5€¹ Rabatt bei Bestellungen per App

 
 
Merken
Merken
 
 
lieferbar
versandkostenfrei

Bestellnummer: 147711436

Buch (Gebunden) 24.00
Dekorierter Weihnachtsbaum
In den Warenkorb
Sortiert nach: relevanteste Bewertung zuerst
Filtern nach: alle
Alle Kommentare
  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Isabell R., 05.09.2023

    Als Buch bewertet

    »Er [Khosrow] konnte nur zusehen, wie das Land langsam ausblutete. Er würde ihr [Nilufar] gerne sagen, dass eine Nation mit über achtzig Millionen Menschen, mit einer Fläche fünfmal so groß wie Deutschland nicht einfach in vierzig Jahren zerstört, eine 4000 Jahre alte Kultur nicht einfach ausradiert werden könne, aber seine Tochter musste auflegen, ein andermal.« (S.122) 🇮🇷💔

    Nilufar wächst als Tochter eines iranischen Vaters und einer deutschen Mutter in Deutschland auf. Als der Vater seinen Job verliert, verlässt die Mutter mit kleinen Nilufar den Vater von heute auf morgen. Dieser kehrt schließlich in den Iran zurück. Mit Anfang 30 arbeitet Nilufar als Psychotherapeutin in Berlin, als sie sich dazu entschließt, ihren Vater zum ersten Mal im Iran zu besuchen und Antworten auf Fragen zu finden.

    Warum hat ihr Vater nie Persisch mit ihr gesprochen?👨‍👧
Warum ist er gegangen? 🇮🇷

    Diese Fragen und Themen der Identitätssuche von Nilufar verhandelt der Roman und zeigen damit nicht nur die Zerrissenheit zwischen Verständnis, Liebe und Wut auf den Vater, sondern auch auf die eigene Herkunft und Zugehörigkeit auf. Dabei wird das Gedankenspiel ‚Was wäre wenn … ?‘ 💭 häufig gespielt, aber selten im Diskurs mit anderen thematisiert. Insbesondere im immer wieder von Nilufar angestellten Vergleich mit ihrer gleichaltrigen, im Iran aufgewachsenen Cousine Narges wird deutlich, wie unterschiedlich ihre Leben verlaufen sind — natürlich geprägt durch die verschiedenen Länder, Sprachen und Kulturen.

    »»Nilufar!« Narges lacht schallend. »Was willst du denn hier? Hier wollen die jungen Leute alle weggehen. Denkst du wirklich, du könntest hier leben?«« (S.232)

    Stilistisch gekonnt schreibt die Autorin Nilufar Karkhiran Khozani in ihrem autofiktionalen Roman »TERAFIK« über ihre erste Reise in den Iran zu ihrem Vater, über Identitätssuche, über Familie und Zugehörigkeit, über die Zerrissenheit zwischen Kulturen und über Vater-Tochter-Beziehung. Immer wieder baut sie dafür Rückblenden des Vaters sowie SMS-Kommunikationen ein und gibt damit nicht nur einen Einblick in Nilufars Gedankenwelt, sondern auch die Perspektive des Vaters. Dadurch entsteht ein eindrucksvolles Gesamtbild, bei dem dennoch Interpretationsraum verbleibt.

    Heraus kommt ein einprägsamer und emotionaler Roman über Identität, Familie und Zugehörigkeit. Stellenweise hätte ich mir etwas mehr Reflektion mit der eigenen Situation als auch dem Iran als Land der Gegensätze gewünscht. Zudem bleibt die Mutter leider eine - für den Kontext auch sehr relevante - Leerstelle. Nichtsdestotrotz finde ich dieses (mutmaßlich) sehr persönliche Auseinandersetzung sehr wichtig und vielseitig.

    Alles in allem: Ein Buch, das mir neue Perspektiven und Denkweisen aufgezeigt hat, und damit eine weitere Sichtweise auf den Iran gibt, und das ich daher sehr gerne empfehle. 🩷

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lesbar, 11.08.2023

    Als eBook bewertet

    Nilufar Karkhiran Khozani schreibt über ihre eigenen Erfahrungen. Sie schreibt wortgewaltig, kraftvoll, emotional und doch auch sachlich. Die Wurzel hat sie in Iran und ist in Deutschland aufgewachsen. Kurze und mit viel Feingefühl geschriebene Kapitel erzählen von ihrer Kindheit, von den ersten Jahren ihres Vaters in Deutschland, vom komplizierten Verhältnis zu ihrer Mutter und insbesondere über die Reise in den Iran, das Land, in dem die Eltern aufgewachsen sind und ein Teil der Familie lebt. Sie bleibt bei ihren Erzählungen, so wirkt es, authentisch und grundehrlich. In Summe ergibt sich daraus für die Leser eine grenzüberschreitende Erfahrung, nicht unbedingt ein Aufeinanderprallen von Kulturen, vielmehr ein Ineinanderwachsen von Kulturen. Eingerahmt wird das Buch von einem sehr gut gemachten Cover. Empfehlenswert.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    rapunzel xxl, 21.08.2023

    Als Buch bewertet

    Lesenswert

    Terafik ist ein literarischer Roman von Nilufar Karkhiran Khozani. Das 256-seitige Buch erzählt die Geschichte von Nilufars erster Reise in den Iran auf der Suche nach seinem Vater und seiner Familie.

    Nilufars Mutter ist Deutsche und sein Vater Iraner. Als Nilufar sieben Jahre alt war, verließ ihr Vater Deutschland und kehrte in den Iran zurück. Nach Abschluss seines Studiums reiste der 30-jährige Niroufar auf der Suche nach innerer Heilung drei Wochen lang in den Iran. In Teheran, der Hauptstadt des Iran, erlebte sie eine völlig andere Kultur als ihre eigene und kämpfte zwischen verschiedenen Kulturen. Neben kulturellen Aspekten hat Nilufar auch viele emotionale Probleme: Die Gastfreundschaft von Nilufars Verwandten steht im krassen Gegensatz zur Schweigsamkeit ihres Vaters.

    Dieses Buch ist wirklich lesenswert, insbesondere der Teil über den Iran. Die Autorin verwendet einfühlsame Sprache, um das tägliche Leben und die sozialen Bedingungen im Iran eingehend darzustellen, was für viele Leser die bisherigen Stereotypen über den Iran untergräbt. Nilufars innere Schwankungen und emotionale Veränderungen werden ebenfalls gut und mit beeindruckenden Details beschrieben. Meiner Meinung nach werde ich dieses Buch weiterempfehlen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    inya, 20.08.2023

    Als Buch bewertet

    Reise zu den Wurzeln

    Das Cover des Buches hat mir sehr gut gefallen, da es trotz des tiefgründigen Themas eher Hoffnung und positive Energie ausstrahlt. Ich finde auch die Geschichte sehr gut. Das Buch dreht sich um die Geschichte der Autorin. Sie lebt mit ihrer Mutter in Deutschland. Doch ihr Vater im Iran, da er nach der Trennung von der Mutter der Protagonistin zurück in seine Heimat gegangen ist. Die Mutter unterbindet es, dass das junge Mädchen den Vater in dem Iran besucht, doch dieser hält immer den Kontakt zu seiner Tochter aufrecht. Als Erwachsene wird sie wieder in den Iran eingeladen und nun macht sie sich auf die Reise zu ihrem anderen Teil der Familie. Eine tiefgründige und aus dem Leben gegriffene Geschichte, mit der sich sicher viele Menschen identifizieren können. Ich fand sie sehr gut zu lesen und ich kann dieses Buch sehr empfehlen, da es tiefgründig und gut zu lesen ist.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Amja L., 08.08.2023

    Als Buch bewertet

    In dieser Geschichte wird vom Leben von Nilufar erzählt, die sich auf die Suche nach der Heimat ihres Vaters macht.
    Die Geschichte zeigt einen Ort, an der sie hätte leben können, wenn nicht alles so gelaufen wäre und ihr Vater sie nicht verlassen hätte.
    Der Roman beschäftigt sich viel mit Nilufars Indentität, auch damit wie sich ihr Leben in Deutschland zunächst angefühlt hat.
    Der Schreibstil der Autorin hat mich auch sehr mitgerissen, da dieser das Buch noch emotionaler und Tiefer wirken lässt.
    Das Buch zeigt in dem wunderschönen Setting Iran auch, wie das Leben dort ist.
    Es geht natürlich zentral um Nilufars Identität, aber auch um Iran, wie Menschen dort leben.
    Die Gastfreundschaft, die Nilufar von ihren Verwandten dort entgegengebracht wird, steht stark im Kontrast zu der Verschlossenheit ihres Vaters.
    Insgesamt hat mir das Buch gefallen und ich kann es durchaus empfehlen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Florian G., 23.10.2023

    Als Buch bewertet

    Poetische Familiengeschichte in zwei Welten

    Ein Roman, oder doch eher eine Autobiographie? "Terafik" von Nilufar Karkhiran Khozani ist wohl beides. Die Autorin erzählt wohl ihre eigene Familiengeschichte, ohne das ganz klar wird, ob hier 100 Prozent Realität wiedergegeben wird oder auch Fiktion im Rahmen der künstlerischen Freiheit eine Rolle spielt.

    Doch was macht "Terafik" aus? Die Autorin zeigt ihre prosaischen Fähigkeiten. Filigran und sprachlich elegant schreibt sie über die Protagonisten Nilufar, die sich auf einer Reise in den Iran mit ihren Wurzeln auseinandersetzt. Ihr Vater ist für sie eigentlich eine fremde Person, da er aufgrund persönlicher Enttäuschungen Deutschland wieder verlassen hat und in sein Heimatland zurückgekehrt ist.

    Für mich hat das Buch vor allem seine Stärken, wenn es um die kulturellen Beschreibungen und die Darstellung der Unterschiede geht.

    Nilufar Karkhiran Khozani gibt spannende Einblicke in eine andere Welt, die allerdings den Iran im Jahr 2016 beschreibt. Die Proteste seit September 2022 liegen dort noch in weiter Ferne, sodass die Fragen von Freiheit und Unfreiheiten in den zeitlichen Kontext gesetzt werden müssen.

    Stärken besitzt das Buch für mich in den Passagen, in denen es die kulturellen Besonderheiten und Unterschiede aufzeigt. Schwierigkeiten hatte ich aber, wenn das Buch für mich gefühlt die Struktur verliert und zu sehr in eine Autobiographie abdriftet. Dadurch verliert sich in den Bereichen das Romanartige. Auch vermisse ich ein wenig den Spannungsbogen, der mich persönlich an das Buch fesselt. Manchmal musste ich mich fragen: Was will die Autorin erreichen? Wohin möchte sie mit ihrem Werk im Laufe der Handlung.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Alais, 23.08.2023

    Als Buch bewertet

    Virtuos erzählt

    Nilufars Kindheit ist durch den Verlust des Vaters, der in sein Geburtsland Iran zurückging, und eine kühl und unnahbar wirkende Mutter überschattet. Als junge Erwachsene gibt sie dem langen Drängen des Vaters nach und begibt sich auf eine Reise in das ferne Land ihres Vaters, um ihn und den iranischen Teil ihrer Familie zu besuchen. Eine emotionale Reise gepaart mit Rückblenden, die alte Wunden aufreißt und auch die Lesenden berührt und zum Nachdenken anregt …
    In den virtuosen Umgang der Autorin mit Sprache habe ich mich gleich in den ersten Zeilen verliebt. Es ist eine sehr zarte Erzählung, getragen von Gefühlen und mit kraftvollen Bildern, die die Stimmungen, die Zerrissenheit und Verletzlichkeit der Handlungsfiguren gut vermitteln.
    Als Leserin fühlte ich mich Nilufar, aber auch immer wieder ihrem Vater sehr nahe. Ich fand es berührend und inspirierend, wie er, ein Mensch mit großen Gefühlen und Plänen, immer wieder seine Träume und Hoffnungen gegen die Gnadenlosigkeit der Welt stemmt. Er erschien mir als ein wohl sehr typischer Vertreter von Nilufars iranischer Familie mit ihrem Hang zu großen Gefühlen und Streitigkeiten, die mich sehr an meine eigene Familie erinnerte.
    Neben den Reiseeindrücken und dem Einblick in ein iranisches Familienleben wird auch immer wieder ein Blick zurück auf Deutschland und die dortigen Erfahrungen von Nilufar und ihrem Vater geworfen. Ein beschämender Blick, der Alltagsrassismus spürbar und miterlebbar macht. Ein bisschen fühlte ich mich an das Stück „Andorra“ von Max Frisch erinnert, in dem andere Menschen einem Jungen das Bildnis, das sie sich von ihm machen, so lange aufdrängen, bis er schließlich selbst überzeugt ist, diesem Bildnis zu entsprechen.
    Ein bisschen fühlte ich mich an das Stück "Andorra" von Max Frisch erinnert, in dem Menschen einem Jungen, der unter ihnen aufwächst, das Bildnis eines Juden, das sie sich von ihm machen, so lange aufdrängen, bis er schließlich selbst überzeugt ist, diesem Bildnis zu entsprechen und nicht "einer von ihnen" zu sein.
    Trotz dieser Behandlung schwerer Themen, der problematischen Beziehung zu den Eltern und des oft von außen aufgezwungenen Gefühls des Fremdseins, ist dieses Buch sehr versöhnlich und um Verständnis bemüht geschrieben. Und das in einem literarisch anspruchsvollen Schreibstil, der sich leicht und mit viel Genuss lesen lässt.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    lalevi, 13.08.2023

    Als Buch bewertet

    Nilufar Karkhiran Khozani beschreibt in Terafik ihre berührende Familiengeschichte. Aufgewachsen in Gießen, in einer deutsch-iranischen Familie, wird Nilufar im Jahr 2016 die Reise in ein Land antreten, welches ihr bis dahin unbekannt war. Ihr Vater kam 1979 aus politischen Gründen nach Gießen und verließ Deutschland später wieder. Sie fliegt nach Iran, wo ihr Vater und die Familie väterlicherseits auf sie warten und sie mit wohlgemeinter Gastfreundschaft empfangen. Nach und nach lernt man auch die Familienmitglieder kennen: von ihrer Tante Rudabeh und ihrem Mann, Hashemian, und ihrer Tochter Narges, die sie mit Nilufars Vater zusammen direkt am Flughafen abholen, über ihre Großmutter Nanejun bis hin zu ihrem Onkel Hassan, dem sie trotz aller innerfamiliären Spannungen einen Besuch abstatten werden. Nilufar begibt sich nicht nur physisch auf die Reise nach Iran, ihr geht es auch darum, mehr über ihre Familie und ihre eigene Identität herauszufinden. Und so beginnt eine berührende und spannende Suche, an der man als Leserin teilhaben darf.

    Ich mochte den Schreibstil von Anfang an und habe mich direkt abgeholt gefühlt. Besonders gut werden auch der Trubel und die Eile, die in der Hauptstadt Teheran herrschen, eingefangen, sodass man sich während des Lesens gut hineinversetzen kann. Die kurzen Kapitel und Szenenwechsel machen das Buch lebhaft und bringen ein gewisses Tempo mit sich, was absolut passend ist. Eingeflochten sind an mehreren Stellen auch die WhatsApp-Nachrichten ihres Vaters, die die Geschichte noch einmal lebendiger, persönlicher und nahbarer wirken lassen. Nilufars eigene Empfindungen und die innere Zerrissenheit, an denen sie uns teilhaben lässt, sind eindrücklich geschildert. Zudem werden auch immens wichtige Themen wie struktureller Rassismus und Alltagsrassismus behandelt. Ich bin sehr froh, diesen berührenden und mutmachenden Roman gelesen zu haben und kann ihn daher sehr weiterempfehlen!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Anne S., 15.08.2023

    Als Buch bewertet

    Das Cover hat mich sofort angesprochen, die Farbe des Titels ist so intensiv und passt zu dem reduzierten Hintergrund. Nilufars bewegende und emotionale Geschichte über ihr Leben, hat mich von den ersten Seiten gefesselt. Sie ist 7 Jahre alt als ihre Eltern sich trennen, ihre Mutter lebt mit ihr in Deutschland und erlaubt nicht, dass sie ihren Vater im Iran besuchen darf. Nilufars Mutter möchte das nicht. Doch ihr Vater hält weiterhin Kontakt zu ihr. Nach Jahren, in denen Nilufar sich immer wieder fragt, welche Wurzeln und Identität sie hat beschließt sie, in den Iran zu reisen. Die vielen Charaktere waren sehr facettenreich und haben die Geschichte sehr interessant gestaltet. Die Kapitel hatte eine sehr angenehme Länge und ich konnte mich richtig in die Geschichte und die Erlebnisse hineinversetzen. Die detaillierten Beschreibungen haben mir sehr gut gefallen. Es ist ein Roman über das "zu sich selbst finden" und das Näherkommen, von Verwandten, sie sich Jahre nicht gesehen haben und dennoch eine starke Bindung haben. Ein Roman, der mit noch lange im Kopf bleiben wird, ich empfehle ihn auf jeden Fall weiter.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Marion D., 28.11.2023

    Als Buch bewertet

    Nilufars Vater Khosrow kommt aus Iran, ihre Mutter aus Deutschland. Sie leben in Gießen in einer Plattenbauwohnung. In Khosrows iranischer Familie sind nahezu alle Ingenieure geworden, deshalb ist Khosrow sehr ambitioniert zu studieren. Sein letzter Versuch zur Nachprüfung steht an, aber an dem Tag kommt Professor Fenner einfach nicht.

    Manchmal, wenn er nicht zum Fußballspielen mit den anderen Iranern ging, fuhr er extra mit dem Bus eine Dreiviertelstunde zum Bahnhof, um sich eine persische Zeitung zu kaufen. Dann atmete er für einen Moment die Luft aus der Siedlung aus, seine Augen waren zwei rot geschwollene offene Wunden. S. 43

    Sie ziehen nach Rabenau, weil Khosrow glaubt, dort die besseren Geschäfte machen zu können. Er findet einen Platz in der Kommunalpolitik und vertreibt Oettinger alkoholfrei nach Iran, aber wegen des Embargos laufen die Geschäfte schlecht.

    Nilufar fühlt sich in Deutschland falsch, in Iran fremd. Als alle Stricke reißen, verlässt ihre Mutter Khosrow und geht mit Nilufar zurück nach Gießen, dort ist für Nilufar alles aussichtslos.

    Wir kannten die ganze Welt, und sie war grau, feuchtkalt und neblig, ein feiner Nieselregen in unseren Köpfen. Wir lehnten wie Statisten an einer Waschbetonwand, bliesen perfekte Rauchkringel in die Nacht und warteten ab. Unsere Väter waren weg, tot oder unbrauchbar. Wir waren Gespenster. S. 115

    Als sie ihren Vater viele Jahre später endlich in Iran besucht, versucht sie sich ihr Land zu erschließen. Nilufar trägt Kopftuch, hat aber ansonsten Schwierigkeiten mit dem Kleidercodex. Ihre Cousine Narges berät sie. Enge Hose, langes weites Oberteil, keine Sandalen auf dem Basar, im Norden Teherans schon. Frauen leben für die Familie, sie kochen Essen und Tee, erziehen die Kinder, führen den Haushalt. Ob, wann und wohin sie vor die Tür gehen, bestimmt ihr Vater, oder Mann. Nilufar befindet sich in einer Matrix aus gesellschaftlichen Konventionen und Benimmregeln Die Familie spricht nicht mehr mit Hassan, Khosrows Bruder, weil der konservativ ist. Während Familienfesten redet Nilufar nur, wenn sie gefragt wird, und dann in angemessener Wortzahl. Die Frauen schneiden ihr Aprikosenstückchen und legen sie vor sie. Begrüßungen sind voller Floskeln.

    Friede sei mit dir, du bist mein Bruder, mögest du nicht müde sein, entschuldige, meine Tochter ist zu Besuch, ich möchte ihr zu Ehren gerne ein Lamm schlachten. S. 196

    Fazit: Die Autorin hat sich für eine Ich-Erzählung im Präsens entschieden, die Protagonistin ist sie Selbst. Sie fand die richtigen Worte, um mir die beklemmende Beziehung zu ihrem distanzierten Vater zu vermitteln, der sich lieber hinter einer Zeitung versteckt, als sich den schwierigen Fragen zu stellen. Ich spüre die Zerrissenheit aller Beteiligten, die Mentalität, die so anders ist als die kühle Deutsche, die voll von Paragrafen und Regeln ist. Nilufars Vater ist nie hier angekommen, obwohl er sich wirklich bemüht hat. Nilufar selbst ist völlig entwurzelt. Der Klang der Geschichte ist melancholisch. Es ist kein leichter Wohlfühlroman, ich musste mich sehr konzentrieren, um immer wieder rein zu kommen. Ich hatte meine Probleme mitzufühlen und dadurch die Geschichte mitzuerleben und weiß nicht woran es lag.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Karen S., 20.08.2023

    Als Buch bewertet

    Nilufar wird als Tochter einer Deutschen und eines Iraners in Gießen geboren. Nachdem sich ihre Mutter von ihrem Vater trennt, zieht dieser wieder in seine Heimat. Viele Jahre vergehen, bis Nilufar nun zum ersten Mal in die Heimat ihres Vaters reist.

    Das Buch erzählt die Geschichte von Nilufars Vater - seinem Umzug nach Deutschland und wieder zurück. Und es erzählt Nilufars Geschichte. Beim Lesen habe ich eine drückende Schwere empfunden. Nicht zuletzt vor dem Hintergrund der Proteste, die letztes Jahr begannen und mittlerweile wieder aus unseren Medien verschwunden sind. Es geht um politische Ereignisse als auch um persönliche und wie jeder einzelne seinen Weg geht. Und obwohl die Geschichte so viel Tiefgang hat, habe ich als Leserin eine Distanz empfunden. Die vielleicht auch daher rührt, wie distanziert die Familienmitglieder miteinander umgehen. Immer wieder geht es um das Thema sich "fremd" zu fühlen. In beiden Welten.

    Lediglich das Ende des Buches fand ich etwas zu abrupt und abstrakt. Es fühlte sich ein bisschen an, als wären die letzten Seiten nachträglich dran gehängt worden.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    begine, 29.08.2023

    Als Buch bewertet

    Zwischen zwei Kulturen


    Terafik ist der erste Roman der Schriftstellerin Nilufar Karkhiran Khozani.
    Es ist interessant wie es für Personen aus zwei Kulturen geht. Sie ist in
    Gießen geboren und aufgewachsen.
    Ihr Vater ist aus dem Iran, der nach einer Weile wieder zurück gezogen ist. Mich bedrückten das Nilofar ein gespaltenes Verhältnis zu beiden Elternteilen hat.
    2016 besucht sie das erste mal ihren Vater und ihre Verwandten in Teheran.
    Sehr schön lässt die Autorin an den Eindrücken und Empfindungen teilhaben.
    Die Lage im Iran ist im Moment für Frauen  ja  wieder besonders gefährlich. Die Sittenpolizei bestraft hauptsächlich  Frauen. Militär muss dort ein Kopftuch auf bestimme Art zu tragen.
    Ich war von der Geschichte gefesselt.
    Die Autorin schreibt mit besonders ausdrucksvoller Sprache. So wird dieser Roman zu einem brillanten Leseerlebnis. Einfach gut.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Bücherfreundin, 11.08.2023

    Als Buch bewertet

    Beeindruckend und bewegend
    In ihrem Debütroman "Terafik" erzählt Nilufar Karkhiran Khozani ihre beeindruckende Familienbiographie.
     
    Wir schreiben das Jahr 2016. Die 32-jährige Nilufar lebt in Berlin und arbeitet als Psychologin in einer Rehaklinik in Brandenburg. Seit kurzem ist sie mit ihrer Freundin Alex zusammen, zur deutschen Mutter hat sie seit Jahren keinen Kontakt mehr. Ihren in Iran lebenden Vater Khosrow hat sie seit 5 Jahren nicht mehr gesehen. Khosrow lädt sie ein, nach Iran zu kommen, damit sie endlich ihre Familie kennenlernt. Nilufar spricht nur wenig persisch, sie ringt mit sich und lässt sich schließlich vom Vater zu der Reise überreden, die sie für vier Wochen nach Iran führen wird.
     
    Da sie mit ihrer Geburt automatisch iranische Staatsbürgerin wurde, ist der iranische Pass schnell besorgt. Sie füllt ihren Koffer mit Gastgeschenken für die zahlreichen Familienmitglieder und begibt sich auf die weite Reise. Am Flughafen in Teheran warten neben ihrem Vater viele Verwandte auf sie und nehmen sie herzlich in Empfang.  
     
    Die Autorin erzählt die Geschichte auf zwei Zeitebenen. Im Hier und Jetzt begleiten wir Nilufar in Iran vier Wochen lang bei Verwandtenbesuchen und Ausflügen. Auf der zweiten Zeitebene erzählt die Autorin die bewegende Geschichte ihres Vaters, der Ende der siebziger Jahre nach Deutschland kam und Elektrotechnik studierte. Sie erzählt von der gemeinsamen Zeit mit den Eltern in Gießen und dem Leben in Rabenau, wo der Vater eine eigene Firma gründete. Neben den beiden Erzählsträngen enthält das Buch auch Chatverläufe zwischen Nilufar und ihrem Vater. 

    Nilufar Karkhiran Khozanis kraftvoller Schreibstil hat mich sehr beeindruckt. Sie beschreibt die Familienmitglieder liebevoll und authentisch und lässt uns auch tief in ihre eigene Gedanken- und Gefühlswelt blicken. Die Beziehung zum Vater ist distanziert, zumal dieser oft abwesend ist und Nilufar daher viel Zeit mit ihrer Cousine Narges und deren Eltern verbringt. Mit ihren Schilderungen bringt sie uns den Alltag iranischer Familien nahe und beschreibt die Stellung der Frau in der Gesellschaft. Sie bewegt sich in einer vollkommen anderen Welt, begegnet familiären und gesellschaftlichen Traditionen und muss feststellen, dass sie sich ohne Begleitung in der Öffentlichkeit nicht frei bewegen kann. 

    Das Buch, das neben der Familiengeschichte der Autorin und ihrer Identitätssuche auch sehr eindrucksvoll die Zerrissenheit eines Landes beschreibt, hat mir sehr gut gefallen - Leseempfehlung!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Andre K., 26.08.2023

    Als Buch bewertet

    Nilufars Buch hat mich schon nach Lesen der Leseprobe interessiert. Ich wollte einfach mehr über den Iran wissen, der sich seit den 70er Jahren so extrem verändert hat. Was ist da geschehen, wie leben die Menschen jetzt, was passiert wirklich. Nilufar beschreibt uns aus ihrer Sicht die Reise in den Iran zurück zu ihren Wurzeln. Ein große Rolle spielt dabei ihr Vater und die Beziehung zu ihrer Großmutter. Sie versucht uns ihre, und die Gefühle der anderen zu schildern. Dabei gehört es dazu, dass sie viel von Ort zu Ort springt um alle Einflüsse gut schildern zu können. Ihr ganz besonderer Sprachstil macht es durchaus interessant das Buch zu lesen. Die kurzen Kapitel sind schnell gelesen, und so ist das Buch an sich auch schnell ausgelesen. Klar Kaufempfehlung für alle die sich für andere Kulturen und Zusammenhänge interessieren.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Alice, 27.09.2023

    Als Buch bewertet

    "Irgendwann fahren wir in die Stadt rein, der Tag bricht an, die Menschen werden gerade wach. Ich könnte sie alle sein." - Nilufar reist zum ersten Mal in das Land ihres Vaters, den Iran. Ein Land, dessen Sprache sie kaum spricht und von dem sie eine durch Erzählungen, Romane und Nachrichten geformte Vorstellung hat. Ein Land, das zerrissen ist, dessen Bewohner sich nach dem Westen sehnen, sich aber nicht komplett von den politisch vorgegebenen Regeln und Traditionen lösen können. Nilufar ist auch zerrissen, sie sitzt zwischen den Stühlen, in Deutschland ist sie das Ausländerkind mit dem komischen Namen, im Iran ist sie die Ausländerin, die nicht die Sprache beherrscht und nicht allein das Haus verlassen darf. Sie schildert dieses Fremdsein sehr nachvollziehbar und zeichnet ein detailliertes Bild des Irans, ihrer persönlichen Eindrücke und der Erfahrungen, die sie dort macht. Sie stellt sich immer wieder die Frage, wie ein Leben im Iran für sie aussehen könnte. Wie sie in diese Gesellschaft passen könnte. Ob sie ein anderes Verhältnis zur Heimat ihres Vaters hätte, wenn ihre Mutter nicht die vor Jahren geplante Reise abgesagt hätte. Oder wenn ihr Vater nach der Trennung der Eltern nicht in den Iran zurückgegangen wäre.
    Manchmal fehlte der Erzählung die Stringenz, einige Kapitel waren weniger gelungen, dadurch wurde es schwer vor allem die rückblickenden Erzählungen nachzuvollziehen. An manchen Stellen ist das Buch etwas überfrachtet, man verliert den Überblick zwischen den ganzen Namen. Diesbezüglich wäre es vielleicht hilfreich gewesen, wenn sich die Charaktere mehr entwickelten hätten.

    Insgesamt ein sehr berührendes Buch, das nicht nur einen Einblick in den Iran gibt, sondern auch zeigt, welche Probleme es in der deutschen Gesellschaft auch heute noch für Menschen mit einem anderen Namen oder Aussehen gibt. Selbst wenn sie unsere Sprache akzentfrei sprechen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Viola G., 19.08.2023

    Als Buch bewertet

    Nilufar Karkhiran Khozani's Roman "Terafik" ist eine eindrucksvolle Reise der Selbstfindung und kulturellen Entdeckung. Die Protagonistin Nilufar lebt und arbeitet in Deutschland, fühlt sich jedoch von ihren iranischen Wurzeln entfremdet. Als ihr Vater, der einst Deutschland verließ, sie einlädt, seine Heimat im Iran zu besuchen, ergreift sie die Gelegenheit, obwohl ihre Gefühle gemischt sind.

    Die Geschichte offenbart nicht nur Nilufars inneren Konflikt und die Herausforderungen, denen sie in Deutschland gegenübersteht, sondern gewährt auch Einblicke in die Gründe, die ihren Vater zur Trennung von der Familie bewogen haben. Diese Einblicke schaffen Verständnis und Mitgefühl für die Charaktere.

    Das Buch bietet eine fesselnde Darstellung des Lebens im Iran und veranschaulicht die Schwierigkeiten, mit denen Nilufar als Frau konfrontiert ist. Obwohl die Geschichte packend ist, könnten die Zeitsprünge gelegentlich für Verwirrung sorgen und das Tempo des Buches stören.

    Nilufar Karkhiran Khozanis Schreibstil ist flüssig und bildhaft, was es dem Leser leicht macht, sich in die Geschichte und die Charaktere hineinzuversetzen. Die Vielfalt der Charaktere verleiht der Erzählung Tiefe und Interesse.

    Abschließend ist "Terafik" eine bereichernde Reise zu den eigenen Wurzeln und eine faszinierende Einführung in eine andere Kultur. Trotz einiger kleinerer Mängel bleibt das Buch eine empfehlenswerte Lektüre für diejenigen, die nach einer Geschichte über Selbstfindung und die Suche nach kultureller Identität suchen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Christine R., 09.08.2023

    Als Buch bewertet

    "Ich konnte nicht mehr nicht an dieses Land denken", schreibt die Autorin und begibt sich 32-jährig auf die Reise in den Iran, das Land ihres Vaters. Erwartungsvoll macht sich auch der Leser auf diese Reise. Es ist die Begegnung mit einer unbekannten Welt, die Annäherung an den Vater, die Suche derer, die zwischen zwei Welten stehen, die Suche nach dem Ursprung. Wir werden vertraut gemacht mit den Sitten und Gebräuchen, dem Leben dieses Landes.
    Aber sie lässt auch ihren Vater zu Wort kommen in Rückblenden über seine Kindheit, die Ankunft und den Aufenthalt in Deutschland, mehr als 20 Jahre,
    teilweise in Originalbriefen in gebrochenem Deutsch, und seine Rückkehr in den Iran."Mein Vater war auf einmal verschwunden, als wär er nie da gewesen, als hätte ich ihn nie gekannt....ich wusste nur, dass er Deutschland irgendwann verlassen hatte."
    Der Vater bleibt lange undurchsichtig, auch seine Zeit in Deutschland, verschwommen, da hätte ich mir ein bisschen mehr Tatsachen und Tiefe gewünscht, doch am Ende kristallisiert sich doch noch ein etwas klareres Bild heraus und es kommt zu einer Annäherung, Aussöhnung.
    Die Zusammenfassung ihrer Reise beschreibt sie mit:"Es war wie ein nach Hause kommen in ein fremdes Land."
    Aber in erster Linie ist es für Nilufar Karkhiran Khozani eine Reise zu sich selbst, teilweise ein bisschen philosophisch und nebulös.
    Und immer wieder die Frage: Wo bin ich zuhause?, die sich ja so viele von uns stellen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    D O., 11.08.2023

    Als Buch bewertet

    Bewegende Familienbiographie

    Nilufar Karkhiran Khozani hat mit "Terafik" einen bewegende Familienbiographie verfasst.
    Das Buchcover zeigt bereits sehr verschwommen die Konturen des Iran und hat damit schon den Hauptschauplatz des Romans im Blick.
    Erzählt wird von Nilufar, die ihre Familie mit Einfühlungsvermögen beschreibt und ihre Reise in das Heimatland ihres Vaters somit sehr lebendig macht. Die gesellschaftlichen Eindrücke des Landes mischen sich mit den familiären Traditionen und auch den Beziehungen der einzelnen Familienmitglieder untereinander.
    Der gesamte Text ist durchsetzt von Rückblenden in die Studienzeit von Nilufars Vater und seinen beruflichen Start in Gießen. In wechselnden Kapiteln wird davon erzählt, ebenso von gegenwärtigen Passagen und Auszügen aus dem Chatverlauf von Nilufar und ihrem Vater.
    Insgesamt entsteht dadurch ein sehr buntes Bild, das einen durch diese Vielfalt an Texten, Zeitebenen und auch sprachlichen Unterschieden tief in die Familiengeschichte tauchen lässt und ein abwechslungsreiches Lesevergnügen möglich macht.
    Besonders eindrücklich ist bei mir die Thematik "Ausländerkind" hängengeblieben und der damit verbundene immer anwesende Rassismus der von anderen klein geredet wird, weil bei dir Nilufar ist das nicht so. Somit wird auch die Zerrissenheit deutlich.
    Ein wirklich aufrüttelnder Roman der Iran auch nicht nur von der negativen Seite zeigt.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Marry22, 28.08.2023

    Als Buch bewertet

    Das Buchcover hat mich nicht angesprochen, ich wäre in einer Buchhandlung daran vorbeigelaufen und nicht einmal in den Klappentext reingeschaut.
    Im Gegensatz zum Buchcover fand ich die ersten Seiten interessant und habe auch viel geschmunzelt, weil mir einiges selber bekannt vorkam von unseren Reisevorbereitungen in die Heimat.
    Nachdem ich nun das Buch zu Ende gelesen habe, kann ich sagen, dass die Autorin Nilufar Karkhiran Khozani ihre Biographie erzählt. Sie ist als Tochter einer deutschen Mutter und eines iranischen Vaters in Giesen geboren. Nach der Trennung der Eltern ist ihr Vater in seine Heimat nach Iran zurückgekehrt. Nilufar hat nicht unbedingt einen engen Kontakt zu ihrem Vater, trotzdem fliegt sie nach Iran auf Drängen ihres Vaters hin...

    In ihrem Buch beschreibt die Autorin Nilufar Karkhiran Khozani ganz gut die Gefühle, die unterschiedlichen Menschen und Orte. Allerdings waren da immer wieder Sprünge, so dass ich etwas irritiert war und dem nicht immer sehr gut folgen konnte.
    Sie hat einen interessanten Schreibstil, zum Teil sehr poetisch, was auch zur Iran und auch der Kultur passt. Sie schafft es auch die kulturellen Unterschiede zwischen Deutschland und Iran gut darzustellen.
    Leider hat mich das Buch trotz allem nicht gepackt, da es für mich nicht unbedingt spannend war.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Lisa V., 30.08.2023

    Als Buch bewertet

    Das Cover ist auf den ersten Blick unscheinbar und weckt durch das knallige Pink doch das Interesse.
    Nach der Kurzbeschreibung habe ich eher an etwas fröhliches gedacht beim Kennenlernen der unbekannten Familie in einem fremden Land.
    Nilufar ist die Tochter eines Iraners und einer deutschen. Ihr Vater kam nach Deutschland und hat versucht sich in Deutschland mit einem Studium und einet Firma eine Zukunft aufzubauen doch das hat leider nicht funktioniert und so ging auch die Ehe und die Familie in die Brüche.
    Der Vater kehrt in den Iran zurück und lebt dort sein eigenes Leben. Die Tochter Nilufar fühlt sich zurückgelassen und erzähl von diesem Gefühl und was ihr gefehlt hat. Das sie die Lücke und den Schmerz über den fehlenden Vater oft erst wieder bemerkt hat als sie danach gefragt wurde.
    Trotzdem besucht sie ihn und er zeigt ihr Stolz seine und ihre Heimat. Doch politisch ist es dort sehr kontrolliert und sie fühlt sich in der Familie etwas zu sehr behütet. Als würde sie alles durch einen Glaskäfig wahrnehmen.
    So ist auch das Buch geschrieben, es ist angenehm zu lesen aber trotzdem etwas distanziert und die Gefühle wie es in nilufar wirklich aussieht bleiben im Schatten.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein