleichetopf gehauen werden. Mein Gehirn wusste gar nicht mehr, was denn nun. Es holt einen einfach aus dem Lesefluss, weil man innehalten und überlegen muss, ob das Dorf nun wie Narnia ist oder wie Oz oder wie das Wunderland, und welches Bild man sich da jetzt selbst im Kopf malen will. Es mag eine Kleinigkeit sein, aber ich habe es als sehr störend empfunden.

    Was jetzt Ida, die Hauptfigur, angeht: Ich mochte ihren nachdenklichen und sensiblen Charakter schon gern. Auch ihre Liebe zu Büchern ist spürbar. Dennoch hat mir immer weder die Tiefe gefehlt. Während Ottilie als Figur interessant ist, bleibt Ida blass. Mir fehlte auch ihre Motivation - ja, die Autorin erklärt, wie verzweifelt Ida nach „ihren Worten“ sucht, aber ich sehe nichts von dieser verzweifelten Suche. Sie hat vier Monate lang in ihrer Wohnung gehockt und kein Wort geschrieben, das wirkt für mich eher wie Selbstaufgabe. Und dann sucht sie sich einen Aushilfsjob auf dem Land, in der vagen Hoffnung, dass ein Tapetenwechsel ihr bei ihrer Schreibblockade hilft. Okay, noch einigermaßen verständlich, aber … sie sucht sich diesen Job ja auch nicht wirklich selbst, sie bekommt ihn quasi unter die Nase gehalten. Sie unternimmt anfangs eigentlich nichts aus einem starken inneren Antrieb heraus, und auch, wenn ihre Mutlosigkeit und Selbstaufgabe irgendwie nachvollziehbar sind, machte es mir den Einstieg sehr, sehr schwer. Das finde ich schade, denn es hat mich daran gehindert, voll und ganz mit dieser eigentlich sympathischen und einfühlsamen Figur mitzufühlen und voller Interesse und Freude mit ihr auf die Reise zu gehen.

    Ein anderes Problem, das ich mit Ida hatte, und das hat mich wirklich gestört … sorry, ich habe ihr die Autorin nicht abgekauft. Gar nicht. Man erfährt ja kaum etwas über ihre Tätigkeit als Autorin. Was hat sie denn geschrieben vor ihrer Blockade, welche Themen beschäftigten sie, welches Genre, wie viele Bücher hat sie veröffentlicht, war sie erfolgreich, hat sie Kollegen, mit denen sie im Austausch steht, eine Lektorin oder Agentin, die ihr in den Allerwertesten tritt, irgendetwas? Alles wäre besser gewesen als dieses klaffende Nichts. Es wird mal was von nicht erreichten Deadlines gesagt, meine ich, aber das wars. Das reicht doch nicht. Nach welchen Worten sucht sie denn überhaupt? Dafür bekomme ich als Leserin null Gefühl. Wieso sollte ich mich dafür interessieren, dass sie wieder schreibt? Ich bekomme dafür einfach keinen Grund geliefert, außer, dass „die Worte“ irgendwie weg sind. Was sie schreibt, wieso sie schreibt, welche Geschichten sie noch erzählen könnte, was überhaupt ihre Wünsche und Ziele sind, das wird während der ersten einhundert Seiten kaum thematisiert, und wenn, dann nur sehr oberflächlich, und das lässt die Figur, ihre Welt und ihre Motivation leider völlig leer wirken.

    Außerdem … irgendwie gibt es immer mal wieder kleinere Perspektivfehler in dem Buch. Wir befinden uns in einem personalen Er/Sie-Erzähler, in Idas Perspektive, aber manchmal wird dann doch die Außensicht („Tränen glänzten in Idas Augen) oder in die Gefühlswelt anderer Personen gewechselt („Aufregung regte sich in Ottilie“). Ein Mal wäre es nicht schlimm gewesen, aber es kam dann doch mehrmals vor und hat mich im Zusammenhang mit den teilweise etwas schiefen Bildern ein bisschen gestört.

    Die Spurensuche selbst fand ich dann ganz spannend, obwohl mir manche von Idas Schlüssen gerade am Anfang (später war es dann besser) etwas weit hergeholt erschienen. Wieso ging sie schon ganz am Anfang, kurz nach ihrer Ankunft im Dorf, davon aus, dass Ottilie Geheimnisse hütet oder dass die Dorfbewohner versucht haben, ihre Geschichte auszulöschen? Wegen einer einzigen fehlenden Seite in einer Dorfchronik? Ida kennt anfangs weder Ottilie noch die Dorfbewohner, und schon quasi von der ersten Sekunde an trifft sie dafür sehr weitreichende Annahmen und zieht so umfassende Schlüsse, dass ich mehrmals innehalten musste, um mich zu fragen, ob ich jetzt etwas überlesen habe oder ob sie das jetzt wirklich einfach so mal aus der Luft greift … Einiges mag man mit Idas emphatischem Charakter wegerklärten können, aber irgendwann war es dann doch zu viel, zu viele zu umfassende Annahmen und Schlüsse, kaum echte Fehlannahmen, Ida „wusste“ einfach instinktiv sofort und auch erstaunlich umfassend und zutreffend, was mit allen los ist. Das ist zu viel, finde ich.

    Zusammenfassend lässt sich sagen: Ich habe mich sehr auf „Die Vermesserin der Worte“ gefreut, weil die sehr Idee schön ist. Und der Roman hat auch viel Gutes. Ottilie war mein persönlicher Liebling, während ich leider Schwierigkeiten hatte, mich von der Hauptfigur Ida wirklich mitreißen zu lassen. Am besten hat mir die langsam wachsende Beziehung zwischen Ottilie und Ida gefallen.

    Ich vergebe 3,5 Sterne, aufgerundet demnach vier, und eine eingeschränkte Leseempfehlung für alle, die gern eine liebevolle, langsam erzählte Geschichte über die Liebe zu Büchern und zum Lesen lesen möchten. Ganz viele Pluspunkte gibt es außerdem für das Cover, das wirklich hervorragend gelungen ist und sehr stilvoll aussieht.

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  • 5 Sterne

    wordfflow, 26.03.2024

    Als Buch bewertet

    Von der Liebe zu Büchern und einer außergewöhnlichen Freundschaft

    “Die Vermesserin der Worte”, geschrieben von Katharina Seck, ist eine Geschichte über zwei Frauen, die ihren Platz in der Welt suchen und finden. Sie erzählt von Leidenschaft, Träumen und der Liebe zu Büchern, über das Gewicht von Worten, vom Vergessen und vergessen werden, von Inspiration und der Freundschaft zweier Frauen, die ganz unterschiedlich und doch eigentlich sehr ähnlich sind.

    Eine der Frauen verfolgte ihre Träume, musste dafür Opfer bringen und ist jetzt in hohem Alter einsam und droht vergessen zu werden. Die andere Frau ist eine Schriftstellerin, die ihre Worte verloren hat. Ohne Inspiration und in Geldnot nimmt sie einen Job als Haushälterin an. So begegnen sich jene beiden Frauen. Die ältere Dame ist zunächst harsch und abweisend, schon länger hat es keine Haushälterin bei ihr ausgehalten. Und doch entwickelt sich durch die gemeinsame Leidenschaft der Frauen eine zunächst zaghafte, aber immer tiefergehende Freundschaft, die das Vergessen und die Einsamkeit überwindet.

    Katharina Seck erfasst dabei tiefgründig wie feinfühlig die Ängste, Hoffnungen und die Liebe, die diese zwei Frauen wahrnehmen, empfinden und teilen. Der Schreibstil spiegelt dies authentisch wider. Unaufdringlich und doch sehr wortstark und poetisch werden hier Gedanken geteilt, die einen zum Nachdenken anregen und innehalten lassen. Während des Lesens hat sich eine Ruhe über mich gelegt, in der sich ganz viel Gefühl und Leichtigkeit ausbreiten konnten.

    In meinen Augen ist “Die Vermesserin der Worte” ein Liebesroman, aber Liebe im klassischen, romantischen Sinne findet man hier nur sehr zaghaft und unausgearbeitet. Stattdessen ist es ein Ausdruck der Liebe zur Literatur, zu Büchern und Worten. Zu freundschaftlicher Liebe und der Liebe zum Leben.

    Ich bin sehr berührt und begeistert von diesem Buch und möchte es jedem ans Herz legen, dem selber Bücher am Herzen liegen und die vielleicht einfacher Freundschaften in Romanfiguren finden, als im echten Leben. Die sich über Literatur ausdrücken und denen eine Buchempfehlung einem Zugeständnis an Liebe und Zuneigung gleicht.

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  • 5 Sterne

    Nicole V., 26.03.2024

    Als Buch bewertet

    Ida, 29 Jahre alt, Autorin, lebt in der Stadt in einem tristen Wohnkomplex. Niemand interessiert sich dafür, wer nebenan lebt. Ihr einziger Kontakt ist der Postbote, ihre Bücher die einzige Gesellschaft in ihrer Wohnung, die sie Baracke nennt.
    Seit 4 Monaten ist sie nun "wortlos", sie hat eine Schreibblockade. Und langsam geht ihr das Geld aus und ihre Selbstzweifel nehmen zu. So meldet sie sich auf eine Annonce, in der eine "Haushaltskraft für ein Anwesen im Grünen" gesucht wird. Ida findet sich in einem abgelegenen kleinen Ort wieder, der ebenso wortlos erscheint, wie sie sich fühlt. Auch wird sie von Ottilie Selig, der alten Dame, der "Madame - Herrin des papiernen Anwesen" sehr wortkarg empfangen. Das Anwesen stellt sich als großes, altes Haus heraus, mit unzähligen verstaubten und ungepflegten Zimmern, gefüllt mit unzähligen Büchern und Kunst. Trotz des abschreckenden Zustandes des Hauses verspürt Ida den Drang zu bleiben. Mit der Hoffnung, hier wieder zu ihren Worten zurückzufinden.
    Ida kämpft sich nach und nach durch die Räume des Anwesens, befreit sie von Staub, putzt. Und langsam nähern sich Ottilie und Ida sich an und finden Worte füreinander.
    Ottilie leidet unter "Lücken in den Gedanken" und mit der Zeit erkennt Ida eine Demenz dahinter. Zugewandt, fast liebevoll, nähert Ida sich Ottilie und deren Lebensgeschichte. Bricht nach und nach durch Ottilies anfängliche harte Schale aus Isolation und Einsamkeit. Und obwohl Generationen zwischen beiden Frauen liegen, gelingt eine beidseitige, fast herzliche, Zugewandtheit.

    Das Cover in Pastelltönen mit dem Motiv aus Blumen und Büchern gefällt mir, und passt für mich zum Inhalt des Buches.
    Mit ihrem klaren Schreibstil stellt Katharina Seck Themen wie Einsamkeit, Freundschaft, Verzeihen und auch Demenz verbunden in einer wunderschönen Geschichte in den Fokus. Stimmungen und Umstände sind lebensnah beschrieben und ich konnte den Staub und die lang verschlossenen Räume fast riechen. Der fließende Schreibstil machte mir das Lesen leicht. Die Geschichte um beide Frauen ließ mich nicht mehr los, ging mir zu Herzen, und wird noch eine Weile nachwirken.

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  • 5 Sterne

    Cynthia M., 28.04.2024

    Als Buch bewertet

    Das Buch kommt ja in einer geradezu schlichten Schönheit daher und mir hat der Klang des Titels einfach unglaublich gut gefallen, sodass ich direkt neugierig auf die Geschichte war. Ich liebe Geschichten über die Kraft der Worte und die Magie, die Geschichten innewohnt. Und genau so ein Buch ist das Buch. Über die Liebe zur Literatur und die Geschichten, die das Leben schreibt.

    Zum Inhalt: Ida ist eine Autorin, der die Worte fehlen. Und ohne Worte fällt es ihr zunehmend schwerer ihr Leben zu bestreiten. Als sie über eine Anzeige einen Job als Haushälterin bei Ottilie bekommt, ändert sich nicht nur, wie sie ihr eigenes Leben wahrnimmt, sondern auch die Wahrnehmung ihrer Umwelt. Und während Ottilies Gedanken und Erinnerungen zunehmen verblassen, findet Ida die Worte, die Ottilie ins Leben zurückholen.

    Dieses Buch ist auf besondere Art magisch. Mit Ottilies Haus- dem papiernen Anwesen- wird ein ganz besonderer Ort geschaffen, an dem Geheimnisse schlafen und Geschichten atmen. Die Autorin hat es absolut geschafft mich mit ihren bildhaften Beschreibungen zu verzaubern und auf eine Reise in Ottilies Vergangenheit und Idas Gegenwart mitzunehmen.

    Ein ganz besonderes Highlight an diesem Buch war für mich die Geschichte innerhalb der Geschichte, die Ida für Ottilie erfindet und mit der sie nicht nur Ottilie zurück in die Welt der Lebenden holt, sondern sich auch selbst heilt. Ich liebe einfach diese Art von Geschichten, die den Zauber von Büchern in den Fokus stellen. Auch die besondere Verbindung, die zwischen Ottilie und Ida entsteht, die vorher beide einsame Außenseiter waren, ist einfach herzerwärmend und schön zu verfolgen.

    Das Buch ist einfach toll geschrieben, flüssig zu lesen und hat mich absolut gefangen genommen. Eine wunderschöne Geschichte über Abschiede und Neuanfänge, das Weggehen und Ankommen und über ganz besondere Freundschaften. Ein Buch das berührt und nachklingt.

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  • 5 Sterne

    rainbowly, 08.04.2024

    Als Buch bewertet

    Inhalt
    Die Autorin Ida bekommt gerade nichts mehr zu Papier. Als das Geld langsam knapp wird, nimmt sie eine Stelle als Haushaltshilfe bei der Seniorin Ottilie an. Diese ist sehr abweisend und das Anwesen in einem schrecklichen Zustand. Doch Ida beginnt sich durchzugraben - durch all den Staub und die Abweisung - um ihre Worte wieder zu finden.

    Meinung
    Ich liebe, liebe, liebe einfach den Schreibstil von Katharina Seck. Ich kann darin absolut abtauchen. Und auch wenn es hier diesmal keine fantastische Welt war, habe ich mich doch wie in einer anderen Welt gefühlt. Das kleine Dörfchen in das Ida kommt, mit der eingeschworenen Dorfgemeinschaft und der einsamen Ottilie in ihrem außerhalb liegenden Papiernen Anwesen fühlt sich doch ein wenig magisch an. Man erkundet gemeinsam mit Ida das Haus mit seinen vielen Räumen und noch mehr Büchern und Geschichten, das Dorf, die Menschen und die Vergangenheit. Ich war neugierig was in der Vergangenheit passiert ist und wurde zwischendurch ganz traurig und am Ende versöhnt.
    Ganz besonders mochte ich auch die Geschichte, die innerhalb der Geschichte erzählt wird. Denn irgendwann beginnt Ida Ottilie eine Geschichte zu erzählen. Sie verbindet die beiden, hält Ottilie in der Gegenwart und soll Ida dabei helfen ihre Worte wiederzufinden.

    Außerdem schafft es Katharina Sack mit ganz außergewöhnlichen und berührenden Worte Ottilies Vergessen zu beschreiben. Es ist ganz bedrückend mitzuerleben wie die „Lücken zwischen den Gedanken“ immer größer werden, aber auch sehr beeindruckend, wie Ida seinen weg findet damit umzugehen.

    Es ist wirklich eine ganz besondere Beziehung zwischen Ida und Ottilie. Sie sind zwei eigenwillige, manchmal ganz gegensätzliche und dann doch wieder sehr ähnliche Charaktere. Sie teilen ihre Liebe zu Geschichten und die eher in sich gekehrte Art.

    Fazit
    Wie erwartet und erhofft wieder mal eine ganz fantastische Geschichte!

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  • 5 Sterne

    meerblick, 24.03.2024

    Als Buch bewertet

    Was für ein wunderschöner Roman -Die Vermesserin der Worte-. Leise, fast still kommt er daher, entwickelt sich mit faszinierender Dramatik, vergleichbar mit einem Vulkanausbruch versetzt er Gefühle in Wallung, schreit laut um Hilfe. Es ist ein Hilferuf gegen das Vergessen, eindringlich bittend, gleichzeitig eine liebende Umarmung. In dieser Geschichte steckt das Herzblut der Autorin Katharina Seck, die ihre Ängste vor dem weißen Blatt Papier offenlegt, aber auch das schöpferische Potenzial des Schreibens und dessen heilende Wirkung hervorhebt. Bücherfreunde wissen um diese Macht.
    Ida ist Schriftstellerin und befindet sich in einer Schreibblockade, die droht existenziell zu werden, denn sie vergräbt sich in ihrer kleinen Wohnung, hat den finanziellen Notstand deutlich vor Augen. Der Postboten Theobald ist ihre einzige Verbindung zur Außenwelt. Er erkennt die Situation und übergibt ihr eines Tages einen Zettel, auf der eine Adresse steht mit der Suche nach einer Haushaltshilfe. Ida nimmt die mental herausfordernde Stelle bei der Buchhändlerin und Buchrestauratorin Ottilie an, arbeitet sich langsam ins Leben zurück als sie erkennt, mit welchen Dämonen ihre Hausherrin zu kämpfen hat, die sie in die Welt der grauen Schleier des Vergessens treiben. Ottilie zeigt Ida, dass man das Leben immer leben muss mit all seinen Vor- und Nachteilen, Chancen bekommt und manche auch ungenutzt versäumt.
    Ich möchte diesen Roman sehr gern weiterempfehlen, weil er in einer Sprache geschrieben ist, die höchsten Lesegenuss verspricht und Anregungen zur Entwicklung eigener Gedanken schenkt.

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  • 5 Sterne

    sweetyx99, 27.03.2024

    Als Buch bewertet

    Eine Geschichte, die mich wirklich tief berührt hat und an der einen oder anderen Stelle sind teilweise Tränen geflossen. Innerhalb von zwei Tagen habe ich das Buch durchgelesen und es hat mich mit etwas Traurigkeit, aber auch mit einem Gefühl von Wärme erfüllt.

    Besonders die Art, wie die Geschichte erzählt wird, ist der Autorin sehr gut gelungen. Einige Sätze haben mich zum nachdenken angeregt oder auch mir aus der Seele gesprochen. Die Charaktere sind so menschlich und so ehrlich, wie sie in unserer heutigen Zeit teilweise, leider vermehrt vorzufinden sind. Das direkte Wort oder ein Gespräch wird gemieden und zurück bleiben unausgesprochene Worte, teilweise Hürden die so nicht überwunden werden können. Meiner Meinung nach, auch ein aktuelles Problem unserer Gesellschaft.

    „Irgendwie war sie in ihrem neuen zu Hause versackt, war mit ihm zusammengewachsen, vielleicht, weil sie so tief in ihren Geschichten gesteckt hatte, die für sie Reise genug gewesen waren, wenn auch nur im Kopf.“

    Zum Inhalt möchte ich hier gar nicht viel sagen. Es geht um Mut, aber auch um verpasste Chancen, vielleicht aber auch um vertane Zeit. Die Idee, dass sich am Ende unseres Lebens doch alles zum Guten fügt, ist ein schöner Gedanke, auch wenn sie in diesem Fall fast zu spät ist.

    Die Kernbotschaft für mich, die ich aus diesem Buch für mich mitnehme:
    Jeder ist seines Glückes eigener Schmied.
    Mut beweisen und den falschen Stolz sein lassen.

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  • 5 Sterne

    Karola D., 16.03.2024

    Als eBook bewertet

    Der Zauber der Worte und die Magie der Sprache
    Das Cover wirkt wie ein stilvolles Gemälde auf beruhigendem, grünem Passepartout, wie ein Stillleben mit drei Büchern und einem üppigen Blumenarrangement in Gelb – edel, schlicht, passend. Der Titel des Buches macht neugierig, denn man fragt sich: Kann man Worte vermessen? Diese ungewöhnliche Geschichte zweier sehr verschiedenen Frauen aus zwei Generationen handelt von der Liebe zu Büchern, gefüllt mit Worten, die ein Gewicht haben. Die bildreiche, teils poetische Sprache hier fängt viele Gefühle ein. Neben Themen wie Einsamkeit, Demenz, Schreibblockade, Freundschaft, Heimat, Trauer, Verlust etc. geht es auch um die Kraft der Sprache. Indem Ida Hermann, die junge Autorin mit Schreibblockade, auf der Reise nach Worten ist und der dementen Ottilie Selig, der Madame des papierenen Anwesens mit Lücken zwischen den Gedanken, ihren Lebensweg abschnittweise in Erinnerung bringt, baut sich spannende Dynamik auf. Beide gegensätzlichen Charaktere ergänzen sich in besonderer Weise. Die Beschreibung des Miteinanders ist berührend, teils tiefgründig. Kann man Fantasie und Worte messen? Ist ein Buch ein Vermächtnis gegen das Vergessen, um einen Abdruck auf dieser Welt zu hinterlassen?

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  • 5 Sterne

    Natalie W., 08.04.2024

    Als Buch bewertet

    Ida hat für eine Autorin das wohl größte Problem - sie hat keine Worte mehr, ihr Kopf ist leergefegt. Aus dieser Not heraus nimmt sie einen Job als Haushaltshilfe bei einer älteren Dame an. Ottilie spricht nur ungern, bleibt lieber allein und scheint immer mehr zu verblasen. Doch unter der dicken Staubschicht des Herrenhauses findet Ida eine große Gemeinsamkeit mit Ottilie. Nämlich die Liebe zu Büchern, Geschichten und Worten. Nach und nach wird Ida klar, dass sie nicht nur für Ottilie Worte finden muss, um sie aus ihrer Einsamkeit zu befreien, sondern das auch der Schlüssel für ihre eigene Wortlosigkeit ist.

    Die Vermesserin der Worte ist ein berührender und so feiner Roman, in dem ganz viele Schichten des Lebens zum Klingen gebracht werden. Die beiden Frauen erzählen so gemeinsam eine Geschichte, in der es viel mehr als nur um (nicht mehr vorhandene) Worte geht. Beide sind auf ihre Art und Weise einsam, haben Wunden aus der Vergangenheit, die immer noch nicht geheilt sind und finden aber über ihre Liebe zu Büchern mit allem was dazugehört zueinander, öffnen sich und geben ihrem Leben wieder neuen Sinn. Ein Roman, der nicht laut sein muss, um zu berühren - große Leseempfehlung von mir.

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  • 5 Sterne

    Lisa, 02.04.2024

    Als eBook bewertet

    Zauberhafte Geschichte über die Wunder des Alltags

    In ihrem Roman „Die Vermesserin der Worte“ erzählt Autorin Katharina Seck eine ruhige aber überaus tiefgründige Geschichte. Die Hauptprotagonistin ist dabei keine Heldin im eigentlichen Sinne, aber diese wirkt gerade durch ihre Zweifel und Niederlagen umso authentischer. Die Handlung ist von Beginn bis zum Ende glaubhaft und hat doch einen besonderen Zauber inne. Darin finden sich alltägliche aber aber schwerwiegende Themen, welche durch unterschiedliche Figuren Teil der Handlung werden. In unterschiedlicher Form beschäftigt sich der Roman außerdem mit der Angst Vergessen zu werden. Mich persönlich hat dieses feinfühlige Buch auf jeden Fall abgeholt und stellenweise sehr berührt. Der Schreibstil liest sich angenehm flüssig und passt einfach zum Setting. Die Geschichte ist nicht nur für Büchermenschen unglaublich schön, sondern für alle die Lust auf einen tiefgründigen Roman haben. Denn mit einer pointierten Spannung und ganz viel Gefühl fesselt das Buch von der ersten bis zur letzten Seite. Da ich absolut nichts zu kritisieren habe vergebe ich gerne volle 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    Elke F., 28.03.2024

    Als Buch bewertet

    Ida ist Autorin, aber momentan fehlen ihr die Worte. Für einen Tapetenwechsel, vor allem aber um Geld zu verdienen, nimmt sie eine Stelle als Haushaltskraft im "papiernen Anwesen" von Ottilie Selig an, in dem es Tausende von Büchern gibt. Nach und nach gelingt es Ida, Ottilies harte Schale aufzubrechen und die Geschichte der alten Dame zu erfahren, die eng mit der Ablehnung der Dorfbewohner verknüpft ist. Als bei Ottilie das Vergessen einsetzt, liegt es an Ida, Ottilie mit ihren Worten und einer Geschichte im Hier und Jetzt zu verankern und gegen das Vergessen anzukämpfen.
    Für Büchermenschen ist dieses Buch natürlich ein absolutes Muss, aber auch sonst ist diese warmherzige und einfühlsame Geschichte ein wahres Highlight. Mit viel Feingefühl beschreibt die Autorin die Annäherung zweier Menschen, die ihre Liebe zu Büchern teilen, und wie gnadenlos Demenz ganze Lebensabschnitte auslöschen kann, mit der Unterstützung lieber Menschen aber zumindest aufgehalten oder erträglicher gemacht werden kann.
    Fazit: ein großartiges und berührendes Buch, das zu Herzen geht.

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  • 5 Sterne

    Sabine, 20.04.2024

    Als eBook bewertet

    Das Cover fällt durch die Farbe ins Auge,es ist "unaufgeregt" genau wie die das Buch. Diese macht Freude, nicht immer muss es "aufregend" sein, um ein Buch interessant zu machen.
    So eine Lesefenster hätte ich auch gerne, um meine Bücher zu "zerblättern, zerlesen und zerträumen". Was für schöne Beschreibungen fürs intensive Lesen von Büchern.
    Ida leidet unter einer Schreibblockade. Der Schreibstil ist flüssig "unaufgeregt", aber nicht langweilig.
    Es macht Freude Ida und Ottilie kennenzulernen. Zwei verschiedene Charaktere mit einigen Gemeinsamkeiten. Sie ergänzen sich und jede "profitiert" von der Anwesenheit der anderen.
    Die Autorin "verflechtet" die Geschichte der beiden Frauen miteinander. Die eine fehlen zurzeit die Worte, bei der anderen beginnt das Vergessen.
    Das Buch macht nachdenklich, die Geschichten wirken nach. Dies ist besonders dem Schreibstil und den beiden Hauptfiguren zu verdanken.
    Hier ist der Autorin ein Buch gelungen, das ich sicherlich immer wieder zur Hand nehmen werde.

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  • 5 Sterne

    Eva W., 02.04.2024

    Als Buch bewertet

    Der Schutzumschlag des Buchs spricht mich überhaupt nicht an. Was mir aber gleich in´s Auge gefallen ist, ist sein Titel. Der Schreibstil gefällt mir auch unglaublich gut, die Autorin weiß mit Worten umzugehen. Es lässt sich gut und flüssig lesen, ist sehr unterhaltsam und kein bisschen langatmig.

    Die Geschichte der jungen Autorin Ida, die eine Schreibblockade hat und dringend anderweitig Geld verdienen muss, hat mich vollends überzeugt. Sie nimmt recht spontan einen Job als Haushälterin bei einer alten und abgeschieden lebenden Dame an, ohne genau zu wissen, was auf sie zukommt. Es stellt sich heraus, dass die Hausherrin Ottilie eine wahre Bücherliebhaberin ist, genau wie Ida. Leider scheint es Ida so, als ob die wortkarge Ottilie mit jedem Tag mehr verblasst. Wird Ida Ottilie helfen können und Ihre Schreibblockade überwinden?

    Fazit: Eine höchst sentimentale, schöne Geschichte für alle Liebhaber von Büchern im Allgemeinen und Romanen im speziellen.

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  • 5 Sterne

    Saphira, 09.04.2024

    Als Buch bewertet

    Das Cover lässt einen in die 50er oder 60er Jahre denken und gerade deshalb, finde ich es sehr ansprechend.
    Ich möchte mit einem Satz aus dem Buch beginnen, welches mich sehr stark berührt hat.

    "Denn trotz allem waren der Schmerzen und der Verlust auch für etwas gut: Sie waren Zeugen dessen, dass man geliebt hatte."

    Was für ein Satz! Nur langsam zeigte sich mir der wahre Zauber, der in diesem Buch zu finden ist. Ich hoffe, dass viele Leser diesen Zauber finden und sich mitnehmen lassen und eintauchen in das Leben von Ida und Ottilie. Zwei völlig unterschiedliche Frauen stoßen aufeinander und lernen voneinander. Die Charaktere sind sehr gut dargestellt und auch die Randgeschichte ist sehr gut wiedergegeben. Wie sturr doch so die Menschen sind.

    Für mich ist das eine Geschichte, die es wert ist verfilmt zu werden mit Marlyn Streep als Ottilie und Emma Watson als Ida.

    Ich bin also begeistert und werde es weiter empfehlen.

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  • 5 Sterne

    Stifftante, 07.04.2024

    Als Buch bewertet

    Ich lese ja wirklich viel, aber bei diesem Buch, fehlen mir fast die Worte.
    Eine Geschichte über Mut, Freundschaft, Einsamkeit, aber auch verzeihen können und natürlich über das Vergessen.
    Mir gefällt diese feinsinnige Art, mit der die Autorin, die Themen miteinander verwoben hat.
    Sehr selten kann ich in ein Buch eintauchen und mir alles bildlich vorstellen. Katharina Seck ist es gelungen. Das Papierende Anwesen, die Zimmer, die Bücher und Ottilie, zerbrechlich im Morgenmantel, mit einer Tasse Tee in der Hand, all das war für mich so greifbar. Mir sind Ottilie und Ida so ans Herz gewachsen. Ich konnte es kaum aus der Hand legen und bin richtig traurig, daß es zuende ist.
    Es wird auf jeden Fall, noch lange nachwirken.

    Fazit:
    Es gibt Bücher, die vergisst man nicht so schnell und dieses gehört dazu. Katharina Seck, keine Angst, Sie hinterlassen Spuren!
    Unbedingte Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    brauneye29, 21.03.2024

    Als eBook bewertet

    Zum Inhalt:
    Was ist das Schlimmste, was einer Autorin passieren kann? Genau, keine Worte mehr zu finden. Genau das passiert Ida und eigentlich nur aus der Not heraus nimmt sie einen Job in einem Haushalt an und lebt nun bei einer älteren Dame, die scheinbar mit jedem Tag ohne Worte mehr verblasst. Ida erkennt, dass sie ein Weg finden muss um das Vergessen zu verhindern und damit beginnt auch ihre Heilung.
    Meine Meinung:
    Es gibt so Bücher, die einfach tief ins Herz gehen. Das hier ist genau so ein Buch, es ist herzerwärmend und hat so einen Charme. Wie Ida und Ottilie mit einander umgehen, immer wieder Rückschritte da sind, aber auch Fortschritte und die Geschichte, die in der Geschichte erzählt wird, hat mich berührt. Ganz klar, dieses Buch ist schon jetzt eines meiner Highlights des Jahres, denn es ist einfach so schön und ich kann es einfach nur empfehlen.
    Fazit:
    Super schön

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  • 5 Sterne

    Daniela H., 30.03.2024

    Als Buch bewertet

    Obwohl mir das Cover so gar nicht zugesagt hat, hat mich die Geschichte hinter dem Einband angesprochen.
    Ein Roman über das Vergessen, das Thema Demenz ganz fein und klein eingearbeitet.
    Wunderbar geschrieben. Melancholisch, aber insgesamt doch keine Trauergeschichte.
    Die Autorin Ida hat eine Schreibblockade. Nachdem das letzte Ersparte aufgebraucht isr, nimmt sie einen Jib als Haushälterin an. In diesem Forf weitab von der Stadt wohnt Ottilie Selig. Allein in einem gerissen verwahrlosten Anwesen. Ottilie hat auch ihre Worte verloren und mit ihnen ihre Freunde und Lebensfreude. Nach und nach schafft es Ida aufzuräumen, im Haus, aber auch in Ottilies Leben.
    Der Roman hat mich extrem berührt. Persönlich habe ich zwar zum Glück noch keine Erfahrung mit Demenz, aber genauso stelke ich mir das vor.
    Danke für die schönen Lesestunden an die Autorin.

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  • 4 Sterne

    Barbara B., 31.03.2024

    Als Buch bewertet

    Es war einmal eine junge Autorin mit Schreibblockade, die dringend Geld brauchte und eine alte Dame, die zunehmende Zeichen einer Demenz entwickelte und in ihrem großen Anwesen nicht mehr alleine zurecht kam. So geschah es, dass Ida als Haushälterin bei Ottilie einzog um sich um alles zu kümmern und dabei das Leben beider Frauen von Grund auf veränderte.
    In diesem Roman von Katharina Seck geht es viel um Einsamkeit und um die Angst vor dem Vergessen. Und es ist nicht nur Ottilie, die auf Grund ihrer zunehmenden Demenz zurückgezogen und abgeschnitten von Freunden und Nachbarn lebt. Auch die junge Ida hat sich ganz abgekapselt, leidet unter Versagensängsten und der Ablehnung durch ihren Vater. Ihr einziger Freund und Postbote Theobald ist selber ein einsamer und unglücklicher Mensch, ihre Wohnung in der Großstadt anonym und ihr Rückzugsort, an dem sie ihre große Leidenschaft ausleben kann: das Lesen. Ihre Liebe zu Büchern verbindet sie auch als erstes mit Ottilie, der Herrin des papiernen Anwesens. Deren Geschichte zu erzählen, die von einer starken und unabhängigen Frau handelt, die in ihrem Leben viel jenseits der gängigen Erwartungen erlebt hat, lässt Ida selber zu einem völlig anderen Menschen werden.
    Immer wieder geht es um die Kraft von Literatur und von Worten, aus vielen Sätzen spricht die absolute Liebe zu Büchern, zu alten und neuen. Doch darf man sich nicht ausschließlich dahinter verkriechen, sondern braucht auch den Kontakt zu Menschen. Die Autorin beschreibt, wie wichtig es ist zu verzeihen, aufeinander zu zu gehen und um Hilfe zu bitten. Zu Zeiten mit zunehmenden Demenz-Erkrankungen und einer erwarteten Überalterung der Gesellschaft ein wichtiges Fazit.
    Natürlich sind auch ein paar Klischees enthalten und einige Wendungen sind recht vorhersehbar. Das tut aber dieser Wohlfühlgeschichte keinen Abbruch, die auf Grund ihrer Erzählweise für mich ein modernes Märchen darstellt.
    Eine herzerwärmende Geschichte, ein Appell an mehr menschliches Miteinander und eine absolute Liebeserklärung an die Literatur: "Worte kann man nur in den Abertausenden Welten ermessen, die man mit ihnen erschafft." (S.176)

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