GRATIS¹ Geschenk für Sie!

 
 
Merken
Merken
 
 
lieferbar
versandkostenfrei

Bestellnummer: 142867958

Buch (Gebunden) 23.00
Dekorierter Weihnachtsbaum
In den Warenkorb
Sortiert nach: relevanteste Bewertung zuerst
Filtern nach: alle
Alle Kommentare
  • 5 Sterne

    12 von 14 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Dreamworx, 06.11.2022

    Briefe liebe ich, für Briefe lebe ich. (Sylvia Plath)
    Dezember 2000 Kassel. Als Start ihres Weihnachtsurlaubs gönnt sich die Anwältin Cara Russo einen Cafébesuch und bekommt schnell Gesellschaft von einer älteren Dame, die sich zu ihr an den Tisch setzt. Diese erzählt ihr, dass ihre Freundin Adele verschwunden ist, der sie eigentlich einen Besuch abstatten wollte. Als die alte Dame die Toilette aufsucht, kommt sie nicht zurück. Cara bleibt nur eine vergessene Tasche gefüllt mit alten Unterlagen und Feldpost-Briefen, die sie gern zurückgeben würde. So macht sie sich auf die Suche nach der alten Frau und deckt aufgrund der Unterlagen eine tragische alte Geschichte rund um Adele und deren Familie auf…
    Mechtild Borrmann hat mit „Feldpost“ einen wunderbaren Roman vorgelegt, der sich an wahren Begebenheiten orientiert und den Leser von der ersten Seite an in den Bann zieht. Der flüssige, atmosphärische und empathische Erzählstil nimmt den Leser mit auf eine sehr emotionale Reise, die sich über zwei Zeitebenen und unterschiedliche Perspektiven erstreckt. Dabei bildet die Gegenwart um Cara und ihre Nachforschungen den Rahmen für die eigentliche Handlung, die sich in den 30er Jahren zugetragen hat. Im Mittelpunkt stehen die zwei miteinander befreundete Familien Mertens und Kuhn, vor allem das Verhältnis zwischen deren Söhnen Richard Mertens und Albert Kuhn ist enger als es die damaligen Sitten erlauben. Der Nationalsozialismus hat seine Spione überall und eine verächtliche Bemerkung bringt Gerhard Kun ins Gefängnis. Bei seiner Entlassung gibt es sein Geschäft nicht mehr und die Familie schlägt sich mehr schlecht als recht durch. Schon bald ist Gerhard wieder im Visier der Nazis und zwingt ihn, mit seiner Frau nach Frankreich auszuwandern, während die Kinder Albert und Adele in Deutschland bleiben. Albert überträgt sein Haus an Hermann Mertens unter der Prämisse, dieses bei seiner Rückkehr wieder zurück zu erhalten. Mithilfe der alten Unterlagen, Fotos und den Feldpostbriefen setzt Cara Stück für Stück ein Puzzle zusammen und holt ein altes Geheimnis ans Tageslicht, das ebenso erschütternd und traurig sowie beispielhaft für die Zeit des Nationalsozialismus ist, in der aus besten Freunden auf dramatische Weise auf einmal Fremde oder Gegner werden und Verrat ein Mittel zum Zweck wird. Erschreckend ist die Feststellung, dass man einen Menschen nie wirklich kennt, sondern nur das, was dieser einem offenbart. Wenn Angst, Gier oder Macht Menschen dazu bringt, jeglichen Anstand zu vergessen und andere zu verleumden, verraten oder in Misskredit zu bringen, ist das schon furchteinflößend. Borrmann versteht es ausgezeichnet, den Leser mit dem Schicksal der beiden Familien regelrecht an die Seiten zu fesseln, die Spannung kontinuierlich in die Höhe zu treiben und das Kopfkino auf Hochtouren laufen zu lassen.
    Die Charaktere sind mit menschlichen Stärken und Schwächen gezeichnet und lebendig in Szene gesetzt. Der Leser heftet sich nur zu gern an ihre Fersen, um ihr Schicksal zu verfolgen. Cara ist eine zielstrebige Frau mit viel Herz und einer gesunden Neugier. Sie verbeißt sich regelrecht und lässt ihr Ziel nicht aus den Augen, die verschwundene Adele zu finden. Gerhard Kuhn macht aus seiner Seele keine Mördergrube und muss dafür einen hohen Preis zahlen. Albert und Richard folgten ihren Gefühlen ohne zu ahnen, was das für eine Lawine auslöst. Aber auch die anderen Protagonisten tragen viel dazu bei, die Intensität dieser Geschichte zu steigern.
    „Feldpost“ ist ein wunderbarer Roman über ein Stück deutscher Zeitgeschichte. Angelehnt an wahre Lebensgeschichten wirkt diese Mischung aus Familiengeschichte, Liebe, Verrat und historischem Hintergrund absolut authentisch, hochemotional und sehr intensiv. Borrmann hat hier ein Kleinod kreiert, absolute Leseempfehlung für ein Highlight 2022 – Chapeau, besser geht es nicht!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    4 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Katjuschka, 06.11.2022

    *** Rezension zum Hörbuch ***

    "Adele ist verschwunden."
    Mehr mag die Fremde nicht sagen, die sich in einem Café einfach so an den Tisch der Anwältin Cara setzt - und kurz darauf ebenfalls spurlos verschwindet.
    Die Frau lässt lediglich ihre Handtasche zurück und die kryptische Bitte, Cara möge sich um den Inhalt kümmern.
    Neben anrührenden Feldpostbriefen aus dem Zweiten Weltkrieg finden sich in der Tasche Unterlagen über den Verkauf einer Villa in Kassel zu einem symbolischen Preis.
    Caras Recherchen decken nicht nur die tragische Geschichte einer großen, verbotenen Liebe auf, sondern auch die Schuld einer Liebenden und einen bitteren Verrat.

