Marie Nasemann ist vielen von uns bekannt als Dritte der Staffel 2009 von Germany´s Next Topmodel. Seitdem sind 12 Jahre vergangen und Marie wurde nicht nur erfolgreiches Model, sondern auch Botschafterin für Nachhaltigkeit, schreibt ihren eigenen, preisgekrönten Blog "Fairknallt "und setzt sich auf Social Media für einen nachhaltigeren Lebensstil ein. Mit leichter Hand führt sie uns in ihrem Buch F"airknallt. Mein grüner Kompass" durch ihr eigenes Suchen und Finden von einem nachhaltigen Lebensweg. Sie erzählt uns, wie sie selbst auf die Idee kam, anders mit unserem Planeten und seinen Ressourcen umzugehen. Amüsant und gelassen erleben wir mit, wie sie ausprobierte, scheiterte, es mit neuen Ansätzen versuchte und sich Wissen anlas.
An dem so gesammelten Wissen, verbunden mit dem Appell, nicht zu viel auf einmal zu wollen und sich Ziele in kleinen Schritten zu versuchen, können wir nun teilhaben und unsere ganz eigene Methode mit ihr zusammen entwickeln. Mir hat ganz besonders gut gefallen, dass sie sich nicht als unfehlbare Missionarin darstellt, sondern auch Fehler zugibt oder Rückschritte, besonders in stressigen Lebensphasen. So werden eigene Rückschläge leichter verschmerzbar und führen nicht zum „das schaffe ich sowieso nicht“ Gefühl.
Frank Schätzing ist uns eigentlich bekannt als Autor von Wissenschaftsthrillern ("Der Schwarm" war unfassbar spannend, wie ich fand) und liefert mit diesem Sachbuch (Untertitel: Handeln in der Klimakrise) nicht nur jede Menge Wissen zu Klima, Energie, Plastik, ökologischem Fußabdruck und vielem mehr. Nein, er macht das so schnodderig-unterhaltsam, dass keine wissenschaftliche Langeweile aufkommt und wir trotzdem gewappnet in Gespräche zu allen Themen rund um den Klimawandel gehen können.
Dazu bietet er jede Menge Möglichkeiten an, wie wir gemeinsam die Welt retten können (vieles davon macht sogar richtig viel Spaß: ich habe zum Beispiel Bienenvölker im Rahmen von Crowdfarming adoptiert) – und sagt gleichzeitig, welche Industriezweige stärker in die Pflicht genommen werden müssten, um dieses Ziel zu erreichen. Wer verstehen will, warum Fridays for Future Aktivisten auf die Straße gehen und selbst auf vielen Ebenen etwas anstoßen möchte, ist mit "Was, wenn wir einfach die Welt retten?" umfassend versorgt.
Wie kommen wir zu einem besseren, einfacheren, glücklicheren Leben? Und wie schaffen wir es, uns von einem so ambitionierten Ziel nicht einschüchtern zu lassen?
In "Zeit statt Zeug" geht es genau darum: in kleinen, machbaren Wochen- oder Monatszielen uns einem großen Ziel langsam, aber stetig, anzunähern. Wir denken als erstes daran, wie wir uns unser Leben erträumen – von unserem Zuhause hin zu einem gesamten Konzept von uns in der Zukunft – und dann machen wir uns daran, diesen Traum wahr zu machen. Zunächst wird langsam aussortiert in den eigenen vier Wänden, im digitalen Leben, bei Gewohnheiten und Tagesabläufen. Dann fangen wir wieder an, zu genießen, nichts tun wieder zu erlernen, dankbar zu sein und uns Ziele im Fühlen zu setzen.
Dieses Buch tut einfach gut, weil es uns erlaubt, in kleinen Schritten zu einem besseren Ich zu kommen. Das geschieht ganz ohne Druck und nicht auf Lob von außen ausgerichtet, sondern darauf, dass unser Leben langsam und stetig schöner wird. Die Macht der kleinen Schritte oder Kaizen, wie es im japanischen heißt, wird hiermit deutlich.
Und wer Achtsamkeit lernen möchte, aber eher unterhalten werden möchte und einen trockenen Humor hat: ich empfehle sehr die Achtsam morden Reihe von Karsten Dusse.
Franziska Kurz ist seit Juli 2020 Moderatorin bei #Weltbildliest. Seit 2015 bereichert sie mit ihrem Blog "franzi liest" die wunderbare Welt der Bücher und Buchfans. Als Literatur- und Kulturjournalistin ist sie regelmäßig zu Gast bei Radio und TV und schreibt für zahlreiche Frauen- und Lifestyle-Magazine. Das "Münchner Kindl" bezeichnet sich selbst als buch- und wortverliebt, als Taschensammlerin und Spasüchtige. Mehr von ihr auf www.franzi-liest.de.
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