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  • 4 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    murphy12, 20.09.2021

    Als Buch bewertet

    Bedrängnis und Lügen
    Das Buch ist als Roman kategorisiert worden. Das ist meiner Meinung nach irreführend. Ich würde es in den Bereich Thriller einordnen- ggf. sogar als Mystery- Thriller.
    Erzählt werden die Erlebnisse von Antonia Petzold (Toni). Dieses erfolgt auf 2 Zeitachsen. Einmal Oktober 2019 (jetzt) und einmal die Zeit ab Mai 2019. Diese zweite Zeitachse läuft auf den Oktober zu und schließlich wird das Ende des Buches einheitlich erzählt. Der Schreibstil lässt sich angenehm lesen. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen.
    Toni verliert durch einen beruflichen Unfall ihr Augenlicht und erhält es durch eine Gewebespende einer Toten zurück. Die Gewebespende erfolgt- wie in Deutschland vorgeschrieben- anonym. Sie schreibt einen Dankesbrief an die Familie der Spenderin über die Gewebebank und erhält von deren Mutter überraschend Antwort. Sie möchte die Familie kennenlernen und mehr über die Spenderin erfahren. Deren Familienangehörigen verhalten sich seltsam, teilweise sogar feindselig ihr gegenüber. Sie gerät in einen Strudel von Anziehung, Ablehnung und Halbwahrheiten. Der Tod der Spenderin scheint auch eher ungeklärt zu sein. Gleichzeitig steht Toni auch im Oktober 2019 vor massiven Problemen, da ihre Mutter nach einem Angriff im Krankenhaus ist, ihr Vater ist nicht ansprechbar, sie wohnt bei einer Freundin und die Wohnung ihrer Eltern ist ein Tatort und darf dementsprechend nicht betreten werden. Die Verletzungen der Mutter sind so schwer, dass Toni eine Patientenverfügung suche muss. Zudem scheint auch in Tonis Kindheit ein großes Problem zu schlummern. Seit ihrer Zeit bei der Familie der Spenderin hat sie immer öfter das Gefühl fremdgesteuert zu werden und außerkörperliche Erfahrungen. Sie fragt sich, ob der Geist der Spenderin auf sie übergeht.
    Ich habe nach der Leseprobe andere Erwartungen an das Buch gehabt und war von den tatsächlichen Themengebieten (und deren beträchtlichen Umfang) überrascht. Ich habe mich dann auf den Roman völlig eingelassen und mit großer Anspannung immer weitergelesen. Wer jedoch die Vorstellung Tote zu spüren und das Thema der Seelenwanderung völlig abtut, wird vermutlich eher keine Freude an dem Buch haben.
    Das Buch wirkt auf mich wegen der Fülle an Thematiken: Beutekunst, Organspende, Mord, Kindesvernachlässigung, Alkoholismus, Untreue, Bindungsängste, spirituelle Exkursionen usw. etwas überfrachtet. Auch das Ende ist teilweise offen und teilweise ohne Erklärung überraschend positiv. In der Summe ist die Geschichte für mich somit nicht ganz rund, aber lesenswert.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    lisbethsalander, 04.10.2021

    Als Buch bewertet

    Du bist ich und ich bin du

    Die 40jährige Antonia, genannt Toni, löst hauptberuflich Wohnungen auf. Bei der Ausübung dieser Tätigkeit erleidet sie einen Arbeitsunfall, kommt mit einer hochätzenden Flüssigkeit in Berührung uns verliert ihr Augenlicht. Gott sei Dank kann sie von der hierbei erlittenen Blindheit durch eine Transplantation der Hornhaut einer anderen jungen Frau, die selbst bei einem Unfall ums Leben kam, geheilt werden. Toni ist dankbar für diese Organspende und hat das Gefühl, ein zweites Leben geschenkt bekommen zu haben, sie möchte der Familie der Verstorbenen danken und tritt mit der Mutter in Kontakt. Von ihrer Heimatstadt Berlin reist sie nach Frankfurt, um diese kennen zu lernen. Selbst aus einfacheren Verhältnissen stammend, taucht Toni in der Mainmetropole nun in luxuriösere Gesellschaftsschichten ein, kommt der Mutter ihrer Spenderin erstaunlich schnell sehr nahe und baut zu Teilen der Familie eine extreme Bindung auf, fast als wäre sie selbst eine Reinkarnation der Toten. Das gefällt allerdings beileibe nicht allen Hinterbliebenen, und auch einige von Tonis eigenen Verwandten in Berlin begegnen den neuen Kontakten mit Skepsis. Die Geschichte ist in zwei wechselnde Zeitebenen aufgeteilt und wechselt von der Ich-Erzählerin Toni immer wieder zur auktorialen Perspektive. Für mich hatte der Schreibstil etwas sogartiges, ich fühlte mich sofort in die Handlung hinein gezogen, auch wenn ich mich mit der Protagonistin nicht unbedingt identifizieren konnte, da sie mir in ihrer Persönlichkeit kaum gefestigt schien. Dinah Marte Golch hat mit "Die andere Tochter" einen sehr spannenden Roman geschrieben, in dem sie dem Leser das Thema Organspende ganz nebenbei nahe bringt. Bis zum Schluss hat man das Gefühl, nicht genau zu wissen, was sich hinter der ganzen Story verbirgt und kann dadurch das Buch nur schwer aus der Hand legen. Großartige Unterhaltung und von mir eine absolute Leseempfehlung!

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Suzann K., 17.09.2021

    Als Buch bewertet

    Durch deine Augen
    "Die andere Tochter" von Dinah Marte Golch ist eine Geschichte, die sich erst so nach und nach vollständig zu erfassen gibt.
    Toni entrümpelt Haushalte, Haushalte von Verstorbenen und dabei erleidet sie einen Unfall, der sie fast das Augenlicht kostet. Eine Transplantation der Cornea gibt ihr ihren Blick und Lebensmut zurück. Doch so ganz fühlt sie sich nicht zufrieden und nimmt Kontakt auf, mit der Mutter der Spenderin. Damit beginnt für Antonia ein Einblick in ein ganz anderes Leben und sie beginnt sich vieles zu fragen und zu hinterfragen.
    Das Buch erzählt in zwei Zeitebenen, die dann fortlaufend weitergeführt werden. Diese liegen nur wenige Monate auseinander, unterscheiden sich in der Lebenswelt von Antonia aber um Welten.
    Es gibt hier so einige Themen, die verarbeitet sind, von der Thematik der Organspende, Kunstraub und Beutekunst, kindliche Traumata bis hin zu Mord, Depressionen und Kindesmisshandlung. Manchmal hatte ich schon das Gefühl, das etwas weniger mehr gewesen wäre, aber alles war eng miteinander verwoben.
    Das ganze Ausmaß der Geschichte kam auch immer erst nach und nach zu Tage und die Spannung des Buches nahm immer mehr zu, je mehr sich die einzelnen Handlungsstränge miteinander verbanden.
    Im Schreibstil kam die psychische Beslastung und das Zerrissensein der Protagonistin gut zum Vorschein, das Ende bot dann noch einige Überraschungen.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Birgit S., 30.08.2021

    Als eBook bewertet

    Nicht nur das Cover mit den vielen Puzzleteilen und das alte Familienfoto hat mich sehr neugierig gemacht, auch der Klappentext.

    Es geht um Antonia, genannt "Toni", die nach einem Unfall ihr Augenlicht fast verliert und danach eine Transplantation braucht. Sie erhält einen Brief von der Mutter ihrer Spenderin und entscheidet sich dafür, diese kennenzulernen. Dadurch wird Toni in einen Strudel voller Manipulationen und Flashbacks gezogen. Welches Spiel wird mit ihr gespielt, und warum liegt ihre eigene Mutter im Koma?

    Von der ersten Seite an werden wir direkt in die Geschichte hineingezogen. Puzzleteil für Puzzleteil wird, sehr passend zum Cover, langsam enthüllt und zusammengesetzt. Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen, nicht nur wegen der spannend rasanten Geschichte, bei der es keine einzige langweilige Szene gibt, sondern auch wegen dem angenehmen Schreibstil in kurzen und knackigen Sätzen.

    Die Charaktere hat die mir bisher unbekannte Autorin sehr gut erschaffen. Am besten hat mir Antonia gefallen, in die man sich während des Lesens richtig gut hineinfühlen konnte. Sie wird als durchaus starke Frau dargestellt und steht die Auf und Abs ihres Lebens sehr gut durch. Und das bis zum unglaublichen Ende, denn da bleibt wirklich kein Stein auf dem anderen. Da stellt man sich während des Lesens die Frage, wem Toni noch vertrauen kann.

    Fazit: Ein Buch voller Emotionen, das mit vielseitigen Themen von geschichtlichen Aspekten bis hin zur Organtransplantation gespickt ist, und wo auch das Menschliche nicht zu kurz kommt!

    Wirklich ein tolles Buch, das ich gerne weiterempfehle.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sophie, 15.11.2021

    Als Buch bewertet

    Ein schrecklicher Unfall, ein altes Verbrechen und eine Frau auf der Suche nach sich selbst

    Die Frage nach der eigenen Identität ist wohl eine der zentralsten Fragen der Menschheit und ist in der Literatur immer wieder verarbeitet worden. Mit „Die andere Tochter“ geht Autorin Dinah Marte Golch jedoch einen Schritt weiter und kontrastiert die Suche ihrer Protagonistin nach der eigenen Identität mit einer fremden, die nach einer Cornea-Transplantation in sie einzudringen scheint. Teils mystisch, aber immer fest verankert in der Realität, wird hier eine unglaubliche Geschichte erzählt.

    Die Entrümpelungs-Unternehmerin Toni erhält nach einem schrecklichen Unfall eine Organspende, um wieder sehen zu können. Auf die Freude folgt schnell Misstrauen, denn sie kann sich des Gefühls nicht erwehren, dass plötzlich nicht nur ein fremdes Organ, sondern auch eine andere Person in ihr steckt. Auf der Suche nach Antworten gerät sie in Kontakt mit der Familie ihrer Spenderin und stößt auf dunkle Geheimnisse, die in der Vergangenheit schlummern.

    „Die andere Tochter“ ist ein spannend konstruierter Roman, der auf zwei Zeitebenen erzählt wird, die sich nach und nach immer näher kommen: Tonis Vergangenheit, die Geschichte ihrer Transplantation und ihre Kontaktaufnahme mit der Familie der Spenderin auf der einen Seite, die Zeit nach einer großen Katastrophe wenige Monate später auf der anderen Seite. Die Puzzleteile setzen sich nach und nach zusammen und ergeben schlussendlich ein Bild, das offenlegt, was geschah. Dabei werden in ruhigem Ton viele unterschiedliche Themen aus den Bereichen Psychologie, Kunst und Familiengeschichte angerissen. Die einzigartige Kombination dieser Komponenten und die Originalität des Themas ist sicher die größte Stärke des Buches.

    Das Erzähltempo ist vielleicht die einzige Schwierigkeit des Romans: Die Langsamkeit der Erzählung trägt zwar dazu bei, Toni als Identifikationsfigur zu sehen, als normalen Menschen in einer außergewöhnlichen Situation, wird aber der Dramatik der Geschichte bisweilen nicht ganz gerecht. Es herrscht ein Ungleichgewicht zwischen den Erzählebenen, sodass die Gegenwart, in der Spannung erzeugt wird, oft stark in den Hintergrund rückt, und in der Vergangenheit eine Vielzahl von Themen behandelt wird, die auf den ersten Blick nicht unbedingt relevant scheinen. Hin und wieder hemmt das den Lesefluss.

    Insgesamt ist „Die andere Tochter“ jedoch (auch gerade durch diese Erzählweise) ein unheimlich atmosphärisches Buch, das gleichzeitig berührt und schockiert und eine absolut originelle Idee umsetzt.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Susanne N., 17.09.2021

    Als Buch bewertet

    Durch einem tragischen Unfall , verliert Antonia beinahe ihr Augenlicht.
    Dank einer Transplantation passiert dieses nicht, dankbar nimmt sie Kontakt zu der Familie der toten Spenderin auf und freundet sich mit deren Mutter Clara an . Immer mehr verstricken sich die Geheimnisse um Susanne und verbinden sich mit Antonias Leben.
    Durch seltsame Vorkommnisse zweifelt Antonia an sich selber und fragt sich wieviel sie von Susanne in sich trägt?

    Die Kapitel werden in verschiedenen Zeitzonen geschrieben und wechseln sich von Gegenwart und Vergangenheit, im Abstand von 5 Monaten ab.
    Dies hat mich anfangs etwas verwirrt und ich musste öfters zurückblättern.
    Ansonsten habe ich mich gut in die Geschichte eingefunden , der Schreibstil ist flüssig und nicht zu schwer zu verstehen.

    Das erste Drittel des Buches ist etwas langwierig und weniger spannend, das ändert sich aber im zweiten Drittel , bis sich am Ende ein Puzzleteil an das nächste fügt und Klarheit über die Zusammenhänge bringt.
    Dies erklärt auch das Cover, das im Puzzlestil mit einem Blick in die Vergangenheit in aparten Farben gestaltet wurde.

    Mir hat das Buch gut gefallen, es war eine außergewöhnliche Story, die sich stark an einen Thriller anlehnt und spannend geschrieben wurde.
    Deswegen durchaus eine Leseempfehlung für Freunde des Genre Thriller und Krimis .

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  • 5 Sterne

    4 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    ele, 24.09.2021

    Als Buch bewertet

    Die andere Tochter, Roman von Dinah Marte Golch, 448 Seiten erschienen im List-Verlag.
    Ein Roman über Mütter und ihre Töchter, über Organtransplantation, über Schuld, Familienkonflikte und psychische Probleme.
    Antonia ist von Beruf Entrümplerin, sie löst Haushalte von verstorbenen Personen auf. Eines Tages erleidet sie bei der Arbeit einen Unfall und verliert ihr Augenlicht. Durch eine Cornea-Transplantation kann sie wieder sehen, doch plötzlich fühlt sie sich mit der Spenderin in seltsamer Weise verbunden. Sie nimmt Kontakt zur Mutter der Spenderin auf, dadurch gerät sie in gefährliche Verwicklungen und kommt einer lange vertuschten Untat auf die Spur. Doch auch in ihrer eigenen Familie gibt es unglaubliche Geheimnisse.
    Das Buch besteht aus 94 Kapiteln die mit Monats- und Jahresangaben versehen sind. Es teilt sich in zwei verschiedene Erzählstränge die in verschiedenen Zeitebenen spielen, zum einen der Hauptstrang in auktorialer Erzählweise, dazwischen immer wieder die aktuellen Geschehnisse, in Ich-Form aus der Sicht der Protagonistin. Der Leser ist dadurch in der Lage die Vorkommnisse von allen Seiten zu überblicken. Gerade die Kapitel aus Antonias Sicht, sind informativ und greifen dem Erzählstrang vor. Der Roman ist dicht und doch flüssig erzählt, immer wieder bin ich ganz tief in Tonis Leben und ihre Gefühle hineingezogen worden, die Thematik Organspende und die Gefühle der Empfängerin sind gut geschildert und haben mich tief berührt, haben mir eiskalte Schauer den Rücken hinunterlaufen lassen. Die Spannung, die sich durch die nimmermüden Nachforschungen von Toni ergab, hat mich des Öfteren alles ringsherum vergessen lassen. Schon nach dem ersten Drittel habe ich gedacht, ich weiß was passieren wird. Doch nach einigen ungeahnten Wendungen, war der Schluss jedoch ganz anders als vermutet.
    Mich hat das Buch super unterhalten und tief berührt, manchmal war es einfach zu viel des Geschehens und ich musste das Buch zur Seite legen und über das Gelesene nachdenken. Thrillerelemente und die psychologischen Verwicklungen waren mir manchmal unheimlich, besonders die Flashbacks wenn Toni in einen Spiegel sah oder das Gefühl der Berührungen. Zum Ende überstürzen sich die Ereignisse und die letzten 100 Seiten habe ich in einem Durchgang gelesen, an diesem Punkt haben mich die Fakten fast erschlagen. Nicht immer handeln die Akteure nachvollziehbar, ihre kriminelle Energie ist erschütternd und machten mich wütend. Lange habe ich um eine Auflösung gerätselt und das Ende habe ich so nicht ahnen können. Wie leichtsinnig Toni ihre transplantierten Hornhäute aufs Spiel gesetzt hat, hat sie mir nicht gerade sympathisch gemacht, eine direkte Lieblingsfigur hatte ich nicht, am wenigsten konnte ich tatsächlich Evelyn, die Schwester von Zsazsa leiden. Briefe, Zitate und Bilderdaten sind kursiv gekennzeichnet und deutlich gemacht.
    Die Informationen am Ende zu den verschwundenen Bildern, der Raubkunst der Nazis und die psychologische Ebene zur Organspende waren informativ und haben mir sehr geholfen.
    Eine absolute Leseempfehlung an alle Leser und von mir 5 Sterne.

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  • 5 Sterne

    5 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    pw, 16.09.2021

    Als Buch bewertet

    Thriller!

    „Die andere Tochter“ von Dinah Marte Golch ist ganz einfach als Roman gekennzeichnet. Das ist meines Erachtens tief gestapelt. Die Geschichte hat mich schon nach wenigen Seiten gefesselt. Für mich ist das kein einfacher Roman, sondern ein Thriller, von dem ich mich kaum lösen konnte.

    Wir begleiten das ganze Buch hindurch die Hauptheldin Antonia. Es spielt in zwei Zeitebenen: in der Gegenwart im Oktober 2019, kurz nachdem Antonias Mutter Brigitte umgebracht wurde, und in der Rückblende in eine jüngere Vergangenheit ab April 2019. Die beginnt damit, dass Antonia durch einen Arbeitsunfall ihr Augenlicht verliert, dieses durch eine Hornhauttransplantation zurückerlangt und dann auf unerklärliche Weise mit der Familie der Organspenderin und deren Umfeld konfrontiert wird. Irgendwie scheint es dabei auch eine mystische Komponente zu geben. Außerdem stimmt mit der Familie Mertens, die zu ihrer Organspenderin gehört, etwas nicht.

    Nach und nach werfen sich völlig andere Fragen nach Antonias Vergangenheit auf, vor allem nach ihrer Kindheit. Wir erfahren schnell, dass ihre Kindheit alles andere als normal verlaufen ist. Ab ihrem fünften Lebensjahr wuchs sie bei der Oma auf und kam dann im Alter von zwölf Jahren doch wieder zu ihren Eltern zurück. Das sind Familienverhältnisse, die Antonia selbst nicht so richtig versteht und der sie im Laufe der Handlung auf die Spur kommen wird.

    Die Vergangenheitsebene bewegt sich auf die Gegenwartsebene zu und holt diese schließlich ein. Außerdem bekommt die Erinnerung an die weiter zurückliegende Vergangenheit in Antonias Kindheit im Laufe des Buches immer mehr Raum und Bedeutung. Das ist alles sehr gelungen konstruiert.

    Besonders aufgefallen ist mir dabei, dass in der aktuellen Zeitebene Antonia, oder kurz Toni, in der Ich-Form zum Leser spricht, während die Szenen der Vergangenheit in der dritten Person geschrieben sind – eine nette Würze.

    Ich habe beim Lesen des Buches direkt einen äußerst spannenden Film ablaufen sehen. So wundert es mich nicht, als ich über die Autorin las, dass sie auch eine erfolgreiche Drehbuchautorin ist. Ich kann mir vorstellen, dass ihr Roman eine sehr gute Vorlage für ein Drehbuch bilden könnte.

    Am Ende wird alles zufriedenstellend aufgelöst. Dabei gibt es etliche Überraschungen. Ich bin total begeistert von diesem Buch, aber auch ein wenig traurig, dass ich es schon ausgelesen habe.

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  • 5 Sterne

    5 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Anja F., 05.10.2021

    Als Buch bewertet

    Der Roman “Die andere Tochter“ ist wirklich durchgehend spannend und das Schicksal von Antonia/Tony ist sehr mitreißend. Man erlebt die Handlung aus der Sicht von Tony, einer Frau Ende 30, die durch einen Arbeitsunfall erblindet. Durch eine Netzhautspende und eine Operation erhält Antonia ihr Augenlicht zurück, nimmt aber erstaunliche Veränderungen bei sich wahr.
    Sie schickt über die Organspenden-Organisation ein Dankesschreiben an die Familie der verstorbenen Spenderin, obwohl sowohl Spender als auch Empfängerin anonym bleiben müssen. Erstaunlicherweise erhält Tony ein Antwortschreiben mit einer Einladung.
    Wider alle Vernunft nimmt Antonia die Einladung an. Das soll nicht ohne Folgen bleiben. Die Familie der Spenderin hat viele Geheimnisse und Tony stößt auch in ihrer Familie auf viele Ungereimtheiten. Es wird Zeit für die Recherche vieler düsterer Geheimnisse und das ist nicht ungefährlich.
    Der Schreibstil ist sehr mitreißend und das Buch lässt sich sehr schnell lesen. Ich kann es wirklich empfehlen, möchte aber nicht spoilern.
    Außerdem hat der Roman ein tolles Cover!

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    asome, 02.11.2021

    Als Buch bewertet

    Anders als erwartet, aber gut!

    Das Cover von Dinah Marte Golchs Roman „Die andere Tochter“ hat mir sofort gut gefallen, auch wenn ich es zu dem Klappentext nicht passend fand. Nachdem ich das Buch gelesen habe, muss ich sagen das Design mit den Puzzleteilen passt sehr gut.
    Mich hat vor allem die Tatsache fasziniert, dass es in dieser Geschichte um eine Frau geht, welche nach einer Transplantation Gefühle und Erinnerungen des Spenders hat. Die Geschichte war sehr gut, aber ganz anders als ich sie erwartet hätte. Die Erzählung springt von der Gegenwart, die im Buch im Oktober 2019 angesiedelt ist, immer wieder bis zu einem halben Jahr zurück. Mit den Zeitsprüngen in der Erzählung kam ich ganz gut klar, nicht aber damit, dass die Perspektive immer wieder wechselt. Wenn die Erzählung gerade in der Gegenwart ist, dann wird aus der Sicht der Hauptprotagonistin erzählt. Spiel sie in der Vergangenheit wird aus Sicht einer dritten Person erzählt. Diese Sprünge machten mir das Lesen etwas schwer, weshalb ich mit diesem Buch nur langsam vorangekommen bin. Dafür gibt es auch den einen Stern Abzug. Der Roman ist gut und durchaus lesenswert!

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  • 3 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    lilly.liest, 20.09.2021

    Als Buch bewertet

    Hin und hergerissen

    Den Klappentext fand ich sehr spannend und hatte viel von dem Buch erwartet. Doch die Geschichte war nun irgendwie ganz anders als ich erwartet hatte. Ich empfand sie oft als sehr langatmig und irgendwie blieb mir Toni fremd. Ich konnte mich nicht in sie hineinversetzen, wodurch die psychischen Wirrungen mich nicht erreichen konnten. Erst die letzten 100 Seiten konnten mich dann langsam packen. Der Schluss hat mich dann zwar positiv überrascht, aber ich fand sehr viel von der Geschichte in Frankfurt absolut unnötig für den Verlauf der Handlung.
    Der Schreibstil war meist gut zu lesen, doch zwischendurch waren oft sehr lange Abhandlungen über die verschiedenen Gemälde, die ich zwar interessant fand, aber mir die Spannung der Geschichte kaputt machten.
    Sympathisch war mir von den Figuren einzig Claudia und Tonis Therapeut. Die waren kleine Lichtblicke in der Figurenkonstellation.

    Das Thema Organspende und darauffolgend Veränderungen des Charakters ist ein guter Aufhänger und hätte viel Potential gehabt. Leider konnte mich das Buch nicht richtig packen. Vielleicht habe ich mir auch einfach nur etwas anderes erwartet, aber mehr als 3 Sterne sind für mich leider nicht drin.

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  • 5 Sterne

    duenefi, 29.09.2021

    Als Buch bewertet

    Ein fesselndes Puzzle! Viel Thriller, etwas Familiendrama, ganz viele Überraschungen

    "Die andere Tochter" von Dinah Marte Golch ist im August 2021 als Hardcover mit Schutzumschlag beim List Verlag erschienen und hat 448 Seiten.

    Zum Inhalt: Antonia "Toni" Petzold führt ein ganz normales Leben, bis sie sich eines Tages bei der Arbeit die Augen verätzt und tragischerweise erblindet. Sie hat das Glück,eine Corneatransplantation zu bekommen und wieder sehen zu können.
    Fortan hat sie allerdings merkwürdige Flashbacks und leidet unter Stimmungsschwankungen.
    Um sich zu bedanken, schreibt sie über die Datenbank einen Brief an die Hinterbliebenen der Spenderin, und bald darauf nimmt deren Mutter Kontakt zu Toni auf.
    Und schnell stellt sich heraus, dass diese zwar aus einem ganz anderen Umfeld wie Toni kam, aber sehr viele Ähnlichkeiten mit ihr aufweist.

    Meine Meinung: Und spätestens von da an bin ich in dem Sog von Dinah Marte Golchs Plot komplett mitgerissen worden.
    Die beiden sich aufeinander zu bewegenden Zeitstränge haben mir sehr gefallen, der Schreibstil ist insgesamt total spannend und ich konnte das Buch kaum wieder aus der Hand legen.
    Im Verlauf der Handlung kommt es zu einigen überraschenden Wendungen, die Grundstimmung ist ziemlich düster und geheimnisvoll.
    Nicht nur über die Familie Mertens kommen Geheimnisse ans Tageslicht, auch in Tonis eigener Familie liegt viel Ungeheuerliches im Argen.

    Absolut faszinierend, wie es der Autorin gelungen ist, Zweifel an der eigenen Identität der Protagonistin aufgrund der Organtransplantation aufkeimen und wachsen zu lassen.
    Und besonders krass kam mir hier die Erkenntnis, wie schnell sich das Leben durch eine einzige unbedachte Handlung in Sekundenschnelle verändern kann, wieder einmal zu Bewusstsein!

    Sowohl wichtige Themen als auch die brisanten Erkenntnisse, die nach und nach wie einzelne Puzzleteilchen aufgedeckt werden, geben der Story Authenzität und Glaubhaftigkeit. Hierzu passt dann auch das Cover perfekt.

    Alles in Allem ein fesselnder Roman mit Sogwirkung, der meiner Meinung nach auch gut ins Genre Thriller passt...

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ulrike F., 15.08.2021

    Als Buch bewertet

    Ein packender Roman um Transplantationen


    Ein Puzzle auf hellblauem Grund, vier Teile liegen bereits, mit der weißen Aufschrift "Die andere Tochter", darunter der Name der Autorin Dinah Marte Golch, prägen das Cover dieses packenden Romanes.

    Im April 2019 verätzt sich Toni während ihrer Arbeit die Augen. Sie räumt die Wohnungen Verstorbener aus, meistens, weil es die Hinterblebenen nicht schaffen. Doch nun hat sie sich die Augen verletzt, sie kann nichts mehr sehen. Nur durch eine Cornea-Transplantation kann sie mit Glück wieder sehen.

    Dieses Glück hat sie tatsächlich und zwar schneller, als sie dachte. Und sie macht sich Gedanken über den Spender, schließlich wäre sie ohne ihn doch blind. Sie möchte sich so gerne bei der Familie bedanken! Doch nicht umsonst gibt es Vorschriften, sie erfährt weder Namen noch Anschrift. Lediglich einen Brief kann sie schreiben, dieser wird geprüft und dann wird darüber entschieden, ob er weitergeleitet werden kann. Seltsamerweise bekommt sie eine Antwort auf ihr Schreiben. Sie verabredet sich mit der Mutter der Spenderin. Sie weiß nicht, was sie damit in Bewegung setzt. Ja, es ändert ihr Leben und die bisherigen Beziehungen zu ihrem Freund und ihrer eigenen Familie, insbesondere zu ihrer Mutter.
    Sie hat ständig das Gefühl, dass die verstorbene Spenderin mit ihr redet und sie beeinflussen will. Doch nichts ist, wie es scheint!

    Die Autorin Dinah Marte Golch hat diesen fesselnden Roman in zwei Zeiten aufgeteilt, ab April 2019 wird er aus Tonis Sicht in der dritten Person Singular erzählt, ab Oktober 2019 in der Ich-Form. Im Grunde ist er in zwei Lebensabschnitte für Antonia aufgeteilt, denn diese hat ein nicht aufgearbeitetes Verhältnis zu ihren Eltern. Erst im Oktober kommt sie einem Geheimnis auf die Spur.

    Wer dieses Buch liest, nimmt es noch einige Tage mit sich, das geht nicht anders.

    Der Roman erscheint im August 2021 im Verlag List.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ute K., 10.09.2021

    Als Buch bewertet

    Von Anfang an spannend

    Antonia räumt die Wohnungen von Verstorbenen in Berlin. Bei einem Arbeitsunfall verliert sie ihr Augenlicht und bekommt eine Hornhauttransplantation. Um sich bei den Angehörigen ihrer Spenderin zu bedanken, reist sie nach Frankfurt. In der Familie der Verstorbenen gerät sie in einen Strudel von Ereignissen, der sie auch mit der Vergangenheit ihrer eigenen Familie konfrontiert.

    Das Cover passt perfekt, denn wie bei einem Puzzle trägt Antonia Teil für Teil zusammen, um am Ende nicht nur das Geheimnis ihrer Spenderin, sondern auch ihr eigenes, traumatisches Familiengeheimnis aufzudecken. In einfühlsamem, präzisem Schreibstil gelingt es Dinah Marte Golch perfekt, mir Antonia von Anfang an nahe zu bringen, während sie die Eltern punktgenau so schildert, dass ich ihnen nicht "beigekommen" bin, ebenso bei der Familie der Hornhautspenderin in Frankfurt, die meiner Meinung nach sehr undurchsichtig ist.

    Ein wesentlicher Faktor beim Spannungsaufbau ist die Erzählung auf zwei Zeitebenen. Die erste beginnt im April und gilt mehr der Suche nach dem Geheimnis der Spenderin, während die zweite, im Oktober beginnende dem Aufdecken des eigenen Familiengeheimnisses gilt.

    Besonders beeindruckt hat mich, wie gründlich die Autorin zu den Themen Organtransplantation und Beutekunst recherchiert haben muss. Die in die Geschichte eingeflochtenen Fakten dazu klingen allesamt realistisch und fundiert.

    Dieser Roman hat mich von Anfang bis Ende gefesselt und tief berührt. Dazu hat die ungewöhnliche, aber sehr gelungene Kombination der Themen sehr beigetragen. Es ist schon eine außergewöhnliche Idee, die Themen "Gewalt gegen Kinder", "Organtransplantation" und "Beutekunst" miteinander zu verknüpfen. In jedem Fall kann ich dieses Buch uneingeschränkt weiter empfehlen.

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  • 5 Sterne

    Susi, 29.09.2021

    Als Buch bewertet

    Toni löst die Wohnungen verstorbener Menschen auf und durch einen Unfall droht sie zu erblinden. Dank einer Hornhauttransplantation bekommt sie ihr Augenlicht zurück und verändert sich dadurch auch in der Persönlichkeit.
    Clara, die Mutter der toten Spenderin meldet sich trotz des Verbotes bei Antonia.Toni ist Feuer und Flamme diese Frau kennen zu lernen und bekommt einen tiefgründigen Einblick in das Leben von der Tochter Zsazsas.
    Doch am Ende weiß sie nicht mehr wem sie vertrauen kann. Zudem ist ihre eigene Familie in Gefahr.

    Mir hat das Buch „ die andere Tochter“ von Dinah Marte Golch sehr gut gefallen. Die Autorin hat es geschafft, mich tief in ihr Buch ein -, und abtauchen zu lassen. Schon das Cover mit dem verschwommenen Bild und den Puzzleteilen haben mich neugierig auf die Story gemacht und empfand es als sehr passend.
    Der Schreibstil ist sehr flüssig und spannend, ich konnte das Buch nicht mehr beiseite legen.

    Das Buch wurde in zwei verschiedenen Zeitebenen verfasst und spielt in Berlin und Frankfurt. Antonias Ängste und Gefühle sind nach der Transplantation absolut nachvollziehbar und ausführlich beschrieben. Die Figuren wurden sehr lebendig beschrieben.

    Themen wie die Organspende, Traumata und der Kunstraub in der Nazizeit wurden gut mit in das Buch verpackt.

    Fazit:
    Ein sehr spannendes Buch mit außergewöhnlichen Themen. Wer eine Mischung aus Drama und Spannung mag, für den ist das Buch sehr geeignet. Ich vergebe gerne fünft Lesesterne.

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  • 5 Sterne

    Gisela E., 29.11.2021

    Als Buch bewertet

    Große Familiengeheimnisse

    Nach einem Unfall wird Antonia blind, sie erhält eine Transplantation am Auge und kann wieder sehen. Die Mutter der Spenderin nimmt Kontakt zu ihr auf, und Antonia ist neugierig, sie kennenzulernen. Sie lernt die Familie der Toten kennen, doch nicht alle nehmen sie so freundlich in Empfang wie Zsazsas Mutter. Bald erkennt Antonia, dass hinter dem jeweiligen Verhalten der Familienmitglieder der Spenderin unterschiedliche Intentionen liegen, bis dahin, dass sie manipuliert wird. Doch Antonia merkt, dass irgendetwas gewaltig faul ist an der Geschichte der Familie Mertens. Dann gerät auch noch Antonias Mutter in Gefahr…

    Anfangs war ich immer wieder drauf und dran, Antonia zuzurufen: Hör auf! Geh nicht weiter! Denn sie scheint den falschen Weg zu gehen, indem sie den Kontakt zur Mutter der Spenderin aufnimmt und deren Aufmerksamkeit genießt. Doch gilt diese Aufmerksamkeit wirklich ihr selbst? Liegt es an der Transplantation, dass Antonia von dieser seltsamen Neugier befallen ist? Es gibt einige große Geheimnisse, die in dieser Geschichte darauf warten, von Antonia entdeckt zu werden. Der Plot ist geschickt konstruiert und zieht den Leser immer weiter in seinen Sog hinein. Die Auflösung war für mich äußerst überraschend, sie lässt die Geschichte rückblickend in einem ganz neuen Licht erscheinen.

    Sehr gerne empfehle ich diese spannende Familiengeschichte weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

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  • 5 Sterne

    Xana, 27.09.2021

    Als Buch bewertet

    Die andere Tochter ist deutlich spannender als es das Cover vermuten lässt. Obwohl das Buch mit etwas über 400 Seiten gar nicht so dick ist, passiert in der Geschichte unglaublich viel, sodass man als Leser ordentlich mithalten muss. Es wird in zwei unterschiedlichen Zeitsträngen erzählt, die irgendwann im später ansetzenden Strang zusammenlaufen.
    Der Hauptcharakter ist Toni, die nach einem Unfall ihr Augenlicht verliert und auf eine Gewebespende angewiesen ist. Tonis Familienverhältnisse sind recht schwierig, deshalb zieht sie die Familie ihrer toten Spenderin quasi magisch an. Das führt allerdings für alle Beteiligten zu großen Schwierigkeiten.
    Der Schreibstil lässt sich recht angenehm lesen und wirkt größtenteils authentisch. Das Buch enthält sehr viele Nebencharaktere, die man mal mehr mal weniger gut kennen lernt. Die meisten Charaktere sind aus verschiedensten Gründen ziemlich unsympathisch. Auch Toni ist nicht gerade ein leuchtender Charakter, sie hat ziemlich viele, teils sehr schwere Charakterfehler. Dennoch fiebert man mit ihr auf ihrer Reise zu sich selbst mit.
    Viele spannende Wendungen machen das Buch zu einem Pageturner, der – abgesehen von ein paar recht anstrengenden Hokus-Pokus-Passagen über Schamanismus und co. – durchaus sehr empfehlenswert ist.

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  • 4 Sterne

    Lena, 23.09.2021

    Als Buch bewertet

    Antonia Petzold ist knapp 40 Jahre alt und von Beruf Entrümplerin. Bei einem Unfall in einer aufzulösenden Wohnung wird sie so schwer verletzt, dass sie zum Erhalt ihres Augenlichts eine Cornea-Transplantation benötigt. Aus Dankbarkeit stellt sie Kontakt zu den Angehörigen der verstorbenen Spenderin Susanne Martens her. Die Mutter Clara reagiert darauf und lädt Toni zu sich ein, wo diese unbedingt mehr über Zsazsa erfahren möchte. Je tiefer sie in die fremde, gut situierte Frankfurter Familie involviert wird, desto mehr wird sie von Clara vereinnahmt und schürt dabei den Hass der älteren Schwester von Zsazsa. Schon bald hat Toni nicht mehr nur mir einschüchternden Flashbacks zu kämpfen, sondern sieht sich und ihre Eltern ernsthaft bedroht. Die Familie Mertens scheint etwas zu verbergen zu haben, dass nicht ans Tageslicht kommen soll.

    Der Roman wird auf zwei Zeitebenen aus der Perspektive von Toni geschildert. Er handelt in der Gegenwart im Oktober 2019 nach einem unfassbaren Vorfall und in der Vergangenheit in den wenigen Monaten zuvor, von der Hornhaut-Transplantation bis Vergangenheit und Gegenwart aufeinandertreffen.
    Beide Erzählstränge sind spannend geschildert. In der Vergangenheit ist eine Bedrohung von Anbeginn spürbar, auch wenn nicht ganz klar ist, woher die Gefahr für Toni rührt. Auch ihre Flashbacks und der Umgang mit den psychischen Belastungen nach einer Organspende sind sehr eindringlich und nachvollziehbar geschildert.
    In der Gegenwart bleibt zunächst offen, was sich Schreckliches ereignet hat und sodann fragt man sich, warum dies passiert und wer Schuld daran ist. Dabei ist spannend zu erfahren, ob der Einfluss der Familie Mertens so groß ist und dafür verantwortlich ist oder ob in Tonis Familie mehr im Argen liegt, als anfangs zu vermuten war.
    Bis auf Toni, in die man sich gut hineinversetzen kann, bleiben die Charaktere undurchsichtig und scheinen alle ihre Geheimnisse zu haben.

    Der Roman handelt von Organspenden und den Umgang der Betroffenen und ihrer Angehörigen, sowohl der Spender als auch der Empfänger. Es ist für alle Beteiligten eine psychisch belastende Situation, die im Extremfall dazu führen kann, dass die Tote in der Empfängerin wiedergesehen wird. Dabei wird vor allem auf die psychologischen Aspekte abgestimmt und ein unrealistisches Horrorszenario vermieden.
    Ein weiterer Aspekt in der Geschichte, den ich in der Form nicht erwartet habe, lässt Toni nicht los und erklärt ihre Verbissenheit bei ihrer Recherche um die Verstorbene und führt sie in die dunkle Vergangenheit während des NS-Regimes und des Raubs wertvoller Kunstwerke.
    Durch ihre Flashbacks, die sie zunächst als Folge der Transplantation bewertete, deckt sie zudem ein dunkles Geheimnis ihrer eigenen Familie auf und findet endlich eine Erklärung für das Verhalten ihrer Eltern in der Vergangenheit. Auch wenn das Ende tragisch, kann Toni so ihren Frieden finden.

    "Die andere Tochter" ist ein komplexes und spannendes Familiendrama mit Psychothrillerelementen, das in Bezug auf beide Erzählstränge mit unerwarteten Enthüllungen überrascht. Die Geschichte zeigt, welche Auswirkungen die Vergangenheit auf die Gegenwart und nachfolgende Generationen haben kann und wie wichtig es ist, Erlebtes zu verarbeiten um von Traumata nicht unvermittelt eingeholt zu werden. Der Roman ist dabei so vielschichtig und behandelt gleich mehrere intensive Themen, dass der Plot auch für zwei Geschichten ausgereicht hätte und mir deshalb am Ende noch Fragen offen blieben, was bei einer stärkeren Fokussierung auf ein Thema hätte vermieden werden können.

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  • 5 Sterne

    Lesemone, 15.09.2021

    Als Buch bewertet

    Ich hätte nicht gedacht, dass sich hinter diesem Buch ein regelrechter Psychothriller verbirgt. Was Toni nach ihrer Transplantation widerfährt, ist fast schon dramatisch. Zunächst hat mir der Wunsch gut gefallen, dass sie der hinterbliebenen Familie für die Spende danken wollte. Doch was sich aus einem einfachen Brief da entwickelt hat, ist unfassbar. Toni ist sehr charakterstark dargestellt, lässt sich nicht so schnell einschüchtern und doch ist sie emotional sehr verletzlich. Wie das passende Buchcover zeigt, versucht sie Stück für Stück die einzelnen Puzzleteile zusammenzufügen, die sie nach ihrer Transplantation in mühsamer Kleinarbeit herausfindet. Die Geschichte hat viele Wendungen, wobei ich dann irgendwann die richtige Richtung vermutet habe. Die Autorin hat hier eine sehr spannende Geschichte gestrickt, die mit interessanten Themen gespickt ist. So ist das Thema Organspende durchweg präsent oder auch die Gefühle bei den Transplantierten. Ich fand die Geschichte rundum gelungen und empfehle das Buch gerne allen, die auf Familiengeschichten, psychologische Spielchen und Enthüllungen stehen.

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  • 5 Sterne

    readingmimi, 30.09.2021

    Als Buch bewertet

    Fesselnd bis zur letzten Seite

    In „Die andere Tochter" erzählt Dinah Marte Golch die Geschichte der fast 40-jährigen Antonia Petzold.

    Antonia - oder auch Toni genannt - verdient ihren Lebensunterhalt indem sie die Wohnungen von Verstorbenen ausräumt. Eines Tages erleidet sie dabei einen Unfall und verliert ihr Augenlicht. Als sie dank einer Transplantation wieder sehen kann, nimmt sie Kontakt zur Familie der Spenderin auf und kommt dabei einem Geheimnis auf die Spur, das vielleicht besser unentdeckt geblieben wäre.

    Dinah Marte Golchs Schreibstil hat mir sehr gut gefallen und mich von Anfang an gefesselt. Sie schafft eine stellenweise düstere und mysteriöse Stimmung, die einen dazu bringt das Buch nur noch schwer aus der Hand legen zu können. Ich habe mit der Protagonistin Antonia auf jeder Seite mitgefiebert und wollte genau wie sie, dass das Geheimnis aufgedeckt wird. Bis zum Schluss hat sie die Spannung konstant hoch halten können.

    Mir hat die Geschichte sehr gefallen und auch wenn es mein erstes Buch der Autorin ist, wird es definitiv nicht das letzte sein.

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