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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    fay_phoenix, 13.09.2023

    Als Buch bewertet

    Eine berührende Geschichte im besonderen Erzählstil.

    Henriette sagt, in ihrem Herz blüht eine Margerite…

    Henriette ist eine erwachsene Frau mit starkem Übergewicht, darum nimmt sie kaum am Leben außerhalb ihrer Wohnung wahr. Das tägliche Treiben beobachtet sie von ihrem Fenster aus. Sie bringt so viel auf die Waage, dass sie sich in ihren eigenen vier Wänden am wohlsten fühlt. Leider fehlen ihr auch die sozialen Kontakte. Umso mehr freut sie sich, über die regelmäßigen Zoom-Meetings mit ihrem Arbeitskollegen.

    Ihre Mutter wohnt in der Wohnung direkt über ihr und kontrolliert sie wo sie kann. Sie bekocht sie, hilft ihr bei der Reinigung ihrer Wohnung und mischt sich permanent in ihr Leben ein. Sie bevormundet sie und sagt ihr ständig, dass es so nicht weitergehen kann.
    Ihre Mutter ist unfreundlich, lieblos und tut ihrer Tochter alles andere als gut. Als ihre Mutter stirbt, ist sie trotzdem nicht wirklich fort. Zu sehr hat sie Henriette jahrelang beeinflusst und bevormundet. Die Dialoge mit ihrer Mutter hallen immer noch in Henriettes Kopf nach.

    Doch eines Tages ändert sich etwas in ihrem Leben…


    Das Cover dieses Buches ist wunderschön und hat sofort meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Der Schreibstil ist verständlich, jedoch in der Tat etwas gewöhnungsbedürftig. Er passt aber perfekt zu dieser Geschichte mit den durchaus interessanten Charakteren. Die Kapitel sind kurz gehalten, was ich sehr angenehm finde.
    Für mich ein berührendes Buch mit ernstem Thema, dass ich durchaus empfehlen kann.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Philo, 14.10.2023

    Als Buch bewertet

    Ein gelungenes Buch über Henriette - und alle Menschen in der gleichen Situation. Henriette leidet unter ihrer Fettleibigkeit. Sie wiegt 190 kg und ist 50 Jahre alt. Sie ist Buchhalterin und kann während der Corona-Krise im Homeoffice arbeiten. Sie hat dadurch alle sozialen Kontakte verloren, und kommuniziert nur noch mit ihrem Kollegen Martin während einer Konferenzschaltung.

    In ihrem Zuhause hortet sie in allen möglichen Verstecken Kekse, Schokolade, Eis und nur eigentlich verbotene Lebensmittel. Alles bestellt sie beim Lieferservice, weil das Einkaufen zu beschwerlich ist.

    Henriettes Mutter, die in der Wohnung über ihr wohnt, versorgt ihre Tochter mit warmen Mahlzeiten. Die Mutter lässt kein gutes Haar an Henriette. Sie ist mir im höchsten Maße unsympathisch. Statt der verständnislosen Mutter hätte Henriette eine professionelle Therapeutin benötigt.

    Henriette hat viele Tagträume. Es gibt viele kleine Geschichten, bei denen man nicht immer weiß, sind sie real oder erdacht und erwünscht. Henriette ist mir sehr sympathisch. Man möchte ihr gerne helfen.

    Als die Mutter stirbt, besinnt sich Henriette auf sich selbst. Sie nimmt Kontakte auf zu den anderen Mietern im Haus und wird gemeinsam mit Martin dessen neue Firma aufbauen.

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  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    ele, 24.09.2023

    Als Buch bewertet

    Henriette lächelt, Roman von Andrea Heinisch, 207 Seiten erschienen im Picus Verlag.
    Einblick in das Leben der stark übergewichtigen 50jährigen Henriette
    Henriette ist 50 Jahre alt und wiegt 190 kg, sie verlässt ihre Wohnung nicht mehr und arbeitet im Homeoffice, ihr einziger Kontakt ist ihre Mutter, die sich ständig in ihr Leben einmischt. Doch eines Tages geschieht etwas und langsam verändert sich ihr Leben.
    Ich habe den Roman in einem einzigen Tag ausgelesen. Die Seitenzahl ist nicht gerade umfangreich. Die einzelnen Kapitel sind kurz, auch die Sätze sind kurz manchmal zu abgehackt. Der Schreibstil ist flüssig. Doch irgendetwas störte mich an der Lektüre. Die Geschichte ist aus der Sicht Henriettes geschildert, ich hatte jedoch immer das Gefühl es wird von einem außenstehenden Erzählerbeschrieben, der jedoch genau weiß wie es in Henriette aussieht. Wo in ihrem Herz die Margerite wächst, was sie fühlt und denkt. Dabei habe ich mich immer eine Spur unwohl gefühlt, voyeuristisch. Ich hatte den Eindruck auf Abstand gehalten zu werden. Die Wörtliche Rede ist ohne Satzzeichen, auch das fand ich etwas befremdlich.
    Nicht immer hatte ich das Gefühl, dass Henriette ganz bei Sinnen ist, die Gedanken waren wirr und kamen aus dem nichts, zu unterscheiden was Realität und was Wahrheit ist fiel mir schwer. Ganz besonders ihre Mutter, die Stimme, ihre Gemeinheiten, wie sie ihre Tochter behandelt hat. Wie lange hat Henriette sich ihre Anwesenheit, ihre Stimme nur eingebildet? Auf alle Fälle vermute ich, dass die Mutter nicht unschuldig an der Lage ihrer Tochter ist, was ist Henriette als Kind angetan worden? Genau wurde dies nie angesprochen. Eine Lieblingsfigur hatte ich leider nicht, denn anfangs hat mich Henriette eher abgestoßen. Ihre Mutter fand ich auch unmöglich, doch auch Martin ist nicht gut ausgeführt, authentisch fand ich keinen der Akteure, dafür ist keine der Figuren gut genug charakterisiert.
    Wegen ihres Gewichts schafft Henriette ihr Leben nicht mehr, sie ist ungepflegt und ihre Wohnung scheint auch ein Saustall zu sein.
    Doch dann ändert sich plötzlich alles. Und ab da habe ich das Buch ehrlich gestanden genossen. Gerne hätte ich mir da etwas mehr gewünscht, wie es in Henriettes Leben weitergeht. Hat es mit den neuen Nachbarn, oben und unten zu tun, oder liegt es an Martin dem Arbeitskollegen von Henriette? Henriette greift an und öffnet sich ganz langsam zum Leben. Respekt! Das hat sie mir letztendlich noch sympathisch gemacht.
    Dafür eine Leseempfehlung und von mir 3 Sterne.

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  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Karola D., 30.08.2023

    Als Buch bewertet

    Ein unbequemes Problem mit ehrlicher Analyse skizziert
    Das Cover wirkt durch die großflächige Abbildung von Margeriten auf schwarzem Grund ansprechend. Ernste Themenbereiche im Leben der 50-jährigen Henriette werden aufgegriffen: Ihr zu hohes Körpergewicht von 190 Kilogramm und den damit verbundenen Beeinträchtigungen für Leib und Seele und ihr schwieriges Verhältnis zu ihrer übergriffigen, sie stark bevormundenden Mutter. Die unsympathische Mutter bildet charakterlich den Gegenpol zur todunglücklichen, gestressten Tochter, der man gerne Mut zusprechen wollte. Mit dem Tod der Mutter enden auch deren erniedrigenden Beleidigungen. In deren Wohnung ziehen neue Leute ein, die den Kontakt zu ihr suchen ebenso wie die junge Mutter ein Stockwerk tiefer mit ihrem Baby. Über den Arbeitskollegen Martin ergeben sich ebenfalls neue berufliche Perspektiven, so dass sich das persönliche und berufliche Umfeld stark verändern und einen Wandel in Henriette bewirken. Das anfangs dominante Problem mit der morbiden Adipositas tritt inhaltlich nach und nach in den Hintergrund. Der Schreibstil ist ungewohnt, passt aber zum bizarren Mutter-Tochter-Verhältnis, wehmütig verzerrt durch. viele Wunschträume beiderseits. Der Prozess von Henriettes Emanzipation ist nachvollziehbar.

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  • 5 Sterne

    Magnolia, 08.11.2023

    Als Buch bewertet

    Ein schwergewichtiges Thema, federleicht erzählt

    Wie schön, dass Henriette mich angelächelt und mich auf den ersten Blick verzaubert hat. Das Cover macht Laune, die Margeriten, der Titel, die ganze Aufmachung laden direkt ein, das Buch näher zu betrachten. „In Henriettes Herz blüht heimlich eine Margerite.“ Ist das nicht schön, so lebensbejahend? Ich finde schon, auch wenn sich Henriette mir zunächst ganz anders präsentiert, denn sie schleppt 190 Kilo mit sich rum. Die Pandemie kommt ihr gerade recht, sie kann von zuhause aus arbeiten. Die Außenwelt betrachtet sie eher durch das Fenster, sie zieht sich immer mehr zurück. Was soll sie in einem Lokal, in dessen Stühle sie immer weniger passt? Da bestellt sie doch lieber all die Köstlichkeiten frei Haus, die sie dann massenweise verschlingt. Genießen ist eher Nebensache, ihre zwei angedachten Mägen wollen gefüllt sein. Und auch wenn ihr ihre Mutter immer wieder ins Gewissen redet, so lässt Henriette sich gehen – es sieht ja keiner. Naja, Martin schon. Zumindest sieht er sie auf dem Bildschirm in ihren täglichen Meetings. Nicht nur in seine grünen Augen hat sie sich verguckt, sie träumt von ihm, sie verstehen sich gut. Wäre da noch Sonja mit ihren Kindern, das Vierte wird auch bald da sein. Henriette nimmt ihren ganzen Mut zusammen und fragt, ob sie bei ihr putzen würde.

    Henriettes Mutter ist immer dann sehr präsent, wenn Henriette Unmengen an Essen bestellt, wenn die Wäscheberge immer größer werden, das dreckige Geschirr sich stapelt. Henriette kann sich immer weniger bewegen, jeder Schritt will gut überlegt sein. Und bücken – geht meist gar nicht.

    Das Buch hat eine ganz besondere Ausstrahlung. Die kurzen Kapitel sind sehr sinnig übertitelt, Andrea Heinisch schreibt federleicht und sehr poetisch. Einmal angefangen, kann man sich dem nicht mehr entziehen. Sie erzählt Henriettes Geschichte und lässt viel Ungesagtes mitschwingen. Man beginnt zu verstehen, was mit der Mutter ist, Henriettes Welt wird ein Stück größer, sie knüpft zunächst zaghafte Kontakte, sie öffnet sich ein Stück weit. Ihr verstecktes Leben jenseits der gesellschaftlichen Normen hat mich nachdenklich werden lassen. Verurteilt man sich oftmals zu schnell und vergisst, den Menschen dahinter zu sehen?

    Und jetzt, nachdem ich Henriette näher kennengelernt habe, lächle ich zurück. Das schwergewichtige Thema kommt leise und sehr feinsinnig daher, Andrea Heinisch trifft mit ihrem wunderbaren Erzählstil den genau richtigen Ton. Ein lesenswertes Buch, dessen Ende hoffen lässt.

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  • 5 Sterne

    Heike L., 11.09.2023

    Als Buch bewertet

    Andrea Heinisch gelingt es blendend in ihrem Buch "Henriette lächelt" das Innenleben der dicken Henriette zu beschreiben, die von ihrer Mutter bevormundet wird. Das allerdings auch lange nach ihrem Tod. Denn die Dialoge mit ihrer Mutter hat die Henriette die Buchhalterin so sehr verinnerlicht, dass sie immer weitergehen. Selbst ihre Mutter fühlt sie immer in ihrer Nähe.
    Corona mit dem Lockdown ist für die Protagonistin der Hauptgewinn, den sie genießt. Sie kann in ihren Zoom Konferenzen mit iihrem Arbeitskollegen sprechen.
    Die reiche Innenwelt von Henriette sowie ihre Probleme im Alltag sowie im Familienleben sind überzeugend, berührend und mit sanftem Humor dargestellt
    Die kleinen Schritte zu mehr Selbstständigkeit und mehr sozialem Miteinander sind realistisch und sympathisch dargestellt. Henriette findet zu ihrem Lächeln und zu ihrem inneren Gleichgewicht mit den vielen Fehlversuchen und überraschenden Fortschritten, wie sie nur das Leben schreiben kann.
    Die Sprache ist von einem schlichten Niveau und kann unterschiedliche Sprachebenen und Stile erzähltechnisch gekonnt einsetzen.
    Besonders spannend ist, dass die Lesenden nie wissen, wann sich Begebenheiten in der Wirklichkeit oder in der Phantasie von Henriette abspielen.
    Ihre Antagonisten mit ihren gesundheitlichen und familiären Problemen sind authentisch und kontrapunktisch zu den Erinnerungen und Erzählungen der Protagonistin gesetzt und entsprechen doch ihrer jeweiligen Lebenssituation.
    Liebe blüht im Herzen von Henriette wie eine Margarite, die leitmotivisch für ihr Sehnen nach menschlicher Wärme wird. Mit Vater und Sohn, die in die Wohnung ihrer verstorbenen Mutter ziehen, eröffnen sich neue soziale Kontakte.
    Auf einmal ist das Leben reicher.
    Dieses Buch eröffnet sich für Leser und Leserinnen, welche die stille und in sich gekehrte Erzählweise einer Frau mögen, die in ihrer kleinen Welt ihren Weg findet. Es ist für Menschen, die einen reichen inneren Monolog mögen und die an psycologischen Facetten einer reichen Seele interessiert sind. Keine großen Abenteuer und Schritte bewegen mich zum Weiterlesen, sondern dieser stille Alltag, der mit so viel innerem Anstand bewältigt wird. Einfach gut für Menschen, die in ihrem Alltag bestätigt werden wollen.

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  • 5 Sterne

    mertisk T., 02.11.2023

    Als Buch bewertet

    Andrea Heinischs Roman "Henriette lächelt" ist ein einfühlsames Werk, das die Gefühlswelt und das Leben einer Frau, die unter extremer Adipositas leidet, eindrucksvoll darstellt. Die Hauptfigur, Henriette, ist eine 50-jährige Buchhalterin, die isoliert in ihrer Wohnung lebt und sich überwiegend von Lieferdiensten versorgen lässt. Ihr Alltag wird von ihrem Gewicht und ihrer dominierenden Mutter geprägt, die in der Wohnung über ihr wohnt und sich ungefragt in ihr Leben einmischt. Dieser erste Teil des Buches vermittelt eine bedrückende Einsamkeit und zeigt, wie Henriette von ihrer Mutter und der Gesellschaft wegen ihres Gewichts diskriminiert wird.

    Was mich an diesem Buch besonders beeindruckt hat, ist die Entwicklung der Hauptfigur. Im Laufe der Geschichte beginnt Henriette, sich zu öffnen und nach sozialen Kontakten zu suchen. Die Begegnung mit ihrer schwangeren Nachbarin und später mit anderen Menschen führt zu einer spürbaren Veränderung in ihrem Leben. Sie findet langsam wieder Freude am Leben und gewinnt an Selbstbewusstsein.

    Die kurzen Kapitel, die Henriettes Leben in fragmentarischer Weise darstellen, spiegeln die sprunghaften Gedanken und Erlebnisse der Hauptfigur gut wider. Die Autorin Andrea Heinisch zeigt in ihrem Werk auf sensible Weise die Probleme des Bodyshamings und wie es das Leben und die Psyche von betroffenen Menschen beeinflusst. Henriettes Geschichte ermöglicht es dem Leser, sich in die Gedanken- und Gefühlswelt einer Person mit Adipositas einzufühlen.

    Obwohl das Buch zu Beginn eher düster und traurig wirkt, gibt es im Verlauf der Handlung einen Hoffnungsschimmer. Menschen treten in Henriettes Leben, die ihr Unterstützung und Verständnis bieten. Diese positive Entwicklung hat mich sehr berührt und zeigt, wie wichtig zwischenmenschliche Beziehungen und Empathie sind.

    Insgesamt kann ich "Henriette lächelt" wärmstens empfehlen. Es ist nicht nur ein Buch über die Herausforderungen von Übergewicht, sondern auch eine berührende Geschichte über Selbstakzeptanz und den Wert von zwischenmenschlichen Beziehungen. Es hat mich tief berührt und nachdenklich gestimmt.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Claudia S., 30.09.2023

    Als Buch bewertet

    All die ungesagten Dinge

    Henriette versteckt sich vor sich selbst, der Welt, ihrer Mutter, einfach allem. Sie ist fünfzig Jahre alt, stark adipös und allein. Allein sein mag sie, da ist die Pandemie fast schon ein Glücksfall, denn sie kann im Homeoffice arbeiten. Und dabei heimlich für ihren Arbeitskollegen, den sie nur vom Bildschirm kennt, schwärmen. Als sie die hochschwangere junge Mutter, die unter ihr wohnt, kennenlernt, beginnt ganz langsam eine Veränderung.

    Diese Geschichte ist so schwerwiegend, aber so leicht geschrieben. Alles ist in der indirekten Rede geschrieben, nie gibt es die direkte Rede. Das allein schon ergibt eine besondere Stimmung. Aber was erzählt wird, ist nicht gerade leichte Kost. Noch schwerer wiegt all das, was eben nicht gesagt wird, das aber deutlich zwischen den Zeilen zu lesen ist.

    Henriette hatte mich von Anfang an auf ihrer Seite, aber auch alle anderen Protagonisten haben mir gefallen, selbst die Mutter, die sich um ihre längst erwachsene Tochter doch sehr sorgt. Henriette ist eben ihr Kind! Aber Henriette merkt irgendwann, dass es gut tut, sich selbst um andere zu sorgen, aber auch um sich selbst. Und der Leser erfährt nach und nach, warum Henriette ist, wie sie ist. Hier will man Schuldige verurteilen und erkennt, dass ein Elend gern weitere nach sich zieht.

    Die Art, wie Andrea Heinisch hier Sprache als Stilmittel nutzt, ist sehr gelungen und außergewöhnlich, aber genau deshalb ergreifend und intensiv. Kleine Schritte ergeben plötzlich einen großen Fortschritt. Wie ein ins Wasser geworfener Stein, der immer mehr Wellen erzeugt und als Ursache gar nicht mehr auszumachen ist.

    Ein wunderbares Buch, das gewichtige Themen ganz zart anschneidet, vieles Ungesagt lässt, aber dennoch davon erzählt. Große literarische Kunst! Fünf Sterne.

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  • 5 Sterne

    Gisela E., 13.12.2023

    Als Buch bewertet

    Einfühlsam erzählt

    Mit ihren 190 Kilo bleibt die 50jährige Henriette am liebsten zu Hause. Ihre Mutter lebt in der Wohnung über ihr und kontrolliert die Tochter in allen Bereichen des Lebens. So sind viele Spitzen gewiss, die Henriette sehr wohl versteht und gegen die sie dennoch kaum etwas unternehmen kann. Wird es Henriette je gelingen, sich von ihrer Mutter zu lösen und eine eigene Zukunft zu wagen?

    Es sind bedrückende Bilder, die der Leser aus Henriettes Leben erfährt. Die 190 Kilo dominieren ihr Leben, beengen und bedrängen sie. Die einzelnen Kapitel sind sehr kurz geraten, und doch kommen sie mit der Wucht des vollen Gewichts von Henriette. Andererseits aber erzählt der Roman einfühlsam von Henriette und ihrem beschwerlichen Leben. Wer sich darauf einlässt, wird unbedingt mehr Verständnis erhalten für das Leben mit Adipositas. Man fühlt mit Henriette, hofft auf eine Veränderung, die sie aus dem Gefängnis ihres Lebens herausholen kann. Und wünscht diese Veränderung, nach der Lektüre dieses Buches, unbedingt jedem schwergewichtigen Menschen.

