Merken
Merken
 
 
sofort als Download lieferbar

Bestellnummer: 130965924

Hörbuch (Download) 16.99
Download bestellen
Verschenken
Sortiert nach: relevanteste Bewertung zuerst
Filtern nach: alle
Alle Kommentare
  • 4 Sterne

    Wencke M., 13.04.2020

    Als Buch bewertet

    Ein schöner Familienroman, der uns in das Berlin der 1930-er Jahre eintauchen lässt

    Mir hat dieser Roman, der in den 1930-er Jahren in Berlin spielt, sehr gut gefallen. Der Schreibstil ist leicht verständlich und die Autorin lässt uns in die Geschichte der Familie Waldmann eintauchen.

    Alice' Mutter Anna ist gestorben. Alice macht sich auf die Reise nach Berlin, sie möchte wissen, warum Alice' Großmutter Helena ihre Tochter Anna verstoßen hat. Als Alice nach der langen Reise endlich bei ihrer Großmutter ankommt, muss sie hautnah erleben, wie kühl und distanziert Helena auch Alice abweist. Glücklicherweise findet sie in den Brüdern ihrer Mutter Verbündete und kann sich in Berlin einleben. Sehr passend fand ich eine Passage im Buch, in der es hieß, dass die Familie Waldmann, so zusammengewürfelt wie sie ist, eine Ansammlung stark ausgeprägter Persönlichkeiten ist. Dem kann ich voll und ganz zustimmen, das macht diesen Roman auch so lesenswert. Das Geheimnis, weshalb Helena sich so verhält wie sie sich verhält, wird erst gegen Ende des Buches verraten. Es bleibt so fast über das gesamte Buch schön spannend.
    Mir hat das Buch sehr gut gefallen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    brauneye29, 18.02.2020 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Zum Inhalt:

    Alice, die junge Kunststudenten zieht nach dem Tod ihrer Mutter nach Berlin. Sie möchte Kontakt zu ihrer Familie, die sie nie kennen gelernt hat. Am Anfang wird sie völlig abgelehnt. Trotzdem fühlt sie sich total wohl in Berlin und merkt bald, dass ihr Talent das Fotografieren ist. Trotz aller Widerstände will sie mit ihren Onkel die legendäre Galerie am Potsdamer Platz wiedereröffnen.

    Meine Meinung:

    Ich bin mit der Geschichte lange Zeit nicht so richtig warm geworden und habe lange gebraucht, mich in Geschichte und Schreibstil einzufinden. Wenn die Hürde dann aber genommen ist, wird das Buch interessant. Für mich war besonders interessant, wie nach und nach der Nationalsozialismus so langsam aufkam und wie er die Stadt und die Menschen verändert hat. Der Schreibstil hat mir nach nach Anlaufschwierigkeiten dann doch gut gefallen. Die Geschichte war nach dem etwas zähen Einstieg auch recht gut erzählt. Interessant ist auch die Tatsache, dass die Geschichte auf einer wahren Geschichte basiert, was Bücher für mich interessanter macht.

    Fazit:

    Nach Anlaufschwierigkeiten doch gut.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Leseratte, 03.02.2020

    Als Buch bewertet

    Interessanter Auftakt zu einer Trilogie. 380 Seiten geballte Lesekraft werden hier verarbeitet. Alice zieht nach dem Tod der Mutter nach Berlin. Hier versucht sie die Großmutter, die ihr zwar unbekannt ist und dies ändert sich auch nicht, zu einem Schuldgeständnis zu bewegen. Doch die Reaktion ist einfach nur Schweigen. Gut und nachvollziehbar wird von jetzt an das aufregende Leben der 20er/30er Jahre in Berlin, die Lokale, die Liebe (wie auch immer) beschrieben. Alice ist eine für die damalige Zeit taffe Frau. Trotz vieler Hindernisse - sie stemmt die mannigfaltigen Probleme. Im flüssigen Schreibstil werden die Protagonisten beschrieben. Für mein Leseempfinden könnte hier etwas mehr Spannung und Pfiff in die einzelnen Figuren hineingegeben werden. Dieser erste Teil beschreibt die Kunst mit großer Leidenschaft, aber auch den Nationalsozialismus inklusive seiner unschönen und grausamen Seiten. Gerne wüsste ich natürlich, wie die Trilogie sich weiterentwickelt und vergebe gerne 4 Sterne nebst Weiterempfehlung.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    begine, 18.02.2020 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Ein gutes Debüt
    „Die Galerie am Potsdamer Platz“ ist der Debütroman der Autorin Alexandra Cedrino.
    Der Roman beginnt in Berlin im Jahr 1930 und sie hat die Stimmung besonders gut und stimmungsvoll erfasst.

    Alice will nach dem Tod ihrer Mutter, von deren Mutter wissen, warum sie ihre Tochter verstoßen hat. Sie kommt von Wien nach Berlin, die Brüder ihrer Mutter freuen sich sie kennen zu lernen. Dann lernt sie Johann kennen und lieben, aber daneben gibt es noch Erich, der ein Auge auf sie geworfen hat.

    Die beiden Männer gehören verschiedenen Parteien an. Die Autorin hat die verschiedenen Ansichten reell berichtet. Man erlebt den Aufstieg der NSDAP und die Überlegungen, ob man für die Vorteile mitschwimmen will.
    Die Familie besitzt eine Galerie und will sie wieder öffnen. Alice wird mit einbezogen.

    Die Autorin schreibt detailreich und flüssig. Ihre Figuren hat sie verschieden und nachvollziehbar dargestellt.
    Die Geschichte gefällt mir sehr gut.
    Es ist ein empfehlenswertes Buch.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    nicigirl85, 03.05.2020

    Als Buch bewertet

    Titel: Familienbande halten viel aus...

    Der Klappentext klang nach einem Buch, welches wie für mich gemacht ist, da ich doch Geschichten aus der Zeit der Weltkriege, gepaart mit Familiengeheimnissen, schlichtweg liebe.

    In der Geschichte geht es um Alice, die zwischen den Seilen hängt, da ihr Kunststudium nicht so läuft wie sie es erwartet hat. So beginnt sie einen Neuanfang in Berlin, wo auch die Familie ihrer verstorbenen Mutter lebt. Diese sind wenig erfreut den Kuckuck der Familie vor Augen geführt zu bekommen, doch Blut ist eben manchmal doch dicker als Wasser. Wird die neu gefundene Familie ihr Leben verändern?

    Ein beobachtender Erzähler führt durch die Handlung, so dass man einen objektiven Blick auf alle agierenden Figuren bekommt.

    Es passiert nicht so oft, dass mir Nebenfiguren allesamt lieber sind als der Hauptcharakter, aber hier war dies der Fall. Ich mochte es, dass Alice selbstbewusst ist, aber ihre aufmüpfige Art wirkte zu aufgesetzt und unecht, so dass ich der Autorin diese Figur einfach nicht abgekauft habe. Erst relativ zum Schluss wurde ich dann mit Alice warm. Sie ist allem ablehnend gegenüber, greift aber stets mit vollen Händen zu.

    Richtig klasse fand ich den Deutsch- Iren John, da er nicht dem typischen Beuteschema entspricht und stets zu dem steht was er sagt. Im Gegensatz zu Alice mochte ich das Geheimnissvolle an ihm am meisten. Wenn es spannend bleiben soll, muss man doch nicht sofort alles über seinen Partner wissen, oder?

    Großmutter Helena habe ich als gar nicht so schlimm empfunden. Der Grund warum sie mit ihrer Tochter gebrochen hat, war nachvollziehbar und man spürte bei allem was sie tat wie warmherzig sie ist, auch wenn sie das nach außen hin nicht zeigt.

    Tante Rosa und die beiden Onkel Johann und Ludwig mochte ich auch sofort, da sie die verlorene Nichte mit offenen Armen empfangen und quasi dauerhaft Wiedergutmachung betrieben haben.

    Gut gefallen haben mir die Einblicke in die Kunstszene und die Arbeit in einer Galerie, denn darüber habe ich bisher noch nie nachgedacht.

    Literarisch anspruchsvoll ist dieser Roman leider nicht. Die sprachlichen Bilder wirken oft sehr gewollt. Man muss für meinen Geschmack nicht tausend Adjektive benutzen, um einen grauen Himmel zu beschreiben.

    Des Weiteren ist die Autorin nicht immer konsequent. Viele Kapitel sind mit Monaten überschrieben und dann plötzlich mit den Jahreszeiten. Hier hätte mir eine klarere Linie besser gefallen. Zudem sind die Sprünge auch nicht immer ganz gelungen, da es sich teils so anfühlt als wäre nur ein Tag vergangen, obwohl ein Monat rum ist und mal ist so viel Zeit vergangen und man hat das Gefühl wichtiges verpasst zu haben.

    Zudem hat mich gestört, dass auf jeder Seite eine Zigarette angesteckt und wieder ausgedrückt wird. Natürlich war es damals üblich zu rauchen und das in allen Gesellschaftsschichten, aber dies auf jeder Seite zu erwähnen, empfand ich als nervig. Auch wird alle Nase lang Alkohol gebechert, was mir auch zu oft erwähnt wurde.

    Bei dem vorliegenden Buch handelt es sich um ein Debüt, was man auf jeder Seite gespürt hat. Es ist der Startband einer Reihe, der mich ganz gut unterhalten hat, der aber nicht unbedingt dazu führt, dass ich weitere Bände der Geschichte lesen wollen würde.

    Fazit: Durchaus unterhaltsam, aber definitiv mit Luft nach oben. Ich kann nur bedingt eine Leseempfehlung aussprechen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    petra w., 08.02.2020

    Als Buch bewertet

    Für mich war dieses Buch ein Stimmungsbild der damaligen Zeit, eine selbstbewusste moderne junge Frau die auf Partys geht, eine Arbeit hat, politische Ansichten vertritt, vor dem Hintergrund der sozialen Ungerechtigkeit. Hohe Arbeitslosigkeit, Armut auf der einen Seite, Glanz und Glamour in Verbindung mit viel Geld auf der anderen.
    Der Aufstieg der Nazis steht kurz bevor, auch hier wird ein bekanntes Bild gezeichnet. Man kann sie gebrauchen für das eigene Wohlergehen, so schlimm sind sie nicht wenn sie erstmal an der Macht sind kommen sie auf den Boden der Tatsachen an oder ihre kruden Weltanschauungen sind mir unheimlich.
    Gleichzeitig wird hier eine Familiengeschichte erzählt, die in der Vergangenheit nicht schön, dafür im Jetzt für Ausgleich und Versöhnung steht.
    Die Themen sind ohne Schnörkel flüssig erzählt.
    Meine einzige Kritik ist das die Personen bis auf Alice eher blass und hölzern wirken. Sie sind eher Statisten um eine Hauptperson.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Philiene, 04.02.2020

    Als Buch bewertet

    Die Galerie am Potsdamer Platz spielt im Berlin der 30 er Jahre. Es geht um die Familie Waldmann. Vor Jahren hat Helena Waldmann ihre Tochter Anna Verstößen. Nach deren Tod steht ihre Tochter Alice vor Helenas Tür und möchte Antworten. Obwohl Helena ihre Enkelin ablehnt, bleibt Alice in Berlin und wird von Onkel und Tante in die Familie aufgenommen. Zusammen mit ihrem Onkel will sie die Gallerie die die Familie vor dem Krieg betrieben hat wieder eröffnen.

    Für mich war der Roman in erster Linie ein Familienroman, obwohl der Konflikt zwischen Alice und Helena ziemlich schnell in den Hintergrund gerät. Es geht um das Lebensgefühl der 30 er Jahre, die Anfänge der Nationalsozialisten, um Kunst und um die Liebe. Alice war eine Hauptperson mit Ecken und Kanten und manchmal etwas sehr nachtragend. Auch die anderen Charaktere waren gut dargestellt und ich bin gerne mit ihnen durch Berlin

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    Buchliebe4, 29.02.2020

    Als Buch bewertet

    hat mich leider nicht erreichen können

    Die junge Alice Waldmann kommt aus Wien nach Berlin. Sie will ihre Familie kennenlernen und ganz besonders, ihre Großmutter Helena Waldmann zu der ihre kürzlich verstorbene Mutter kein gutes Verhältnis hatte. Warum?
    Aber auch Alice wird ein sehr frostiges Willkommen beschert. Die Frau ihres Onkels aber holt sie zu sich und so kann sie in Berlin bleiben und lernt immer näher den Deutsch Iren John Stevens kennen und natürlich ihre Familie, bis auf Helena, die ihr weiterhin kühl und reserviert gegenüber tritt.
    Alice fühlt sich wohl in Berlin und gerade in der hiesigen Kunstszene, das ist ihre Welt. Sie macht unheimlich gute Fotografien und schon bald enthält sie ihre Chance und nicht nur das. Ihre beiden Onkels wollen mit ihr zusammen die Galerie der Familie wieder eröffnen und bei diesen Aktionen begegnet sie auch zum ersten Mal den Kunstkenner Eric Wolfferts. Aber was will er eigentlich?
    Die politische Lage in Deutschland wird immer unruhiger, denn die Nationalsozialisten erlangen zu immer mehr Macht und nichts ist mehr so, wie es mal wahr…


    Meinung:

    Bei diesem Buch hat mich nicht das Cover angesprochen, sondern der Titel des Buches. Das Cover selber finde ich zu trist gestaltet.
    Der Klappentext hat dann endgültig mein Interesse geweckt, da ich total gerne historische Romane lese und gerne in die Vergangenheit reise.

    Der Schreibstil der Autorin ist verständlich, leicht und flüssig zu lesen aber das Buch und seine hoffnungsvolle Geschichte haben mich nicht mitgerissen und lassen mich sehr zwiegespalten zurück.

    Ich hatte Bilder,
    als John von seinem Bruder erzählte, wie er gestorben ist. Das waren Szenen, die mich total erreicht haben und die dann aber wieder abrupt endeten.

    Die Beschreibungen wie das Leben in den 1930 ziger Jahren waren haben mich auch sehr fasziniert und das empfand ich auch als gut beschrieben. Ebenso die ganze Kunstszene. Das fand ich echt gut umgesetzt und das hat mich auch total interessiert.

    Das Aufstreben der Nationalsozialisten kam auch sehr gut zur Geltung und die Veränderungen in Deutschland.

    Mit den einzelnen Protagonisten bin ich überhaupt nicht so richtig warm geworden und ich konnte sie mir nicht so richtig vorstellen. Mir hat da einfach die Farbe gefehlt. Und ich hatte auch den Eindruck, das jeder etwa zu verbergen hat und nicht ehrlich ist.
    Das hat es mir auch so schwer gemacht, mit dem Buch und seiner Geschichte so richtig mitzugehen.

    Die Familiengeschichte von Alice war sehr interessant und ich war später schockiert gewesen, was da alles gewesen ist und warum Alice so weit weg von ihren Verwandten aufgewachsen ist. Das empfand ich dann als to much.

    Leider war das nicht mein Buch.

    Und das tut mir total leid, denn ich weiß wie viel Herzblut, Zeit und Liebe in diesem Buch von Seiten der Autorin in diesem Werk stecken.
    Aber dennoch hat es mich nicht gepackt, wie erhofft.

    Ich vergebe 3 Sterne

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    KerMelis, 02.03.2020 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Der Auftakt der Trilogie von die Galerie am Potsdamer Platz beginnt schon viel versprechend und hält den Spannungsbogen bis zum Ende durch.
    Als Alice‘s Mutter verstirbt begibt sich unsere Hauptprotagonistin in meine Geburtsstadt Berlin. Ich bin begeistert aus dieser Zeit diese wundervolle Stadt einmal aus der Kunstszene kennenzulernen.
    Geschickt verwebt die Autorin geschichtliches mit einer spannenden Geschichte in Deutschlands wohl dunkelster Zeiten.
    Gemeinsam mit ihren Onkeln eröffnet Alice am Potsdamer Platz eine Fotogalerie- in dieser Zeit war auch mein Opa in Berlin Fotograf und das machte es für mich um so spannender! Dennoch konnte ich an einigen Szenen die Handlungen einiger Personen nicht ganz nachvollziehen. Ich wurde aber bestens unterhalten und bin schon sehr gespannt auf die zwei Folgebände! Wundervolle vier Sterne mit Plus

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    KerMeliest, 29.02.2020

    Als Buch bewertet

    Der Auftakt der Trilogie von die Galerie am Potsdamer Platz beginnt schon viel versprechend und hält den Spannungsbogen bis zum Ende durch.
    Als Alice‘s Mutter verstirbt begibt sich unsere Hauptprotagonistin in meine Geburtsstadt Berlin. Ich bin begeistert aus dieser Zeit diese wundervolle Stadt einmal aus der Kunstszene kennenzulernen.
    Geschickt verwebt die Autorin geschichtliches mit einer spannenden Geschichte in Deutschlands wohl dunkelster Zeiten.
    Gemeinsam mit ihren Onkeln eröffnet Alice am Potsdamer Platz eine Fotogalerie- in dieser Zeit war auch mein Opa in Berlin Fotograf und das machte es für mich um so spannender! Dennoch konnte ich an einigen Szenen die Handlungen einiger Personen nicht ganz nachvollziehen. Ich wurde aber bestens unterhalten und bin schon sehr gespannt auf die zwei Folgebände! Wundervolle vier Sterne mit Plus

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    dj79, 23.02.2020 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Gute Konstruktion, mäßig umgesetzt
    „Die Galerie am Potsdamer Platz“ ist der erste Teil einer Trilogie, gleichzeitig der Debütroman von Alexandra Cedrino, die der bekannten Kunsthändlerfamilie Gurlitt entstammt. Beim Lesen lässt sich durchgehend die Herkunft der Autorin spüren, die Kunstszene der 30er Jahre erscheint sehr gut recherchiert und damit glaubwürdig.

    Etwas schwächelnd empfinde ich die Geschichte um Alice Waldmann und ihre „neue“ Familie. Normalerweise fühle ich mich zu den Protagonisten hingezogen oder ich lehne sie vollständig ab, hier ist jedoch der Funke nicht richtig übergesprungen. Vermutlich liegt dies an den vielen losen Enden, die sich ergeben haben. Alles startet und endet irgendwie abrupt. Ein Beispiel ist Johanns Nachtclub, der nach der pseudomäßigen Razzia dermaßen in den Hintergrund rückt, dass man denkt, es gäbe ihn nicht mehr. In das Nachtleben selbst hätte man insgesamt auch tiefer eintauchen können. Dann hätte ich mir gewünscht, die lesbischen Beziehungen wären intensiver betrachtet worden. Zudem war ich etwas ratlos bezüglich der Verbindung zwischen Alice und ihrem Vater Lux. Nachdem Alice nach Berlin gereist war, gab es im Prinzip keinen Austausch mit ihrem Vater, dabei hätte sie doch seine Unterstützung, wenigstens aus der Ferne, im Rahmen der Konfrontationen mit der Großmutter gebraucht. Erst im Nachhinein erfährt der Leser, dass beide sich wohl Briefe geschrieben haben. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich allerdings schon Zweifel, ob Lux überhaupt der leibliche Vater ist.

    Das Hauptthema des Romans, die Wiedereröffnung der Galerie, kommt mir ebenfalls zu spontan. Über die Leidenschaft, die Ludwig, Johann und Alice beim Pläne schmieden hatten, wird der Leser nur informiert. Besser wäre gewesen, ihn daran teilhaben zu lassen. Gut gelungen war dieses Beiwohnen-Lassen beim Sichten der Kunstwerke. So hätte ich mir den ganzen Roman gewünscht.

    Begeistern konnte mich dagegen die fast wortlose Annäherung der Großmutter an Alice. Die Atmosphäre war aufregend und irgendwie zurückhaltend liebevoll zugleich. Die wenigen Worte und die Gesten sind von gegenseitigem Respekt geprägt. Es ist eine Art der Aussöhnung, bei der keine der beiden charakterstarken Frauen über den eigenen Schatten springen muss.

    Insgesamt wirkt der Roman auf mich zu konstruiert. Ideen wurden gesammelt, auf einen roten Faden gefädelt und dann ausformuliert. Aus meiner Sicht wäre es besser gewesen, einzelne Ideen fallen zu lassen, sich dafür mit den verbleibenden intensiver auseinander zu setzen. Auch die Verbindungen zwischen den Personen und zwischen den verschiedenen Schritten der Haupthandlung hätten mehr Aufmerksamkeit verdient gehabt.

    Der Roman ist letztlich nicht schlecht, bleibt jedoch leider hinter seinen Potential zurück.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    dj79, 23.02.2020

    Als Buch bewertet

    Gute Konstruktion, mäßig umgesetzt
    „Die Galerie am Potsdamer Platz“ ist der erste Teil einer Trilogie, gleichzeitig der Debütroman von Alexandra Cedrino, die der bekannten Kunsthändlerfamilie Gurlitt entstammt. Beim Lesen lässt sich durchgehend die Herkunft der Autorin spüren, die Kunstszene der 30er Jahre erscheint sehr gut recherchiert und damit glaubwürdig.

    Etwas schwächelnd empfinde ich die Geschichte um Alice Waldmann und ihre „neue“ Familie. Normalerweise fühle ich mich zu den Protagonisten hingezogen oder ich lehne sie vollständig ab, hier ist jedoch der Funke nicht richtig übergesprungen. Vermutlich liegt dies an den vielen losen Enden, die sich ergeben haben. Alles startet und endet irgendwie abrupt. Ein Beispiel ist Johanns Nachtclub, der nach der pseudomäßigen Razzia dermaßen in den Hintergrund rückt, dass man denkt, es gäbe ihn nicht mehr. In das Nachtleben selbst hätte man insgesamt auch tiefer eintauchen können. Dann hätte ich mir gewünscht, die lesbischen Beziehungen wären intensiver betrachtet worden. Zudem war ich etwas ratlos bezüglich der Verbindung zwischen Alice und ihrem Vater Lux. Nachdem Alice nach Berlin gereist war, gab es im Prinzip keinen Austausch mit ihrem Vater, dabei hätte sie doch seine Unterstützung, wenigstens aus der Ferne, im Rahmen der Konfrontationen mit der Großmutter gebraucht. Erst im Nachhinein erfährt der Leser, dass beide sich wohl Briefe geschrieben haben. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich allerdings schon Zweifel, ob Lux überhaupt der leibliche Vater ist.

    Das Hauptthema des Romans, die Wiedereröffnung der Galerie, kommt mir ebenfalls zu spontan. Über die Leidenschaft, die Ludwig, Johann und Alice beim Pläne schmieden hatten, wird der Leser nur informiert. Besser wäre gewesen, ihn daran teilhaben zu lassen. Gut gelungen war dieses Beiwohnen-Lassen beim Sichten der Kunstwerke. So hätte ich mir den ganzen Roman gewünscht.

    Begeistern konnte mich dagegen die fast wortlose Annäherung der Großmutter an Alice. Die Atmosphäre war aufregend und irgendwie zurückhaltend liebevoll zugleich. Die wenigen Worte und die Gesten sind von gegenseitigem Respekt geprägt. Es ist eine Art der Aussöhnung, bei der keine der beiden charakterstarken Frauen über den eigenen Schatten springen muss.

    Insgesamt wirkt der Roman auf mich zu konstruiert. Ideen wurden gesammelt, auf einen roten Faden gefädelt und dann ausformuliert. Aus meiner Sicht wäre es besser gewesen, einzelne Ideen fallen zu lassen, sich dafür mit den verbleibenden intensiver auseinander zu setzen. Auch die Verbindungen zwischen den Personen und zwischen den verschiedenen Schritten der Haupthandlung hätten mehr Aufmerksamkeit verdient gehabt.

    Der Roman ist letztlich nicht schlecht, bleibt jedoch leider hinter seinen Potential zurück.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    Lena, 19.02.2020

    Als Buch bewertet

    Nach dem Tod ihrer Mutter begibt sich Alice im Oktober 1930 von Wien nach Berlin, um ihre Familie aufzusuchen, die sie bislang nicht kannte. Ihre Mutter Anna hatte sich nach einem Streit mit Alices Großmutter Helena von allen distanziert. Während Helena abweisend auf das plötzliche Erscheinen von Alice reagiert und sie als "Kuckuckskind" bezeichnet, wird sie von ihren beiden Onkeln Johann und Ludwig und Tante Rosa warmherziger aufgenommen.
    Alice bleibt in Berlin, verliebt sich in den Deutsch-Iren John und entdeckt ihr Talent als Fotografin. Gemeinsam mit ihren Onkeln eröffnen sie die Galerie Waldmann wieder, wobei Alice die Bilder der Kunstsammlung fotografiert und katalogisiert.
    Die Zeiten in Berlin werden rauer, SA und SS ziehen durch die Straßen und die Nationalsozialisten, die eine Gefahr für die freie Kunst sind, erstarken. Alice gerät in einen ganz persönlichen Konflikt mit dem Kunstsammler Erik Wolfferts, der ein bekennender Nationalsozialist ist und sich Alice ungehemmt nähert.

    "Die Galerie am Potsdamer Platz" ist der Auftakt der "Galeristinnen-Trilogie" um die Galerie der Familie Waldmann der Berliner Kunsthändlerszene.
    Im Verlauf des Romans spielt die Kunst und die titelgebende Galerie nur eine untergeordnete Rolle und auch der Konflikt zwischen Großmutter Helena und ihrer Tochter Anna, der zu einer andauernden Entzweiung der Familie geführt hat, bleibt nur an der Oberfläche. Der Grund dafür ist jedoch weitaus weniger spektakulär als die tatsächliche Offenbarung des Familiengeheimnisses.
    Die Charaktere bleiben auf Distanz, ihre Motive und ihre Empfindungen nicht greifbar und auch die turbulente politische Situation in Berlin wird wenig anschaulich dargestellt. Die schillernde Kunstszene, das historische Flair Berlins und die zunehmende Bedrohung durch die Nationalsozialisten werden allenfalls angerissen, aber nicht weiter vertieft.
    Nach dem Kennenlernen von John und der anfänglichen Verliebtheit vermisste ich einen roten Faden in der Handlung, die mich weder packen noch emotional bewegen konnte.
    Nach einem guten Start und viel Potenzial für eine mitreißende Geschichte, wirkte der Roman über weite Strecken langweilig und leblos, verlor sich in Allgemeinplätzen und der andauernden Beschreibung von Whiskey-Trinken oder dem Rauchen von Zigarren und Zigaretten. Damit konnte mich "Die Galerie am Potsdamer Platz" nicht neugierig auf die folgenden beiden Bände der "Galeristinnen-Trilogie" machen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    Milli11, 10.03.2020

    Als Buch bewertet

    Berlin zu Beginn der 30er Jahre

    Die junge Alice kommt aus dem beschaulichen Wien in die ihr unbekannte Großstadt Berlin, um ihre bis dahin fremde mütterliche Familie kennenzulernen, zwischen der und ihr und ihren Eltern bislang absolute Funkstille herrschte. Alice möchte die Gründe dafür wissen und wird Hals über Kopf in eine sehr spezielle Familienkonstellation gestürzt.

    Auch wenn sie zunächst keine Gründe für den Kontaktabbruch erfährt, ist ein Teil der neuen Familie doch ihr gegenüber sehr aufgeschlossen und nimmt sie auf. Sie wird in die Berliner Künstlergesellschaft eingeführt und ist begeistert vom sehr aktiven Berliner Nachtleben in all seinen Facetten. Sie darf sogar in der Kunst-Galerie der Familie mitarbeiten und Ausstellungen gestalten.
    Und es bleibt auch nicht aus, dass ein interessanter junger Mann auftaucht und beide sich ineinander verlieben und gegenseitig neue Welten eröffnen. John ist Halbire und hat im letzten Weltkrieg sehr traumatische Erlebnisse gehabt, ein paar Rätsel umgeben ihn ebenfalls.
    Gleichzeitig erscheinen die ersten Anzeichen für die zukünftigen faschistischen Machthaber, anfangs noch belächelt, werden sie doch immer mehr und ihr Einfluss wird spürbar stärker. Auch Alice bekommt das zu spüren.

    Das liest sich alles durchaus flüssig, aber so eine wirkliche Nähe zu den Personen will sich bei mir nicht einstellen. Auch der Liebeskummer von Alice berührt mich nicht sehr tief, zumal ich einige ihrer Handlungen nicht gut nachvollziehen kann.
    Zudem stört mich der ständige und sehr ausführlich beschriebene Griff zur Zigarette, das scheint mir auch das meistverwendete Wort in dem gesamten Buch zu sein.

    Es ist eine so interessante deutsche Zeit, aber bestimmte Bereiche werden nur beiläufig gestriffen. Die Gesellschaft, in der sich Alice und ihre Familie bewegt, gehört ja zu einer sehr privilegierten Schicht und die Not und das Elend, in dem der größte Teil der Bevölkerung sich zu Beginn der 30er Jahre und der Weltwirtschaftskrise befindet, sind davon sehr weit weg und finden auch kaum Eingang in den Roman. Die Schilderung der Berliner Künstlerszene mit ihrem durchaus freizügigen Partyleben finde ich dagegen sehr gelungen.

    Ich könnte mir vorstellen, dass die noch folgenden Bücher auch aufgrund der kommenden historischen Ereignisse etwas intensiver werden, bin mir aber noch nicht sicher, ob ich diese lesen möchte.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    yesterday, 28.04.2020

    Als Buch bewertet

    Alice, eine junge Münchnerin, fährt nach Berlin um ihre Familie mütterlicherseits kennenzulernen. Allerdings wissen die nicht, dass sie kommt…

    Dies ist die Ausgangslage für den verzwickten Familienroman, der in den Jahren 1930-33 angesiedelt ist. Zu den privaten Probleme kommen für Alice und alle anderen Hauptpersonen auch noch viele von außen dazu. Die Zeiten auf den Straßen werden rauer, Nationalsozialisten sind auf dem Vormarsch und setzen alles daran, ihre erste große Wahl zu gewinnen.

    Berlin entwickelt sich von der kunterbunten, multikulturellen Großstadt zu einem kalten, grauen Ort, an dem die Angst regiert. Zwar wird das auch thematisiert im Roman, aber dadurch, dass wirklich viele Themen auch glaubhaft miteinander verknüpft sind, kommt das einzelne öfter auch zu kurz.

    Anhand Alices Erlebnissen gibt es viel fürs Herz, Geheimnisse, die gelüftet werden, Streit, Nazipropaganda, Kunstunterricht und nebenbei noch etwas Gesellschaftsanalyse der damaligen Zeit. Im Privaten war die sexuelle Orientierung bei vielen beispielsweise komplett offen, wenn auch nicht öffentlich damit geprahlt wurde.

    Durch dies und einige andere Details vermittelt Alexandra Cedrino den damaligen Zeitgeist sehr gut und überzeugt natürlich auch, wenn es um die bildenden Künste und den Galeriealltag geht. Wobei ich mir davon - weil titelgebend - noch mehr gewünscht hätte.

    Vom gesamten Fokus her war es mir im Mittelteil doch etwas zu “allgemein”, da hätten mich schon mehr die familiären Abgründe oder intensive Galeriearbeit interessiert. Da schien eher wenig zu passieren, da gab es doch sehr viel Lovestory.

    Wie der kurze Autorentext verrät, sind noch zwei Nachfolger geplant, es soll eine Trilogie werden. Ich bin gespannt, denn eigentlich bin ich mit diesem “happy end” zufrieden und hätte mich nicht unbedingt gefragt wie es mit den beiden weitergeht. Eher dann doch wie es in Berlin weitergeht. Aber ich denke nicht, dass die Hauptfigur nicht mehr vorkommen wird in den nächsten Bänden.

    Das Cover ist ein Blickfänger, allerdings für mich eher weil die Frau nicht so ganz zum eleganten Rest passt. Die grün-blauen Farbflächen, die Schrift und Linien golden, das wirkt stimmig und sehr edel. Die aus einem Fotos von damals ausgeschnittene Person (war das Original überhaupt in Farbe?) ist eher ein Fremdkörper, noch dazu wo sie vom Licht von hinten angestrahlt wird.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    Langeweile, 08.02.2020

    Als Buch bewertet

    Inhalt übernommen:

    Die junge Kunststudentin Alice zieht nach dem Tod ihrer Mutter in die Hauptstadt. Sie sucht Anschluss an ihre Familie, einstmals angesehene Kunsthändler, die sie nie kennengelernt hat, trifft aber zunächst nur auf kalte Ablehnung. In der pulsierenden Kunstszene Berlins fühlt sie sich dennoch sofort zu Hause und entdeckt bald ihr Talent als Fotografin. Und sie verliebt sich in den Deutsch-Iren John. Trotz der Widerstände ihrer Großmutter plant sie gemeinsam mit ihren Onkeln, die einst legendäre Galerie der Familie am Potsdamer Platz wiederzueröffnen. Dabei begegnet sie dem Kunstkenner Erik, Erbe einer spektakulären Kunstsammlung. Doch ist er wirklich daran interessiert, ihr zu helfen? Es sind unruhige Zeiten, und der Aufstieg der Nationalsozialisten droht bald ihre Liebe, die Galerie und ihre gesamte Familie in den Abgrund zu reißen ...

    Meine Meinung:

    Mein Interesse für die damalige Zeit und der vielversprechende Klappentext, richteten mein Augenmerk auf dieses Buch.
    Die im Mittelpunkt stehende Protagonistin Alice,begibt sich nach dem Tod ihrer Mutter auf Spurensuche. Sie versucht zu klären, warum es seit langer Zeit keinen Kontakt zu ihrer Familie gab.
    Neben dieser Familiengeschichte geht es um das gesellschaftliche Leben in einer Zeit, nach dem ersten Weltkrieg und vor der immer größer werdenden Einflussnahme der Nationalsozialisten.
    Zwar war der Schreibstil flüssig, jedoch konnte mir die Autorin die einzelnen Personen nicht wirklich nahe bringen. Sie blieben fast bis zum Schluss relativ farblos,ich konnte keine Nähe zu ihnen aufbauen.
    Die Geschichte plätscherte über weite Teile so dahin und erging sich in Belanglosigkeiten und Wiederholungen. Die titelgebende Galerie am Potsdamer Platz spielt auch nur eine untergeordnete Rolle.
    Zum Schluss wurde es dann etwas spannender und der Roman endete mit einigen offenen Fragen.

    Fazit:

    Da es sich,laut kleinem Hinweis auf dem Einband,um den ersten Teil einer Trilogie handelt und es außerdem das Debüt der Autorin ist,werde ich dem nachfolgenden Buch eine erneute Chance geben.Hier jedoch kann ich leider nur drei Sterne vergeben.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    April1985, 03.02.2020

    Als Buch bewertet

    Berliner Kunstszene der 30er Jahre
    ⭐⭐⭐

    Im Jahr 1930 reist die junge Kunststudentin Alice Waldmann nach Berlin. Sie möchte ihre Großmutter Helena zur Rede stellen und wissen warum diese ihre eigene Tochter, Alice' Mutter, verstoßen hat. Trotz der Tatsache sie bei Helena auf Granit stößt, findet sie Anschluss in der Familie, die einst groß in der Kunstszene Berlins verwurzelt war. Als Alice ihr fotografisches Talent entdeckt, plant sie gemeinsam mit ihren Onkeln die ehemalige Galerie der Familie wieder zu eröffnen, was in Zeiten des aufkeimdenden Nationalsozialismus keine leichte Aufgabe ist.
    ⭐⭐⭐
    Das Buch ist ein historischer Roman, an dessen Beginn ein Familiengeheimnis steht. Das ganze ist mit einer Prise Romantik gewürzt. Auch Intrigen kommen nicht zu kurz. Eigentlich ein guter Mix, doch leider verliert sich die Spannung relativ bald. Mir wurden die Streitigkeiten innerhalb der Familie Waldmann irgendwann zu langweilig. Auch hatte ich das Gefühl, dass die Geschichte nur mühsam voran schreitet.
    Erst im letzten Drittel kam wieder etwas Schwung in die Handlung und es kam wieder ein Motivationsschub beim Lesen bei mir auf. Das Ende hat mich dann sogar etwas wehmütig zurück gelassen.

    Gut gefallen hat mir vorallem das Portrait der 30er Jahre. Das Gefühl der Zeit wurde von der Autorin gut eingefangen.

    Der Schreibstil der Autorin ist sehr leicht und flüssig. Alexandra Cedrino schreibt sehr geradlinig und schnörkellos, sodass man nahezu durch alle Sätze fliegt.
    ⭐⭐⭐
    Alles in allem ist die "Galerie am Potsdamer Platz" ein guter Roman. Aufgrund der - für mein Empfinden - vielen Längen zwischendurch, kann ich jedoch "nur" ⭐⭐⭐/5 Sterne vergeben.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    Sonja K., 28.04.2020

    Als Buch bewertet

    Die 1930er Jahre in Berlin. Alice reist zu ihrer Großmutter, die sie nie kennengelernt hat, nach Berlin, um nach dem Tod der Mutter diese zur Rede zu stellen, doch diese reagiert hartherzig und abweisend. Die Brüder ihrer Mutter hingegen, Ludwig und Johann, nehmen sie mit offenen Armen auf. Alice bleibt in Berlin und enteckt nicht nur das pulsierende Leben der Stadt, sondern lernt auch noch den Halb-Iren John kennen und lieben. Durch eine geschenkte Fotokamera und die geplante Wiedereröffnung der familären Kunstgalerie findet sie eine Aufgabe. Neben den familären Auseinandersetzungen treten mit dem Aufstieg der Nationalsozialisten weitere Spannungen auf.

    Das Buch ist der Auftakt einer Trilogie. Ich habe mich allerdings mit der kettenrauchenden Alice am Anfang schwer getan, auch keine der anderen Protagonisten ist mir irgendwie ans Herz gewachsen, zudem plätschert die Geschichte lange Zeit dahin.

    Das Geheimnis, warum Alice Mutter Berlin verlassen hat, kann man erahnen, die Auflösung überrascht zwar, allerdings hat sie mich auch nicht ganz überzeugen können. Der Spannungsbogen bleibt niedrig, das Bild der 30erJahre wird allerdings gut wiedergegeben und man bekommt einen guten Eindruck beim Lesen von der Kunstszene und wie die Famile in diesen Zeiten gelebt und gearbeitet hat.

    Im letzten Drittel des Romanes steigert sich auch die Spannung, so dass ich ab da schon gefesselt weiter gelesen habe. Ich bin durch den Schluss neugierig geworden auf eine Fortsetzung und denke, dass ich dieser eine Chance geben werde.

    Von mir eine 3,5 Sterne Bewertung, die ich allerdings nicht auf vier Sterne aufrunden kann.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    Lilofee, 28.01.2020 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Ein interessanter Roman der in einer aufregenden Zeit spielt. Alice ist eine junge Frau die in
    den 1930 Jahren sehr emanzipiert und selbstbestimmt Leben kann. Ihre Familie ist vermögend und sie macht sogar den Führerschein. In den goldenen 20er-Jahren veränderten sich die Rollen von Frauen in der Gesellschaft gravierend. Die 20er-Jahre waren für die Emanzipation der Frau wegweisend.
    Feministisch orientiert und selbstbestimmt nahm die arbeitende „Neue Frau“ ihr Leben in die Hand. Das alles wird hier sehr deutlich gemacht. Alice ist eine typische Frau dieser Zeit und sie lebt es auch aus.
    Das alte Berlin mit seinen wunderbaren Galerien und Vergnügungsstätten wird noch mal lebendig.
    Die Sehnsüchte und Sorgen einer längst vergangenen Epoche leben noch einmal auf.
    Im Hintergrund wird schon deutlich, dass die Zeit des Nationalsozialismus angebrochen ist.
    Auch deshalb hat mich dieser Roman sehr neugierig gemacht. Stammt doch die Autorin aus der bekannten Kunsthändlerfamilie Gurlitt und lebt auch heute in Berlin. Da gibt es eine Menge an eigener Erfahrungen die auch in diese Geschichte eingeflossen sind. Diese Passagen trotzen so vor Leidenschaft und sind sehr mitreißend geschrieben.
    Die Charaktere aber bleiben seltsam blass und irgendwie langweilig.
    Da ist keine Leidenschaft, kein Esprit in den Figuren. Es fällt schwer mit ihnen warmzuwerden. Das hat das Lesevergnügen noch um einiges geschmälert.
    Am Ende sei noch bemerkt, das ein Stadtplan aus Berlin in dieser Zeit nicht von Nachteil wäre.
    Viele der genannten Straßen und Plätze gibt es ja in dieser Form nicht mehr.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    Lilofee, 28.01.2020

    Als Buch bewertet

    Ein interessanter Roman der in einer aufregenden Zeit spielt. Alice ist eine junge Frau die in
    den 1930 Jahren sehr emanzipiert und selbstbestimmt Leben kann. Ihre Familie ist vermögend und sie macht sogar den Führerschein. In den goldenen 20er-Jahren veränderten sich die Rollen von Frauen in der Gesellschaft gravierend. Die 20er-Jahre waren für die Emanzipation der Frau wegweisend.
    Feministisch orientiert und selbstbestimmt nahm die arbeitende „Neue Frau“ ihr Leben in die Hand. Das alles wird hier sehr deutlich gemacht. Alice ist eine typische Frau dieser Zeit und sie lebt es auch aus.
    Das alte Berlin mit seinen wunderbaren Galerien und Vergnügungsstätten wird noch mal lebendig.
    Die Sehnsüchte und Sorgen einer längst vergangenen Epoche leben noch einmal auf.
    Im Hintergrund wird schon deutlich, dass die Zeit des Nationalsozialismus angebrochen ist.
    Auch deshalb hat mich dieser Roman sehr neugierig gemacht. Stammt doch die Autorin aus der bekannten Kunsthändlerfamilie Gurlitt und lebt auch heute in Berlin. Da gibt es eine Menge an eigener Erfahrungen die auch in diese Geschichte eingeflossen sind. Diese Passagen trotzen so vor Leidenschaft und sind sehr mitreißend geschrieben.
    Die Charaktere aber bleiben seltsam blass und irgendwie langweilig.
    Da ist keine Leidenschaft, kein Esprit in den Figuren. Es fällt schwer mit ihnen warmzuwerden. Das hat das Lesevergnügen noch um einiges geschmälert.
    Am Ende sei noch bemerkt, das ein Stadtplan aus Berlin in dieser Zeit nicht von Nachteil wäre.
    Viele der genannten Straßen und Plätze gibt es ja in dieser Form nicht mehr.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein