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  • 5 Sterne

    14 von 19 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Dreamworx, 06.03.2020

    Als Sohn eines Malers wächst Raffael Sanzio nach dem frühen Tod seines Vaters bei seinem Onkel in Urbino auf und erhält schon bald aufgrund seines großen Maltalents den Meisterstatus. Schon bald, nachdem sein Jugendfreund Daniele sich verabschiedet hat, um in Rom Priester zu werden, muss Raffael aus politischen Gründen fluchtartig seine Heimat verlassen und macht sich auf den Weg nach Perugia, um dort unter seinem Vorbild Vannuci zu arbeiten. Über einen Mäzen gelangt Raffael erst nach Siena, dann nach Florenz und Rom, wo er sich in die Bäckerstochter Margherita Luti verliebt, die von da an als seine Muse gilt. Papst Julius II. beauftragt Raffael für einige Altarbilder, wo dieser auch auf Leonardo da Vinci und Michelangelo trifft, die bereits als Maler in den Diensten des Papstes stehen…
    Noah Martin hat mit „Raffael – Das Lächeln der Madonna“ einen fulminanten historischen Roman vorgelegt, der Fiktion und Realität auf wunderbare Weise miteinander verschmelzen lässt und den Ausnahmekünstler Raffael sowie die spannende Zeit der Renaissance wieder zum Leben erweckt. Der Erzählstil ist flüssig, farbenprächtig und fesselnd, schon mit den ersten Zeilen wird der Leser in die italienische Hochrenaissance zurückversetzt, wo er den begabten Maler Raffael Sanzio schon in jungen Jahren kennenlernt und ihm bei seiner Entwicklung zu einem der bedeutendsten Künstler seiner Zeit begleiten darf. Währenddessen gibt der Autor mit viel Kunstverstand und sehr gut recherchiert die gesellschaftlichen Entwicklungen dieser Zeit wieder und malt mit Worten das Bild einer Epoche voller Machtkämpfe, den Einfluss der Kirche sowie politischer Umbrüche, wobei er wahre Begebenheiten mit Fiktion auf sehr gekonnte Art miteinander verbindet. Dabei bedient er sich auch bekannter Persönlichkeiten wie den Borgias oder Leonardo da Vinci und Michelangelo, die Raffaels Leben und Wirken auf prägende Weise gekreuzt haben. Gleichzeitig lässt Martin auch Raum für Raffaels Liebe zu Margarethe Luti und den Werdegang seines erfundenen Jugendfreundes Daniele.
    Die Charaktere sind fein gezeichnet und sprühen voller Leben, wirken glaubwürdig und authentisch in ihren Eigenschaften, so dass der Leser sie gern durch die Seiten begleitet. Raffael ist schon in jungen Jahren als Maler ein Ausnahmetalent, der alles seiner Kunst unterordnet. Er gerät politisch immer wieder zwischen die Fronten, dabei ist er ein Mann, der trotz seines Talents auf dem Boden geblieben ist. Sein Herz hat er an Margherita Luti verschenkt, die ihm Zeit seines Lebens eine Muse war, doch geheiratet hat er nie. Michelangelo, ebenfalls ein herausragender Maler, ist herablassend und abweisend. Er lässt keine andere Künstlerbegabung neben seiner eigenen gelten, was auf einen gewissen Neid und Unsicherheit hindeutet, die er geschickt durch seine arrogante Art zu kaschieren sucht. Leonardo da Vinci war für Raffael ein Lehrmeister. Aber auch Daniele, Piero Petrucci und Margherita Luti spielen eine bedeutende Rolle in Raffaels Leben und dieser Geschichte.
    Mit „Raffael – Das Lächeln der Madonna“ hat Noah Martin eine opulente und packende Hommage an den Maler Raffael Sanzio erschaffen, die den Leser Geschichte hautnah miterleben lässt und dem Künstler über die Schulter sehen darf. Wunderbar inszeniert, absolute Leseempfehlung für einen Romangenuss der Extraklasse!

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  • 3 Sterne

    10 von 13 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Claudia R., 17.02.2020

    Opulenter Historienroman
    Im April jährt sich Raffael Sanzios Todestag zum 500. Mal. In die Kunstgeschichte ist er als DER Maler der Madonnen eingegangen und so versucht auch der Kunsthistoriker Noah Martin dem Renaissancekünstler gerecht zu werden. Sein großes Interesse an der Zeit und ihren weltberühmten Malern, Künstlern und Wissenschaftlern und vor allem an der Politik der Kirche und der europäischen Königshäusern, widerspiegelt jede Zeile dieses Buches. Der Autor präsentiert eine Fülle von historischen Figuren, die auf dem Schachbrett der Geschichte ihre Interessen am Land und Besitz des jeweiligen Gegners hin-und herschoben, allen voran die Kirche unter einem Borgia-Papst und seine Anhängern. Und hier überfordert der Autor seinen an Raffael interessierten Leser. Auch wenn er dessen Lebensgeschichte immer wieder aufgreift, bleibt sie hinter den Intrigen, Komplotten und Kriegsschilderungen zurück. Hier droht der Leser den Überblick zu verlieren, was zu Lasten der literarischen Figur Raffael geht. Er bleibt zu blass. Ihn und sein Schaffen im Mittelpunkt der Geschichte zu sehen, das hätte ich mir von dem Buchtitel „Raffael- Das Lächeln der Madonna“ erhofft.

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  • 5 Sterne

    4 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    ikatzhorse2005, 25.02.2020 bei bewertet

    Raffael - Das Lächeln der Madonna ein historischer Debütroman von Noah Martin erschienen im Droemer Verlag
    Der Roman um Raffael, den berühmten Maler der Renaissance, hat mich richtig begeistert. Der hohen Anspruch, verpackt auf 640 Seiten hat mich
    auf jeder Seite bis zum Ende gefesselt und mir wunderbare Lesestunden beschert.
    Beim Lesen entfaltet sich ein historischer Epos, der von bewegten Zeiten, Machtkämpfen, Päpsten und Heiligen sowie Künstlern seiner Zeit erzählt. Die Geschichte um Raffael Sanzio aus Urbino, der es zu Lebzeiten als Günstling, Hofmaler und Bauherr des Papstes bis in den Vatikan nach Rom schafft, fasziniert durch Fakten und Fiktion. Die Rivalitäten, die Spitzen und der Konkurrenzkampf zwischen Raffael und Michelangelo, die Freundschaft zu Leonardo da Vinci sowie das taktvolle Vorgehen zwischen den politischen und persönlichen Ränkespielen der Mächtigen und nicht zuletzt Raffaels Liebe zu Margeritha halten die Spannung äußerst hoch. Noah Martin hat einen vielschichtigen Roman kreiert, der durch seine sprachlich exzellente Ausarbeitung angenehm zu lesen ist. Besonders gut haben mir dabei die Ausführungen zum Arbeiten mit den Farben und die künstlerischen Aspekte gefallen. Der Autor wählt seine Worte mit Bedacht, wobei man die Detailtreue in jedem Satz spürt. Auffallend angenehm zieht sich die zeitgerechte Sprache sowie nachvollziehbare Handlungen der Protagonisten wie ein roter Faden durch das Buch. Der mitreißende, bewegende und akribische Schreibstil setzt ein hohes Wissen dieser Zeit sowie eine hervorragende Recherche des Autors voraus. Die Dialoge differenzieren zwischen liebevoll, intelligent, informativ, von scharfen Engelszungen begleitend über verschlagen und intrigant.
    Noah Martin hat einen innigen Roman geschrieben, der voller Lebendigkeit strotzt und den Leser an farbenprächtige Handlungsorte versetzt. Vom einfachen Mann über den getreuen Soldaten, den ehrwürdig und zutiefst menschlichen Geistlichen bis hin zum Papst wird von unterschiedlichsten Charakteren erzählt. Diese sind ausgezeichnet ausgearbeitet. Detailliert in Erinnerung bleibt mir Raffaels langjähriger Freund und Geistliche, Daniele. Für mich ist er eine der liebsten Figuren in der Geschichte. Er bereichert die Entwicklungen durch seine ehrliche, sympathische Art ungemein. Alle Haupt-und Nebenfiguren finden ihren Platz und bekommen hinreichend Raum in der Erzählung.
    Die tolle Aufmachung des Covers, das Teilbild von der Madonna im Grünen, welches 1505/1506 entstand und das angedeutete Selbstporträt Raffaels runden den Gesamteindruck ab. Die Karte von Italien anno 1500, das Personenregister der jeweiligen Handlungsorte und das Nachwort fand ich sehr hilfreich. Das Lesebändchen unterstreicht die hochwertige Aufmachung.
    Fazit: Noah Martin hat mein Interesse an der interessanten Zeit der Renaissance, den Künstlern und deren Gemälden entfacht. Zeitnah habe ich mich mit den angesprochenen Themen und historischen Persönlichkeiten auseinander gesetzt. Spannend finde ich die Umsetzung der Liebesgeschichte zwischen Raffael und Margeritha. Der Lösung der rätselhaften Ereignisse wurden in einen bunter Rahmen gepackt. Ich finde, eine wirklich gelungene Umsetzung, die trotz Fantasie und Fiktion sehr real erscheint.
    Ich hoffe, Noah Martin wendet sich noch weiteren historischen Persönlichkeiten zu, denn ich finde es ungemein spannend und informativ, diese durch seine Augen zu entdecken!

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    leseratte1310, 29.02.2020 bei bewertet

    Selbst wer mit Malerei nicht viel am Hut hat, dem ist der Maler Raffael ein Begriff und auch die Sixtinische Madonna ist sehr bekannt.
    Raffael Sanzio wächst bei seinem Onkel auf, der schon früh das besondere Talent seines Neffen erkennt. Raffael möchte die Werkstatt seines verstorbenen Vaters übernehmen, doch die politischen Verhältnisse machen ihm einen Strich durch die Rechnung. Er muss fliehen und gelangt nach Siena, wo er die schöne Bäckertochter Margherita kennen- und lieben lernt. Sie wird seine Inspiration. In Rom erwirbt er sich Anerkennung und wird zu einer Art Star. Aber er verstrickt sich dort auch in die Intrigen und Machtspiele.
    Dem Autor Noah Martin gelingt es ganz wundervoll, uns in die Zeit der italienischen Hochrenaissance zu entführen. Sprachlich ist das Buch sehr ausgefeilt; es lässt sich wundervoll lesen. Das Cover des Buches ist ein echter Hingucker. Gut gefallen hat mir auch das Personenverzeichnis und ganz besonders die Karte von Italien um 1500.
    Die Personen und die wechselhafte Zeit sind gut beschrieben, so dass man sich gut in alles hineinfinden kann.
    Raffael Sanzio ist eine interessante Persönlichkeit. Er macht aufgrund seiner Begabung schnell seinen Weg. Dennoch habe ich bei ihm nie die Besessenheit verspürt, die anderen Malern nachgesagt wird. Nur Margherita löst Leidenschaft in ihm aus. Seinen Freund Daniele mochte ich auch sehr gerne. Er ist ein aufrichtiger und wahrhaftiger Priester, was ihnen jenen Zeiten nicht so selbstverständlich ist, wie man am ausschweifenden Leben des Papstes und seinem Umfeld sehen kann. Natürlich sind auch weitere berühmte Personen dieser Zeit dabei.
    Ich habe noch einiges über die Zeit und die Malerei gelernt, und es war trotz der vielen Seiten bis zum Schluss fesselnd.
    Ein grandioser Debüt-Roman.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Andrea T., 23.05.2020

    Packende Hommage an einen großen Künstler

    Mit „Raffael – das Lächeln der Madonna“ erwartet den Leser ein packendes und spannendes Portrait eines außergewöhnlichen Renaissance-Künstlers, das 500 Jahre nach dessen Tod ein würdiges Denkmal setzt.
    Raffael Sanzio (Santi) wächst als Halbwaise in Urbino auf. Schnell wird sein außergewöhnliches malerisches Talent bemerkt und er wird bereits vor seinem 20. Lebensjahr zum Meister. Doch die Zeiten sind hart. Gerade die Renaissance zählt in Italien zu den blutigsten Epochen, in denen die freien und selbstbewussten Stadtstaaten Oberitaliens gegen den machtbewussten Kirchenstaat und den Machtinteressen der Französen erbittert Widerstand leisten. Und so muss auch Raffael früh aus seiner Heimat fliehen. Auf verschiedenen Stationen (Siena, Florenz, Rom) beleuchtet Noah Martin das Leben des Ausnahme-Talents. Raffael begegnet dabei weiteren Größen seiner Zeit: Leonardo da Vinci und Michelangelo Buonarotti. Gerade zu letzterem entspinnt sich ein harter Konkurrenzkampf, als beide in Rom von Papst Julius II beauftragt werden, die Räumlichkeiten des Vatikans und der Sixtinischen Kapelle zu gestalten…
    „Raffael“ lässt mich als Leser mit einem zufriedenen Eindruck zurück. Nur selten liest man ein so lebendig geschriebenes und auch packendes biographisches Portrait eines Künstlers, dessen Werke wie die „Schule von Athen“ oder die „Sixtinische Madonna“ man kennt, aber als Laie meist wenig vom Leben des Künstlers weiß. Und so hat es mich persönlich gefreut, dass ich diesen biographischen Roman lesen durfte. Noah Martin entwickelt den Roman über einen Zeitraum von mehr ca. 25 Jahren und nimmt den Leser mit auf eine spannende historische Zeitreise. Ihm gelingt es aus meiner Sicht sehr anschaulich die Renaissance zwischen 1494 bis 1520 lebendig werden zu lassen und sich dabei nicht nur auf Raffael und sein Leben zu fokussieren. So schafft er es auch sehr gut die Machtkämpfe in Rom unter den Päpsten Alexander VI und Julius II und seinen Beratern gekonnt zu inszenieren und spannend zu erzählen, aber auch die militärischen Auseinandersetzungen in diesen unruhigen Zeiten anschaulich darzustellen. Ich bekam als Leser einen sehr lebendigen Eindruck und konnte auch viel besser verstehen, in welchen Zeiten Raffael gelebt hat, die sein Leben nicht zuletzt durch die Flucht aus Urbino entscheidend geprägt hat. Mir gefiel, dass Martin eine fiktive Geschichte mit erfundenen Charakteren gekonnt mit historischen Tatsachen und Persönlichkeiten glaubhaft verknüpfen konnte. Viele Nebencharaktere kommen für mich überzeugend rüber. Besonders der künstlerische Konkurrenzkampf zwischen Raffael und Michelangelo, aber auch die Freundschaft zu Leonardo da Vinci sind mein persönliches Highlight des Romans. Man hat richtig das Gefühl den großen Künstlern über die Schulter zu schauen. Und gerade diese Ambivalenz zwischen den Charakteren macht für mich einen besonderen Teil der Handlung aus. Die Liebesgeschichte zwischen Raffael und der Bäckerstochter Margherita Luti wird tragisch und spannend aufgegriffen. Unter dem Aspekt kann ich Martin die kleinen historischen Ungenauigkeiten dieser Beziehung verzeihen, denn einige der Dinge entsprechen nicht ganz den überlieferten historischen Tatsachen. Letztlich ist es aber gut für die Handlung und die Entwicklung des Charakters Raffael, dessen Muse Margherita war. Und so hat man schon das Gefühl, dass es gerade ihr Lächeln ist, das in einigen Madonna-Darstellungen von Raffael verewigt wurde.
    Insgesamt positiv habe ich auch aufgenommen, mit welcher kunstgeschichtlichen Akribie Noah Martin die Geschichte erzählt. Als Leser erhalte ich einen gut fundierten Eindruck, wie damals Fresken entstanden sind und wie das Leben eines Lehrlings in Meisterwerkstätten war. Das allein macht den Roman schon zu einer lesenswerten Geschichte. Der Schreibstil und die sehr lebendige Erzählweise machen es dem Leser zusätzlich sehr einfach, in die Welt der Renaissance – in Raffael’s Lebenswelt - einzutauchen. Man spürt, mit welcher Faszination Noah Martin auf das Leben des Künstlers zurückblickt. Ich persönlich finde, dass dem Autor eine sehr opulente, würdige literarische Hommage für den Renaissance-Künstler gelungen ist, der auch 500 Jahre nach seinem Tod nichts von seiner Faszination verloren zu haben scheint.
    Mein Fazit: Opulent erzählte biographische Lebensgeschichte eines faszinierenden Ausnahmekünstlers. Stark bebildert, lebendig und spannend erzählt. Überzeugendes Portrait, das meine klare Leseempfehlung hat.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    ann-marie, 06.03.2020

    Kunst in Romanform – eine gelungene und lesenswerte Kombination

    Noah Martin, Autor des mehr als 600 Seiten starken Romans über einen der berühmtesten italienischen Maler der Renaissance, Raffael Sanzio, beschreibt in einem flüssigen, verständlichen und einfühlsamen Schreibstil Leben und Arbeit(en) dieses Malers. Dabei wird sowohl der historisch überlieferte Lebenslauf des Malers als auch sein Lebenswerk dem Leser nähergebracht. Dabei wird nicht nur seinen Verbindungen zum Vatikan, insbesondere zu Papst Julius und dann Papst Leo schriftstellerisch Rechnung getragen, sondern auch seiner Verzweiflung Ausdruck gegeben, die Raffael in Bezug auf die Intrigen und politischen Schachzüge der katholischen Kirche zur Zeit der Renaissance empfindet.
    Aber auch Raffael's Privatleben wird gekonnt in die Romanhandlung eingebettet und beschrieben. Zwar gibt es keine eindeutigen historischen Beweise, über eine Liebesbeziehung zwischen dem Maler und Margherita Luti, wie der Autor zugibt, doch klingt sie überaus glaubwürdig und wirkt überzeugend.
    Obwohl der Autor in seinem Roman sehr vielen Figuren Raum gibt, verliert man auf den folgenden Seiten doch nie den Überblick. Erleichtert wird dies vor allem auch durch das umfangreiche Personenregister, das der dann folgenden Romanhandlung vorangestellt wird. Durch den angenehmen und flüssigen Schreibstil des Autors lernt man beeindruckende Charaktere kennen, die mit durchaus verständlichen und nachvollziehbaren Schwächen – aber auch Stärken ausgestattet wurden.
    Ein gelungener und hervorragend recherchierter Roman, der jedem Kenner und Liebhaber historischer Romane sehr zu empfehlen ist.

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Drachenflieger, 09.03.2020

    Emotionsgeladen
    Früh verliert Rafael Sanzio seinen Vater und muss fortan den Lebensunterhalt für die Familie verdienen. Als junger Maler schafft er es, sich mit 17 Jahren schon Meister nennen zu dürfen und zieht in die Welt, um politischen Umwälzungen und Glaubenskriegen aus dem Weg zu gehen.

    Seinen Fokus Rom behält er immer im Auge und er schafft es tatsächlich durch Freunde seiner Künste bis in die höchsten Kreise des Vatikans zu gelangen und für den Papst zu malen.

    Wir erlangen Einblicke in die Machtstrukturen des Vatikans und das geheime Leben hinter diesen dicken Mauern, das gefüllt ist mit verbotener Liebe, Verrat und Intrigen.

    Unbedingt möchte Rafael den großen Michelangelo und Leonardo da Vinci kennenlernen und dessen Werke studieren, um noch besser zu werden. Doch während Michelangelo nur alleine arbeiten will und gegenüber den anderen Malern nur Verachtung übrig hat und Ränke schmiedet, verbindet Rafael schon bald eine innige Freundschaft mit Leonardo da Vinci.

    Während Rafael immer berühmter wird, so wird auch die Sehnsucht nach seiner großen Liebe Margherita Luti immer größer. Sie wurde jedoch in die mächtige Familie der Petrucci verheiratet und so bleiben Rafael nur seine Madonnenbilder, denen er das Antlitz Margheritas verleiht, um ihr nahe zu sein. Bis er sie eines Tages in Rom entdeckt….

    Ein sehr emotionsgeladener Historienroman, den man so leicht nicht aus der Hand legt.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    lialuna, 03.03.2020 bei bewertet

    Ein toller Roman für geschichtsinteressierte Leser

    In "Raffael" erzählt Noah Martin die Lebensgeschichte einer der bedeutendsten Maler der Renaissance. Von seiner Jugend ab 1494 in Urbino bis zu seinem frühen Tod 1520 darf der Leser Raffael begleiten. Aber nicht nur ihn lernt man während der Lektüre kennen. Der Autor schreibt über die Medici und die Borgia und ihre Intrigen und Machtspiele im Vatikan. Blutige Schlachten sind ebenso Teil des Romans wie die Schönheit der Kunst und ihre Erschaffer wie Michelangelo und Leonardo da Vinci.
    Obwohl ich solche dicken Schmöker oft als E-book bevorzuge, habe ich mich bei Raffael für die gedruckte Ausgabe entschieden. Nach dem ich eine Leseprobe gelesen hatte, hatte ich schon vermutet, dass ich während des Lesens häufiger in das Personenverzeichnis am Anfang blättern werde. So war es dann auch und das finde ich bei einem gedruckten Buch einfacher zu bewerkstelligen. Außerdem ist die gesamte Aufmachung sehr stimmig: Cover, Lesebändchen, Papierqualität. Dieses Buch ist ein echtes Schmuckstück.
    Neben den äußeren Werten haben mich aber auch die inneren überzeugt. Ich wusste vor dem Lesen dieses Buches nur wenig über Raffael und über die Geschichte Italiens in der Renaissance. Einiges habe ich nun dazulernen dürfen. Wer sich für die geschichtlichen Hintergründe interessiert und sich von einer Fülle an Personen und Fakten nicht abschrecken lässt, findet mit Raffael einen wunderbaren Roman.

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  • 5 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    bookloving, 11.05.2020 bei bewertet

    *GROSSARTIGER HISTORISCHER ROMAN*
    Mit seinem großartigen Debüt „Raffael - Das Lächeln der Madonna“ hat der deutsche Autor und Kunsthistoriker Noah Martin einen lehrreichen und äußerst fesselnden historischen Roman über Raffael Sanzio, einen der bedeutendsten Maler der Renaissance, vorgelegt, dessen Todestag sich in diesem Jahr zum 500. Mal jährt. Mit einer interessanten Mischung aus packendem Abenteuerroman, tragischer Liebesgeschichte und anschaulicher Vermittlung von kunsthistorischen Details und geschichtlichen Fakten ist Noah Martin ein opulentes, überaus überzeugendes Epos gelungen, das Fans von anspruchsvollen, historischen Romanen begeistern wird.
    Gekonnt entführt uns Martin in seiner packenden und wendungsreichen Geschichte ins Italien zur Zeit der Renaissance. Es ist eine kulturhistorisch äußerst faszinierende Epoche in der einzigartige Kunstwerke, grandiose Bauwerke und bedeutende Gemälde geschaffen wurden, die noch heute zu den bedeutendsten Werken der Menschheit zählen. Mühelos tauchen wir dank des wort- und bildgewaltigen Schreibstils in die atemberaubende Kulisse des reichen Oberitaliens mit seinen unzähligen Stadtstaaten und Provinzen ein und erleben eine schillernde, bewegte Zeit voller Intrigen, Korruption, Mordkomplotte und grausamer Eroberungskriege.
    Im Mittelpunkt des Romans steht das kurze, aber ereignisreiche Leben, die künstlerische Entwicklung und das überaus produktive Schaffen des jungen Raffael Sanzios (1483-1520), einem wahren Universalgenie und bedeutendsten Meister der Hochrenaissance, und natürlich auch die verwickelte, tragische Geschichte über seine heimliche Liebe zur hübschen Bäckerin Margherita Lutti aus Siena. In einem weiteren Handlungsstrang begleiten wir den jungen Daniele, einen Freund Raffaels aus Urbino, während seiner klerikalen Laufbahn in Rom und haben Anteil an seinen aufreibenden Erlebnissen als Schreiber des umtriebigen Monsignore Bernardo Dovizi im Vatikan.
    Äußerst detailverliebt und opulent hat Martin seine Handlung mit zahlreichen faszinierenden Hintergrundgeschichten angelegt und die fesselnde Lebens- und Liebesgeschichte Raffaels darin eingebettet. Im Laufe der vielschichtig angelegten Handlung begegnen wir etlichen bekannten historischen Persönlichkeiten. Glücklicherweise ist dem Roman mit dem “Dramatis personae“ ein äußerst umfangreiches Personenverzeichnis vorangestellt, so dass man stets den Überblick über die äußerst zahlreichen fiktiven Figuren sowie die historisch verbürgten Persönlichkeiten behält. Die etwas verwirrende Anzahl der Charaktere lässt sich jedoch nach einigen anfänglichen Schwierigkeiten sehr gut zuordnen. Zur besseren Einordnung und Orientierung findet sich auf den Vorsatzblätter zudem eine hübsche, farbig illustrierte Landkarte von Italien anno 1500, in die neben der Kennzeichnung der unterschiedlichen Herrschaftsgebiete auch die wichtigsten Schauplätze der Geschichte eingezeichnet sind.
    Ob nun die brutalen Schlachtszenen von Cesare Borgias Kriegszügen, Szenen aus dem Alltag hinter den Mauern des Vatikans mit intriganten Kardinälen und dem machtbesessenen, skrupellosen Papst Alexander VI. oder Raffaels Erlebnisse während seines rastlosen Schaffens und seine Begegnungen mit den berühmten Künstlern Michelangelo oder Leonardo da Vinci – Martin ist es hervorragend gelungen, ein facettenreiches Sittengemälde jener Zeit zu zeichnen. Gekonnte bringt er uns auch die damaligen Zustände in den Städten, die Alltagsprobleme der einfachen Bevölkerung sowie die hochkomplexe politische Lage nahe.
    Hervorragend hat der Autor die sorgfältig recherchierten historischen Details zu den gesellschaftlichen, kunsthistorischen und politischen Hintergründen der damaligen Zeit mit seiner interessant inszenierten und sehr spannenden fiktiven Geschichte verwoben, die mit ihren zahlreichen Erzählsträngen und häufigen Szenenwechseln für viel Abwechslung sorgt. Wie der Autor in seinem sehr interessanten Nachwort erläutert, hat er sich bemüht der belegten Historie in seinem Roman gerecht zu werden, geht aber auch darauf ein, dass er sich natürlich einige künstlerische Freiheiten genommen und historische Fakten verändert hat.
    Die detaillierten, lebendigen Beschreibungen der zahlreichen, vielschichtig ausgearbeiteten Charaktere und Schauplätze wirken äußerst authentisch und facettenreich, so dass man sich als Leser alles sehr plastisch vorstellen und mühelos in die damalige Zeit eintauchen kann. Der lebendige und sehr ausdrucksvolle Schreibstil des Autors ist sehr angenehm zu lesen, wobei für meinen Geschmack einige Dialogen sprachlich allerdings etwas zu modern geraten sind.
    Äußerst lehrreich sind auch viele Passagen, in denen auf die Herstellung der damals verwendeten Farbpigmente, seinen Entwurfsmethoden und speziellen Vorbereitungsprozesse bei seinen Gemälden und Fresken eingegangen wird. Sehr ausführlich und anschaulich erläutert Martin Raffaels besondere künstlerische Stilmittel beispielsweise bezüglich Komposition, Lichtwirkung oder Anatomie sowie seine interessanten Studien zur Perspektive. Trotz seiner recht kurzen Schaffensphase hat ein umfangreiches Werk hinterlassen, das wir auch heute noch als beeindruckende Altar- und Madonnenbilder, prächtigen Gemälden sowie den grandiosen Ausmalungen der Stanzen im Vatikan bewundern können.
    Dieser Roman hat mich auf jeden Fall neugierig auf die Arbeiten dieses außergewöhnlich talentierten Künstlers aus der Renaissance gemacht und ist zugleich eine wundervolle Liebeserklärung an Raffael und sein Schaffen.
    FAZIT
    Ein beeindruckender, fesselnder historischer Roman zu Zeiten der italienischen Renaissance – opulent, mitreißend erzählt, hervorragend recherchiert, und äußerst lehrreich. Ein großartiges, sehr lesenswertes Debüt!

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    ikatzhorse2005, 25.02.2020

    Der Wunderknabe aus Urbino
    Raffael - Das Lächeln der Madonna ein historischer Debütroman von Noah Martin erschienen im Droemer Verlag
    Der Roman um Raffael, den berühmten Maler der Renaissance, hat mich richtig begeistert. Der hohen Anspruch, verpackt auf 640 Seiten hat mich
    auf jeder Seite bis zum Ende gefesselt und mir wunderbare Lesestunden beschert.
    Beim Lesen entfaltet sich ein historischer Epos, der von bewegten Zeiten, Machtkämpfen, Päpsten und Heiligen sowie Künstlern seiner Zeit erzählt. Die Geschichte um Raffael Sanzio aus Urbino, der es zu Lebzeiten als Günstling, Hofmaler und Bauherr des Papstes bis in den Vatikan nach Rom schafft, fasziniert durch Fakten und Fiktion. Die Rivalitäten, die Spitzen und der Konkurrenzkampf zwischen Raffael und Michelangelo, die Freundschaft zu Leonardo da Vinci sowie das taktvolle Vorgehen zwischen den politischen und persönlichen Ränkespielen der Mächtigen und nicht zuletzt Raffaels Liebe zu Margeritha halten die Spannung äußerst hoch. Noah Martin hat einen vielschichtigen Roman kreiert, der durch seine sprachlich exzellente Ausarbeitung angenehm zu lesen ist. Besonders gut haben mir dabei die Ausführungen zum Arbeiten mit den Farben und die künstlerischen Aspekte gefallen. Der Autor wählt seine Worte mit Bedacht, wobei man die Detailtreue in jedem Satz spürt. Auffallend angenehm zieht sich die zeitgerechte Sprache sowie nachvollziehbare Handlungen der Protagonisten wie ein roter Faden durch das Buch. Der mitreißende, bewegende und akribische Schreibstil setzt ein hohes Wissen dieser Zeit sowie eine hervorragende Recherche des Autors voraus. Die Dialoge differenzieren zwischen liebevoll, intelligent, informativ, von scharfen Engelszungen begleitend über verschlagen und intrigant.
    Noah Martin hat einen innigen Roman geschrieben, der voller Lebendigkeit strotzt und den Leser an farbenprächtige Handlungsorte versetzt. Vom einfachen Mann über den getreuen Soldaten, den ehrwürdig und zutiefst menschlichen Geistlichen bis hin zum Papst wird von unterschiedlichsten Charakteren erzählt. Diese sind ausgezeichnet ausgearbeitet. Detailliert in Erinnerung bleibt mir Raffaels langjähriger Freund und Geistliche, Daniele. Für mich ist er eine der liebsten Figuren in der Geschichte. Er bereichert die Entwicklungen durch seine ehrliche, sympathische Art ungemein. Alle Haupt-und Nebenfiguren finden ihren Platz und bekommen hinreichend Raum in der Erzählung.
    Die tolle Aufmachung des Covers, das Teilbild von der Madonna im Grünen, welches 1505/1506 entstand und das angedeutete Selbstporträt Raffaels runden den Gesamteindruck ab. Die Karte von Italien anno 1500, das Personenregister der jeweiligen Handlungsorte und das Nachwort fand ich sehr hilfreich. Das Lesebändchen unterstreicht die hochwertige Aufmachung.
    Fazit: Noah Martin hat mein Interesse an der interessanten Zeit der Renaissance, den Künstlern und deren Gemälden entfacht. Zeitnah habe ich mich mit den angesprochenen Themen und historischen Persönlichkeiten auseinander gesetzt. Spannend finde ich die Umsetzung der Liebesgeschichte zwischen Raffael und Margeritha. Der Lösung der rätselhaften Ereignisse wurden in einen bunter Rahmen gepackt. Ich finde, eine wirklich gelungene Umsetzung, die trotz Fantasie und Fiktion sehr real erscheint.
    Ich hoffe, Noah Martin wendet sich noch weiteren historischen Persönlichkeiten zu, denn ich finde es ungemein spannend und informativ, diese durch seine Augen zu entdecken!

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    KristallKind, 15.02.2020

    Raffael wächst im Hause seines Onkels in Urbino auf, der das außergewöhnliche Talent seines Neffen für die Malerei entdeckt. Sehr jung lässt sich Raffael zum Meister ausbilden, um die Werkstatt seines verstorbenen Vaters zu leiten. Kaum in diesem Beruf angekommen, muss er aus politischen Gründen fliehen und gelangt über prägende Aufenthalte in Perugia, Siena und Florenz nach Rom, wo er sich mit seiner Gabe zum Superstar der Malerei entwickelt.

    Ich kann es kaum glauben, dass dieses Buch ein Debüt sein soll! Es wirkt in seiner sprachlichen und inhaltlichen Ausarbeitung vollkommen rund, und in jedem Satz spürt man die liebevolle Sorgfalt des Autors. Ich bin begeistert!
    Schon das wunderschöne Cover ist ein Schmuckstück für das Bücherregal! Die farbenprächtige Landkarte im inneren Buchdeckel sieht sehr hochwertig aus, genau wie die gewählte Schriftart. Alles passt perfekt zum Thema.
    Noah Martin hat mich in den ersten Kapiteln die Atmosphäre der einfachen und schwierigen Zeit Urbinos zum Ende des 14. Jahrhunderts wahrnehmen lassen, in die Raffael Sanzio hineingeboren wurde. Später dann, auf dem Weg die Karriereleiter des jungen Malers hinauf, erhielt ich Einblicke in die Herstellung von Fresken und Farben, die Ohnmacht der einfachen Bürger gegen den Klerus und den Adel, bis hin zu den unfassbaren Ränkeschmieden, politischen Auseinandersetzungen und zutiefst weltlichen Ausschweifungen des Papstes und seiner Getreuen. Die Beschreibungen von Orten, Personen und Handlungen sind sehr bildlich und gelungen, nie langweilig. Mir war, als wäre ich stets mitten im Geschehen dabei.
    Es war mir nicht klar, wie nahe sich die Künstler Raffael, Michelangelo und Leonardo da Vinci als Freunde und Gegner in der Kunst wirklich waren, und welchen Stellenwert die Malerei in dieser Zeit hatte. Es muss atemberaubend und aufregend gewesen sein. Natürlich gab es auch Schattenseiten dieser Epoche, auch dies wird hier keinesfalls verschwiegen.
    Die Figur des Raffael war mir in seiner Bodenständigkeit sehr sympathisch, allerdings bin ich mir nicht ganz im Klaren darüber, ob er sein Genie nur als Mittel zum Zweck gesehen hat. Hier fehlte mir etwas die Leidenschaft und Freude für die Arbeit, die ich nur in den Momenten fühlen konnte, in denen er seine geliebte Margherita gemalt hat. Vielleicht war es so, wer weiß? Besonders ins Herz geschlossen habe ich Raffaels Freund Daniele, der über die ganzen Jahre seine Rolle als Geistlicher aufrichtig und würdevoll gelebt, und sich dabei immer einen wachen Blick auf das Richtige bewahrt hat.
    „Raffael - Das Lächeln der Madonna“ ist nicht nur eine Erzählung über den Werdegang des Malers Raffael Sanzio, sondern auch ein Porträt über das Lebensgefühl zum Beginn der Renaissance mit ihren politischen Machtspielen und der aufstrebenden Entwicklung von Kunst und Bildung. Die gute Recherche des Autors macht den Roman glaubhaft zu einer lebendigen Geschichtslektion.

    Mir hat das Buch viel Freude gemacht und mich sogar dazu verführt, über eine Reise nach Rom nachzudenken. Ich würde mir weitere historische Romane dieser Art wünschen, die mich der Kunst näher bringen!

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Herbstrose, 01.03.2020

    Raffael (Raffaello Sanzio da Urbino 1483-1520) war gerade mal 11 Jahre alt, als sein Vater verstarb und er bald schon dessen Malschule weiterführen musste. Unterstützung erhielt er dabei von seinem Onkel, der Raffaels außergewöhnliches Talent frühzeitig erkannte. Sehr früh erwarb er den Titel eines Maestro. Nach Aufenthalten und Weiterbildung in Perugia und Siena ging er als 21Jähriger nach Florenz, wo er von florentinischen Adligen bereits die ersten großen Aufträge erhielt. Im Alter von 25 Jahren zog es ihn nach Rom, um dort seine großen Vorbilder Michelangelo und Leonardo da Vinci zu treffen. Papst Julius II. beauftragte Raffael, zunächst die päpstlichen Gemächer im Apostolischen Palast mit monumentalen Fresken auszuschmücken, bevor er nach dem Ableben von Dombaumeister Bramante von Papst Leo X. zum neuen Baumeister der Peterskirche ernannt wurde. Neben seinen zahlreichen Arbeiten für den Vatikan erhielt er auch sehr viele private Aufträge, die er aus Zeitmangel teilweise von seinen Mitarbeitern und Schülern ausführen lassen musste.

    Raffael blieb vermutlich unverheiratet, war jedoch lange Zeit mit Maria, einer Nichte Kardinal Dovizis verlobt und hatte bis zu seinem Tod eine Geliebte, Margaretha Luti, die unter dem Namen Fornarina bekannt ist und die er in mehreren seiner Werke verewigt hat. 1520, im Alter von nur 37 Jahren, verstarb er an einer unbekannten Krankheit mit hohem Fieber. Auf eigenen Wunsch wurde er im Pantheon in Rom bestattet.

    „Raffael – Das Lächeln der Madonna“ ist der erste Roman des deutschen Autors Noah Martin, der in Berlin Kunstgeschichte studierte. Laut eigenen Angaben ist er fasziniert von der Zeit der Renaissance und ihren Künstlern. Nach zahlreichen Reisen an die Schauplätze in Italien entstand diese fiktive Geschichte, die jedoch die belegte Historie zum Hintergrund hat.

    Am 6. April 2020 jährt sich der Todestag des Malers Raffaello (Raphaello) Sanzio da Urbino, der hierzulande unter dem Kurznamen Raffael bekannt ist, zum 500. mal, was für den Droemer-Verlag der Anlass war, dieses wunderschöne Buch herauszubringen. Doch nicht nur die Ausstattung des Buches mit seinem herrlichen Cover, dem ausführlichen Personenverzeichnis und der farbenprächtigen Landkarte im Innern begeistern, sondern auch die gründliche Recherche und der ausgereifte Schreibstil des Autors, die packende Handlung und die unglaublich lebendig beschriebenen faszinierenden Figuren. Neben Raffaels künstlerischem Werdegang erfährt man auch vieles aus der Zeit der Renaissance, nimmt Anteil an am Leben der Protagonisten, erlebt die Ausschweifungen des Klerus, taucht ein in die Ränkespiele des Vatikan und ist bei den daraus entstandenen blutigen Feldzügen hautnah dabei – eine aufregende und spannende Lektion in Kunst und Geschichte! Mich hat dieses Buch gefesselt und begeistert.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Marakkaram, 21.02.2020

    ** Eines Tages werde ich so unangreifbar sein wie Leonardo, versprach er sich. Was immer dafür nötig ist, was immer es kostet. Kein Petrucci und kein anderer wird mir je wieder einfach nehmen können, was ich liebe. **
    Ein lebendiger, farbenprächtiger historischer Roman, der Raffael von seiner Jugend bis zu seinem viel zu frühen Tod begleitet. Dennoch ist es keine Biografie, sondern eine fiktive Geschichte, die an ein paar Eckdaten und historischen Figuren angelehnt ist (was im Anhang präzise aufgeschlüsselt wird).
    Einen großen Part der fiktiven Seite nimmt Raffaels lange Zeit unerfüllte Liebe zur Bäckerstochter Margarethe, der Frau eines Petrucci, ein. Aber auch Leonardo da Vinci und Michelangelo finden sich an seiner Seite.
    Doch es dreht sich nicht alles nur um die Kunst. Es geht um Rivalität, Intrigen und Machtspielchen. Man bekommt tiefe Einblicke in Politik und Kirche. Es ist die Zeit der Borgias auf dem Papstthron und ihrer legendären Feldzüge, aber auch der Umbrüche, Neuwahlen, Korruption und Geldnot der Päpste. Das ist schon sehr spannend.
    Durch den lebendigen und bildhaften Schreibstil taucht man sofort in die Renaissance ein. Und auch wenn es, wie in historischen Romanen üblich, eine Vielzahl an Personen, Familien und Zusammenhängen gibt, stellt das kein Problem dar und man braucht das umfangreiche Personenregister nicht unbedingt. Die Charaktere sind so vielschichtig und authentisch angelegt, dass man sie konkret vor Augen hat. Sie sind präsent und damit auch sofort zugeordnet.
    Das macht den Roman sehr angenehm und flüssig zu lesen. Noah Martin hat mich mit Raffaels Geschichte völlig in seinen Bann gezogen und einmal angefangen ließ sich das Buch nur schwer wieder aus der Hand legen. Manchmal nur, um sich Raffaels Gemälde anzuschauen, denn die damaligen Maltechniken und Bilder der Künstler sind so akribisch recherchiert und beschrieben, dass man gar nicht anders kann.
    Fazit: Ein großartiges Debut, das die Zeit der Renaissance und ihre Maler wieder lebendig werden lässt. 600 Seiten, die ich regelrecht verschlungen habe.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    ann-marie, 06.03.2020 bei bewertet

    Kunst in Romanform – eine gelungene und lesenswerte Kombination

    Noah Martin, Autor des mehr als 600 Seiten starken Romans über einen der berühmtesten italienischen Maler der Renaissance, Raffael Sanzio, beschreibt in einem flüssigen, verständlichen und einfühlsamen Schreibstil Leben und Arbeit(en) dieses Malers. Dabei wird sowohl der historisch überlieferte Lebenslauf des Malers als auch sein Lebenswerk dem Leser nähergebracht. Dabei wird nicht nur seinen Verbindungen zum Vatikan, insbesondere zu Papst Julius und dann Papst Leo schriftstellerisch Rechnung getragen, sondern auch seiner Verzweiflung Ausdruck gegeben, die Raffael in Bezug auf die Intrigen und politischen Schachzüge der katholischen Kirche zur Zeit der Renaissance empfindet.
    Aber auch Raffael's Privatleben wird gekonnt in die Romanhandlung eingebettet und beschrieben. Zwar gibt es keine eindeutigen historischen Beweise, über eine Liebesbeziehung zwischen dem Maler und Margherita Luti, wie der Autor zugibt, doch klingt sie überaus glaubwürdig und wirkt überzeugend.
    Obwohl der Autor in seinem Roman sehr vielen Figuren Raum gibt, verliert man auf den folgenden Seiten doch nie den Überblick. Erleichtert wird dies vor allem auch durch das umfangreiche Personenregister, das der dann folgenden Romanhandlung vorangestellt wird. Durch den angenehmen und flüssigen Schreibstil des Autors lernt man beeindruckende Charaktere kennen, die mit durchaus verständlichen und nachvollziehbaren Schwächen – aber auch Stärken ausgestattet wurden.
    Ein gelungener und hervorragend recherchierter Roman, der jedem Kenner und Liebhaber historischer Romane sehr zu empfehlen ist.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Petra K., 22.03.2020

    Im Mittelpunkt des Buches steht das Leben und Wirken von Raffael, einem der bedeutendsten Maler der Renaissance. Wir begleiten ihn von seiner Jugend in Urbino über Stationen wie Siena und Florenz nach Rom und in den Vatikan bis hin zu seinem frühen Tod. Auf diesem Weg trifft er andere Große seiner Zeit wie Leonardo da Vinci und Michelangelo sowie Mächtigen der Politik und der Kirche wie die Borgia und die Medici.

    Der Schreibstil ist absolut überzeugend, zu keinem Zeitpunkt fühlte ich mich schlecht unterhalten. Das kurze Leben Raffaels füllt gekonnt mehr als 600 Seiten, ohne langweilig zu werden. Beschreibungen jeglicher Art sind bildlich bestens dargestellt und lassen mich mitten im Geschehen drin sein. Ob Intrigen und Machtspiele im Vatikan, blutige Schlachten oder insbesondere die Charaktere sowie die Schönheit der Kunst haben mich überwältigt. Das Verhältnis der Maler untereinander ist sehr realitätsnah erzählt, ebenso der Stellenwert der Malerei zur damaligen Zeit.

    Die farbenprächtige Landkarte im inneren Buchdeckel sieht fantastisch und hochwertig aus. Ebenso finde ich die Dramatis personae wichtig und notwendig, die ich aufgrund der hohen Anzahl von beschriebenen Personen auch zu Rate gezogen habe. Die historischen Details sind hervorragend und mit großer Sorgfalt recherchiert und wunderbar mit der fiktiven Geschichte verbunden.

    Dieser Debütroman, ein opulentes Werk, hat mich überzeugt und gerne möchte ich weitere historische Romane aus dieser Feder lesen. Gerne empfehle ich dieses Buch (kunst)historisch interessierten Lesern ohne Einschränkung.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Anna O., 03.03.2020

    Ein toller Roman für geschichtsinteressierte Leser
    In "Raffael" erzählt Noah Martin die Lebensgeschichte einer der bedeutendsten Maler der Renaissance. Von seiner Jugend ab 1494 in Urbino bis zu seinem frühen Tod 1520 darf der Leser Raffael begleiten. Aber nicht nur ihn lernt man während der Lektüre kennen. Der Autor schreibt über die Medici und die Borgia und ihre Intrigen und Machtspiele im Vatikan. Blutige Schlachten sind ebenso Teil des Romans wie die Schönheit der Kunst und ihre Erschaffer wie Michelangelo und Leonardo da Vinci.
    Obwohl ich solche dicken Schmöker oft als E-book bevorzuge, habe ich mich bei Raffael für die gedruckte Ausgabe entschieden. Nach dem ich eine Leseprobe gelesen hatte, hatte ich schon vermutet, dass ich während des Lesens häufiger in das Personenverzeichnis am Anfang blättern werde. So war es dann auch und das finde ich bei einem gedruckten Buch einfacher zu bewerkstelligen. Außerdem ist die gesamte Aufmachung sehr stimmig: Cover, Lesebändchen, Papierqualität. Dieses Buch ist ein echtes Schmuckstück.
    Neben den äußeren Werten haben mich aber auch die inneren überzeugt. Ich wusste vor dem Lesen dieses Buches nur wenig über Raffael und über die Geschichte Italiens in der Renaissance. Einiges habe ich nun dazulernen dürfen. Wer sich für die geschichtlichen Hintergründe interessiert und sich von einer Fülle an Personen und Fakten nicht abschrecken lässt, findet mit Raffael einen wunderbaren Roman.

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  • 5 Sterne

    Ascora, 14.04.2020

    Raffaels Liebe

    Das Cover zeigt einen Ausschnitt eines Madonnenbildes von Raffael, bekannt als Madonna in the Meadow oder Madonna im Grünen (hängt heute im Kunsthistorischen Museum in Wien), darüber gelegt ist eine Zeichnung nach einem Selbstporträt Raffaels aus den Jahren 1505/06. Das Vorsatzpapier zeigt übrigens eine Karte mit den Herrschaftsgebieten Italiens um 1500.
    Der Klappentext: „Raffael Sanzio gilt schon mit zwanzig Jahren als neuer Stern am Himmel der Renaissance. In Rom, dem Zentrum der Welt, malt er für Kardinäle, Könige und den Papst; er wird Baumeister des Petersdoms und verstrickt sich immer tiefer in die Machtkämpfe einer der blutigsten, spannendsten und faszinierendsten Epochen der europäischen Geschichte. Raffael ist mit der Tochter eines mächtigen Mannes verlobt, der Künstler heiratet aber nie. Sein persönlichstes - und skandalträchtigstes - Bild zeigt eine andere, nackt. Ihr Name ist Margherita Luti.…“

    Zum Inhalt: Das Leben Raffaels und auch die Geschichte seiner Liebe zu Margherita Luti wurde schon mehrfach thematisiert, bereits Vasari unterstellte dem Maler eine Affäre mit der schönen Bäckerstochter. Lange galt die Beziehung der beiden in der Kunstgeschichte als romantisches Sinnbild der Künstlerliebe. Wie weit die Beziehung der beiden tatsächlich ging, ist unklar, der Autor und Kunsthistoriker Noah Martin schuf hier seine Version der berühmten Liebesgeschichte und bettete sie gekonnt in Raffaels Leben ein. Zugleich erfährt der Leser vieles Interessante und Informative über Raffaels Schaffen und die damalige Zeit.

    Der Stil: Der Schreibstil des Autoren Noah Martin ist sehr flüssig und vor allem bildgewaltig, seine Beschreibungen und auch die durchgeführte Recherche ist ausführlich und nachvollziehbar. Ein ausführliches Personenregister erleichtert den Einstieg in das Buch, auffallend ist, das die überragende Mehrheit als historische Personen gekennzeichnet sind, auch wenn nicht bei allen gesichert ist, dass sie tatsächlich mit Raffael persönlich zusammentrafen, wie der Autor im Nachwort aufklärt. Das Nachwort verrät übrigens auch, was den Autor zu diesem Roman inspiriert hat.

    Mein Fazit: Eine äußerst gelungene Romanbiographie über einen der berühmtesten Künstler der italienischen Renaissance.

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  • 5 Sterne

    leseratte1310, 29.02.2020

    Selbst wer mit Malerei nicht viel am Hut hat, dem ist der Maler Raffael ein Begriff und auch die Sixtinische Madonna ist sehr bekannt.
    Raffael Sanzio wächst bei seinem Onkel auf, der schon früh das besondere Talent seines Neffen erkennt. Raffael möchte die Werkstatt seines verstorbenen Vaters übernehmen, doch die politischen Verhältnisse machen ihm einen Strich durch die Rechnung. Er muss fliehen und gelangt nach Siena, wo er die schöne Bäckertochter Margherita kennen- und lieben lernt. Sie wird seine Inspiration. In Rom erwirbt er sich Anerkennung und wird zu einer Art Star. Aber er verstrickt sich dort auch in die Intrigen und Machtspiele.
    Dem Autor Noah Martin gelingt es ganz wundervoll, uns in die Zeit der italienischen Hochrenaissance zu entführen. Sprachlich ist das Buch sehr ausgefeilt; es lässt sich wundervoll lesen. Das Cover des Buches ist ein echter Hingucker. Gut gefallen hat mir auch das Personenverzeichnis und ganz besonders die Karte von Italien um 1500.
    Die Personen und die wechselhafte Zeit sind gut beschrieben, so dass man sich gut in alles hineinfinden kann.
    Raffael Sanzio ist eine interessante Persönlichkeit. Er macht aufgrund seiner Begabung schnell seinen Weg. Dennoch habe ich bei ihm nie die Besessenheit verspürt, die anderen Malern nachgesagt wird. Nur Margherita löst Leidenschaft in ihm aus. Seinen Freund Daniele mochte ich auch sehr gerne. Er ist ein aufrichtiger und wahrhaftiger Priester, was ihnen jenen Zeiten nicht so selbstverständlich ist, wie man am ausschweifenden Leben des Papstes und seinem Umfeld sehen kann. Natürlich sind auch weitere berühmte Personen dieser Zeit dabei.
    Ich habe noch einiges über die Zeit und die Malerei gelernt, und es war trotz der vielen Seiten bis zum Schluss fesselnd.
    Ein grandioser Debüt-Roman.

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  • 5 Sterne

    Gisela E., 01.06.2020

    Hommage an einen Malerstar der Renaissance

    Raffael Sanzio hat schon mit zwanzig Jahren erreicht, wovon viele Maler ihr Leben lang nur träumen konnten: Er ist so bekannt und gefragt, dass er nicht nur für Kardinäle, Könige und den Papst malt, er wird auch Baumeister im Petersdom. Seine Liebe gilt einer Frau, die allerdings unerreichbar für ihn erscheint, obwohl sie ihn genauso liebt…

    Wie ein Gemälde seiner Zeit erscheint die Lebensgeschichte des Malers Raffael, so wie der Autor Noah Martin sie erzählt. Es gelingt ihm sehr gut, den Leser in die Zeit der Renaissance zu entführen, die damaligen Intrigen und Machtkämpfe aufzuzeigen wie auch das Leben in der Gemeinschaft der Maler. Die Protagonisten wirken dabei äußerst authentisch. Es handelt sich dabei nicht um eine Biografie, der Autor gibt zu, einige der historischen Fakten so verändert zu haben, dass sie besser zur Geschichte passen. Doch man merkt dem Buch die akribische Recherche an, die dahinter steht. Eine umfangreiche Personenliste hilft dem Leser, sich mit den vielen Personen zurechtzufinden.

    Diesem Buch gelingt es sehr gut, den Leser in Raffaels Lebensgeschichte zu entführen. Einige von Raffaels Werke kenne ich bereits, und doch werde ich sie nach diesem Buch mit anderen Augen betrachten. Dafür vergebe ich sehr gern alle 5 möglichen Sterne und empfehle das Buch unbedingt weiter.

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  • 4 Sterne

    Glüxklaus, 25.03.2020

    Toller Schmöker- eine aufregende Reise ins unruhige Italien der Renaissance
    In Urbino, Italien, wird der Junge Raffael Sanzio 1494 mit elf Jahren zur Waise. Schon bald übernimmt der außergewöhnlich talentierte junge Maler die Werkstatt seines verstorbenen Vaters als Meister. Doch es sind unruhige, unsichere und kriegerische Zeiten und Raffael muss seine Heimatstadt schließlich verlassen. Sein Weg führt ihn zunächst nach Siena, wo er sich in die Bäckerstochter Margherita Luti verliebt, die allerdings einem anderen versprochen ist. Währenddessen erlangt Raffael einen immer größeren Bekanntheitsgrad, seine Arbeit wird zunehmend gefragter. Bald schon reißen sich die Reichen und Mächtigen darum, von ihm porträtiert zu werden. So führt ihn sein Weg schließlich in die Schlangengrube Rom, u.a. an den Hof des Papstes...

    Noah Martin schreibt flüssig, gut verständlich und abwechslungsreich. Der Schreibstil ist nicht modern, sondern der Zeit der Renaissance angepasst, immer wieder werden auch italienische Begriffe verwendet. Der Autor schafft durch seine Sprache eine lebendige „echte“ Atmosphäre, beim Lesen fühlte ich mich fast so, als befände ich mich selbst im Italien des 16. Jahrhunderts.

    Die Charaktere sind zum größten Teil historische Personen, die wirklich real existierten. Manche geschichtlichen Details hat der Autor allerdings um des Plot Willens etwas abgeändert. Hauptfigur Raffael, ein begnadeter Künstler wird authentisch und glaubwürdig dargestellt. Eine beeindruckende leidenschaftliche getriebene Persönlichkeit, die aufgrund der politischen Situation rast- und ruhelos wirkt. Der Künstler Raffael ist überall in Italien und doch nirgends so richtig zu Hause. Mit ihm habe ich gefühlt und gelitten. Eine weitere wichtige Figur des Romans ist Daniele, ein junger Geistlicher. Er erscheint bescheiden und sympathisch, steht wie zufällig immer mitten im politischen Geschehen. Über ihn erfährt der Leser einiges darüber, was sich im Land ereignet, welcher Papst gerade regiert oder wer im Hintergrund die Fäden in der Hand hält. Interessant, dass auch berühmte Persönlichkeiten wie Universalgenie Leonardo Da Vinci oder der ehrgeizige Schöpfer des „schönen Davids“ Michelangelo auftauchen und Raffael persönlich kennenlernen. Auch die machthungrigen blutrünstigen Familienmitglieder der Borgia und ihre ständigen Konkurrenten, die Medici, haben wichtige Auftritte. Durch die zahlreichen vielfältigen Persönlichkeiten wird der Roman nie langweilig, allerdings habe ich mitunter doch etwas den Überblick verloren und musste immer wieder im Personenregister vorne nachschlagen.

    Die Zeiten sind unbeständig und unsicher, die Herrschenden intrigieren munter und provozieren Kriege, um ihre Macht zu erhalten und zu erweitern. Besonders die Vertreter der Kirche verhalten sich alles andere als christlich. Morde stehen auf der Tagesordnung und keiner weiß, wem zu trauen ist. Vor diesem geschichtlichen und gesellschaftlichen Hintergrund ist Raffaels Entwicklung nicht nur informativ, sondern auch wahnsinnig packend. Vor allem die fiktive Figur Daniele sorgt zusätzlich für allerlei abwechslungsreiche, mitreißende Handlungsstränge.

    Ein lesenswerter, glaubwürdiger und spannender historischer Roman. Die damalige Zeit, die herrschende Atmosphäre im Italien der Renaissance, wird sehr authentisch und lebendig vermittelt. Neben der Schilderung historischer Ereignisse und der gesellschaftlichen Situation, erhält man noch einen faszinierenden Einblick in die Arbeitsweise des Künstlers Raffael und erfährt bspw. welche Techniken oder Farben er verwendete, wie er die päpstlichen Gemächer die Stanzen gestaltete und mit welchen immensen körperlichen Anstrengungen Künstler damals zu kämpfen hatten.
    Toller, absolut lohnender Schmöker - eine spannende Reise ins aufregende, unruhige Italien der Renaissance.

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