    So schwer das Thema selbst ist, so leicht verständlich und einfühlsam wird die Geschichte erzählt, dass ich das Buch sehr gerne weiter empfehle. Ich vergebe alle 5 möglichen Sterne.

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  • 5 Sterne

    Hornita, 14.09.2023

    Als Buch bewertet

    Toll und wichtig;
    Das Leben Henriettes wird aus ihrer Sicht in kurzen Kapiteln geschildert. Es geht um das aktuelle Geschehen, ihre Gedanken und Rückblenden in Erinnerungen. Sie hat wenig soziale Kontakte und Ärzte und ihre Mutter verhalten sich ihr gegenüber distanzlos. Ihr Gewicht wird immer ungefragt zum Thema und sie will doch nur als Mensch behandelt werden. Mich hat die Respektlosigkeit ihrer Mutter sehr betroffen gemacht, aber die verletzenden, kleinen Sticheleien sind aus dem Leben gegriffen und sehr glaubhaft. Henriette erträgt das alles gutmütig, aber natürlich geht es ihr dadurch nicht besser. Die Autorin beschreibt die Situation sachlich, auf den Punkt und es drängt sich auf, dass der Umgang mit Übergewichtigen in unserer Gesellschaft nicht in Ordnung ist. Lebensstil und Aussehen werden ungefragt kommentiert und bewertet trotz Anti-Body-Shaming Bewegung. Ab der Mitte verändert sich Henriettes Leben langsam und mir hat gut gefallen, wie es der Autorin gelingt, viele kleine Veränderungen einzustreuen ohne manches direkt auszusprechen. Ein wichtiges Buch, das für das Thema sensibilisiert und hoffentlich auch etwas bewegen kann.

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  • 5 Sterne

    books, 23.10.2023

    Als Buch bewertet

    Befreiungsschlag mit 190 kg?!

    In „Henriette lächelt“ bekommen wir Einblick in das Leben von Henriette. Sie ist Buchhalterin, 50 Jahre alt und wiegt 190 kg, die sich in ihrem Alltag bemerkbar machen. Ihre Mutter wohnt über ihr und kann es nicht sein lassen, sich in ihr Leben einzumischen oder ihre Meinung kundzutun.
    Die zu Beginn sehr isolierte Henriette durchläuft im Laufe des Buches eine bemerkenswerte charakterliche Entwicklung und wird offener, sodass sie Bekanntschaften schließt und den Kontakt zu Mitmenschen sucht.
    Das Buch ist in kurze Kapitel eingeteilt, die sprunghaft Erlebnisse und Ereignisse aus ihrem Leben widerspiegeln.

    Ich beschäftige mich privat in letzter Zeit vermehrt mit den Themen Bodyshaming und Bodypositivity und den Einblick in die Gefühlswelt einer Betroffenen fand ich sehr bereichernd, zumal ich Henriette auch von Anfang an ins Herz schloss und die Schilderungen gut nachempfinden konnte.
    Ich kann dieses Buch wirklich empfehlen, es war eine schöne Leseerfahrung!

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  • 4 Sterne

    Petra L., 29.09.2023

    Als Buch bewertet

    Die 50-jährige Henriette ist sehr stark übergewichtig, inzwischen bringt sie ganze 190 kg auf die Waage und dadurch ist sie schon sehr eingeschränkt. Was für andere Menschen ganz normale alltägliche Bewegungen sind, wird für sie zur riesigen Anstrengung. Und weil ihr das alles so schwer fällt, verlässt sie auch nur noch ihre Wohnung, um zum Arzt zu gehen. Sogar das Einkaufen wird inzwischen immer schwieriger für sie, deshalb bestellt sie das meiste auch online und lässt es sich liefern. Für das Corona-Virus ganz dankbar für den Corona-Virus ist Henriette ganz dankbar, denn seitdem darf sie im Homeoffice arbeiten und nun muss sie sich eigentlich gar nicht mehr zusammenreißen und mal aus dem Haus gehen.

    Henriettes Mutter wohnt in der Wohnung über ihr und sie versorgt ihre Tochter mit Essen und hält ihre Wohnung in Ordnung, denn das ist für Henriette selbst schon eine Weile viel zu anstrengend. Gleichzeitig macht ihre Mutter ihr aber täglich Vorwürfe, hält ihr immer wieder vor, was alles hätte aus ihr werden können, wenn sie nicht so fett geworden wäre. Oft ist die Mutter richtig gemein zu ihrer Tochter und man bekommt richtig Mitleid mit Henriette. An ihr scheinen die Vorwürfe abzuprallen, jedenfalls nach außen wirkt es so. In ihr drin sieht es allerdings anders aus, Henriette macht sich sehr viele Gedanken über sich und über ihr Leben. Eigentlich würde sie es sich auch anders wünschen, doch je dicker sie wurde, umso schwieriger wurde es wohl, was zu ändern.

    Nun passiert jedoch etwas neues in ihrem Leben, ihre Mutter kann ihre Wohnung nicht mehr machen und Henriette bekommt einen neuen Kollegen, mit dem sie sich zu Online-Besprechungen treffen muss. Er heißt Martin und er bringt Henriette zum Träumen, besonders seine schönen grünen Augen haben es ihr angetan.
    Henriette beginnt ganz langsam und vorsichtig, ihr Leben ein bisschen zu verändern. Sie beobachtet die Nachbarn nicht mehr nur vom Fenster aus, sondern sie kommt tatsächlich mit ein paar von ihnen in Kontakt. Dadurch traut sich Henriette immer ein bisschen mehr und auch, wenn es nur Mini-Schritte sind, für Henriette ist es trotzdem eine Leistung.

    Mir hat "Henriette lächelt" sehr gut gefallen. Der Schreibstil wirkt manchmal eher sachlich, sehr viele Emotionen kommen nicht direkt rüber. Man kann trotzdem herauslesen, wie Henriette sich fühlt und dass sie nicht glücklich darüber ist, wie ihr Leben bisher verlaufen ist.
    Die Kapitel sind kurz und auch die Sätze sind eher kurz und einfach, es wirkt schon fast wie kurze Notizen über Henriettes Alltag.
    Manche Kapitel fand ich auch ziemlich eintönig, aber das sollte wohl auch so sein, um Henriettes eintönigen Tagesablauf zu betonen.
    Mit dem Schluss war ich nicht ganz zufrieden, da hätte es von mir aus gerne noch weitergehen können, ich hätte Henriette gerne noch etwas begleitet , hätte gerne noch erfahren, wie es mit ihr weitergeht und ob sich ihr Leben noch weiter ändert.

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  • 4 Sterne

    Bücherfreundin, 10.12.2023

    Als Buch bewertet

    Bewegende Geschichte
    Im Mittelpunkt des Debütromans der österreichischen Autorin Andrea Heinisch steht die Buchhalterin Henriette. Sie ist 50 Jahre alt und wiegt 190 kg. Henriette ist immer hungrig und denkt permanent ans Essen. In der Wohnung genau über ihr lebt ihre über 70-jährige Mutter, die sich um ihre Tochter sorgt und sie im Alltag unterstützt. Wenn Henriette weiter zunimmt und noch unbeweglicher wird, wird sie bald einen Pflegedienst brauchen. Die Mutter, die ihre Tochter ständig bevormundet und kritisiert, kocht für sie gesunde Mahlzeiten. Aber die reichen Henriette nicht, Lieferdienste bringen ihr fast täglich Lebensmittel, in ihren Schränken hortet sie geheime Vorräte. Coronabedingt arbeitet Henriette im Homeoffice und verlässt kaum noch ihre Wohnung. Seit zwei Jahren ist sie heimlich in ihren Kollegen Martin verliebt, den ihr der Arbeitgeber zur Seite gestellt und mit dem sie fast täglich Bildschirmkontakt hat. Auf diese Videokonferenzen freut sie sich, und sie macht sich schön für Martin. Als sie die schwangere Sonja kennenlernt, die mit ihrer Familie im gleichen Haus lebt, ändert sich ihr Leben ...
     
    Das Buch ist in schlichter Sprache geschrieben und liest sich flüssig. In kurzen Kapiteln beschreibt die Autorin sehr einfühlsam nicht nur Henriettes Alltag und ihre Probleme, sondern auch ihre Entwicklung. Anfangs noch vollkommen isoliert in ihrer Wohnung lebend, gelingt es Henriette, wieder Kontakte zu knüpfen. Sie findet in ihrer Nachbarin Sonja, die ihr im Haushalt behilflich ist, eine Freundin. Am Ende des Buchs wird enthüllt, welches traumatische Ereignis zu Henriettes Essstörung geführt hat. Andrea Heinisch lässt uns tief in Henriettes Gedankenwelt blicken und beschreibt ganz wunderbar die Entwicklung ihrer Protagonistin. Es berührte mich sehr, wie diese sich langsam aus ihrem Schneckenhaus heraus bewegt und endlich auf andere Menschen zugeht. 
     
    Es war nicht immer leicht, Realität und Phantasie zu unterscheiden, dennoch hat mir das leise Buch mit dem für mich stimmigen Ende sehr gut gefallen - Leseempfehlung!

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  • 4 Sterne

    murphy12, 24.09.2023

    Als Buch bewertet

    Einsamkeit

    Das schlichte, aber dennoch schön und ansprechend gestaltete Cover, sowie der Titel und die Grundidee der Geschichte haben mich überzeugt und so habe ich zu diesem Buch gegriffen.
    Innerhalb des ersten Drittels des Buches habe ich mich mit der Hauptperson Henriette, die stark übergewichtig ist, völlig zurückgezogen in ihrer Wohnung lebt und ständig von ihrer Mutter gegängelt wird, leider sehr schwer getan. Aus meiner Sicht wurden hier viele Stereotypen bedient. Henriette ist über 50 Jahre alt und isst aus Frust und Einsamkeit, versteckt ihre Lebensmittel vor Dritten (indem sie bei verschiedenen Bringdiensten bestellt) und ihrer Mutter (innerhalb der Wohnung) und kann den eigenen Teufelskreis wider besseren Wissens nicht durchbrechen. Sie sucht nach Ausreden für sich und lässt auf ihre guten Vorsätze keine Taten folgen. Dadurch ist sie inzwischen kaum noch in der Lage auch nur in ihrer eigenen Wohnung zu funktionieren. Die Wohnung versinkt im Dreck und für Henriette ist allein das Aufstehen aus einem Sessel eine Herausforderung- den Hausputz kann sie nicht erledigen. Auch die Wäsche bleibt einfach liegen. Sie schämt sich für ihren Umfang und die Größe ihrer Kleidung- kommt aber oft nicht einmal zum Duschen oder Wechseln der Kleidung.
    Dieser Buchabschnitt hat mich eher abgestoßen.
    Dann jedoch beginnt Henriette ihr Leben durch sehr kleine Schritte und verschiedenste Anstöße zu ändern. Diese leise aber scheinbar durchaus effektive Verbesserung zieht weitere Möglichkeiten nach sich. Hierbei kommt es durchaus auch zu Rückfällen. Die langsame Bewegung zum Licht hat mich jedoch mit Henriette und letztlich mit dem Roman insgesamt versöhnt.
    Für mich war es eine lesenswerte Geschichte in überwiegend schöner Sprache, so dass ich 4 Sterne gebe.

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  • 4 Sterne

    Kathitintenkleks, 10.09.2023

    Als Buch bewertet

    Beim Cover dachte ich zunächst, dass das Muster zu einem Oberteil von Henriette passen könnte. Es stellt sich allerdings heraus, dass das Cover eine tiefere Bedeutung hat, die ich hier allerdings nicht vorwegnehmen mag.
    Das Buch erzählt in kurzen Kapiteln Henriettes Geschichte. Henriette ist stark übergewichtig und die kurzen Kapiteln und der distanzierte Schreibstil hat dazu geführt, dass ich mir gut vorstellen konnte, wie Henriette sich von sich selbst distanziert hat. Henriette leidet nicht nur unter ihrem Gewicht, sie leidet auch darunter, dass ihre Mutter sich permanent in ihre Angelegenheiten einmischt. So eine Mutter wünscht sich niemand. Eigentlich sollten Mütter unterstützend sein, aber Henriettes Mutter zieht sie immer weiter runter und kritisiert sie. Allerdings verzichtet das Buch komplett auf direkte Rede, sodass das gesprochene bereits durch Henriette interpretiert wurde. Die gesamte Geschichte ist von ihrer Schwerfälligkeit gezeichnet und ich hatte die ganze Zeit das Bedürfnis, ihr einen kleinen Schubs zu geben.
    Der Klappentext verspricht, dass Henriette sich öffnet, allerdings hatte ich mir eine stärkere Entwicklung gewünscht. Das bewusst sehr offen gehaltene Ende gefällt mir ebenfalls nicht, da ich so nicht das Gefühl habe, dass die Geschichte ordentlich abgeschlossen wurden.

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  • 4 Sterne

    Wencke M., 11.10.2023

    Als Buch bewertet

    Eine mächtige Geschichte

    Hier fällt es mir schwer, eine passende Bewertung für dieses Buch zu schreiben....

    Das Buch hat insgesamt nur 206 Seiten. Die einzelnen Kapitel sind recht kurz gehalten. Und der Schreibstil lädt nicht zum Eintauchen in die Geschichte ein und trotzdem steckt in diesem Buch soviel drin!

    Es geht um Henriette, die Autorin wird nicht müde, immer wieder zu schreiben, dass Henriette 190 kg wiegt. Ein gewichtiges Leben. Keine Frage: glücklich und zufrieden ist denke ich mit dem Gewicht schwer möglich.

    Nach und nach erfahren wir, welche Personen in Henriettes Leben wichtig sind und was dazu geführt hat, dass es ist wie es ist.

    Was mir hier gut gefallen hat, dass die Arbeitssituation, wie wir sie in der Zeit der Corona-Pandemie erlebt haben, hier sehr gut eingebunden wird: Henriette ist sehr dankbar, dass sie ihren Job im Homeoffice ausüben kann...

    Auch finde ich es schwierig, die richtige Anzahl an Sternen zu vergeben: dem einen gefällt der Stil - dem anderen vielleicht überhaupt nicht.

    Von daher möchte ich hier auf jeden Fall die Empfehlung aussprechen, über eine Leseprobe in dieses Buch hineinzulesen.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jürg K., 07.09.2023

    Als Buch bewertet

    Das Cover mit den Margeriten grossflächig verteilt fand ich gelungen. Henriette ist meistens zu Hause. Das Leben von ihr spielt sich vor ihrem Fenster ab. Die Mutter wohnt oben ihr und kontrolliert sie. Es wird alles kommentiert, was sie macht. Henriette wiegt 190 Kilo und das dominiert ihre Existenz. Ein Lichtblick ist ihr Arbeitskollege Martin. Sie kennt ihn nur vom Zoom-Bildschirm. Sie hat sich in ihn verliebt. Sie lernt die schwangere Nachbarin kennen. Jetzt beginnt sich Henriette sich und ihre Welt zu öffnen. Hier werden viele Themenbereiche im Leben von Henriette der 50-jährigen angesprochen. Ihr Körpergewicht, was eine Beeinträchtigung für Leib und Seele bedeutet. Das schwierige Verhältnis zu ihrer bevormundenden Mutter. Die Beleidigungen enden mit dem Tod ihrer Mutter. Die neuen Bewohner suchen den Kontakt zu ihr. Wie der Leser nach einiger Zeit feststellt, beginnt sich ihr Leben zu verändern. Die Probleme der morbiden Adipositas beginnen in den Hintergrund zu treten. Der sich vollziehende Prozess der Emanzipation wird nachvollziehbar. Empfehlenswert.

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  • 4 Sterne

    Lesemama, 05.10.2023

    Als Buch bewertet

    Zum Buch:

    Henriette lebt ihr Leben zuhause in ihrer Wohnung, kommentiert von ihrer Mutter, die über ihr wohnt. Henriette hat Adipositas und diese Krankheit bestimmt ihr Leben. Sie hat keine sozialen Kontakte, da sie auch von zuhause aus arbeitet. Ein Lichtblick ist ihr Kollege Martin, den sie aber nur vom Bildschirm kennt. Und er sie auch.


    Meine Meinung:

    Irgendwas an dem Cover und der Kurzbeschreibung sprach mich an, ich wollte die Geschichte lesen.
    Und es ist eine besondere Geschichte. Ein sehr gut zu lesender Schreibstil, man ist auch schnell durch, kein Wunden bei gerade mal gur zweihundert Seiten. Mich konnte die Geschichte von Henriette sehr berühren, stellenweise war ich auch bestürzt, was Henriette, die die Geschichte aus ihrer Sicht erzählt, alles erleiden musste. Vor allem ihre Mutter fand ich ganz schrecklich. Die Veränderung, die Henriette durchmachte, konnte ich gut nachvollziehen und trotz des schweren Themas ist es ein unterhaltsames Buch. Mir hat es jedenfalls gefallen.

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  • 4 Sterne

    Heike R., 02.10.2023

    Als Buch bewertet

    Henriette lächelt ist ein Roman, der sich um das Leben von Henriette dreht. Henriette wiegt 190kg, dieses Gewicht bestimmt ihr gesamtes Leben, sie verlässt kaum noch ihr Haus und kann nicht einmal mehr selbst ihren Haushalt führen, wird sehr von ihrer übergriffigen Mutter drangsaliert.

    Das Buch ist in kurze Kapitel mit interessanten Überschriften gegliedert.
    Der Leser begleitet Henriette durch ihren Alltag, nimmt Einblick, wie schwierig es ist mit diesem Gewicht und den resultierenden Problemen den Alltag zu bestreiten.

    Es gibt immer wieder kleine Verweise auf die Vergangenheit, aber es ist mir irgendwie nicht genug, um diese Essstörung zu verstehen.

    Der Schreibstil ist klar und nüchtern, das ganze Buch kommt seltsam emotionslos daher, obwohl Henriette sehr viele Emotionen haben muss.

    Es ist interessant Henriettes Entwicklung zu verfolgen, aber mir persönlich geht dieses Buch nicht genug in die Tiefe.

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  • 3 Sterne

    CanYouSeeMe, 07.10.2023

    Als Buch bewertet

    Bei diesem Buch ist mir zuallererst die wunderschöne Aufmachung des Picus Verlag aufgefallen. Sowohl die Covergestaltung, als auch die Haptik sind sehr ansprechend!
    Der Klappentext hat mich neugierig auf dieses Buch gemacht. Schon zu Beginn des Buches wurde mir klar: Der Schreibstil von Autorin Andrea Heinisch und ich werden keine all zu großen Freunde. Satzbau und Formulierungen habe ich teils als umständlich und holprig empfunden. Auch waren mir Zeitsprünge nicht immer klar, so dass ich in einigen Kapiteln emhr verwirrt als klar war. Die Kapitel selbst sind sehr kurz, was für mich aber angenehm zu lesen war und den Lesefluss nicht weiter gestört hat.
    Henriette selbst ist eine sehr interessante Protagonistin, die einiges im Leben erleiden musste. Vor allem der Umgang der Mutter mit ihr hat mich richtiggehend wütend gemacht. Hier war es für mich schwer auszuhalten und ich musste das Buch öfter beiseite legen.
    Ich habe während des Lesens aber dennoch keinen emotionalen Bezug zu Henriette selbst aufbauen können, sowohl sie als auch alle weiteren Charaktere blieben eher blaß, wurden gefühlt mit viel Abstand dargestellt. Nichtsdestotrotz schafft es die Autorin eine Perspektive zu schaffen, die häufig nicht gehört wird, bzw. überhaupt zur Sprache kommt. Das fand ich gut und macht dieses Buch zu etwas besonderem.
    Insgesamt stehe ich diesem Buch ambivalent gegenüber, es greift ein wichtiges Thema auf, die zweite Hälfte hat mir auch ingesamt besser gefallen als die erste, dennoch bin ich mit dem Schreibstil und dem emotionalen Abstand zu den Figuren nicht so gut zurecht gekommen.

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