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  • 5 Sterne

    4 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Olga K., 18.08.2017

    Als eBook bewertet

    Dieses Buch habe ich teilweise gelesen und teilweise gehört. Die Vorleserin liest das Buch mit schöner italienischer Akzent vor. Es gibt zum Buch einigen Charme. Ich habe jedes Wort genießen. Ich habe das Buch in 5 Tage geschafft, obwohl ich immer parallel mindestens 3-4 Bücher lese.
    Das Buch erzählt uns über Freundschaft der zweien Freundinnen. Die Geschichte fängt an, als die Mädchen noch ganz klein waren. Sie haben ganz unterschiedliche Charaktere, aber sind sehr wesensverwandt.
    Ich würde sagen, dass das Buch sehr ehrlich ist. Die Autorin lässt keine Geheimnisse. Sie zeigt wahre Gefühle.
    Als ich das Buch gelesen habe, habe ich verstanden, dass ich eigentlich ganz schöne Kindheit hatte. Die einige Momente haben mir einen Schrecken eingejagen. Welches schweres und verschiedenes Leben hatten die Mädchen. Was hat ihnen verbundet?
    Es ist bestes Buch, das ich in diesem Sommer gelesen habe. Und es hat so unerwartete Endung! Wie kann man so ein Buch beenden? Ich werde jetzt zweite Teil anfangen, wenn alle vier Teile schon erscheinen werden. Das Buch macht süchtig. Und, wenn ich gefragt wurde, ob es sich lont, das Buch zu lesen, ich werde mit 100% Sicherheit antworten: "Ja!"

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  • 3 Sterne

    Azyria Sun, 07.05.2022

    Als Buch bewertet

    Anfangs schwierig zu lesen, dann aber wirklich fesselnd

    Worum geht’s?
    Elena und Lila sind von klein auf beste Freundinnen, aber es ist auch eine schwierige Freundschaft. Die beiden wachsen in einem kleinen italienischen Dorf auf und sind auch im hohen Alter noch gut befreundet, als Lila plötzlich verschwindet und alles aus ihrem Leben löscht. Bilder, Gegenstände, nicht ist mehr da.

    Meine Meinung:
    Mit „Meine geniale Freundin“ beginnt Elena Ferrante ihre neapolitanische Saga um die Freundinnen Elena und Lila. Und obwohl alles rein fiktiv ist hat man doch das Gefühl, als erzähle die Autorin aus ihrem eigenen Leben. Aus der Ich-Perspektive beginnt sie in der Gegenwart und geht dann schnell zurück in die Kindheit und Jugend der Protagonisten. Dabei verwendet sie eine wunderschöne und außergewöhnlich literarische Sprache.

    Gemeinsam mit Elena und Lila erleben wir, wie das Leben in einem kleinen, italienischen Dorf nahe Neapel in den 1950er Jahren ist, in dem alles volkstümlich anmutet und noch alte Werte und Gedanken gelten. Jeder kennt jeden und die Unversehrtheit der Mädchen wird hoch geschätzt bis hin zur Blutrache, wenn ein Junge oder Mann ein Mädchen falsch anschaut oder gar anfasst. Und wir haben mit den Solaras die Herren der Kleinstadt, die Mafia, wie sie in keinem solchen Roman fehlen darf.

    Anfangs fand ich es etwas beschwerlich zu lesen. Im ersten Teil sind Lila und Elena 6-7 Jahre alt und lernen sich gerade kennen. Dabei versetzt sich die Autorin wunderbar in die Gedankenwelt eben dieser Altersgruppe hinein. Das war es aber auch, was es mir etwas schwer gemacht hatte. Später, ab der Jugendzeit der beiden, fiel mir das Lesen dann deutlich leichter und es wurde spannender. Wir werden aus Sicht der beiden hineingetragen in dieses kleine Dorf im Rione, wachsen mit den beiden zusammen auf und erleben hautnah ihre Wünsche und Träume mit. Eine wunderschöne Geschichte über eine Freundschaft, die durch dick und dünn geht, mit all ihren Gemeinsamkeiten aber auch mit der typischen Eifersucht und dem Gefallen wollen und Nacheifern. Und das ganze vor der Kulisse eines kleinen Dorfes, in dem jeder jeden kennt. Den Weg der Freundinnen zu verfolgen macht wirklich Spaß und man hat das Gefühl, die Autorin wäre tatsächlich ihre Protagonistin Elena und hätte alles genau so erlebt, so lebendig wirkt die Geschichte. Als ich dann so richtig im Geschehen drin war, war das Buch leider schon zu Ende mit der Hochzeit von Lila und jetzt bin ich gespannt auf den zweiten Teil. Wird Lila wirklich glücklich werden? Wird Elena sich Nino angeln? Und wie geht es überhaupt mit dem kleinen Dorf weiter, das wie eine Welt für sich wirkt? Ein wirklich schönes Buch über eine anrührende Freundschaft.

    Fazit:
    Elena Ferrantes „Meine geniale Freundin“ ist der erste Teil ihrer neapolitanischen Saga um die Freundinnen Elena und Lila. Und obwohl es rein fiktiv ist hat man doch das Gefühl, die Autorin erzählt aus ihrem eigenen Leben! Die Kindheit der beiden ist etwas schwierig zu lesen, obwohl es erstaunenswert ist, wie gut sich die Autorin in die Gedanken und die Sicht der Kinder hineinversetzt. Ab der Jugendzeit wird es dann spannender und mitreißender. Die Freundschaft von Elena und Lila wächst und wir sind mit dabei. Bei den beiden, ihrer Entwicklung. In dem kleinen Ort, in dem alles noch fast mittelalterlich anmutet und die Blutschande noch hochgehalten wird. In dem die Mafia regiert und jeder den Wunsch hat, mehr zu sein als er ist.

    Gute 3 Sterne für diesen gelungenen Einstieg und ich setzte hohe Erwartungen in den nächsten Teil!

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  • 2 Sterne

    12 von 24 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Simone L., 16.09.2016

    Als Buch bewertet

    Lila und Elena sind schon als junge Mädchen beste Freundinnen. Sie werden es über sechs Jahrzehnte bleiben, bis die eine spurlos verschwindet und die andere auf alles Gemeinsame zurückblickt, um hinter das Rätsel dieses Verschwindens zu kommen.

    Soweit der Klappentext, der sich nach einer interessanten Erzählung anhört. Leider bin ich von dem hochgelobten Buch enttäuscht. Ein literarisches Meisterwerk soll das sein??? Wäre ich Elena gewesen, hätte ich ihr schon als Kind die Freundschaft gekündigt. Lila trägt die Nase ziemlich weit oben und immer kann sich ja doch alles besser als Elena, das sie ihr natürlich auch unter die Nase reibt. So eine Freundin braucht niemand. Ich fand Lila als Charakter ziemlich abstoßend. Warum muss man aus dieser Erzählung 4 Bände machen? Dieser 1. Band beschreibt die belanglose Kindheit und Jugend der Mädchen. Was hat das mit dem Verschwinden von Lila zu tun? Ich vermute mal fast, dass es reichen wird, den 4. Band zu lesen und dann weiß man warum Lila verschwunden ist. Die Erzählweise der Autorin ist total langweilig und langatmig. Bei mir kamen keinerlei Emotionen an. Vielleicht sollte sich die "Autorin" mal ein Beispiel an dem Buch "Die langen Tage von Castellamare" nehmen, da passiert wenigstens was und vor allem hat es diese Autorin geschafft, ihre Geschichte in einem Buch zu erzählen. Alles andere ist nämlich Geldmacherei!

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  • 2 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gertrud H., 04.02.2018

    Als Buch bewertet

    Ab der 200. Seite fand ich den Inhalt mehrheitlich langweilig, sodass ich viele Seiten überspringen konnte, ohne den "Faden" zu verlieren. Die (Ich Hauptdarstellerin) wird einfach nicht erwachsen, misst sich an Äußerlichkeiten, was nach meinem Gefühl nichts zu tun hat in einer Freundschaft. Das Interesse die Saga weiter zu verfolgen ist mir vergangen. Ein einziges dickeres Buch ohne ständige Wiederholungen hätte gereicht.

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  • 4 Sterne

    4 von 12 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Christine A., 29.08.2016

    Als Buch bewertet

    Raffaela, oder Lila wie Elena ihre Freundin aus frühen Kindertagen sie nennt, ist spurlos verschwunden. Wie ausgelöscht scheint ihr Leben. Elena macht sich noch nicht viele Gedanken, sie kennt Lila und ihre spontanen Entscheidungen und weiß um ihre Eigenwilligkeit. Sie hält die Sorge von Lilas nichtsnutzigem Sohn eher überzogen. Aber Lila hat wohl alle Spuren ihres Lebens getilgt, keine Kleidung, keine Briefe, keine Erinnerungsstücke sind zurückgeblieben. Aber Lila war immer anders !
    In Gedanken geht Elena zurück ins Neapel der 50iger Jahre und lässt den Beginn der Freundschaft zwischen den beiden Mädchen Revue passieren. Lila war ein starkes, mutiges Mädchen, ja sie war sogar manchmal richtig grausam, Elena unterwirft sich willig den diversen Mutproben und Lila wird ihre wichtigste Bezugsperson. Sie ist klug, sie hat sich allein lesen und schreiben beigebracht, sie ist intelligent, aber das ist in den Augen des Vaters nicht unbedingt ein Vorteil. Im Arme-Leute-Viertel, in dem die zwei Mädchen aufwachsen, geht es laut und derb zu. Auch Gewaltausbrüche sind an der Tagesordnung, der Vater als Patriarch steht über Allen. Väter können die Zukunft und das Schicksal ihrer Kinder bestimmen, weit ins Erwachsenenalter hinein. Elena weiß, dass Bildung ein Weg aus diesem Kreislauf sein könnte, Lila wählt den Weg der Heirat mit einem aufstrebenden, wohlhabenden Mann, beide wollen durch ihre Entscheidungen den Verhältnissen entkommen. Ob es beiden gelingt?
    Das Buch erinnerte mich an die großartigen Schwarz-Weiß-Filme des italienischen Neorealismus. Das neapolitanische Viertel wird sehr authentisch und kraftvoll dargestellt, die Familien, die eng zusammenwohnen, die Konflikte, die Beziehungen, das hat mir sehr gut in der Darstellung gefallen. Fast meine ich die Lautstärke im Ohr zu haben, so lebendig ist die Darstellung. In diesem Zusammenhang fand ich auch das Personenregister am Anfang des Buches sehr hilfreich.
    Die Sprache ist bildreich, durch die Ich-Erzählerin ist der Leser unmittelbar ins Geschehen eingebunden. Die Erinnerungen Elenas sind lebendig und doch hinterfragt sie sich immer wieder. Fast habe ich das Gefühl, dass sich Elena nicht sicher ist, ob Lila sie wirklich mochte. Zu prägend waren die Erfahrungen von Zurückweisungen und Verletzungen. In diesem Buch lerne ich Lila ja nur aus der Sichtweise von Elena kennen und die Erinnerungen sind durch ein langes Leben verwaschen.
    Ich habe dieses Buch sehr gern gelesen, es ist eine Entdeckung, denn es wurde in Italien bereits 1991 veröffentlicht. Ich bin wirklich eingetaucht in diese beiden Frauenleben. Ich bin gespannt, ob mich diese Faszination noch durch drei weitere Bände trägt.

