%
Merken
%
Merken
 
 
sofort als Download lieferbar

Bestellnummer: 101256092

Printausgabe 13.00 €
eBook (ePub) -23% 9.99
Download bestellen
Verschenken
Sortiert nach: neueste Bewertung zuerst
Filtern nach: alle
Alle Kommentare
  • 5 Sterne

    4 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Martina M., 31.07.2019

    Als Buch bewertet

    Das Cover ist passend zum Inhalt gestaltet. Es zeigt einen zeitgenössischen Zeidler bei der Arbeit, im Vordergrund die Bienenkörbe. Der Verlag hat es ähnlich wie die beiden vorherigen historischen Romane von Ralf H. Dorweiler gestaltet, ein schöner Wiedererkennungseffekt.

    Es ist mein erster Roman dieses Autors, wird aber nicht mein letzter sein, denn die beiden bereits erschienenen Romane werde ich noch lesen. Außerdem hoffe ich auf weitere Romane.

    Ralf H. Dorweiler schreibt einen flüssigen, gut lesbaren Stil, dem auch der Humor nicht fehlt. Sowohl die Protagonisten als auch ihr Alltag und die örtlichen Gegebenheiten sind lebendig beschrieben, so dass ich schnell ein Bild vor Augen hatte. Der Aufbau des Romans gefällt mir, die Handlungen sind nachvollziehbar, wenn auch an der einen oder anderen Stelle etwas unwahrscheinlich. Am Ende gibt es eine kluge Entscheidung der Hildegard von Bingen, die in diesem Roman eine wichtige Rolle spielt. Sie ist nicht die einzige historische Person in diesem Buch. Ein Personenverzeichnis am Ende des Buches weist die historisch belegten sowie die fiktiven Handelnden aus. In seinem als Dank und Anmerkungen bezeichneten Nachwort erläutert der Autor die Entstehungsgeschichte sowie die Recherche zu diesem wunderbaren historischen Roman.

    Fazit: ein sehr gelungener historischer Roman mit aktuellem Bezug.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    7 von 12 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Vampir989, 11.05.2019

    Als Buch bewertet

    Klapptext:


    A.D. 1152: Als Zeidler streift Seyfried durch den Schwarzwald und erntet Honig und Wachs von wilden Bienenvölkern. Als seine Frau zum Tode verurteilt wird, bricht er auf der Suche nach Beistand zum Kloster Bingen auf. Er findet es in heller Aufregung vor, denn die gelehrte Äbtissin Hildegard hat sich mit ihrer direkten Art Feinde innerhalb und außerhalb der Klostermauern geschaffen. Sie knüpft ihre Hilfe an schier unerfüllbare Bedingungen, die Seyfried bis vor den frisch gekrönten König Friedrich I. führen.

    Ich hatte große Erwartungen an dieses Buch.Und ich muss sagen das ich nicht enttäuscht wurde.Der Autor hat mich mit dieser Lektüre sofort in den Bann gezogen.Der Schreibstil ist leicht,locker und sehr flüssig.Die Seiten flogen nur so dahin.Einmal angefangen mit lesen wollte ich das Buch kaum noch aus den Händen legen.
    Ich wurde in das 12.Jahrhundert entführt.Dort lernte ich Syfried und seine Familie kennen.Ich begleitete sie eine Weile und erlebte dabei sehr spannende und aufregende Momente.
    Die Protoganisten wurden sehr gut beschrieben und ich konnte sie mir klar und deutlich vorstellen.Es gab viele unterschiedliche Charaktere welche bestens ausgearbeitet wurden.Besonders Syfried fand und Anna fand ich sympatisch und habe die beiden gleich in mein Herz geschlossen.Aber auch alle anderen Personen waren sehr interessant.
    Die Handlung wurde aus verschiedenen Sichtweisen erzählt.Ich fand das sehr schön.Denn so konnte ich mich in die Gedankenwelt der einzelnen Personen hinein versetzen und sie verstehen.Viele Szenen wurden sehr detailliert dargestellt und so war ich teilweise direkt im Geschehen dabei.In mir war Kopfkino.Durch die fesselnde,packende und lebendige Erzählweise des Autors wurde ich förmlich in die Geschichte hinein gezogen.Ich habe mitgelittten,mitebangt und mitgefühlt.Immer wieder gab es unvorhersehbare Wendungen und Ereignisse.Dadurch blieb es von Anfang bis zum Ende immer interessant .Zu keiner Zeit wurde mir langweilig.Durch die guten Recherchen von Ralf H.Dorweiler habe ich auch viel Wissenswertes und Informatives über die Arbeit eines Zeidlers(heute Imker) erfahren.Toll fand ich auch die Einbringung der Nonne Hildegard von Bingen.Zudem habe ich auch viel über das Leben der Menschen zur damaligen Zeit erfahren.Sie hatten zu kämpfen mit Krankheiten,Hunger,Not und Elend.
    Aber auch den Humor hat der Autor nicht vergessen,Bei einigen Situationen konnte ich mir ein Schmunzeln nicht verkneifen.Gerade die Mischung aus Historie,Spannung ,Abenteuer und Humor hat für mich diesen Roman so lesenswert gemacht.Fasziniert haben mich auch die seh ansprechenden und bildhaften Beschreibungen der einzelnen Schauplätze.So hatte ich das Gefühl selbst an diesen Orten zu sein und alles mit zu erleben.Viel zu schnell war ich am Ende des Buches angelangt.Ich hätte noch ewig weiterlesen können.Den Abschluss fand ich sehr gelungen und genial.
    Auch das Cover ist einfach nur traumhaft schön.Schon beim Anblick bekommt man Lust zum lesen.Für mich rundet es das brillante Werk ab.
    Ich hatte faszinierende und einzigartige Lesestunden mit dieser Lektüre und vergebe glatte 5 Sterne.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    6 von 15 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    neling, 29.04.2019

    Als Buch bewertet

    Spannender historischer Roman über Bienen und einen Zeidler der seine Frau vor der Hinrichtung bewahren will. Empfehlenswert, nur das total unrealistische Ende enttäuschte mich leider sehr.

    Inhalt: 1152 im Schwarzwald , Elsbeth die Frau eines Zeidlers wird unschuldig zum Tode verurteilt. Ihr Mann Seyfried versucht sie mit allen Mitteln vor der Hinrichtung zu retten, doch auch die Kinder geraten in Gefahr. ...ein spannender Wettlauf gegen die Zeit beginnt.

    Meine Meinung: Dem Autoren ist ein wirklich spannender historischer Roman gelungen. Sehr ansprechend ist schon das Äußere des Buches. Das historische Cover, welches einen Zeidler bei seiner Arbeit darstellt. Vorne ist eine Karte im Inneren anhand derer wir die Reise des Zeidlers mit verfolgen können. Auf der hinteren Coverinnenseite findet sich ein Rezept von Hildegard von Bingen, das war auch passend und schön. Zu bemängeln ist allerdings der Klappentext, hier wird unerträglich gespoilert. Wenn man den Text vor der Lektüre liest, erfährt man Dinge, die erst im letzten Drittel des Buches passieren, das nimmt die Spannung sehr weg.
    Toll ist auch das ausführliche Personenverzeichnis über die fiktiven und historischen Personen, sowie die Anmerkungen im Anhang.
    Auch die Innengestaltung des Buches gefiel mir. Dem Kapitel vorangestellt ist jeweils ein passendes historisches Zitat, passend verziert mit 2 Bienen, die Angabe, wo wir uns gerade befinden. Im weiteren Verlauf des Buches ist auch jeweils ein Countdown vorangestellt, der die Tage bis zur Hinrichtung zählt und die Dramatik steigert.
    Die Charaktere fand ich auch gut dargestellt, allein die Figur der Hildegard von Bingen war hier ganz anders als ich es aus der sonstigen Literatur über sie kenne. Über sie habe ich mich richtig geärgert, so dass ich fast vergaß, dass die Geschichte ja fiktiv ist. Das zeigt aber auch, dass es dem Autoren gelungen ist mir die Personen ans Herz zu legen, dass es durchaus berührend und fesselnd war. Spannend waren für mich auch die Einblicke in die Arbeit eines Zeidlers, die Faszination für die Bienen und die Einblicke in das Leben auf einer historischen Burg und im Kloster. Das ist dem Autoren sehr gut gelungen. Allerdings hat der Autor es an einigen Stellen mit der Dramatik übertrieben, besonders zum Ende hin. Da häuften sich die glücklichen Zufälle und es wurde absolut unrealistisch. Das war dann so unglaubwürdig, dass es dem ansonsten so tollen historischen Roman absolut nicht gerecht wurde, wie eine komische Parodie. Das war sehr schade und hat mich so sehr gestört, dass ich dem Werk insgesamt nun doch nur 3 von 5 Sternen geben kann.
    Ansonsten ein gut recherchierter historischer Roman, der wirklich empfehlenswert ist.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    10 von 17 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Dante, 24.04.2019

    Als Buch bewertet

    „Die Bienen brauchen die Menschen nicht, aber die Menschen brauchen die Bienen“

    Nachdem ein fahrender Medicus ein krankes Mädchen an Siegfrieds Türschwelle abgelegt hat, nehmen sich der Zeidler und seine heilkundige Frau Elsbeth ihrer an.
    Niemand ahnt um wen es sich bei der jungen Frau handelt, bis eines Tages Ritter vor ihrer Tür stehen. Bei dem Mädchen handelt es sich um Fornika, die Tochter Gottfrieds von Staufen. Zurück auf der väterlichen Burg verstirbt die junge Frau und Elsbeth wird für ihren Tod verantwortlich gemacht und in einem irrwitzigen Gerichtsverfahren zum Tode verurteilt.
    Es scheint nur einen Ausweg zu geben, Seyfried muss die Fürsprache der Äbtissin Hildegard von Bingen einholen um seine Frau vor dem Tode zu bewahren, doch wird es ihm innerhalb der gesetzten Frist gelingen?

    Dank der angenehmen Erzählweise findet man im Handumdrehen in die Geschichte hinein und verfolgt gespannt Seyfried´s beschwerlichen Weg. Die Charaktere sind auf Anhieb sympathisch und die damalige Zeit glaubwürdig und nachvollziehbar dargestellt.
    Einzig bei der Darstellung der Hildegard von Bingen bin ich ein wenig ins Schleudern geraten, habe ich sie doch bisher als eher sanftmütige, gütige und hilfsbereite Frau gesehen. Hier zeigt sich die Äbtissin jedoch als unterkühlte, knallharte Strategin...
    Aber vielleicht macht gerade das die Geschichte ja auch so spannend ☺
    Insgesamt ein toller Roman, der schöne Lesestunden beschert.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    6 von 14 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Chattys Bücherblog, 22.04.2019

    Als Buch bewertet

    Da ich bereits DER PAKT DER FLÖßER, DAS GEHEIMNIS DES GLASBLÄSERS und diverse Krimis des Autors gelesen habe, wollte ich nun natürlich auch sein neuestes Werk kennenlernen.
    Auf der Klappeninnenseite befindet sich eine Karte, die den Verlauf des Rheins um 1152 darstellt. Ich denke, dass jeder, der in der Rheinnähe wohnt, zuerst mal seine Region sucht und evtl. sogar findet. Den Hinweis auf das Personenregister am Ende der Geschichte gefällt mir gut. Oftmals vermisst man dieses in historischen Romanen.
    Aber kommen wir nun zur Story. Im Prolog lernen wir die junge Adelheyd und auch die None Hildegard kennen. Richtig, es handelt sich um Hildegard von Bingen. Hildegard scheint im Kloster das Zepter in der Hand zu haben und jeder folgt ihr. Nun ja, Gehorsam gehört nun mal zu den Tugenden in einem Kloster. Im letzten Satz kommt dann der große Knall. Die Bienen sind tot. Und zwar alle. Klar, dass ich bei solch einem Cliffhanger unbedingt weiterlesen wollte und neugierig war, was oder wer schuld am Bienensterben war. Zumal dieses ja gerade ein sehr aktuelles Thema ist. Also - schnell weiterlesen.

    Sehr interessant startet der eigentliche Plot und war wirklich gespannt, wie sich alles entwickeln würde. Was dann aber kam, war eine scheinbar endlose Aneinanderreihung von Aufgaben, so ganz nach dem Motto: Wenn du dieses erfüllt hast, dann erhältst du den Schatz. Ätschebätsch.... du musst erst noch eine andere Aufgabe erfüllen...ätsch.... und noch eine. Das war mir irgendwie ein bisschen zuviel Abenteuerroman und ließ auch den anfänglichen Weg nicht mehr erkennen.

    Was mich auch ein bisschen stutzig gemacht hatte war Hildegard. Klar, sie musste sich um alles im Kloster kümmern, aber jemandem die Tür zu weisen, gehört bestimmt nicht zu den Tugenden einer Nonne.

    Aufgrund seines Schreibstils hatte es der Autor geschafft, dass ich bis zum Ende durchgehalten habe. Die bildhaften Beschreibungen helfen dem Leser, sich schnell in die Situation einzulesen. Bei den Protagonisten hätte ich mir ein bisschen mehr Feingefühl bzw. Ausarbeitung gewünscht. Im Hinblick auf Hildegard, die sehr detailliet beschrieben wurde, blieben die anderen Mitwirkenden irgendwie ziemlich blaß. Es gab mehrere Szenen, in denen die Protagonisten sehr aktiv waren, trotzdem konnte ich auch dann keine Verbindung zu ihnen aufbauen.

    Es hatte sich mir auch immer wieder die Frage gestellt, was denn nun für das Bienensterben verantwortlich war. Diese Frage zog sich durch das gesamte Buch. Jedoch hatte ich gerade den Bienen einen größeren Teil in diesem Roman zugedacht. Hm... da hatte ich mich wohl vom Titel irgendwie fehlleiten lassen.


    📚 Fazit 📚

    Zweifelsohne wurde dieser Roman sehr gut recherchiert. Man spürt dieses in allen Ecken der Geschichte. Dennoch waren mir die vielen Handlungsstränge bzw. Aufgaben, die Seyfried bewerkstelligen muss, einfach zuviel. Zuviel Nebensächlichkeiten, die zwar interessant und auch lehrreich waren, aber den Faden der Geschichte irgendwie immer unterbrochen hatten.

    Für mich war es ein unterhaltsamer Abenteuerroman eines Zeidlers.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    4 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    ysa, 13.04.2019

    Als Buch bewertet

    Der Gesang der Bienen

    Ralf H. Dorweiler nimmt uns in seinem neuen Roman mit ins Jahr 1152. Der einfache Zeidler Seyfried hat nur 2 Wochen Zeit um das Leben seiner Frau zu retten. Damit beginnt für Seyfried und auch für den Leser eine abenteuerliche Reise, die zu Hildegard von Bingen und sogar auf den Hof des Königs Friedrich I. führt.

    Vorausschicken möchte ich, dass mir der Autor bis jetzt nicht bekannt war. Das Buch war aber für mich interessant, weil ich historische Romane, die nicht nur reine Fiktion sind, sehr schätze.

    Der Autor zeichnet ein authentisches Bild einer Zeit mit strengen gesellschaftlichen Hierarchien, Normen und Gesetzen. Das mittelalterliche Leben wird anschaulich dargestellt. Auch die Beschreibungen der Zeidlerei (eine Form der Imkerei) sind informativ und niemals langweilig.
    Alle Protagonisten werden facettenreich und vor allem sehr menschlich beschrieben: mit Sorgen, Ängsten, Wünschen und vor allem mit Geheimnissen, die einerseits die Spannung noch erhöhen und andererseits Hintergrundinformationen liefern, die das Verständnis der einzelnen Personen nur noch erhöhen.

    Wirklich gelungen finde ich die Tatsache, dass hier das Schicksal von fiktiven Personen mit jenem historischer Persönlichkeiten zu einem überaus spannenden Roman verwoben wird. So erfährt der Leser ganz nebenher auch viel über das Leben von Hildegard von Bingen. Auch wenn sie vielleicht nicht die sympathischste Person war, so war sie doch zweifelsohne eine Ausnahmeerscheinung ihrer Zeit.

    Die Sprache ist flüssig, der Erzählstil fesselnd - Spannung von der ersten bis zur letzten Seite. Es stört auch nicht, dass der Zufall vor allem gegen Ende hin, eine große Rolle spielt.

    Fazit: eine tolle Mischung aus Fiktion und historischen Fakten, spannend und informativ geschrieben – knapp 470 Seiten sind viel zu schnell gelesen. Leseempfehlung!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    8 von 18 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    dorli, 11.04.2019

    Als Buch bewertet

    Münstertal im Schwarzwald, 1152. Das beschauliche Leben des Zeidlers Seyfried gerät völlig aus den Fugen, als seine heilkundige Frau Elsbeth für den Tod von Fronika - der Tochter Gottfrieds von Staufen, des ministerialen Marschalls der Zähringer - verantwortlich gemacht und zum Tode verurteilt wird. Vom zuständigen Gericht bekommt Seyfried eine Frist von zwei Wochen und damit die Gelegenheit, die Fürsprache der Äbtissin Hildegard von Bermersheim einzuholen und das Leben seiner Frau zu retten. Seyfried macht sich unverzüglich auf den Weg nach Bingen…

    In seinem historischen Roman „Der Gesang der Bienen“ nimmt Ralf H. Dorweiler den Leser mit auf eine Reise mitten hinein in das 12. Jahrhundert und wartet mit einer tollen Mischung aus Historie, Abenteuer und Spannung auf.

    Ralf H. Dorweiler erzählt mit viel Pep und Schwung. Obwohl die Akteure einiges an
    Leid ertragen müssen, wirkt die Geschichte farbenfroh und lebendig. Dank der detailreichen Beschreibungen und Schilderungen kann man sich alles bestens vorstellen und wird von der vorherrschenden Atmosphäre schnell eingefangen.

    Der Autor hat wenig Mitleid mit seinen Protagonisten. Seyfried bekommt auf der selbst unter günstigen Bedingungen kaum zu schaffenden Strecke nach Bingen allerhand Steine in den Weg gelegt. Und als er endlich angekommen ist, wird seine Geduld auf eine harte Probe gestellt, denn die Äbtissin Hildegard konfrontiert den Zeidler mit allerlei Aufgaben und Bedingungen, bevor sie über sein Anliegen entscheiden will.
    Elsbeths Ausharren im Kerker ist natürlich alles andere als ein Zuckerschlecken und auch Seyfrieds 14-jährige Tochter Anna, die gemeinsam mit ihrem Bruder Jasper auf der Staufener Burg abwarten muss, bis Seyfried zurück ist, hat mit einigen Schwierigkeiten zu kämpfen.

    Ralf H. Dorweiler erzählt nicht nur die spannende Geschichte rund um Seyfried und seine Familie, er macht den Leser auch mit einem alten Handwerksberuf bekannt: dem des Zeidlers. Ein Zeidler war mit dem Sammeln von Honig und Wachs von wilden Bienen beschäftigt. Die vielfältigen Aufgaben, die Arbeitsweise und die Schwierigkeiten, die bei der Ausübung dieses Berufes auftraten, werden interessant beschrieben und verständlich erläutert.

    „Der Gesang der Bienen“ hat mir sehr gut gefallen. Es hat Spaß gemacht, die Akteure durch die für sie sehr aufregende Zeit zu begleiten und ihr Miteinander und Gegeneinander zu beobachten.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    6 von 13 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Karin W., 09.04.2019

    Als eBook bewertet

    Der Gesang der Bienen

    Schwarzwald 1152: Der Zeidler Seyfried führt mit seiner Familie ein zufriedenes Leben im Schwarzwald – bis seine Frau zum Tode verurteilt wird. Seyfrieds letzte Hoffnung ist die Fürsprache der berühmten Hildegard von Bingen, daher macht er sich auf den Weg zu ihrem neu gegründeten Kloster auf dem Rupertsberg. Hildegard knüpft ihre Hilfe jedoch an schier unerfüllbare Bedingungen und für Seyfried und seine Frau beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit.

    Die Arbeit mit Bienen im Mittelalter sowie die Tatsache, dass die berühmte Hildegard von Bingen in dem vorliegenden Buch eine Rolle spielt, haben mich zu meinem ersten Roman von Ralf H. Dorweiler greifen lassen. Und es wird nicht das letzte Buch sein, denn die Mischung aus historischen Fakten und spannender Fiktion konnte mich fesseln und überzeugen.

    Ein Zeidler bestritt im Mittelalter seinen Lebensunterhalt mit dem gewerbsmäßigen Sammeln von Honig und Wachs wilder oder halbwilder Bienenvölker. Wachs war zur damaligen Zeit ein wichtiger Rohstoff, denn mit ihm konnte man u.a. wertvolle Kerzen herstellen, die Licht in dunkle Nächte und Räume brachten.

    In Seyfrieds Familie fällt sofort ihr liebevoller und zwangloser Umgang miteinander auf, man muss die einzelnen Familienmitglieder einfach in sein Herz schließen. Elsbeth ist eine Heilkundige, was zur damaligen Zeit Fluch und Segen bedeuten konnte. In ihrem Fall wird es ihr zum Verhängnis, als ihre Patientin Fronika. die Tochter des ministerialen Marschalls Gottfried von Staufen, verstirbt und sie daraufhin zum Tode verurteilt wird.

    Seyfried selbst trägt ein dunkles Geheimnis mit sich, das sich vor allem durch seinen Zorn auf und seine Abkehr von Gott bemerkbar macht. Auch die Äbtissin Hildegard von Bingen erkennt das und versucht, dem Geheimnis auf die Spur zu kommen.

    An Hildegard von Bingen muss man sich erst gewöhnen: sie kann stellenweise sehr ruppig und direkt sein und macht sich damit nicht nur Freunde innerhalb und außerhalb der Klostermauern. Aber ich denke, zur damaligen Zeit durfte man als Frau nicht allzu zimperlich sein, wollte man sich in einer männerdominierten Welt behaupten. Und je mehr man von ihr während des Romans kennenlernt, umso faszinierender wird sie, auch wenn man sie anfangs am liebsten schütteln möchte, weil ihr nicht bewusst zu sein scheint, dass Seyfried die Zeit davonläuft.
    Erstaunt hat mich vor allem, wie vielseitig Hildegards Forschungen waren, sie hatte keinerlei Berührungsängste oder Vorbehalte, um sich Wissen anzueignen.

    Überhaupt gibt es einige starke Frauenfiguren in dem Roman: Anna, die vierzehnjährige Tochter von Seyfried und Elsbeth, zieht mit ihrem kleinen Bruder Jasper während der Abwesenheit ihres Vaters in die Burg von Gottfried. Dabei lässt Anna nichts unversucht, um mit ihrer Mutter im Kerker sprechen zu können. Zudem gerät sie in den Fokus des undurchsichtigen und gefährlichen Ritters Theobald von Molsheim.

    In Hildegards Kloster auf dem Rupertsberg lernt der Leser die junge Novizin Adelheyd kennen, die von Hildegard gerne als Schreiberin in Anspruch genommen wird. Adelheyd hat das Herz am rechten Fleck, hütet aber auch ein dunkles Geheimnis.

    Starke Charaktere, viele interessante historische Fakten, tolle Beschreibungen und spannende Wendungen – das sind die Zutaten dieses historischen Romans, bei dem die Seiten nur so dahin fliegen. Der Autor hat eine Vorliebe für dramatische Höhepunkte, was die Spannung nochmal steigert, jedoch war es mir zum Ende des Buches hin fast schon zu viel Dramatik. Ansonsten fand ich das Ende des Buches jedoch absolut gelungen und raffiniert.

    Was mir ebenfalls gut gefallen hat, ist das Personenverzeichnis und die sehr schön gestaltete Karte am Ende des Buches.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    7 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Claudia J., 14.03.2019

    Als Buch bewertet

    Mitte des 12. Jahrhunderts am Rhein rund um Straßburg. Mit dem Zeidler Seyfried lernt der Leser richtig gut das Handwerk mit den Bienen kennen. Durch ganz schlechte Umstände wird seine Frau ins Verlies geworfen und zum Tode verurteilt. In seiner Not macht sich Seyfried auf den Weg zu Hildegard von Bingen.
    Doch Seyfried muss für Hildegards Hilfe auch einiges tun. Dadurch macht man sich mit auf die Reise und erlebt allein die Landschaft, dank der guten Beschreibung, sehr intensiv mit. Ich finde alles gut beschrieben, ob es das Kloster ist was Hildegard aufbaut, Seyfrieds Erleb-nisse und auch wie sich seine Kinder auf der Burg und später schlagen. Besonders, wie sich Hildegard während der Geschichte entwickelt, wie sich nach und nach kristallisiert wie vo-rausschauend sie handeln musste.
    Mir hat dieser historische Roman gut gefallen, dabei habe ich den Beruf des Zeidlers kennen gelernt und mich auf eine Reise zu Zeiten Hildegards von Bingen gemacht und in die Ge-schichte eingetaucht. Ich finde, diese hat sich immer mehr entwickelt und mich als Leser mit bildlichen Beschreibungen, Drama und Spannung versorgt. Das Ende hat mir gut gefallen, es hätte nach der Geschichte nicht anders sein dürfen.
    Dazu ist das Cover sehr schön und passend gestaltet, wie auch der Beginn eines jeden Kapi-tels.
    Bei diesem Buch passt einfach alles gut zusammen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    4 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Vivian N., 14.03.2019

    Als Buch bewertet

    Inhalt: Wir schreiben das Jahr 1152 und begleiten den Zeidler Seyfried auf eine Reise, die zur Rettung des Lebens seiner Frau Elsbeth dienen soll. Sein Ziel ist dabei keine Geringere, als Hildegard von Bingen.
    Seine Frau wurde zum Tode verurteilt, weil sie im Bund mit dem Teufel stehen soll. Dabei hatte sie doch nur versucht, einem jungen Mädchen, welcher ein fahrender Medicus vor ihrer Tür abgeladen hatte, das Leben zu retten. Allerdings war diese eine Tochter vom hohem Geblüt und starb auf dem Heimweg, als ein Ritter ihres Vaters sie in Seyfrieds Haus entdeckte und auf sein Pferd lud. Elsbeth sah sich als Heilerin und hatte allerlei Kenntnis über Kräuter. Nun bekam der Zeidler vom Richter 14 Tage Zeit sich ein Schreiben von der weitbekannten und verehrten Heilerin, Hildegard von Bingen, zu besorgen, um das Leben seiner Frau zu retten. Während seiner Reise mussten seine zwei ältesten Kinder auf dem Hof des Geschädigten Vaters des verstorbenen Mädchens verweilen und dort in dessen Dienste treten.
    Auf der Reise, sowie auch auf dem Hof geschehen erschreckende Dinge, die das Leben von Elsbeth bedrohlich entgegentreten.

    Wertung: Der historische Roman von Ralf H. Dorweiler ist sehr gut mit Fakten der damaligen Zeit bestückt. Dem Leser fällt es leicht sich in diese Zeit hineinzuversetzen. Auch des angenehmen, obwohl der zeitlich angepassten Sprache, Schreibstils. Das Buch lässt sich flüssig lesen. Der anhaltende abenteuerliche Spannungsbogen unterstreicht das noch.
    Der Leser erfährt während des Lesens viele Details über die Bienenzucht, das Leben im Mittelalter, das Leben der bedeutenden Hildegard und das Leben in einem Kloster. Viele Schicksale der Zeit werden aufgegriffen und verdeutlicht. Auch die Heilkünste der Hildegard von Bingen werden angeschnitten. Mit all diesen Fassetten ist dieses Buch nicht nur ein angenehm spanneder Zeitvertreib, sondern auch überaus lehrreich.
    Es gab nur wenige Längen, in denen die Spannung abflachte. Der Aufbau kann hin und wieder auch etwas verwirren, da aus verschieden Sichten und Zeiten geschrieben wurde. Um im zeitlichen Verlauf zu bleiben, sollte man unbedingt auf das Datum am Anfang des jeweiligen Kapitels achten.
    Sehr schön finde ich auch die Gestaltung des Covers und die Illustration am Kapitelanfang mit einem zum Kapitel passenden Zitat. Diese passen ungemein zur Zeit der Handlung und auch zum Inhalt.

    Fazit: Für Fans von Hildegard von Bingen ist dieses Werk ein neuer Leckerbissen. Und auch jeder Liebhaber des Mittelalters wird hier verwöhnt. Da ich recht angetan war von diesem Buch und bisher noch kein Werk dieses Autors gelesen habe, steht jetzt "Das Geheimnis des Glasbläsers" auf meiner Wunschliste. Von diesem Werk habe ich bisher nur Gutes gelesen und hoffe diesbezüglich auf eine Unterhaltung, die der "Der Gesang der Bienen" ähnlich ist.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    4 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lucienne M., 13.03.2019

    Als Buch bewertet

    Inhalt:
    "Eure Majestät, ich bin ein schlichter Zeidler, ein Mann, der von Bienenvölkern und ihren Königinnen mehr versteht, als er von den Menschenvölkern und ihren Herrschern je gehört hat."
    Anno Domini 1152: Als Zeidler streift Seyfried durch die Wälder und erntet Honig und Wachs von wilden Bienen. Sein beschauliches Leben findet ein jähes Ende, als seine Frau Elsbeth zum Tode verurteilt wird. Seyfried bleibt nur ein Ausweg: Er muss die Fürsprache der berühmten Hildegard von Bingen erlangen. Während Elsbeth im dunklen Verlies dem Tod entgegensieht, knüpft die Äbtissin ihre Hilfe an schier unerfüllbare Bedingungen, die Seyfried bis zum neu gekrönten König Friedrich I. führen ...
    Ein bewegender Abenteuerroman über Bienen, Nonnen und und einen einfachen Mann, den das Schicksal vom Schwarzwald an den Hof Barbarossas verschlägt.

    Meine Meinung
    Das Buch wurde ja auf mehreren Seiten groß angekündigt und hat deswegen mein Interesse geweckt. Ich bin sehr froh es gelesen zu haben denn meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht.
    Der Schreibstil ist sehr flüssig und fehlerfrei. Die Namen der Figuren und andere Daten sind beim Lesen anfangs etwas ungewöhnlich aber nach ein paar Seiten hatte ich mich daran gewöhnt.
    Alle Situationen, die Umgebung und Charaktere werden von Anfang an gut vorgestellt und bildhaft beschrieben. Das macht es leichter, der doch komplexeren Handlung zu folgen.
    Für mich überrraschend war, dass die Geschichte viele Einschläge und Spannungsmomente eines Krimis hatte. Bei einem historischen Roman, war das etwas unerwartet aber sehr schön.
    Ein Stern muss ich leider abziehen weil die Geschichte für die Fülle der Informationen ein bisschen zu knapp geschrieben war. Es passiert sehr viel in kurzer Zeit, aber das gefällt vielen anderen Lesern ja sehr gut.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    6 von 15 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    ikatzhorse2005, 13.03.2019

    Als Buch bewertet

    Der Gesang der Bienen ein historischer Roman von Ralf H. Dorweiler, erschienen im Bastei Lübbe Taschenbuch Verlag
    1152: Seyfried der Zeidler lebt mit seiner Familie ein beschauliches und friedvolles Dasein. Sein Einkommen sichert ihm die Zeidlerei, wobei er Wachs und Honig wilder Bienen erntet. Doch das Schicksal beendet das geborgene Zusammensein. Seyfrieds Frau, Elsbeth bekommt die hartherzige, kalte Hand der Rechtssprechung der damaligen Zeit zu spüren und wird zum Tode verurteilt. Durch eine weitsichtige Idee gelingt es ihrem Mann, einen zeitlichen Aufschub bis zur Vollstreckung des grausamen Urteils zu erwirken. Zähneknirschend gewährt ihm die Obrigkeit das knappe Ultimatum. Der Zeidler bekommt somit die Möglichkeit, Führsprache bei Hildegard von Bingen zu erlangen. Seyfried macht sich auf den Weg entlang des Rheins und landet, durch immer neue Auflagen der Äbtissin, persönlich beim neu gekrönten König Barbarossa. ...
    Ralf H. Dorweiler hat mit diesem historischen Roman eine fesselnde Geschichte vor der Kulisse der bedeutenden Hildegard von Bingen, ebenso abenteuerlich wie ehrlich zu Papier gebracht. Neben der Äbtissin, Heilkundigen, Komponisten und Dichterin, sind die Bienen die faszinierenden Protagonisten. Der Autor bereichert sein Buch mit informativen Wissen rund um das einstmalige Leben und die naturnahe Arbeit mit den Wildbienen. Durch den bildhaften, lebendigen Schreibstil entfaltet sich ein eindrucksvolles Panorama dieser Zeit. Das tägliche Leben, die Wanderungen und Gegebenheiten der klösterlichen Gemeinschaft werden in diesem politisch brisanten Historienroman farbenprächtig geschildert. Eine umfangreiche Recherchearbeit ist mit jeder Zeile erlebbar. In den Charakteren spiegelt sich Dramatik, Freude, Schmerz und Leidenschaft. Alle Figuren spielen ihre Rollen hervorragend und verknüpfen die Handlung, den Hindernissen zum Trotz, zu einer überragenden, spannenden Geschichte. Im weiteren Verlauf nimmt die Beklemung durch die zeitliche Angabe bis zur Vollstreckung des Urteils erheblich zu. Das Finale ist überzeugend und plausibel.
    Das Buch ist sehr liebevoll gestaltet. Auch hier sind die Bienen allseits wahrnehmbar. Auf dem Cover und zum jeweiligen Kapitelanfang finden sich die geflügelten Insekten. Ein Zitat zu Beginn des Abschnitts, eine farbige Landkarte vom Rhein-Gebiet zu jener Zeit und der Handlungsorte sowie ein Rezept aus Hildegards Physica rahmen die Erzählung ein. Die aufschlussreiche Danksagung und interessanten Anmerkungen sowie das umfassende Personenregister schließen diese Literatur ab.
    Fazit: Genau, so könnte es gewesen sein! Der Gesang der Bienen hat mir eine aufregende Lesezeit beschert. Lange Zeit habe ich keinen so aufwühlenden und lehrreichen historischen Roman gelesen. Dieses Buch ist mitreißender als mancher Krimi. Hildegard erschien mir anfangs kühl und konnte durch ihre besonnen Taten mein Herz gewinnen. Die agierenden Personen haben mich ganz nah an sich herangelassen. Dank den konträren, teils unliebsamen Charakteren hat mich der Roman vollkommen überzeugt. Danke, Ralf H. Dorweiler für dieses herausragende Buch voller Herzblut! Ein absolutes Highlight!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    2 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    lissycat., 11.03.2019

    Als Buch bewertet

    Der Zeidler Seyfried lebt mit seiner Frau Elsbeth und den drei Kindern Anna, Jasper und Lise recht beschaulich im Schwarzwald. Er verdient den Lebensunterhalt der Familie mit wilden Bienenvölkern, die ihm wertvollen Honig und Wachs liefern. Elsbeth ist eine angesehene Heilerin und bringt so ebenfalls so manche Münze in die Kasse. Die Idylle ändert sich aber an dem Tag, als ihnen ein Medicus ein junges Mädchen mit starken Unterleibsblutungen vor die Tür legt. Dass das Mädchen zum Adel gehört erkennt Elsbeth sofort. Nur langsam gelingt es ihr, Fronika, so der Name des Mädchens, zu stabilisieren. Fronika scheint das Schlimmste überstanden zu haben. Doch ein tragischer Zufall will es, dass Fronika doch noch stirbt. Ein Gericht verhängt das Todesurteil über Elsbeth. Die mehr als absurde Begründung: Sie ist eine Frau und Frauen können keine Heiler sein. Voller Verzweiflung bittet Seyfried um Gnade für seine Frau, die ihm aber nicht gewährt wird, nur einen Aufschub um 14 Tage kann er erreichen. Er macht sich auf den Weg um bei Hildegard von Bingen, die weithin als Heilerin bekannt und eben auch eine Frau ist, ihre Fürsprache zu gewinnen. Doch der Weg ist lang und die 14 Tage verrinnen immer schneller. Es ist fast unmöglich in dieser kurzen Zeit mit Hildegards wohlwollender Fürsprache Elsbeths Leben zu retten, zumal Hildegard durchaus ihren ganz eigenen Kopf hat.


    Bisher war mir der Autor Ralf H. Dorweiler gänzlich unbekannt und dementsprechend erwartete ich auch nicht zu viel. Allerdings wurde ich sehr positiv überrascht. Den Protagonisten wurde sehr viel Leben eingehaucht und man konnte sich ihnen nur schwer entziehen. Der Schreibstil ist sehr flüssig und spannend. So ganz nebenbei erfährt man noch einiges über die Kunst der Imkerei und natürlich auch von Hildegard von Bingen. Ein rundum gelungenes Buch, dass zwar fiktiv ist aber durch einige reale Personen aufgewertet wird. Für alle Leser dieses Genres kann ich eine uneingeschränkte Leseempfehlung aussprechen und vergebe gerne 5 Sterne

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    5 von 11 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Svanvithe, 10.03.2019

    Als Buch bewertet

    _"Die Bienen brauchen die Menschen nicht, aber die Menschen brauchen die Bienen."_ (Seite 90)

    Schon im Mittelalter nutzten die Menschen die Bienen. Seyfried ist einer von ihnen. Mit seiner Familie, die er vom Erlös aus dem Verkauf von Honig und Wachs ernährt, lebt der Zeidler im Münstertal im Schwarzwald. Er hat Grund zur Sorge: Einige seiner Bienenvölker sind ohne ersichtlichen Grund eingegangen, und seine Frau Elsbeth, die als Heilerin versucht, die Schmerzen der Menschen zu lindern, hat ein junges Mädchen in ihrem Haus aufgenommen.

    Seine Befürchtungen bewahrheiten sich. Das junge Mädchen ist Fronika, die Tochter des Marschalls der Zähringer, Gottfried von Staufen, und wird gesucht. Als sie stirbt, gerät Elsbeth in den Verdacht, Schuld daran zu sein. Darum und wegen eines (vermeintlichen) Bundes mit dem Teufel wird sie zum Tode auf dem Schafott verurteilt. Nur auf Grund der Erwähnung der berühmten Hildegard von Bingen gewährt Abt Eberhard Aufschub von 16 Tagen, damit Seyfried um einen fürsprechenden Brief bei Hildegard von Bingen nachsuchen kann.

    Der Weg ist beschwerlich, und Seyfried nimmt ihn aus Liebe zu seiner Frau gerne auf sich. Tatsächlich erreicht er das Kloster auf dem Rupertsberg. Doch Hildegard hat gerade andere Sorgen. Die Bauarbeiten an ihrer neuen Wirkungsstätte beanspruchen sie enorm, und darum knüpft sie an ein Schreiben aus ihrer Hand einige Bedingungen, so dass sich Seyfried vor scheinbar unlösbaren Hürden befindet...


    Ralf H. Dorweiler stellt in seinem historischen Roman „Der Gesang der Bienen“ einen Zeidler in den Mittelpunkt, dessen Abenteuer ihn mit historischen Persönlichkeiten wie Hildegard von Bingen und Friedrich I., seines Zeichens König des Heiligen Römischen Reichs, zusammenführen.

    Der Autor hat eine einnehmende und packende Erzählweise, die den Leser in den Bann zu ziehen vermag. Dazu passt der Sprachgebrauch sehr gut in die gewählte Zeit.

    Während sich die Geschichte zu Beginn noch ruhig entwickelt, kündigen sich bald schon dramatische und lebhafte Ereignisse an. Es sind nicht nur das Auftauchen eines Bären und die damit verbundenen Gefahren, sondern auch die Vorkommnisse, die Seyfried auf seiner Reise zu schaffen machen. Dem Zeidler bleiben lediglich wenige Tage, das Leben seiner Frau zu retten. Obwohl nicht sicher ist, ob ihm das überhaupt gelingt, lässt er sich nicht entmutigen. Ja, er nimmt sich sogar die Zeit, einen verletzten Reiter zu helfen.

    Daneben berühren aber ebenso die Begebenheiten, mit denen sich die zurückgebliebenen Familienmitglieder auseinandersetzen müssen. Ob es nun Elsbeth im Kerker oder Anna und Jasper in der Küche der Burg sind.

    Dem Autor entfaltet ein realistisches Bild vom Leben in der Mitte des 12. Jahrhunderts. Insbesondere die Schilderung der Hilflosigkeit der Menschen gegen die weltliche und kirchliche Obrigkeit ist bemerkenswert. So wird auch der Druck, dem Seyfried und seine Familie ausgesetzt ist, deutlich und spürbar.

    Es ist ein Wechselbad der Gefühle zwischen Bangen und Hoffen, dass das scheinbar Unmögliche von Erfolg gekrönt sein möge, an dem der Leser teilhaben kann. Ralf H. Dorweiler macht es Seyfried nicht leicht. Kaum glaubt dieser sich am Ziel seiner Wünsche, trifft ihn ein Rückschlag.

    Für seine Geschichte hat der Autor Figuren mit Vergangenheit gewählt. Elsbeth ist Seyfrieds zweite Frau, der er in aufrichtiger Liebe zugetan ist. Das Familienleben ist einfach und bescheiden, von viel Arbeit geprägt. Jedoch es gibt viele kleine Glücksmomente. Insgesamt beeindrucken die Familienmitglieder durch das ungewöhnliche Bekundung ihrer Gefühle, diese werden offen bekannt, in einer lautlosen Umarmung oder aber auch direkt ausgesprochen.

    Hierbei fällt primär die vierzehnjährige Anna mit ihrer außergewöhnlichen Persönlichkeit auf. Sie ist mutig, tritt den Anklägern ihrer Mutter entgegen und weist Behauptungen, diese stehe mit dem Teufel im Bunde oder sei gar Schuld am Tod eines Menschen vehement zurück. Auch im Verlauf der Handlung bewahrt sie sich ihre Kraft, nicht nur für ihren Bruder. Obwohl dies nicht einfach ist. Als Kinder einer Mörderin werden sie drangsaliert, und vor allem Anna sieht sich den Nachstellungen von Theobald, einem Ritter in Diensten Gottfrieds von Staufen, ausgeliefert.

    Diese geliebten Menschen zu verlieren, wäre für Seyfried das größte Unglück. Elsbeth und die drei Kinder geben ihm Halt, denn sein innerer Frieden ist gestört. Seyfried betet nicht. Er zweifelt an Gott und seiner Allmacht. Dafür existieren Gründe, die erst im Verlauf der Ereignisse beleuchtet werden.

    Seyfrieds Gegenpart ist Hildegard von Bingen, die es mit ihren Schauen bereits zu Lebzeiten zur Berühmtheit gebracht hat. Der Autor versieht die Äbtissin mit einem vielschichtigen Wesen, das zwar von hehren Zielen beseelt ist, sich indes auch mit weltlichen Belangen auseinandersetzen muss, die Charakterstärke verlangen. Dadurch legt sie oft eine harsche Art an den Tag, die die Menschen brüskiert. Wiederum kann sie sehr zugewandt und aufmerksam sein. Ein interessanter Aspekt in der Geschichte.


    Durch seine differenzierte, aufschlussreiche Darstellung einer fiktiven Zeidlerfamilie im 12. Jahrhundert und die Einbindung historischer Figuren wird Ralf H. Dorweilers Roman „Der Gesang der Bienen“ zu einer mit Sachverstand erzählten Lektüre.

    4,5 Sterne

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    3 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gartenkobold, 09.03.2019

    Als Buch bewertet

    Spannender und fesselnder Roman um Hildegard von Bingen und Bienen
    Der Gesang der Bienen“ spielt im Jahre 1152 und der Protagonist des Romans ist der Zeidler Seyfried, der im Schwarzwald mit seiner Familie lebt, sich um seine Bienen kümmert und als Zeidler damit ein Auskommen hat, ein ruhiges und eher beschauliches Leben, das jäh unterbrochen wird, als seiner Frau Elsbeth, Tochter eines Apothekers und daher in der Heil- und Pflanzenkunde bewandert, vorgeworfen wird, für den Tod eines jungen Mädchens verantwortlich zu sein. Elsbeth wird zum Tode verurteilt und Seyfried sieht den einzigen Ausweg zur Rettung seiner Frau mit Hilfe der Hildegard von Bingen. Er kann das Gericht überzeugen und einen zweiwöchigen Aufschub erwirken und macht sich auf eine lange Reise zum Kloster der Hildegard von Bingen, eine Reise, die ihn auch zum Hof des König Barbarossa führen wird, doch kann er seine Frau retten…
    Raf H. Dorweiler schreibt spannend, fesselnd, leicht lesbar und flüssig und die Charaktere wirken authentisch und nachvollziehbar, man entwickelt als Leser Sympathien wie auch Antipathien. Der Einstieg in den Roman ist flüssig und man hat als Leser sofort das Gefühl, dass man mittendrin im geschehen ist. Zwischen den Zeilen ist sehr viel Wissen über den Beruf des Zeidlers und auch über Hildegard von Bingen, die Benediktinerin, Äbtissin, Dichterin, Komponistin und eine bedeutende Universalgelehrte war, eingeflochten. Man spürt als Leser, dass der Autor sehr gründlich recherchiert hat, aber auch, das er versucht hat, sich in das Leben damals hineinzuversetzen, das macht den Roman so spannend und fesselnd. In den letzten Kapiteln schwächelte der Roman meiner Meinung nach etwas, es passierten zu viele Zufälle, die auf mich sehr konstruierte wirkten, trotzdem konnte dies das sehr positive Gesamtbild aus Fiktion, geschichtlich belegbaren Fakten und Personen nicht so sehr trüben.
    Dieser Roman ist eine Leseempfehlung an alle Personen, die mehr über die Hintergründe der Geschichte um Hildegard von Bingen und den Beruf des Zeidlers im Mittelalter erfahren wollen und in eine spannende fiktive Geschichte darum eintauchen möchten.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    7 von 14 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bettina H., 09.03.2019

    Als eBook bewertet

    Der Gesang der Bienen
    Autor: Ralf H. Dorweiler

    Anno Domini 1152: Als Zeidler streift Seyfried durch die Wälder und erntet Honig und Wachs von wilden Bienen. Er führt ein zufriedenes meist ruhiges Leben, liebt seine Ehefrau und seine drei Kinder. Sein beschauliches Leben findet ein jähes Ende, als seine Frau Elsbeth zum Tode verurteilt wird. Seyfried bleibt nur ein Ausweg: Er muss die Fürsprache der berühmten Hildegard von Bingen erlangen. Während Elsbeth im dunklen Verlies dem Tod entgegensieht, knüpft die Äbtissin ihre Hilfe an schier unerfüllbare Bedingungen, die Seyfried bis zum neu gekrönten König Friedrich I. führen ...

    Der Schreibstil dieses Romans hat es mir von Anfang an angetan. Er hat alles zu bieten, was ein spannender unterhaltsamer Roman ausmachen soll. Vor allem die bildhafte Schreibweise gefällt mir außerordentlich gut. Man fühlt sich von Anfang an mitten ins Geschehen geworfen. Sehr lebendig wird aus mehreren Perspektiven die Erlebnisse von Seyfried dem Zeidler, Elsbeth seiner Ehefrau und Anna der ältesten Tochter erzählt. Hautnah empfindet man alle Emotionen dieser liebenswerten Charakteren mit.

    Des Weiteren begegnen wir hier keiner geringeren als Hildegard von Bingen. Eindrucksvoll erfährt man viel über ihren Lebensweg und lernt ihr außergewöhnliches Wesen kennen.

    Sehr spannend eingebettet ist Seyfrieds Geschichte. Diese hat mir nicht nur spannende Lesestunden beschert, sondern auch viel Wissenswertes über die damalige Bienenzucht, der sogenannten Zeidlerei.

    Der Gesang der Bienen ist ein spannender historischer Roman, der von mir eine klare Kaufempfehlung bekommt. Ich bedanke mich recht herzlich an den Bastei Lübbe Verlag für das kostenlose eBook im Rahmen einer Leserunde. Dies hat meine Einschätzung natürlich nicht beeinflusst.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    5 von 12 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Angela P., 09.03.2019

    Als Buch bewertet

    Ein schwer verletztes Mädchen verändert das Leben des Zeidlers Seyfried. Seine Frau versucht dem Mädchen zu helfen und wird dafür zum Tode verurteilt. Weil sie eine Frau ist kann sie keine Heilerin sein und ist mit dem Teufel im Bude, so lautet der Urteilsspruch. Ihr Mann macht sich auf die Reise ins ferne Bingen um die Fürsprache der berühmten Äbtissin Hildegard einzuholen. Er hat nicht viel Zeit, man hat ihm nur 16 Tage gegeben bis das Urteil vollzogen wird.

    Der Roman entführt ins Jahr 1152, in die Zeit von Kaiser Friedrich Barbarossa und Hildegard von Bingen. Dem Autor gelingt es dabei sehr gut die damalige Zeit bildhaft darzustellen. Auch die Charaktere sind gut beschrieben, sie haben ihre Ecken und Kanten und viele von ihnen tragen Geheimnisse mit sich herum, die nach und nach aufgedeckt werden. Das ganze Buch über begleiten einen die Biene, man erfährt über ihre damalige wichtige Bedeutung und lernt viel über die Zeidlerei, das Sammeln von Honig wilder Bienen. Dadurch, dass jedes Kapitel aus einer anderen Sicht beschrieben wird, bekommt man zusätzlich auch einen kleinen Einblick ins Klosterleben und -bau.

    Bis auf ein paar allzu glückliche Zufälle am Ende hat mir das Buch gut gefallen. Aufgrund der gut dargestellten Charaktere und der spannenden Geschichte kann ich es dennoch empfehlen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Belis, 08.03.2019

    Als Buch bewertet

    Der Zeidler Seyfried lebt von und mit den Bienen. Die wichtigsten Menschen in seinem Leben sind jedoch Elsbeth, seine Frau und ihre Kinder. Als diese ein schwerkrankes Mädchen aufnimmt bricht Unglück über die Familie herein. Der Tod Fronikas wird der Heilerin Elsbeth angelastet. Seyfried handelt einen Aufschub des Todeurteils heraus und macht sich auf schnellstem Wege nach Bingen. Hildegard soll in einem Brief die Unschuld Elsbeths bestätigen und so den Abt überzeugen. Doch der Weg birgt Gefahren und Umwege. Immer wieder muss Seyfried Geduld aufweisen bis er Hildegard überzeugt zu helfen. Zeit, die er nicht mehr hat...

    Durch den der Zeit um 1152 angepassten Schreibstil in Rede und Ausdruck bin ich schnell in die Erzählung abgetaucht. Zahlreiche bildhafte Beschreibungen lassen Handlungsorte und Landschaften vor meinem Auge entstehen. Ob Klosterbaustelle oder düsteres Verließ, klappernde Hufe auf einsamen Wegen und tiefe Schluchten. Des Weiteren bin ich z. B. gefangen von der düsteren, ängstlichen Stimmung im Gerichtsverfahren, den Hoffnungen und Sorgen des Zeidlers um seine Familie. Im Verlauf der Handlung treten Charakterstärke und Wandlungen zutage. Sehr bewegend finde ich auch die Figur Anna, Tochter des Zeidlers Seyfried. Mit Mut und Verstand schützt sie sich und ihren Bruder allein gegen allerlei Gräuel. Mit der Novizin Adelheyd samt ihrem Geheimnis weitet sich der Kreis hin zu Hildegard von Bingen. Diese historische Figur wird in dem Roman facettenreich herausgearbeitet. Eine umfassende Recherche des Autors versucht Hildegard und ihr Wesen wirklichkeitsnah zu zeigen. Neben rachelüsternen Rittern, helfenden Freunden, eingreifenden Vierbeinern spielen Machtgier, bedingungsloser Gehorsam der Kirche gegenüber und Politik eine weitere Rolle in dem Roman.
    Die aufwühlende Geschichte wird wesentlich von der Arbeit, den Techniken und Werkzeugen eines Zeidlers und der Welt der Bienen begleitet. Bereits als Kind wurde Anna mit dem Lied „ Das Bienlein, das ich liebe….“ beruhigt, mit Honig belohnt, der Geruch von Bienenwachs hat sich eingebrannt. Die Erzählung wird durchflochten von dem Thema Bienen. Dabei konnte ich viel Wissenswertes lernen.

    Das bewegende Werk versetzt mich in die Zeit Ende des 12, Jahrhunderts. Die geschilderten Lebensumstände und der verwendete Sprachstil ziehen mich in ihren Bann, reißen mich emotional mit. Eine ausgewogene Aufteilung in sympathische und grausame Figuren bringt von Anfang an viel Potenzial an Möglichkeiten und Spielraum. Immer höher steigt die Spannung, auch durch passende Zitate und „…Tage bis zur Vollstreckung des Urteils“ an jedem Kapitelanfang. Bis auf einige konstruiert wirkende Ausnahmen am Schluss kann ich die Geschichte gut nachvollziehen. Diese Freiheit eines Autors lässt den Leser schlussendlich aufatmen. Im Anschluss finden sich ein aufschlussreiches Personenregister sowie persönliche Anmerkungen zur Entstehung des Romans.

    "Der Gesang der Bienen" aus geschichtlich belegten Personen, historischen Ereignissen und Fiktion verwoben mit dem Thema Bienen erhält von mir 4 Sterne. Ich freue mich weitere Abenteuer mit Ralf H. Dorweiler zu erleben.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    24 von 32 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sabine M., 04.03.2019

    Als Buch bewertet

    Es ist das Jahr 1152. Der Zeidler Seyfried lebt mit seiner Frau Elsbeth und seinen Kindern Anna, Jasper und Lise in den Wäldern des Münstertales. Als eines Tages die Tochter des Grafen zu Staufen, nach einer missglückten Abtreibung, zu Elsbeth gebracht wird, ändert sich ihr bis dahin beschauliches Leben. Fronika überlebt nicht und man verurteilt Elsbeth zum Tode. Seyfried sieht nur eine einzige Chance, das Leben seiner Frau zu retten. Er muss zu Hildegard von Bingen, der Äbtissin des Klosters auf dem Rupertsberg, und sie um Hilfe bitten. Doch die Zeit läuft ihm davon und es ist fraglich, ob Seyfried rechtzeitig, vor Vollstreckung des Urteils, eine positive Antwort erhält.

    Der Autor schreibt wunderbar detailliert und so bildhaft, dass man das Buch nur schwer aus der Hand legen kann. Bei fast 500 Seiten ein anstrengendes Unterfangen. Aber die Mühe lohnt sich, denn Ralf H. Dorweiler weiß, wie er seine Leser packt. Man wird mitgerissen, ob man will oder nicht und fiebert mit dem Protagonisten mit. Bei Seyfrieds verzweifelter Suche nach Rettung werden ihm immer und immer wieder scheinbar unüberwindbare Steine in den Weg gelegt, so dass es bis zum Ende fragwürdig ist, ob es ihm gelingen wird, seine Frau zu retten. Das erhöht die Spannung natürlich enorm und als Leser hat man nur eine Möglichkeit, seine Qualen zu lindern. Weiterlesen. 

    Das Leben im Mittelalter hat Dorweiler anschaulich dargestellt, so dass man sich schnell mitten im Geschehen meint. Der Autor hat außerdem interessante Aspekte zu Bienenzucht und Hildegard von Bingens Leben und Werk in seinen Roman eingebaut. Man erfährt viel über die politischen Hintergründe zu jener Zeit, die manches Verhalten der Charaktere erst verständlich machen. 

    Ich kann das Buch nur weiter empfehlen. Jeder, der Spaß an historischen Romanen hat, der nicht nur eine spannende Geschichte sucht, sondern auch noch Wert auf fundierte Recherche legt, ist hier gut aufgehoben.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    6 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Suzi, 04.03.2019

    Als Buch bewertet

    Ralf H. Dorweiler gelingt es hervorragend vor dem historischen Kontext die wunderbare Geschichte über die Macht der Liebe zu zeichnen, auch wenn Gottes Wege dazu nicht immer gradlinig (und verständlich) sind.
    Der Zeidler Seyfried lebt mit seiner zweiten Frau Elsbeth und den drei Kindern beschaulich, aber zufrieden und glücklich in einfachen Verhältnissen. Bis ein fahrender Medicus ein junges Mädchen, Fronika, mit einer misslungenen Abtreibung bei der als Kräuterkundige und Heilerin bekannten Frau abliefert. Damit nimmt das Unheil seinen Lauf. Fronika, die Tochter eines Adligen, wird durch dessen Häscher gesucht, die sie letztendlich auch im Haus des Zeidlers finden und mitnehmen, wodurch sie leider auf dem Weg verstirbt. Elsbeth wird deswegen zum Tode verurteilt – Seyfried kann jedoch einen zeitlichen Aufschub erwirken und macht sich auf den beschwerlichen Weg nach Bingen, um die berühmten Hildegard von Bingen um Beistand zu bitten. Selbige ist grad mit dem Aufbau und der Finanzierung ihres Klosters beschäftigt und knüpft ihre Unterstützung an fast unlösbare Bedingungen…
    Sehr deutlich wird in der ganzen Geschichte die Bedeutung der Herkunft – aufrichtige Menschen niedrigen Standes sind der Willkür der Herrschenden ausgesetzt. Auch der Aberglaube bzw. die Unkenntnis über die Wirksamkeit der Heilpflanzen spielen eine große Rolle. Man erfährt viel Informatives über die Arbeit des Zeidlers und das Leben sowie die Bedeutung der Bienen.
    Die Handlung ist sehr authentisch und bildhaft und man fiebert regelrecht mit den Akteuren Seyfried, Anna und Elsbeth mit, vor denen sich immer wieder neue Hindernisse und Probleme auftun. Das Schicksal meint es im Verlauf der Handlung nicht immer gut mit ihnen, doch letztendlich fügt sich alles stimmig zu einem guten – und überraschenden – Ende.
    Dieses Buch hat mir sehr gut gefallen und ich habe es zügig durchgelesen, weil ich es kaum aus der Hand legen konnte – dies spricht für diesen Roman. Von mir gibt es dafür eine klare Leseempfehlung!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein