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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    books, 20.04.2023

    Als Buch bewertet

    Gute Mutter - böse Mutter

    Das Institut für gute Mütter greift ein, wenn Müttern in der Erziehung ihres Kindes Fehler unterlaufen. Ihnen wird dann ein Programm auferlegt, das sie zum Training ihrer mütterlichen Fähigkeiten zu durchlaufen haben. Dieses Schicksal widerfährt der alleinerziehenden Frida, die als Folge des kurzen Alleinlassens ihrer Tochter eigene Bedürfnisse aufgeben muss, um eine zweite Chance auf ein Leben mit ihrer Tochter Harriet zu erlangen.
    Jessamine Chan schafft es die Charaktere bildhaft darzustellen und durch ihren fesselnden Schreibstil bleibt man am Buch hängen. Insbesondere die Gedanken und Gefühle Fridas lassen den Leser mitfühlen. Zudem gelingt ihr der Einblick in den Einsatz künstlicher Intelligenz sowie dessen Einfluss auf den Menschen. Somit ist auch ein Bezug zu unserer Realität gegeben und durch die Autorin gekonnt umgesetzt.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Marita R., 01.05.2023

    Als Buch bewertet

    Der Albtraum einer jeden Mutter
    In dem Buch „Institut für gute Mütter“ wird der Albtraum einer jeden Mutter beschrieben.

    Frieda lebt mit ihrer Tochter Hariet allein, seitdem ihr Mann sie kurz nach der Geburt verlassen hat.Sie teilt sich mit ihm das Sorgerecht, doch trotzdem wird ihr manchmal alles zu viel. Wenn Hariet schlechte Phasen hat , sie wenig Schlaf bekommt und sie trotzdem ihrer Arbeit und der Betreuung ihrer Tochter gerecht werden muss, fühlt sie sich schlapp und überfordert. Wer kennt das nicht ?
    Doch dann macht Frida einen signifikanten Fehler. Sie lässt ihre Tochter für 2 Stunden allein zu Haus und fährt zu ihrem Arbeitsplatz. Die Nachbarn informieren die Kinderschutzbehörde und für Frida beginnt ein Albtraum. Von nun an muss sie beweisen, dass sie eine gute Mutter ist, ansonsten wird ihr das Sorgerecht entzogen. Ihre Wohnung wird mit Kameras ausgestattet, sie muss in kurzen Besuchszeiten unter Aufsicht und auf Kommando mit ihrem Kind spielen und jede Gefühlsregung, jedes Verhalten ihrerseits, aber auch des Kindes , werden von Fachleuten bewertet.Das Urteil fällt so aus, dass Frida nur durch ein Jahr in einer „Erziehungsanstalt“ , in der sie den richtigen Umgang mit ihrem Kind erlernen soll, die Möglichkeit hat, das Sorgerecht wieder zu bekommen.

    Dieses Buch ist eine Dytopie, aber ich habe mich schon gefragt, ob es Zufall ist, dass eine Autorin chinesischer Abstammung dieses Buch geschrieben hat. Nach den Coronamaßnahmen in China, kann ich mir auch solche Erziehungsanstalten und die vorangegangene Überwachung in so einem Land vorstellen. Erschreckend und spannend zugleich ist dieses Buch geschrieben. Die Person der Frida konnte ich nicht ganz greifen,in ihre Rolle als Mutter, konnte ich mich aber gut hineinversetzen.

    Wollen wir hoffen,das bei uns in unserer Demokratie so etwas nie möglich sein wird.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Readaholic, 08.04.2023

    Als Buch bewertet

    Der Albtraum jeder Mutter
    Die alleinerziehende Frida hat einen schlechten Tag. Ihre kleine Tochter schreit in einem fort, Frida leidet unter Schlafentzug und muss eine berufliche Deadline erfüllen. Sie trifft die schlechteste Entscheidung ihres Lebens: sie lässt ihre kleine Tochter allein, um ins Büro zu fahren und Unterlagen zu holen. Ein Nachbar alarmiert die Polizei und das Unheil nimmt seinen Lauf. Die kleine Harriet wird in die Obhut ihres Vaters und dessen neuer Lebensgefährtin gegeben, Frida wird das Sorgerecht entzogen und sie wird dazu verurteilt, ein Jahr lang ein Institut für gute Mütter zu besuchen. Dort soll sie anhand einer KI-Puppe, die ihrer Tochter Harriet nachempfunden ist, üben, die künstliche Tochter über alle anderen Bedürfnisse zu stellen.
    Mit Eintritt in das Institut verlieren die Mütter sämtliche Rechte. Sie werden gedemütigt und müssen mantrahaft wiederholen, dass sie schlechte Mütter sind, aber lernen, bessere Mütter zu werden. Die Methoden, mit denen ihnen dies beigebracht werden soll, sind äußerst fragwürdig, ihre Persönlichkeitsrechte werden mit Füßen getreten. Manche Frauen zerbrechen daran, es kommt zu Selbstmorden und Fluchtversuchen. Die Chance, nach Ablauf des Jahres als gute Mutter angesehen zu werden und das eigene Kind zurückzubekommen, sind verschwindend gering. Entsprechend deprimierend und aufwühlend ist die Lektüre dieses dystopischen Romans. War mir Frida zu Beginn der Geschichte fremd und nicht gerade sympathisch – welche Rabenmutter lässt schon ihr eineinhalbjähriges Kind allein zuhause?! – so habe ich mich doch immer mehr mit ihr verbunden gefühlt und mit ihr gelitten und (wider besseres Wissen) gehofft.
    Ich fand die Lektüre sehr bedrückend und doch konnte ich sie fast nicht aus der Hand legen. Von mir eine klare Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gisela E., 01.07.2023

    Als Buch bewertet

    Gute und schlechte Mütter

    Die junge Mutter Frida ist überfordert: Als ihr Baby Harriet kaum zu beruhigen ist wegen einer Mittelohrentzündung, nutzt Frida die Zeit, um für sich eine Stunde Ruhe zu holen, sie lässt ihre kleine Tochter unbeaufsichtigt zu Hause. Das wird entdeckt, und Frida wird das Sorgerecht für ihr Kind entzogen. Sie soll ein Jahr im Institut für gute Mütter an einer KI-Puppe lernen, eine gute Mutter zu werden. Dann soll entschieden werden, ob sie das Sorgerecht wieder zurück erhält.

    Es ist ein Ausgangspunkt, den jede Mutter kennt: Wenn das Kind nicht zu beruhigen ist, sehnt man sich nach einer kurzen Auszeit. Was Frida danach allerdings geschieht, ist der Alptraum jeder Mutter: Sie verliert ihr Kind, zunächst auf Zeit, und weiß nicht, ob sie jemals das Sorgerecht für Harriet wieder erhält. Was stattdessen auf Frida zukommt, ist geprägt von totaler Überwachung, Strafen und jeder Menge unmenschlicher Lektionen. Was in dieser Dystopie mit Müttern geschieht, erfüllt den Leser und vor allem die Leserin mit äußerster Bitterkeit, denn die unmenschlichen Bedingungen des „Rehabilitierungsprogramms“ sind eigentlich unerfüllbar für die betroffenen Mütter. Mit Frida habe ich in jeder Station ihres Lebens mitgefiebert, meine Gefühle waren ihr zugewandt. Und immer wieder stellt man sich beim Lesen die Frage: Was macht eine gute Mutter aus?

    Diese bittere Dystopie ist zum Glück in unserer Gesellschaft keine Realität. Das Buch ist spannend geschrieben und hat mich bestens unterhalten können, so dass ich es sehr gerne weiter empfehle. Ich vergebe alle 5 möglichen Sterne.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    hundeliebhaberin, 30.06.2023

    Als Buch bewertet

    Frida begeht den bisher größten Fehler ihres Lebens: Sie lässt ihr Baby Harriet für eine Stunde unbeaufsichtigt zuhause. Weil Harriet so sehr schreit, ruft ein Nachbar die Polizei, die kommt, das Baby unbeaufsichtigt vorfindet und Frida zur Rechenschaft zieht. Sie verliert nicht nur das Sorgerecht für ihre Tochter, sondern muss auch in eine Besserungsanstalt, wo sie ein Programm für gute Mütter absolvieren muss. Mithilfe von KI-Puppen sollen die Frauen dort lernen, wie sie sich richtig verhalten und um ihre Kinder kümmern können.

    Jessamine Chans Dystopie thematisiert ein wichtiges Thema: Die Herausforderung, die Überforderung und den starken Druck, der auf Mütter liegt und gleichzeitig die Ratschläge und die vermeintliche Leichtigkeit, die ihnen gerade von Nicht-Eltern entgegengebracht wird. Die beschriebenen Abläufe, Lektionen und der Umgangston innerhalb des Instituts für gute Mütter ließen mir Schauer über den Rücken laufen. Die Brisanz der Beziehungen, des Aufbaus von Vertrauen, Misstrauen in der Gesellschaft und der Erfolgsdruck werden sehr deutlich.
    Dabei ist der Schreibstil packend, die Figuren sind stark und authentisch ausgearbeitet und die Dynamik bleibt bis zum Schluss angespannt und brisant.

    Für mich das Buch, das mich in diesem Jahr am meisten berührt hat - eine absolute Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    m, 12.04.2023

    Als Buch bewertet

    Gute Mutter- schlechte Mutter
    Das Institut für gute Mütter erzählt von Frida, der Mutter der einjährigen Harriet, die durch einen kurzen unbedachten Moment in dem sie Ihr Kind für zwei Stunden unbeaufsichtigt lässt, in die Mühlen der KSB und der Mütterschule gerät. In der Mütterschule soll sie zu einer besseren Mutter ausgebildet werden. Das Buch ist zwar utopisch, Abers realistisch geschrieben, dass man direkt mit Frida und den anderen Müttern mitgebt, erlebt und erleidet. Ich konnte es bis zum Schluss kaum aus der Hand legen. Das Buch ist an vielen Stellen erschreckend realistisch und macht auch im Nachhinein noch nachdenklich darüber, was denn eine gute Mutter ausmacht und was von einer guten Mutter erwartet wird. Ist es die Aufopferung? Kann man lernen eine gute Mutter zu sein? Was ist wichtig? Wie hat sich die Sicht der Gesellschaft auf Mütter verändert? Ein Buch, das nicht loslässt und zum nachdenken und Gespräch anregt. Von mir eine absolute Leseempfehlung.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Vanessa W., 26.03.2023

    Als Buch bewertet

    Die Akademikerin Frida ist alleinerziehende Mutter und versucht verzweifelt, Kind, Arbeit und etwas Zeit für sich selbst unter einen Hut zu bekommen.
    Als sie Harriet eines Tages alleine lässt, um wichtige Unterlagen in ihrem Büro zu holen, ruft ein Nachbar die Polizei.
    Frida verliert das Sorgerecht und muss ein Jahr in einer Besserungsanstalt verbringen, völlig abgeschieden von der Außenwelt. Mit Hilfe einer Puppe und künstlicher Intelligenz soll dort aus ihr eine perfekte Mutter gemacht werden - die Mutter, die sie werden muss, um ihr Kind wiedersehen zu dürfen ...
    Man ahnt sofort, wie schwierig, ja aussichtslos dies sein wird.
    Und obwohl man Frida zu Beginn noch verurteilt und sich fragt, wie in aller Welt sie ihr Baby alleine zu Hause lassen kann, ändert sich dies schnell.
    Es gelingt Jessamine Chan hervorragend, Fridas Situation, ihre Gefühle, Nöte, Verzweiflung greifbar zu machen. Fridas Schicksal lässt wohl niemanden kalt - erst recht nicht ihr Schicksal im Institut für gute Mütter und die Zeit danach, denn was sich dort abspielt und was sie dort durchleiden muss, ist unvorstellbar und geht sehr unter die Haut. Es vergeht dort kein einziger Tag ohne ständige Überwachung, schlimme Strafen, unmenschliche Lektionen, die angeblich der Besserung dienen.
    Es ist unfassbar, wie absolut und hilflos Frida all diesen Personen und Dingen, diesen Apparaten, auch der Justiz, ausgeliefert ist.
    Und obwohl " Institut für gute Mütter" zunächst sehr dystopisch anmutet, bekommt man schon nach kurzem Nachdenken ein sehr ungutes Gefühl und muss feststellen, dass wir vielleicht doch gar nicht so unvorstellbar weit von einem solchen Szenario entfern sind - schließlich machen wir uns etwa durch soziale Netzwerke selbst zu gläsernen Menschen; gibt es auch in der deutschen Justiz und im Jahre 2023 immer noch erschreckend viel Willkür; gewinnt auch bei uns die Künstliche Intelligenz immer mehr an Bedeutung.
    Und in Ländern wie China ist sowas nochmal viel wahrscheinlicher als bei uns in Deutschland.
    Und das, was Frida ansonsten erlebt, erleben sowieso leider sehr viele Frauen und Mütter, überall auf der Welt, täglich.
    Zwischendurch gab es die ein oder andere Länge für meinen Geschmack, aber insgesamt ein beeindruckendes Debüt. Es ist ein fesselndes Werk, das den Leser sehr nachdenklich stimmt, ihn tief berührt und ebenso sehr erschüttert. Es ist ein Werk, das ungefiltert beim Leser ankommt.
    Alles andere als leichte Kost und nichts für schwache Nerven, aber sehr lesenswert!