    Cara Russo und ihre Recherche sind der Rahmen einer Handlung, die sich den Leser(innen) nach und nach offenbart und dabei mitnimmt auf eine sehr bewegende und emotionale Reise in die Vergangenheit.
    Im Fokus stehen die Familien Kuhn und Martens.
    Es ist deren persönlicher Lebensweg, der eindringlich und bewegend beschrieben wird.
    Das Ehepaar Kuhn flüchtet vor den Repressalien der NSDAP über Frankreich und Spanien nach Portugal, die erwachsenen Kinder bleiben in Deutschland.
    Diese Reise unter ständiger Angst, sowie den späteren Aufenthalt in Coimbra fand ich sehr intensiv beschrieben.
    Die Eheleute Martens sind überzeugte Mitglieder der Partei und auch Tochter Dietlind ist eine große Anhängerin. Nur Sohn Richard distanziert sich - bis er inhaftiert wird und sich entscheiden muss.
    Abwechselnd wird aus der Sicht der jungen Geschwister Adele und Albert Kuhn, deren Eltern oder von Richard Martens erzählt.
    Wie in einem Kaleidoskop erfährt man bruchstückhaft von den verschiedenen Ereignissen, die sich am Ende zu einem Gesamtbild zusammenfügen.
    Ich habe das Buch fast am Stück durchgelesen, so hat mich die Geschichte fasziniert und gefesselt.
    Die Protagonist(inn)en und deren Entscheidungen werden sehr lebensnah beschrieben und oft habe ich gedacht "Wie wird dies nur enden? Ob das gutgeht?"
    Cara Russo trifft den mittlerweile gealterten Richard Martens, der eine Lebenslüge lebt und sich erst jetzt eine alte Schuld eingesteht.
    Seine Schwester Dietlind in ihrem gestohlenen Leben, hätte ich gerne gewürgt.
    Das Schicksal von Adele Kuhn, die Zeit ihres Lebens in Richard verliebt war, klärt sich erst ganz zum Schluss, das Ende von Albert fand ich unglaublich traurig - beides hat mich sehr berührt.
    Nachdem mich der Schreibstil der Autorin in "Trümmerkind" sehr beeindruckt hatte, hat mich das Buch direkt angesprochen.
    Und da ich die wohlklingende Stimme der Sprecherin Vera Teltz sehr mag, musste es diesmal das (zum Glück ungekürzte) Hörbuch sein.
    "Feldpost" ist sowohl eine Liebes- als auch historische Familiengeschichte und für mich am Ende des Jahres nochmal ein Lesehighlight.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    3 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Glüxklaus, 04.01.2023

    Eine Geschichte von Liebe, Flucht, Schuld und Verrat - packend und raffiniert erzählt

    Die Kasseler Anwältin Cara Russo macht im Dezember 2000 in einem Café eine ungewöhnliche Bekanntschaft. Sie unterhält sich mit einer Fremden, die ihr viele Briefe aus dem zweiten Weltkrieg übergibt und dann verschwindet. Auf etliche der Briefen ist das Wort „Feldpost“ gestempelt. Als sich Cara näher mit den Briefen beschäftigt, stößt sie auf eine besondere Geschichte.

    Mechthild Borrmann erzählt klar und gut verständlich auf verschiedenen Ebenen. Sie nimmt Caras Sichtweise ein, springt aber auch in die Vergangenheit und schildert, was Adele Kuhn, ihre Eltern und ihr Bruder Albert sowie Richard, ein Freund der Familie, während des dritten Reichs erleben. Wie ein Puzzle lassen sich alle Aspekte der Handlung zu einem großen Ganzen zusammensetzen. Am Ende wird klar, welche Bewandtnis es mit den mysteriösen Briefen hat. Durch die nicht chronologische Erzählweise und den Perspektivwechsel wird die Spannung durchgehend hochgehalten.

    Adele Kuhn, die sich teilweise alleine ohne ihre Familie durchschlagen muss, ist eine interessante Figur. Ihre Situation ist alles andere als einfach. Es wird sehr deutlich, welche schwierigen Herausforderungen das Leben im Dritten Reich für sie mit sich brachte. Cara Russo, die über die Briefe von der Vergangenheit der Kuhns erfährt, spielt für die eigentliche Handlung keine entscheidende Rolle. Sie ist nur diejenige, die die Geschichte aufdeckt.

    Mechtild Borrmann erzählt von einer großen Liebe, die nicht sein durfte, von einer Geschichte voller Ungereimtheiten und Geheimnissen, von Flucht, Schuld und Verrat, die bis in die Gegenwart nachwirken. Am Ende bleibt man sprachlos zurück. Ein beeindruckender, packender erschütternder Roman, der seine Leser gedanklich sicher noch länger beschäftigen wird.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    3 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    leseratte1310, 24.10.2022

    Die Anwältin Cara Russo gönnt sich eine kleine Auszeit in einem Café, als sich an alte Dame zu ihr an den Tisch setzt und ihr erzählt, dass sie eigentlich jemanden besuchen wollte. Aber „Adele ist verschwunden.“ Dann geht die Frau zur Toilette und ist ebenfalls verschwunden. Zurückbleibt eine Tasche mit Dokumenten. Cara möchte die Tasche an den rechtmäßigen Besitzer zurückgeben und beginnt zu recherchieren. Sie stößt auf eine tragische Geschichte, die sich in der Zeit des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkrieges ereignet und die mit großer Liebe, Schuld und Verrat zu tun hat.
    Die Autorin Mechtild Borrmann wurde durch eine wahre Lebensgeschichte zu diesem Roman inspiriert. Sie erzählt einfühlsam und lebendig. Da die Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven berichtet wird, ist man immer sehr nahe am Geschehen.
    Die Charaktere sind authentisch dargestellt und ihre Handlungen sind nachvollziehbar. Es ist eine schlimme Zeit und schnell gerät man ins Visier der Machthaber, was schreckliche Folgen haben kann.
    Die Familien Kuhn und Mertens sind befreundet. Doch Kuhn kann seinen Mund nicht halten, landet im Gefängnis und als er herauskommt, muss er feststellen, dass sein Betrieb ihm nicht mehr gehört. Es dauert nicht lange, bis er mit seiner Frau fliehen muss. Vorher verkauft Kuhn Mertens seine Villa auf der Wilhelmshöhe in Kassel zu einem symbolischen Betrag mit der Zusage, dass er sie nach seiner Rückkehr zurückkaufen kann. Adele und Albert Kuhn bleiben in Deutschland. Dass Albert Kuhn und Richard Mertens mehr als Freunde sind, weiß da noch niemand. Doch jede Entscheidung hat auch Einfluss auf die Zukunft und so wird eine Kettenreaktion von tragischen Ereignissen ausgelöst, die Einfluss auf beide Familien hat und bis in die Gegenwart reicht. Ich kann gut nachvollziehen, dass die Geschichte Cara keine Ruhe lässt und sie beginnt nachzuforschen. Was sich dann am Ende zeigt, ist wirklich tragisch und berührend.
    Es ist eine Geschichte, die einen nicht loslässt und die manch überraschende Wendung zeigt. Ich kann diesen Roman nur empfehlen!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    3 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Goldie-hafi, 05.01.2023

    Ein interessantes Buch über zwei Familien in Dritten Reich - aber und hier kommt ein großes Aber. Die Idee, in der Jetztzeit alte Feldpostbriefe zu finden und dann die Geschichte dahinter zu recherchieren, ist eigentlich toll, vor allem, weil es i dem Bereich auch viele aufschlussreiche Dokumentationen gibt. So wäre das als Roman vielleicht gut zu lesen. Doch hatte ich hier das Gefühl, die Autorin hat sich zu vieler, damals schwieriger, Themen angenommen, um sie alle in die paar Seiten des Romans zu packen - ein bekannter Unternehmer, der sich kritisch gegenüber dem Regime äußert und im Gefängnis landet; ausgenutzte Freundschaften, die sich am Besitz des anderen bereichern ('Beutekunst', nur das die Beute eine Villa ist); § 175 und die Folgen und und und … das war für dies Buch ein wenig zu viel meiner Meinung nach. Die Feldpostbriefe, die die Anwältin Cara 'bekommt' und deren Hintergrund, sie versucht herauszufinden, hätten wahrlich gereicht. De Auflösung, der sehr verworrenen Geschichte war dann fast unglaublich, auch wenn ich mir vorstellenkann, dass solches wirklich geschehen ist und wahrscheinlich auch nicht nur einmal. Trotz allem hätte ich eine Reduzierung der angesprochenen Themen bevorzugt. Wer sich aber gerne mit den Themen um den Zweiten Weltkrieg auseinandersetzt, ist bei diesem Buch sehr gut aufgehoben.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    lustaufbuch, 18.11.2022

    Spannend und schön erzählt wie gewohnt
    Die Bestseller-Autorin Mechtild Borrmann, welche vielen Leser wahrscheinlich bereits durch ihre Romane "Trümmerkind" und "Grenzgänger" ein Begriff sein wird, hat nun ihren neusten Roman, mit dem prägnanten Titel "Feldpost", veröffentlicht.
    Das Cover erscheint mir, im Gegensatz zu den schönen Covern ihrer vorigen Bücher etwas zu modern und unpassend. Eventuell könnte das Cover Leser von dem wirklich guten Buch abschrecken, da es als Kitsch abgestempelt werden könnte. Diese Schublade wäre wirklich fatal für eine Autorin wie Borrmann.
    Ihr Roman glänzt durch eine einfache Sprache, welche mit der Schuldfrage daherschleicht. Der Leser kann sich, nach einigen Zeit- sowie Personenwechseln, gut in die damalige Zeit einfinden und daran teilhaben, während das Geheimnis der ominösen Briefe nach und nach aufgelöst wird.
    Eine klare Leseempfehlung für jeden der gute historische Romane liebt.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    eight_butterflies, 30.10.2022

    Wo Mechtild Borrman drauf steht, ist immer auch Mechtild Borrmann drin. Wieder legt sie ein fulminantes Werk vor, das mich vom ersten Kapitel an bindet. Auch dieses Buch „Feldpost“, dessen Cover wunderbar ausdrückt, was die Leserinnen und Leser erwartet, hat mich in den Bann gezogen und in einem Ritt lesen lassen bis zum letzten Satz, der einen so wendungsreichen Plot auf eine Weise abschließt, dass er noch lange nachhallt.
    Die Geschichte beginnt zunächst ein wenig unauthentisch. Cara Russo ist Anwältin und erhält auf mysteriöse Weise von einer Unbekannten in einem Café eine Sammlung von sehr alten Briefen, Feldpost. Sie begibt sich auf Spurensuche in der Gegenwart, was nicht ganz zur vollständigen Aufklärung der Zeitebene von 1935 bis 1945 führt. Borrmann erzählt aber auf dieser Vergangenheitsebene eine komplette Geschichte, die authentisch, aufregend, spannend und schmerzhaft ist und die Ebene der Gegenwart rund um Cara und das Jahr 2000 fabelhaft ergänzt. Der Plot lebt von den auslösenden Emotionen, dem Mitgefühl und der tief sitzenden Tragik der Ereignisse im Nazionalsozialismus. Es geht um Vertreibung, Flucht, Exil, die Verfolgung Homosexueller, Enteignung, Familienzusammenhalt, Freundschaft, Verrat und Abhängigkeiten, aber vor allem um eine große Liebe. Es gelingt der Autorin in einem flüssigen Schreibstil und durch den geschickten Aufbau der glaubwürdigen Handlung Sympathien und Antipathien aufzubauen, die nicht nur schwarz und weiß malen, sondern in die Abgründe und Höhenflüge des Menschseins entführen, so wie es die Zeit des Nazionalsozialismus vermutlich hervorgebracht hat. Gekonnt wird dies im historischen Kontext platziert, gut recherchiert und glaubhaft dargestellt.
    Nach jedem Buch von Mechtild Borrmann denke ich, jetzt ist dieser Stil und sind ihre Geschichten doch aber auserzählt. Und dann kommt ein neues Stück, wieder so faszinierend und mitreißend. Immer wieder gerne Mechtild Borrmann.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Franziska P., 16.10.2022

    Eine berührende Geschichte aus einer Zeit, die nicht nur für die Protagonisten furchtbar war. Die Zeit des zweiten Weltkrieges, grausam, furchtbar und voll mit so vielen Einzelschicksalen, das man nicht weiß, wo man anfangen soll.
    Aber jede dieser Geschichten muss gehört werden. Es sollte uns erinnern und mahnen - erst recht mit Blick auf die aktuelle Situation.

    Die Autorin schafft es, uns die berührende und auch ungewöhnliche Geschichte von der Familie Kuhn zu erzählen. Parallel dazu erforscht die Anwältin Clara in den 2000er Jahren diese Geschichte. Also springen wir immer in den Zeiten und jede Zeit endet mit einem kleinen Cliffhanger, was dazu führt, das mann weiterlesen muss ;)
    Ungewöhnliche Wendungen und ein Ende, das man so nicht erwartet hätte machen dieses Werk schön rund.
    Der Schreibstil macht es einem aber auch unglaublich einfach, weiter zu lesen. Mich hat es am Ende (leider) nur einen Tag gekostet, dann war es auch schon zu Ende. Ich hätte gern mehr gelesen.

    Von mir gibt es volle Punktzahl. Ich war berührt, gefesselt und hin und weg. Absolute Leseempfehlung!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sandra K., 15.01.2023

    Sehr berührend

    Historische Romane zählen eigentlich nicht zu meinen bevorzugten Büchern, aber dieses wurde mir von sovielen Leser*innen ans Herz gelegt, dass ich schon gar nicht mehr anders konnte, als einen näheren Blick darauf zu werfen. Die Autorin kannte ich bis dato auch noch nicht, also absolutes „Neuland“ für mich...

    Das Cover finde ich schon sehr schön und passend gestaltet und auch der Titel gefällt mir richtig gut; besser kann man das Buch und die Geschichte, die es erzählt, eigentlich auch nicht mehr beschreiben beziehungsweise zusammenfassen/auf den Punkt bringen.

    Dieses Buch hat einfach alles: eine große Liebe, einen gemeinen Verrat und eine Geschichte, die einen einfach nicht mehr loslässt, wenn man sie einmal begonnen hat zu lesen. Ich liebe ja Bücher, die mich so fesseln, dass ich den Alltag komplett vergesse und dieses war so eines für mich, wenn auch in einem Genre, in dem ich das nie erwartet hätte. Aber das Buch/die Geschichte ist eben auch durchaus spannend und dann passt es ja wieder zu mir als passionierter Thriller-/Krimi-Leserin.

    Ein Fremder setzt sich zu Anwältin Cara an den Tisch eines Cafes und teilt ihr mit, dass Adele verschwunden ist – er ist ebenfalls kurz darauf und zurück bleibt lediglich eine Handtasche mit sogenannter „Feldpost“; Briefen aus dem zweiten Weltkrieg und Zeugen einer großen Liebe.
    Aber was hat das alles mit ihr zu tun ? Ganz die Anwältin macht sie sich daran, das herauszufinden...

    Mich hätte das an Cara´s Stelle wohl auch sehr gereizt, der Sache auf den Grund zu gehen und von daher konnte ich mich auch gut in sie hineinversetzen und mit ihr auf diese spannende Reise gehen.
    Die Geschichte ist so berührend, dass sie mich gleich von Anfang an gepackt hat und ich konnte nicht mehr aufhören zu lesen. Und das in einem Genre, das mich sonst so gar nicht interessiert – das sagt doch auch eigentlich schon alles über dieses großartige Buch aus !

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    katikatharinenhof, 17.11.2022

    Ich will nur, dass du weißt, wie oft ich Briefe an dich schreib.. (Adel Tawil)

    Anwältin Cara Russo genießt es, im Weihnachtstrubel einfach im Café zu sitzen und den Gedanken nachzuhängen. Alle wichtigen Aufgaben in der Kanzlei hat sie erledigt und so kann sie entspannt den kommenden Weihnachtstagen entgegensehen. Sie ahnt nicht, dass das Gespräch mit einer für sie unbekannten Frau der Beginn einer Zeitreise sein wird, die von Schuld, Verrat und einer unerfüllten Liebe erzählt...


    Mechthild Borrmann öffnet mit dem zerschlissenen Aktenkoffer das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte und ermöglicht ihren Leser;innen, Teil einer Liebesgeschichte zu werden, die zu Herzen geht.

    Mit ihrem feinfühligen und seelenvollen Schreibstil findet sie über die "Feldpost" eine Möglichkeit, die Herzen und Gedanken ihrer Protagonist:innen frei zugänglich zu machen. Es ist die eine, die alles umfassende große Liebe, die nicht sein darf und trotzdem im Verborgenen blüht. Und genau dieses Einfühlen der Schreibenden macht es für die Leserschaft sehr einfach, ein Teil der Geschichte zu werden, denn das alte, noch unzerstörte Kassel steigt aus den Seiten auf und wird zur lebendigen und zeitgleich tragischen Kulisse für diese Liebesgeschichte.

    Die historischen Gegebenheiten sind von Borrmann sehr gut recherchiert und geben dem Roman den perfekten Rahmen, um authentisch und glaubwürdig zu sein. Hass und Hetze der Braunhemden sprechen eine sehr deutliche Sprache und sorgen für Angst und Schrecken.

    Die Geschichte selbst wird in Rückblenden erzählt, die auf der einen Seite durch die Briefe Emotionen, grenzenlose Hingabe und Gefühle pur beinhalten und auf der anderen Seite die spannende Recherchearbeit von Cara beleuchten.

    Aus Freunden werden Feinde, aus Liebenden werden Hoffende und die eigene Familie begeht Verrat - aufwühlend, spannend und beeindruckend aufbereitet und zu einer packenden Kombination aus Liebesgeschichte und Familiendrama zusammengefasst.

    Absolut lesenswert !

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    annislesewelt, 18.10.2022

    Als ich dieses Buch sah wusste ich: das möchte ich lesen denn Mechthild Borrmann schreibt grandiose Bücher.

    Entsprechend waren meine Erwartungen hoch - und ich wurde nicht enttäuscht auch wenn das Buch anders war als gedacht.

    Das Cover ist toll, eine Frau die einen Brief an sich presst - der Brief scheint eine besondere Bedeutung zu haben und so ist es auch.

    Ich mag das Cover und finde es perfekt umgesetzt, die Farben, der Schnitt und auch das Motiv sind sehr gut gewählt.

    Die Geschichte ist toll, immer wieder sind Erinnerungen eingeflochten, es ist aber keinesfalls verwirrend sondern lässt sich hervorragend lesen.
    Der Schreibstil ist flüssig, leicht, ansprechend und die Geschichte ist sehr gut erzählt.

    Ich bin nur so durch die Seiten geflogen und habe mit Adele und Alfred mitgefühlt, konnte beide Seiten gut verstehen aber mochte auch den zeitgenösischen Part mit Cara und Richard.
    Die Charaktere sind authentisch und stark, sie haben ihre Fehler und mit manchen Umständen zu kämpfen - und genau das ist das Besondere an dem Buch.
    Die Zeit war schwierig damals und oft ging es nur ums überleben und das hat Mechthild Borrmann wunderbar erzählt.
    Sie schildert eine Geschichte voller Verrat und Liebe, Hoffnung und Schmerz, schwere Zeiten und Erinnerungen.
    Entscheidungen für die ein hoher Preis gezahlt wurde, es geht um die Vergangenheit und Gegenwart, um Lüge und Enttäuschung, eine
    Verbotene Liebe und Hoffnung auf freiere Zeiten.

    Die Geheimnisse der Vergangenheit werden Stück für Stück aufgerollt und das auf eine Art die die Spannung bis zum Schluss erhält.
    Es entstehen viele Fragen doch am Ende ist alles klar und logisch.

    Ein sehr interessantes Buch das mich begeistert hat und das ich gerne gelesen habe.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ramona P., 29.10.2022

    Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen. Wir sind zum einen in der Zeit vor und während des zweiten Weltkrieges, zum anderen in der „Gegenwart“ im Jahr 2000/2001. Es wird aus der Erzählerperspektive berichtet und es werden die Blickwinkel vieler verschiedener Charaktere zu unterschiedlichsten Zeiten (zwischen 1935 und 1945) beleuchtet.

    Die Geschichte beginnt damit, dass die Kasseler Anwältin Cara Russo auf ungewöhnliche Weise an Briefe, Fotos und Dokumente aus der Zeit des Nationalsozialismus kommt. Sie beginnt daraufhin Nachforschungen anzustellen und versucht zuerst einmal den Verfasser der Briefe ausfindig zu machen. Sie kommt dabei hinter das Geheimnis einer großen Liebe und reißt dabei nie ganz verheilte Wunden der Vergangenheit wieder auf.

    Mir hat der Schreibstil von Mechtild Borrmann unglaublich gut gefallen. Mit poetischen Worten hat sie eine Atmosphäre geschaffen, als würden Oma und Opa vom Krieg erzählen. Und obwohl man hier aus Sicht mehrerer Personen liest, folgt die Geschichte doch einem roten Faden und es ist alles gut verständlich und nachvollziehbar.
    Außerdem schafft es die Autorin Stimmungen und Umgebungen wahnsinnig gut zu beschreiben. Ich erinnere mich an eine Szene, in der sie einen Frühsommertag kurz vor Kriegsbeginn beschreibt und ich war so into it. Ich konnte förmlich die Sonne auf der Haut spüren und mitfühlen, was in den Leuten damals vorgegangen sein muss.

    Einziger Kritikpunkt ist für mich das Cover. Ich mag das Sepia nicht und finde, dass es der Geschichte nicht gerecht wird. Vielleicht ist es aber auch nicht schlecht, dass es nicht gleich auf den ersten Blick enthüllt um welches Thema es hier hauptsächlich geht. So ging es mir zumindest beim Lesen. Ich hatte auch den Klappentext nicht beachtet und wurde somit auf Seite 60 schon so richtig überrascht.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Susanne H., 17.10.2022

    Ein Café, eine müde Anwältin und eine Fremde, die sich, wie es zuerst scheint, eher zufällig zu Anwältin Cara setzt, was jedoch sich im Nachhinein eher als Trugschluss herausstellen wird. Die Frau verschwindet spurlos, zurück bleibt eine Handtasche mit Briefen um die Zeit aus dem 2. Weltkrieg, und Unterlagen einer Villa. Und irgendwie hat Cara damit zu tun. Was wirklich sehr mysteriös und spannenden klingt, beruht wohl auf eine wahre Begebenheit. Im Vorfeld des Romans hatte ich recherchiert und gelesen, dass die Autorin die Anregung für diesen Roman bei Recherchen im Tagebuch Archiv Emmendingen gefunden hat. Dies inspirierte sie zu diesem bewegenden Roman über Verrat, eine tragische Liebe und einer Schuld.
    Die Geschichte ließ mich dann wirklich nicht mehr los. Der Roman ist fließend zu lesen und fesselt sofort. Meine Mutter hatte auch tief bewegende Geschichten aus dieser Zeit zu erzählen. Zumindest in der schlimmen Angelegenheit der Villa und ja es wurden auch Leute versteckt und andere verschwanden, sind sogar Parallelen zu erkennen, was einem natürlichen noch mehr anfasst. Dieser Roman ist nicht nur Roman, sondern ein Stück Zeitgeschichte über diesen Krieg mit allen bekannten fürchterlichen Gräueltaten und vielen vielen schlimmen Sachen, die wir uns heute gar nicht mehr vorstellen können. Verluste, Ängste, Entscheidungen, verworrene Begebenheit und Not, und da auch hier die Autorin ein bewegendes Stück Familien- und Zeitgeschichte vorstellt, fesselt es mich sehr. Ein weiterer toller richtig gut recherchierter und bewegender Roman von Mechthild Borrmann. Unterstützend der Einband, ein sehr autentisches Cover in Sepia, ist dieses Buch wieder ein wundervolles Gesamtpaket und gibt Einblicke in eine bewegende und schlimme Zeitgeschichte, so dass sich der Roman bestimmt für viele lohnen wird, einem aber auch sehr nahe geht, mir jedenfalls. Gut gemachter Roman einer schlimmen Zeitgeschichte.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Simone G., 01.12.2022

    Dieses Buch aus der Feder von Mechthild Borrmann, geht unter die Haut. Der Schreibstil ist sehr gefällig und flüssig. Wenn man das Buch in der Hand hat und mit lesen begonnen hat, will man nicht wieder aufhören. Es geht von einem spannenden Kapitel ins nächste. Sehr schön ist auch die Aufteilung der Kapitel in Vergangenheit (1935-1945) und Gegenwart (2000-2010).

    Zum Inhalt:

    Die Anwältin Cara Russo macht im Cafe eine Bekanntschaft mit einer geheimnisvollen Frau. Diese drückt ihr einen alten Koffer in die Hand und verschwindet. Cara öffnet den Koffer und macht eine Entdeckung, die sie nicht mehr zur Ruhe bringt. Sie hält die Feldpost eines vermeintlichen Paares aus dem 2. Weltkrieg in der Hand. Nun möchte sie die Briefe gerne den rechtmäßigen Besitzern aushändigen und macht sich auf die Suche nach ihnen. Dabei lüftet sie ein jahrelenag gehütetes Geheimnis...

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    HanneK., 25.11.2022

    Handlungsort ist Kassel, und umzu. Die Handlung spielt in zwei Zeitebenen und beginnt kurz vor Weihnachten 2000. Hier in Kassel lebt und arbeitet die Juristin Cara Russo, deren Freund eine kleine Buchhandlung in der Stadt unterhält. Heute gönnt sie sich eine kleine Auszeit im Café und wird dort von einer älteren Frau angesprochen, die sich dann merkwürdig mit ihr unterhält. Bei sich hat sie eine schwarze Einkaufstasche. Als die Frau von einem Toilettenbesuch nicht wieder kommt, erfährt Cara, dass diese alles bezahlt habe. Aber die Tasche nicht mitgenommen. Sie schaut hinein und dort befindet sich ein alter brauner Aktenkoffer. In diesem befinden sich einige Stapel alter Briefe. Etliche trugen den Stempel "Feldpost". Adressiert waren sie an eine Adele Kuhn. Zuhause will sie in Ruhe überlegen, wie sie mit dem Fund umgehen soll. Denn das war schon alles merkwürdig, was die Alte erzählt hatte.
    Mit "Feldpost" ist der Autorin ein großartiger Roman gelungen. Sie erzählt die Geschichte zweier Familen, deren Kinder miteinander befreundet waren. Zur Familie Kuhn, der Vater hatte ein Speditionsunternehmen, gehörten neben der Mutter die Kinder Adele und Albert. Die Freundschaft zwischen Albert und Richard Mertens überschritt die damalige Sittenmoral. Gerhard Kuhn hatte mit dem neuen Regime nichts am Hut und musste für seine Kritik ins Gefängnis. Irgendwann nach dem Gefängnis beschließen die Eltern, voraus nach Frankreich zu gehen. Albert und Adele sollten erst einmal hier bleiben und dann nachkommen. Doch dann kommt der Zeitpunkt, dass Albert das Haus an Hermann Mertens verkaufen muss. Doch im Vertrag kommt der Zusatz, es jederzeit nach allem zurückkaufen zu können. Irgendwann im Laufe der Zeit stellt Adele fest, dass die Tochter Mertens eingezogen war. Und noch schlimmer, all die Sachen der Familie, die im Keller eingelagert war, hatte sie sich angeeignet.
    Caras Interesse ist geweckt und sie beginnt zu recherchieren.
    Der Wechsel zwischen den einzelnen Erzählperspektiven, ob Adele, Cara oder Richard bringen die Geschichte sehr nah an den Leser. Jede der einzelnen Charaktere zeigen sich lebendig. Gerade Cara, die dann auch noch auf den lebenden Richard trifft, lässt nicht nach, das Mysterium zu lösen.
    "Feldpost" ist mehr als nur ein vergangenes Familiendrama aus dem dunklen Kapitel deutscher Geschichte. Es blickt intensiv auf die Zeit des Nationalsozialismus, und den damit verbundenen Konsequenzen. Auch wenn es immer heißt, man soll die Vergangenheit ruhen lassen, das kommt für dies nicht in Frage. Dinge die den rechtmäßigen Besitzern entwendet, enteignet wurden, und dann hoffe, irgendwann wird niemand mehr da sein, der Anspruch erheben kann.
    Von mir erhält das Buch eine klare Leseempfehlung.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    clematis, 04.12.2022

    Die Wahrheit findet einen Weg

    Anwältin Cara sitzt gemütlich in einem Cafe und schreibt Weihnachtskarten, als sich eine Fremde zu ihr setzt, von einer verschwundenen Adele spricht und kurz darauf selbst wieder verschwindet. Allein ihre schwarze Tasche ist zurückgeblieben, in der Cara alte Feldpostbriefe aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt und einen Kaufvertrag über eine Kasseler Villa mit symbolischem Wert. Einer Intuition folgend, stellt Cara Nachforschungen an und enthüllt längst vergessen geglaubte Geheimnisse.

    Überaus interessant und ansprechend gestaltet ist Borrmanns Rahmenhandlung rund um Cara, hinter der sich bewegende und zutiefst berührende Schicksale verbergen. In unbestimmter Abfolge wird aus verschiedenen Blickwinkeln erzählt, teils um den Jahreswechsel 2000/2001, teils aus den (Vor)Kriegsjahren ab 1935. Die stehen gelassene Tasche ist Ausgangspunkt für eine ergreifende Erzählung rund um die Familien Kuhn und Martens, welche damals, vor dem Krieg, gut befreundet waren. Wohin die innigen Liebesbriefe und die Notarurkunde führen, was mehr als fünfzig Jahre später als Wahrheit zutage tritt, das beschreibt Mechtild Borrmann mit ruhigen, aber immer wieder unter die Haut gehenden Worten. Recherchen im Tagebucharchiv Emmendingens und schreckliche wahre Begebenheiten bilden eine solide Grundlage für diesen Roman, ein Nachwort dazu, wieviel tatsächlich stimmt, wäre noch schön gewesen. Aber auch so ist die Verknüpfung von Realität und Dichtung überaus glaubwürdig, man mag sich nicht annähernd ausmalen, wie es tatsächlich zugegangen ist.

    Die Figuren, die Handlung, alles ist lebensnah und überzeugend geschildert, nur all zu leicht kann man eine Nähe zu den dargestellten Personen verspüren. Schnell ist klar, wie sehr die Politik in den 1930er-Jahren die Menschen beeinflusst und verändert hat, wie rasch Freunde zu Feinden werden und Vertrauen ein äußerst hohes Gut wird. Beklemmend, aber nicht in grausamsten Details wird der Aufstieg der Nationalsozialisten geschildert und die Schrecken in der Heimat und an der Front berühren den Leser auch ohne Einzelheiten mit jeder Zeile. Geschickt gibt die Autorin erst nach und nach preis, wie es den einzelnen Familienmitgliedern ab 1935 wirklich ergangen ist, so manches hätte man zu Beginn des Buches so nicht vermutet.

    Mittels eingängigem Schreibstil und Szenen, die weit unter die Oberfläche dringen, vermag Borrmann jeden Außenstehenden zu fesseln und für die wundervolle, wenn auch tieftraurige Geschichte zu begeistern. Frei von Urteilen und Schuldzuweisungen schreibt die Autorin Unfassbares und Bewegendes nieder, die Beteiligten spüren dies ohnehin selbst am schnellsten. Bis zur letzten Seite bleibt diese auf Feldpost beruhende Suche nach der Wahrheit spannend und birgt immer wieder ungeahnte Überraschungen, sodass man nur gebannt und stellenweise mit angehaltenem Atem dem Weg Adeles und der Ihren folgen kann.

    Eine außergewöhnliche, tragische Erzählung in perfektem Rahmen – berührend als Mahnmal und Erinnerung festgehalten. Dafür kann es nur fünf Sterne und eine klare Leseempfehlung geben.



    Titel Feldpost

    Autor Mechtild Borrmann

    ISBN 978-3-426-28180-2

    Sprache Deutsch

    Ausgabe Gebundenes Buch, 304 Seiten

    ebenfalls erhältlich als e-book und Hörbuch

    Erscheinungsdatum 2. November 2022

    Verlag Droemer

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Bücherfreundin, 28.01.2023

    Erschütternde Liebesgeschichte
    Der Droemer Verlag hat "Feldpost" veröffentlicht, den neuen Roman von Mechtild Borrmann. Ich hatte bisher von der Autorin noch kein Buch gelesen, der Klappentext weckte mein Interesse - und ich wurde nicht enttäuscht!

    Wir schreiben das Jahr 2000: Es ist kurz vor Weihnachten, und die junge Rechtsanwältin Cara Russo sitzt in Kassel in einem Café. Sie schreibt Weihnachtskarten, als sich eine etwa 70jährige Frau zu ihr setzt. Die Unbekannte wirkt ein wenig verwirrt und erzählt Cara von Adele Kuhn, die sie in deren Haus in Kassel-Wilhelmshöhe nicht angetroffen hat. Man habe ihr dort erzählt, dass eine Adele Kuhn niemals dort gewohnt habe. Die Fremde verschwindet und lässt ihre schwarze Einkaufstasche zurück. In dieser befinden sich neben Feldpostbriefen aus dem Zweiten Weltkrieg alte Fotos und ein Vertrag über den Verkauf einer Villa. Caras Interesse wird geweckt, und sie beginnt zu recherchieren.

    Die Handlung springt zurück in das Jahr 1935. Wir lernen die Geschwister Adele und Albert Kuhn kennen, die zusammen mit ihren Eltern Gerhard und Katharina in Kassel leben. Der Vater führt ein Speditionsunternehmen. Adele und Albert sind mit dem Geschwisterpaar Dietlind und Richard Martens eng befreundet, die Jugendlichen verbringen viel Zeit miteinander. Das Leben der Familie Kuhn ändert sich, als Gerhard Kuhn verhaftet wird und wenig später wegen Sabotage zu einer zweijährigen Gefängnisstrafe verurteilt wird. Er verliert durch Enteignung sein Unternehmen, und Adele verlässt die Schule, um eine Tätigkeit als Schreibkraft anzunehmen. Ihr Bruder beginnt in Göttingen mit einem Studium. Nach Gerhards Entlassung aus dem Gefängnis bleibt ihm und Katharina nur die Flucht ins Ausland .....

    Die Geschichte ist ganz wunderbar in schönem Sprachstil auf zwei Zeitebenen erzählt. Die Kapitel wechseln zwischen dem Jahr 2000 und der Vergangenheit. Im Jahr 2000 begleiten wir Cara bei ihren Nachforschungen, in den Jahren ab 1935 stehen neben einer verbotenen Liebe die Schicksale der Familien Kuhn und Martens im Mittelpunkt. Das Buch ist mitreißend und vollkommen kitschfrei, es hat mich von Beginn an begeistert und gefesselt. Der Autorin ist es gelungen, die sympathischen Charaktere sehr authentisch  zu skizzieren. 
    Die tragische Geschichte, in der es um Liebe und Freundschaft, aber auch um Schuld und Verrat geht, hat einige unerwartete Wendungen. Sie war bis zum überraschenden Ende äußerst spannend und hat mich zutiefst berührt. 

    Absolute Leseempfehlung und 5 Sterne für diesen großartigen Roman!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Honigmond, 15.12.2022

    Ich durfte diesen wundervollen, wenn auch sehr berührenden Roman in einer WLD-Leserunde lesen, welcher mir sehr gut gefallen hat. Die Autorin kannte ich bisher überhaupt nicht und bin positiv überrascht von dem wunderbaren Schreibstil, aber auch von der Feinfühligkeit der Autorin. Sie hat das Buch in zwei Handlungsstränge unterteilt, einmal in den in der damaligen Zeit spielend und einmal in der hiesigen Zeit um das Jahr 2000 herum. Man konnte gut in die jeweiligen Zeitstränge reinschlüpfen und war sofort wieder drin im jeweiligen Handlungsstrang. Dies hat mir sehr sehr gut gefallen. Aber auch die Spannung, die sich durch das ganze Buch hinweg gehalten hat, fand ich sehr positiv. Meine Gefühlswelt erlebte eine Achterbahn der Gefühle und am Ende hat mich eine tiefe Traurigkeit befallen, Es ist eine wirklich dramatische Geschichte um eine Familie, welche bis zum Schluss den Zusammenhalt sucht, eine Liebe, die nicht sein darf und die düstere Zeit des 2. Weltkrieges mit all seinen Facetten. Eine Zeitreise in die Vergangenheit die einen stellenweise sprachlos macht, aber auch wütend und hilflos zugleich. Es beginnt ja im hier und jetzt, als die junge Anwältin in einem Café sitzt und Weihnachtskarten schreibt, unterbrochen von einer alten Dame, die sich zu ihr setzt und ihr von ihrer Freundin Adele erzählt, welche sie so sehr vermisst und nicht verstehen kann, dass sie nicht an dem Ort ist, wo sie hätte sein sollen. Als die Dame verschwindet, bleibt ihr Gepäck, eine alte Aktentasche, zurück. Als Cara das Gepäck an sich nimmt und daheim öffnet, findet sie ein Bündel Briefe aus einer lange zurückliegenden Zeit und liest darin von einer heimlichen Liebe und der sehnsüchtigen Hoffnung auf ein baldiges Wiedersehen. Aber auch ein Vertrag über einen Hausverkauf findet sie darin und beginnt zusammen mit ihrem Partner zu recherchieren. Alsbald wird sie auch fündig und Stück für Stück fügt sich das dramatische Puzzle zusammen, wenn auch mit einem unerwartetem Ausgang. Man erfährt über eine Familie, die um ihr Leben kämpft, auf der Flucht ist und auch Verzicht üben muss, Sehnsüchte, aber auch über Verlust und Verrat. Ein Buch, welches zeitweise in einer Zeit spielt, die man selbst nie durchleben möchte. An dieses Buch werde ich wohl noch eine lange Zeit denken. Ein Buch, was man gelesen haben sollte.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Daniela K., 12.11.2022

    „Feldpost“ umfasst nur knapp 300 Seiten und Mechthild Borrmann nutzt jede einzelne davon aus. Dieses Buch ist wirklich von der ersten bis zur letzten Zeile fesselnd. Die Geschichte zieht den Leser in den Bann und lässt ihn nicht mehr los, noch lange über das letzte Wort hinaus.
    Der Klappentext ist relativ wage und ich hatte eigentlich gar nicht so wirklich eine Vorstellung, worum es geht. Vermutet hatte ich eine Geschichte über die unrechtmäßige Aneignung von Besitz im zweiten Weltkrieg. Tatsächlich wird dies zwar auch thematisiert, aber im Zentrum steht eine Liebesgeschichte, die so tragisch ist, dass es einem das Herz zerreißt.
    Als die Rechtsanwältin Cara zufällig auf alte Briefe stößt, beginnt sie neugierig zu recherchieren. Der überwiegende Teil der Handlung spielt dann in der Vergangenheit, als die Familie Kuhn versucht, den Krieg zu überleben. Um den Gefängnis zu entgehen, fliehen die Eltern ins Ausland. Eine Odyssee voller Gefahren und Ungewissheiten beginnt.
    Sohn Albert wird ebenfalls zu einer Haftstrafe verurteilt und lebt fortan als Flüchtling im Verborgenen. Tochter Adele versucht einfach das Richtige zu tun. Für ihren Bruder, ihre Familie und die Menschen, die ihr etwas bedeuten. Obwohl sie die besten Absichten hat, löst sie eine Tragödie aus.
    Dieses Buch hat mich so mitgenommen, weil die Charaktere niemals den Mut verlieren und immer Hoffnung behalten, egal, welche Widrigkeiten sich ihnen in den Weg stellen. Und trotzdem spielt das Schicksal ihnen so übel mit. Mechthild Borrmann scheut sich nicht davor, ihren Protagonisten ein Happy-End zu verwehren. Ich hatte vermutet und gehofft, wie die Geschichte enden könnte, aber am Ende ist alles anders als erwartet. Auf der letzten Seite angekommen, saß ich mit dem Buch in der Hand einen Augenblick schockiert da und musste das Gelesene kurz verarbeiten.
    Ich würde „Feldpost“ gerne mit mehr als 5 Sternen bewerten und empfehle es unbedingt weiter.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Claudia S., 07.12.2022

    INHALT:
    Die Anwältin Cara Russo sitzt kurz vor Weihnachten in einem Cafè als sie ein ungewöhnlicges Geschenk erhält. Eine ältere Dame setzt sich zu ihr und hinterlässt ihr einen Aktenkoffer. Darin entdeckt Cara ein verschnürtes Bündel vergilbter Liebesbriefe. Die Umschläge sind mit dem Aufdruck "Feldpost" versehen, ausserdem noch Unterlagen über den Verkauf einer Villa in Kassel und einige Fotos. Cara wird neugierig und macht sich auf die Suche nach dem Absender. Mit ihren Recherchen reisst sie nie verheilte Wunden aus der Vergangenheit auf.
    MEINE MEINUNG:
    Dass dieser Roman wieder sehr emotional werden wurde, habe ich mir schon gedacht. Aber dass er mir so zu Herzen geht und berührt und auf diese Weise so dramatisch werden würde, damit hatte ich nicht gerechnet. Es dauerte keine dreißig Seiten und ich konnte das Buch nicht mehr aus den Händen legen. Mechthild Borrmann führt uns zurück in die dunkelste Zeit Deutschlands und erzählt uns die Geschichte von Adele, Richard, Dietlind und Albert in den Wirren des zweiten Weltkrieges und darüber hinaus. Atemlos habe ich dem Geschehen und den Tiefen gefolgt und alles hat mich so berührt, aber auch z. Teil wütend genacht. Die Autorin schickt den Leser ganz nah an die Charaktere und deren Schicksal und ich fühlte mich verwoben mig ihnen. Es ist fantastisch erzählt und berührt wunde Punkte. Das Buch erzählt über Schuld, über Schweigen und Verheimlichen, über verbotene Liebe, über Hoffnung und Hoffnungslosigkeit, über Verrat und Verfolgung. Und das alles verpackt in eine dramatische, emotionale und berührende Geschichte, die einem nicht mehr loslässt.
    FAZIT:
    Dramatisch, berührend, bewegend, emotional. LESEN!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein