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  • 4 Sterne

    4 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Dreamworx, 15.05.2021

    Als Buch bewertet

    Zwei wie Katz und Maus
    1879. Der größte Traum der 25-jährigen Annabelle Archer erfüllt sich, als eine der ersten Frauen ein Stipendium für die Universität in Oxford ergattert zu haben. Dafür erwartet man von ihr, sich bei der Frauenbewegung tatkräftig zu betätigen und den einflussreichen Duke Sebastian Devereux als Unterstützer zu gewinnen, der ausgerechnet ganz andere politische Ansichten hat. Mit einer erschlichenen Einladung trifft Annabelle Sebastian auf seinem Landsitz zum ersten Mal, hat aber mit ihrer Mission keinen Erfolg. Allerdings ist es kaum zu leugnen, dass zwischen den beiden eine große Anziehung herrscht. Sebastian jedenfalls geht Annabelle nicht mehr aus dem Kopf, auch wenn gesellschaftliche Standesunterschiede sowie die Politik sie um Welten trennen…
    Evie Dunmore eröffnet mit ihrem unterhaltsamen historischen Roman „Die Rebellinnen von Oxford-Verwegen“ die Oxford Rebels Reihe, die sich neben Liebe und Romantik auch mit der damals immer größer werdenden Frauenbewegung beschäftigt, deren Kampf für Gleichberechtigung und Anerkennung dazu beigetragen hat, dass alte verkrustete Strukturen endlich aufgebrochen wurden. Der flüssige, farbenfrohe und gefühlvolle Erzählstil lädt den Leser zu einem Besuch in die viktorianische Zeit ein, um dort auf Annabelle zu treffen, die auf keinen Fall heiraten, sondern viel lieber ein selbstbestimmtes Leben führen möchte. Mit der Zusage des Studienplatzes scheint ihr Wunsch in Erfüllung zu gehen, wenn er auch mit Auflagen verbunden ist. Annabelle stammt aus einfachen Verhältnissen und ein Studium wäre ihr ohne Stipendium nie möglich gewesen. Durch Perspektivwechsel lernt der Leser nicht nur die Gefühls- und Gedankenwelt Annabelles kennen, sondern hat auch Einblick in die von Sebastian, der einer gehobenen Gesellschaftsschicht angehört und andere politische Interessen verfolgt als Annabelle. Mit spritzigen Dialogen und plastischen Beschreibungen schürt die Autorin das Feuer zwischen ihren so gegensätzlichen Protagonisten, die sich zwar gesellschaftspolitisch auf unterschiedlichem Parkett bewegen, zwischen denen jedoch eine große Anziehungskraft herrscht, die beide zu verdrängen suchen. Die Spannung wird dadurch immer weiter in die Höhe getrieben und als Leser fragt man sich, wie die zwei sämtliche Konventionen und gesellschaftlichen Hürden überwinden wollen, um vielleicht doch miteinander glücklich zu werden, da die Erwartungen gerade an Sebastian sehr hoch sind. Während der Lektüre läuft das Kopfkino auf Hochtouren und hält den Leser auf Trab.
    Die Charaktere sind mit menschlichen Ecken und Kanten lebendig und facettenreich ausgestaltet, so dass der Leser sich gern an ihre Fersen heftet und mitfiebert. Annabelle ist eine energische junge Frau mit eigenem Kopf. Sie ist intelligent, nicht auf den Mund gefallen und weiß Chancen für sich zu nutzen. Manchmal schießt sie etwas über das Ziel hinaus, doch lässt sie sich von Rückschlägen nicht aufhalten. Sebastian gehört schon von Geburt an zur besseren Gesellschaft. Als Berater der Königin besitzt er ein gesundes Selbstbewusstsein und vor allem einigen Einfluss. Oftmals benimmt er sich wie ein arroganter Snob, an dem alles abprallt; ein Pragmatiker und kalt wie ein Fisch. Er besitzt Verantwortungsgefühl, kann aber durchaus gefährlich charmant sowie geheimnisvoll sein.
    „Die Rebellinnen von Oxford-Verwegen“ ist ein richtig unterhaltsamer Schmöker, der neben einem gut verwebten historischen Hintergrund mit einer spannenden Geschichte sowie einer Liebesgeschichte überzeugen kann. Verdiente Leseempfehlung für eine kurzweilige Lektüre!

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Books and Sloths, 10.05.2021

    Als Buch bewertet

    In dem historischen Liebesroman „Die Rebellinnen von Oxford“ geht es um die junge Annabelle, die als eine der wenigen Frauen an der Oxford Universität in England angenommen wurde. Um sich das Studium finanzieren zu können, nimmt Annabelle ein Stipendium an. Die einzige Bedingung: Annabelle soll die Frauenbewegung unterstützen. Im Rahmen dieser Treffen lernt sie den einflussreichen, kühlen Herzog Sebastian Devereux kennen. Da er die Gegenpartei der Frauenbewegung unterstützt, wäre es von großem Wert, wenn Annabelle ihn an Bord ihrer Mission bringen könnte – und wie es das Schicksal will, schafft Annabelle es, auf das Landgut des Herzogs eingeladen zu werden. Doch während ihrer Zeit dort, werden ihre Willenskraft und Überzeugung stark auf die Probe gestellt, denn zwischen ihr und Sebastian knistert es sofort. Der eigentlich so abweisende Herzog geht ihr mehr unter die Haut, als sie es zugeben möchte. Annabelle wird vor die schwierige Wahl zwischen der Liebe und ihrer Moral gestellt, denn der Herzog ist das Gegenteil von allem, wofür sie steht…

    Beim Wort „Liebesroman“ denken viele Leute sofort an die typische Geschichte, in der die Frau sich Hals über Kopf in einen Mann verliebt und für ihn alles stehen und liegen lässt. Von Selbstbestimmung, Feminismus und Female Empowerment keine Spur. „Glitzernde P*rnos“ werden New Adult Romane oft genannt. Doch das Buch „Die Rebellinnen von Oxford“ beweist mal wieder, dass all diese Statements nichts weiter als Klischees sind. Mit „Die Rebellinnen von Oxford“ kombiniert Evie Dunmore Liebe und Feminismus auf eine wunderbar leichte, romantische und spannende Art und Weise, die Lust auf mehr macht. Durch das Setting des Buches wird die Geschichte meiner Meinung nach sogar noch spannender. Das Thema Sexismus war zu der Zeit besonders wichtig, aber obwohl sich seit dem 19. Jahrhundert viele Dinge verändert haben, ist das Thema immer noch relevant.+

    Evie Dunmores Schreibstil war flüssig und sehr angenehm zu lesen. Ich bin förmlich durch die Seiten geflogen und habe dank der vielen Beschreibungen und Details beim Lesen immer wieder vergessen, dass ich eigentlich gar nicht in Oxford im 19. Jahrhundert auf einem Ball tanze. Da ich das Buch in einer Leserunde gelesen habe, musste ich zwei Mal Stopps beim Lesen einlegen. Diese fielen mir wirklich schwer, da ich unbedingt wissen wollte, wie es mit Annabelle und Sebastian weitergeht. Das Buch ist sowohl aus Annabelles als auch aus Sebastians Perspektive geschrieben. Dadurch konnte ich beide Protagonisten gut kennenlernen. Evie Dunmore hat es geschafft, die Wechsel der Perspektiven nicht nur durch den wechselnden Namen unter der Kapitelüberschrift, sondern auch sprachlich zu zeigen, denn die Art und Weise, wie die beiden Protagonisten Dinge beschrieben haben und gedacht haben, war teils sehr verschieden. Diese Differenzen hat die Autorin gut genutzt, um Konflikte und Spannung zu kreieren.

    Die bereits erwähnten Protagonisten, Annabelle und Sebastian, sind mir sofort ans Herz gewachsen. Annabelle ist eine sehr intelligente und schlagfertige Protagonistin, die gleichzeitig auch engagiert, emotional und führsorglich ist. Sie weiß, was sie will. Mit ihrer starken Ausstrahlung hat sie nicht nur Sebastians, sondern auch mein Herz gestohlen.
    Auch Sebastian hat mein Herz im Sturm erobert. Hinter seiner kühlen Fassade steckt viel mehr, als man anfänglich annimmt. Er ist führsorglich, romantisch, loyal und meiner Meinung nach genau richtig für Annabelle. Die Gefühle, die die Beiden füreinander entwickelt haben, konnte ich beim Lesen förmlich spüren. Mehrfach hatte ich kleine, aufgeregte Schmetterlinge im Bauch, obwohl es nicht ich war, die in einem wunderschönen Kleid den Ballsaal betreten und nach Sebastians Reaktion Ausschau gehalten hat.

    Mir haben auch die verschiedenen Aspekte und Themen der Geschichte sehr gut gefallen. Beide Protagonisten hatten ihre persönlichen Vorgeschichten und Probleme, die sie immer noch beeinflusst haben. Das Verhältnis der Liebesgeschichte und der Thematik Feminismus haben mir gut gefallen. „Die Rebellinnen von Oxford“ ist letztendlich eine Liebesgeschichte, doch es gab meiner Meinung nach auch ausreichend Szenen in Verbindung mit der Frauenbewegung. Ich hätte mir beim Lesen vielleicht noch ein bisschen mehr Fokus auf Annabelles Studium gewünscht, da mich dieses persönlich sehr interessiert hat.

    Handlungstechnisch kann das Buch auf jeden Fall auch einiges liefern. Vor dem Lesen habe ich einige Theorien aufgestellt, was passieren könnte und welche Konflikte entstehen könnten. Beim Lesen haben sich nur wenige dieser Theorien bewahrheitet und ich wurde oft überrascht. Die Geschichte hat mich durchgehend fesseln können. Die Konflikte fand ich nachvollziehbar und nicht über dramatisiert. Ich hatte sowohl mit den Konflikten als solche als auch mit deren Auflösung nicht gerechnet!

    Das Setting, sowohl von der Zeit als auch vom Ort her, fand ich unglaublich interessant. Man hat gemerkt, dass Evie Dunmore sich mit dem Leben im 19. Jahrhundert gut auskennt. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie viel Recherche hinter dem vielen Wissen über Frauenrechte, Politiker, Adelstitel, Kleider, Etikette, Namen etc. steckt. „Die Rebellinnen von Oxford“ war der erste historische Roman, den ich gelesen habe und hat bei mir Lust auf mehr gemacht!

    „Die Rebellinnen von Oxford“ ist ein erfrischender, berührender, historischer Liebesroman, der die Themen Liebe und Feminismus auf wundervolle, interessante Weise kombiniert. Ich würde das Buch auf jeden Fall weiterempfehlen, besonders an Fans von berührenden Liebesgeschichten mit einem besonderen, historischen Setting! Auch Leser*innen, die noch nie einen historischen Roman gelesen haben, würde ich das Buch empfehlen.

    Von mir gibt es verdiente 5 von 5 Sterne!

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    tkmla, 07.05.2021

    Als eBook bewertet

    „Die Rebellinnen von Oxford – Verwegen“ ist der erste Band der Rebellinnen von Oxford-Reihe von Evie Dunmore, die mit starken Protagonistinnen punkten kann.
    Die 25-jährige Annabelle Archer ist eine der ersten Frauen, die einen Studienplatz in Oxford ergattert hat. Sie erhält sogar ein Stipendium, aber dafür muss sie sich im Gegenzug in der Frauenbewegung engagieren. Der einflussreiche Sebastian Devereux wäre als Duke und Berater der Königin ein perfekter Unterstützer ihrer Sache, aber leider steht er auf der politischen Gegenseite. Eine erschlichene Einladung auf seinen Landsitz bringt auch nicht den gewünschten Erfolg, außer dass zwischen Annabelle und Sebastian bei jeder Begegnung die Funken fliegen. Sebastian ist fasziniert von der außergewöhnlichen Frau, aber nicht nur ihre politischen Ziele trennen sie, sondern auch ihr gesellschaftlicher Stand.

    Die Autorin greift mit der Frauenrechtsbewegung in England ein spannendes Thema auf und kombiniert es mit einer wunderschönen und packenden Lovestory im historischen Oxford.
    Annabelle ist eine wirklich außergewöhnliche und mutige Frau, die ihr Schicksal in die eigenen Hände nimmt und nie den vermeintlich leichten Weg geht. Das hat mich sehr beeindruckt, denn mit ihrem Hintergrund ist es doppelt schwer, sich ein eigenes Leben aufzubauen. Mir hat richtig gut gefallen, wie sie mit der aufflammenden Beziehung zu Sebastian umgeht, die eigentlich unmöglich scheint. Sie bleibt unabhängig und sich selbst treu und verweigert die vorgegebenen Schubladen, auch wenn ihr Herz bricht.
    Sebastian ist ebenfalls ein sehr starker Charakter, der nach der Bekanntschaft mit Annabelle plötzlich seine Lebensziele hinterfragen muss. Auch in seiner hohen Position unterliegt er vielen Zwängen und es ist äußerst unterhaltsam, wie ihn Annabelle aus seiner Reserviertheit herausholt. Beide begegnen sich vielleicht nicht gesellschaftlich auf Augenhöhe, aber charakterlich auf jeden Fall.
    Auch die Nebenfiguren und dabei vor allem die Freundinnen von Annabelle haben mir außerordentlich gut gefallen. Ich bin schon neugierig auf deren eigene Geschichten. Die Lovestory von Sebastian und Annabelle hat mich persönlich von Anfang bis Ende mitgerissen. Hier stimmt die Chemie und auch die Entwicklung der beiden im Laufe der Handlung ist für mich authentisch und stimmig. Der Schreibstil von Evie Dunmore konnte mich voll überzeugen, genau wie ihre Charaktere und die packende Story.

    Mein Fazit:
    Dieser historische Liebesroman bekommt von mir eine ganz klare Leseempfehlung und die vollen fünf Sterne!

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Avirem, 11.05.2021

    Als eBook bewertet

    Kurzbeschreibung



    Sie kämpft für ihre Rechte und für ihre Liebe...



    Annabelle Archer ist überglücklich, dass sie als eine der ersten Frauen überhaupt in Oxford studieren darf. Als Gegenleistung für ihr Stipendium soll sie die Frauenbewegung unterstützen. Es gelingt ihr durch ein geschicktes Manöver, auf das Landgut des einflussreichen Sebastian Devereux eingeladen zu werden - diesen für ihre Sache zu gewinnen, wäre unbezahlbar! Von Anfang an fliegen die Funken zwischen ihr und dem kühlen Herzog, der fasziniert ist von ihrer Intelligenz und Willenskraft. Aber für Annabelle wird die Anziehung zu Sebastian zur Zerreißprobe, denn er steht für alles, wogegen sie kämpft ...



    Meinung



    "Die Rebellinnen von Oxford - Verwegen" ist der erste Band der Oxford Rebels Reihe von Evie Dunmore. Das Buch ist am 30. April 2021 im Lyx Verlag erschienen, umfasst 464 Seiten und ist als ebook oder als Broschur erhältlich. Das Debüt der Autorin wird ab 16 Jahren empfohlen. Die Frauenbewegung ist eine soziale Bewegung, die sich für die Gleichheit und Anerkennung von Frauen sowohl in Staat und als auch in allen Bereichen der Gesellschaft einsetzt. Sie entstand im 19. Jahrhunderts. Wichtige Themen dabei sind die Gleichstellung der Geschlechter und das Umlenken der eingerosteten Geschlechterrollen. Bevormundung, Ungerechtigkeit und Ungleichheit sollen dabei beseitigt werden. Immer wieder gerne lasse ich mich in die Vergangenheit entführen und erlebe die Gegebenheiten dort. Wenn eine Liebesgeschichte dabei eine Rolle spielt, freue ich mich umso mehr. Genau das war auch hier der Fall.



    Der Einstieg in die Geschichte fiel mir nicht schwer. Die Autorin entführt den Lesenden ins Jahr 1879. Er lernt Annabelle Archer kennen, der es widerstrebt zu heiraten. Vielmehr will sie selbst über ihr Leben bestimmen. Als sie als eine der ersten Frauen ein Studium in Oxford beginnt, und sich durch ein Stipendium gezwungen fühlt die Suffragistinnen zu unterstützen, trifft sie zum ersten Mal auf Herzog Sebastian Dervereux. Und dies wird nicht das letzte Mal sein. Annabelle ist eine intelligente, schlagfertige, mutige und starke Protagonistin. Ich mochte sie sehr gerne. Sebastian ist angesehen und einflussreich. Er ist auf seinen Stand und seinen Ruf bedacht, verfolgt seine Ziele und lässt kaum jemanden hinter seine Fassade blicken. Auch er konnte meine Sympathie schnell gewinnen. Hierbei handelt es sich um eine Liebesgeschichte in historischen Setting mit geschichtlich relevanten Rahmenbedingungen.



    Zwischen Annabelle und Sebastian entwickelt sich schnell ein Knistern, jedoch ist eine Verbindung der Beiden unmöglich. Ein Herzog und ein einfaches Mädchen vom Land als Paar ist undenkbar. Auch stehen sie politisch auf unterschiedlichen Seiten. Zudem ist Annabelle von ihrer unschönen Vergangenheit geprägt. Schön zu sehen ist das beide für ihre Überzeugung einstehen, dass sie nicht unüberlegt alles wichtige über Bord werfen und die bestehende Situation ernst nehmen. Wie es für derlei Erzählungen üblich ist, gibt es eine Portion Drama zum Herzschmerz und der Aussichtslosigkeit. Die Autorin hat eine durchaus ansprechende und unterhaltsame Geschichte mit Gefühlschaos und Romantik ersonnen. Die Thematik der Frauenbewegung bleibt zwar etwas im Hintergrund, wird aber nicht vergessen. Ich fühlte mich gut unterhalten und kann mir sehr gut vorstellen, weitere Teile der Reihe zu lesen.



    Der Bücherliebhaber begleitet abwechselnd Annabelle und Sebastian. Deren Gedanken und Tun kann er somit meist gut verstehen. Mit dem Schreibstil der Autorin kam ich gut zurecht. Leicht, klar, flüssig und einnehmend geht es durch die Zeilen. Die Sprache fand ich zur Geschichte passend und das Erzähltempo angenehm.



    Fazit:"Die Rebellinnen von Oxford - Verwegen" ist der erste Band der Oxford Rebels Reihe von Evie Dunmore. Gefühlschaos, Romantik, Herzschmerz und Drama in historischem Setting mit geschichtlich relevanten Rahmenbedinungen. Ich fühlte mich gut unterhalten und kann mir sehr gut vorstellen, weitere Teile der Reihe zu lesen. Von mir gibt es **** Sterne.



    Zitat



    "Vielleicht können sie mir ja dann erklären, wieso es gerecht sein soll, dass mein absolut unfähiger Cousin über mich bestimmen kann, nur weil er ein Mann ist und ich eine Frau bin? Wieso ist es gerecht, dass ich Latein und Griechisch ebenso gut beherrsche wie jeder männliche Student in Oxford, und doch werde ich in einem kleinen Zimmer über einer Bäckerei unterrichtet? Was ist daran gerecht, dass ein Mann mir sagen kann, mein Gehirn hätte falsche Windungen, während seine größte Leistung darin zu bestehen scheint, dass er in ein privilegiertes Leben geboren wurde? Und wieso muss ich bei einem Mann darum betteln, es doch bitte zu seinem Interesse zu machen, dass ich auch über die Gesetze abstimmen darf, die mein Leben jeden Tag bestimmen?"

    (Zitat aus "Die Rebellinnen von Oxford - Verwegen", Pos: 3036)



    Reihe



    Band 1: Die Rebellinnen von Oxford - Verwegen

    Band 2: Die Rebellinnen von Oxford - Unerschrocken ( August 2021 )

    Band 3: Die Rebellinnen von Oxford - Furchtlos ( Dezember 2021 )

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  • 3 Sterne

    Lea H., 23.04.2022

    Als Buch bewertet

    Ein durchaus unterhaltsamer historischer Liebesroman über Annabelle, die als eine der ersten Frauen in Oxford studiert und für ihr Stipendium Mitglied der Frauenrechtsbewegung sein muss. Dabei trifft sie auf den einflussreichen Herzog Sebastian, der auf den ersten Blick kühl und herzlos erscheint - aber als sie ihm näher kommt, um ihn für die Ziele ihrer Bewegung zu gewinnen, scheint da doch etwas mehr zwischen ihnen zu sein. Das Setting und allgemein die Zeit des Geschehens ist wirklich sehr interessant und man bekommt ein gutes Gefühl dafür, wie Frauen damals noch unterdrückt wurden. Auch ansonsten ist der Plot bis zum Ende ganz unterhaltsam und der Schreibstil, der aus der Erzählerperspektive schildert, liest sich relativ einfach. Nur fehlt der Geschichte irgendwie einfach noch das gewisse Etwas, um einen völlig zu catchen; die Charaktere sind zwar an sich okay und teilweise auch ganz sympathisch, aber so sehr fühlt man ihre Liebesgeschichte jetzt auch nicht. Außerdem wird super wenig geschildert, wie es damals so war, als Frau in Oxford zu studieren und wie alles so ablief - natürlich steht dieser Aspekt nicht super im Fokus, aber man hat insgesamt einfach schon ziemlich wenig davon mitbekommen. Alles in Allem also schon ein gutes Buch für Zwischendurch, aber auch wenn das Setting und die Idee an sich echt cool sind, fehlt einfach dieser eine Funke, der einen völlig überzeugt und mitfühlen lässt.

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  • 5 Sterne

    Sarina, 23.05.2021

    Als Buch bewertet

    Titel: Die Rebellinnen von Oxford
    Autor: Evie Dunmore
    Verlag: LYX
    Preis: 14,00€
    Seiten: 464


    Inhalt:

    Sie kämpft für ihre Rechte und für ihre Liebe!


    Annabelle Archer ist überglücklich, dass sie als eine der ersten Frauen überhaupt in Oxford studieren darf. Als Gegenleistung für ihr Stipendium soll sie die Frauenbewegung unterstützen. Es gelingt ihr durch ein geschicktes Manöver, auf das Landgut des einflussreichen Sebastian Devereux eingeladen zu werden - diesen für ihre Sache zu gewinnen, wäre unbezahlbar! Von Anfang an fliegen die Funken zwischen ihr und dem kühlen Herzog, der fasziniert ist von ihrer Intelligenz und Willenskraft. Aber für Annabelle wird die Anziehung zu Sebastian zur Zerreißprobe, denn er steht für alles, wogegen sie kämpft ...


    Meine Meinung:

    Ein Liebesgeschichte in Oxford mit einer starken Protagonistin, die sich für Frauenrecht einsetzt? Da konnte ich gar nicht anders als zu zu schlagen.

    Oxford ist eine meiner liebsten Städte überhaupt, die ich bereits zwei Mal besuchen durfte und von der ich hoffe, dass es noch viele weitere Male passieren wird.

    Ich habe mich schon sehr lange auf das Buch gefreut und konnte gar nicht erwarten es endlich zu lesen.

    Das Cover des Buches ist bisher auf jeden Fall mein liebstes der Reihe. Ich liebe den schwarz-roten Rock, den die Person auf dem Cover trägt und auch das sie ein Buch in den Händen hält, was einfach sehr gut zu Oxford und der Tatsache passt, dass es in dem Buch um das Studieren geht.

    Annabelle ist eine unglaubliche starke Person. Sie lebt in einer Zeit in der Frauen so gut, wie gar keine Rechte hatten und in der ihr Cousin über ihr Leben bestimmt, der nicht unbedingt der charmanteste Mensch ist. Trotzdem merkt man vom ersten Moment an, wie stark sie ist und wie sie bekommen kann was sie will. Sie studiert in Oxford und gibt alles dafür, dass das auch so bleibt.

    Sebastian ist vor allem sein Titel sehr wichtig. Sein Vater hat das Anwesen der Familie verspielt und nun legt er alles daran, dieses wieder zu beschaffen und dafür zu sorgen, dass das Ansehen der Familie nicht beschädigt wird, was sein Bruder ihm nicht unbedingt leicht macht.

    Jedes aufeinandertreffen zwischen Sebastian und Annabelle habe ich geliebt. Beide haben sich herausgefordert und es war unglaublich spannende Unterhaltungen, die dabei jedes Mal herausgekommen sind, so dass ich mich immer darauf gefreut habe von ihrer nächsten Begegnung zu lesen. Dennoch war natürlich immer der Gedanke im Hinterkopf, dass sie Beide aus völlig unterschiedlichen Welten kommen. Er ist ein Adliger mit Titel und sie hat nicht vorzuweisen. Natürlich hoffte man darauf, dass sie trotzdem zusammen kommen, was allerdings sich einfach anhört als es wirklich ist.

    Hattie und Catriona sind zu meinen liebsten Nebencharakteren überhaupt geworden. Jede ist auf ihre Weise ganz besonders. Sie studieren ebenfalls in Oxford, sind im Gegensatz zu Annabelle aber in privilegierteren Verhältnissen aufgewachsen. Dennoch stehen sie Annabelle immer zur Seite und sind für sie da. Vor allem Hattie träumt von einem Mann, der ihr jeden Wunsch von den Augen abliest und einfach ein perfekter Gentleman ist. Ich muss sagen, dass ich mich schon sehr auf die Geschichte von Hattie, die ihr eigenes Buch bekommt freue und mir sehr wünsche, das auch Catriona ihr eigenes Buch bekommt. Vorzugsweise mit Sebastian's Bruder als männlichen Hauptprotagonisten.

    Lucie fand ich am Anfang ehrlich gesagt nicht sehr sympathisch. Sie ist die Anführerin der Suffragistinnen und ermöglicht Annabelle durch ihr Stipendium das Studium in Oxford und tritt für mehr Rechte für Frauen ein. Mir war Lucie einfach zu viel. Das wofür sie steht finde ich wirklich großartig, aber irgendwie wurde ich einfach nicht warm mit ihr. Doch dies hat sich zu meiner Überraschung geändert. Sie ist eine wirklich gute Freundin für Annabelle und ein Charakter, den man nur mögen kann, weswegen ich mich schon sehr auf ihr Buch freue.

    Die Handlung des Buches fand ich insgesamt sehr spannend. Wir hatten viele Plot Twists, die ich so nicht habe kommen sehen und für viel Spannung gesorgt haben. Dennoch hatte ich in der Mitte des Buches das Gefühl, das alles ziemlich lang gezogen wurden, weswegen mir ein wenig langweilig wurde. Dies hat sich aber zum Glück recht schnell geändert. Ich wollte einfach wissen ob Annabelle und Sebastian trotz aller Hürden zusammen kommen.

    Das Buch wurde sowohl aus Sicht von Sebastian, als auch aus der Sicht von Annabelle geschrieben, was ich wie immer sehr gut fand, da ich so die Gefühle und Gedanken beider Charaktere besser nachvollziehen konnte. Dies war manchmal auch wirklich gut, da es so einige Stellen gab in denen ich nicht ganz nachvollziehen konnte, wieso einer von ihnen so gehandelt hat, man dies dann aber besser verstehen konnte, als die Sicht gewechselt und alles aufgeklärt wurde.

    So fand ich auch den Schreibstil von Evie Dunmore mehr als großartig. Ich habe sehr leicht in das Buch hinein gefunden und am liebsten hätte ich gar nicht mehr aufgehört zu lesen. In der Mitte des Buches hatte ich einmal das Gefühl, dass alles sehr lang gezogen wurde. Aber insgesamt habe ich das Buch wirklich sehr geliebt.

    Ich freue mich auf jeden Fall schon sehr auf den nächsten Band und kann es kaum erwarten Lucie’s Geschichte zu lesen.


    "Die Rebellinnen von Oxford"-Reihe von Evie Dunmore:
    1. Die Rebellinnen von Oxford - Verwegen
    2. Die Rebellinnen von Oxford - Unerschrocken (erscheint am 27.08.2021)
    3. Die Rebellinnen von Oxford - Furchtlos (erscheint am 23.12.2021)

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  • 5 Sterne

    Akantha, 12.05.2021

    Als Buch bewertet

    „Die Rebellinnen von Oxford“ ist eine Trilogie von Evie Dunmore, die im LYX-Verlag erscheint und die Geschichte dreier junger Frauen im England des 19. Jahrhunderts erzählt. „Rebellinnen“ sind sie, weil sie sich gegen die festgefahrene Ordnung auflehnen und für die Rechte von Frauen kämpfen.
    Im ersten Band, „Verwegen“, geht es um Annabelle Archer, die als eine der ersten Frauen in Oxford studieren darf. Leisten kann sie sich das nur durch ein Stipendium. Voraussetzung hierfür ist, dass sie die Frauenbewegung vor Ort unterstützt. Ihr erstes Ziel: das einflussreiche Mitglied des House of Lords, Sebastian Devereux, für ihre Sache zu gewinnen. Während er nach Außen unnahbar und distanziert erscheint, ist er fasziniert von Annabelle, ihrem Intellekt, ihrer Sturheit und wie sie sich von allen anderen Frauen unterscheidet. Doch abgesehen von dem enormen Standesunterschied, steht Sebastian für alles, was Annabelle und ihre Gefährtinnen niederreißen wollen.

    Bereits in der Vorschau ist der Reihenauftakt sofort auf meine Wunschliste gewandert, da die Kombination aus Historischem und Liebesroman einfach perfekt in meinen Lesegeschmack passt. Dazu noch das Thema Frauenrechte und Emanzipation und ich blieb sofort daran hängen.

    Auch das Cover hat mich direkt abgeholt, da ich zum einen den unmittelbaren Bezug zum Inhalt liebe, zum anderen auch begeistert bin, wie viel ein einzelnes Bild schon aussagen kann. Die Kleidung ist passend zur Epoche gewählt und lässt die Betrachter:innen sofort in dieses Jahrhundert eintauchen. Ein Buch auf dem Cover eines Romans ist für Bücherwürmer natürlich auch direkt ein Blickfang – egal wie klein oder altertümlich es aussieht. Dass die abgebildete Frau es hinter ihrem Rücken versteckt, macht neugierig: Was steht in dem Buch? Vor wem versteckt sie es? Was würde passieren, wenn man es bei ihr findet? Ein absolut gelungenes Cover.

    Evie Dunmores Schreibstil hat mir ebenfalls gut gefallen. Ich konnte die Situationen direkt vor meinem Auge sehen. Auch die Personen, Annabelle und Sebastian, aber auch Annabelles Freundinnen oder ihr Professor sind alle so prägnant geschrieben, dass ich kein Problem damit hatte, sie direkt in meinem Kopf zu sehen und sogar zu hören. Zudem wird die Balance zwischen historischem Vokabular und Erklärungen gut gehalten: der Text ist verständlich und gleichzeitig authentisch.
    Dass so ein großer Fokus auf die Politik und die Frauenrechte gelegt wird, hat mich begeistert. Natürlich nimmt die Liebesgeschichte ebenfalls viel Raum ein, denn es ist nun mal ein Liebesroman. Von Annabelles Studium erfährt man hingegen nicht allzu viel. Das habe ich jedoch auch nicht vermisst. Im Gegenteil: Ich finde die beiden genannten Themen absolut ausreichend und hätte mir nicht gewünscht, dass diese weniger intensiv behandelt werden, nur um mehr vom Studienalltag zu lesen.

    Mein Herz schlägt für Annabelle! Sie ist nicht nur gebildet, uneitel und zielstrebig, sie ist auch clever, eine Strategin und vor allem unermüdlich. Ein großartiges Vorbild und genauso, wie ich mir eine Suffragistin (den Begriff habe ich hier neu gelernt) bzw. Suffragette vorgestellt habe.
    Auch Sebastian hat mich im Sturm erobert. Dieses Kühle, Unnahbare – man weiß nicht, woran man bei ihm ist - finde ich verlockend. Er ist ebenfalls sehr klug, höflich und lässt sich nicht von Politik und Stand blenden. Kopf und Herz tragen einen schmerzhaften Kampf aus, den ich jedes Mal intensiv spüren konnte – obwohl ich mich sonst immer mehr in die Protagonistin als in den Protagonisten hineinversetzen kann.
    Der Konflikt, der hier aufgebaut wird, ist großartig! Die Diskussionen und das Necken zwischen diesen beiden Charakteren sind absolut unterhaltsam und genauso leidenschaftlich. Ich habe jedes Gespräch und jeden Brief, den sie ausgetauscht haben, genossen.

    Jede Liebesgeschichte braucht natürlich ihr eigenes kleines Drama. Was in diesem Buch aber sehr gelungen ist: Das Problem ist wasserdicht und greifbar und kein künstliches Drama, was man irgendwie auflösen kann, in dem man einfach miteinander spricht. Das hat die Autorin großartig ausgeführt. Mit dem Ende habe ich nicht gerechnet, schien doch die Auflösung von vorneherein auf der Hand zu liegen. Evie Dunmore hat es aber anders gemacht, ein hervorragendes Ende gefunden und mich damit auch noch überrascht. Was will man mehr?

    Ich habe mich außerdem sehr über das Nachwort der Autorin zum historischen Hintergrund gefreut. Für mich ein must have, dass am Ende eines historischen Romans alles noch ein wenig in Kontext gesetzt wird.

    Zusammenfassend komme ich zu 5 von 5 Sternen. Evie Dunmore hat für mich alles richtig gemacht. Ich bin rundum zufrieden, meine Erwartungen wurden weit übertroffen mit dieser perfekten Mischung aus Historie und Liebesroman. Band zwei („Unerschrocken“; ET 27.08.2021) und drei („Furchtlos“; ET 23.12.2021) werde ich mir sofort kaufen!

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  • 5 Sterne

    jublo, 23.05.2021

    aktualisiert am 25.05.2021

    Als Buch bewertet

    Evie Dunmore – Die Rebellinnen von Oxford 1 - Verwegen


    Absolut mitreißend! Auch Logik gehört zu den Waffen einer Frau!

    Meine Meinung / Bewertung:
    Ich liebe es von Zeit zu Zeit in andere Zeiten abzutauchen. Ob dabei immer alles historisch korrekt ist, kann und möchte ich (auch gar) nicht beurteilen.
    In „Die Rebellinnen von Oxford – Verwegen“ entführt uns die Autorin in das England am Ende des 19. Jahrhunderts. Bereits das Cover, welches ich wirklich sehr schön finde, deutet darauf hin, dass wir in der Zeit zurückreisen.
    Annabelle steht unter der Obhut ihres Cousins und dient ihm als Mädchen für alles. Dabei hat die Welt so viel mehr zu bieten! Sie sieht ihre Chance gekommen, als die Universität Oxford erstmalig Frauen zulässt. Ihr gelingt es einen Studienplatz zu bekommen – allerdings nur mittels eines Stipendiums. Bedingung dieses Stipendiums ist es, dass sie sich für die Frauenbewegung einsetzt, deren Ziel es u.a. ist, dass eine Frau bei der Heirat ihr Eigentum nicht länger an ihren Ehemann verliert.
    Beim Verteilen von Flugblättern stößt sie auf Sebastian Devereux, den Herzog Montgomery. Da ahnt sie noch nicht, dass sich ihre Wege nicht das letzte Mal gekreuzt haben.
    Ich muss gestehen, dass ich ein wenig gebraucht habe Annabelles Charakter zu verstehen. Doch vielleicht ist das so gewollt. Immerhin ist Annabelle ein einfaches Mädchen vom Lande, das nun in Oxford studiert und auf Lord und Ladies trifft. Es braucht seine Zeit, bis sie herausfindet, wie sie sich in der Gesellschaft zu benehmen hat und welches Verhalten von ihr erwartet wird. Doch genau ab dem Punkt, an dem sie die Regeln verinnerlicht hat, habe auch ich begonnen sie zu verstehen.
    Man kann das Mädchen vom Lande vielleicht in die Stadt bringen, aber man bekommt das Land nie aus dem Mädchen raus. Damit meine ich, dass Annabelle in den Augen der Gesellschaft klüger ist und freimündiger redet, als es angemessen scheint. Dadurch stößt sie einige vor den Kopf – doch andere zieht sie dadurch in ihren Bann.
    Die Protagonistin weiß, was sie möchte, sie weiß wo ihr Platz in der Gesellschaft ist und wie weit sie sich aus ihrer gesellschaftlichen Anstandszone herauswagen darf. Mir hat insbesondere gefallen, mit welcher Logik sie fadenscheinige Argumente auseinandernimmt. Sie ist auf ihre Art eine der stärksten weiblichen Charaktere, von denen ich in Büchern lesen durfte.
    Doch die Geschichte ist nicht nur aus ihrer Sicht geschrieben, sondern auch aus der Sicht des Herzogs Montgomery, der den Geburtsnamen Sebastian Devereux trägt. Der Herzog hat mir von Anfang bis Ende gut gefallen. Die Darstellung seines Charakters zeigt, dass auch ein Herzog ein Gefangener der gesellschaftlichen Etikette ist. Und doch schafft er es immer wieder ein Schlupfloch zu finden. Er macht in meinen Augen die größte Entwicklung im gesamten Buch durch.
    Die Entwicklung der Beziehung zwischen den beiden steht eindeutig im Vordergrund, das politische Engagement dient der Gestaltung der Hintergrundgeschichte.

    Mein Fazit:
    Ein absolut mitreißendes Buch, das in längst vergessenen Tagen spielt.
    Es führt einem auf fast leichtfüßige Art vor Augen, welchen Weg die Frauen früherer Generationen für die jetzige Generation gehen mussten. Dieser Weg scheint noch nicht zu Ende.

    Sterne: 5 von 5!

    Viel Spaß beim Lesen!

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  • 5 Sterne

    BiblioJess, 14.07.2021

    Als Buch bewertet

    Ende des 19. Jahrhunderts: Annabelle stammt aus niederen Verhältnissen, doch sie hat es geschafft, ein Stipendium für ein Studium in Oxford zu erhalten! Alles, was sie dafür tun muss, ist, die örtliche Frauenbewegung zu unterstützen. Bei einer ihrer Aufgaben landet sie schließlich auf dem Anwesen des Herzogs von Montgomery – einer der einflussreichsten Männer Englands. Beide spüren sofort das Knistern zwischen ihnen, sind ungewollt fasziniert voneinander. Doch alles, wirklich alles spricht gegen sie ...


    Ich lese unheimlich gern historische Romane mit einer Liebesgeschichte, und so war ich sehr neugierig auf „Die Rebellinnen von Oxford“. Das Setting drum herum hat mich direkt angesprochen – Frauen, die studieren und für Frauenrechte kämpfen.
    Tatsächlich ist das aber nicht der Hauptfaktor im Buch. Ja, es zieht sich durch die gesamte Geschichte, wir bekommen einiges mit, und es gibt einige Situationen, in denen die Charaktere landen, die unmittelbar mit dem Studium oder den Protesten der Suffragetten zusammenhängen. Aber vom Kampf selbst, vom Unterricht selbst, bekommen wir nicht soo viel mit. Es ist eben vor allem und in erster Linie immer noch eine Liebesgeschichte. Aber das hat mich auch nicht so gestört, denn das Setting hat die Handlung trotzdem toll eingerahmt und geprägt und so fand ich es schön zu lesen!

    Und die Liebesgeschichte hat mich verzaubert. Annabelle ist eine Frau ihres Standes und doch wieder nicht. Sie will sich nicht mit dem einfachen, schlichten Leben zufriedengeben, ist sich aber trotzdem ihrer Stellung in der Gesellschaft (und dass sie die nicht mal eben ignorieren kann) bewusst. Aber vor allem ist sie selbstbewusst, schlagfertig, liebenswert und sympathisch.
    Sebastian, der Herzog, ist zunächst ebenfalls typisch Mann seiner Stellung und blickt beim ersten Treffen noch auf Annabelle herab. Aber erstens wird schnell klar, dass hinter seiner Fassade mehr steckt. Und zweitens ist seine Entwicklung ganz wundervoll. Er ist sehr leidenschaftlich und hat damit nicht nur Annabelle mitgerissen, sondern auch mich. Was mich besonders positiv überrascht hat: Er ist gesellschaftlich gefühlt tausend Stufen über Annabelle und trotzdem war es mehrmals er, der zuerst seine Gefühle gestanden hat, der auf sie zugekommen ist, sich zuerst verletzlich gezeigt hat. Das ist für einen so hochrangigen Herzog eher untypisch und hat mich umso mehr für ihn eingenommen. Ich habe ihn insgesamt einfach total ins Herz geschlossen und wenn er Annabelle umworben hat, hat auch bei mir alles geprickelt.
    Die Entwicklung der Beziehung ist aufregend, lässt hoffen und teilweise verzweifeln, und ist absolut romantisch. Genau mein Ding!


    Deswegen gibt es knappe 4,5 Sterne und eine definitive Empfehlung. Wären die Frauenrechte noch mehr thematisiert worden, würde ich volle 5 geben.

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  • 5 Sterne

    Michelle-Marie M., 15.05.2021

    Als Buch bewertet

    Annabelle möchte unbedingt in Oxford studieren und überredet dafür ihren Cousin. Um an dem College zu studieren, muss sie sich einer Frauenbewegung anschliessen. Durch Zufälle und geschickte Manöver wird zu dem Herzog Sebastian eingeladen. Sofort sprühen zwischen den beiden die Funken und eine gewisse Anziehungskraft herrscht.
    Cover: Ich finde das Cover passend und ansprechend. Es repräsentiert das Leben auf dem College sowie auch das Engagement von Annabelle in der Frauenbewegung.
    Schreibstil: Evie Dunmore konnte mich mit ihren Schreibstil begeistern. Ich hatte keine Schwierigkeiten in das Buch hineinzukommen und konnte den leichten, aber dennoch detailreichen Schreibstil geniessen. Für mich hat sich Evie Dunmore als einer meiner neuen Lieblingsautorin in dem Genre «Historische Romane» entpuppt. Ich freue mich jetzt schon auf weitere Bücher von ihr!
    Charaktere:
    Annabelle ist eine starke, emanzipierte und freundliche Persönlichkeiten. Ich konnte mit ihr sehr schnell sympathisieren. Ihre Handlungen waren für mich nachvollziehbar und nahbar. Sebastian dazu ist genauso stur, impulsiv, hat aber dennoch eine weiche Ader. Zusammen fand ich die beiden toll. Sie harmonieren perfekt und können einfach nicht die Finger voneinander lassen, obwohl sie wissen, welche Konsequenzen daraus resultieren könnten. Auch durch den Schreibstil und die Art, wie die Beiden miteinander umgegangen sind, konnte mir ihre Gefühle über die Seiten hinaus projizieren und ich habe die Szenen zwischen den Beiden sehr genossen.
    Die Nebencharakter, der Bruder von Sebastian oder die Freundinnen und Frauen der Frauenbewegung, konnte man schnell auf ihrer eigenen Art und Weise ins Herz schliessen. In Teil 2 der Reihe, bin ich jetzt schon gespannt und freue mich sie alle wieder zu treffen.
    Handlung:
    Die Handlung des Buches war ruhig, aber dennoch spannend. Durch den großartigen Schreibstil und der Charaktere, konnte ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Immer habe ich mich darauf gefreut, wenn ich in dem Buch weiterlesen konnte. Von der Umgebung her, fand ich es vielleicht ein wenig schade, dass sich die Geschichte nicht großteilig in Oxford abspielt, sondern in unterschiedlichen Behausungen. In der Hinsicht hatte ich vor dem Lesen eine andere Erwartung vom Buch. Die eigentliche Umgebung hat mich aber dennoch keinesfalls gestört. Für mich hat das sogar viel besser in das Buch reingepasst als andersrum. Der Inhalt des Buches hat mich zudem von seiner Tiefe auch sehr angesprochen. Für mich hat das Buch gezeigt, dass Liebe etwas Starkes ist, was man auf keinen Fall aufhalten sollte.
    Fazit:
    Ein genialer historischer Roman, der mich gleich auf eine fantastische Autorin aufmerksam gemacht hat. Ich bin schon gespannt auf den 2. Band und freue mich darauf schon riesig.

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  • 5 Sterne

    Fairys Wonderland, 18.06.2021

    Als Buch bewertet

    Rezension „Die Rebellinnen von Oxford - Verwegen (Oxford Rebels 1)“ von Evie Dunmore



    Meinung

    Historische Romane gehören nicht unbedingt zu meiner Top Favoriten Lektüre, wenngleich ich das Genre liebe, aber eher in Form von Serien. Da ich jedoch ein großes LYX Fangirl bin, musste das Buch dennoch einziehen und ich bin so unendlich froh, denn was hätte ich hier für einen großartigen Roman verpasst. Zudem konnte ich an diesem Cover eh nicht vorbei und schwups, war es einfach so da. Die Autorin war mir bis dahin nicht bekannt, aber das änderte nichts an meiner Feuer und Flamme Euphorie.

    Evis Dunmore passte sich mit ihrem Stil dem Bild der Zeit an, war aber keineswegs staubtrocken oder steif, wie es durchaus manchmal bei historischen Werken der Fall sein kann. Ihre Erzählung geleitete flott und mit traumhaft detaillierten Bildern dieser Epoche durch mein Inneres, sodass ich mich als Teil dieser Zeit fühlte. Willkommen und zuhause. Die Perspektivwechsel ließen mich schnell hinter die Fassaden blicken und ermöglichten mir einen intensiven Eindruck der Charaktere.

    Es gelang mir federleicht Sebastian und Annabelle ins Herz zu schließen. Besonders Annabelle stach herausragend hervor und imponierte mir auf höchste Art und Weise. Für sich und andere stand sie mutig ein. Ihre Wortgefechte mit Sebastian zeugten von Klugheit und waren einfach herzerwärmend herrlich. Hinter den beiden steckt aber mehr als bloß eine Liebesgeschichte. Nicht nur die Tiefe dieses Werks war beeindruckend, auch das vermittelte historische Wissen gab mir ein lebhaftes, authentisches, echtes Gefühl für die Zeit.

    Gemeinsam mit Annabelle und Sebastian erschaffen die harmonisierenden Nebenfiguren ein perfektes Gesamtbild, auf das ich voller Hingabe und Glückseligkeit blicken kann. Meine Sehnsucht zu den Folgebänden ist unermesslich und ich kann jedem diese Geschichte nur ans Herz legen. „Die Rebellinnen von Oxford“ haben mich zutiefst verzaubert und gewährten mir spektakuläre Einblicke in eine vergangene Zeit. Als habe man selbst eine Reise dorthin unternommen. Der Leser verschmilzt regelrecht mit dieser traumhaften Atmosphäre.


    Fazit

    Ob Historien Fan oder nicht! „ Die Rebellinnen von Oxford“ zählen zu jenen Werken, deren Magie, Zauber und Charme durch seine Figuren, detailreichen Bilder und das Wissen um die Zeit erst so lebendig werden und sich binnen Sekunden im gesamten Körper des Lesers einnisten. Die Atmosphäre lädt zum träumen und verweilen ein. Der Stil ist himmlisch und die Figuren führen durch herzerweichende Wortgefechte. Eine Reise in eine vergangene Epoche, begleitet von Glücksgefühlen und tiefgreifender Liebe.


    🌟🌟🌟🌟🌟 5/5 Sterne

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  • 5 Sterne

    Ascora, 08.06.2021

    Als eBook bewertet

    Was zählt wirklich?

    Zum Inhalt: „Verwegen“ ist der erste Band der Rebellinnen von Oxford Reihe der Autorin Evie Dunmore. Die Teile sind in sich abgeschlossen und jeder dreht sich um eine andere Studentin aus Oxford. Hier steht nun Annabelle im Mittelpunkt. Als Tochter eines Vikars steht sie in der Gesellschaft relativ weit unten, aber ihr Traum ist es in Oxford zu studieren. Das ist jetzt erstmals Frauen erlaubt! Und sie bekommt durch ein Stipendium die Chance. Mit dem Stipendium ist allerdings die Bedingung verknüpft in der Frauenbewegung aktiv zu werden. Annabelle ist zwar nicht ganz wohl bei der Sache, aber sie fügt sich. Und prompt gerät sie mit dem einflussreichen Herzog Montgomery aneinander. Der ist Widerspruch so gar nicht gewöhnt und schon gar nicht von einer einfachen Frau. Und gerade damit weckt sie sein Interesse, aber eine Verbindung mit einer Vikarstochter ist natürlich unmöglich! Oder?
    Meine Meinung: In diesem Buch wird eine interessante Zeit in der Geschichte der Frauenbewegung angesprochen. Erstmals dürfen Frauen die Universität von Oxford besuchen und das obwohl die Mehrheit (der Männer) davon überzeugt ist, dass dafür das Gehirn einer Frau nicht vorgesehen ist. Frauen verlieren mit der Hochzeit immer noch ihren ganzen Besitz an den Ehemann und das Wahlrecht für Frauen ist noch heftig umstritten. Kein Wunder, dass sich die Suffragetten formieren und für ihre Rechte kämpfen und das in einem Land, das damals von einer Königin regiert wird, die allerdings gar nichts von der Frauenbewegung hält. Mit Annabelle als Protagonistin, wird der Leser an diese stürmische Zeit gut eingeführt und Sebastian, als Herzog und Berater der Königin bildet einen interessanten Gegenpart. Neben den politischen Aspekten steht auch die Liebesgeschichte zwischen Annabelle und Sebastian im Vordergrund. Dass die beiden wunderbar zusammenpassen ist dem Leser schnell klar, doch die gesellschaftlichen Zwänge überschatten alles und beide müssen alle Punkte genau abwägen und Stärke beweisen.
    Mein Fazit: Ich bin mir nicht ganz sicher, ist „Verwegen“ jetzt ein historischer Roman mit einer Liebesgeschichte oder ein Liebesroman mit wirklich guter historischer Handlung? Auf jeden Fall ist es eine empfehlenswerte Lektüre, die Herz und Verstand anspricht.

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  • 5 Sterne

    alles.aber.ich, 06.05.2021

    Als eBook bewertet

    Hier gibts keine kurze Zusammenfassung, weil der Klappentext schon alles verrät was man wissen muss.

    Interessant fand ich wie Annabelle es schafft die Männer zu manipulieren und sie in die von ihr gewünschte Richtung zu lenken, leider ist sie nur eine Vikars Tochter vom Land und damit weit unter dem Stand all ihrer neuen Freundinnen, jede für sich das schwarze Schaf der Familie.
    Eine Frau, die sich nicht die Butter vom Brot nehmen lässt und nicht einsieht warum sie obwohl gebildeter als so mancher Adeliger nicht wählen darf aber andere schon.
    Ich finde es sehr interessant wie damals die Gesetzeslagen waren und bin froh, dass die Frauenbewegung soviel erreicht hat und es damals nicht nur tapfere Frauen gab sondern auch Männer die sich gegen ihresgleichen stellten um die Gesetze zu revolutionieren.

    Der Schreibstil ist offen, detailliert, gefühlvoll. Ich konnte Annabelles Liebe, Streitlust und Anspannung quasi selbst fühlen. Aber auch Sebastian kam sehr authentisch rüber, denn der immer so kühle und berechnende Herzog wurde in Annabelles Gegenwart ganz anders.
    Das Buch ist in Erzählsicht geschrieben, aber es ist immer klar wer gerade im Mittelpunkt steht. Ich konnte auch Sebastians Bruder sehr gut verstehen und auch den Druck unter dem er stand.

    Die Zerrissenheit sowohl bei Annabelle als auch bei Sebastian hat mich berührt. Ich konnte beide verstehen und ich will mir gar nicht vorstellen wie es sein muss eine Liebe gegen alle anderen zu leben.

    Für mich ein Highlight des Jahres. Auch weil das Thema Feminismus und Frauenwahlrecht sehr gut recheriert wurde.

    Viel Spaß beim Lesen!

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  • 4 Sterne

    Frank G., 22.08.2021

    Als Buch bewertet

    Kent 1879:

    Mit List und einer gehörigen Portion Glück, gelingt es der verwaisten Tochter eines Pfarrers, ihren Cousin dazu zu bringen, ihr ein Studium an der Universität von Oxford zu erlauben. Annabelle Archer hofft somit, zumindest für eine Weile, den haushaltlichen Pflichten entkommen zu können, die ihr in ihrem Elternhaus, das nun von ihrem Cousin und dessen Familie bewohnt wird, aufgezwungen werden. In Oxford angekommen, muss Annabelle schnell begreifen, dass sie selbst hier keine freie Hand hat. Da sie ein Stipendium erhalten hat, musste sie sich im Gegenzug dazu verpflichten, sich für die Suffragettenbewegung einzusetzen. Obwohl sie der Sache durchaus zugetan ist, fürchtet sie bei jeder Aktion, bei jedem Protestmarsch jedoch, dass der, sehr auf seinen Ruf bedachte Cousin, womöglich Wind von der Sache bekommen und sie zurückbeordern könnte.

    Beim Verteilen von Flugblättern, gerät sie eines Tages an den einflussreichen Aristokraten Sebastian Deveraux. Er gilt als einer der politischen Favoriten der Königin höchstpersönlich und gehört auch in der Sache der Suffragettenbewegung, nicht zu den Befürwortern der Engagierten. Somit wird Annabelle direkt auf Sebastian angesetzt. Bei einer Hausparty seines jüngeren lebenslustigen Bruders, ist auch Annabelle mit ihren Freundinnen mit von der Partie. Doch Sebastian kehrt früher zurück als gedacht und stellt sie erzürnt zur Rede. Annabelle reagiert ebenfalls erbost, als sie begreift, dass er sie für ein leichtes Mädchen hält und beide liefern sich ein hitziges Wortduell, dass ihnen schnell klar macht, dass sie ebenbürtige Gegner sind. Als Annabelle, trotz schwieriger Wetterlage, gen Dorf, wütend von dannen stapft, setzt Sebastian ihr nach und entschuldigt sich zähneknirschend bei ihr.
    Er bittet sie darum als sein Gast zurückzukehren und Annabelle bleibt nichts anderes übrig, als diese Einladung anzunehmen. Schon bald bemerkt der ansonsten so beherrschte Adlige, dass die junge, intelligente Frau ihm beginnt unter die Haut zu gehen. Doch er weiß genau, dass er ihr nicht mehr anbieten kann, als seine Mätresse zu werden. Wird sich Annabelle darauf einlassen?

    Evie Dunmores erster Teil ihrer neuen Histo-Romance Reihe, über ungewöhnliche und starke Frauen die sich für die Sache der Suffragetten stark machen, hat zunächst einmal ein spannendes Thema zu bieten. Doch ich fand es etwas schade, dass es irgendwann zur Nebensache degradiert wurde, während die Liebesgeschichte immer mehr in den Fokus rückte. Zugegeben, es ist Meckern auf hohem Niveau, denn Evie Dunmore hat hier nicht nur interessante, facettenreiche Figuren zu bieten. Ihr Schreibstil und ihre Ausdrucksweise sind einfach nur wunderbar. Die Dialoge der Figuren sprühen vor Intelligenz und Witz und auch die Nebenfiguren sind sympathische Akteure, die dem Roman Lebendigkeit verleihen.

    Aber es ist leider auch so, dass die Liebesgeschichte mich nicht ganz so überzeugen konnte, was vor allem daran lag, dass die Romanheldin in vielen Situationen sehr unüberlegt handelt. Und bedenkt man ihre Hintergrundgeschichte, müsste sie eigentlich doppelt so vorsichtig agieren, was nicht ganz passte zu ihrem Verhalten.
    Außerdem macht sie es Sebastian ein wenig zu leicht, der ja von Anfang an klar macht, dass er ihr nicht mehr bieten kann, als seine Geliebte zu werden, während sie in diesem Fall, würde sie auf sein Angebot eingehen, alles verlieren würde. Ihren guten Ruf, ihr Studium und sämtliche berufliche Chancen.
    Ich konnte Sebastians Haltung zwar durchaus verstehen, aber dass er erst so spät und aufgrund eines bestimmten Zwischenfalls begreift, was ihm wirklich wichtig ist, fand ich nicht so gut gelöst. Zudem wies die Story leichte Längen auf, da die Figuren lange auf ihren jeweiligen Standpunkt beharren und ansonsten nicht viel geschieht.

    Bei meiner Bewertung bin ich daher hin und hergerissen. Einerseits gibt es nicht so viele Autorinnen, die sich dermaßen gut und gehoben zugleich ausdrücken können ( nicht zu modern, so dass das historische Flair gewahrt bleibt ) und dazu fand ich den Roman wirklich unterhaltsam und die Liebesszenen prickelnd und ansprechend geschildert. Andererseits waren da halt auch meine angebrachten Kritikpunkte, so dass ich mich letztendlich für vier von fünf Punkten entschieden habe.

    Kurz gefasst: Lesenswerter erster Teil der neuen Historical Romance Reihe, über außergewöhnliche Damen und ihren Kampf für Frauenrechte.

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  • 4 Sterne

    Golden Letters, 27.06.2021

    Als Buch bewertet

    Im Jahr 1879 träumt Annabelle Archer davon, dem Haus ihres Cousins Gilbert zu entfliehen und am neu eröffneten Frauenkolleg der Universität Oxford zu studieren. Von der National Society for Women's Suffrage bekommt Annabelle ein Stipendium und soll als Gegenleistung die Vereinigung bei ihrem Kampf um das Wahlrecht für Frauen unterstützen.
    Bei ihrer ersten Aktion macht sie ausgerechnet den einflussreichen Herzog von Montgomery auf sich aufmerksam, der deutlich macht, dass er nicht an ihrer Sache interessiert ist.
    Doch Annabelle selbst hat sein Interesse geweckt und die beiden beginnen ein gefährliches Spiel.

    "Die Rebellinnen von Oxford - Verwegen" ist der Auftakt von Evie Dumores Oxford Rebels Reihe.
    Das Buch wird aus den wechselnden personalen Erzählperspektiven der fünfundzwanzig Jahre alten Annabelle Archer und des zehn Jahre älteren Sebastian Devereux erzählt.

    Sebastian ist der neunzehnte Herzog von Montgomery und gehört zu den mächtigsten Männern des Landes. Er steht sehr hoch in der Gunst der Königin von England, die seinen Rat und seine Strategien auch im Wahlkampf sehr zu schätzen weiß. Sebastian ist ein energischer, entschlossener und sehr disziplinierter Mann, der auf den ersten Blick etwas gefühlskalt wirkt, aber in ihm schlummert auch viel Temperament! Der Herzog ist ein einflussreicher Mann, was Annabelle schon auf den ersten Blick erkannt hat.
    Annabelle ist die Tochter eines Vikars, der seine Tochter zu Lebzeiten sehr gut unterrichtet und ihre Intelligenz gefördert hat. Mit der Eröffnung eines Frauenkollegs an der Universität von Oxford kommt in Annabelle der Wunsch auf, dort zu studieren und sie wird tatsächlich zugelassen und bekommt sogar ein Stipendium von der National Society for Women's Suffrage. Als Gegenleistung soll Annabelle die Frauenrechtsbewegung unterstützen.
    Mit ihren fünfundzwanzig Jahren ist Annabelle noch unverheiratet, was für die damalige Zeit sehr ungewöhnlich war, doch Annabelle hat sich hier bewusst für entschieden. Sie ist eine sture, starke und kluge junge Frau, die hart für ihren Traum arbeitet, was mir richtig gut gefallen hat!

    Annabelle und Sebastian haben mir auch zusammen sehr gut gefallen, auch wenn ich mir an manchen Stellen gewünscht habe, dass die beiden etwas vorsichtiger sind und Sebastian mehr Rücksicht auf Annabelles Ruf genommen hätte. Annabelle ist von einem niederen Stand als der Herzog, und so scheint eine Beziehung für die beiden auf den ersten Blick unmöglich. Der Reiz des Verbotenen hat die Sache natürlich spannend gemacht, aber mir persönlich wurden mir die Probleme am Ende etwas zu schnell gelöst.

    Ich habe früher gerne mal einen historischen Roman gelesen, mittlerweile lese ich diese nur noch selten. Auf "Die Rebellinnen von Oxford - Verwegen" war ich sehr gespannt, weil hier die Liebesgeschichte im Fokus stehen würde und die Geschichte trotzdem ein historisches Setting hat!
    Diese Mischung hat mir richtig gut gefallen, ich mochte die Atmosphäre total gerne und das Buch ließ sich sehr gut lesen! Außerdem fand ich es sehr spannend, dass Evie Dunmore mit der Frauenrechtsbewegung ein so wichtiges politisches Thema in die Geschichte hat einfließen lassen!
    Auch wenn ich wusste, dass die Liebesgeschichte im Vordergrund stehen würde, hätte ich dennoch gehofft, dass Annabelles Alltag in Oxford und ihre Studien vielleicht ein wenig präsenter gewesen wären.
    Lady Lucie Tedbury, Miss Hattie Greenfield und Lady Catriona Campbell gehören ebenfalls zu den Suffragistinnen und Annabelle freundet sich schnell mit den dreien an, die übrigens die Protagonistinnen der Folgebände sein werden. Auch von ihnen hätte ich gerne schon mehr gesehen, freue mich aber schon jetzt sehr auf ihre Geschichten!

    Fazit:
    "Die Rebellinnen von Oxford - Verwegen" ist ein guter Auftakt der Oxford Rebels von Evie Dunmore!
    Annabelle und Sebastian haben mir richtig gut gefallen und ich mochte das Setting und die Nebencharaktere sehr gerne! Allerdings hätte ich mir gewünscht, dass wir mehr von Oxford und den Suffragistinnen gesehen hätten!
    Ich freue mich aber dennoch sehr auf die Folgebände und vergebe vier Kleeblätter.

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  • 5 Sterne

    JuliesBookhismus, 29.05.2021

    Als Buch bewertet

    Ich bin wahrlich schwer beeindruckt
    Endlich dürfen Frauen an der Universität von Oxford studieren und Annabelle erhält ein Stipendium. Was für eine riesen Chance! Wäre da nicht ihr Sturkopf und ihr „loses“ Mundwerk, denn sie ist fürwahr keine Dame der hohen Gesellschaft und nur die Tochter eines Bürgerlichen.
    Doch genau das macht dieses Buch so köstlich zu lesen und zu hören. Die Sprecherin hat das ganz hervorragend bewerkstelligt. Eine wundervolle Stimme und eine grandiose Interpretation der Figuren.
    Ich wollte unsere Protagonisten nicht nur einmal kräftig durchschütteln, aber da wir am Anfang des 20. Jahrhunderts stehen, ist das wenig verwunderlich. Die Zustände der Frauen zu dieser Zeit waren ein Graus und die Rechtslage nicht einmal vorhanden. Hier wird Kopfschütteln zur olympischen Disziplin und Muskelkater ist vorprogrammiert. Aber tatsächlich mehr im Bauch, da man auch herzhaft zum Lachen gebracht wird.
    Eine Achterbahn der Gefühle, nicht nur für unsere Protagonisten. Dieses Buch ist an Reizen für alle Sinne kaum zu überbieten. Der fantastische Schreibstil, die wundervolle Art der Autorin uns durch Szenen zu leiten, das Gefühl mittendrin zu sein und dann dieser köstlich trockene Humor, den nicht jeder versteht. Einfach der Wahnsinn.
    Ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzungen und hoffe, dass wir Annabelle und Sebastian zwischendurch wiedersehen.

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  • 4 Sterne

    claire_silver, 05.05.2021

    Als Buch bewertet

    Unterhaltsamer Liebesroman

    Annabelle Archer ist eine der ersten Frauen, die in Oxford studieren darf. Für ihr Studium erhält sie sogar ein Stipendium, für das sie eine Frauenrechtsbewegung als Gegenleistung unterstützen soll. Ihre Aufgabe ist es dabei, den einflussreichsten aller Männer, Herzog Sebastian Devereux zu überzeugen und für ihre Sache zu gewinnen. Seit der ersten Begegnung sprühen die Funken zwischen den Beiden, wobei der Herzog von Annabelles Intelligenz und Willenskraft angetan ist. Auch Annabelle fühlt sich sehr stark zu dem selbstbewussten und mitfühlenden Herzog hingezogen, jedoch ist für die beiden keine gemeinsame Zukunft möglich. Denn sie ist nur eine Frau niedrigen Standes und Sebastian vertritt alles, wogegen sie kämpft.

    „Verwegen“ ist der erste Band der „Rebellinnen von Oxford“ Reihe von Evie Dunmore. Die Geschichte wird aus den Perspektiven von Annabelle und Sebastian erzählt. Hierbei fand ich die Hauptprotagonisten sehr sympathisch und authentisch dargestellt. Sebastian ist ein angesehenes Mitglied in der Gesellschaft und besitzt aufgrund seines Standes großen Einfluss auf die Politik. Sebastians Figur ist komplex und durchlebt innerhalb des Buches eine große Entwicklung. Harte Schale, weicher Kern – beschreibt hierbei seinen Charakter und seine Entwicklung am besten. Obwohl er stets sehr kühl ist, zeigt er doch sehr viel Mitgefühl, wenn es um Annabelle geht. Annabelle ist eine sehr intelligente und direkte Frau, die sich oft gegenüber Männern beweisen muss. Hierbei tritt sie stets für ihre Meinung und Ideale ein. In der Frauenrechtsbewegung findet Annabelle Freunde, die sich gegenseitig unterstützten. Diese Freundschaften fand ich sehr gut umgesetzt und verschafften Abwechslung neben der Liebesgeschichte.

    Durch den leicht verständlichen und flüssigen Schreibstil wirkte das Buch sehr unterhaltsam. Ich fand das Setting und die Zeit, in der die Geschichte spielt, wirklich gut umgesetzt. Auch die Idee neben der eigentlichen Liebesgeschichte die Frauenrechtsbewegung zu thematisieren, war interessant. Jedoch hätte ich mir an dieser Stelle gewünscht, dass die Bewegung eher durch die Handlungen der Frauen und nicht durch einen Mann vorangetrieben werden. Weitere Punkte, die ich zu kritisieren habe, sind, dass die gegenseitige Anziehung meist auf sinnlichen Gründen beruhte und dass die zweite Hälfte des Buches nur noch dem Hin und Her der beiden Hauptfiguren handelte. Alles in allem ist „Verwegen“ von Evie Dunmore ein unterhaltsamer und spannender Roman für zwischendurch.

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  • 4 Sterne

    leseratte1310, 08.05.2021

    Als Buch bewertet

    Annabelle Archer muss ihrem Cousin Gilbert sehr vorsichtig beibringen, dass sie eine Zusage für ein Studium in Oxford hat. Damit sie das Stipendium bekommt, muss sie die Frauenbewegung unterstützen. Es wäre sehr vorteilhaft für die Suffragistinnen, wenn sie die Unterstützung des Herzogs von Montgomery gewinnen könnte. Die Chance ist da, als Annabelle und ihre Freundinnen auf das Landgut von Sebastian Devereux eingeladen werden. Die Anziehungskraft zwischen Annabelle und Sebastian ist groß, aber eine Verbindung zwischen einem Herzog und einer mittelosen Jungfer vom Land ist unmöglich.
    Dies ist der erste Band aus der Reihe „Die Rebellinnen von Oxford“. Der Schreibstil ist einfühlsam und liest sich sehr angenehm. Da die Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt wird, war ich immer sehr nahe an den Protagonisten.
    Auch die Charaktere sind gut und lebendig dargestellt. Annabelle ist eine sympathische Person und eine starke Frau, die weiß, was sie will. Sie ist aber auch geradeheraus und eckt damit schon mal an, aber sie weiß die Herren der Schöpfung aber auch einzuschätzen, so dass sie ihre Interessen durchsetzen kann. Das imponiert Sebastian vom ersten Moment an. Doch er verfolgt seine politischen und privaten Interessen, ohne auf persönliche Belange Rücksicht zu nehmen. Das er wartet er aber auch von anderen und besonders sein Bruder Peregrin hat darunter zu leiden. Nach außen wirkt der Herzog sehr hart und gefühllos, doch in ihm sieht es anders aus. Aber auch bei Annabelle herrsch Gefühlschaos. Mir hat auch gut gefallen, wie Annabelle in den Kreis der sehr unterschiedlichen Frauen aufgenommen wird, und schnell Freundinnen gewinnt, für die sie sich aber auch einsetzt.
    Ein wesentlicher Punkt in diesem Roman ist die Rolle der Frau. Ehen werden arrangiert, wobei man auf den Stand achtet. Von der Mitgift hatte die Frau nicht, da sie auf den Ehemann überging, und auch sonst hatte der Gatte das Sagen. Das haben die Frauen lange genug hingenommen und nun treten sie für ihre Interessen ein.
    Ich hätte mir gewünscht, dass ich mehr über das Studium und die Gegebenheiten in Oxfort erfahren hätte. Das und die Aktivitäten der Frauenbewegung kamen mir etwas zu kurz gegenüber der Liebesgeschichte zwischen Annabelle und Sebastian. Dass es am Ende ein Happyend gibt, hatte ich erwartet und fand es auch passend. Allerdings ging mir das am Ende alles ein bisschen zu abrupt.
    Trotzdem hat mich diese Geschichte gut unterhalten.

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  • 4 Sterne

    manuela N., 13.05.2021

    Als Buch bewertet

    Starke Protagonisten, und eine tolle Geschichte.
    Die Rebellinnen von Oxford-verwegen, ist der Auftakt der Rebellinnen von Oxford Reihe.
    In diesen ersten Band, dürfen wir Annabelle auf ihrer Reise nach Oxford begleiten. Wir entdecken zusammen mit ihr die Frauenbewegung, und das Studenten leben. Durch die Frauenbewegung kommt die Protagonistin mit Sebastian einen Herzog in Kontakt, doch dieser verfolgt eigentlich ganz andere Politische Ziele, als die Frauenbewegung. Trotz dieser unterschiedlichen Ansichten in Sachen Politik ist zwischen den beiden doch eine gewisse Anziehung, die sich anfänglich keiner der beiden eingestehen möchte.

    Annabelle ist eine super Protagonistin, sie ist schlau willensstark und lässt sich nicht unterkriegen. Sie hat ihre ganz eigene Geschichte, und ist mir schon in den ersten Seiten ans Herz gewachsen.

    Sebastian, mochte ich auch von Anfang an. Er mag zwar etwas distanziert und kühl wirken, doch auch er hat seine Gründe. Im Laufe der Geschichte entwickelt er sich zu einen liebevollen und Fürsorglichen Charakter, den man einfach nur mögen kann.

    Auch die vielen Neben Charaktere, konnten mich vollends überzeugen. Alle waren bis ins kleinste Detail ausgearbeitet, und ich freue mich in den weiteren Teilen der Reihe noch mehr über jede Figur einzeln zu erfahren.

    Der Schreibstil von Evie Dunmores, ist wahnsinnig gut. Die Seiten fliegen regelgerecht an einen vorbei, da die Geschichte so flüssig und ausdrucksstark geschrieben ist. Besonders gefallen hat mir, dass die Autorin es perfekt beherrscht, die Altertümliche Sprache mit der jetzigen Sprache zu verknüpfen, sodass man komplett in das Jahrhundert eintauchen kann, ohne dass es zu gestellt wirkt.

    Als einzigen Kritikpunkt mochte ich anmerken, dass es sich meiner Meinung nach etwas mehr um das Studenten leben hätte drehen können. Das kam für mich dann doch etwas zu kurz in der Geschichte.

    Auch das Cover passt wunderbar zur Geschichte, und hat mich gleich angezogen. Es ist nicht überlade, sondern schön schlicht, aber trotzdem auffallend.

    Fazit:
    Ein richtig richtig guter Auftakt der Reihe, ich freue mich schon auf die weitern Teile, die ich mit absoluter Sicherheit auch lesen werde. Ich kann dieses Buch nur empfehlen, etwas Romantik, starke Protagonisten, und ein toller Schreibstil. Was will man mehr?

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  • 4 Sterne

    Melanie M., 03.06.2021

    Als eBook bewertet

    Schöner Reihenauftakt

    Ich lese sehr gerne ab und zu einen historischen Roman, solange er nicht irgendwie mega kitschig oder von historischen Fakten beladen ist oder die Sprache total furchtbar ist. Leider gibt es dann nicht mehr sehr viel Auswahl in dem Genre. Beim Lyx-Verlag war ich guter Dinge, dass mich das Buch ansprechen würde. Und schon vorab: Ich wurde nicht enttäuscht!

    Wir begleiten hier Annabelle, eine bürgerliche, die zu den ersten Frauen gehört, die in Oxford studieren dürfen. Das finde ich schon toll, zum einen, weil man in diesem Genre selten aus der Sicht einer Bürgerlichen liest und zum anderen gefällt mir, dass hier das Thema Feminismus aufgegriffen wird. In einer Zeit, wo eine Frau nichts zu sagen hatte und bei ihrer Heirat ihren gesamten Besitz an ihren Mann abtreten musste, gibt es hier einige Frauen, die schon damals das Unrecht erkannt haben und sich für ihr Geschlecht eingesetzt haben – gegen jeden Widerstand. Auch wenn Annabelle eher unfreiwillig in die Frauenbewegung reingezogen wird, findet sie hier wirkliche Freundinnen.

    Sebastian hat mir auch gut gefallen, er ist als Herzog weit über Annabelles Stand, aber er ist kein Mann, der denkt, dass ihm allein aufgrund seines Titels die Welt gehört. Leider macht der Standesunterschied es den beiden in dieser Zeit natürlich sehr schwer, egal, was sie für Gefühle füreinander hegen. Es macht wirklich Spaß, die beiden auf ihrem Weg zu begleiten. Es bleibt bis zum Ende spannend und man kann lachen, weinen und die Frauen innerlich fähnchenschwingend anfeuern. Am Ende geht mir die Wendung dann zu schnell, dass es plötzlich egal ist, dass ein Standesunterschied besteht. Aber wenn man darüber hinweg sieht, bekommt man einen unterhaltsamen historischen Roman, der ein wichtiges Thema aufgreift und auch meiner Meinung nach gut umsetzt. Es wurde gut recherchiert und die Sprache ist zwar der Zeit angepasst, aber nicht zu hochgestochen, sodass man das Buch gut und flüssig lesen kann. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und ich freue mich schon auf die folgenden Bände, die von anderen Frauen handeln werden.

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