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  • 5 Sterne

    30 von 38 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    dorli, 07.03.2018 bei bewertet

    Bad Tölz, 1963. Die 26-jährige Fotografin Felicitas Jecklin hat trotz ihrer jüdischen Wurzeln Nazideutschland überlebt – als einzige ihrer Familie. Nach reiflichen Überlegungen beschließt die manchmal etwas chaotische Felicitas, ihrem Leben eine neue Wendung zugeben und ein unerwartetes Erbe - ein Haus in Übersee - anzunehmen. Ihr Neufang in Mississippi steht jedoch unter keinem guten Stern, denn sie gerät mitten hinein in heftige Rassenkonflikte…

    Elisabeth Büchle erzählt diesen Roman sehr ausdrucksvoll. Die Beschreibungen und Schilderungen sind detailreich und anschaulich, sie sind mitreißend und haben mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt.

    Es gelingt der Autorin ganz hervorragend, die in den 1960er Jahren von der Rassenproblematik geprägte Gesellschaft der USA darzustellen und die vorherrschende Stimmung in dem kleinen Ort nahe Woodville/Mississippi wiederzugeben. Die Vorurteile und das Misstrauen gegenüber den Schwarzen werden genauso intensiv geschildert, wie die gewalttätigen Übergriffe, so dass man als Leser eine recht genaue Vorstellung davon bekommt, was die Menschen damals alles durchmachen mussten.

    Elisabeth Büchle zeichnet das Bild einer mutigen jungen Frau. Felicitas besticht besonders durch ihre Vorurteilslosigkeit. Sie will sich den örtlichen Gepflogenheiten nicht beugen und versucht trotz aller Angriffe und Anfeindungen gegen sich, eine Brücke zwischen den Parteien zu bauen und legt sich dafür sogar mit Mitgliedern des Ku-Klux-Klans an, indem sie versucht, deren Identitäten aufzudecken.

    Eine zusätzliche Portion Spannung bekommt der Roman sowohl durch die rätselhafte Erbschaft – während Felicitas versucht, in Amerika Fuß zu fassen, entdeckt ihre Freundin Kerstin, die als Notariatsgehilfin in Bad Tölz arbeitet, Ungereimtheiten in der Erbangelegenheit und versucht, diesen nach und nach auf die Spur zu kommen – wie auch durch das undurchsichtige Verhalten von Deputy Landon Brown, der Felicitas zwar sehr zugeneigt scheint, den aber eine mysteriöse Aura umgibt.

    Die Akteure werden allesamt bunt und facettenreich beschrieben. Sie sind authentisch und ausdrucksstark. Selbst Nebenfiguren wirken überzeugend, wie zum Beispiel die dunkelhäutige Birdie, die mit ihrem tiefen Glauben und klugen Lebensweisheiten beeindruckt oder die resolute Dorothy, deren Auftritte mich zum Schmunzeln gebracht haben.

    Neben dem Geschehen in den USA und Kerstins Nachforschungen in Deutschland spielt ein dritter Part der Handlung in Südvietnam und hat den Drogenhandel während des Vietnamkrieges zum Thema.

    Unterstrichen wird die fiktive Handlung durch eingebettete reale Ereigniise, wie zum Beispiel die Ermordung des Bürgerrechtsaktivisten Medgar Evers. Sehr gut gefallen haben mir auch die Zitate von Martin Luther King, die jedem der vier Abschnitte des Buches vorangestellt sind und die Geschichte abrunden.

    „Mehr als nur ein Traum“ hat mich durchweg begeistert – ein aufwühlender und durch die Spannungselemente gleichermaßen unterhaltender Roman. Absolute Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    11 von 18 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    claudi-1963, 29.03.2018 bei bewertet

    "Die Rassenprobleme werden nie endgültig gelöst werden, solange die unterdrückten Menschen nicht fähig sind, ihre Feinde zu lieben." (Martin Luther King)
    1963: Die 26-jährige Jüdin Felicitas Jecklin hat 18 Jahre nach dem Krieg und der Nazizeit alles verloren und so hat sie auch das Gefühl nicht mehr in diese Welt zu passen. Seit langem sehnt sie sich nach einer Abwechslung, da kommt die Nachricht von einer unverhofften Erbschaft in den USA gerade zur rechten Zeit. Auch wenn sie ihre beste Freundin Kerstin zurücklassen muss, will sie das Wagnis eines Neuanfanges eingehen. Im Süden der USA angekommen stellt sie fest das ihre Verwandte Virginia Tampico ein großes Anwesen, mit einem riesigen Haus hinterlassen hat. Skeptisch wird sie von der Bevölkerung aufgenommen, die aus den weißen Stadtbewohnern und den schwarzen Dorfbewohnern besteht. Felicitas die fortan liebevoll Tess von den Dorfbewohnern genannt, hat durch ihre früheren Erlebnisse keine Berührungsängste zwischen diesen unterschiedlichen Rassen. Doch genau das stößt einigen Dorfbewohner auf, das sie sich mit den Schwarzen einlässt und sie macht sich dadurch recht schnell die ersten Feinde. Eine Gruppe des Klu-Klux-Klanes sorgt, dann dafür das man Tess in ihre Schranken weist. Lediglich der Deputy Landon Brown, Virginias Ziehsohn, versucht sie zu beschützen, auch wenn seine sonderbare Art Tess immer wieder verunsichert. Aber wem kann Tess überhaupt noch trauen? Doch Tess will sich nie mehr verstecken müssen und so werden die Unruhen zwischen den Rassen ständig mehr, bis die Stimmung am Mississippi immer aufgeheizter wird.
    Derweil macht sich auch ihre Freundin Kerstin Sorgen, hat sie doch unglaubliches über Felicitas Erbschaft herausbekommen.

    Meine Meinung:
    Ich habe bisher schon einige Bücher der Autorin gelesen, doch dieses hier war das beste was ich bisher von ihr gelesen habe. Dieses Buch ist wahrlich wie ein Traum, den sie anlässlich des bald nahenden 50 sten Todestag von Martin Luther King aus ihre Schublade geholt hat. Schon immer war es ein Traum von Elisabeth Büchle gewesen etwas aus den Südstaaten der USA zu schreiben. Mich hatte sofort das einzigartige und traumhafte Cover fasziniert, ich fühlte mich gleich zu dem Buch hingezogen und wusste, das muss ich lesen. Der Schreibstil ist wie immer bei ihren Büchern flüssig und sehr gut, dabei baut sich die Geschichte anhand zweier Handlungssträngen auf. Die Charaktere sind überwiegend sehr sympathisch und realistisch dargestellt. In der Geschichte geht es um die Ereignisse der 60er Jahre, die von Rassentrennung, der Ermordung Kennedys und Martin Luther King und dem Vietnamkrieg bestimmt werden. Die Autorin nimmt uns mit auf eine Reise an den Mississippi mit seinen Rassenkonflikten und den Unruhen in all seiner Grausamkeit, die unter anderem auch durch den Ku-Klux-Klan hervorgerufen wurden. Doch der Leser bekommt auch einen Einblick in die Ereignisse in Vietnam und den Auswirkungen auf die USA. Auch wenn die Geschichte recht umfangreich und kleingedruckt ist, hat mich der Inhalt recht schnell in seinen Bann gezogen und ich konnte es kaum mehr aus der Hand legen. Dabei habe ich mit den Protagonisten mitgelitten, gehofft, gebangt und mit geweint. Ein Buch voller Träume, Unruhen und Emotionen, das für mich zum großen Highlight wurde. Für mich ein absoluter Bestseller, dem ich gerne mehr als 5 von 5 Sterne geben würde.

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    LEXI, 05.02.2018

    aktualisiert am 05.02.2018

    ICH HABE EINEN TRAUM…

    Die unvermutete Erbschaft eines Hauses in Wilkinson County, Mississippi, eröffnet der talentierten Fotografin Felicitas Jecklin eine völlig neue Perspektive. Die chaotisch veranlagte und impulsive junge Frau kündigt ihren Job und verabschiedet sich von ihrer Freundin, um das Erbe anzutreten. Aufgrund ihrer humorvollen und ehrlichen Art gewinnt Felicitas in ihrer neuen Heimat sehr rasch viele Sympathien, sie zeigt keinerlei Scheu, auf andere zuzugehen. Dass sie hierbei jedoch keinen Unterschied zwischen Menschen mit weißer und schwarzer Hautfarbe macht, ist in Zeiten der Rassentrennung in den Südstaaten vielen ein Dorn im Auge. Durch ihr Engagement nach dem Tod eines kleinen schwarzen Jungen zieht Felicitas die Aufmerksamkeit einer grausamen rassistischen Vereinigung auf sich, die eine Gleichberechtigung der Schwarzen mit aller Macht verhindern möchte. Die Gesetzeshüter vor Ort haben alle Hände voll zu tun, als die Ereignisse sich zuspitzen und die Übergriffe auf die schwarze Bevölkerung zunehmen. Und obgleich Sheriff John Johansen und Sheriff Landon Brown charmant und entgegenkommend scheinen, weiß Felicitas bald nicht mehr, wem sie noch trauen kann. Bei einer genaueren Überprüfung treten Ungereimtheiten in den Nachlasspapieren dieser Erbschaft zu Tage und Felicitas mutiert zum Spielball gefährlicher unbekannter Akteure.

    Bereits im Prolog wird der Grundstein für einen gewissen Spannungsbogen gelegt. Eine Frau mittleren Alters wird im Spätsommer des Jahres 1961 unterwegs zu einem von Schwarzen bewohnten Dorf erschossen. Mit dem unerwarteten Erbe der Protagonistin Felicitas Jecklin steigt die Autorin in ihre Geschichte ein und begibt sich hierbei in das Jahr 1963. Sie zeichnet das Bild einer alleinstehenden und unabhängigen Fotografin, die äußerst vielschichtig und durch ihre traumatische Vergangenheit geprägt ist, aber dennoch vorurteilsfrei und offen auf andere zugeht. Ihre Hilfsbereitschaft und der mutige, selbstlose Einsatz für ihre Mitmenschen zeichnen sie als warmherzige und mitfühlende Frau aus. Mit der Person des Sheriffs Landon Brown präsentiert Elisabeth Büchle die männliche Hauptfigur ihres Buches. Der große, stattliche Mann ist schwer zu durchschauen und seine Motive und Handlungen gaben mir einige Male Rätsel auf. Die Charakterisierung der vielen Nebenfiguren ist der Autorin ebenso treffend gelungen wie jene ihrer Protagonisten. Meine besondere Zuneigung galt der lebenserfahrenen und zutiefst gläubigen Greisin namens Birdie sowie ihrer Enkeltochter Lily.

    Die Handlung findet im Zeitraum zwischen 1961 und 1964 statt und wird in fünf Kapitel erzählt, wobei Elisabeth Büchle geschichtliche Hintergründe und historische Persönlichkeiten gekonnt mit der Handlung verbindet. Die Rassentrennung im Süden der USA wird ebenso thematisiert wie die Problematik der eskalierenden Prostitution und des Drogenkonsums in Südvietnam vor Ausbruch des Vietnamkrieges. Wie auch in den anderen Romanen der christlichen Bestsellerautorin Elisabeth Büchle hat in diesem Buch der Glaube an Gott eine wichtige Position inne. Speziell Birdie findet durch ihre Gebete, ihren unerschütterlichen Glauben, ihre gelebte Nächstenliebe und ihre Bereitschaft zur Vergebung stets die richtigen Worte für ihre Mitmenschen.

    Fazit: Mit „Mehr als nur ein Traum“ ist der Autorin aus meiner Sicht ein faszinierender, sehr tiefgründiger Roman in wunderschönem Schreibstil und mit ungewöhnlich hohem Spannungsniveau gelungen. Die bildhafte Beschreibung der beeindruckenden Landschaft am Ufer des Mississippi und ausgezeichnet recherchierte historische Fakten, gepaart mit tiefen Emotionen und überzeugenden Figuren laden förmlich dazu ein, der Autorin in die Südstaaten zu folgen und ein mitreißendes Abenteuer an der Seite ihrer Protagonisten zu erleben. Ich bedanke mich für ein grandioses Leseerlebnis und hervorragende Unterhaltung auf sehr hohem Niveau.

    (gekürzte Fassung)

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gudrun E., 23.03.2018

    Rassissmus hat viele Gesichter:
    Die 26-jährige Holocaustüberlebende Felicitas Jecklin erbt überraschend ein Haus in den Südstaaten der USA.
    Sie wagt einen Neubeginn und findet bald in Mississipi eine neue Heimat.
    Als sie sich mit einigen schwarzen Dorfbewohnern anfreundet und ihre jüdischen Wurzeln bekannt werden, gerät sie ins Visier des Klu-Klux-Klan. Der Deput Landon versucht sie zu beschützen, aber er verbirgt selber einige Geheimnisse vor ihr.

    Dieser vielschichtige historische Roman spielt im Nachkriegsdeutschland, im Süden der USA und in Vietnam.
    Die Autorin verwebt sehr geschickt einige Handlungstränge , deren Verbindung erst am Ende des Buches offenbart werden.
    Der Schreibstil ist flüssig und nimmt den Leser rasch gefangen.
    Die politischen Hintergründe werden gekonnt ins GEsamtgeschehen eingebunden.
    Die Charaktere sind toll angelegt.
    Felicitas hat sich trotz ihrer traurigen Vergangenheit ihr VErtrauen in die MEnschen und ihre Lebendigkeit bewahrt.
    Ihre Ungeschicklichkeit bringt sie selber und den LEser manchmal zum Lachen. Ihre Intelligenz und ihr Mut ist aber auch offensichtlich.
    Landon steht zwischen seiner Aufgabe und seinen Freunden.
    Als die Situation exkaliert muß er sich entscheiden.
    Die Handlung ist sehr spannend.
    Die Rassentrennung wird genauso thematisiert, wie der Vietnamkrieg und die Drogenproblematik.
    Am Ende gibt es einige Toten, Geheimnisse werden offengelegt und Emotionen werden zugelassen. Vergebung und Hoffnung bleiben bestehen.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Annafrieda, 16.07.2018

    Ein kurzer Überblick: Felicitas ist als einzige der Familie dem Holocaust entkommen und versucht nun Anfang der sechziger Jahre, sich in ihrem neuen Leben im Nachkriegs-Deutschland einzurichten. Da erhält sie die Nachricht, dass sie ein Haus im fernen Mississippi geerbt hat. Sie entscheidet sich dorthin zu gehen und landet, selbst noch traumatisiert, im schlimmsten Rassenkonflikt zwischen Schwarz und Weiß. Durch ihre offene Art gelingt es ihr schnell, die Menschen von sich zu überzeugen. Dazu zählen auch viele Schwarze, was manchen Leuten ein Dorn im Auge ist. Binnen kurzer Zeit hat sie den Klu-Klux-Klan gegen sich und die Angriffe auf die Schwarzen und letztendlich auch auf sie nehmen beängstigend zu. Ein Nebenschauplatz ist der Drogenschmuggel. Stationierte amerikanische Soldaten in Vietnam sind darin verwickelt. Alle Handlungen haben irgendwie miteinander zu tun. Schafft es Felicitas, ihren Weg trotz massiver Hindernisse zu finden?

    Meine Meinung: Die Autorin hat eine Verknüpfung brisanter geschichtlicher Schauplätze geschaffen und zu einer spannenden Story verwoben.
    Die Historie ist authentisch und super klasse rechercheiert.
    Jedem Kapitel geht ein Aussspruch von Martin Luther King voraus. Berührende Gedanken, die es wert sind, darüber nachzudenken. Es gibt einige Bibelzitate, sie passen gut dazu.
    In dieser Geschichte geht es darum, Möglichkeiten für Veränderungen in seinem Leben zu finden, so arg es einem auch mitgespielt hat; um den Mut, andere Wege zu gehen und auf sein Herz zu hören. Es geht um Liebe und das Geschenk der Freundschaft, um die Möglichkeit der eigenen Entwicklung und um's Verzeihen. Und um die Gleichheit der Menschen. Ein hoch aktuelles Thema z. Zt.!
    Eindrucksvoll und mit einer bildgewaltigen Sprache hat die Autorin in ihrem Roman gezeigt, was Liebe und Verständnis bewirken kann. Und dass nichts im Leben verloren ist, wenn man bereit ist, sich dem Schicksal zu stellen.
    Es handelt sich hier um einen berührenden Roman in einer tollen "Sprache" mit einem super Spannungsbogen , der einfach rund ist. Die Charaktere sind differenziert und gelungen, sie sind mir richtig ans Herz gewachsen.
    Der Schreibstil ist sehr angenehm und fließend.
    Ich finde, das Buch ist ein Schmuckstück - außen (Cover super schön) und innen! Es wird einen bleibenden Platz in meinem Bücherschrank finden! Ein Highlight in diesem Jahr.
    Ich hoffe, es findet den Weg in jeden Bücherschrank!
    Ganz klar, unbedingte Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    0 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kerstin K., 03.04.2018

    Elisabeth Büchle entführt den Leser mit ihrem Buch " Mehr als nur ein Traum" in das Jahr 1963.
    Felicitas Jecklin ist eine tolle Fotografin, die den Blick für das Besondere hat, was sich in ihren Bildern immer wieder zeigt. Später wird dieser Aspekt noch sehr wichtig für sie und andere werden.
    Durch ihre jüdischen Wurzeln war sie gezwungen sich im zweiten Weltkrieg vor den Nazis ständig zu verstecken. Immer von der Angst begleitet entdeckt zu werden, hat sie einige Fähigkeiten entwickelt. Sie hat miterleben müssen was Rassenhass bedeutet und welche Folgen er mit sich gebracht hat. Soll sie das in einem fremden Land noch einmal erleben?
    Es kam nämlich eine unerwartete Wendung in ihrem Leben, eine Erbschaft führt sie nach Wilkinson County, Mississippi. Dort steht ein schönes Haus auf einem wunderbar gelegenem Grundstück.
    Ohne Land und Leute zu kennen, stürzt Felicitas sich ihn ihr neues Leben. Mit ihrer freundlichen Art, hat sie keinerlei Scheu auf Menschen zuzugehen. Sie macht keinen Unterschied zwischen Schwarz und Weiß, für sie sind alle gleich.
    Doch ziemlich schnell muss sie die Erfahrungen sammeln, dass gerade in Mississippi ein großer Unterschied zwischen diesen Menschen besteht. Immer wieder wird sie von den Weißen gewarnt, sich nicht mit den Schwarzen anzufreunden. Dem schenkt Felicitas wenig Beachtung, für sie sind alle Menschen, nur mit anderer Hautfarbe. Sie hat Freunde auf beiden Seiten, aber bei den Schwarzen fühlt sie sich wohl und geborgen, sie hat sie schnell ins Herz geschlossen. Damit macht sie sich jedoch schnell immer mehr Feinde, gerade in Zeiten der Rassentrennung in den Südstaaten.
    Es kommt zu einem schrecklichen Vorfall bei dem ein Junge aus dem Dorf der Schwarzen ums Leben kommt. War es ein Unfall, Absicht oder gar Mord? Felicitas trauert mit ihren Freunden und beginnt auf eigene Faust Nachforschungen anzustellen. Ab hier an beginnt ein Verwirrspiel , bei dem immer mehr Protagonisten in Erscheinung treten. Wem kann sie noch trauen, sind die Freunde die sie bei den Weißen wie bei den Schwarzen gefunden hat, wirklich ihre Freunde? Was hat die rassistische Vereinigung, die in Mississippi an Stärke zunimmt, vor? Sie schrecken vor nichts zurück und machen auch vor Felicitas kein Halt. Wurde ihre jüdischen Herkunft nun auch in ihrer neu geglaubten Heimat entdeckt?

    Martin Luther King sagte einmal:
    „Ich habe einen Traum, dass meine vier kleinen Kinder eines Tages in einer Nation leben werden, in der sie nicht wegen der Farbe ihrer Haut, sondern nach dem Wesen ihres Charakters beurteilt werden.“
    Mississippi hat sich in einen Hessenkessel verwandelt und mittendrin, Wilkinson County. Die Deputys Landon und John haben alle Hände voll zu tun, wobei Landon ein großes Geheimnis trägt. Er entwickelt immer mehr Gefühle für Felicitas, die er nicht zulassen darf. Er ist förmlich von seinem Beschützer Instinkt und seine Sorge um sie getrieben. Er muss es schaffen seinen geheimen Auftrag zu erfüllen, aber auch seine Aufgaben als Deputy darf er nicht vernachlässigen. Es muss ihm gelingen alles in Verbindung zu bringen und endlich ans Ziel zu kommen.
    Was hat es mit dem unerwarteten Erbe von Felicitas zu tun? Kerstin, ihre Freundin in Deutschland, arbeitet in einer Kanzlei, die die Erbschaft vertritt. Von Anfang an hat sie Zweifel gehabt und Felecitas gewarnt. Während Kerstin versucht mehr in Erfahrung zu bringen, gerät Feli immer weiterr in Gefahr. Wurde Felicitas benutzt und der Kalkül anderer ausgesetzt?

    Meine Meinung:
    Ich habe ein wunderbares Buch gelesen, welches für 2018 mit zu meinen Lesehighlight gehören wird.
    Gleich der Prolog, in dem eine Frau erschossen wird, beginnt mit einer enormen Spannung. Zu meiner Freude wurde der Spannungsbogen im ganzen Roman hoch gehalten.
    Elisabeth Büchle hat für ihren Roman ein sehr beklemmendes Thema gewählt. RASSENHASS. Eine nie endende Thematik, die die Welt in Atem hält. "Mehr als nur ein Traum" ist sehr intensiv und tiefgründig. Neben der Geschichte um Felicitas und den andern Protagonisten, vermittelt die Autorin dem Leser viele belegte historische Fakten, die zum Nachdenken anregen. Ist das Thema doch auch heute immer noch aktuell und nimmt, nicht nur in den Südstaaten beunruhigende Formen an.
    Mit viel Gefühl und einem bildlichen Schreibstil hat die Autorin mich nach Mississippi mit all seiner Schönheit entführt.
    Trotz des traurigen Themas, was nicht nur von Rassenhass, sondern auch vom Drogenhandel zwischen zwei Ländern handelt, gibt es auch erheiternde Passagen die sich um Felicitas drehen. Sie hat einen nicht nur alltäglichen Charakter, sonder ihr ganzes Leben wird von kleinen Missgeschicken begleitet. Ihre Vergangenheit im Nazi-Deutschland hat sie zu einer starken, mutigen Frau heran wachsen lassen. Mir hat gefallen wie Felicitas mit Problemen umgeht und selbst noch aus schlechten Erfahrungen etwas Gutes zieht.
    Eine absolute Leseempehlung, für mich war es ein großes Lesevergnügen auf hohen Niveau, welches bei mir viele Emotionen ausgelöst hat. Das ist es, was ein gutes Buch für mich ausmacht.

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  • 5 Sterne

    0 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    lieberlesen21, 08.07.2018

    „Mehr als nur ein Traum“ ist ein 450 Seiten starkes, klein geschriebenes Buch von Elisabeth Büchle.
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    Beim Betrachten des Covers kann man schon erkennen, dass der Roman in einer vergangenen Zeit, vor gut 50 Jahren spielt.
    Geteilt ist der Roman in 5 größere Abschnitte, diese wiederum in einzelne Kapitel, die Abschnitte sind mit Zitaten von Martin Luther King überschrieben.
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    Mit Martin Luther King kommt man auch gleich in die Handlung hinein, denn die Geschehnisse um ihn und seine Gedanken, sind Inhalt dieses spannenden Romans.
    Der Vietnamkrieg und auch Drogenhandel spielen ebenso eine wesentliche Rolle im Roman.
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    Festgemacht und hineingewoben ist die historische Handlung in eine Romanhandlung, die im Vordergrund steht, mit der Progagonistin Felicitas, einer jungen Frau, die als Jüdin unter dem Naziregime in Deutschland zu leiden hatte.
    Fast schon ein bisschen blauäugig nimmt Felicitas eine Erbschaft einer ihr unbekannten Großtante in der USA, Südstaaten an.
    Dankbar für die Möglichkeit, ihrem alten Leben den Rücken zu kehren, zieht sie in das von ihr geerbte Haus in Mississippi.
    Dort steckt sie schnell zwischen den Rassenunruhen, dem Ku-Klux-Klan und den Gedanken Martin Luther Kings.
    Aus der eigenen Erfahrung, was es bedeutet, nicht anerkannt und gleichberechtigt leben zu können, verbindet Felicitas viel mit der schwarzen Bevölkerung und sie schließt tiefe Freundschaften zu vielen von ihnen. Besonders die alte Birdie hat sie in ihr Herz geschlossen und gerade diese Frau, die so viel Leid in ihrem Leben schon erfahren hat, zeugt von einem tiefen Gottvertrauen.
    Die Handlung nimmt Fahrt auf, viele Hinweise lassen viele Vermutungen auf den Fortgang zu, was den Roman zu einer spannenden Lektüre macht.
    Am Ende klärt sich alles auf und beinhaltet auch eine wunderschönen Ausblick!
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    Durch den flüssigen Schreibstil lässt sich der Roman sehr gut lesen. Einzig die kleine Schrift machte mir etwas Probleme.
    Die vielen Personen sind sehr lebendig gezeichnet, schön detailliert beschrieben. Auch die Beschreibung von Landschaft und Leben gefiel mir gut und wirkte nicht ausschweifend.
    Ich habe mich beim Lesen sehr wohl gefühlt, trotz der aufwühlenden Handlung.
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    Zwischen den Zeilen, innerhalb der Romanhandlung werden wertvolle christliche Botschaften weitergegeben. Ebenso muss sich der Leser mit den Rassenunruhen auseinandersetzen und bekommt durch die fiktive Handlung einen guten Einblick in das Leben für die schwarze Bevölkerung in dieser Zeit.
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    Gerne vergebe ich 5 Sterne, für einen Roman, der wundervolle, rasanter Lesestunden garantiert.

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  • 5 Sterne

    0 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Leserin71, 18.03.2018

    Elisabeth Büchle hat es geschafft: "Mehr als nur ein Traum" hat mir schlaflose Nächte beschert, weil ich einfach nicht mehr aufhören konnte zu lesen.
    Zum Inhalt:
    1963: Als Felicitas eine Erbschaft in Mississippi angetragen wird, ist sie nach einigen Überlegungen zu einem Neuanfang in den USA bereit. Sie hatte als Jüdin sich vor den Nazis verstecken müssen und hat kaum Bindungen im engen, kalten Deutschland.
    Zunächst scheint alles gut zu laufen, doch bald findet sie sich wieder zwischen Schwarzen und KuKluksKlan. Doch sie ist nicht alleine. Aber welche Rolle spielen die Deptuties Landon und John?

    Meine Meinung:
    Schon das Cover des Hardcoverbuches ist ein echter Hingucker. Die Magnolien blühen im Frühling in den Südstaaten prächtig, die Erde, die alles rot färbt, ein alter Lastwagen und im Hintergrund die üppige Vegetation mit Kudzu und Spanischem Moos - sofort bin ich mitten drin. Die Beschreibungen der Landschaft und Tierwelt im Buch ist so genau, dass ich meinte, das Wasser fließen zu hören, Gerüche aufnehmen zu können und die Schwüle zu spüren. Mit den Südstaaten verbindet man große Gefühle, schöne Häuser, Romantik.
    Probleme wie die Unruhen in der Bevölkerung und der Kampf um Gleichberechtigung zwischen Schwarz und Weiß, z. B. mit Martin Luther King kommen einem erst später in den Sinn.
    Dass im Amerika der 1960er Jahre Menschen erschossen worden sind und Häuser gebrannt haben, weil sie sich für Rechte der Schwarzen einsetzten, vergisst man gerne. Dabei ist das alles noch nicht so lange her und wirkliche Gleichberechtigung herrscht immer noch nicht, in USA wie auch in Deutschland.

    Die Handlung spielt an verschiedenen Orten parallel. Deutschland, USA und später auch in Vietnam. Nach und nach erfährt man, wie alles zusammenhängt. Mich hat die Geschichte sehr fasziniert, ich wollte unbedingt wissen, wie es Felicitas in der fremden Umgebung geht und wie sie mit ihrer aufrechten Haltung der Diskriminierung der Afro-Amerikaner durch die Weißen begegnet. Sie hat ein großes Herz und versucht allen zu helfen. Dabei begibt sie sich auch in Gefahr. Während Felicitas für mich ganz eindeutig zu den Guten zählt, bin ich mir bei den anderen nicht sicher gewesen. Das war für mich eine Frage, die ich unbedingt klären wollte. Natürlich geht es in diesem Buch auch um Liebe, Mut und Gottvertrauen.

    Auf jeden Fall hat Elisabeth Büchle ein wunderbares Buch mit viel Spannung, Liebe und Überraschungen geschrieben und ich vergebe gerne 5 Sterne.

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    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Klaudia K., 25.03.2018

    Der Roman "Mehr als nur ein Traum" von Elisabeth Büchle fesselt seine Leser emotional bis auf's Äußerste und läßt ganz sicher kaum jemand unberührt zurück.


    Felicitas Jecklin, 26 Jahre alt, entstammt einer jüdischen Familie und überlebte den nationalsozialistischen Terror nur durch ihren starken Willen zum Leben. Als sie Anfang der 1960er Jahre im Süden der Vereinigten Staaten von Amerika ein wunderschön gelegenes altes Haus nebst herrlichem Grundstück am Mississippi erbt, findet sie über ihre offene und herzliche Art sehr schnell Anschluß an die dortige Gemeinde. Als sie sich allerdings auch mit den dort lebenden Farbigen anfreundet, missfällt dies den Weißen. Obwohl sie offen gedrängt wird, sich von den Schwarzen fernzuhalten, vertieft sie sogar die freundschaftlichen Kontakte zu diesen liebenswerten Menschen. Aufkommende Unruhen und die harten Attacken des Ku Klux Klans lassen die Gewalt im Bezirk immer mehr zunehmen. Bald schon weiß Felicitas nicht mehr welchem Menschen sie trauen kann und welchem nicht. Wer meint es in dieser gesellschaftlich enorm gespaltenen Bevölkerung noch ehrlich mit ihr? Möglicherweise ist der nette und sehr um sie besorgte Deputy Landon Brown eine Vertrauensperson für sie? Dennoch scheint gerade er ein Geheimnis vor ihr zu verbergen...

    Elisabeth Büchle ist ein Genie, was es anbelangt die für die Story geeigneten Protagonisten zu schaffen und ihre Charaktereigenschaften passend auszufeilen. So erleben wir in Felicitas eine sehr herzliche, kluge und auf sehr amüsant-unterhaltsame Weise leicht tolpatschige Person. Gerade diese Eigenschaften halfen ihr in den oft extremen Situationen zu überleben. In Birdie spielt eine alte, weise, farbige Frau eine große Rolle. Sie lenkt die Aufmerksamkeit des Lesers in eine andere Sichtweise auf die Romanwelt. Sie betet sehr viel und kann über ihre besonderen Charaktereigenschaften Trost spenden. Beide Romanfiguren sind einfach nur liebenswert. Die Autorin ließ eine wunderschöne Freundschaft zwischen beiden entstehen und schuf damit emotional tief bewegende Szenen, die einfach nur grandios und mitreißend sind. Deputy Landon ist ein attraktiver junger Mann, der um Felicitas besorgt ist und als Romanfigur ein wichtiges Geheimnis in die Story einbringt. Die übrigen Charaktere sind authentisch, präzise und mit viel charakterlicher Tiefe als Gegenfiguren modelliert und perfekt in das Geschehen eingesetzt. Elisabeth Büchle ist eine Meisterin in der Inszenierung ihrer Romanfiguren. So entfaltet sich auch in diesem schönen Roman über die eindrucksvoll bildhafte Sprache der Autorin eine faszinierende Gegend mit malerischen und eindrucksvollen Kulissen in seinem Leser.

    Auf dramatische, faszinierende Weise führt dieser mehr als gelungene Roman deutlich vor Augen welch fürchterlichen gesellschaftlichen Spannungen die Menschen in den U.S. Amerikanischen Rassenunruhen ausgesetzt waren, welche schier zügellose Aggression ihr Leben gefährdete und die schwarze Bevölkerung auf menschenverachtende Weise grausam ausgrenzte.

    Die leicht verständliche Sprache, der flüssige Schreibstil und die aufrüttelnde Botschaft des Romans sind ein Garant für ein kurzweiliges Lesevergnügen mit bester inhaltlicher Botschaft. Das Buch ist ein Feuerwerk an Emotionen und spannend von der ersten bis zur letzten Seite. Leid, Hoffnung, Freude und Liebe geben sich in diesem gelungenen Werk die Hand zu einem sehr schönen Gesamtwerk, ohne dabei zu überladen oder überzeichnet zu wirken. Authentizität ist für Elisabeth Büchle und ihren sicherlich sehr arbeitsintensiven Recherchen zu ihren Werken ganz offensichtlich eine Konstante. So auch in diesem Roman "Mehr als nur ein Traum", in dem wir historischen Persönlichkeiten begegnen, auf deren Biographie im Anhang verwiesen wird.

    Das Cover ist wunderschön gestaltet und weist perfekt auf die zentrale Botschaft hin: Ein alter Wagen mit einem Magnolienbaum davor. Magnolien bedeuten Reinheit und die Kraft, die aus der Tiefe kommt. Steht das nicht für Felicitas, die mit offenem Herzen auf die Menschen zuging und Birdie, deren Kraft aus ihrer tiefen Weisheit entspringt?
    "Mehr als nur ein Traum" ist als typisch herausragendes Werk in seiner Thematik und seinem Wesenskern auch und gerade heute sehr aktuell. Ich kann diesen Roman allen die dieses Genre gerne lesen sehr empfehlen. Einen großen Dank an die Autorin für dieses wundervolles und sehr emotionale Leseerlebnis.
    Und ein herzliches Dankeschön an den Gerth Medienverlag, der die Publikation dieses einzigartigen Buches mit der für diesen Verlag ganz typisch hochwertigen handwerklich-liebevollen Ausführung an seine Leser vertreibt.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    peedee, 05.03.2018

    Spannend, berührend, nachdenklich machend

    Anfang der 1960er Jahre: Die Fotografin Felicitas Jecklin hat, wie viele Menschen mit jüdischen Wurzeln, Schlimmes während der Nazizeit erlebt. Aus heiterem Himmel erreicht sie die Nachricht, dass sie ein Haus am Mississippi geerbt hat. Impulsiv entscheidet sie sich, im Süden der USA ein neues Leben zu beginnen. Sie freundet sich gleich mit ihren schwarzen Nachbarn an – und macht sich dadurch bei den Weissen gleich Feinde. Die Weissen sind die Guten, die Schwarzen die Bösen? Felicitas will sich nicht verbieten lassen, mit wem sie Umgang pflegt. Die Stimmung heizt sich auf und bald kommt es zu ersten Eskalationen…

    Erster Eindruck: Ein sehr schönes Cover, ein hochwertiger fester Einband, ein dichtgedrängtes Layout.

    Für mich ist es das zweite Buch der Autorin, nach „Unter dem Mitternachtsmond“. Jenes Buch hat mich sehr begeistert und so habe ich mich sehr auf die neue Geschichte gefreut.

    Felicitas ist ein impulsiver Mensch, manchmal wirkt sie etwas naiv. Eigentlich erstaunlich, dass sie – bei allem, was sie erlebt hat – noch an das Gute im Menschen glaubt. Doch eigentlich brauchen wir viel mehr solche Menschen, die trotz aller Erlebnisse offenen Herzens auf andere zugehen, und sich nicht verbittert abwenden. Landon ist in der Stadt am Mississippi aufgewachsen, war zu Ausbildungszwecken weg und kam dann als Deputy wieder zurück in seine Heimat. Er weiss genau, wie „seine“ Leute in der Stadt über die Schwarzen im Dorf denken; daher versucht er – wie viele andere auch –, Felicitas den Kontakt mit den Schwarzen auszureden.
    In den grösseren Nebenrollen sind u.a. Kerstin Müller, Felicitas‘ Freundin, sowie Christopher Keating, Kerstins Freund.
    Zuweilen spielt die Geschichte an drei verschiedenen Orten gleichzeitig: in Deutschland, wo Kerstin einigen Unstimmigkeiten betr. Erbfall nachgeht; am Mississippi, wo Felicitas sich ihr neues Leben aufbaut; in Vietnam, wohin Christopher und Brian abkommandiert wurden.

    Es hat sehr viele Dinge, die mich nachdenklich gemacht haben, z.B.
    - Problematik Schwarz vs. Weiss, Rassentrennung: Unvorstellbar, dass es im Lebensmittelladen tatsächlich zwei verschiedene Preise gab: einmal den regulären Preis für die Weissen und einen deutlich höheren Preis für die Schwarzen! Oder, dass die Schwarzen sich nicht auf die gleiche Bank setzen dürfen, wie die Weissen.
    - Ku-Klux-Klan: Ich habe mich aufgrund dieser Lektüre noch ein bisschen zu dem Thema im Internet schlau gemacht. Es ist einfach erschreckend, was man da über diesen Klan erfährt!
    - Vergebung: Es ist sehr berührend, wie die Schwarzen trotz aller Tragödien und Ungerechtigkeiten an ihrem Glauben festhalten und immer wieder vergeben.

    Die Art, wie die Autorin Personen, Dinge und Situationen beschreibt, hat mir sehr gut gefallen. Die Geschichte war sehr lebendig, spannend, gut recherchiert, und so lief vor meinem inneren Auge ein wahrer Film ab. Immer wieder habe ich mich gefragt „was kommt denn jetzt noch?“ und „wem kann Felicitas eigentlich trauen?“. Ich habe mich jedoch auch gewundert, wieso ich mit dem Lesen nicht so schnell vorwärtskam, wie gewohnt. Die Lösung ist, dass ein eher dichtgedrängtes Layout gewählt wurde, das mehr Zeichen pro Zeile und auch mehr Zeilen pro Seite hat, als ein Vergleichsbuch. Dieses Buch hier hat rund ein Viertel mehr Zeichen, als das von mir gewählte Vergleichsbuch (gleiche Grösse, gleicher Umfang). Bei einem luftigeren Layout – was ich absolut bevorzugen würde – käme man daher locker auf 560 Seiten. Ich vergebe trotzdem sehr gerne 5 Sterne – mehr geht ja nicht – und bedanke mich für schöne, berührende, spannende und nachdenklich machende Lesestunden.

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  • 5 Sterne

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    nirak, 06.03.2018

    Spannend bis zur letzten Seite

    „Mehr als nur ein Traum“ beginnt mit einem Prolog, der von einem einsamen Mord erzählt. Es ist das Jahr 1961, ein kleiner Ort im Bundesstaat Mississippi. 2 Jahre später setzt dann die eigentliche Handlung ein. Felicitas ist eine junge Frau, die schon einiges in ihrem Leben erdulden musste. Sie kommt in die USA mit dem Traum, ein neues Leben beginnen zu können. Die Erbschaft eines kleinen Hauses ermöglicht der Fotografin diesen Wunsch. Doch was sie nicht ahnt, ihre Vergangenheit holt sie schnell ein. Gerade hier könnte die Kluft zwischen Schwarz und Weiß nicht größer sein. Der Kampf um Gleichberichtigung ist im vollen Gange, Martin Luther King ruft zu Frieden und Vernunft auf, doch der Rassenhass steckt viel zu Tief in den Menschen fest. Felicitas gerät hinein in diesen Kampf um Gleichheit und Freiheit.

    Elisabeth Büchle erzählt eine berührende Geschichte von Menschen, die mitten in diese Unruhen geraten. Das Schicksal von Felicitas und ihren Freunden geht unter die Haut. Nicht nur, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte, es hat mich tief berührt. Es gab so einige Stellen, wo mir das Lesen etwas schwer viel und ich Tränen in den Augen hatte. Dazu beigetragen hat sicherlich der schöne Erzählstil der Autorin. Geschickt hat sie es verstanden von dem Schicksal der Menschen zu erzählen, gleichzeitig aber auch die wunderbare Landschaft so detailreich geschildert, dass man direkt Bilder im Kopf hatte. Ich jedenfalls konnte Felicitas deutlich auf der Veranda ihres Hauses sitzen sehen.

    Die einzelnen Charaktere der Geschichte haben mich gar nicht mehr losgelassen. Nicht nur Felicitas ist mir mit ihrer Art ans Herz gewachsen, auch die vielen anderen Protagonisten, wie der Deputy Landon Brown, oder Lily, die so verzweifelt nach ihrem Bruder gesucht hat, dass es mich zu Tränen rührte. Ich konnte ihre Stimme deutlich hören, wie sie nicht mehr ruft, sonder aus lauter Verzweiflung zu singen beginnt. Einfach nur wunderbar erzählte Szenen, die das Buch zu etwas Besonderem machen. Natürlich ist die Handlung nicht so leicht zu verarbeiten, es geht hier um Rassenhass und einiges mehr, aber trotzdem ist es der Autorin gelungen, ihre Geschichte so zu verpacken, dass man sie gern liest und mit den Protagonisten mitfühlen und leben kann. Der Erzählstil zieht einen regelrecht in den Bann und die Spannung steigt von Seite zu Seite.

    Am Ende gibt es ein kleines Personenregister, der wichtigsten historischen Charaktere und in einem Anhang werden verschiedene unklare Begriffe erklärt.

    „Mehr als nur ein Traum“ ist eine wunderbare, tiefgründige Geschichte aus der Mitte der 60iger Jahre des letzten Jahrhunderts. Sie ist spannend, bis zur letzten Seite, erzählt glaubhaft von den Ereignissen dieser Zeit und lässt den Leser aber auch ein wenig nachdenklich zurück. Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen, vielleicht ist es sogar das bis jetzt beste Buch der Autorin. Ich mag ihren Erzählstil schon lange, aber hier hat sie unglaubliche Arbeit geleistet, und auch wenn die Geschichte von Felicitas fiktiv ist, genau so könnte sie sich trotzdem ereignet haben.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Caren Lückel, 07.04.2018

    „I have a dream“

    Inhalt:
    „Ich habe einen Traum, dass meine vier Kinder eines Tages in einer Nation leben werden, in der man sie nicht nach ihrer Hautfarbe, sondern nach ihrem Charakter beurteilen wird.“
    Dieses Zitat von Martin Luther King ist der Titelgeber für das wunderbare Buch „mehr als nur ein Traum“, das kurz vor dem 50. Todestag des Bürgerrechtlers erschienen ist.
    Die junge Fotografin Felicitas Jecklin hat als Jüdin den Krieg überlebt. Nun erbt sie völlig überraschend ein Haus in den USA. Naiv und blauäugig wie sie ist, macht sie sich auf den Weg nach Mississippi. Dort findet sie ein herrliches Anwesen außerhalb einer Kleinstadt vor. Schnell hat sie Kontakt zu den Bewohnern des Ortes. Trotz aller Warnungen freundet sie sich mit ihren schwarzen Nachbarn an - und gerät dadurch ins Visier des Ku-Klux-Klan. Der Deputy Landon Brown kümmert sich um sie; er birgt allerdings irgendein Geheimnis und verhält sich reichlich merkwürdig. Welchem ihrer neuen Nachbarn kann sie trauen?

    Meine Meinung:
    Ich habe alle Bücher von Elisabeth Büchle gelesen, es hat mich keines so berührt wie dieses! Wir erleben die 60er Jahre in Mississippi. Die Rassendiskriminierung sorgt in den Südstaaten der USA immer wieder für Unruhen. Es ist einfach unmenschlich, was den Schwarzen angetan wird. Felicitas will das nicht wahrhaben und freundet sich trotz einiger Warnungen mit den schwarzen Bewohnern des Ortes an. Ihr Charakter ist herrlich dargestellt. Sie ist naiv, gutgläubig und schrecklich tollpatschig, wodurch sie sich immer wieder in Schwierigkeiten bringt. Ihre Gutgläubigkeit lässt sie leider so manches mal an die falschen Leute geraten. Was mich gewundert hat: Felicitas hat so viel Schlimmes erlebt und glaubt immer noch an das Gute im Menschen. Sie geht offen und vorurteilsfrei auf andere zu - von dieser Sorte Mensch bräuchten wir mehr!
    Auch alle anderen Charaktere sind sehr authentisch und überzeugend gezeichnet. Besonders gut gefallen hat mir, dass es nicht per se den „bösen Weißen“ und den „guten Schwarzen“ gibt. Auf beiden Seiten gibt es die unterschiedlichsten Charaktere, die mich allesamt überzeugt haben. Der KKK ist beängstigend und grausam. Schockierend finde ich, dass „ganz normale“ Leute wie du und ich sich derart radikalisieren.
    In einem zweiten Erzählstrang wird der Vietnamkrieg thematisiert, was nicht weniger bedrückend ist wie die Apartheid. Trotz der traurigen und bedrückenden Szenen habe ich das Buch zu jeder Zeit gerne gelesen und es ungern aus der Hand gelegt. Humorvolle Personen und Szenen sowie eine Liebesgeschichte mit happy end lockern das bedrückende Geschehen etwas auf.

    Fazit:
    Eine absolute Leseempfehlung! Unterhaltung auf hohem Niveau. Trotz der bedrückenden Thematik habe ich das Lesen genossen.

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Vampir989, 17.07.2018

    Klapptext:


    Felicitas hat trotz ihrer jüdischen Wurzeln Nazideutschland überlebt. Ein unerwartetes Erbe führt die junge Frau Anfang der 1960er-Jahre in den Süden der Vereinigten Staaten, mitten hinein in die brodelnden Rassenunruhen. Trotz aller Warnungen freundet sie sich mit ihren schwarzen Nachbarn an - und macht sich damit rasch Feinde, die bereit sind, bis zum Äußersten zu gehen. Welchem ihrer neuen Nachbarn kann sie trauen? Ein riskantes Verwirrspiel inmitten der aufgeheizten Stimmung am Mississippi nimmt seinen Lauf ...

    Ich hatte große Erwartungen an diesen Roman und wurde nicht enttäuscht.
    Die Autorin entführte mich in den Süden der Vereinigten Staaten Anfang der 60iger Jahren.
    Der Schreibstil ist leicht,locker und flüssig.Ich bin mit dem Lesen sehr gut voran gekommen.Die Seiten flogen nur so dahin.Einmal angefangen mit Lesen wollte ich das Buch kaum noch aus den Händen legen.

    Ich lernte die Jüdin Felicitas kennen.Sie überlebte das Nazideutschland.Durch ein Erbschaft welche sie annimmt verändert sich ihr Leben.Ich habe sie eine Zeitlang begleitet und dabei sehr interessante und spannende Momente erlebt.
    Die Protoganisten wurden sehr gut beschrieben und ich konnte sie mir klar und deutlich vorstellen.Es gab sehr unterschiedliche Charaktere welche bestens ausgearbeitet wurden.Besonders sympatisch fand ich Felicitas und Birdie.Die beiden habe ich gleich in mein Herz geschlossen.Felicitas habe ich sehr bewundert und mich beeindruckt.Wie sie sich in einem völlig fremden Land,welches gerade eine sehr schwierige Zeit durchmacht,ein neues Zuhause aufbaut fand ich einfach bemerkenswert.Viele Szenen wurden sehr detailliert dargestellt. und so war ich teilweise direkt im Geschehen dabei.Sehr eindrucksvoll und lebendig beschreibt die Autorin die Zeit welche geprägt durch die Rassenkämpfe zwischen Weißen und Schwarzen war.Aber auch eine Zeit in der es viele Neuentwicklungen und Veränderungen gab.Mit dieser Situation klar zu kommen war für Felicitas nicht einfach und ich habe mitgelitten,mitgefühlt und mitgebangt.Durch die sehr emotionale aber auch fesselnde und packende Erzählweise der Autorin wurde ich förmlich in die Geschichte hinein gezogen.Auch hat sie es hervorragend verstanden Realität mit fiktiven Dingen zu verbinden.Durch die sehr guten Recherchen von Elisabeth Büchle habe ich sehr viel Wissenswertes und informatives über Martin Luther King und seine Ansichten erfahren.Auch weitere historische Ereignisse und Personen wurden mir näher gebracht.Der Vietnamkrieg mit zunehmendem Drogenschmuggel und auch J.F. Kennedey.Das hat mir sehr gut gefallen.Es gab immer wieder unvorhersehbare Wendungen und Ereignisse.So wurde mir zu keinem Zeitpunkt langweilig.Fasziniert haben mich auch die sehr ansprechenden und bildhaften Beschreibungen der einzelnen Schauplätze und der Landschaften.So hatte ich das Gefühl selbst an diesen Orten zu sein und alles mit zu erleben.Die Handlung blieb von Anfang bis zum Ende sehr interessant.Auch das Ende hat mich begeistert und ich fand es sehr gelungen.
    Mich hat dieses Buch einfach total in den Bann gezogen .Es hat mich sehr bewegt und emotional berührt.
    Auch das Cover finde ich traumhaft und wunderschön.Es passt perfekt zu dieser Geschichte und rundet das geniale Meisterwerk ab.
    Ich hatte viele tolle Lesemomente mit dieser Lektüre und vergebe glatte 5 Sterne

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  • 5 Sterne

    4 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Miss Lila, 13.03.2018

    Deutschland 1963: Felicitas hat es geschafft, die grausamen Jahre im Nazideutschland zu überleben. Oft musste sie sich die kleinsten Verstecke suchen um zu überleben, Verfolgung und Hass drohte ihr mit ihren jüdischen Wurzeln überall.
    Doch sie hat es geschafft, eine gute Anstellung als Fotografin zu bekommen. Unerwartet erhält sie einen Brief einer Anwaltskanzlei, dass sie Erbin eines Nachlasses im Süden der Vereinigten Staaten ist. Nach einigem Überlegen nimmt sie dann schließlich das Erbe an. Sie reist samt ihrem Hab und Gut in den Süden der USA – genauer gesagt nach Mississippi um dort das Erbe anzutreten. Sie freut sich ihre Vergangenheit hinter sich zu lassen und ist voller Hoffnung, auf ihren Neustart in ein neues Leben. Kaum dort angekommen, freundet sie sich mit ihren schwarzen Nachbarn an. Alle Warnungen dies zu unterlassen, ignoriert sie. Doch die Welt um sie herum verändert sich immer mehr. Die Rassenunruhen beginnen mehr und mehr zu brodeln. Sie weiß irgendwann nicht mehr, wem sie noch Vertrauen schenken kann und bringt sich selber immer mehr in Gefahr….
    Ich habe zu Beginn des Jahres den für mich ersten Roman der Autorin kennengelernt „Unter dem Mitternachtsmond.“ Das Buch und der wundervolle Schreibstil hatten mich damals schon so gepackt, dass ich es kaum erwarten konnte, bis jetzt das neue Buch erschienen ist.
    Mit ihrem historischen Roman „Mehr als nur ein Traum“ entführt Elisabeth Büchle den Leser in den Süden der Vereinigten Staaten - an den Mississippi.
    Alleine schon das Cover des Buches ist wunderschön oder man könnte auch dem Titel bereits hier zustimmen: Mehr als nur ein Traum!! Der Pick-Up, die unwegsamen Pisten eingebettet in die sich biegenden Bäume abgerundet von den traumhaften Magnolien und alles im Schatten des zarten Sonnenlichtes, welches sich den Weg durch die Bäume sucht.
    Die Charaktere sind liebevoll, authentisch und detailliert ausgearbeitet. Auch die Beschreibungen der Schauplätze sind so bildlich dargestellt, dass man sich wie in die Geschichte reinversetzt fühlt. Als Leser erlebt man alle Schicksalsschläge der Protagonisten mit. Man liebt, leidet, fiebert und hofft, weint und lacht. Zum Ende hin spürt man immer mehr die Hoffnungslosigkeit mit und die Traurigkeit der sinnlosen Kämpfe zwischen Weißen und Schwarzen.
    Die junge Felicitas hatte einen harten Überlebenskampf zu der Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland. Mit ihrer liebevollen Art hat sie das Herz am rechten Fleck. Mit ihrer offenen, ehrlichen Art macht sie sich schnell Freunde, aber durch ihr großes Herz und die Liebe zu Menschen aller Rassen leider auch zugleich Feinde. Ihre etwas tollpatschige Art rettet ihr letztendlich in einer ausweglosen Situation das Leben. Landon Brown ist einer der örtlichen Deputys, er kennt die Gegend am Mississippi wie seine linke Westentasche, da er dort aufgewachsen ist. Die Bewohner in der Stadt und auch im Dorf sind im alle jahrelangen Wegbegleiter gewesen. Er scheint ein bestimmtes Ziel vor Augen zu haben, lässt aber niemand in die Karten schauen. Sein Partner Sam ist ein noch größeres Geheimnis. Birdie, Lily, Abner und die vielen weiteren schwarzen Bewohner des Dorfes draußen im Wald sind jeder auf seine Art ganz besondere liebenswerte Charaktere. Birdie ist besonders fest in ihrem Glauben zu Gott verankert. Ihr immerwährend großes Herz, ihre Geduld für jeden ein offenes Ohr zu haben und ihr unentwegter Wunsch Vergebung und Verzeihen in ihrem Leben wiederspiegeln zu lassen, machen sie zu einem ganz besonderen Menschen.
    „Nein Tess, du hast aus deinem Herzen gehandelt. Daraus kann Dir niemand einen Vorwurf machen. Und du selbst darfst das ebenfalls nicht. Du trägst keine Schuld daran, dass die Seelen mancher Menschen gefangen sind in Hass und Vorurteilen.“

    Nebenbei gibt es noch viele weitere Protogonisten, die der Geschichte immer neue Wendungen und stets Spannung verleihen. Erwähnenswert ist hier besonders noch Kerstin, Felicitas beste Freundin aus Deutschland. Sie spürt direkt, dass mit dem vermeintlichen Erbe irgendetwas nicht stimmen mag. Ihr Freund Christoph wurde nach Vietnam abkommandiert, hier ist auch ein Ort des Geschehens.
    Die detailgetreuen landschaftlichen Beschreibungen der teils unberührten Natur und Gegend rund um den Mississippi mit seinen vielen kleinen Ausläufern runden diese wundervolle Geschichte ab. Ich habe mich während der ganzen Zeit gefühlt, als wäre ich Teil des Romans und Beobachter auf den unterschiedlichen Schauplätzen.
    Bereits im Prolog geht es spannend los in die Geschichte. Die Autorin schreibt packend, flüssig und zugleich sehr einfühlsam. Der Spannungsbogen steigert sich im Laufe der Handlung immer mehr und erreicht seine Höhe passend zum finalen Ende.
    Die historischen Hintergründe wurden von der Autorin sehr detailliert recherchiert und dargestellt. Der Roman hat drei Orte, die in der Geschichte alle miteinander verwoben sind: Deutschland, den Süden der USA und Vietnam. Teil der Geschichte sind auch historisch belegte Personen. Sehr gut finde ich, dass man zu diesen Personen weitere Informationen im Anhang lesen kann.
    Viele Themen der damaligen Jahre sind in die Geschichte verarbeitet. Einen großen Teil nehmen die Rassenunruhen ein. Die Erniedrigungen und brutalen Kämpfe der Weißen gegen die Schwarzen. Inmitten dieser ganzen Unruhen Martin Luther, mit seinem Kampf für Freiheit und Gerechtigkeit, Gleichberechtigung aller Rassen sowie Aufhebung der Rassengesetze.
    Auch Teil der Geschichte sind die Verbindungen des Ku-Klux-Klans und seinen Machenschaften - der Klan durch den viel Angst und Schrecken verbreitet wurde unter den Menschen. Das brennende Kreuz ist ein markantes Symbol des rassistischen und gewalttätigen Geheimbundes und ist auch in dieser Geschichte passend eingearbeitet.
    Geschickt eingewebt sind die christlichen Aspekte, die immer wieder in der Geschichte zu finden sind. Sie sind in keiner Weise aufzwängend sondern gut in das Geschehen verpackt. Gerade das Vertrauen in Gott, Hoffnung und Vergebung sind hier eindrucksvoll in die Szenen verwoben. Auch das Thema Gebet ist hier stimmig in die Geschichte mit eingebracht.
    „Birdie sagt immer, dass Gott uns alle in einer wunderbaren Vielfalt geschaffen hat.“
    „Mehr als nur ein Traum“ ist ein tiefgründiger, bewegender, historischer Roman der den Leser wie in einem Strudel mitzieht und lange nachhallt. Für mich hätte der Roman noch lange weitergehen können. Wie schon der Titel und das Cover es beschreibt, so ist die Geschichte tatsächlich ein Traum für einen Leser dieses Genre.
    Ich vergebe 5 Sterne…... leider sind mehr nicht möglich, verdient hätte dieser Roman deutlich mehr. Er wird lange in Erinnerung bleiben und ist tatsächlich eines meiner absoluten Lieblingsbücher geworden.
    Von mir gibt es ganz klar eine absolute Leseempfehlung!

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  • 4 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Marianne, 21.07.2018

    Felicitas, ein jüdisches Mädchen, wurde im Zweiten Weltkrieg versteckt. Voller Angst, musste sie oft lange in ihrem Versteck verharren. Dieses traumatische Erleben prägt sie.

    Nach dem Krieg kann sie sich ein eigenständiges Leben aufbauen, aber sie fühlt sich in Deutschland nie wirklich Zuhause.

    Als sie in den 60er Jahren erfährt, dass sie ein Anwesen in den Südstaaten Amerikas geerbt hat, scheint ihr das einen guten Neuanfang zu bieten. Obwohl sie die verstorbene Frau nicht kannte, entschließt sie sich in den Vereinigten Staaten neu anzufangen.

    Schnell lebt sie sich in der neuen Heimat ein. Da sie sich nicht nur mit den weißen Bewohnern der Kleinstadt versteht, sondern auch Freundschaften mit den außerhalb lebenden schwarzen Bewohnern schließt, wird sie zur Zielscheibe des Klu-Klux-Klans. Mutig versucht sie zu entlarven, wer sich hinter diesen weißen Kutten versteckt. Mit aller Kraft setzt sie sich auch dafür ein, dass ihre Freunde gerecht und mit Würde behandelt werden.

    Der Kontakt zu ihrer deutschen Freundin bleibt bestehen. Diese Freundin hat einen festen Freund, der in Vietnam stationiert ist, ein gefährlicher Ort in den Jahren des Vietnamkriegs. So wechselt der Schauplatz dieses Romans zwischen Amerika, Deutschland und Vietnam. Fast scheint es, als wären diese Schauplätze verbunden, so unwahrscheinlich das erscheint. Unter Lebensgefahr versucht Felicitas für Gerechtigkeit zu sorgen, ihren Freunden zu helfen, und die rätselhaften Todesfälle aufzuklären.

    Gut recherchiert, spannend und detailreich geschrieben, ist dieses Buch sehr zu empfehlen! Eine ausführlichere Rezension findet sich bei strickleserl.com.

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  • 5 Sterne

    5 von 11 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kerstin K., 03.04.2018 bei bewertet

    Elisabeth Büchle entführt den Leser mit ihrem Buch " Mehr als nur ein Traum" in das Jahr 1963.
    Felicitas Jecklin ist eine tolle Fotografin, die den Blick für das Besondere hat, was sich in ihren Bildern immer wieder zeigt. Später wird dieser Aspekt noch sehr wichtig für sie und andere werden.
    Durch ihre jüdischen Wurzeln war sie gezwungen sich im zweiten Weltkrieg vor den Nazis ständig zu verstecken. Immer von der Angst begleitet entdeckt zu werden, hat sie einige Fähigkeiten entwickelt. Sie hat miterleben müssen was Rassenhass bedeutet und welche Folgen er mit sich gebracht hat. Soll sie das in einem fremden Land noch einmal erleben?
    Es kam nämlich eine unerwartete Wendung in ihrem Leben, eine Erbschaft führt sie nach Wilkinson County, Mississippi. Dort steht ein schönes Haus auf einem wunderbar gelegenem Grundstück.
    Ohne Land und Leute zu kennen, stürzt Felicitas sich ihn ihr neues Leben. Mit ihrer freundlichen Art, hat sie keinerlei Scheu auf Menschen zuzugehen. Sie macht keinen Unterschied zwischen Schwarz und Weiß, für sie sind alle gleich.
    Doch ziemlich schnell muss sie die Erfahrungen sammeln, dass gerade in Mississippi ein großer Unterschied zwischen diesen Menschen besteht. Immer wieder wird sie von den Weißen gewarnt, sich nicht mit den Schwarzen anzufreunden. Dem schenkt Felicitas wenig Beachtung, für sie sind alle Menschen, nur mit anderer Hautfarbe. Sie hat Freunde auf beiden Seiten, aber bei den Schwarzen fühlt sie sich wohl und geborgen, sie hat sie schnell ins Herz geschlossen. Damit macht sie sich jedoch schnell immer mehr Feinde, gerade in Zeiten der Rassentrennung in den Südstaaten.
    Es kommt zu einem schrecklichen Vorfall bei dem ein Junge aus dem Dorf der Schwarzen ums Leben kommt. War es ein Unfall, Absicht oder gar Mord? Felicitas trauert mit ihren Freunden und beginnt auf eigene Faust Nachforschungen anzustellen. Ab hier an beginnt ein Verwirrspiel , bei dem immer mehr Protagonisten in Erscheinung treten. Wem kann sie noch trauen, sind die Freunde die sie bei den Weißen wie bei den Schwarzen gefunden hat, wirklich ihre Freunde? Was hat die rassistische Vereinigung, die in Mississippi an Stärke zunimmt, vor? Sie schrecken vor nichts zurück und machen auch vor Felicitas kein Halt. Wurde ihre jüdischen Herkunft nun auch in ihrer neu geglaubten Heimat entdeckt?

    Martin Luther King sagte einmal:
    „Ich habe einen Traum, dass meine vier kleinen Kinder eines Tages in einer Nation leben werden, in der sie nicht wegen der Farbe ihrer Haut, sondern nach dem Wesen ihres Charakters beurteilt werden.“
    Mississippi hat sich in einen Hessenkessel verwandelt und mittendrin, Wilkinson County. Die Deputys Landon und John haben alle Hände voll zu tun, wobei Landon ein großes Geheimnis trägt. Er entwickelt immer mehr Gefühle für Felicitas, die er nicht zulassen darf. Er ist förmlich von seinem Beschützer Instinkt und seine Sorge um sie getrieben. Er muss es schaffen seinen geheimen Auftrag zu erfüllen, aber auch seine Aufgaben als Deputy darf er nicht vernachlässigen. Es muss ihm gelingen alles in Verbindung zu bringen und endlich ans Ziel zu kommen.
    Was hat es mit dem unerwarteten Erbe von Felicitas zu tun? Kerstin, ihre Freundin in Deutschland, arbeitet in einer Kanzlei, die die Erbschaft vertritt. Von Anfang an hat sie Zweifel gehabt und Felecitas gewarnt. Während Kerstin versucht mehr in Erfahrung zu bringen, gerät Feli immer weiterr in Gefahr. Wurde Felicitas benutzt und der Kalkül anderer ausgesetzt?

    Meine Meinung:
    Ich habe ein wunderbares Buch gelesen, welches für 2018 mit zu meinen Lesehighlight gehören wird.
    Gleich der Prolog, in dem eine Frau erschossen wird, beginnt mit einer enormen Spannung. Zu meiner Freude wurde der Spannungsbogen im ganzen Roman hoch gehalten.
    Elisabeth Büchle hat für ihren Roman ein sehr beklemmendes Thema gewählt. RASSENHASS. Eine nie endende Thematik, die die Welt in Atem hält. "Mehr als nur ein Traum" ist sehr intensiv und tiefgründig. Neben der Geschichte um Felicitas und den andern Protagonisten, vermittelt die Autorin dem Leser viele belegte historische Fakten, die zum Nachdenken anregen. Ist das Thema doch auch heute immer noch aktuell und nimmt, nicht nur in den Südstaaten beunruhigende Formen an.
    Mit viel Gefühl und einem bildlichen Schreibstil hat die Autorin mich nach Mississippi mit all seiner Schönheit entführt.
    Trotz des traurigen Themas, was nicht nur von Rassenhass, sondern auch vom Drogenhandel zwischen zwei Ländern handelt, gibt es auch erheiternde Passagen die sich um Felicitas drehen. Sie hat einen nicht nur alltäglichen Charakter, sonder ihr ganzes Leben wird von kleinen Missgeschicken begleitet. Ihre Vergangenheit im Nazi-Deutschland hat sie zu einer starken, mutigen Frau heran wachsen lassen. Mir hat gefallen wie Felicitas mit Problemen umgeht und selbst noch aus schlechten Erfahrungen etwas Gutes zieht.
    Eine absolute Leseempehlung, für mich war es ein großes Lesevergnügen auf hohen Niveau, welches bei mir viele Emotionen ausgelöst hat. Das ist es, was ein gutes Buch für mich ausmacht.

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    leseratte1310, 27.10.2018

    Ich habe schon einige Bücher von Elisabeth Büchle gelesen, aber „Mehr als nur ein Traum“ ist das absolute Highlight.
    Felicitas stammt aus einer jüdischen Familie und sie hat als Kind dank der Hilfe von anderen Menschen die Verfolgung durch das Nazi-Regime überlebt. Als sie in den sechziger Jahren die Nachricht erhält, dass sie von einer entfernten Verwandten in Amerika ein Haus geerbt hat, ist sie überrascht und weiß nicht, ob sie das Erbe annehmen soll. Doch dann macht sie sich auf den Weg nach in Wilkinson County, Mississippi. Es ist idyllisch dort, aber unter der Idylle schwelt etwas. Felicitas ignoriert trotz Warnung die Rassentrennung und freundet sich auch mit ihren schwarzen Nachbarn an. Doch langsam wird in den Südstaaten aus dem Schwelbrand mehr, es kommt zu Übergriffen und sogar zu Mord.
    Es ist die Zeit, in der Martin Luther King für die Gleichberechtigung aller Menschen kämpft, aber auch für Gewaltlosigkeit plädiert. Doch die Lage ist sehr aufgeheizt und unbescholtene Bürger ziehen ihre Kutte an und treiben als Mitglieder des Ku Klux Klan ihr Unwesen. Eine gefährliche Gemengelage.
    Von Anfang an hat mich dieses Buch gepackt. Es ist bildgewaltig, spannend und emotional.
    Die Personen sind gut und facettenreich geschildert. Es gibt viele, die ich von Anfang an mochte, aber zunehmend schlich sich auch bei mir Misstrauen ein. Wem kann man vertrauen? Felicitas war anfangs sehr sprunghaft und ziemlich naiv. Aber sie zeigt schon bald, dass ihre Kindheitserfahrungen ihr eine ungeheure Stärke verliehen haben. Auch wenn alle Weißen ihr raten, sich von den Schwarzen fernzuhalten, zieht sie weiter ihr Ding durch, selbst wenn sie es weniger offen macht. Als Fotografin hat sie einen ganz besonderen Blick und ihr fallen Dinge auf, die Deputy Landon gar nicht bemerkt. Landon ist ein geheimnisvoller Mann. Er fühlt sich zu Felicitas hingezogen und doch gibt es da etwas, das ihn zurückhält. Auch Felicitas mag Landon, aber sie spürt, dass er etwas verbirgt und weiß nicht, ob sie ihm trauen soll.
    Kerstin, die Freundin von Felicitas, macht in Deutschland eine Entdeckung, die ihr Sorge bereitet und sie beginnt, Nachforschungen anzustellen. Ihr amerikanischer Freund, der Hubschrauberpilot Christopher, muss derweil nach Vietnam, wo sein Kameradschaftsgeist einer Belastungsprobe unterzogen wird und er in brenzlige Situationen gerät.
    Obwohl sich nach und nach zeigt, wie alles zusammenhängt und wer da rücksichtslos seine Interessen durchsetzt, gab es für mich am Ende doch noch eine handfest Überraschung.
    Die Geschichte ist sehr spannend, aber sie macht auch nachdenklich. Wieder einmal zeigt sich, was passiert, wenn Menschen meinen, sich über andere erheben zu können.

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  • 5 Sterne

    2 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    leseratte1310, 28.03.2018 bei bewertet

    Ich habe schon einige Bücher von Elisabeth Büchle gelesen, aber „Mehr als nur ein Traum“ ist das absolute Highlight.
    Felicitas stammt aus einer jüdischen Familie und sie hat als Kind dank der Hilfe von anderen Menschen die Verfolgung durch das Nazi-Regime überlebt. Als sie in den sechziger Jahren die Nachricht erhält, dass sie von einer entfernten Verwandten in Amerika ein Haus geerbt hat, ist sie überrascht und weiß nicht, ob sie das Erbe annehmen soll. Doch dann macht sie sich auf den Weg nach in Wilkinson County, Mississippi. Es ist idyllisch dort, aber unter der Idylle schwelt etwas. Felicitas ignoriert trotz Warnung die Rassentrennung und freundet sich auch mit ihren schwarzen Nachbarn an. Doch langsam wird in den Südstaaten aus dem Schwelbrand mehr, es kommt zu Übergriffen und sogar zu Mord.
    Es ist die Zeit, in der Martin Luther King für die Gleichberechtigung aller Menschen kämpft, aber auch für Gewaltlosigkeit plädiert. Doch die Lage ist sehr aufgeheizt und unbescholtene Bürger ziehen ihre Kutte an und treiben als Mitglieder des Ku Klux Klan ihr Unwesen. Eine gefährliche Gemengelage.
    Von Anfang an hat mich dieses Buch gepackt. Es ist bildgewaltig, spannend und emotional.
    Die Personen sind gut und facettenreich geschildert. Es gibt viele, die ich von Anfang an mochte, aber zunehmend schlich sich auch bei mir Misstrauen ein. Wem kann man vertrauen? Felicitas war anfangs sehr sprunghaft und ziemlich naiv. Aber sie zeigt schon bald, dass ihre Kindheitserfahrungen ihr eine ungeheure Stärke verliehen haben. Auch wenn alle Weißen ihr raten, sich von den Schwarzen fernzuhalten, zieht sie weiter ihr Ding durch, selbst wenn sie es weniger offen macht. Als Fotografin hat sie einen ganz besonderen Blick und ihr fallen Dinge auf, die Deputy Landon gar nicht bemerkt. Landon ist ein geheimnisvoller Mann. Er fühlt sich zu Felicitas hingezogen und doch gibt es da etwas, das ihn zurückhält. Auch Felicitas mag Landon, aber sie spürt, dass er etwas verbirgt und weiß nicht, ob sie ihm trauen soll.
    Kerstin, die Freundin von Felicitas, macht in Deutschland eine Entdeckung, die ihr Sorge bereitet und sie beginnt, Nachforschungen anzustellen. Ihr amerikanischer Freund, der Hubschrauberpilot Christopher, muss derweil nach Vietnam, wo sein Kameradschaftsgeist einer Belastungsprobe unterzogen wird und er in brenzlige Situationen gerät.
    Obwohl sich nach und nach zeigt, wie alles zusammenhängt und wer da rücksichtslos seine Interessen durchsetzt, gab es für mich am Ende doch noch eine handfest Überraschung.
    Die Geschichte ist sehr spannend, aber sie macht auch nachdenklich. Wieder einmal zeigt sich, was passiert, wenn Menschen meinen, sich über andere erheben zu können.

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Claudia K., 06.07.2018

    Aus dem Klappentext:

    Felicitas hat trotz ihrer jüdischen Wurzeln Nazideutschland überlebt. Ein unerwartetes Erbe führt die junge Frau Anfang der 1960er-Jahre in den Süden der Vereinigten Staaten, mitten hinein in die brodelnden Rassenunruhen. Trotz aller Warnungen freundet sie sich mit ihren schwarzen Nachbarn an - und macht sich damit rasch Feinde, die bereit sind, bis zum Äußersten zu gehen. Welchem ihrer neuen Nachbarn kann sie trauen?



    Yes we can

    Wer hätte 1963 gedacht, dass die USA mal einen schwarzen Präsidenten haben wird?
    Der Süden der USA spielt zu diesem Zeitpunkt verrückt.
    Hass und Gewalt haben Einzug gehalten. Gewalt erzeugt Gegengewalt.
    Die Luft brennt und mitten in diesem Krieg zwischen Schwarz und Weiß stolpert Felicitas, das jüdischd Mädchen, dem Hass und Gewalt nicht fremd ist.

    Dieses Buch hat mich von Anfang an in seinen Bann gezogen, ich konnte es nicht mehr aus der Hand legen und möchte behaupten, es ist eins der besten Bücher, die ich je gelesen habe und dies waren bei durchschnittlich 2 pro Woche nicht wenig.

    Die Autorin hat eine Atmosphäre geschaffen, wo man als Leser das Gefühl hatte, mittendrin im Geschehen zu sein und die heiße Luft von Mississippi zu atmen.
    Man spürte das unterschwellig Brodeln, die aufgeheizte Stimmung und das Leid der schwarzen Bevölkerung.

    Es wurde von Anfang an eine Spannung aufgebaut, die sich immer mehr gesteigert hat.

    Ein Buch voller Emotionen.

    Gerade in der heutigen Zeit, wo wieder der Hass gegen Fremden-und Anderssein regiert, ist dieses Buch auch ein Mahnmal und wichtiger denn je.

    Sicher handelt es sich dabei um eine fiktive Geschichte, aber gepaart mit realen, geschichtlichen Details, wie z.B. dem Rassenhass, Zitate von Martin Luther King, den Drogenproblemen und Drogenschmuggel im Vietnamkrieg, dem Tod Kennedys, wirkt es, als ob sie sich genau so abgespiegelt haben könnte.

    Ausschlaggebend war sicher auch die Ausarbeitung der Charaktere.
    Dies ist der Autorin hervorragend gelungen.
    Jeder für sich hatte eine eigene Persönlichkeit, sie sind authentisch und man hat sie sofort gemocht, oder abgelehnt.

    Meine Lieblingsperson war Birdie. Die alte Dame hat mehr als einmal gezeigt,
    dass man mit Verständnis, Liebe und Vergebung die Welt ein klein wenig besser machen kann.

    Ich vergebe 5 Sterne und bedanke mich bei der Autorin für dieses außergewöhnliche Lesevergnügen und für eine Lehrstunde in Nächstenliebe.

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ingrid S., 01.05.2018

    Felicitas, eine junge deutsche Fotografin mit jüdischen Wurzeln, die als Kind den Holocaust überlebt hat, erbt ein Haus in Mississippi in den Südstaaten der USA. Sie wagt den Sprung ins Ungewisse, beginnt ein neues Leben und ahnt nicht wie stark die Rassentrennung in dieser Gegend gelebt wird. Mit ihrer unbefangenen Art gewinnt sie sowohl bei der weißen, wie auch bei der schwarzen Bevölkerung bald Freunde. Dass sie damit aber in Schwierigkeiten kommt wird ihr erst mit der Zeit klar. Und so wird es für sie richtig gefährlich, denn der Ku-Klux-Klan ist nicht untätig. Unglaublich wieviel Hass hauptsächlich von der weißen Bevölkerung gegen die Schwarzen da ist. Wem kann Felicitas da noch trauen?
    Der junge Sheriff Landon ist besorgt um sie und hilft ihr immer wieder, doch Felicitas ist nicht klar, was für eine Rolle er spielt. Es geschehen schlimme Dinge. Auch ihre Freundin in Deutschland ist sehr beunruhigt wegen ihr, recherchiert und macht sich schließlich auf den Weg in die USA , wo sie bei den Eltern ihres Freundes, einem amerikanischen Soldaten, der in Vietnam stationiert ist, wohnen kann.
    Ein sehr beeindruckender Roman. Großartig wie Elisabeth Büchle darin die Themen Rassentrennung, Drogenhandel und Vietnamkrieg zu einer spannenden Geschichte verknüpft hat. Sie hat die Atmosphäre der Sechziger Jahre sehr gut eingefangen und interessante Persönlichkeiten geschaffen, ganz besonders Felicitas, eine faszinierende Frau. Mir gefällt auch, wie gut sie die historischen Hintergründe recherchiert und im Buch verarbeitet hat. Ebenfalls sind ihre Naturbeschreibungen wunderschön.
    Das Buch ist leicht zu lesen und sehr spannend. So spannend, dass ich es kaum aus der Hand legen konnte. Den Wechsel der Schauplätze in den Kapiteln zwischen Deutschland, den Südstaaten und Vietnam finde ich sehr gelungen. Alles in allem wieder ein ausgezeichneter Roman von Elisabeth Büchle, der mir in nachhaltiger Erinnerung bleiben wird und den ich absolut weiterempfehlen kann.

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