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Eiskaltes Klassentreffen

Auf dem Klassentreffen und Sie erkennen keinen wieder? Welche Horror-Vorstellung in Fitzeks neuem Thriller steckt

Sebastian Fitzek ist DER Garant für feinste Psycho-Spannung. Sein neuer Thriller „Die Einladung“ spielt in der winterlichen Abgeschiedenheit eines Berghotels

Ein Klassentreffen als Setting und ein Opfer, das sich keine Gesichter merken kann

Erinnern Sie sich an Ihr letztes Schultreffen nach 20, 30 oder 40 Jahren? Hoffentlich läuft es Ihnen nicht direkt eiskalt den Rücken hinunter! Waren alle noch genau wie früher oder kamen Ihnen manche fremd vor? Und was wäre eigentlich, wenn das gar nicht am Zahn der Zeit liegt, der an Ihren ehemaligen MitschülerInnen genagt hat. Sondern an Ihnen? Schätzungen zufolge leiden unglaubliche 2,5 Prozent der Menschen nämlich unter sogenannter Prosopagnosie, einer Gesichtsblindheit. Sie sind nicht in der Lage, sich an Gesichtsmerkmale ihrer Mitmenschen zu erinnern. Doch weil sie das mit einer besonders ausgeprägten Beobachtungsgabe kompensieren, fällt es oft gar keinem auf. Nicht mal ihnen selbst.

Neuer Psycho-Thrill mit genialen Zutaten

Ein Klassentreffen als Setting und ein Opfer, das sich keine Gesichter merken kann und gleichzeitig alles andere um sich herum intensiv wahrnimmt – geniale Zutaten für einen Thriller! Nämlich dem Neuesten aus der Feder von Sebastian Fitzek: „Die Einladung“. Doch Sebastian Fitzek wäre nicht Sebastian Fitzek, wenn er nicht auch noch Horror pur, eine abgeschiedene Nebelhütte in den eiskalten Alpen und raffinierte Plot-Twists eingebaut hätte.

Wie sein letztes Klassentreffen so war und was es bedeutet, wenn Ihr Gegenüber behauptet, es ginge ihm gut und dabei die Augenbraueninnenseiten zusammenzieht…

Sebastian Fitzek im Interview



Ihr neuer Thriller macht richtig Puls! Muss man abgehärtet sein, also hart im Nehmen, wenn man „Die Einladung“ lesen möchte?

Sebastian Fitzek: Ne, Sie müssen nicht abgehärtet sein, ich bin auch nicht abgehärtet, eigentlich ganz im Gegenteil.

Haben Sie Verständnis für Menschen, die lieber keine Thriller lesen?

Sebastian Fitzek: Absolut!

Ich zum Beispiel gucke mir keine Berichterstattung aus Schlachthöfen, über Tiertransporte oder Tierversuchslabore an.

Für mich sind Thriller ein Ventil für meine Sorgen und Ängste. Wenn ich selbst nicht so viele Ängste hätte, dann könnte ich über die ja auch gar nicht schreiben.

Warum lesen wir Thriller – reicht uns das Grauen im wahren Leben noch nicht?

Sebastian Fitzek: Ich glaube, wir haben ZU VIELE von diesen Meldungen in unserer Welt, die uns ratlos zurücklassen. Deswegen erstaunt es mich nicht, dass der Thriller boomt. Obwohl man meinen könnte, es läuft doch eh grad nicht so gut da draußen, es gibt doch so viele reale Schrecken von Krieg bis Katastrophen. Warum tun wir uns das jetzt auch noch in unserer Freizeit an? Aber tatsächlich suchen wir nach Erklärungen, nach dem Warum.

Interview hier weiterlesen

Worum geht’s im neuen Thriller von Sebastian Fitzek?

Von Sekunde eins an geht es in „Die Einladung“ heftig zur Sache: Marla Lindberg erlebt schon als Teenager familiäres Grauen. Ihr Vater ist besessen von seiner 14jährigen Tochter, entführt an ihrer statt Straßenmädchen, die ihr ähnlich sehen, und tötet letztendlich sich selbst. Das nächste Horrorszenario folgt vier Jahre später, als Marla in einen verfallenen Krankenhausbau gelockt wird und dort in einem verlassenen Kreißsaal eine erstickende Person findet.
Wer denkt, das wäre es jetzt gewesen, dem sei gesagt, das war erst die Vorgeschichte! Fünf weitere Jahre später geht Marlas Alptraum erst richtig los. Dank ihrem Job als Cyber Analystin für das LKA Berlin weiß sie inzwischen, dass sie an Gesichtsblindheit leidet. Dafür sind alle ihre anderen Sinne besonders geschärft. Als sie eine Einladung zum Abifahrt-Revival bekommt, einem Klassentreffen in einem einsamen Berghotel, hofft sie auf eine schöne gemeinsame Zeit mit ihren ehemaligen Mitschülerinnen und Mitschülern. Doch als Marla ankommt, ist die „Nebelhütte“ seltsam leer, obwohl alle Zimmer belegt scheinen und das Feuer im Kamin brennt, ist niemand dort. Marla macht sich draußen, in der eiskalten Winternacht, auf die Suche nach den anderen, als ihr plötzlich klar wird, dass sie nicht wirklich allein ist. Die Geister ihrer Vergangenheit werden zur realen Bedrohung.

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Die neuen Thriller bei Weltbild entdecken

Für Fitzek-Fans hält dieser Herbst gleich zwei Highlights parat: Neben seinem neuen Thriller „Die Einladung“ startet auch die Verfilmung von „Die Therapie“, seinem Romandebüt, als sechsteilige Miniserie bei einem Streamingdienst

Fortsetzung des Interviews

Neben Ihren Büchern lieben die Menschen Sie auch als Moderator oder live bei Ihren Lesungen – beim Verkaufsstart Ihrer neuen Lesungen ist gleich das Ticketsystem wegen des großen Ansturms zusammengebrochen. Sind Sie ein Menschenfänger?

Sebastian Fitzek: Auf jeden Fall bin ich froh, dass Menschen sich mir anvertrauen. Was ich gerne dazu nutzen möchte um sie zu unterhalten. Ich schreibe nicht mit dem erhobenen Zeigefinger, will keine Antworten geben, aber ich will Fragen aufwerfen.

Nehmt mich nicht als Vorbild! Ich will keinem sagen, wie er zu leben hat.

Was mir im Leben oft weitergeholfen hat, wenn die richtigen Fragen gestellt wurden.

Ein Grund, warum Sie wichtige gesellschaftliche Themen in Ihre Thriller einfließen lassen?

Sebastian Fitzek: So ein Thriller kann – wie gesagt – relevante Fragen aufwerfen. So dass man sich mit Themen überhaupt erstmal beschäftigt und merkt: stimmt, dafür sollten wir mal eine Antwort finden. Das betrifft Themen wie Kindesmissbrauch oder häusliche Gewalt, aber auch Themen wie Familie oder die sogenannte Work-Life-Balance. Wenn die nicht stimmt, leiden darunter häufig die Kinder, weil man sich zu sehr dem Beruf verschreibt. Das sind Themen, die mich persönlich bewegen und die dann automatisch Einzug ins Buch halten.

Das Unbewusste schreibt also mit. Wie war das bei „Die Einladung“?

Sebastian Fitzek: Bei „Die Einladung“ habe ich erst am Ende überlegt, was war der Motor der Geschichte für dich persönlich? Und ich habe gemerkt,

so ein Klassentreffen ist tatsächlich eine hochemotionale Angelegenheit. Aber auch so eine Art Konkurrenzkampf.

Und man trägt unweigerlich eine Maske und will sich in kurzer Zeit – wie bei einem Date – so gut wie möglich präsentieren.

Eine Maske tragen wir alle zwischendurch mal, oder?

Sebastian Fitzek: Das Stichwort Maske zieht sich durch unseren gesamten Alltag! Zum Beispiel, wenn wir auf Social Media unterwegs sind. Sobald man einen öffentlichen Instagram Account hat, ist man quasi eine Persönlichkeit des öffentlichen Lebens und auf einmal versucht man sich darzustellen und kann darüber sein eigenes Ich verlieren. Das sind Themen, die mich auch als Vater bewegen und die unweigerlich Einzug gehalten haben in „Die Einladung“.

Im Buch fährt Marla Lindberg, die Protagonistin, auf ein vermeintliches Abitur-Treffen, das sich dann als Horrortrip entpuppt. Sind Klassentreffen Horror?

Sebastian Fitzek: Als Autor ist es ja immer schön, wenn man sich in einer Alltagssituation wiederfindet – wie bei so einem Klassentreffen – und merkt, das ist ein so aufgeladenes Setting, das eignet sich doch bestimmt für eine gute Geschichte. Komödien gab es ja schon viele (die auch Klassentreffen heißen :-)), der Stoff eignet sich aber eben auch für einen Thriller!

Wie war Ihr letztes Klassentreffen?

Sebastian Fitzek: Als ich selbst beim Klassentreffen war, habe ich festgestellt, dass das eine wahnsinnig aufgeladene Veranstaltung ist.

Jeder probiert – zumindest so lange der Alkohol noch nicht geflossen ist – seine Maske aufrecht zu halten.

Jahre später habe ich jemanden kennengelernt, der gesichtsblind ist. Ich habe mir dann vorgestellt, wie das wäre, wenn so jemand auf einem Klassentreffen ist und sich gar nicht sicher sein kann, ob der- oder diejenige wirklich mit ihm auf die Schule gegangen ist?

Was genau ist diese Gesichtsblindheit, die im Thriller eine große Rolle spielt?

Sebastian Fitzek: Gar nicht so wenige Menschen leiden – häufig unbemerkt – an sogenannter Prosopagnosie, also Gesichtsblindheit. Wobei dieser Ausdruck eigentlich falsch ist. Es ist keine Blindheit, sondern eine Art Amnesie, eine Gedächtnisschwäche. Natürlich sehen die betroffenen Menschen Gesichter, sie können sich bloß – anders als andere – nicht mehr an bestimmte Merkmale aus diesen Gesichtern erinnern.

Brad Pitt scheint auch von der Krankheit betroffen zu sein…

Sebastian Fitzek: Das habe ich auch gelesen. Die meisten Betroffenen merken aber gar nicht, dass sie gesichtsblind sind, weil diese Menschen automatisch andere Fähigkeiten entwickeln. Sie haben eine sehr gute Beobachtungsgabe.

Sie kompensieren das – ähnlich wie sehbehinderte Menschen, die einen gesteigerten Tast- oder Hörsinn haben – über Mimik, Gestik, Körperhaltung, Körpersprache.

Sie identifizieren über Kleidung, Frisuren, Schmuck, unveränderliche Kennzeichen wie Narben oder Muttermale. Sie haben also vor allem Probleme damit, Menschen wieder zu erkennen, die ihnen nur flüchtig begegnen.

In „Die Einladung“ geht es um Gesichtsblindheit, in Ihrem letzten Thriller „Mimik“ ging es um jemanden, der besonders GUT Gesichter lesen kann. Gibt’s da einen Zusammenhang?

Sebastian Fitzek: Da gibt es überhaupt keinen Zusammenhang, „Die Einladung“ ist keine Fortsetzung von „Mimik“, es ist eine völlig andere, ganz eigenständige Geschichte. Aber noch eine andere, zufällige, Parallele ist, dass ich in diesem Jahr die Komödie „Elternabend“ herausgebracht habe. Deshalb konnten wir den neuen Thriller auch auf gar keinen Fall „Klassentreffen“ nennen, da hätten dann auch alle gedacht, da kommt eine Fortsetzung. Aber das ist alles nur reiner Zufall.

Aber das Thema Mimik / Körpersprache zieht sich als roter Faden durch…

Sebastian Fitzek: Mimik ist schon immer ein ganz zentraler Bestandteil von meinen Romanen gewesen. Ich habe ja schon viele psychiatrische Sitzungen beschrieben. Und in der Psychotherapie kann man sich ja nicht immer auf das verlassen, was der Patient oder die Patientin sagen. Man muss immer gucken, steht das im Einklang zum Erscheinungsbild und auch der Mimik. Denn die kann man nicht unterdrücken. Wenn man zum Beispiel Ekel empfindet, dann rümpft man automatisch die Nase, das ist wie ein Reflex. Man kann nicht trainieren, das zu unterdrücken.

Und wenn jemand sagt, es geht mir gut und er zieht die Augenbraueninnenseiten zusammen, dann geht’s ihm nicht gut.

Ich kann nur jedem Autor / jeder Autorin raten, sich damit wissenschaftlich zu beschäftigen, damit man zu jeder Gefühlslage auch den Gesichtsausdruck korrekt beschreibt.

Fast parallel zum neuen Thriller startet jetzt die Ausstrahlung von „Die Therapie“, Ihrem Romandebüt, als sechsteilige Miniserie bei einem Streamingdienst. Sie waren ganz nah an der Entstehung der Serie dran, sind Sie mit dem Ergebnis zufrieden?

Sebastian Fitzek: Es gibt da eine sehr vertrauensvolle Zusammenarbeit. Das ist so, wie wenn ich mich für ein Krankenhaus oder einen Chirurgen oder eine Chirurgin entscheide.

Dann sage ich demjenigen, wenn ich auf dem OP-Tisch liege, auch nicht, wie man das Skalpell richtig halten muss.

Ich bin kein Caster, kein Drehbuchautor, auch kein Regisseur, Kameramann oder Ausstatter. Ich durfte bei allem dabei sein und habe auch meinen Senf dazugegeben. Aber ich habe mich auch bemüht, mich dort zurückzuhalten, wo ich keine Expertise habe. Und ja, die Serie ist eine absolute Empfehlung! Ich finde es zum Beispiel ganz toll, wie es gelungen ist, die Innenwelt, die ich häufig beschreibe, nach außen zu kehren und zu bebildern.