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    E., 29.06.2023

    Als Buch bewertet

    In dem Buch "Institut für gute Mütter" geht es um Frida, eine junge Mutter, die von ihrem Mann und Vater des Kindes getrennt lebt. Eines Tages lässt sie das 1,5 jährige Kind für wenige Stunden unbeaufsichtigt, woraufhin die Nachbarn das Jugendamt verständigen. Ab da verwandelt sich das Buch von einem Familienroman zu einer düsteren Dystopie.
    Frida wird für ein Jahr in das staatliche "Institut für gute Mütter" gebracht, wo sie lernen soll, ihr Verhalten zu überdenken und eine bessere Mutter zu werden (zB indem sie an KI-Babyrobotern üben, Horrorfaktor!). Wie sie haben auch die anderen Mütter zwar Fehler gemacht, die Konsequenz erscheint aber völlig unverhältnismäßig. Dazu kommen sektenartige Mantras, Gleichschaltung und drakonische Strafen, sodass der Eindruck einer faschistischen Einrichtung mit Knastcharakter ensteht.
    Grundsätzlich hat mir diese Geschichte schon gefallen. Das Motiv, dass Kindererziehung in staatliche Beobachtung gelegt wird und man sich erst profilieren muss, fand ich irgendwie neu und reizvoll. Leider wurde mir die Geschichte dann aber schnell zu langatmig. Das Leben in der Besserungsanstalt wurde immer wieder durchgekaut. Die Figuren blieben bis auf Frida (die ich gut gezeichnet fand) doch eher etwas flach und stereotyphaft.
    Insgesamt ein interessanter Roman, durchaus mit Stärken, aber einfach zu lang.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    yellowdog, 25.03.2023

    Als Buch bewertet

    Der Vorfall und seine Folgen

    Institut für gute Mütter ist der Debütroman der US-Amerikanischen Schriftstellerin Jessamine Chan. Das es ein Debüt ist, merkt man dem Buch aber nicht an. Es ist gut und gründlich ausgearbeitet, gut durchdacht und detailreich. Oft ist man nahe an den Gedanken und Empfindungen der Hauptfigur Frida dran. Sie ist Mutter, der Mann hat sich von ihr getrennt. Sie war überfordert und hat ihr nicht einmal 2jähriges Kind für Stunden alleine gelassen. Das zeiht Konsequenzen von Ausmaßen nach sich.
    Das Buch ist eine Parabel auf überforderte Mütter und Behördenwillkür sowie staatlicher Überwachung. Das wird dann spätestens in dem Institut sehr krass. Hier werden Mütter, die ihre Kinder vernachlässigt haben, mit Methoden der Robotik und künstlicher Intelligenz umerzogen. Es gibt krasse Beschreibungen und man sieht, was das mit der Psyche der jungen Frauen macht. Dieses Institut ist nicht die Realität der westlichen Welt, aber was z.B. in China mit Überwachung der Menschen passiert, zeigt, dass die Gefahr real ist. Daher ein wichtiges Buch.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Azyria Sun, 03.04.2023

    Als eBook bewertet

    Dystopisch, realistisch, erschreckend

    Worum geht’s?
    Fridas Baby Harriet ist krank und schreit Tag und Nacht. Allein und überfordert lässt sie ihr Kind kurz allein, um aus dem Büro Unterlagen zu holen. Als Frida zurückkommt, ist Harriet fort. Die Polizei hat sie abgeholt, Frida muss sich einem Prozess stellen, verliert das Sorgerecht und wird in eine Besserungsanstalt gesteckt, ein Institut, das sie zu einer besseren Mutter machen soll.

    Meine Meinung:
    „Institut für gute Mütter“ (Ullstein Buchverlage, März 2023) ist ein dystopischer Roman und zugleich das Debüt von Jessamine Chan. Und obwohl es reine Dystopie ist, wirkt es durch den Schreibstil der Autorin absolut realistisch und ging mir beim Lesen so nahe, dass es wirklich erschreckend war!

    Wir begleiten Frida, die in einem schwachen Moment einen Fehler begeht, der ihr komplettes Leben ändert. Frida ist eine Frau mit chinesischen Wurzeln, die immer versucht, alles richtig zu machen, nirgends anzuecken und sich zu viel entschuldigt. Die anderen Figuren in dem Roman sind eher Nebendarsteller, aber gut gewählt und perfekt in Szene gesetzt. Ihr Ex-Mann Gust, dessen neue Freundin Susanna. Die Aufpasserinnen im Institut. Gusts bester Freund Will. Dann die anderen Frauen im Institut. Die Autorin hat für Frida und ihre Geschichte die perfekte Umgebung mit den perfekten Menschen geschaffen, die das Buch noch eindringlicher wirken lassen.

    Jessamine Chan entführt uns zusammen mit Frida in eine ehemalige Universität, in der das Institut für gute Mütter untergebracht ist. Der Tagesablauf, die Übungen, die Arbeit mit den KI-Puppen und die Behandlung der Mütter waren dabei so unglaublich gut dargestellt, dass mir die ganze Szenerie real vor Augen stand. Ein wahr gewordener Alptraum ohne Erwachen! Besonders erschreckend war auch, wie schnell Frida in etwas hineingeraten konnte und auch einige der anderen Mütter, das eine Kettenreaktion in Gang gesetzt hat, aus der es kein Entrinnen gab. Ich habe so mit Frida und ihrer KI-Puppe Emanuelle mitgefiebert, dass sie die Aufgaben erfüllen können. Dann die Gruppendynamik in der Anstalt, wie sich Frauen zusammengeschlossen haben, es gab eine Art Lagerkoller, einzelne wollten ausbrechen. Ich war geschockt, bewegt und berührt. Es war eine Mischung aus Bestrafungen und fast schon Gehirnwäsche und immer wieder das Mantra „Ich bin eine schlechte Mutter, weil“. Das Buch hat mich absolut fasziniert, zum Denken angeregt, insbesondere über die Erziehung von und den Umgang mit Kindern. „Institut für gute Mütter“ ist ein Buch, das mich noch eine ganze Weile beschäftigen wird, das so zeitgemäß wie außergewöhnlich ist und für das ich eine klare Leseempfehlung aussprechen möchte!

    Fazit:
    Mit ihrem dystopischen Debütroman „Institut für gute Mütter“ hat Jessamine Chan es geschafft, mich wirklich zu beeindrucken und zum Denken anzuregen. Sie lässt uns Frida begleiten, die für ein Jahr in eine Besserungsanstalt eingewiesen wird um mithilfe einer KI-Puppe zu lernen, eine bessere Mutter zu werden. Die Geschichte ist dabei so real, so emotional, ergreifend und erschreckend, dass sie mir direkt unter die Haut ging. Die Gruppendynamik der Charaktere war deutlich spürbar. Das Hoffen der Mütter, die Verzweiflung. Es war eine Geschichte, die mich entführt hat in eine grausame Dystopie, die mich sicher noch eine ganze Weile weiterbeschäftigen wird.

    5 Sterne für dieses wahrhaft großartige Debüt!

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bücherfreundin, 26.06.2023

    Als Buch bewertet

    Dramatisch und beklemmend
    Der Ullstein Verlag hat "Institut für gute Mütter", den beeindruckenden Debütroman der amerikanischen Autorin Jessamine Chan, veröffentlicht.
     
    Im Mittelpunkt der verstörenden Geschichte steht die alleinerziehende 39-jährige Frida Liu, die mit der Betreuung ihrer 18 Monate alten Tochter Harriet und ihrer Tätigkeit im Homeoffice vollkommen überfordert. ist. Ihr Ehemann Gust hat sie 3 Monate nach Harriets Geburt verlassen, seitdem teilen sie sich das Sorgerecht für ihre Tochter. Es ist für Frida "ein schlechter Tag", an dem sie total übermüdet einen folgenschweren Fehler begeht und Harriet über zwei Stunden allein in der Wohnung zurücklässt, um sich einen Kaffee zu besorgen und anschließend kurz ihren Arbeitsplatz aufzusuchen. Nachbarn hören das Kind schreien und benachrichtigen die Polizei, die es umgehend aus der Wohnung holt. Die eingeschaltete Kinderschutzbehörde entzieht der Mutter mit sofortiger Wirkung das Sorgerecht und gibt die Kleine in die Obhut ihres Vaters Gust und dessen Lebensgefährtin Susanna. 
     
    Frida darf ihre Tochter fortan nur kurzzeitig und in Anwesenheit einer Sozialarbeiterin besuchen. Es kommt zu einer Gerichtsverhandlung, und Frida muss für die Dauer eines Jahres an einem Rehabilitierungsprogramm teilnehmen. In einem ehemaligen College absolviert sie gemeinsam mit anderen Müttern zahlreiche Unterrichts- und Trainingsstunden mit dem Ziel, eine gute Mutter zu werden und dabei stets das Wohl des Kindes über das eigene zu stellen. Dabei wird ihr eine KI-Puppe, die ihrer Tochter ähnlich sieht und die sie Emmanuelle nennt, zur Seite gestellt. Das Projekt unterliegt strengster Geheimhaltung, im Institut gelten zahlreiche Regeln, Verbote und Strafen sind an der Tagesordnung.
     
    Die Autorin führt uns in eine neue dystopische Welt, in der mütterliche Verfehlungen drakonisch geahndet werden. Wir erleben Fridas verzweifelte Bemühungen, das Rehabilitierungsprogramm erfolgreich zu absolvieren und leiden mit ihr, wenn ihr - oft aus nichtigen Gründen - untersagt wird, mit Harriet zu telefonieren. Das Training mit der Puppe ist fordernd und bringt Frida immer wieder an ihre Grenzen. Neben Frida lernen wir auch weitere Mütter mit unterschiedlichen Schicksalen und Lebenswegen kennen. Sie alle sind ständigen Demütigungen und Schikanen durch die Mitarbeiter des Instituts ausgesetzt, werden ständig überwacht. Was den Frauen angetan wird, ist oft nur schwer zu ertragen. In der Besserungsanstalt gibt es auch Väter, die sich Verfehlungen haben zuschulden kommen lassen, jedoch werden diese weniger hart behandelt als die weiblichen Insassen.
     
    Das Buch liest sich flüssig und ist fesselnd geschrieben. Die Charaktere sind sehr authentisch und bildhaft skizziert. Frida war mir sympathisch, ich habe mitgelitten und gehofft, dass sie Harriet bald wiedersehen darf. Allerdings konnte ich nicht verstehen, dass sie als Auslöser ihrer Situation immer nur den "richtig schlechten Tag" sieht und keine wirkliche Einsicht zeigt.
    Der Roman zeigt ein beunruhigendes Schreckensszenario auf, das betroffen macht und unter die Haut geht. Er behandelt auch Themen wie Rassismus, Sexismus und Diskriminierung. Die Geschichte bietet viel Diskussionsstoff und regt zum Nachdenken an. Das Ende hat mir gefallen, ich fand es sehr stimmig. 
     
    Leseempfehlung für diesen dramatischen und beklemmenden Roman, der bald als TV-Serie verfilmt wird.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    clematis, 02.04.2023

    aktualisiert am 02.04.2023

    Als eBook bewertet

    Erschreckend realistisch

    Nach der Trennung von Gust kümmert sich Frida immer dreieinhalb Tage pro Woche allein um Baby Harriet. Momentan ist das Kind ständig unruhig und quengelig, gleichzeitig muss Frida pünktlich einen Text an ihren Arbeitgeber abliefern. Ein wichtiger Ordner mit Unterlagen steht aber noch im Büro. Was liegt also näher, als das Baby in sein Spielcenter zu setzen und schnell die Dokumente abzuholen? Nur kurz dem Stress und Kinderlärm entkommen, fährt die junge Mutter nicht nur ins Büro, sondern gönnt sich auch noch einen Kaffee, als schon die Polizei bei ihr anruft. Ein Nachbar hat sie angezeigt, nach wenigen Wochen verliert Frida vorübergehend das Sorgerecht und soll in einer Anstalt ein Jahr lang lernen, eine gute Mutter zu werden.

    Erschütternd realistisch erzählt Jessamine Chan die Situation von Frida. Ihre Schreibweise ist klar und schnörkellos, fast nüchtern zu nennen, aber dennoch geht die Geschichte der knapp vierzigjährigen Mutter unter die Haut. Wie schnell eine vermeintliche Kleinigkeit das Leben völlig auf den Kopf stellen kann, wird hier ersichtlich. Das Vergehen, ein Kleinkind für zwei Stunden alleine zu lassen, ändert alles. Baby Harriet kommt zum Vater und dessen neuer, junger Lebensgefährtin, Frida wandert in eine staatliche Besserungsanstalt. Mittels Puppen mit künstlicher Intelligenz sollen dort schlechte Mütter zu guten umerzogen werden. Ein straffes Programm lehrt richtiges Verhalten in allen Belangen der Kindererziehung. Es stellt sich allerdings die Frage, wer festlegt, was richtig und was falsch ist. Die Autorin regt zum Nachdenken an: wie weit ist Kindererziehung Privatsache, ab wann dürfen sich staatliche Stellen einschalten? Was ist insbesondere für ein Kind das Beste? Welche Unterstützung brauchen Eltern? Die Aussicht, nach diesem Jahr der strengen Erziehungsmaßnahmen das eigene Kind wieder in die Arme schließen zu dürfen, lässt Frida und die anderen „schlechten Mütter“ mehr erdulden als man glauben möchte. Die zwölf Monate, während der der Leser die „unfähigen Frauen“ begleitet, sind sehr glaubwürdig dargestellt, ihre Gedanken und Empfindungen in angemessene Worte gefasst. Auch wenn die Handlung fiktiv ist, so kann ich mir sofort vorstellen, dass all dies überall und jederzeit möglich ist.

    Institut für gute Mütter zeigt ein hervorragendes Sittenbild einer Gesellschaft mit unglaublichen Moralvorstellungen. Jassemine Chan versteht es ausgezeichnet, Verzweiflung und Hoffnung spürbar werden zu lassen und Fridas Mutterinstinkt darzustellen. Aufrüttelnd, berührend und beängstigend. Leseempfehlung!

    Titel Institut für gute Mütter
    Autor Jessamine Chan
    ASIN B0BJW57SJ8
    Sprache Deutsch
    Ausgabe ebook, ebenfalls erhältlich als Gebundenes Buch (433 Seiten) und Hörbuch
    Erscheinungsdatum 1. April 2023
    Verlag Ullstein
    Originaltitel The School for Good Mothers
    Übersetzer Friederike Hofert

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  • 5 Sterne

    Blaxy's little book corner, 29.03.2023

    Als Buch bewertet

    Manchmal sind Bücher einen zweiten Blick wert; denn ganz ehrlich, hätte ich mich nur auf die Leseprobe verlassen und wäre meinem Bauchgefühl nicht gefolgt, wäre mit "Institut für gute Mütter" ein wirklich beeindruckender Roman an mir vorbei gegangen.

    Die Geschichte um Frida, eine Frau in ihren späten dreißigern mit chinesischen Wurzeln, die eines Tages vom Alltag und Arbeitsleben mit einem Kleinkind überfordert ist und so ihre Tochter für wenige Stunden allein zu Hause lässt, ist nicht nur tragisch, sondern regt konsequent zum Nachdenken an.
    Dieses Kriterium bedeutet mir viel, denn so sehr ich es auch mag "bloß" unterhalten zu werden, so viel bedeutet es mir auch die Geschichte noch vor Augen zu haben, wenn ich den Buchdeckel schließe.

    Online wird "Institut für gute Mütter" mit "Der Report der Magd" der Squid Game Generation verglichen. Während des Lesens erinnerte ich mich eher an "Orange is the New Black" erinnert.

    In der Leseprobe las ich davon, wie Frida von der Polizei kontaktiert wird, weil ihre nicht mal zweijährige Tochter Harriert vom Sozialdienst abgeholt wurde. Hier war mir Frida noch unsympathisch; ich konnte absolut nicht nachvollziehen warum man ein so kleines Kind allein zu Hause lässt, auch wenn es nur wenige Stunden sind und egal, wie sehr einem Arbeits- und Babystress mürbe machen.
    Zum Glück änderte sich meine Einstellung zu Frida (jedoch nicht zu ihrem Vergehen) im Laufe des Buches.
    Man lernt die verzweifelte Mutter immer näher kennen, man fängt an zu bangen während Frida ums Sorgerecht kämpft.
    Und man folgt Frida zum Institut für gute Mütter, zu dem sie geschickt wird um ihre mütterlichen Qualifikationen zu verbessern, um Harriet wieder in die Arme schließen zu dürfen.

    Was im Institut passiert, hat im Institut zu bleiben. Das ist hier nicht nur ein fescher Spruch, sondern vertraglich festgelegt.
    Würde die Außenwelt davon erfahren, gäbe es wohl auch einen Aufschrei - denn dieser Schauplatz ist zwar dafür ausgelegt "schlechte" Mütter zu guten Müttern zu machen. Tatsächlich ist dieser Ort aber das blanke Grauen.
    Ich als Leserin (und vorallem als Mutter) bin heilfroh, dass ich hier mit einer Utopie konfrontiert wurde. Zutiefst faszinierend - ich konnte den Roman nicht aus der Hand legen und habe die 430 Seiten an zwei Tagen verschlungen - aber auch thematisch grauenvoll. Mir standen mehrmals Tränen in den Augen. Hier werden jede Menge Emotionen angepiekst und das nicht nur für Mütter. Auch Rassismus, Misogynie und Depressionen/suizidales Verhalten werden hier angesprochen, während Frida und andere Frauen durch die Hölle gehen, um ihre Kinder zurückzubekommen.

    Man sieht, Jessamine Chan hat mich mit ihrem Debüt aufgewühlt.
    Und das, wo mir anfangs weder der Schreibstil, noch die Protagonistin gefielen. Jedoch aber das Thema.
    Letztendlich gefielen mir alle drei Aspekte, vorallem aber, dass ich reflektierte.
    Ein absolut lesenswertes Buch!

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Laura W., 12.04.2023

    Als Buch bewertet

    Frida Baby Harriet schreit ganze Stunden und Tage ohne Unterbrechung durch und Frida, die kaum noch Schlaf findet ist völlig am Ende. Also lässt sie ihr Kind für eine Stunde unbeaufsichtigt in der Wohnung um ein paar Minuten Ruhe zu haben und sich etwas erholen zu können. Die Nachbarn bekommen dies mit und rufen die Polizei. Was dann folgt ist für die junge Mutter ein Albtraum! Frida verliert das Sorgerecht und muss in eine Besserungsanstalt. In diesem Institut soll sie mithilfe einer KI-Puppe lernen, was es heißt, eine gute Mutter zu sein....

    Normalerweise schreibe ich nicht viel zu einem Buchcover, aber hier muss ich leider sagen, dass das Cover dieser Geschichte in keinster Weise gerecht wird. Es ist so unscheinbar und ohne den Klappentext hätte ich das Buch allein des Covers wegen wohl nie in die Hand genommen. Sehr schade, denn man würde hier eine wirklich gute und lesenswerte Geschichte verpassen!

    Der Schreibstil ist von der ersten Seite an schonungslos und mitreißend. Gemeinsam mit Frieda findet man sich in einer absolut grauenhaften Situation wieder, indem sie verhört wird und Rechenschaft über ihr Handeln ablegen muss. Mich hat der Schreibstil gleich sehr mitgerissen denn er schafft es das man als Leser selbst über die Handlung reflektiert und darüber nachdenkt wie die Lage dieser jungen Mutter zu beurteilen ist. Natürlich ist es ein No-Go ein Baby allein zu lassen, aber Tage ohne Schlaf und Hilfe machen aus der besten Mutter ein Wrack, die nur ein paar Minuten Ruhe sucht. Ist sie deshalb eine schlechte Mutter oder ist es das System, dass sie erst alleine lässt und dann straft.

    Als Frieda im Institut ankommt, beginnt der eigentliche Albtraum aus Umerziehung und Strafe.lEs war nicht nur spannend und sehr interessant zu lesen, sondern auch nachdenklich machend und etwas verstörend, da die Geschichte sehr nahe an einer möglichen (zukünftigen) Realität geschrieben ist!

    Fazit: Ich fand dieses Buch wirklich bemerkenswert gut. Dystopisch, sehr realistisch und deshalb nachdenklich machend und bedrückt stimmend. Ich kann dieses Buch nur empfehlen!

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Michael B., 24.06.2023

    Als Buch bewertet

    Eine wahre Tragödie. Schon lange hat mich ein Roman nicht mehr derart berührt, wie Jessamine Chan's "Institut für gute Mütter". Frida, alleinerziehend und überfordert, ist in der Betreuung ihrer noch sehr kleinen Tochter Harriet ein Fehler unterlaufen: Sie hat sie über eine Stunde lang unbeaufsichtigt gelassen, um für ihren wenig verständnisvollen Professor etwas zu erledigen und sich einen Kaffee zu besorgen. Von Nachbarn angeschwärzt, bekommt sie Besuch von der neuen, staatlichen Kinderschutzbehörde; ohne wirklich irgendeine Chance zu haben, wird sie zu einem neu aufgelegten, einjährigen 'Mütter-Erziehungs-Programm' gezwungen, sofern sie verhindern möchte, dass ihr der Kontakt zu und die Fürsorge für ihre Tochter endgültig entzogen und Harriet in die Obhut ihres Mannes gegeben wird, der sich wegen einer jüngeren Frau zuvor von Frida getrennt hatte. Frida lässt sich gezwungenermaßen auf das Programm ein: An einem abgelegenen 'Trainingszentrum' muss sie mit anderen Müttern zusammen an 'Robot-Kindern' üben, wie gute Mutterschaft funktionieren kann. Ein absurdes Programm, welches autoritär durchgezogen wird. Von Anbeginn an und dann Kapitel für Kapitel wird die Situation beklemmender, schnürt einem beim Lesen förmlich den Hals zu. Fridas Verzweiflung wächst, bis sie am Ende fast schon an die Liebe zu dem ihr zugeordneten Roboter-Kind Emmanuelle glaubt... Und sich am Ende dann zu einem Akt der Verzweiflung hinreißen lässt. Die Inobhutnahme gefährdeter Kinder ist eine wichtige und notwendige Maßnahme, ganz ohne Zweifel. Was aber Jessamine Chan gelingt, ist uns dazu zu bringen, konsequent die Perspektive der Mütter einzunehmen, denen das Kind entzogen wird. Und so ganz nebenbei geht es auch um gesellschaftliche Ungerechtigkeiten, um Rassismus und die Benachteiligung von Frauen. Besonders erschreckend: Ein für die nahe Zukunft durchaus vorstellbares, grausames Szenario. Ein gutes & wichtiges Buch!!!!

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  • 5 Sterne

    Sandra K., 25.03.2023

    Als Buch bewertet

    Harte Kost
    Auf dieses Buch habe ich mich sehr gefreut, eben weil es auch im Vorfeld so kontrovers diskutiert wurde. Wann ist man eine schlechte Mutter ? Was hingegen macht eine gute Mutter aus ? Wie legt man die Maßstäbe an und wer bestimmt diese ?
    Auch ich empfand dieses Buch als „harte Kost“, weil die Erzählung so schonungslos ist und das ist als Mutter teilweise wirklich hart zu lesen, weil man oft denkt „Wie würde ich mich jetzt fühlen ?“ oder „Wie hätte ich reagiert ?“ „Würde ich das so durchstehen ?“
    Frida kommt mit ihrem Baby Harriet leider nicht eben gut klar: die Kleine schreit leider sehr viel und das zerrt sehr an den Nerven, zumal Frida auch noch alleinerziehend ist.
    Auch das konnte ich als Alleinerziehende gut nachvollziehen – auch wenn ich kein Schreikind hatte zum Glück und zu dem Zeitpunkt auch noch nicht alleinerziehend war, so weiß ich jetzt doch, wie wenig Zeit einem für sich bleibt, teilweise schafft man nicht mal duschen oder essen wie geplant.
    Doch für Frida kommt es noch viel schlimmer: Als sie ihre kleine Tochter für eine Stunde unbeaufsichtigt zu Hause lässt, ruft ein Nachbar die Polizei. Was dann folgt, ist der Albtraum einer jeden Mutter: Frida verliert das Sorgerecht und wird in eine Besserungsanstalt gesteckt... Im „Institut für gute Mütter“ soll sie mithilfe einer KI-Puppe lernen, was es heißt, eine gute Mutter zu sein. Ein Jahr totaler Überwachung, Strafen und unmenschlicher Lektionen nimmt seinen Lauf...
    Gerade wie Frida behandelt wird, war hart zu lesen. In diesem Institut möchte man nicht sein...
    Aber auch dass sie ihr Kind unbeaufsichtigt gelassen hat, war für mich nicht nachvollziehbar.
    Ich kam Frida als Protagonistin leider so gar nicht nah, aber das Buch war trotzdem sehr gut geschrieben und hat mich auf verschiedene Weisen doch sehr nachdenklich gemacht. Ich bin froh, dass ich es gelesen habe, auch wenn das teilweise wirklich heftig war...

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  • 5 Sterne

    Stefanie M., 22.04.2023

    Als Buch bewertet

    Die alleinerziehende Frieda ist überfordert mit ihrer kleinen Tochter. Ihr Leben ist aus den Fugen geraden. Die Scheidung von ihrem Mann der sie für eine jüngere Frau verliess, steckt ihr noch in den Knochen. Ihr Job verlangt ihr viel ab, Rücksicht auf ihre Situation erfährt sie dort nicht. Und dann ist die Kleine auch noch krank und schläft nachts kaum. Völlig fertig lässt Frieda ihre Tochter in der Wohnung zurück. Eigentlich wollte sie nur kurz einen Kaffee holen, doch dann fuhr sie auch noch ins Büro. Aus kurz wurden zwei Stunden. Da wurde das Amt schon informiert. Für Frieda beginnt nun ein wahrer Alptraum. Das Kind wird ihr weggenommen und wird fast permanent überwacht. Sie muss für ein Jahr in das "Institut für Gute Mütter" ziehen, um dort zu lernen, wie man eine gute Mutter wird.

    Das Buch macht einem von Anfang an wütend. Man leidet mit Frieda mit und kann eigentlich gar nicht fassen, welch Unrecht ihr geschieht. Die Autorin schafft es den Spannungsbogen die ganze Zeit konstant zu halten. Man fliegt über die Seiten, weil man unbedingt wissen möchte, wie die Geschichte ausgeht.

    Der Schreibstil hat mir gefallen. Auch die Covergestaltung ist passend. Die Story ist gesellschaftskritisch und vielleicht gar nicht so dystopisch, wie man beim Lesen meint. Wer darf entscheiden, ob eine Mutter gut oder schlecht ist? Und was sind die Kriterien dafür und wer legt sie fest? Kann man überhaupt den gleichen Massstab auf alle Frauen anwenden, ungeachtet ihrer individuellen Situationen? Und warum werden nur die Frauen so hart ins Gericht genommen, in einer Welt, die nach Gleichberechtigung schreit?

    Ich fand kann es nur weiterempfehlen.

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  • 5 Sterne

    Katharina D., 26.03.2023

    Als Buch bewertet

    Frida Liu, 38 Jahre, Akademikerin, lebt mit ihrer 18 Monate alten Tochter Harriet alleine. Ihr Mann, mit dem sie sich das Sorgerecht teilt, hat sie wegen einer Jüngeren verlassen.
    An einem einzigenTag lässt sie die Tochter für zweieinhalb Stunden alleine, weil sie vor lauter Stress die Zeit vergisst. Prompt wird sie angezeigt.

    Der mächtige KSB Kinderschutzbund bestimmt von da an ihr Leben. Sie gerät in die Mühlen der Justiz. Die absurden Beobachtungen, Behauptungen, Meinungen und Analysen von Beamten, Psychologen, Sozialarbeiterinnen und Richterinnen, die ihr Innerstes nach außen wenden, entscheiden über ihr weiteres Leben. Sie wird vor die Wahl gestellt, entweder sie geht ein Jahr lang in ein geschlossenes Trainingscamp, wo sie lernen soll, eine gute Mutter zu sein, oder ihr werden ihre elterlichen Rechte entzogen. Da Frida natürlich ihr Kind nicht verlieren will, muss sie sich für das Trainingsprogramm entscheiden.
    Was das bedeutet weiß vorher niemand, es ist geheim und soll geheim bleiben.
    Als Leser ergreift einen eine tiefe Verzweiflung, Hilflosigkeit und Wut über das, was da geschieht.
    Die Autorin hat in großer Sensibilität und profunden Beobachtungen Fiktion und Realität meisterhaft verknüpft.
    Die Grausamkeit des willkürlichen Kindesentzugs beschreibt sie in tiefen Erkenntnissen und Gefühlen, die den Leser zu Tränen rühren.

    Zur weiteren Information sei dem Leser empfohlen einige der vielen Artikel, die im Internet zu finden sind, über den amerikanischen Kinderschutz zu lesen.

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  • 5 Sterne

    Sandra 1967, 15.04.2023

    Als Buch bewertet

    Erschreckend

    Institut für gute Mütter
    Ein dystopischer Roman von Jessamine Chan

    Bei dem Titel dachte ich zuerst, dieser Roman spielt weit zurück in der Vergangenheit. Doch ganz im Gegenteil. Die Geschichte spielt im Hier und Jetzt in der USA.

    Frida lässt ihre kleine Tochter Harriet 2 Stunden alleine zu Hause. Ein Nachbar verständigt die Polizei. Frida wird das Sorgerecht entzogen und Harriet kommt zu ihrem Vater und seiner neuen Lebensgefährtin. Um das Sorgerecht zurück zu erhalten, stimmt Frida einem einjährigen Aufenthalt in einem „Institut für gute Mütter“ zu. Was ihr dort widerfährt, hatte sie so wohl nicht erwartet. Mit 200 anderen Müttern, die ihre Kinder „nicht richtig“ behandelt haben, landet sie auf einem alten College-Gelände. Dort sollen die Mütter mit KI-Puppen lernen, gute Mütter zu werden. Das Gelände ist eingezäunt und darf nicht verlassen werden. Kein Kontakt zur Außenwelt. Kein Handy – kein Internet. Überall Kameras. Anfangs darf Frida noch jeden Sonntag per Facetime mit ihrer Tochter telefonieren. Die Mütter müssen in unterschiedlichen Tests im Umgang mit ihren persönlichen KI-Puppen bestehen. Fällt die Evaluation negativ aus, werden die Telefonate mit ihren Kindern gestrichen.

    Die Geschichte ist ebenso fesselnd wie erschreckend. Beim Lesen schwankten meine Emotionen oft zwischen Wut und Verzweiflung. Als Mutter kann man nachvollziehen, wie schwer diese Zeit für Frida und die anderen Mütter ist – und auch für die Kinder.

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  • 4 Sterne

    Nanni, 08.04.2023

    Als Buch bewertet

    Inhalt:
    Frida Liu, eine chinesisch stämmige Akademikerin, hat einen "richtig schlechten Tag". Oder mit anderen Worten: Sie fühlt sich abgespannt und überfordert, sodass sie ihre einjährige Tochter Harriet zwei Stunden lang allein zuhause lässt, um kurz im Büro vorbeizuschauen. In Folge dessen wird sie von einem Nachbarn angezeigt und zu einem Fall für den Kinderschutz. Das bedeutet, dass alle elterlichen Rechte auf ihren Exmann und dessen neue Freundin übertragen werden, und Frida von einem Familiengericht dazu verurteilt wird, an einem neuartigen Programm teilzunehmen. In der Schule für gute Mütter werden Frauen, die der Staat für schlechte Mütter hält, ein Jahr lang mit Hilfe von KI-Puppen ausgebildet. Wenn Frida das Programm erfolgreich abschließen, hat sie eine Chance das Umgangs- und Sorgerecht für Harriet zurückzuerhalten, wenn sie durchfällt, verliert sie ihre Tochter für immer.

    Meine Meinung:
    Das Buch braucht etwas, um in sich hineinzuwachsen. Zu Beginn wird irritierend viel Zeit darauf verwendet, um Fridas Vorgeschichte zu erzählen. Diese Vorgeschichte scheint eine Verschmelzung aller Albträume einer jungen Mutter zu sein. Sie wirkt daher überzeichnet, fast schon schablonenhaft.
    Diese Überzeichnung sehe ich in diesem konkreten Fall als ein Stilmittel, das die Autorin auch im weiteren Verlauf des Romans immer wieder bewusst einsetzt. Es sollen Stereotype von Müttern gezeigt werden, wie sie in der Gesellschaft häufig dargestellt und verurteilt werden. Frida ist einer dieser Stereotype, genauso wie viele andere der Mütter, die ihr später in der Schule für gute Mütter begegnen.
    Diese Schule hat es in sich. Sie ist nichts für schwache Nerven. Die Methoden, mit denen die Mütter "trainiert" werden, sind mehr als zweifelhaft. Sie grenzen an Folter, Zwangsarbeit und Körperverletzung. Der Verwendung von lebensechten KI-Puppen als Kinderersatz hat mich gelegentlich an Ishiguro erinnert. Die Atmosphäre ist beklemmend und düster. Die Frauen sollen systematisch physisch, aber vor allem psychisch gebrochen werden.
    Auch im Bezug auf das Programm in der Schule für gute Mütter ist das vorherrschende Stilmittel Übertreibung. Gesellschaftliche Anforderungen an eine "gute Mutter" und die klassischen Attribute, die mit diesem Bild assoziiert sind, werden herangezogen und bis zur Unkenntlichkeit verdichtet. Von den Frauen wird eine vollständige Aufgabe ihrer Selbst erzwungen. Keine Eitelkeit, keine Einsamkeit, keine Wünsche, kein Begehren. Besonders gefallen hat mir an dieser Stelle, dass das Buch immer wieder auch Rassismus, Armut, psychische Erkrankungen, Homophobie und die damit einhergehende Diskriminierung von Müttern anspricht. Anders kulturell geprägte Erziehungsstile sind beispielsweise nicht akzeptiert, lesbisch liebende Frauen gelten als unmütterlich.
    Die Geschichte hat starke Emotionen in mir als Leserin ausgelöst. Ich war immer wieder schrecklich wütend, während ich sie gelesen habe. Leider mangelt es dem Buch an einer gesellschaftlichen Einordnung der Geschehnisse. So bleibt es schwer begreiflich, wie eine Gesellschaft eine so derart unwürdige Behandlung dieser Mütter zulässt. Wieso es keinen rechtlichen oder medialen Widerstand gibt. Es wird nicht recht gezeigt, was das für ein dystopisches Amerika ist, in dem sich so etwas ereignen kann. Bis auf die Schule und die KI-Puppen unterscheidet sich die Gesellschaft scheinbar so gut wie überhaupt nicht von der Welt, die wir kennen. Vor diesem Hintergrund bleibt die Härte und die Ungerechtigkeit des Systems schwer begreiflich.
    Das Ende der Geschichte gefällt mir, ich halte es für rund, intelligent und folgerichtig (und habe die ein oder andere Träne geweint.) Fridas Zeit in der Schule wird sehr intensiv und detailliert beschrieben. Auf manche Lesende könnte das repetitiv wirken. Für mich war es trotzdem ein Pageturner, ich konnte es in der zweiten Hälfte kaum noch aus der Hand legen.

    Fazit:
    Ich denke "Institut für gute Mütter" ist ein provokantes Buch. Entweder man mag es oder nicht. Der überzeichnende Stil sagt sicher nicht jedem zu. So nehme ich auch die vielen sehr unterschiedlichen Bewertungen wahr. Ich bin selbst keine Mutter, aber immerhin Frau. Mich hat die Geschichte bewegt, aufgerieben und zum Nachdenken angeregt. Daher finde ich, es handelt sich sicher nicht um ein perfektes, aber doch um ein ziemlich gutes Buch.

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