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  • 5 Sterne

    Büchermaulwurf, 11.07.2020

    Als Buch bewertet

    Gelungener Auftakt einer Hebammen-Saga im Berlin der frühen Zwanziger

    Dieser Roman hat mich durch den sehr gelungene Mix aus historischem Roman, Krimi und einer zarten Liebesgeschichte wirklich positiv überrascht und begeistert.

    Im Mittelpunkt steht die gewitzte und unerschrockene Hebamme Hulda Gold, die sich mit viel Hingabe um die zumeist armen Schwangeren und Wöchnerinnen im Elendsviertel Bülowbogen kümmert. Bei einem Hausbesuch einer ihrer Schwangeren, hört sie von deren Nachbarin Rita, die tot im Landwehrkanal gefunden wurde. Ihre Schwangere glaubt nicht an einen Unfall oder Selbstmord der Nachbarin und Hulda versucht für sie mehr herauszufinden. Bei ihren Nachforschungen stößt sie auf den undurchsichtigen Kommissar Karl North, der scheinbar kaum Interesse an einer Aufklärung des Falls hat. Rita lässt das Schicksal der armen Rita keine Ruhe und sie bringt sich durch ihre Nachforschungen selbst mehr als einmal in große Gefahr.

    Anne Stern hat die Atmosphäre der frühen zwanziger Jahre in Berlin sehr gut eingefangen. Die Auswirkungen des ersten Weltkriegs sind noch immer spürbar. Es herrscht Armut und Prostitution und viele Waisenkinder hungern und führen ein trostloses Leben auf der Straße. Die Unterschiede zwischen Arm und Reich treten offen zu Tage. Politische Unruhen zeichnen sich bereits ab und das Geld verliert zusehends an Wert. Die damalige Zeit wird für den Leser sehr lebendig beschrieben und bildete einen authentischen Hintergrund für die Handlung.

    Die lebendige Erzählweise gefiel mir sehr gut und lies mich an Huldas Seite durch den Bülowbogen radeln, in dem Licht und Schatten oft dicht beieinander lagen.
    Huldas Charakter fand ich sehr authentisch und mit vielen Facetten. Sie ist eine unabhängige Frau, die ihre Arbeit als Hebamme mit viel Herzblut verrichtet. Das Schicksal ihrer Schwangeren liegt ihr sehr am Herzen. Durch ihre Hilfsbereitschaft gerät sie aber auch oft in Schwierigkeiten. Sie hat schon einiges hinter sich und stürzt sich auch mal heimlich und unerkannt ins Nachtleben. Kommissar North ist ebenfalls ein interessanter Charakter, der ein Geheimnis aus seiner Vergangenheit mit sich herumträgt. Aber auch viele Nebencharaktere hauchen der Geschichte Leben und Authentizität ein wie z.B. Bert der Kioskbetreiber, die Hausmeisterin Koslowski oder der Zuhälter Pedro.
    Besonders tragisch ist das Schicksal von Rita. Ihre Geschichte wird mit ihrem Tagebuch eingeflochten und zeigt ihren bewegenden sozialen Abstieg. Über sie erhält man auch Einblicke in die damaligen Irrenanstalten und Nervenlazarette mit sehr fragwürdigen, erschreckenden Behandlungsmethoden.

    Hulda Gold war für mich ein sehr sympathischer und lebendiger Charakter, der mich in das Berlin der 20er Jahre entführte und mir die damalige Zeit sowie die schwierige Arbeit einer Hebamme nahebrachte. Nebenbei ist sie noch federführend an der Aufklärung von Ritas Tod beteiligt. Der Kriminalfall fand eine überraschende und glaubwürdige Auflösung.

    Insgesamt ist der Auftakt zur Hulda Gold-Trilogie sehr gelungen in seiner Kombination aus historischem Roman, Krimi und zarter Liebesgeschichte und auf jeden Fall lesenswert. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung im November um zu erfahren, wie es mit Hulda weitergeht. I

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  • 5 Sterne

    Monika S., 22.06.2020

    Als Buch bewertet

    Das Cover hat mich sofort in den Bann gezogen: dieser herausfordernde Blick der jungen Frau ließ mich neugierig werden, was sie mir zwischen den Buckdeckeln zu erzählen weiß.

    Die junge, aber eigenwillige Hebamme Hulda Gold kümmert sich in Berlin-Schöneberg Anfang der 20-er Jahre um die armen Wöchnerinnen rund um den Bülowbogen. Eine ihrer Wöchnerinnen trauert sehr um ihre Nachbarin, die im Landwehrkanal ertrunken ist. Sie glaubt nicht an einen Suizid und bittet Hulda, sich etwas umzuhören. Schon bald glaubt auch Hulda nicht mehr an einen Selbstmord und verstrickt sich immer tiefer in ihren Nachforschungen. Dabei kommt sie unweigerlich dem mit dem Fall betrauten Kommissar Karl North in die Quere, dem Huldas Ermittlungen anfangs ein Dorn im Auge sind, der sich ihrem Charme aber nicht lange entziehen kann. Auch Hulda fühlt sich zu ihm hingezogen, denn sie spürt, dass sie beide mehr gemeinsam haben als gewisse Parallelen ihrer schwierigen Kindheit...

    Mühelos gelingt es der Autorin, einen sofort ins Geschehen zu ziehen: Wer und vor allem warum hat die arme "fixe Rita" zur Brücke bestellt und sie dort über das Geländer in den sicheren Tod des Landwehrkanals gestoßen?
    Die Protagonistin Hulda Gold ist eine sympathische, junge Frau mit leichtem Silberblick, die einem schon innerhalb der kurzen Spanne des Leseeindrucks ans Herz wächst. Sie kümmert sich engagiert um die schwangeren Frauen der armen Bevölkerung Berlins und leistet hier mehr, als von ihr verlangt wird. Die Beschreibung der Wohn- und Lebensverhältnisse um diese Zeit hat mich wirklich sehr berührt: Diese Armut und Perspektivlosigkeit in den Mietskasernen und die Straßenkinder, die schon so früh in Prostitution und Armut landen, sind bedrückend zu lesen.
    Dies alles beschreibt die Autorin sensibel und doch mit deutlichen Worten.
    Die Tagebucheintragungen von Rita aus ihrer Zeit in der Nervenheilanstalt Dalldorf sind eine wertvolle Ergänzung und gingen mir unter die Haut - kaum vorstellbar, dass diese grausamen und menschenverachtenden Behandlungsmethoden vor nicht einmal 100 Jahren gang und gäbe waren.
    Auch die Liebe kommt in diesem Roman natürlich nicht zu kurz: Hulda hängt immer noch sehr an ihrem Jugendfreund Felix, der sie immer noch liebt. Doch wie es um ihre eigenen Gefühle bestellt ist, erkennt sie erst, als sie den geheimnisvollen Kommissar Karl North näher kennenlernt.

    Dieser Roman hat mir viel Lesevergnügen bereitet. Die Charaktere sind interessant und mit Ecken und Kanten ausgestattet. Es macht Spaß, Hulda auf ihren Wegen durch Schöneberg zu begleiten. Gleichzeitig geht einem jedoch die Armut und die Nöte der damaligen Zeit unter die Haut und so ist es ein Roman, der einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat. Es ist der erste Roman einer Trilogie und ich freue mich bereits auf die Fortsetzung!

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  • 5 Sterne

    Maja20-14, 06.08.2020

    Als Buch bewertet

    Nicht nur für Fans der Fernsehserie „Babylon Berlin“ unbedingt lesenswert!
    Das wunderschöne Cover hat mich auf Anna Sterns „Fräulein Gold: Schatten und Licht“ zuerst auf das Buch aufmerksam gemacht. Der Klappentext und die Leseprobe haben mich dann auf das Buch neugierig gemacht.
    Protagonistin der Geschichte ist die 26jährige Hulda Gold, die im Berliner Arbeiterviertel als freie Hebamme arbeitet. Wegen ihrer engagierten und einfühlsamen Art ist sie sehr beliebt. Ihre Patientinnen leben in sehr ärmlichen Verhältnissen und auch Hulda ist, obwohl berufstätig, nicht gerade wohlhabend.
    Beim Besuch einer ihrer Patientinnen erfährt Hulda vom Tod deren Nachbarin, einer Prosituierten. Die Polizei möchte es scheinbar gern als Suizid behandeln, doch Hulda bekommt durch die Schilderung ihrer Patientin den Eindruck, dass die Tote, trotz ihres schweren Schicksals, keine Selbstmordkandidatin gewesen sein kann. Dadurch wird Huldas Neugier geweckt und sie beginnt zu recherchieren, was für ein Mensch die Tote, Rita, eigentlich war und warum sie in die Prostitution abrutschte. Eine Spur führt in die Irrenanstalt Dallenberg, in der Rita als Krankenschwester arbeitete. Bei ihren Nachforschungen kreuzt sich Huldas Weg immer wieder mit dem des ermittelnden Kommissars Karl North, der zwar etwas gegen Huldas Ermittlungen hat, von Hulda selbst aber sehr angetan ist … Doch warum will der Kommissar den Fall unbedingt als Suizid abtun, was hat er zu verbergen? Hulda kommt der Lösung des Falls immer näher und gerät dabei in Lebensgefahr.
    Anna Stern hat es durch ihre wunderbar bildhafte Sprache geschafft, dass ich von der ersten Zeile in den Armenvierteln Berlins in den 20er Jahren war Ich habe die beschrieben Personen, ihre Kleidung, ihr Äußeres, ihre Wohn- und Lebenssituationen in den Mietskasernen und Hinterhöfen Berlins sofort vor mir gesehen. Dieser Krimi hat mich ein wenig an die Krimis von Volker Kutscher erinnert, auch wenn bei Anne Stern die politische Lage in Deutschland nur am Rande erwähnt wird. Allerdings werden auch von Anne Stern die Folgen des 1. Weltkrieges, wie Armut, Hunger, Obdachlosigkeit, Kriegsveteranen mit posttraumatische Belastungsstörungen und auch der Beginn der Machtergreifung Hitlers durchaus thematisiert.
    Dieses Buch gehört für mich definitiv zu meinen Lesehighlights 2020 und ist nicht nur für Fans der Fernsehserie „Babylon Berlin“ unbedingt lesenswert. Ich freue mich schon auf die angekündigte Fortsetzung der Krimireihe, die nächsten Bände werde ich auf jeden Fall ebenfalls lesen.
    Ich möchte dem Rowohlt Verlag danken, dass mir das Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt wurde. Meine Meinung wurde dadurch jedoch nicht beeinflusst.

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  • 5 Sterne

    Petra S., 06.07.2020

    Als Buch bewertet

    Gelungener Auftakt der historischen Trilogie um die Hebamme Hulda Gold

    Kurz zum Inhalt:
    Berlin, 1922. Die beliebte Hebamme Hulda Gold, 26, kümmert sich um die werdenden Mütter der ärmlicheren Bevölkerung in Schönefeld.
    Als die Nachbarin einer ihrer Wöchnerinnen tot im Landwehrkanal gefunden wird, verspricht Hulda ihr, sich umzuhören, was mit Rita Schönbrunn passiert sei.
    Bei ihrem Ermittlungen lernt sie Kommissar Karl North kennen, der den Anschein macht, gar nicht richtig ermitteln zu wollen.
    Hulda stellt eigene Nachforschungen an und kommt dem Täter dabei gefährlich nahe...


    Meine Meinung:
    "Schatten und Licht" ist der Auftakt der Trilogie um die gewitzte und willensstarke Hebamme Hulda Gold.
    Die Schreibweise fand ich zwar eher etwas einfacher gehalten, aber irgendwie auch passend zur damaligen Zeit; es war permanent fesselnd und man fliegt nur so durch die Seiten.
    Die Autorin hat es für meinen Geschmack perfekt geschafft, genug historische Details einfließen zu lassen, sodass man auch noch etwas über die damalige Zeit lernen konnte; der Krimi war cosy aber spannend zu verfolgen; und die Liebe kommt natürlich auch nicht zu kurz :) - ein rundum perfekt gelungener Roman!
    Hulda ist eine empathische junge Frau, die sich nicht nur um die werdenden Mütter und ihre Babys kümmert, sondern für alle Menschen das Beste will. Genau das bringt sie bei ihren Ermittlungen jedoch in Gefahr.
    Ich fand es toll, wie die Autorin Infos über die damalige Zeit in die Geschichte einfließen ließ; nicht nur die Politik-denn die dunkeln Wolken der NSDAP sind gut zu spüren- ebenso die Lebensgewohnheiten der Menschen. Vor allem der ärmlicheren Bevölkerung, für die Hulda hauptsächlich zuständig war. Die Atmosphäre der Nachkriegszeit und das schwere Leben der Einwohner Berlins bzw. der extreme Unterschied zwischen Arm und Reich kommt sehr gut zur Geltung. Viele kämpfen um ihr Überleben, müssen Hungern oder sich prostituieren. So wie Rita es musste.
    Und man erfährt viel über die Arbeitsweise von Hebammen sowie das schwere Los, das Frauen damals oft tragen mussten. Licht und Schatten lagen oft nah beieinander.
    Die Tagebuchauszüge von Rita Schönbrunn über ihre frühere Arbeit im Irrenhaus bzw. im Lazarett fand ich sehr interessant.
    Und die Auflösung des Kriminalfalls, an der Hulda und Karl zuerst getrennt, später gemeinsam arbeiten, war ebenso authentisch wie überraschend.


    Fazit:
    Ein toller Auftakt der Fräulein Gold Trilogie. Perfekte Kombination aus historischem Roman mit Lerneffekt, Krimi und Liebesroman. Ich freue mich schon sehr auf die beiden Folgebände!

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    leseratte1310, 07.06.2020

    Als eBook bewertet

    Im Berlin der zwanziger Jahre sind die Auswirkungen des großen Krieges noch zu spüren und die politische Lage ist alles andere als stabil. Im Viertel um den Winterfeldtplatz arbeitet die Hebamme Hulda Gold. Sie liebt ihren Job und tut für die Frauen mehr als sie müsste. Bei der Betreuung einer Schwangeren im Elendsviertel Bülowbogen erfährt sie von dem tragischen Tod der fixen Rita, die eine Nachbarin der Schwangeren war. Kriminalkommissar Karl North ermittelt in diesem Fall, doch er scheint von Selbstmord auszugehen und kein großes Interesse an der Klärung zu haben. Doch Hulda geht der Fall nicht aus dem Kopf und sie geht auf eigene Faust der Sache nach und bringt sich damit in Gefahr.
    Schon das Cover hat mich angezogen, denn ich mag solch schwarz-weiße Bilder sehr gerne. Aber auch die Geschichte ist interessant und spannend und Schreibstil ungemein packend.
    In Berlin liegen Licht und Schatten eng beieinander. Während die einen das bunte Leben in der Stadt genießen, leiden die anderen große Not. Die ein Dach über dem Kopf haben, können sich noch glücklich schätzen, denn viele müssen sehen, wo sie unterkommen.
    Die sympathische 26-jährige Hulda ist eigentlich ein spätes Mädchen. Doch sie liebt ihre Unabhängigkeit, auch wenn die Angst mitspielt, denn sie hat das Bild ihrer Mutter vor Augen. Das hindert sie auch, sich an Felix zu binden, der ihrer Meinung nach zu gut für sie ist. Hulda geht mit offenen Augen durch die Welt und sieht die Not in ihrem Viertel. Sie hat ein großes Herz und hilft oft. Daher kann sie auch den Fall von Rita nicht einfach beiseitelassen. Die Herangehensweise von North ärgert sie, so dass sie Risiken eingeht, um die Sache aufzuklären. Allerdings geistert North ständig durch ihre Gedanken. Karl North verhält sich sehr seltsam, was mit seiner Vergangenheit zu tun hat, die ihn einfach nicht loslässt und ihn im Fall Rita besonders belastet. Gut gefallen hat mir auch Bert, der Mann aus dem Kiosk, der viel weiß, sich aber nicht aufdrängt, doch Hulda bekommt schon mal ungefragt Ratschläge.
    Im Laufe der Geschichte lernen wir Ritas Schicksal kennen. Es ist wirklich tragisch, was diese Frau erleben musste. Tragisch und unendlich grausam ist aber auch das Schicksal der Menschen, die als Irre oder Siechen weggesperrt und therapiert werden.
    Die Charaktere in dieser Geschichte sind lebendig und authentisch dargestellt. Genauso authentisch aber zeigt sich das Leben im Berlin zwischen großer Not und schillerndem Nachtleben.
    Mich hat dieses Buch wirklich gefesselt und ich bin gespannt, wie es weitergeht mit Hulda.

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  • 5 Sterne

    Claudia S., 03.06.2020

    Als Buch bewertet

    INHALT:
    Berlin 1922: Hulda ist als Hebamme in Berlin unterwegs und viele sind von ihrer unerschrockenen und gewitzten Art begeistert. Sie bereichert ihr Stadtteil, den Bülowbogen und lernt durch ihre Arbeit viele unterschiedliche Menschen, arm oder reich, kennen. Durch ihre engagierte Art bringt sie sich auch oft in Schwierigkeiten, denn sie begegnet in ihrer Arbeit nicht nur Leben, sondern auch Tod. Der Tod einer Frau in ihrem Stadtteil erschüttert nicht nur Hulda. Die Tat lässt ihr keine Ruhe und sie stellt Nachforschungen an und gerät dabei immer mehr in die Abgründe ihrer Stadt, in der Schatten und Licht so dicht beieinander liegen.
    MEINE MEINUNG:
    Dies ist der Auftakt der neuen Trilogie um die die Hebamme Hulda. Ich habe schon einige Bücher der Autorin gelesen und immer konnte sie mich begeistern und so ging es mir ich hier mit ihrem neusten Werk. Der Einstieg in die Geschichte und damit in das Leben von Hulda fiel mir sehr leicht. Mit ihren unvergleichen Schreibstil, mit oft schon poetischen Wörtern und Sätzen, schafft die Autorin es immer wieder, dass sie mich in die Zeit und den Raum ihres Romans versetzt. Sie schafft es, großartige Bilder in meinem Kopf entstehen zu lassen. Man erkennt sehr deutlich ihre Handschrift und die detailverliebte Recherchearbeit, um den Zeitgeist wiederzugeben. Mit dem Charakter der Hulda wurde hier ein außergewöhnlicher und zugleich sehr interessanter Charakter geschaffen. Mit großer Neugier habe ich mich an ihre Seite gestellt und ihr Leben verfolgt und sie konnte mich begeistern. Sie ist eine so starke und große Persönlichkeit, was für diese Zeit nicht gängig war. Sie kämpft sich durchs Leben, gibt trotz dieser schrecklichen Zeit nicht auf verliert nicht ihren unglaublich starken Lebensmut. Auch allen anderen Charakteren hat Anne Stern wundervolle und der Zeit angepasste Züge gegeben. Die Autorin schaffte immer wieder auf brilliante Art eine Verbindung zwischen den Protagonisten zu schaffen, sodass eine sehr runde und kompakte Geschichte entsteht.
    FAZIT:
    Grandioser Auftakt einer wundervollen und interessanten Trilogie, von der ich den zweiten Band kaum erwarten kann. Volle 5 Sterne und eine Leseempfehlung von mir. Liebe Anne Stern, du hast dich selbst übertroffen.