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  • 5 Sterne

    12 von 27 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Katja Z., 03.09.2016

    Als Buch bewertet

    Lila und Elena, beste Freundinnen seit Kindheitstagen in einem weniger wohlsituierten Viertel Neapels. Die eine, Lila, Tochter eines Schusters, ohne große Zukunft vor sich, obwohl sie offenkundig mit hoher Intelligenz gesegnet ist und diese wohldosiert einzusetzen weiß. Die andere, genannt Lenù, ebenfalls recht klug, aber sie muss hart pauken, um die entsprechenden Schulleistungen zu erbringen. Für Lenù steht nach der kurzen obligatorischen Grundschule der Weg zur höheren Bildung offen, immer wieder angestachelt durch Lila führt dieser wider Erwarten in ungeahnte Höhen, bis hin zum Gymnasium, wo sie Latein und Griechisch lernt. Für Lila bleibt alles beim Alten: das bekannte Viertel, die Arbeit in der Schusterei, die bekannten Gesichter. Doch aus dem Mädchen wird eine attraktive junge Frau, die schon bald sehr viel Aufmerksamkeit erregt und zwischen alte Fehden gerät.

    Wenn ein Roman mit einem solchen Marketingaufwand schon lange vor der Veröffentlichung in aller Munde ist, stellt sich unweigerlich Neugierde ein. Für mich hierbei besonders überraschend: dass Romane bejubelt werden, ist keine Seltenheit, aber dass sich das literarische Feuilleton und die eher massenorientierten Kanäle einig sind bzw. überhaupt über dasselbe Buch sprechen, erstaunt da schon eher. Beim Lesen jedoch hat sich dieser scheinbare Widerspruch schnell aufgelöst: ja, das Buch kann sowohl die einen wie auch die anderen bedienen und wer sich gleichermaßen lesend bewegt, kann sich doppelt freuen.

    Band eins der Tetralogie erzählt die Kindheit und Jugend der beiden Frauen. Nuanciert werden Parallelen und Diskrepanzen zwischen den beiden Mädchen vorgestellt, immer wieder führt sie das unsichtbare Band jedoch wieder zusammen. Ohne Frage ist die Erzählerin Lenù sympathisch und lädt schnell ein, sie liebzugewinnen; faszinierender jedoch ist ihr Pendant, das in der Charakterzeichnung vielschichtiger und undurchschaubarer ist. Es braucht keine großen Beschreibungen, die Episoden ihres Lebens, das scheinbar widersprüchliche Handeln charakterisieren diese junge Frau in ausreichendem Maße und lassen Raum für psychologische Spekulationen – insbesondere darüber, was in den kommenden drei Bänden erzählt werden wird. Auch wenn die Erzählerin zurückblickt, wählt sie doch in dieser Passage den Blickwinkel des unwissenden Mädchens, was den Einblick in die neapolitanische Gesellschaft der 50er Jahre insbesondere spannend gestaltet, vieles bleibt vage und nicht begreifbar für die jungen Figuren – die Aussagen lassen jedoch wenig Raum für Interpretation. Die Rolle der Familienclans und mafiöse Strukturen werden mehr als deutlich kritisiert.

    Blickt man weniger tief in den Roman, besticht die Sprachgewaltigkeit der Autorin. Ein Plauderton, fast wie von einer Freundin, der immer die richtige Note trifft, lässt den Text regelrecht dahingleiten, so dass die gut 400 Seiten im Nu vorbeifliegen. Wunderschön leicht erzählt sie von der Freundschaft und auch innigen Zuneigung zwei Mädchen – einem Thema, das insbesondere Leserinnen leicht ansprechen dürfte.

    Ja, es gibt literarisch anspruchsvollere Bücher, aber wenige sind dabei so unterhaltsam und leicht. All dem Lob für Elena Ferrante – wer auch immer sie sein mag – kann ich mich sehr leicht anschließen.

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  • 4 Sterne

    3 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    leseratte1310, 02.01.2017

    Als Buch bewertet

    In den fünfziger Jahren wachsen Elena, genannt Lenu, und Raffaella, genannt Lila, in ärmlichen Verhältnissen auf. Sie gehen zusammen zur Schule und wetteifern miteinander, wer die Bessere ist. Obwohl Lila begabt ist, muss sie die Schule verlassen und in der Schusterei ihres Vaters arbeiten. Die ehrgeizige Elena schafft es mit Unterstützung das Gymnasium zu besuchen. Die Freundschaft zwischen den beiden bleibt weiterhin bestehen, auch als Lila in der Pubertät von den jungen Männern umschwärmt wird. Sie weist den älteren Marcello ab und heiratet sehr früh den wohlhabenden Stefano.
    Das Buch beginnt nachdem Lila spurlos verschwunden ist. Die Freundschaft der beiden hat schon über sechzig Jahre bestanden. Elena will herausfinden, warum Lila mit allem Hab und Gut verschwunden ist und sie blickt zurück auf ihr gemeinsames Leben.
    Die beiden Mädchen sind sehr unterschiedlich. Lila ist hochbegabt, aber sie ist auch impulsiv und manchmal aufbrausend. Die ruhigere Lenu lässt sich von Lila mitreißen. Ihr fliegt nichts zu, sie muss sich alles erarbeiten.
    Das Viertel, in dem die Mädchen aufwachsen, ist ärmlich aber voller Leben. Es wird einem nichts geschenkt und häusliche Gewalt ist gang und gäbe. So verwundert es einen nicht, dass sich die Mädchen eine bessere Zukunft erträumen.
    Das Buch liest sich angenehm flüssig. Die Verhältnisse im damaligen Neapel werden realistisch beschrieben ohne zu bewerten. Ich bin aufgrund des Medien-Hypes um diese Buchserie mit einigen Bedenken an das Buch gegangen. Aber die Geschichte hat mich angesprochen, obwohl der Verlauf doch sehr ruhig vonstattengeht und eigentlich nichts Spannendes passiert.
    Ich bin gespannt, wie die Freundschaft von Elena und Raffaella sich weiterentwickelt.

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  • 4 Sterne

    11 von 25 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Rico, 17.09.2016

    Als Buch bewertet

    Das Buch „Meine geniale Freundin“ beginnt mit dem Verschwinden einer alten Dame. Der Sohn sucht seine Mutter und bittet deren liebste Freundin seit Kindheitstagen, um Hilfe. Elena glaubt, dass Lila ein altes Versprechen wahr gemacht hat und erinnert sich an ihre gemeinsame Vergangenheit in Neapel. Und schon steht man mitten in einem fulminant erzählten Roman, der sich liest, als wäre er direkt im Vesuv entsprungen, um sich in das Herz des Lesers zu fressen. Denn zweifellos hat der Erzählstrom etwas von glühend heißer Lava, die sich in Richtung Meer bewegt. Raffaella Cerullo, genannt Lila ist ein äußerst begabtes Mädchen, dem Wissen nur so zuzufliegen scheint, während sich ihre Freundin Elena alles hart in der Schule erarbeiten muss. Was jedoch keineswegs zur Verstimmung zwischen den Beiden untereinander führt. Im Gegenteil! Hier haben sich zwei junge Mädchen gesucht und gefunden.

    Die Zeit nach dem zweiten Weltkrieg ist eine Zeit des Aufbruchs, der großen Maulhelden und Messerstechern, aus einem kleinbürgerlichen Milieu entsprungen. Ein Ort der Spieler, Engherzigen, Verlierer, Schläger und Fantasten, deren natürliche Grenze das Meer und windschiefe Klassenlehrerin ist, jedenfalls solange man noch zur Schule geht. Lila ist anders. Sie geht wie so viele überdurchschnittlich Begabte einen sehr eigenen Weg. Sie wirft die Möglichkeiten ihrer Intelligenz und Lernfähigkeit fort, weil sie kein blinder Denkapparat werden will, um es gegen Glück einzutauschen, was zu dieser Zeit dummerweise immer irgendwie mit Männern zu tun haben muss. Als könnten Frauen Glücklich sein nicht alleine! Aber das ist ein anderes Thema. Elena bleibt zunächst einmal auf der Einbahnstraße Schule, Hochzeit, Kinder. Sie übertrifft mit ihren schulischen Leistungen sogar ihre Freundin, einfach weil sie hart an sich arbeiten muss, um andere und sich selbst nicht zu enttäuschen.

    Und die Überraschung passiert. Dieses im Grunde ja relativ simple Romankonstrukt wird zu Glühen gebracht. Allein dafür gehört der Autorin schon meine Bewunderung. Das ist alles so Lebensprall erzählt, dass ich nur ins Schwärmen geraten kann. Das Italien der damaligen Zeit erscheint dem Leser vor Augen, die Menschen bekommen ein Gesicht und das Geschehen berührt den Leser. Einziges Manko: ich hätte gerne ein bisschen mehr Drama gehabt. Womit wir wieder beim Vesuv wären! Man kann nur hoffen, das der zweite Teil ähnlich gut abgeht. Auf ein neues!

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  • 4 Sterne

    21 von 45 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    coffee2go, 29.11.2016

    Als Buch bewertet

    Kurze Inhaltszusammenfassung:
    Elena und Lila sind beste und unzertrennliche Freundinnen seit dem Moment ihrer Kindheit, in dem sie sich zufällig über den Weg gelaufen sind. Beide wachsen in ärmlichen Verhältnissen in Neapel auf und beide träumen davon eines Tages reich zu werden. Während Elena nach der Grundschule durch die Überredungskünste ihrer Lehrerin weiter aufs Gymnasium gehen darf, bleibt Lina zuhause und unterstützt ihren Vater und ihren Bruder in der Schuhmacherei. Die ganze Zeit über bleiben Elena und Lila in engem Kontakt miteinander.

    Meine Meinung zum Buch:
    „Meine geniale Freundin“ ist der erste Teil einer vierteiligen Saga und ich hatte am Ende des Buches auch das Gefühl, dass dies noch nicht das tatsächliche Ende sein kann, sondern, dass noch etwas folgen müsse. Am Ende des ersten Teiles heiratet Lila einen angesehenen Jugendlichen und kommt so zu ihrem Reichtum, während Elena noch immer auf das Gymnasium geht und von ihrem erträumten Reichtum noch weit entfernt ist. Trotzdem hat sich das Gleichgewicht zwischen den beiden Freundinnen verschoben. Während vorher immer Lila diejenige war, die nach mehr strebte und neue Ideen hatte und voller Elan sprühte, ist es jetzt Elena, die langsam ihre rebellische Seite mit Hilfe ihres Intellekts kombiniert. Mir haben die beiden Charaktere, die völlig unterschiedlich sind, beide auf ihre Art und Weise sehr gut gefallen, allerdings konnte ich mich mit Elena besser identifizieren. Vor allem das Ende ist interessant und ich würde zu gerne wissen, wie sich die Freundschaft zwischen Elena und Lila weiterhin entwickelt, nachdem Lila verheiratet ist und mit ihrem Ehemann zusammenwohnen wird. Sehr spannend waren auch die politischen und wirtschaftlichen Einblicke.

    Titel und Cover:
    Der Titel passt sehr gut zum Inhalt, da auch Elena in Lila ihre geniale Freundin sieht und das Cover spiegelt treffend das italienische Flair der 50er Jahre. Hilfreich war auch das Lesezeichen mit Verzeichnis der handelnden Personen, da zu Beginn doch viele Namen eingeführt wurden. Der Roman wurde unter einem Pseudonym geschrieben, wer der bzw. die AutorIn oder Autorengruppe ist, ist nicht bekannt.

    Mein Fazit:
    Ich wurde auf alle Fälle vom #FerranteFever angesteckt und warte nun gespannt auf das Erscheinen der nächsten Teile der Saga.

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  • 4 Sterne

    4 von 11 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Melanie C., 22.08.2016

    Als Buch bewertet

    "Meine geniale Freundin" wird ja in vielen Foren hoch gelobt und in Kritiken bereits gut besprochen. Meine Erwartungen waren dem entsprechend hoch. Es handelt sich hierbei um den ersten Band von insgesamt bisher vier. Es wird eingeführt in die Kindheit und Jugend der Hauptfiguren Lenu und Lila und deren außergewöhnlicher Freundschaft. Die Autorin Elena Ferrante nimmt uns mit in die verarmte, teils triste und brutale Welt der beiden Mädchen und ihres Umfeldes. besonders herauszuheben ist die unglaubliche Genauigkeit mit der die Autorin ihre Figuren und deren Beziehung entwickelt. In nahezu jeden Prozess wird der Leser mitgenommen, fast wie in Zeitlupe durch die Jahre. Gerade, wenn man die Konturen der einen oder der anderen Freundin zu erkennen glaubt, verwischt die nächste Szene den so sicher geglaubten Eindruck schon wieder. So richtig zu fassen bekommt man keine der beiden und auch Empathie und Sympathie befinden sich in ständigem Pendel. Die Schriftsprache und Kraft der Beschreibungen ist gewaltig und hat jedes Lob verdient. Die Spannungsbögen allerdings verlaufen oft ins Leere. Das Ende ist ja nicht wirklich eines, da noch drei Bände zu erwarten sind. Vielleicht tröstet das darüber hinweg, das die Handlung an manchen Stellen träge anläuft, aber noch nicht richtig in Fahrt kommt.

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  • 3 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Hortensia13, 08.01.2018

    Als eBook bewertet

    In einem armen Viertel Neapels in den fünfziger Jahren wachsen zwei kleine Mädchen auf, die Pförtnertochter Elena und die Schustertocher Lila. Beide werden beste Freundinnen. Elena versucht dabei ihr stets nachzueifern und dabei ihren Weg durch ihre Kindheit und Jugend zu finden.
    Elena Ferrante eröffnet mit diesem Buch ihre Reihe rund um die besten Freundinnen. Man wird sogleich nach Neapel versetzt. Die italienische Lebensweise kann man genauso vollziehen, wie die Gedankenwelt eines Mädchen während der kargen Kindheit und der widersprüchlichen Pubertät, in die Elena den Leser als Ich-Erzählerin mitnimmt.

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  • 4 Sterne

    6 von 14 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Alexandra B., 18.09.2016

    Als Buch bewertet

    Band 1 der Saga

    Lila und Elena sind schon als Mädchen beste Freundinnen und das hält sich bis sie erwachsen sind. Sie sind über 6 Jahrzehnte hinweg beste Freundinnen. Dann verschwindet Lila spurlos und Elena blickt in Erzählungen auf das Leben der beiden zurück und hofft so auf das Rätsel zu kommen, weshalb Lila verschwunden ist.

    Das Cover ist recht schlicht gestaltet und doch ansprechend und hat mich neugierig gemacht auf das Buch. Der Schreibstil der Autorin hat mir gefallen und auch, wenn es an manchen Stellen etwas langatmig war, hat mich das Buch gut unterhalten. Die Handlungsorte sind, wie auch die handelnden Personen gut beschrieben, so dass ich von allem ein gutes Bild vor Augen hatte. Man merkt dem Buch zum Ende hin auf jeden Fall an, dass es nicht das Ende ist, sondern noch weitere Teile folgen müssen, um eine vollständige Geschichte zu haben.

    Ich bin auf den nächsten Teil der Saga gespannt, und werde auf jeden Fall weiterlesen um die ganze Geschichte von Lila und Elena zu kennen.

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  • 4 Sterne

    10 von 22 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jenny V., 05.09.2016

    Als Buch bewertet

    „Sie wollte sich in Luft auflösen, wollte dass sich jede ihrer Zellen verflüchtigte, nichts von ihr sollte mehr zu finden sein.“

    Inhalt:
    Rückblickend erzählt die Pförtnerstochter Elena Greco die Geschichte einer Mädchenfreundschaft, die sich mittlerweile über ein ganzes Leben erstreckt. Sie lässt den Leser in eine äußerst ambivalente Mädchenbekanntschaft blicken, die bereits in weiter Ferne begann und beschwört ein umfassendes Bild einer äußerst schwierigen Zeit im Neapel der 50iger Jahre herauf. Damals war Elena 11 Jahre alt, genauso alt wie Lila, die Tochter des Schusters. Ihre Verbindung lebt von den Ereignissen und Menschen, die sich in ihrer unmittelbaren Nähe befinden. Doch schon bald teilen sie nicht mehr alle Empfindungen miteinander, denn nach der Grundschulzeit ist Lila trotz ihrer Intelligenz dazu verbannt, in der elterlichen Firma mitzuarbeiten, während Elena durch Zuspruch ihrer Lehrer die Möglichkeit erhält, zunächst auf die Oberschule und dann aufs Gymnasium zu wechseln. Erste Bildungsunterschiede lassen feine Risse in der Mädchenfreundschaft entstehen und dennoch hält Elena fast verzweifelt an ihrer „besten“ Freundin fest, vielleicht weil diese so anders, so innovativ und mutig ist und all jene Eigenschaften besitzt, die Elena selbst gerne hätte.

    Meinung:
    Die Pressestimmen zu diesem Auftakt der neapolitanischen Saga aus der Feder von Elena Ferrante sind sehr positiv und voller Lob. Umso gespannter war ich auf diesen ersten Roman, dem im kommenden Jahr noch drei weitere Bände folgen werden.
    Der Einstieg ins Buch zieht sich etwas hin, als Leser kann man noch nicht abschätzen, in welche Richtung sich die Geschichte entwickeln wird und erst nach der Hälfte des Buches konnte mich das Geschehen wirklich in seinen Bann ziehen. Die Autorin schildert einerseits eine Freundschaft, die mich in vielerlei Hinsicht enttäuscht hat, eine Beziehung die viel mehr auf Neid, ungeteilter Bewunderung und dem Wunsch, die bessere zu sein beruht, als auf wahrer Zuneigung. Gerade dieses Ungleichgewicht zwischen den Frauen, die selbst in ihrer Herangehensweise ganz anders agieren, bleibt im ganzen Buch erhalten. Sie leben die Gegensätze, finden andere Verhaltensweisen erstrebenswert, möchten verschiedene Dinge im Leben erreichen, so dass ich mich fortwährend gefragt habe, ob es zu dieser perfekten Freundschaft gehört, sich über-bzw. unterlegen zu fühlen und welchen Schaden oder Nutzen dieses Verhalten bringen soll.

    Umso gelungener finde ich die Auseinandersetzung der Autorin mit den gesellschaftlichen Hintergründen, mit der Schilderung eines gewaltgeprägten Wohnviertels, mit verfeindeten Familienclans, mit Straßenschlägereien und Morden. Einer Welt, die ebenso beängstigend wie faszinierend wirkt und die vielleicht erklärt, warum es so wichtig war, sich mit Menschen zu umgeben, die das eigene Selbst ergänzen und dem Leben eine gewisse Beständigkeit geben. Auch die frühe Jugend der beiden Mädchen, schuf ein umfassendes Gesellschaftsporträt. Denn während Lila ganz bewusst heiratet, erscheint es der gebildeten Elena absolut fremd mit 16 Jahren den Bund der Ehe einzugehen.

    Fazit:
    Ich vergebe 4 Lesesterne für diesen Roman, der eine Mädchenfreundschaft nicht nur an Gefühlen, sondern auch an gesellschaftlichen Normen festmacht. Die Geschichte hat Tiefgang und lebt von einer schönen Sprache, sie erzählt unaufgeregt vom Leben und schildert ganz nebenbei das Erwachsenwerden zweier Menschen. Der Gesamteindruck der entsteht, braucht etwas Zeit um sich zu entfalten, lässt mich aber als Leser doch zufrieden zurück, vor allem, weil es eine Fortsetzung gibt, die zeigen wird, wie sich das Leben der beiden Hauptprotagonistinnen entwickelt.

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  • 3 Sterne

    20 von 45 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kristin I., 12.09.2016

    Als Buch bewertet

    Die Geschichte beginnt aus der Ich-Perspektive Elenas, die einen unerwarteten Anruf von Lilas Sohn Rino erhält. Lila sei spurlos verschwunden. Elena ist nicht wirklich über diesen Umstand überrascht, da Lila schon immer den Plan hatte "spurlos zu verschwinden". Und Elena behält Recht: Kein einziges Kleidungsstück ist in Lilas Schränken zu finden, zurück bleiben nur leere Kleiderbügel. Was jedoch noch mehr verblüfft ist, dass Lila sich auch aus allen Familienfotos herausgeschnitten hat. Elenas Ansicht nach übertreibt Lila mal wieder maßlos. Im Folgenden schreibt sie ihre gemeinsame Geschichte nieder, die von gemeinsamen Kindheitstagen bis zu ihren Jugendjahren in Neapel erzählt. Elena Greco, Tochter des Pförtners und Lila Cerullo, Tochter des Schusters, schließen in den 50er Jahren Freundschaft. Die zwei Mädchen sind grundverschieden, denn während Elena ruhig und besonnen ist, lässt sich Lila nichts gefallen und legt sich nicht selten mit den Jungen in der Nachbarschaft an. Doch auch Lilas unübertreffliche Leistungen stechen in der Schule hervor, die Elena zu nächtelangen Lernen veranlassen. Bald schon halten Lilas Eltern sie von ihrem schulischen Werdegang ab, was sie jedoch nicht daran hindert unermüdlich Bücher aus der Bibliothek auszuleihen und sich zu einer eifrigen Autodidaktin zu entwickeln. Sie lernen beide Latein, Griechisch, Mathematik oder Englisch, doch Lila weiß immer mehr als Elena, die sich bis zum Abitur kämpft, während Lila in der Schusterei ihres Vaters arbeitet. Sie wachsen heran, gehen aus, haben Verehrer, verlieben sich, werden nur allzu oft Zeuginnen von Gewalt zwischen den Familien – bis sich die 16-jährige Lila schließlich mit Stefano verlobt, der sie mit Geschenken überhäuft, ihr und ihrer Familie eine bessere Zukunft in Aussicht stellt und die Mädchen vor Entscheidungen gestellt werden, die ihr weiteres Leben bestimmen.

    Der Schreibstil gefiel mir recht gut, der authentisch das Leben im Rione (Viertel) vermittelt: schmutzig, staubig, voll aufgeladener Aggressivität. Kleine Pöbeleien und Sticheleien enden meist in wüsten Beschimpfungen und Schlägereien zwischen den heranwachsenden jugendlichen Männern, die um die Ehre ihrer Schwestern oder die Angebetete kämpfen. Auch in den Familien selbst kommt es zu Handgreiflichkeiten, Beschimpfungen und als Lila von ihrem Vater aus dem Fenster geworfen wird, war ich sprachlos. Es ist kein einfaches Leben und es gibt kaum Hoffnung aus dem Viertel herauszukommen. Bildung oder eine Verbindung mit einem gut betuchten Mann scheinen der einzige Ausweg zu sein.
    Am liebsten mochte ich den ersten Abschnitt des Romans. Die Welt aus den Augen der Kinder wird unverblümt beschrieben, sie kennen kein Gestern oder Morgen, sie leben im Hier und Jetzt, träumen von Reichtum und wollen die Welt entdecken. Was mich dann doch sehr störte, war die ständige Wiederholung des Wettstreits zwischen den Mädchen. Natürlich gibt es solchen immer zwischen Kindern und auch Freunden. Doch das ewige Bessersein und alles als Erste erleben zu müssen, nahm den meisten Platz ein und wird sehr langatmig beschrieben. Elena hat kein Selbstbewusstsein, vergleicht sich fortwährend mit Lila und macht sich auf diese Weise selbst zum Schatten ihrer Freundin. Sie fühlt sich kurzzeitig hübscher als sie, da Lila erst viel später weibliche Rundungen bekommt und ihre kindliche Statur verliert. Elena bekommt eine Brille und Akne, Lila nicht. Aufenthalte am Meer und in der Sonne können ihre Akne kurzzeitig heilen, doch Elena empfindet, dass sich Lila nicht für sie freut. Die ersten Verehrer kündigen sich an, die ihr Auge vornehmlich auf Lila geworfen haben. Elena verspürt den Drang zuerst einen festen Freund zu finden, damit sie Lila nicht auch noch hier besticht. Ich fühlte mich wie in einer Endlosschleife aus Vergleichen und suchte den Sinn und die Spannung der Geschichte über rund 400 Seiten.
    Durch die Ich-Perspektive Elenas erfährt der Leser leider nichts über die wahren Gedankengänge Lilas. Sie bleibt eine Figur, die wir aus Elenas Augen betrachten und zu der sich immer mehr eine Distanz zu entwickeln scheint. Die wechselseitige Abhängigkeit der Freundinnen aus Kindertagen, die sich gegenseitig zu Höchstleistungen angestachelt und beflügelt haben, scheint mit ihrem unterschiedlichen Leben und schließlich Lilas Verlobung zu schwinden. Es wird ersichtlich, dass die "geniale Freundin" auf beide Mädchen zutrifft, da sie sich gegenseitig in ihren Bestrebungen brauchten. Elena spürt schließlich, dass das Leben noch mehr für sie bereit halten muss als Bücher und die damit verbundene Einsamkeit. Sie bereut, dass sie ihre Liebe zu Nino immer wieder im Keim erstickt hat. Und auch Lila scheint mit ihrer Verbindung nicht mehr allzu glücklich. Mehrmals spricht sie von der beängstigenden Auflösung, die bereits zu Beginn der Geschichte erwähnt wird. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie lieber sich und ihr Wesensart verliert, nur um den Aufstieg in ein besseres Leben zu schaffen.
    Mit Lilas Hochzeit endet der erste Teil der Geschichte. Zurück bleibt zwar die Frage, wie sich das weitere Leben der Mädchen gestalten wird, aber auch der mir nicht ganz nachvollziehende Ferrante-Hype.

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  • 3 Sterne

    12 von 25 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    S. J., 09.09.2016

    Als Buch bewertet

    Nach 6o Jahren Freundschaft verschwindet Lila spurlos. Sie radiert sich selber aus. Nichts bleibt von ihr zurück, selbst aus Fotos hat sie sich herausgeschnitten. Elena ist seit ihrer gemeinsamen Kindheit in den 50er Jahren in einem ärmlichen Stadtteil Neapels mit ihr befreundet und beginnt ihre Geschichte aufzuschreiben. Bis hierher hat mich das Buch gepackt. Zwar leicht zu lesen, aber mit einer teilweise langatmigen und sich wiederholenden Detailtreue, erzählt sie von ihrem Kennenlernen bis zu Lilas Hochzeit mit 16 Jahren. Lila ist mutig, wissbegierig und sehr begabt was Elena beflügelt. Es entsteht ein liebevolles, aber auch neiderfülltes Abhängigkeitsverhältnis, denn Elena braucht Lila damit sich ihre Wirklichkeit intensiviert. Dies ist das Hauptthema des Buches, welches auch eine fast klischeehafte Studie der Lebensbedingungen wiederspiegelt. Meine anfängliche Begeisterung verlor sich rasch im Gesamtwerk und wird kaum für weitere drei Bände reichen. Eigentlich schade.

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  • 5 Sterne

    9 von 19 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Olga K., 18.08.2017

    Als Buch bewertet

    Dieses Buch habe ich teilweise gelesen und teilweise gehört. Die Vorleserin liest das Buch mit schöner italienischer Akzent vor. Es gibt zum Buch einigen Charme. Ich habe jedes Wort genießen. Ich habe das Buch in 5 Tage geschafft, obwohl ich immer parallel mindestens 3-4 Bücher lese.
    Das Buch erzählt uns über Freundschaft der zweien Freundinnen. Die Geschichte fängt an, als die Mädchen noch ganz klein waren. Sie haben ganz unterschiedliche Charaktere, aber sind sehr wesensverwandt.
    Ich würde sagen, dass das Buch sehr ehrlich ist. Die Autorin lässt keine Geheimnisse. Sie zeigt wahre Gefühle.
    Als ich das Buch gelesen habe, habe ich verstanden, dass ich eigentlich ganz schöne Kindheit hatte. Die einige Momente haben mir einen Schrecken eingejagen. Welches schweres und verschiedenes Leben hatten die Mädchen. Was hat ihnen verbundet?
    Es ist bestes Buch, das ich in diesem Sommer gelesen habe. Und es hat so unerwartete Endung! Wie kann man so ein Buch beenden? Ich werde jetzt zweite Teil anfangen, wenn alle vier Teile schon erscheinen werden. Das Buch macht süchtig. Und, wenn ich gefragt wurde, ob es sich lont, das Buch zu lesen, ich werde mit 100% Sicherheit antworten: "Ja!"

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  • 3 Sterne

    22 von 50 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    claudi-1963, 16.09.2016

    Als Buch bewertet

    Elena Greco bekommt von Rino dem Sohn von Raffaella Cerullo (genannt Lila) einen Anruf. Lila ist verschwunden, aber warum wunderte das Elena nicht, Lila wollte doch schon immer eines Tages verschwinden.
    Wir blenden zurück in die 50 er Jahre: Italien Rione bei Neapel, der Krieg ist ein paar Jahre zu Ende, in vielen Familien herrscht immer noch Armut. In dieser Zeit freunden sich Lila die Tochter des Schusters und Elena die Tochter des Pförtners miteinander an. Elena ist fasziniert von Lila, den Lila ist hübsch, intelligent und alle lieben sie. Aber besonders ist Elena von Lila fasziniert, ist sie doch die Klassenbeste, was Elena sofort motiviert ebenfalls besser als sie zu werden. Doch dann verlässt Lila die Schule und soll bei ihrem Vater in der Werkstatt mitarbeiten. Elena die durch die Motivation eine gute Schülerin wurde, macht die Mittelschule und später das Gymnasium. Und nun ist es Lila die besser sein will als Elena, dazu besorgt sie sich Bücher in der Bibliothek und hilft aber somit Elenas Lerneifer weiter anzuspornen. Und der Kontakt der beiden reißt nie auseinander, selbst als Elena ein paar Wochen sich auf Ischia erholt. Aber Lila ist immer einen Schritt weiter wie Elena und so sind auch viele Jungs aus Rione hinter ihr her, weil sie so hübsch ist. Mit 16 heiratet dann Lila ihren Verlobten Stefano und Elena muss nun ebenfalls versuchen einen Mann zu finden.

    Meine Meinung:
    Erkennbar ist nicht ob diese Saga auf einem realen Hintergrund basiert. Elena Ferrante hat mit diesem Buch den Start einer Familiensaga in vier Teilen begonnen. Kein Wunder benötigt die Autorin vier Bücher, wenn man in einem Band gerade mal nur 20 Jahr abdeckt. Auf über 400 Seiten erzählt sie uns die Freundschaft der beiden, ihre Familiengeschichten aber auch das Leben in Rione. Der Schreibstil ist sehr gut und flüssig, kann einen aber im Lauf des Buches schon mal ermüden. Zwar passieren mal so die einen oder anderen Unfälle, Schlägereien, fast einen Missbrauch, aber im großen ganzen war mir das zu wenig. Ich verstehe ehrlich gesagt nicht warum um diese Saga so einen Medienrummel gemacht wird. Natürlich ist die Geschichte nett zu lesen, allerdings weiß ich nicht ob ich den zweiten Band lesen werde. Literarisches Meisterwerk ist es meiner Meinung nach nicht, aber ein guter Roman und wer auf solche Familiengeschichten steht, für den mag es das richtige sein. Das Cover ist recht einfach gehalten, passt aber zum Buch, von daher 3 von 5 Sterne.

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  • 5 Sterne

    17 von 39 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tanja B., 31.08.2016

    Als Buch bewertet

    Ein toller erster Teil lässt hoffen auf eine tolle Saga!!!

    Lila und Elena könnten unterschiedlicher kaum sein, doch sie sind unzertrennlich!
    Man merkt, dass die beiden viel verbindet und sie trotz allen Widersprüchen zusammenhalten!
    Schon von Kindheit an sind sie beste Freundinnen, doch eines Tages sind die beiden getrennt!
    Lila ist verschwunden und Elena blickt zurück auf ihre "Freundschaft" um herauszufinden, wo Lila abgeblieben sein könnte!
    Ein grandioser Schauplatz für eine solche Geschichte, tolle Charaktere ...

    Eine schwierige Zeit für die 2 Mädchen... sie hatte zusammen viele Pläne, damit es bei ihnen anders läuft.
    Zu ihren Vorsätzen zählte auch: "Sie wollte sich in Luft auflösen, nichts sollte mehr von ihr zu finden sein!" Diesen Satz hat Lila nun wahrgemacht!

    "Sie bleiben einander nahe, aber es ist stets eine zwiespältige Nähe: aus Befremden und Zuneigung, aus Rivalität und Innigkeit, aus Missgunst und etwas, das größer und stiller ist als Lieben. Liegt hier das Geheimnis von Lilas Verschwinden?"

    Ein wundervoll geschriebener Roman über Freundschaft und Rivalität ...
    Ich freu mich auf die Fortsetzung!

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  • 4 Sterne

    16 von 37 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Verena W., 24.08.2016

    Als Buch bewertet

    Eine lebenslange Freundschaft



    „Sie wollte sich in Luft auflösen, … nichts von ihr sollte mehr zu finden sein“. Diesen lang gehegten Vorsatz Raffaelas, kurz Lila genannt, scheint sie nun im Alter von mehr als sechzig Jahren tatsächlich in die Tat umgesetzt zu haben.
    Doch ihre Freundin Elena, die Lilas spurloses Verschwinden nicht akzeptieren will, beginnt, ihre Geschichte schriftlich festzuhalten. Es entsteht die lebhafte, angenehm leicht geschriebene Erzählung einer komplizierten Freundschaft.
    Schon als kleine Mädchen aus dem Arbeiterviertel Rione in Neapel versprechen sich die zwei Freundinnen gegenseitig, eine bessere Zukunft anzustreben und ihrem Milieu zu entkommen. Lenú und Lila wachsen in den 40er und 50er Jahren in einer Gesellschaft auf, in der Gewalt alltäglich ist und Mädchen und Frauen eine untergeordnete Stellung einnehmen: „Es passierte alles Mögliche, zu Hause und draußen, Tag für Tag, doch ich kann mich nicht erinnern, jemals gedacht zu haben, dass unser Leben besonders schlimm sei. Das Leben war eben so, und damit basta…“, sagt Lenú schlicht.
    Aus Elenas Sicht schildert die Autorin lebendig und sehr stimmungsvoll das Auf und Ab ihrer Freundschaft vor dem düsteren, realistisch erscheinenden Hintergrund des alltäglichen Lebens in dem Problem-Stadtteil. Zutiefst ehrlich und sensibel wirken ihre Gedanken zu Lilas und Lenús Beziehung; die Bewunderung, die Elena für ihre Freundin hegt, wird deutlich, aber auch der Neid und gelegentliche Selbstzweifel, die sie zwischendurch immer wieder aus der Fassung bringen. Ferrante erzählt auf ihre lockere Art, wie beide Mädchen einen Weg suchen, dem anscheinend vorbestimmten Leben im Elend zu entfliehen; die naiven Vorstellungen ihrer Kindheit weichen konkreten Vorstellungen, als sie zu Teenagern werden. Während die eigentlich angepasste Elena sich ein Fortkommen durch höhere Bildung erarbeiten will, wählt die eher aufmüpfige Lila, einst Elenas Vorbild, einen völlig anderen, traditionellen Weg. Die Entwicklung des Romans hält mit der Weltsicht der beiden Mädchen Schritt, von den verträumten Grundschulkindern bis hin zum beginnenden sozialpolitischen Bewusstsein von 16jährigen Teenagern. So endet der erste Band der vierteiligen Familiensaga, in der Elena Ferrante ausführlich von Kindheit und früher Jugend der Mädchen erzählt, mit einer folgenschweren Entscheidung Lilas. Der Leser bleibt erwartungsvoll zurück: Wie mag es den jungen Frauen auf ihrem Weg weiter ergehen? Werden sie es schaffen, aus ihrer bedrückenden Umgebung auszubrechen?

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  • 4 Sterne

    2 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sandra P., 24.08.2017

    Als Buch bewertet

    Nicht immer fesseln aber unterhaltsam.

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