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  • 5 Sterne

    Ingrid V., 15.09.2019 bei bewertet

    Nova ist blind, aber durch eine Operation besteht die Möglichkeit, dass sie wieder sehen kann. Doch die Welt der Sehenden ist nicht einfach.
    Kate hatte einen Unfall. Seitdem plagen sie Angstzustände. Nova und Kate treffen aufeinander und könnten sich gegenseitig helfen.

    Dieses Buch hat mich absolut überzeugt. Selten habe ich ein Buch gelesen, dass mich emotional so berührt hat. Wie Nova ihre Eindrücke schildert, ihre Regeln und welche Probleme sie hat, fand ich sehr anschaulich beschrieben und ich habe mit ihr gelitten. Kate bleibt dagegen etwas blass, ist aber als Gegenspieler zu Nova gut geeignet.

    Das Buch hat sich auch anders entwickelt als erwartet und mich somit überrascht. Beide Figuren entwickeln sich weiter und sind interessant.

    Das Cover und der Titel passen sehr gut zum Buch.

    Fazit: Eintauchen in die Welt der Blinden war für mich das Highlight dieses Buchs. Ist Sehen wirklich so wichtig? Mich haben die Eindrücke von Nova tief berührt und ich kann das Buch absolut empfehlen. Es ist eine tolle Mischung aus Ernstem, Spannung und Liebe.

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  • 5 Sterne

    Ingrid V., 15.09.2019

    Nova ist blind, aber durch eine Operation besteht die Möglichkeit, dass sie wieder sehen kann. Doch die Welt der Sehenden ist nicht einfach.
    Kate hatte einen Unfall. Seitdem plagen sie Angstzustände. Nova und Kate treffen aufeinander und könnten sich gegenseitig helfen.

    Dieses Buch hat mich absolut überzeugt. Selten habe ich ein Buch gelesen, dass mich emotional so berührt hat. Wie Nova ihre Eindrücke schildert, ihre Regeln und welche Probleme sie hat, fand ich sehr anschaulich beschrieben und ich habe mit ihr gelitten. Kate bleibt dagegen etwas blass, ist aber als Gegenspieler zu Nova gut geeignet.

    Das Buch hat sich auch anders entwickelt als erwartet und mich somit überrascht. Beide Figuren entwickeln sich weiter und sind interessant.

    Das Cover und der Titel passen sehr gut zum Buch.

    Fazit: Eintauchen in die Welt der Blinden war für mich das Highlight dieses Buchs. Ist Sehen wirklich so wichtig? Mich haben die Eindrücke von Nova tief berührt und ich kann das Buch absolut empfehlen. Es ist eine tolle Mischung aus Ernstem, Spannung und Liebe.

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  • 4 Sterne

    Miss.mesmerized, 19.09.2019 bei bewertet

    Zwei Frauen, deren Leben kaum verschiedener sein könnte und deren Wege sich zufällig in London kreuzen. Die Dolmetscherin Nova ist seit der Geburt blind, doch eine Operation verspricht ihr mit Anfang 30 plötzlich Zugang zur Welt der Sehenden. Im Leben der Architektin Kate ist eigentlich alles bestens, bis ihr Freund ausrastet und sie unglücklich stürzt und sich schwer verletzt. Im Krankenhaus begegnen sie sich zum ersten Mal. Während Novas Welt durch die Farben und Formen immer größer und verwirrender zu werden scheint, engt sich Kates Radius wegen zunehmender Angstattacken immer weiter ein. Als Team sind sie toll, aber so einfach ist das Leben nicht.

    Wollte ich kurz und prägnant auf den Punkt bringen, worum es in Joe Heaps Roman primär geht, würde ich scheitern. Das ist auch mein einziger und größter Kritikpunkt: irgendwie war mir das zu viel in der Geschichte. Novas Entdeckung der Welt mit dem plötzlich vorhandenen Sehsinn hätte locker ausgereicht als Grundlage für eine Geschichte. Kates gewalttätiger Ehemann und ihre Schwierigkeiten, sich von ihm zu lösen und seine Reaktion auf die Trennung ebenfalls. Gleichermaßen die vorsichtige Liebesbeziehung der beiden unter schwierigen Bedingungen sowohl aus den Figuren selbst heraus, aber auch aufgrund ihres Umfelds.

    „Sehregeln Nr. 275 – Sehende Menschen können Formen so gut wiedererkennen, dass sie sie anstelle von Worten verwenden. Sie hängen Bilder an Toiletten, Straßenschilder, Putzmittelflaschen, Nichtraucherzonen, Mixer und Krankenhäuser. Sie scheinen bei der Deutung nie unsicher zu sein.“

    Mit der Entdeckung der Welt der Sehenden formuliert Nova für sich Regeln wie die gerade zitierte. Das war für mich der größte Gewinn an der Geschichte über die Unterhaltung hinaus. Glaubwürdig schildert Heap die Annäherung Novas an den neuen Sinn, die Verblüffung und das Hinterfragen von Dingen, die für uns völlig normal sind und daher gar nicht mehr wahrgenommen werden. Viele Schwierigkeiten, die seheingeschränkte oder blinde Menschen haben, werden einem so bewusst und lassen einem über das nachdenken, was man selten infrage stellt.

    Genauso überzeugend, wenn auch schwerer zu ertragen ist Kates Verhalten gegenüber ihrem Mann. Sie wundert sich selbst über ihr Verhalten und weiß, dass es dumm und gefährlich ist, Ausreden und Beschwichtigungen zu finden, schafft aber den Schritt der Trennung nicht.

    Der Roman ist emotional aufgeladen, beide Protagonistinnen haben ein ordentliches Päckchen zu tragen und sind oftmals nachvollziehbar psychisch wenig stabil. All dies wird jedoch menschlich authentisch geschildert und wirkt keineswegs überladen. Für mich punktet die Geschichte ganz besonders bei Novas Sehenlernen, das ist interessant und faszinierend fand und bei dem auch nachvollziehbar wurde, weshalb für sie das Nichtsehenkönnen durchaus auch ein attraktiver Zustand war, den sie irgendwann herbeisehnt.

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  • 5 Sterne

    Inge H., 16.09.2019

    Beeindruckend und spannend

    Die Welt in allen Farben ist ein toller neuer Debütroman von Joe Heap.
    Es geht um zwei Frauenschicksale.

    Nova ist blind geboren und wird operiert.
    Sie bekommt ihre Sehkraft, aber das Gehirn kann nicht so schnell alles in Gang setzen. Ich hatte mir nie Gedanken darüber gemacht, aber das macht Sinn.In der Klinik lernt sie Kate kennen, auch eine Patientin. Sie ist Architektin, ihr Mann ist Polizist und ein Schläger.
    Die Beiden freunden sich an, sie helfen sich gegenseitig.

    Der Autor hat Novas Leben und Kampf mit dem Sehen beeindruckend dargestellt. Ich konnte mich gut damit identifizieren. Mit Kate hatte ich Probleme, warum schweigt sie so lange und lässt sich das gefallen.

    Dann wird es noch richtig kriminell und ich bekam Angst um die Frauen.
    Der Schreibstil des Autors ist einfach Klasse. Der Roman ist ungemein fesselnd und spannend. Den Namen muss ich mir merken, vielleicht gibt es ja mal was neues von Joe Heap.

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  • 4 Sterne

    Rinoa, 15.12.2019 bei bewertet

    Nova ist von Geburt an blind und führt ein zufriedenes Leben als Dolmetscherin. Als ihr Bruder ihr von einer Operation erzählt, durch die sie das Augenlicht erlangen würde, zögert sie zunächst, entscheidet sich dann aber dafür. Die Operation verläuft erfolgreich, doch plötzlich findet sich Nova nicht mehr zurecht.
    Dann lernt sie Kate kennen und fühlt sich sofort zu ihr hingezogen. Doch Kate hat mit ihren eigenen Dämonen zu kämpfen…

    Zunächst einmal ist das Buch sehr schön geschrieben und gut zu lesen. Nova war mir auf Anhieb sympathisch, sie ist lebensfroh, quirlig und witzig.
    Auch die Thematik fand ich sehr interessant. Viele Dinge, über die man sich als „Sehender“ überhaupt keine Gedanken macht, stellen Nova vor große Herausforderungen. Dies hat mir bewusst gemacht, wie selbstverständlich das Sehen ist, wenn man es schon immer kann und wie schwierig es sein muss, es völlig neu zu lernen.

    Immer wieder stellt Nova Sehregeln für sich selbst auf, die die ganze Problematik noch verdeutlichen (z.B. „Sehregel Nr. 142: Wenn man einen Ballon in den Himmel fliegen sieht, kommt es einem gern so vor, als bliebe der Ballon an einem Ort, während man selbst nach unten fällt. Dann muss man versuchen, nicht in Panik zu geraten.“).

    Da die Geschichte einen Zeitraum von mehr als zwei Jahren umfasst und die Geschehnisse teilweise recht fragmentarisch erzählt werden, war mir nicht immer klar, wie viel Zeit inzwischen verstrichen war. Das hat mich etwas gestört.
    Auch fand ich das Buch manchmal ein wenig kitschig und das Auf und Ab zwischen Nova und Kate war mir dann doch etwas zu viel. Mit Kate bin ich im Übrigen auch nie ganz warm geworden, mehr als einmal habe ich mich gefragt, was Nova eigentlich an ihr findet.

    Alles in allem hat mir „Die Welt in allen Farben“ trotz einiger Längen jedoch gut gefallen und für angenehme Lesestunden gesorgt.

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  • 3 Sterne

    read__love__write, 19.08.2019

    --- Kurzinhalt ---
    Nova kann von Geburt an nicht sehen. Eines Tages macht sie eine Augenoperation, nach der sie anschließend sehen kann. Doch in dieser Welt, wo das Sehsinn überdimensional mächtig ist, kommt sie monatelang nicht zurecht.
    Irgendwann lernt sie Kate kennen, die gleich zu Beginn des Buches einen Sturz hat, der eine Gehirnblutung zur Folge hat. Seither gerät sie ständig in Panik, wird ohnmächtig. Die beiden Frauen freunden sich an und es entsteht zwischen ihnen eine Liebesbeziehung. Doch das Schicksal stellt den Frauen so einige Stolpersteine in Weg.

    --- Lesefluss ---
    Das Buch startete in der Zeitform Präsenz. Der nächste Satz beschreibt die Zukunft. Kurz danach wurde aber zurückgeschwenkt ins Präteritum, weil kurz etwas aufgegriffen wurde, was zuvor passiert war. Dann gelangte man wieder ins Präsenz, dann wieder ins Präteritum... ehrlich gesagt bin ich bei so vielen Zeitsprüngen leider gleich zu Beginn des Romans ein bisschen ins Stocken gekommen. Diese Zeitsprünge gab es im Buch dann noch ein paar weitere (wenige) Male: die ganze Zeit wird in Präsenz geschrieben und dann schwenkte der Autor zurück zu etwas, was vor nur fünf Minuten geschehen war (aber völlig belanglos ist). Wenn schon Rückblenden, dann doch welche, die weiter zurückgehen, und etwas Interessantes aufdecken. Ich fand diese Zeitsprünge völlig fehl am Platz.

    Dadurch, dass der Erzähler allwissend ist und ab und zu einen kleinen Einblick in die Zukunft gibt, kamen natürlich auch Fragen auf und Neugierde wurde geweckt. Ebenso interessant war, dass neben Nova eine Frau namens Kate eine wichtige Rolle zu spielen schien. Immer wieder wurde zwischendurch zu ihrer Geschichte gewechselt und ich fragte mich als Leser, auf welchem schicksalhaften Weg sich Nova und Kate begegnen würden.

    --- Zwei Frauen – zwei schwierige Päckchen ---
    Nova ist von Geburt an blind, dafür aber sehr eigensinnig, intelligent und kann wahnsinnig gut mit Worten. Sie ist 32 und hat in Oxford studiert (ich war fasziniert davon, wie das vonstatten ging, aber es wurde nicht näher drauf eingegangen). Seither ist sie Dolmetscherin und ihre Welt spiegelt sich größtenteils im Klang der Worte, der Musik und der Geräusche ihrer Umgebung ab. Ich habe sie vom ersten Augenblick gemocht, denn sie hat natürlich eine ganz andere „Sichtweise“ auf die Welt. Doch im Laufe des Buches habe ich immer mehr den Bezug zu ihre verloren.

    Daneben gestellt haben wir Kate, eine Architektin, die verheiratet ist, und sich mit ihrem Mann nicht mehr wirklich versteht. Sie macht sich selbst etwas vor, bewegt sich in einem gefährlichen Trott und scheint keinerlei Empfinden dafür zu haben, dass das so eigentlich nicht gut ist. Ihr Mann fängt dann irgendwann auch an sie zu schlagen, aber Kate scheint auch schon sehr abgestumpft zu sein. Zu ihr hatte ich lange keinen Bezug, ich konnte nicht richtig etwas mit ihr anfangen. Sie war so unnahbar, nicht greifbar, irgendwie nur eine Hülle.

    --- Was hatte großes Potenzial ---
    Von Anfang an weckte der Autor eine Neugierde. Er gab so mancherlei Fragen, die sich auftaten und lange unbeantwortet blieben. Der Autor ließ den Leser eine Weile im Dunkeln tappen, sodass ich richtig zum Weiterlesen animiert wurde, weil ich wissen wollte, was da los ist. (Hielt sich nur bis zu einem gewissen Grad - aber bis dahin war es super.)

    Als Nova dann sehen konnte, habe ich gestaunt, wie philosophisch sie mit ihren Sehregeln an die Betrachtung der Welt herangegangen ist. Ich fand diese Sehregeln durchaus interessant und ich habe richtig gespürt, dass es nicht selbstverständlich ist, die Welt zu sehen, wie wir sehen. Dass zu begreifen ist eigentlich eine Meisterleistung, wofür jeder einzelne Mensch von uns dankbar sein kann.

    Es wurden weiterhin sensible Themen wie etwa häusliche Gewalt und Homosexualität behandelt. Zwei Frauen, die jeder ihr Päckchen tragen und zusammen stark sein können. Das war an sich ein wunderschöner Gedanke, auch wenn mich die Umsetzung leider nicht überzeugen konnte.

    Hin und wieder wurde mit dem Schriftsatz etwas Schönes gestaltet: so taucht am Anfang des Kapitels Neun ein Stern auf, was amüsant war.

    --- Warum das Potenzial nicht ausgenutzt wurde ---
    Die Protagonistinnen sind ja zwei Frauen und der Autor ist ein Mann – und das habe ich stellenweise gespürt. Denn zum Teil wurden die Emotionen, Empfindungen und Ängste der Protagonistinnen sehr trocken, fast schon wissenschaftlich beschrieben, sodass sie nicht wirklich in mein Herz trafen. Zudem habe ich vielerlei Verhalten und Reaktionen der Frauen oft nicht verstanden, was sie für mich unnahbar gemacht hat.

    Auch die Begegnung der beiden Frauen hatte keinen Reiz. Es war wie eine Erzählung, eine Abhandlung, ohne Tiefgang und ohne Herz. Das fand ich sehr schade, denn die Geschichte an sich hatte so viel Potenzial.

    Zudem gab es Vergleiche, die mit Sicherheit keine Frau ziehen würde, z.B. »Ein Sturmtrupp ist in ihrem Schädel gelandet.« Und dann wurden die Soldaten und Offiziere mit den Sinnen verglichen – ich kann mir beileibe nicht vorstellen, dass Frauen solche Vergleiche ziehen würden (ich würde es zumindest nicht tun), es sei denn, sie waren selbst bei der Armee. Es gab noch weitere, eher „männliche“ Vergleiche, wo ich einfach gespürt habe, dass es ein Mann ist, der da über Frauen schreibt.

    Es gab ständig wahnsinnig große Zeitsprünge, die mich jedes Mal auf Neue überrumpelt haben. Gerade haben Kate und Nova sich kennengelernt, prompt springt der Autor mehrere Monate weiter. Gerade haben Kate und Nova sich geküsst, prompt sind wieder sechs Monate vergangen.

    --- Mein Fazit ---
    Ich hatte hohe Erwartungen an das Buch, da die Thematik wahnsinnig interessant klang. Ich hoffte, dass mich die Geschichte im Herzen berühren würde können und in mir pure Dankbarkeit für mein Augenlicht vermitteln könnte. Dem war leider nicht so, da ich mit der Trockenheit der beschriebenen Emotionen zu kämpfen hatte. Natürlich zeigt das Buch auf, dass die Welt nicht nur schwarz und weiß ist, sondern, dass es Gutes, wie Schlechtes gibt. Das hat der Autor auch geschafft zu vermitteln, aber der Stil hat mir leider nicht so sehr gefallen.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Nele33, 12.08.2019 bei bewertet

    Die Welt in allen Farben von Joe Heap erzählt die Geschichte von Nova, Nova, die von Geburt an nur Schemen sehen kann und die Möglichkeit bekommt durch eine OP sehen zu können.

    Nova ist eine Protagonistin, welche man nur gern haben kann. Sie sprüht über vor Lebensfreude, ist optimistisch, gleichzeitig aber auch nachdenklich und tiefgründig. Ihr Leben verläuft in gut strukturierten Bahnen, ein Leben in dem sie sich in ihrer Umgebung problemlos zurechtfindet.

    Dem Autor gelingt es faszinierend gut mich als Leserin mit in die Welt der blinden Nova zu nehmen.

    Nach der OP ist Novas Welt nicht mehr so wie sie einmal war, ihr wird der Boden unter den Füßen weg gezogen-alles was sie sich erarbeitet hatte, gilt in der Welt der "Sehenden" plötzlich nicht mehr.
    Sehr eindringlich werden ihre Schwierigkeiten geschildert, so dass ich es gut nachempfinden konnte wie sie sich emotional fühlen muss.

    Im Krankenhaus trifft sie auf Kate, die in einer anderen, fast selbstgewählten Dunkelheit lebt. Zwischen den beiden Frauen knistert es ziemlich schnell, für Kate, die verheiratet ist eine völlig neue Erfahrung. Nova, die lesbisch ist zieht sich zurück nachdem sie von Kates Ehe erfährt.
    MIr persönlich hat es sehr gut gefallen, dass der Autor die Homosexualität nicht als etwas aussergewöhnliches darstellt- sondern als normal.

    An einem Punkt wendet sich die Geschichte allerdings zu einem Krimi, was ich persönlich nicht gebraucht hätte. Für mich war dies kein Spannungsroman, sondern ein ruhiger und ausführlicher Roman über die faszinieren Verwandlung zweier Frauen mit allen Höhen und Tiefen die solch ein Geschehen mit sich bringt.

    Mir hat dieses Debut sehr gut gefallen, allerdings noch mit Luft nach oben.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Nele33, 12.08.2019

    Die Welt in allen Farben von Joe Heap erzählt die Geschichte von Nova, Nova, die von Geburt an nur Schemen sehen kann und die Möglichkeit bekommt durch eine OP sehen zu können.

    Nova ist eine Protagonistin, welche man nur gern haben kann. Sie sprüht über vor Lebensfreude, ist optimistisch, gleichzeitig aber auch nachdenklich und tiefgründig. Ihr Leben verläuft in gut strukturierten Bahnen, ein Leben in dem sie sich in ihrer Umgebung problemlos zurechtfindet.

    Dem Autor gelingt es faszinierend gut mich als Leserin mit in die Welt der blinden Nova zu nehmen.

    Nach der OP ist Novas Welt nicht mehr so wie sie einmal war, ihr wird der Boden unter den Füßen weg gezogen-alles was sie sich erarbeitet hatte, gilt in der Welt der "Sehenden" plötzlich nicht mehr.
    Sehr eindringlich werden ihre Schwierigkeiten geschildert, so dass ich es gut nachempfinden konnte wie sie sich emotional fühlen muss.

    Im Krankenhaus trifft sie auf Kate, die in einer anderen, fast selbstgewählten Dunkelheit lebt. Zwischen den beiden Frauen knistert es ziemlich schnell, für Kate, die verheiratet ist eine völlig neue Erfahrung. Nova, die lesbisch ist zieht sich zurück nachdem sie von Kates Ehe erfährt.
    MIr persönlich hat es sehr gut gefallen, dass der Autor die Homosexualität nicht als etwas aussergewöhnliches darstellt- sondern als normal.

    An einem Punkt wendet sich die Geschichte allerdings zu einem Krimi, was ich persönlich nicht gebraucht hätte. Für mich war dies kein Spannungsroman, sondern ein ruhiger und ausführlicher Roman über die faszinieren Verwandlung zweier Frauen mit allen Höhen und Tiefen die solch ein Geschehen mit sich bringt.

    Mir hat dieses Debut sehr gut gefallen, allerdings noch mit Luft nach oben.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gudrun E., 26.08.2019

    Nova ist von Geburt an blind und kann durch eine neuartige Operationsmethode langsam wieder etwas sehen.
    Kate wird von ihrem gewalttätigen Ehemann sehr unter Druck gesetzt, wobei sie zunächst ihre Augen vor ihren Problemen verschließt.
    Diese zwei sehr unterschiedlichen Frauen lernen sich kennen und es entsteht trotz aller Probleme eine Anziehungskraft , der besonders Kate nicht nachgeben will.
    Bis die Situation bei Kate eskaliert.

    Dieser Roman hat mich vom Klappentext her sofort angesprochen.
    Der Schreibstil ist flüssig und sehr emotional .
    Die Charaktere der beiden Frauen werden sehr detailliert herausgearbeitet und ihre jeweiligen Probleme intensiv beleuchtet.
    Als Sehender kann man sich gar nicht vorstellen, was das Sehen alles beinhaltet.
    Wie schwer es ist Farben, Licht , Entfernungen und Dimenionen richtig wahrzunehmen. Dieses Buch vermittelt eine Ahnung davon.
    Auch das Verdrängungsvermögen mißhandelter Frauen ist für nicht Betroffene nicht nachzuvollziehen. Aber genau dies wird hier im Buch thematisiert und dem Leser nahe gebracht.
    Die Kraft , die sich diese zwei psychisch angeschlagenen Frauen geben könne ist fantastisch. Aber die Angreifbarkeit und Instabilität dieser Beziehung wird auch schnell klar.
    Manche Entscheidungen sind schwer nachzuvollziehen , was manchmal Längen entstehen läßt, während ich an anderer Stelle gerne noch mehr erfahren hätte.
    Das Ende ist absolut stimmig.
    DAs Buch unterhält, informiert und regt zum Nachdenken an.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    raschke64, 01.10.2019

    Nova ist blind. Von Geburt an. Trotzdem kommt sie mit dem Leben gut zurecht, sie arbeitet bei der Polizei als Dolmetscherin, spricht fünf Sprachen und hat eine Freundin. Bis ihr angeboten wird, dass sie durch eine Operation ihre Sehfähigkeit erhalten wird. Nova lässt sich operieren und danach ist nichts mehr, so wie es vorher war. Als Sehende hat sie die größten Schwierigkeiten. Seelisch wie auch körperlich ist sie am Ende. Bei einem Arzt lernt sie Kate kennen. Diese hat ihre eigenen Probleme. Ihr Mann ist Polizist und gewalttätig. Nova und Kate gehen eine Beziehung ein, doch es gibt große Probleme.

    Das Buch ist ungewöhnlich. Es ist gut geschrieben, ich habe es in einem Rutsch durchgelesen. Dabei hätte es die Geschichte um Kate und ihren Mann eigentlich gar nicht gebraucht. Die Geschichte von Nova allein ist schon besonders. Ich habe mir ehrlich gesagt vorher nie Gedanken gemacht, wie es ist, wenn jemand, der blind ist, plötzlich wieder sehen kann. Oder dass man Sehen erst mal erlernen muss. Ich hatte wirklich angenommen, dass es ganz normal und einfach ist wie bei jedem Sehenden. Über die Probleme habe ich nie nachgedacht. Durch das Buch habe ich sehr viel gelernt.

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  • 4 Sterne

    raschke64, 01.10.2019 bei bewertet

    Nova ist blind. Von Geburt an. Trotzdem kommt sie mit dem Leben gut zurecht, sie arbeitet bei der Polizei als Dolmetscherin, spricht fünf Sprachen und hat eine Freundin. Bis ihr angeboten wird, dass sie durch eine Operation ihre Sehfähigkeit erhalten wird. Nova lässt sich operieren und danach ist nichts mehr, so wie es vorher war. Als Sehende hat sie die größten Schwierigkeiten. Seelisch wie auch körperlich ist sie am Ende. Bei einem Arzt lernt sie Kate kennen. Diese hat ihre eigenen Probleme. Ihr Mann ist Polizist und gewalttätig. Nova und Kate gehen eine Beziehung ein, doch es gibt große Probleme.

    Das Buch ist ungewöhnlich. Es ist gut geschrieben, ich habe es in einem Rutsch durchgelesen. Dabei hätte es die Geschichte um Kate und ihren Mann eigentlich gar nicht gebraucht. Die Geschichte von Nova allein ist schon besonders. Ich habe mir ehrlich gesagt vorher nie Gedanken gemacht, wie es ist, wenn jemand, der blind ist, plötzlich wieder sehen kann. Oder dass man Sehen erst mal erlernen muss. Ich hatte wirklich angenommen, dass es ganz normal und einfach ist wie bei jedem Sehenden. Über die Probleme habe ich nie nachgedacht. Durch das Buch habe ich sehr viel gelernt.

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  • 3 Sterne

    Stefany P., 11.08.2019

    Nova ist seit ihrer Geburt blind und wurde gerade operiert, um die Sehkraft zu erlangen. Obwohl sie sehen kann, versteht sie nicht, was sie sieht und muss lernen, ihre Visionen zu interpretieren. Kate versucht ihre eigenen Hindernisse zu überwinden. Nach einer Kopfverletzung bringt ein erlittenes Traum eine erstickende Blindheit in ihr Leben, und auch sie muss lernen wieder zu „sehen“.

    Es ist sehr gut und einfach geschrieben, so dass ich mich schnell in die Geschichte einlesen konnte. Fließend und leicht ließen sich die Seiten eine nach der anderen umblättern. An manchen Stellen war die Geschichte verwirrend, denn es wirkte, als ob der Autor selber nicht wisse, in welche Richtung sein Buch gehen soll. Es gibt Phasen die gut beginnen und eindringlich sind, dann kommen Pausen und neue Richtungen werden eröffnet, um an Ende dann wieder zur Anfangsgeschichte zu gelangen, so dass manche Handlungsstränge sich wie separate Geschichten anfühlen. Hin und wieder kommt ein Gefühl von anbahnenden Intrigen und Spannungen, das Tempo nimmt schnell zu, doch lässt es genauso schnell wieder nach.

    Novas Geschichte ist faszinierend und der Autor leistet hervorragende Arbeit, indem er sicherstellt, dass es dem Leser möglich ist, sich in die Protagonistin einzufühlen. Nova ist eine Figur, die sehr einfach zu mögen ist. Sie sprudelt voller Energie, ist lustig und ihre gute Laune ist ansteckend. Im gesamten Buch verstreut sind Novas „Sehregeln“ die sich mit der Zeit ansammeln. Ihre Regeln geben dem Leser eine alternative Perspektive und bringen eine gewisse Tiefe in den Roman. Ihre kindliche Unschuld mit der sie auf ihre einzigartigen Erfahrungen reagiert sind bezaubernd. Die Schwierigkeiten die Nova nach ihrer OP durchlebt sind gut beschrieben, ihre Probleme mit ihrer neuen Fähigkeit nachvollziehbar.
    Es war schwieriger mich auf Kates Charakter einzulassen. Sie schleppt viele Dämonen mit sich, die sie anfänglich nicht gegenüber treten will. Die Freundschaft und Romantik zu Beginn haben mir gut gefallen, denn die Anziehungskraft war nicht zu übersehen. Der Funke zwischen den beiden Frauen verblasste aber im Verlauf der Handlung, als das Buch eine Krimi-Wende annahm. Die Geschichte fühlte sich langwierig an und ich habe nur darauf gewartet, wann das Offensichtliche geschehen wird. Als es dann passierte, wirkte es fast schon übertrieben und zu dramatisch.

    Mir hätte es besser gefallen, wenn der Fokus auf Nova und das Wunder, dass sie wieder sehen konnte, gerichtet wäre. Insgesamt ist dies eine ziemlich originelle und bewegende Geschichte mit zwei Protagonistinnen, die auf eine radikale Reise der Selbstfindung gehen und nicht nur zu sich, sondern auch zueinander finden. Der Autor macht einem bewusst, wie es als selbstverständlich angesehen wird, sehen zu können und eröffnet einem somit eine neue Sichtweise.

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  • 3 Sterne

    Stefany P., 11.08.2019 bei bewertet

    Nova ist seit ihrer Geburt blind und wurde gerade operiert, um die Sehkraft zu erlangen. Obwohl sie sehen kann, versteht sie nicht, was sie sieht und muss lernen, ihre Visionen zu interpretieren. Kate versucht ihre eigenen Hindernisse zu überwinden. Nach einer Kopfverletzung bringt ein erlittenes Traum eine erstickende Blindheit in ihr Leben, und auch sie muss lernen wieder zu „sehen“.

    Es ist sehr gut und einfach geschrieben, so dass ich mich schnell in die Geschichte einlesen konnte. Fließend und leicht ließen sich die Seiten eine nach der anderen umblättern. An manchen Stellen war die Geschichte verwirrend, denn es wirkte, als ob der Autor selber nicht wisse, in welche Richtung sein Buch gehen soll. Es gibt Phasen die gut beginnen und eindringlich sind, dann kommen Pausen und neue Richtungen werden eröffnet, um an Ende dann wieder zur Anfangsgeschichte zu gelangen, so dass manche Handlungsstränge sich wie separate Geschichten anfühlen. Hin und wieder kommt ein Gefühl von anbahnenden Intrigen und Spannungen, das Tempo nimmt schnell zu, doch lässt es genauso schnell wieder nach.

    Novas Geschichte ist faszinierend und der Autor leistet hervorragende Arbeit, indem er sicherstellt, dass es dem Leser möglich ist, sich in die Protagonistin einzufühlen. Nova ist eine Figur, die sehr einfach zu mögen ist. Sie sprudelt voller Energie, ist lustig und ihre gute Laune ist ansteckend. Im gesamten Buch verstreut sind Novas „Sehregeln“ die sich mit der Zeit ansammeln. Ihre Regeln geben dem Leser eine alternative Perspektive und bringen eine gewisse Tiefe in den Roman. Ihre kindliche Unschuld mit der sie auf ihre einzigartigen Erfahrungen reagiert sind bezaubernd. Die Schwierigkeiten die Nova nach ihrer OP durchlebt sind gut beschrieben, ihre Probleme mit ihrer neuen Fähigkeit nachvollziehbar.
    Es war schwieriger mich auf Kates Charakter einzulassen. Sie schleppt viele Dämonen mit sich, die sie anfänglich nicht gegenüber treten will. Die Freundschaft und Romantik zu Beginn haben mir gut gefallen, denn die Anziehungskraft war nicht zu übersehen. Der Funke zwischen den beiden Frauen verblasste aber im Verlauf der Handlung, als das Buch eine Krimi-Wende annahm. Die Geschichte fühlte sich langwierig an und ich habe nur darauf gewartet, wann das Offensichtliche geschehen wird. Als es dann passierte, wirkte es fast schon übertrieben und zu dramatisch.

    Mir hätte es besser gefallen, wenn der Fokus auf Nova und das Wunder, dass sie wieder sehen konnte, gerichtet wäre. Insgesamt ist dies eine ziemlich originelle und bewegende Geschichte mit zwei Protagonistinnen, die auf eine radikale Reise der Selbstfindung gehen und nicht nur zu sich, sondern auch zueinander finden. Der Autor macht einem bewusst, wie es als selbstverständlich angesehen wird, sehen zu können und eröffnet einem somit eine neue Sichtweise.

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  • 3 Sterne

    dj79, 27.09.2019

    „Die Welt in allen Farben“ ist ein Roman, der mit sehr wenigen Charakteren auskommt. Die beiden Protagonistinnen Nova und Kate haben durch ihre Lebensgeschichte „nur“ ein kleines soziales Umfeld. Trotzdem hat Joe Heap ein gehaltvolles Debüt hingelegt. Er setzt sehr intensiv mit dem Leben, den alltäglichen Problemen und den Gefühlen der beiden auseinander. Novas und Kates Gefühlswelt wird hauptsächlich durch die Handlungen, Aktionen und (Über-)Reaktionen, auch dem ein oder anderen „Ausraster“ der beiden zum Leser transportiert.

    Beide Persönlichkeiten müssen ihr Leben fernab von normalen Umständen meistern. Nova ist von Geburt an blind, soll jetzt durch eine Operation erstmalig Sehkraft bekommen. In ihrem blinden Leben ist sie jedoch perfekt eingerichtet und kommt ohne fremde Hilfe zurecht. Sie kann sogar als Dolmetscherin arbeiten. Kate ist eine kontaktscheue Persönlichkeit, die ein eher unterwürfiges Leben führt. Jeder Versuch, sich zu emanzipieren, wird bestraft. So kommt es zu einem „Unfall“, der Kate in dieselbe Station im Krankenhaus befördert, in der sich Nova nach ihrer Augen-OP befindet. Ich konnte für beide Charaktere Sympathie empfinden, wobei meine Zuneigung zu Nova etwas stärker ausgeprägt ist. Trotz ihrer vielfältigen Abweichung von „normal“ (was die Allgemeinheit halt so als normal empfindet) meistert sie ihr Leben clever, tritt Herausforderungen mutig gegenüber, setzt sich durch. Kate war mir etwas zu anpassungswillig. Für mich ist es immer schwer nachvollziehbar, wenn jemand über einen langen Zeitraum hinweg seine eigenen Interessen zurücksteckt, um möglichst nicht anzuecken und möglichst allen oder ausgewählten Leuten zu gefallen.

    Mit dem Erzählen dieser berührenden Geschichte hat Joe Heap allerdings auch mein Zentrum für Selbstreflektion angesprochen. Als Sehender ist es einfach sich zu entscheiden, ob man sehen will oder nicht. Man würde auch vieles tun, um einen drohenden Verlust des Sehens zu vermeiden, weil wir uns einfach nicht vorstellen können, dass auch ein blindes Leben ein schönen Leben sein kann. Dass diese Überlegungen umgekehrt genauso ablaufen könnten, habe ich nicht einmal in Erwägung gezogen. Genauso ist es leicht zu behaupten, sich im Fall des Falles einer potentiellen Gewalt in der Familie entziehen zu wollen und zu können. Aber so einfach ist es eben doch nicht. Diese Ansprache des Romans an das eigene Gewissen, die Einnahme einer anderen Perspektive hat mir daran am besten gefallen.

    Abzüge in der Bewertung nehme ich vor, weil Nova für mich etwas zu viele „Normalitätsabweichungen“ auf sich vereint. Dadurch wird in meinen Augen nicht mehr Wirkung erzielt, eher leidet die Glaubwürdigkeit. Zudem ist die Handlung wenig überraschend, manches Ereignis war für mich leicht vorherzusehen. Trotzdem hat mir „Die Welt in allen Farben“ gut gefallen.

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  • 3 Sterne

    dj79, 27.09.2019 bei bewertet

    „Die Welt in allen Farben“ ist ein Roman, der mit sehr wenigen Charakteren auskommt. Die beiden Protagonistinnen Nova und Kate haben durch ihre Lebensgeschichte „nur“ ein kleines soziales Umfeld. Trotzdem hat Joe Heap ein gehaltvolles Debüt hingelegt. Er setzt sehr intensiv mit dem Leben, den alltäglichen Problemen und den Gefühlen der beiden auseinander. Novas und Kates Gefühlswelt wird hauptsächlich durch die Handlungen, Aktionen und (Über-)Reaktionen, auch dem ein oder anderen „Ausraster“ der beiden zum Leser transportiert.

    Beide Persönlichkeiten müssen ihr Leben fernab von normalen Umständen meistern. Nova ist von Geburt an blind, soll jetzt durch eine Operation erstmalig Sehkraft bekommen. In ihrem blinden Leben ist sie jedoch perfekt eingerichtet und kommt ohne fremde Hilfe zurecht. Sie kann sogar als Dolmetscherin arbeiten. Kate ist eine kontaktscheue Persönlichkeit, die ein eher unterwürfiges Leben führt. Jeder Versuch, sich zu emanzipieren, wird bestraft. So kommt es zu einem „Unfall“, der Kate in dieselbe Station im Krankenhaus befördert, in der sich Nova nach ihrer Augen-OP befindet. Ich konnte für beide Charaktere Sympathie empfinden, wobei meine Zuneigung zu Nova etwas stärker ausgeprägt ist. Trotz ihrer vielfältigen Abweichung von „normal“ (was die Allgemeinheit halt so als normal empfindet) meistert sie ihr Leben clever, tritt Herausforderungen mutig gegenüber, setzt sich durch. Kate war mir etwas zu anpassungswillig. Für mich ist es immer schwer nachvollziehbar, wenn jemand über einen langen Zeitraum hinweg seine eigenen Interessen zurücksteckt, um möglichst nicht anzuecken und möglichst allen oder ausgewählten Leuten zu gefallen.

    Mit dem Erzählen dieser berührenden Geschichte hat Joe Heap allerdings auch mein Zentrum für Selbstreflektion angesprochen. Als Sehender ist es einfach sich zu entscheiden, ob man sehen will oder nicht. Man würde auch vieles tun, um einen drohenden Verlust des Sehens zu vermeiden, weil wir uns einfach nicht vorstellen können, dass auch ein blindes Leben ein schönen Leben sein kann. Dass diese Überlegungen umgekehrt genauso ablaufen könnten, habe ich nicht einmal in Erwägung gezogen. Genauso ist es leicht zu behaupten, sich im Fall des Falles einer potentiellen Gewalt in der Familie entziehen zu wollen und zu können. Aber so einfach ist es eben doch nicht. Diese Ansprache des Romans an das eigene Gewissen, die Einnahme einer anderen Perspektive hat mir daran am besten gefallen.

    Abzüge in der Bewertung nehme ich vor, weil Nova für mich etwas zu viele „Normalitätsabweichungen“ auf sich vereint. Dadurch wird in meinen Augen nicht mehr Wirkung erzielt, eher leidet die Glaubwürdigkeit. Zudem ist die Handlung wenig überraschend, manches Ereignis war für mich leicht vorherzusehen. Trotzdem hat mir „Die Welt in allen Farben“ gut gefallen.

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  • 3 Sterne

    Christin, 17.09.2019

    **Inhalt**
    Nova ist von Geburt an blind, doch nun kann ihr eine Operation zum Augenlicht verhelfen.
    Kate hatte einen schweren Unfall und leidet seitdem unter Angstzuständen.
    Die beiden Frauen lernen sich im Krankenhaus kennen und merken schnell, dass sie einander helfen können. Denn jede von ihnen hat mit ihren eigenen Dämonen zu kämpfen.

    **Meine Meinung**
    Ich fand die Grundidee des Buches wahnsinnig interessant. Nova, die von Geburt an blind ist, bekommt das Augenlicht geschenkt.
    Wie nimmt sie die Welt wahr? Ist Sehen lernen einfach? Nur einige Fragen, die mir bei diesem Thema gekommen sind. Viel ist für mich als Sehende absolut selbstverständlich, wie z.B. Entfernungen erkennen, Größenunterschiede etc. Nicht aber für Nova.
    Das war Aspekt 1 an diesem Buch, den ich äußerst bemerkenswert fand. Es wurde einem vor Augen geführt, welches Geschenk das Sehen sein kann. Untermauert wurde dies von vielen Regeln des Sehens, die uns Nova immer wieder vorträgt. Diese wurden optisch hervorgehoben, sodass sie auch leicht vom Fließtext zu unterscheiden waren.
    Das Sehenlernen war einer der Hauptgründe, warum ich mich für dieses Buch entschieden habe, daher fand ich diese Aspekte besonders spannend. Leider gab es immer wieder größere Zeitsprünge, vor allem auch direkt nach Novas Operation, sodass mir wesentliche Teile ihrer Entwicklung fehlten und auch später ging das Thema neben Kates Problemen etwas unter. Kate leidet seit einem Unfall an Angstattacken und muss lernen, aus ihrem Schneckenhaus herauszukommen. Da Nova immer ein sehr lebenslustige Mensch ist, ist sie die perfekte Person, die ihr dabei helfen kann. In einem sehr ruhigen Erzähltempo erleben wir, wie die zwei zu sich selbst und zu einander finden.
    Das Buch sorgte für einige unterhaltsame Lesestunden. Der Text las sich ordentlich, auch wenn ich nie das Gefühl hatte, dass ich total gefesselt war. Es war mehr so eine Geschichte, die man zwischendurch immer mal liest, aber sie auch mal zur Seite legt und später wieder reinschaut. Langweilig wurde es jedoch nie.
    Zum Ende hin gibt es noch einmal einen Showdown, sodass sich die Geschichte mit einem Knall verabschiedet.

    **Fazit**
    In einem ruhigen Erzähltempo erleben wir zwei Lebensgeschichten, die zu einer verknüpft werden. Für zwischendurch sehr interessant, aber insgesamt nicht der absolute Pageturner.

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  • 3 Sterne

    dear_fearn, 19.08.2019

    Sehregeln und Gewalt

    In Joe Heaps Geschichte gibt es zwei Hauptcharaktere: Nova und Kate. Nova ist von Geburt an blind. Als sie die Chance bekommt, durch eine Operation das Augenlicht zu gewinnen, ergreift sie sie, doch stellt schnell fest: Sehen ist ein Vollzeitjob. Sie legt sich selbst "Sehregeln" fest und lernt anhand von Karteikarten Farben, Formen und Gegenstände. Kate dagegen lernt die raue Seite ihres Ehemannes kennen und trägt sowohl physische als auch psychische Schäden davon. Als sie Nova zufällig im Wartezimmer des Krankenhauses kennenlernt, kommt die Story richtig in Fahrt.

    Das Buch mischt einige Genres, aber trifft keins so richtig. Hat was von Thriller, Erfahrungsbericht, Liebesgeschichte. Einfache Erzählweise, viele Dialoge, sehr viele Einblicke ins Innere der Protagonisten und deren jeweilige Handlungen, wobei Nova meines Erachtens zu wenig und Kate viel zu viel Raum bekommt. Es geht banalerweise recht oft ums Essen und Schlafengehen.

    Trotz einfachem Schreibstil, empfand ich das Buch als recht langwierig zu lesen. Die Handlung geht schleppend voran und an vielen Stellen fehlen mir Informationen, die Charaktere und Story glaubhafter machen würden: Nova hat zwei verschiedene Meinungen eingeholt, warum entscheidet sie sich schlussendlich für die OP? Warum wird John Katzner als wichtige Bezugsperson angeführt, taucht dann jedoch kaum auf? Die beiden hätten mal ausführlich über Blindheit und Sehenkönnen sprechen sollen. Die Vorgeschichte von Kate und Tony wäre hilfreich gewesen. Für den Leser kommt es wie eine blitzartige Charakteränderung rüber. Die Situation mit Kates Mutter ist auch etwas heftig, bleibt unaufgelöst. Wenn schon alle anderen Details so auseinandergenommen werden, warum wird dann das Miet- und Kreditthema erst angerissen und dann unter den Teppich gekehrt? Wieso bekommen die beiden Frauen keine therapeutische Begleitung, sondern plagen sich mit ihrer jeweiligen PTBS und Panikattacken rum? Von Novas Sehenlernen hätte ich gern mehr gelesen, mehr Schwierigkeiten, mehr Erfolge... Die Gewalt, die von Kates Ehemann Tony ausgeht, war mir am Ende auch einfach viel zu abgedreht.

    Schade! Die Story hätte deutlich mehr Potential gehabt. Hier wurden zu viele Themen zu oberflächlich abgehandelt.

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  • 3 Sterne

    makkipakki, 04.09.2019

    Nova ist blind. Von Geburt an. Dafür spricht sie fünf Sprachen fließend und arbeitet beim Scotland Yard als menschlicher Lügendetektor. Durch eine Operation erlangt sie ihr Augenlicht zurück. Doch sie kann den Regeln der Sehenden nicht folgen. Sie lernt Kate kennen, eine Frau für die Nova schnell Gefühle entwickelt und in deren Vergangenheit nicht alles aus Licht besteht.

    Das Cover bildet die zweiten Welten. Zum einen die Dunkelheit, und dann eben der Riss des Lichtes. Der Titel hat genau die richtige Größe. Ein durchaus gelungenes Cover, das einen guten Vorgeschmack liefert (allerdings gefällt mir auch das alte Cover, wenn nicht sogar besser als dieses hier). Das Buch ist in Kapitel unterteilt. Sie haben eine angenehme Länge und sind klar gekennzeichnet. Die Perspektiven wechseln stetig hin und her, allerdings immer klar getrennt.
    Die Handlung ist interessant und in meinen Augen auch ziemlich innovativ. Ein wenig stelle ich die Möglichkeiten der Medizin in Frage, aber ein wenig dichterische Freiheit sei dem Autor gegönnt. Und wenn das doch alles so einfach ist, dann bitte mehr von diesen Operationen, oder eben auch nicht. in der tat sind die Beschreibungen des Prozesses des Sehen Lernens sehr vordergründig, aber auch gerade das sollte in solch einem Buch den Großteil der Handlung einnehmen.Die Liebesbeziehung zwischen Kate und Nova langweilt mich. Es ist nicht wirklich handlungsfördernd und irgendwie wäre die Geschichte auch ohne Liebe mit Freundschaft gut klar gekommen.
    Die Charaktere sind spannende Persönlichkeiten. Die Entscheidung diese Operation zu machen von Nova empfinde ich als sehr, sehr mutig. Meinen Respekt hat sie auch für ihr Sprachentalent. Kate ist in meinen Augen ein Naivchen, aber dadurch wirkt Nova gleich noch einmal stärker.
    Die Sprache lebt von den Beschreibungen, natürlich, denn diese sind fundamental in der Beschreibung von "blinden Bildern". Der Stil ist durchschnittlich gut, aber auch nicht außergewöhnlich toll.

    Alles in Allem ein netter Roman, der leider nicht in allen Punkten überzeugt. Vor allem spannungstechnisch ist irgendwie nicht so viel zu holen. Es dümpelt so einfach vor sich hin...

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  • 3 Sterne

    Theresa, 26.08.2019

    Eine tolle Geschichte mit ein paar Schwächen

    Inhalt:
    „Nova hat viele Fähigkeiten. Sie spricht fünf Sprachen. Sie weiß, welche Zutaten auf ein gutes Sandwich gehören. Sie erkennt einen Lügner am Klang seiner Stimme.
    Aber eines kann sie nicht: sehen.
    Als eine Operation ihr die Sehkraft schenkt, findet sich die selbstbewusste junge Frau plötzlich nicht mehr zurecht. Die Sehenden scheinen mühelos Regeln zu befolgen, die sie sich erst erarbeiten muss. Dann begegnet ihr Kate, deren Vergangenheit ebenfalls von Dunkelheit geprägt war. Gemeinsam stellen sich die beiden Frauen dem Leben und helfen einander, die Augen für das Schöne dieser Welt zu öffnen.“

    Meine Meinung:
    Der Schreibstil des Buches gefällt mir insgesamt sehr gut. Es lässt sich flüssig lesen und man kommt den Charakteren auch relativ schnell näher. Nova und Kate mochte ich auch sehr gerne. Was mir nur nicht gefallen hat war, dass ich manche Entscheidungen von ihnen nicht unbedingt nachvollziehen konnte. So blieb bei mir am Ende doch noch eine gewisse Distanz zur Geschichte und das hat mich gestört. An manchen Stellen, vor allem dann, wenn Nova die Welt um sich herum wirklich zu sehen begann war ich wiederum gerührt und mochte diese Teile des Buches wieder sehr gerne. Es war für mich also ein auf und ab.
    Besonders interessant fand ich vor allem wie Nova die Welt sieht. Es ist unglaublich spannend mitzuverfolgen wie sie nach und nach Sehen lernt und was sie dabei für Probleme feststellt.
    Insgesamt war das Buch spannend, aber an manchen Stellen hat mir etwas gefehlt. So waren für mich manche Themen zu schnell abgehakt, über die ich gerne noch mehr gelesen hätte.

    Fazit:
    Alles in allem hat mir das Buch gefallen. Die Geschichte und die Idee zum Buch finde ich sehr gut, aber manchmal fehlt mir eben etwas. Insgesamt ist „Die Welt in allen Farben“ aber ein gutes Buch, das man mal gelesen haben kann.

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  • 3 Sterne

    Meliha K., 12.08.2019

    Spannende Sinneseindrücke, aber insgesamt eher langweilig

    Bei Kate dachte ich wegen des Klappentextes, dass auch sie Erfahrungen mit Blindheit gemacht hat, aber die Dunkelheit bezieht sich auf ihre toxische Beziehung mit ihrem Ehemann. Sie ist unglücklich und nachdem es nun auch noch zu häuslicher Gewalt kam, ist sie erst recht psychisch am Ende. Auch wenn sie zunächst die Augen davor verschließt, merkt sie, wie entspannt und schön der Umgang mit Nova sein kann. Doch sie traut sich nicht, etwas zu unternehmen, weil ihr Selbstwertgefühl und ihr Mut schon seit Jahren so zerstört wurden.

    Nova ist trotz ihrer Blindheit nicht unglücklich gewesen, aber das Sehen stellt sie vor eine harte Prüfung. Diese fremde Welt zu entdecken ist anstrengend und bringt ihre bisherige Ordnung komplett durcheinander, weil sie auch die bekannten Dinge manchmal nur schwer erkennen kann. Sie ist von den vielen Eindrücken sehr überlastet, auch wenn sie von den sichtbaren Dingen so fasziniert ist. Manchmal ist das Unbekannte einfach zu furchteinflößend, aber es kann sich doch lohnen, sich darauf einzulassen und die Veränderung willkommen zu heißen.

    Die Zeitsprünge sind riesig. Ganze Monate vergehen zwischen den Kapiteln und das beschleunigt die Handlung ungemein. So sind Novas Fortschritte natürlich auch schneller und man teilt eher ihre Erkenntnisse über längere Zeiträume.
    Mich hat es da aber gestört, wie zwischen den Charakteren monatelang nichts passiert. Warum vergeht so viel Zeit ohne Fortschritte? Trotz der spannenden oder dramatischen Momente zog sich das Buch auch in die Länge und insgesamt fand ich es einfach etwas langweilig.

    Fazit
    "Die Welt in allen Farben" klang so vielversprechend und das Sehen Lernen fand ich sehr schön, und den Rest süß, aber eher langweilig.

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