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  • 5 Sterne

    Tanja N., 12.09.2020

    Als Buch bewertet

    Der erste Teil der Fräulein Gold Saga Schatten und Licht von Anne Stern ist ein ganz toller Auftakt der Saga und hat mich von Beginn an gefesselt. In einem Rutsch hatte ich das Buch durchgelesen.
    Bereits das Cover mit der goldenen Aufschrift und der Abbildung von Hulda Gold und der vielversprechende Klappentext haben mich sehr neugierig auf die Geschichte gemacht.

    Zum Inhalt des Buches möchte ich gar nicht so viel verraten. Es geht um das junge hübsche Fräulein Gold, um ihren Alltag als Hebamme im Jahr 1922 und um den Fund einer Leiche im Landwehrkanal. Während der Kriminalkommissar Karl North seine Ermittlungen aufnimmt, stellt Hulda eigenständig Nachforschungen an, was es mit dem Tod der Frau auf sich hat.

    Hulda ist eine faszinierende Protagonistin. Man kann sich gut in sie hineinversetzen und fiebert und leidet mit ihr. Eigenständig und selbstbewusst meistert sie ihr Leben, stößt dabei aber immer wieder an ihre Grenzen. Mit ihrer liebenswerten, hilfsbereiten und herzlichen Art wächst sie dem Leser schnell ans Herz. Aber auch alle anderen Charaktere sind liebevoll kreiert und wirken mit ihren Eigenschaften und Handlungsweisen authentisch.

    Der flüssige Schreibstil der Autorin hat mir gut gefallen. Perspektivenwechsel sorgen für einen größeren Bezug zu den entsprechenden Personen. Sogar in das Leben der tot aufgefundenen Rita bekommt man durch die Ausschnitte aus dem Notizbuch und den Erzählungen anderer Personen einen guten Einblick.

    Auch der geschichtliche Aspekt macht das Buch sehr interessant. Gut recherchiert gibt es einen Einblick in die Zeit um 1922 und erzählt, wie die Menschen mit ihren finanziellen Nöten, Sorgen und der ungewissen Zukunft zurecht kommen mussten.

    Sehr berührend werden auch die Schicksale einzelner Charaktere in die Geschichte eingebunden. Auch erfährt der Leser einiges über die damaligen Schwierigkeiten und Probleme, mit denen selbstständige Hebammen zu kämpfen hatten.

    In meinen Augen ein gelungener Auftakt zur Saga mit interessantem geschichtlichen Hintergrund, tollen Charakteren und vielen Emotionen.
    Das Buch hat mich sehr begeistert und ich vergebe gerne fünf absolut verdiente Sterne. Ich bin schon sehr gespannt auf den zweiten Teil.

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  • 5 Sterne

    Sandra K., 03.07.2020

    Als Buch bewertet

    Phänomenal
    Bereits Band 1 dieser Trilogie hat mich rasch fasziniert und ich habe mir die nächsten beide Bände bereits vorgemerkt, um sie ja nicht zu verpassen.

    Historische Romane lese ich weit weniger als andere Genre, doch der Klappentext dieses Buches:

    „1922: Hulda Gold ist gewitzt und unerschrocken und im Viertel äußerst beliebt. Durch ihre Hausbesuche begegnet die Hebamme den unterschiedlichsten Menschen, wobei ihr das Schicksal der Frauen besonders am Herzen liegt. Der Große Krieg hat tiefe Wunden hinterlassen, und die junge Republik ist zwar von Aufbruchsstimmung, aber auch von bitterer Armut geprägt. Hulda neigt durch ihre engagierte Art dazu, sich selbst in Schwierigkeiten zu bringen. Zumal sie bei ihrer Arbeit nicht nur neuem Leben begegnet, sondern auch dem Tod. Im berüchtigten Bülowbogen, einem der vielen Elendsviertel der Stadt, kümmert sich Hulda um eine Schwangere. Die junge Frau ist erschüttert, weil man ihre Nachbarin tot im Landwehrkanal gefunden hat. Ein tragischer Unfall. Aber wieso interessiert sich der undurchsichtige Kriminalkommissar Karl North für den Fall? Hulda stellt Nachforschungen an und gerät dabei immer tiefer in die Abgründe einer Stadt, in der Schatten und Licht dicht beieinanderliegen.“
    hat mich dermaßen neugierig gemacht, dass ich gar nicht anders konnte, als einen näheren Blick auf das Buch zu werfen. Und dieser Blick hat sich mehr als gelohnt !

    Hulda Gold ist so eine beeindruckende Frau, dass es gar keinen Mord mehr gebraucht hätte, damit ich gebannt am Ball gelieben wäre, da hätte es auch ein „einfacher Roman“ getan. Doch natürlich bereichert dieser Spannungsbogen die Geschichte nochmal zusätzlich.
    Diese Mischung hat mich einfach rasch überzeugt. Kein reiner Historienroman, kein reiner Krimi, noch ein wenig „Lebensgeschichte einer Hebamme“ mit dabei, dieser Mix ist phänomenal !
    Die Bände der Trilogie erscheinen wie folgt:
    1. 01. Juni 2020 Fräulein Gold/Die Hebamme von Berlin – Schatten und Licht
    2. 13. Oktober 2020 Scheunenkinder
    3. 20. April 2021 Der Himmel über der Stadt
    Ich bin bereits sehr gespannt auf die weiteren Bände !

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  • 5 Sterne

    lynas_lesezeit, 08.05.2021

    Als Buch bewertet

    "Hulda war kein Mädchen wie die anderen[.]" Dieser Satz charakterisiert passend die junge Protagonistin des Roman "Fräulein Gold - Schatten und Licht" von Anne Stern.

    Die Handlung spielt Anfang der 1920er Jahre in Berlin. Gleich mit dem Prolog wird der Leser in einen spannenden Kriminalfall einbezogen. Denn Rita eine Nachbarin von Hulda wird in den Landwehrkanal gestoßen. Sieht es für die Polizei zwar dennoch nach einem Unfall aus, beginnt Hulda zu zweifeln und auf eigene Faust Nachforschungen anzustellen. "Etwas an der Lebensgeschichte von Rita Schönbrunn und ihrem jähen Ende hatte Hulda gepackt und ließ sie nicht mehr los[.]" Eigentlich ist Hulda Hebamme und setzt sich voller Eifer und Herz für ihre oft wenig gut situierten Familien ein. Da sie aber auch eine sehr intelligente Frau mit einem großen Gerechtigkeitsempfinden ist, lässt sie der Tod von Rita einfach nicht los.

    Bei ihren Ermittlungen trifft Hulda immer wieder auf den jungen Kriminalkommissar Karl North. Die beiden sind sehr verschieden, es kommt zu manch Diskussion, aber dennoch ist da auch eine gewisse Verbindung und Sympathie, die schön zu beobachten ist.

    Neben dem Spannungsbogen, der stets aufrecht erhalten wird, lernt man die Protagonisten sehr gut kennen. Jeder ist interessant gezeichnet, besitzt Eigenarten, lässt Einblicke in Gefühls- und Gedankenwelt zu. Beim Lesen wird man ganz Teil der Handlung und fühlt sich in das damalige Berlin versetzt und begleitet Hulda intensiv bei ihren Erlebnissen.

    Der Schreibstil ist sehr passend, weil er authentisch ist und gute Beschreibung der Umgebung, der Lebensumstände und der politischen Gegebenheiten mitbringt. Die Zeit nach dem ersten Weltkrieg und die damit verbundenen Schwierigkeiten wird gelungen in die fiktive Handlung verwoben.

    Mir hat "Fräulein Gold - Schatten und Licht" von Anne Stern einige schöne Lesestunden bereitet. Ich freue mich schon sehr darauf Hulda weiter zu begleiten. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    AnnaMagareta, 13.06.2020

    Als Buch bewertet

    Atmosphärischer Roman über die 1920er Jahre

    „Fräulein Gold: Schatten und Licht“ ist der erste Band mit der Protagonistin Hulda Gold von der Berliner Autorin Anne Stern.


    Die Handlung beginnt 1922 mitten in Berlin. Nach dem kleinen Schockmoment, den der Prolog hinterlässt, lernt man die 26-jährige Hulda Gold und die Umgebung, in der sie lebt, kennen. Hulda ist als Hebamme tätig und begegnet durch ihre Hausbesuche den verschiedensten Menschen. Nachdem eine Schwangere ihr berichtet, dass ihre Nachbarin tot im Landwehrkanal aufgefunden wurde, beginnt Hulda Nachforschungen anzustellen. Dabei kommt sie dem zuständigen Kriminalkommissar Karl North in die Quere, aber nicht nur diesem.


    Mit ihrem lebendigen Schreibstil nimmt Anne Stern ihre Leser direkt mit in das Berlin der 1920er Jahre. Man spürt die Atmosphäre, eine politisch unruhige Zeit, in der die Menschen von den Nachwirkungen des Krieges gebeutelt sind und gleichzeitig nach kurzzeitigem Vergnügen, Glamour und Glitzer greifen.


    Hulda ist eine selbstbewusste, mutige, junge Frau, die ihren Beruf lebt und viel Einsatz zeigt. Neben der Gegenwart lässt sie ihre Vergangenheit nicht los, da ihre Mutter psychisch krank war und sie Sorge hat, dass sie das gleiche Schicksal ereilt.


    Auch Karl North wird seine Vergangenheit nicht los. Seine Kindheit im Waisenhaus hat Spuren hinterlassen und er möchte niemanden mehr an sich heranlassen.
    Die übrigen Charaktere werden ebenfalls authentisch und facettenreich dargestellt.


    Die Geschichte ist spannend geschrieben, lässt sich leicht lesen und hat mich durch wechselnde Perspektiven gefesselt und für sich eingenommen. Gleichzeitig erfährt man zahlreiche interessante historische Details, wird an bekannte Schauplätze geführt, wodurch mein Kopfkino direkt in Gang gesetzt wurde.


    Mein Fazit: Spannende Unterhaltung die mich durch die authentische Atmosphäre der 1920er Jahre direkt in das Geschehen eintauchen ließ und bestens unterhalten hat.

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  • 5 Sterne

    Island, 30.06.2020

    Als Buch bewertet

    Hulda Gold ist Mitte 20 und Hebamme im Berlin der 20er Jahre. Sie liebt ihren Beruf und ist sehr engagiert, macht wesentlich mehr als ihr die Kassen und die oft sehr armen Schwangeren bezahlen können. Ihr eigenes Privatleben bleibt dabei etwas auf der Strecke, sie würde sich aber auch nicht von einem Mann vorschreiben lassen wollen, dass sie sich nur noch um ihn und die eigene Familie kümmert, anstatt weiter ihrem Beruf nachzugehen. Ihre neugierige Hauswirtin, ihre Jugendliebe der Kaffeehausbetreiber und der Besitzer des Zeitungsstandes vor ihrem Haus haben aber immer ein wachsames Auge auf Hulda, da sie sie trotz ihres manchmal lockeren Mundwerkes ins Herz geschlossen haben.

    Bei der Betreuung einer werdenden Mutter im Elendsviertel um den Bülowbogen bekommt Hulda dann mit, dass deren Nachbarin ertrunken ist, sie aber nicht an einen Unfall oder Selbstmord glaubt. Dieser Fall lässt Hulda auch deshalb nicht los, weil sie den ermittelnden Kommissar Karl North nicht ganz uninteressant findet, auch wenn sie mit dessen mangelndem Ermittlungseifer nicht zufrieden ist. Hulda stellt auf eigene Faust Nachforschungen an und bringt sich dabei auch immer wieder in Gefahr.

    Mir hat der Roman gut gefallen. Er entführt einen in das Berlin der 20er Jahre und zeigt dabei auch viele schäbige Seiten der Stadt und der Zeit, abseits der goldenen 20er. Waisenkinder, die sich auf den Straßen durchschlagen, Prostitution, vom Krieg traumatisierte Männer, beengte Wohnverhältnisse, der Aufstieg der Nationalsozialisten und Frauen, die sich den Männern unterzuordnen haben. Hulda Gold ist dabei für viele Schwangere und frischgebackene Mütter ein willkommener Lichtblick, da sie spüren, dass sie alles tut, um ihnen zu helfen und Ahnung von ihrem Metier hat. Zudem scheut sie sich auch nicht, den Männern Anweisungen zu geben, wie sie ihre Frauen entlasten können. Hulda ist mir daher sehr sympathisch und ich würde gerne noch weitere Bücher mit ihr als Protagonistin lesen.

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  • 5 Sterne

    Marakkaram, 30.06.2020

    Als Buch bewertet

    ** So war das Leben, es verteilte niemals gerecht seine Gunst, sondern warf das Glück wie kleine Kupfermünzen blind in die Menge. **

    Berlin, 1922: Hulda Gold ist eigensinnig, eine starke junge Frau mit Silberblick und wenig Glück in der Liebe, ein spätes Mädchen, wie man so schön sagt. Als Hebamme in der Hauptstadt besucht sie sowohl die Wohlhabenden als auch die Frauen im Elendsviertel. Bei einem dieser Besuche im berüchtigten Bülowbogen, erfährt sie von der Toten, die aus dem Landwehrkanal gefischt wurde und trifft kurz darauf auf Kommissar North. Der geht dem Fall nur oberflächlich nach und will ihn als Unfall einstufen. Doch Hulda kommen Zweifel und sie stellt eigene Nachforschungen an.

    Dieser Roman hat mich überrascht, mit einer Heldin, die nicht die übliche Sympathieträgerin ist, mit seiner Tiefe und auch mit seiner durchweg düsteren, fast schon bedrückenden Grundstimmung. Das macht ihn manchmal etwas schwerfällig und doch macht gerade das ihn auch aus und unheimlich interessant.

    Insbesondere Hulda und ihre Vergangenheit, die sie zu der Person hat werden lassen, die sie heute ist, ihre ungelebte Liebe zum Cafehaus Sohn, die Hingabe zu ihrem Beruf, aber auch ihre düstere, destruktive Seite. Ihr diffiziler Charakter ist wahnsinnig gut ausgearbeitet. Jeder hat sein Päckchen zu tragen und mit der Vergangenheit zu kämpfen, ob Kurt North oder Rita, die Tote aus dem Landwehrkanal.

    Anne Stern fängt die frühen 20iger gekonnt ein. Das Lebensgefühl, die Armut, die Wohnungssituation und Politik der damaligen Zeit - der Krieg, der überall seine Spuren hinterlassen hat, das grau in grau.... Es ist noch wenig zu spüren von den goldenen 20igern und der Aufbruchsstimmung. Und das hat mir unheimlich gut gefallen.

    Der Kriminalfall und seine Hintergründe sind interessant, die Auflösung schlüssig und der Weg dorthin spannend. Ich freue mich schon auf den zweiten Fall der Hebamme, die einem erst nach und nach ans Herz wächst. (4,5 *)

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  • 5 Sterne

    Hannelore K., 05.07.2020

    Als Buch bewertet

    Farbenprächtige Saga
    Dieses Buch ist eines meiner Highlights in diesem Jahr. Eine Freundin empfahl mir dieses Buch und kaum hatte ich mit dem Lesen begonnen, konnte ich es unmöglich mehr aus den Händen legen.
    Die Geschichte
    „1922: Hulda Gold ist gewitzt und unerschrocken und im Viertel äußerst beliebt. Durch ihre Hausbesuche begegnet die Hebamme den unterschiedlichsten Menschen, wobei ihr das Schicksal der Frauen besonders am Herzen liegt. Der Große Krieg hat tiefe Wunden hinterlassen, und die junge Republik ist zwar von Aufbruchsstimmung, aber auch von bitterer Armut geprägt. Hulda neigt durch ihre engagierte Art dazu, sich selbst in Schwierigkeiten zu bringen. Zumal sie bei ihrer Arbeit nicht nur neuem Leben begegnet, sondern auch dem Tod. Im berüchtigten Bülowbogen, einem der vielen Elendsviertel der Stadt, kümmert sich Hulda um eine Schwangere. Die junge Frau ist erschüttert, weil man ihre Nachbarin tot im Landwehrkanal gefunden hat. Ein tragischer Unfall. Aber wieso interessiert sich der undurchsichtige Kriminalkommissar Karl North für den Fall? Hulda stellt Nachforschungen an und gerät dabei immer tiefer in die Abgründe einer Stadt, in der Schatten und Licht dicht beieinanderliegen.“
    hat mich so in ihren Bann gezogen wie länger kein Buch mehr zuvor. Ich konnte gar nicht anders, als immer weiterlesen zu wollen.
    Hulda Gold ist eine sehr sympathische und charismatische Persönlichkeit, die große Teile des Buches trägt. Sie ist beeindruckend, interessant und man folgt ihr gerne durch ihr spannendes Leben.
    Und auch die Spannung kommt durch den Unfall nicht zu kurz. War es überhaupt ein Unfall ? Ein gelungener Mix, den ich so zuvor noch nicht gelesen habe und der mich nachhaltig begeistert hat. Ich freue mich bereits jetzt auf weitere Bände mit dieser beeindruckenden Protagonistin und vergebe natürlich die volle Sternzahl !

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  • 5 Sterne

    Andreas W., 05.08.2020

    Als Buch bewertet

    Hulda Gold ist in einer Zeit als Hebamme tätig, in der es alles andere als leicht ist, als ledige junge Frau selbstbestimmt durchs Leben zu gehen. Der Berliner Stadtteil Schöneberg in den 1920er Jahren ist ein Ort voller Armut, Kriminalität, Prostitution und Leben in dunklen Hinterhöfen. Dort sieht Hulda ihren Platz und sie nimmt sich all der Schwangeren und Wöchnerinnen an, die in dieser wechselvollen Zeit neues Leben auf die Welt bringen. Und so lernt sie auch Lilo Schmidt kennen, deren Sorge nicht nur ihre bevorstehende Entbindung ist, sondern auch der unerwartete Tod ihrer Nachbarin Rita. Da Hulda dieses Schicksal keine Ruhe lässt, begegnet ihr recht bald Kriminalkommissar Karl North, der ebenfalls Licht in diesen Fall bringen möchte. Nicht nur die Ermittlungen dazu werden die beiden näher bringen ...
    Von der ersten Seite an fühlt man sich zurückversetzt ins pralle Leben Berlins der 1920er Jahre, ganz besonders unterstrichen von einigen Dialogen im Berliner Dialekt. Man lernt alle Facetten des damaligen Lebens kennen, ebenso auch geschichtliche Hintergründe und was es hieß, in dieser Zeit eine Frau zu sein oder Krankenschwester in einer sogenannten Irrenanstalt. Die Aufklärung des Todesfalls ist der Kern der Geschichte und keinesfalls vorhersehbar, auch wenn man sich schon manchmal auf der richtigen Spur wähnt.
    Beide Hauptfiguren wirken nicht gleich auf den ersten Blick sympathisch. Hulda ist sehr flatterhaft und handelt deshalb oft unüberlegt, was sie immer wieder in sehr gefährliche Situationen bringt. Kurt ist sehr verschlossen und wirkt sehr launisch, wobei ihm seine Herkunft aus einem Waisenhaus am meisten zu schaffen macht. Doch beide kennzeichnet ein gutes Herz und die Bereitschaft, Schwächeren zu helfen.
    Ein wunderbares Buch mit einem sehr auffälligen Cover, das schon jetzt große Vorfreude auf die Fortsetzung weckt.

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  • 5 Sterne

    Isabel R. (engi), 31.07.2020

    Als Buch bewertet

    Fräulein Hulda Gold, ein Name, den man sich merken sollte und das nicht nur, wenn man in anderen Umständen ist! Sie sieht die Aufgabe der Hebamme nämlich nicht nur als Beruf, sondern geradezu als Berufungen an. Ist es doch so auch kein Wunder, dass viele Frauen ihre Nähe, die der Kälte in den Geburtskliniken vorziehen und Hulda ihr Herz ausschütten. So kommt es dann auch, dass sie in einen Mord verstrickt wird, als immer wieder in ihrer Gegenwart der Name „Rita“ fällt. Was hat es auf sich mit der Toten im Landwehrkanal? Wer wollte ihr Leben auslöschen und warum? Oder war es doch ein Suizid? Sie begibt sich auf Spurensuche und prallt dabei mit Kriminalkommissar Karl North zusammen, der sie am liebsten nach Hause schicken würde, denn sie ist dabei sich selbst in große Gefahr zu bringen …

    Ich habe, wie viele andere Rezensenten vor mir, auch die Reihe von Volker Kutscher sowie die Bücher über Kommissar Wechsler von Susanne Goga gelesen. Beide Serien spielen zur gleichen Zeit am gleichen Ort, so dass es ja kein Wunder ist, wenn es Gemeinsamkeiten gibt, zumal auch viele Originalschauplätze und -personen bei allen drei Autoren eine Rolle spielen. Dennoch hat auch gerade die Geschichte um Hulda Gold und Karl North so ihren ganz eigenen Charme. Ich liebe die pfiffige und mutige Hebamme, die mit ihrem grummeligen Kommissar sicher in Zukunft ein nicht zu unterschätzendes Gespann bilden wird. Zudem ist Berlin so schön und anschaulich beschrieben, dass ich mich beim Lesen glatt um 100 Jahre zurückversetzt gefühlt habe. Ich freue mich schon auf einen neuen Band, der im November erscheinen wird und finde es sehr mutig und stark, dass sich Anne Stern mit ihrer Reihe auf den Markt gewagt hat. Meine Unterstützung ist ihr sicher und ich gebe dem Buch wohlverdiente 4,5 von 5 Sternen.

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  • 5 Sterne

    Elisabeth U., 28.07.2020

    Als Buch bewertet

    Gelungener Auftakt einer Trilogie über die Berliner Hebamme Hulda Gold in den frühen 20iger Jahren. Hulda ist sehr emanzipiert. Mit ihrem Fahrrad besucht und betreut sie Schwangere besonders in den Armenviertel von Berlin, wo die Frauen fast jedes Jahr ein Kind bekommen und sie nicht wissen, wie sie die hungrigen Mäuler stopfen sollen. Hulda tut alles, um diese Frauen zu unterstützen. Als sie bei einer Erstgebärenden ist, teilt diese ihr mit, dass ihre Nachbarin Rita verschwunden ist. Sie war als Prostituierte beschäftigt und wurde tot aus dem Landwehrkanal geboren. Selbstmord. Aber die junge Frau will es nicht glauben und ihr zuliebe beginnt Hulda mit den Ermittlungen. Dabei stößt sie auf Ungereimtheiten und trifft auch auf Kommissar North, der den Fall scheinbar mit großer Nachlässigkeit bearbeitet. Hulda nimmt am Berliner Nachtleben teil, experimentiert mit Drogen und hat dennoch für all ihre Mitmenschen ein offenes Ohr. Sei es der Zeitungsverkäufer Bert, ihre neugierige Zimmervermieterin. Die Autorin führt uns in das Berlin nach dem ersten Weltkrieg. Überall herrscht Hunger und Not, jedoch mach sich langsam aber sicher der Nationalsozialismus breit. Die Leute gehen auf die Straße, jedoch blüht das Nachtleben, mal will sich amüsieren, vergessen. Doch sind die Möglichkeiten der Hebammen beschränkt, die Geburten dürfen nur die Ärzte ausführen. Huldas Liebe zu dem Kaffeehausbesitzer Felix ist in die Brüche gegangen und sie lebt nur noch für ihren Beruf und die Schwangeren. Das Cover selbst ist ein Augenschmaus. Die Vorderseite ziert ein sepiafarbenes Foto einer wunderschönen Frau und der Titel ist in Gldbuchstaben verfaßt. Hulda selbst ist durch ihre verschiedenfarbigen Augen eine seltene Schönheit. Ein Buch, das jedenfalls den Leser ganz in seinen Bann zieht.

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  • 5 Sterne

    Luise_Dez, 18.06.2020

    Als Buch bewertet

    Berlin in den Goldenen Zwanzigern
    Der Auftakt zu dieser farbenprächtigen Saga voller Spannung und atmosphärischer Berliner Geschichte der 1920er Jahre, hat mich regelrecht angelacht um endlich mal ein Buch von der Autorin Anne Stern, zu lesen.
    „Fräulein Gold“ ist Hulda Gold von Beruf Hebamme, das Mädchen mit dem leichten Silberblick, gewitzt und unerschrocken und im Viertel äußerst beliebt. Durch ihre Hausbesuche im Elendsviertel Bülowbogen und im Stadtteil Schönberg begegnet die Hebamme den unterschiedlichsten Menschen, wobei ihr das Schicksal der Frauen besonders am Herzen liegt. Es herrscht politisch eine sehr unruhige Zeit und die Inflation hat die Menschen fest im Griff. Die Zeit ist schnelllebig und die Kluft zwischen Arm und Reich groß.
    Als Rita die Nachbarin einer Patientin ums Leben kommt, kann Hulda ihre Neugier nicht bezwingen und macht sich selbst auf die Suche nach Informationen. Hulda findet heraus, dass Rita aus dem Landwehrkanal gefischt wurde und der Fall als Selbstmord abgestempelt werden soll. Daraufhin versucht sie auf eigene Faust zu recherchieren und kommt dabei dem ermittelnden Kommissar Kurt North in die Quere. Nach und nach decken sie dann aber doch gemeinsam, wenn auch Anfangs widerwillig, die Hintergründe des Todes von Rita Schönbrunn auf.
    Es baut sich so ganz langsam eine Beziehung zwischen Hulda und Kurt auf, die ich sehr spannend fand. Auf die beiden weiteren Bände dieser Trilogie bin ich sehr neugierig und freue mich schon darauf, welche Geschichten mir die beiden noch bieten werden.
    Die Autorin Anne Stern, hat mit dieser Geschichte ein spannendes und fesselndes Werk mit einer guten Balance aus Romantik und Ermittlung, geschrieben. Der Schreibstil ist sehr flüssig und fesselnd geschrieben. Von mir eine klare Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    nicigirl85, 11.08.2020

    Als Buch bewertet

    Titel: Einblicke in das Berlin der 20er...

    Der Klappentext hatte mich so sehr angesprochen, dass ich dieses Buch unbedingt lesen wollte und ich habe es nicht bereut.

    In der Geschichte geht es um die Hebamme Hulda Gold, die im Armenviertel der Hauptstadt ihre Dienste anbietet. In diesem Beruf sind Freud und Leid nah beieinander. Als dann eine Frau spurlos verschwindet, lässt sie das nicht kalt und beginnt auf eigene Faust zu ermitteln. Wird sie sich damit nicht in Schwierigkeiten bringen?

    Das Buch ist in zwei Abschnitte unterteilt, denn mal begleiten wir Hulda bei ihrem Tun im Sommer 1922 und mal lesen wir Notizbucheinträge von Rita Schönbrunn über die Jahre davor.

    Mir gefällt bei dem Roman der Mix aus Krimi und historischem Roman.

    Hulda ist eine Figur, die ich direkt mochte, da sie zwar so ihre Makel hat, damit aber hervorragend umgehen kann und zudem einfach nur herzensgut ist. Ich mochte ihren Mut und ihre Durchsetzungskraft.

    Bei Kriminalkommissar Karl North fand ich die Entwicklung der Figur richtig gelungen, denn zu Beginn mochte ich ihn so gar nicht und mit der Zeit stellt sich dann heraus, dass es Gründe für sein etwas merkwürdiges Verhalten gibt.

    Der Kriminalfall war immer im Fokus der Handlung und wirklich bis zur letzten Seite spannend. Da denkt man schon alles zu wissen und dann kommt noch ein Knaller.

    Richtig gut war außerdem, dass die Autorin ein sehr authentisches Bild vom Berlin der 20er zeichnet. Die Gefühlskälte der Menschen spürte man beim Lesen beinahe am eigenen Leib.

    Fazit: Gelungener erster Band, der mich sehr gut unterhalten hat. Gern spreche ich eine Leseempfehlung aus und die weiteren Bände werde ich in jedem Fall auch lesen. Klasse!

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  • 5 Sterne

    mannomania, 31.07.2020

    Als Buch bewertet

    Fräulein Gold - Schatten und Licht - von Anne Stern
    Ein Roman mit 400 Seiten und 34 Abschnitten dazu ein sehr schönes Cover mit goldener Schrift verziert, damaliger Hutmode und Berlinkarte
    Erschienen am 16.06.2020 im rororo-Verlag

    Zum Inhalt:
    Hulda Gold, Mitte Zwanzig, ist als Hebamme in Berlin tätig.
    In ihrem Viertel ist sie sehr beliebt, egal ob reich oder arm, sie hilft allen Frauen.
    Bei einem Besuch im berüchtigten Bülowbogen bei einer Schwangeren erfährt sie von der toten Nachbarin, die im Landwehrkanal gefunden wurde.
    Kurz danach trifft sie auf Kommissar North, der spricht von einem Unfall. Doch Hulda zweifelt und stellt eigene Nachforschungen an...

    Die Autorin verwendet einen flüssigen Schreibstil, der angenehm zu lesen ist. Sie versteht es ausgezeichnet, die damalige Zeit anschaulich wiederzugeben.
    Die einzelnen Charaktere wirken sehr authentisch.
    Hulda ist eine taffe Frau, die sich nicht unterkriegen läßt, Chapeau.
    Obwohl sie selbst bescheiden lebt, hat sie ein gutes herz und unterstützt die armen Leute, die der Hilfe bedürfen.

    Desweiteren wird der Leser mit der Geschichte der damaligen Zeit vertraut gemacht. Das Berlin der 20er Jahre war alles andere als golden. Es gab noch viel Not, denn der erste Weltkrieg hatte seine Spuren hinterlassen...

    Fazit:
    Der Kriminalfall ist interessant und löst sich schlüssig auf. Das Ende hat mir gefallen. Ich hatte wirklich angenehme Lesestunden und empfehle das Buch und Teil 1 der "Hebamme von Berlin" daher gerne weiter.
    Hierfür uneingeschränkt die Höchstpunktzahl.

    Danke an den Rowohlt-Verlag für dieses Rezensionsexemplar!

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  • 5 Sterne

    Cora M., 19.06.2020

    Als Buch bewertet

    Ein beachtenswerter Mix aus Zeitgeschichte und Krimi

    Roman Fräulein Gold – Schatten und Licht von Anne Stern erschienen am 16.06.2020 im rowohlt Verlag, gelesen als Paperback 400 Seiten

    Auf den ersten Blick habe ich mich in das Cover verliebt – der Look der 20er Jahre ist perfekt eingefangen. Der Plot konnte mich in schriftstellerischer Hinsicht ebenfalls überzeugen.

    Wir lernen Hulda Gold kennen, die in ihrem Beruf als Hebamme völlig aufgeht, manchmal jedoch mit ihrem unerfüllten Kinderwunsch hadert. Sie ist ausgesprochen stur und eigen. Durch ihre hartnäckige Ermittlungsarbeit bringt sie sich oft in Gefahr. Eine Protagonistin mit Ecken und Kanten ganz aus dem Leben gegriffen. Die weiteren Charaktere sind authentisch und in ihrem Wesen der damaligen Zeit nachempfunden. Besonders sympathisch war mir Zeitungskioskbesitzer Bert.

    Der Schreibstil ist sehr bildhaft und lässt den Leser mit Leichtigkeit in das Berlin der 20er Jahre eintauchen. Berliner Platt darf selbstverständlich nicht fehlen. Die Kapitel werden aus verschiedenen Perspektiven erzählt und es gibt diverse Tagebucheinträge der Ermordeten. Über den Täter bleibt man lange im Unklaren, was zusätzlich Spannung erzeugt.

    Fazit: Ein Stück deutsche Geschichte, welches einem durch die unterschiedlichen Sichtweisen sehr nahe gebracht wird. Zusammen mit der Aufklärung des Mordfalls ergibt sich eine äußerst lesenswerte Mischung, die zu jeder Zeit unterhält und informiert. Ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzungen!

    Ganz herzlich danke ich dem Verlag und vorablesen für die Zurverfügungstellung des Rezensionsexemplars.

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