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    Martin S., 06.04.2019

    Düstere Reise in die Vergangenheit


    (6)

    Im Jahre 1793 wird eine Leiche in der Kloake Stockholms gefunden. Das Opfer ist schrecklich entstellt und zwei Männer begeben sich an die Ermittlungen in diesem schockierenden Fall. Der eine ist der Jurist Cecil Winge, der gesundheitlich schwer angeschlagen, aber für seinen Spürsinn bekannt ist, und der andere ist der Veteran Jean Michael Cardell, der nach einer traumatischen Erfahrung seinen Arm verloren hat und seit dem für seine Alkoholsucht und Gewalttätigkeit bekannt ist. Die beiden beginnen mit den Recherchen und stoßen in der rauen Welt der damaligen Zeit auf einen seelischen Abgrund nach dem anderen...

    "1793" war als das Krimigenre revolutionierender Roman ange-kündigt, so weit will ich zwar nicht gehen, aber das Buch hat mir ausgesprochen gut gefallen. Der Autor Niklas Natt och Dag erzählt die Geschichte in einem bildgewaltigen und sehr ansprechenden Schreibstil, der mir die damalige Zeit lebendig vor Augen führte. Er stützt sich bei der sehr komplexen Geschichte auf wahre Begeben-heiten und reichert diese mit seiner Fiktion zu einer sehr gekonnten Mischung an. Das raue und für unsere Zeit unvorstellbar harte Leben der Protagonisten wird sehr authentisch beschrieben und die äußerst interessant charakterisierten Ermittler verleihen dem Buch einen ganz besonderen Charme. Für mich stand hier weniger die Ermittlung in dem grausamen Mordfall im Vordergrund, sondern mehr die Beschreibung der damaligen Zeit und Menschen. Sehr gut gefallen hat mir auch der außergewöhnlich Aufbau des Buches. So wird die zeitliche Reihenfolge nicht linear eingehalten, sondern in eingeschobenen Kapiteln werden die Ursprünge einiger Szenen rückblickend erzählt. Ein Umstand der anfangs ein wenig ungewöhnlich erschien, aber das Buch zu etwas Besonderen macht. Die historischen Hintergründe werden von Niklas Natt och Dag sehr gut aufgearbeitet und wirken bestens recherchiert.

    Wer einen schonungslosen Trip in die rohe und gewaltträchtige Zeit des späten 18. Jahrhunderts nicht scheut, sollte dieses Buch unbe-dingt lesen. Auch wenn die Sprache manchmal ein wenig grober erscheint, passt sie ungemein gut in den zeitlichen Rahmen der Handlung. Ein tolles Buch, welches ich gerne weiterempfehle und mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerte

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    4 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Denise, 09.03.2019

    Spannend, blutig und düster, aber lohnenswert

    Die Geschichte spielt, wie bereits der Titel verrät, im Jahr 1793. Dabei ist es in die vier Jahreszeiten des Jahres 1793 unterteilt. Diese sind jedoch nicht in chronologischer Reihenfolge im Buch enthalten.

    Häscher Jean Michael Cardell, ein Kriegsveteran, schläft gerade, wie häufiger, seinen Rausch aus, als er von zwei Kindern, die eine Leiche in der Stadtkloake von Stockholm gefunden haben, unsanft geweckt wird. Er lässt sich von den Kindern überreden mit zur Kloake zu gehen. Am Anfang denkt er, dass es sich um ein Stück Vieh, das im Wasser treibt, handelt und nicht um die sterblichen Überreste eines Menschen. Allerdings muss er feststellen, dass er sich irrt. Das Bündel, das er trotz seines Holzarms aus dem dreckigen Wasser gezogen hat, ist die Leiche eines Menschen, dem sämtliche Gliedmaßen amputiert worden sind. Cardell sowie der Jurist Cecil Winge, der auf Grund seiner Tuberkuloseerkrankung nicht mehr lange zu leben hat, begeben sich auf die Suche nach dem Mörder sowie den Umständen, die zu einer so grausamen Tat geführt haben.

    Die beiden Ermittler können unterschiedlicher kaum sein. Cardell trinkt nicht nur gerne mal etwas zu viel, sondern prügelt sich auch häufiger. Winge ist eher das Gegenteil. Auch seine sich im Endstadium befindliche Krankheit kann den genauen und gesetzestreue Winge nicht davon abhalten den Fall lösen zu wollen, um dem Mörder die gerechte Strafe zukommen zu lassen.

    Neben den zwei vorgenannten Personen erfährt der Leser im zweiten Teil auch etwas über den zugezogenen Kristofer Blix, der sein Leben durch Schulden machen und Glücksspiel finanziert. Auch aus dem Leben der jungen Anna Stina Knapp berichtet der Autor im Buch sehr detailliert.

    Die damaligen Lebensumstände wie beispielsweise Armut, Krankheit und Krieg aber auch die Unterdrückung der Frauen werden vom Autor eindrücklich und sehr bildhaft geschildert. Durch den flüssigen Schreibstil fällt es einem leicht die Geschichte trotz des Buchumfangs zügig durchzulesen.

    Es ist eine gelungene, spannende, aber auch sehr grausame Geschichte, die Autor Natt och Dag zu Papier gebracht hat. Für diejenigen, die die Grausamkeiten und blutigen Szenen nicht vom Lesen abhalten, lohnt es sich auf jeden Fall das Buch zu lesen.

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  • 5 Sterne

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    leseratte1310, 26.02.2019 bei bewertet

    Häscher Mickel wird von zwei Kindern unsanft aus seinem Schlaf gerissen. Er ist immer noch betrunken, als sie ihn zu einem Toten führen, der in der schlammigen Stadtkloake von Stockholm liegt. Er lässt die Stadtwache rufen und eigentlich ist sein Part damit erledigt, aber es zieht ihn wieder dorthin, wo die Leiche begutachtet wird und er trifft dort auf Cecil Winge, der den Fall aufklären soll. Es ist schrecklich, was dem Toten angetan wurde. Ihm wurden die Gliedmaßen nach und nach amputiert, immer mit einer Phase zum Heilen dazwischen. Winge befürchtet, dass der Fall wie so viele nach seinem Bericht nicht weiterbearbeitet wird. Aber er will die Sache klären und will dabei die Hilfe von Jean Michael Cardell.
    Obwohl ich nicht so viel auf Cover geben, finde ich das Cover dieses Buches einfach genial.
    Der Schreibstil ist sehr detailliert und bildgewaltig. Das Buch vermittelt durchgehend eine sehr düstere Atmosphäre und trotzdem zieht es einen in den Bann. Das Jahr 1793 liegt in einer trostlosen Zeit. Not, Krankheit und Dreck gibt es wo man hinschaut. Dazu kommen grausame und ziemlich widerwärtige Szenen. Von Wohlfühl-Lektüre kann hier keine Rede sein.
    Schon gleich am Anfang wird man ins beklemmende und entsetzliche Geschehen geworfen und sofort ist die Spannung aufgebaut und sie lässt bis zum Ende nicht nach. Da die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven berichtet, bekommt man ein umfassendes Gesamtbild.
    Die Charaktere sind authentisch und sehr individuell beschrieben.
    Stadtknecht Jean Michael Cardell (Häscher Mickel) ist nach seinen Kriegserlebnissen schwer traumatisiert. Im Krieg hat er einen Arm verloren und daher nun einen Holzarm. Der Jurist Cecil Winge hat einen scharfen Verstand und ist Ermittler für besondere Verbrechen im Dienste der Stockholmer Polizei. Er sieht für sich auch keine Zukunft, denn er ist an der Schwindsucht erkrankt. Sehr bewegend fand ich die Geschichte von Anna Stina, und ausgerechnet der Totengräber sorgte dafür, dass die Düsternis manchmal für einen Moment ein wenig heller wurde.
    Ermittlungen in jener Zeit sind nicht einfach, aber sie werden durch Intrigen der Obrigkeit noch erschwert. Es ist erschreckend, welche Abgründe sich bei Menschen auftun können.
    Ein ganz packender historischer Thriller, düster, grausam, sehr spannend und mit einem grandiosen Ende. Kann ich nur empfehlen!

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    Silke J., 24.03.2019

    Inhalt

    Stockholm im Jahr 1793: Ein verstümmeltes Bündel treibt in der schlammigen Stadtkloake. Es sind die Überreste eines Menschen, fast bis zur Unkenntlichkeit entstellt. Der Ruf nach Gerechtigkeit spornt zwei Ermittler an, diesen grausigen Fund aufzuklären: den Juristen Cecil Winge, genialer als Sherlock Holmes und bei der Stockholmer Polizei für "besondere Verbrechen" zuständig, und Jean Michael Cardell, einen traumatisierten Veteranen mit einem Holzarm. Schon bald finden sie heraus, dass das Opfer mit
    chirurgischer Präzision gefoltert wurde, doch das ist nur einer von vielen Abgründen, die auf sie warten...

    Eindruck

    WOW - was für ein Debüt. Ein historischer Krimi in 4 Teilen und mal so ganz anders. Einmal nicht England als Schauplatz für düstere, grausame und blutige Verbrechen, trotzdem genauso gut. Nichts ist
    vorhersehbar, niemand ist durchschaubau, Spannung bis zum Schluß. Ungwöhnlich, man erfährt im ersten und zweiten Teil das WAS, WIE und WER und man könnte meinen, damit wäre die Spannung dahin. Doch weit gefehlt, denn das WARUM zieht sich an straffen Fäden bis zum Schluß.

    "1793" ist dicht, dunkel, blutig und hart aber durch eine sehr schöne Ausdrucksweise, den ungewöhnlichen Aufbau mit eine sehr intelligent durchdachten Handlung nicht reißerisch sondern ein Genuß. Niklas Natt och Dag hat mit Cecil Winge und Mickel Cardell zwei "Ermittler" geschaffen, die sehr speziell sind und lange in der
    Erinnerung bleiben werden.

    Stockholm 1793... wie gut, dass ich zu der Zeit nicht an diesem Ort geboren wurde, denn auch hier hat der Autor es hervorragend verstanden Atmosphäre zu schaffen die mir Gänsehaut gemacht und die ein oder andere Träne vor Fassungslosigkeit über die Brutalität an Frauen aus dem Auge drückte.

    Fazit

    Für mich wird dieses Buch ein Highlight 2019 sein, ein sehr starkes Debüt und ich hoffe es wird noch mehr von Niklas Natt och Dag kommen. Bis dahin werde ich sein "1793" allerdings noch da eine oder andere weitere Mal gelesen haben.

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    niggeldi, 05.03.2019

    Grandios!

    Stockholm im Herbst 1793: Der Veteran Jean Michael Cardell fischt eine übel zugerichtete Leiche aus der Stadtkloake. Ihn lässt dieser Fund nicht mehr los und somit verbündet er sich mit dem Juristen Cecil Winge, um gemeinsam diesem grausamen Verbrechen auf die Spur zu gehen. Die Geschichten, die sie dabei zu Tage fördern, sind barbarisch und herzergreifend zugleich.

    Das Cover finde ich sehr gelungen, das Gemälde stammt aus dieser Zeitspanne und es ist ein schöner Blickfang, dass man es nur durch die Zahlen sehen kann. Auch die Karte am Anfang des Buches ist schön gestaltet und hilft bei der Orientierung. Das Buch ist in mehrere Teile gegliedert, welche jeweils mit einem Gedicht oder Zitat aus dem Jahre 1793 versehen sind, was das Gesamtpaket abrundet.

    Das Vokabulars der Geschichte ist der damaligen Zeit entsprechend, dennoch lässt diese sich flüssig lesen. Die vielen Details über Stockholm sind eindrücklich und authentisch beschrieben, sodass man sich gedanklich mitten im Geschehen befindet. Die geschichtlichen Hintergründe sind ebenfalls sehr interessant, sie sind gekonnt in den Krimi eingewebt und hauchen der Geschichte Leben ein.
    Winge und Cardell sind beide auf ihre ganz eigene Art und Weise sehr sympathisch, auch wenn Cardell im Rausch ab und zu über die Strenge schlägt, setzen sie sich beide für die Gerechtigkeit und die Schwachen ein. Die Tragödie, die den zwei bei ihren Ermittlungen dargelegt wird, ist grausam und ungerecht. Die Auflösung des Falls hat mir gut gefallen, sie ist in sich schlüssig und es bleiben keine wichtigen Fragen offen. Im Nachwort des Autors erfährt man, dass dieser echte Persönlichkeiten in seine Geschichte eingebaut hat, was ich richtig interessant finde. Das Interview mit Niklas Natt och Dag am Ende des Buches ist noch ein zusätzliches Schmankerl für den Leser. :)

    Ich kann diesen historischen Krimi wirklich nur empfehlen, das Schicksal seiner Protagonisten lässt einen nicht mehr so schnell los. Ich hoffe, wir bekommen noch weitere Geschichten von Natt och Dag zu lesen! 5 Sterne.

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    nellsche, 26.03.2019

    "Düster, spannend und faszinierend"

    1793: In Stockholm werden in den Abwässern die Überreste eines Menschen gefunden, bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt. Der grausame Fund soll aufgeklärt werden. Der Jurist Cecil Winge, der bei der Stockholmer Polizei für besondere Verbrechen zuständig ist, und Jean Michael Cardell, ein traumatisierter Veteran mit einem Holzarm, machen sich an die Ermittlungen. Sie finden bald heraus, dass der Tote grausam gefoltert wurde. 

    Auf diesen historischen Krimi war ich enorm gespannt und wurde dann auch nicht enttäuscht. Er war unglaublich faszinierend und spannend und hat ganz schnell einen Sog entwickelt, dem ich mich nicht entziehen konnte. 
    Der Schreibstil ließ sich flüssig lesen und die Beschreibungen waren detailliert und bildhaft. Ich konnte gedanklich in das Jahr 1793 reisen und die Lebensumstände richtig gut miterleben. Dazu gehörten auch der Schmutz und das Elend der Stadt und der Menschen. Das wurde wirklich hervorragend herausgearbeitet. Ich habe mich so manches Mal geschüttelt und war froh, nicht dort leben zu müssen.
    Die Charaktere wurden gut beschrieben, so dass ich sie mir prima vorstellen konnte. Cecil Winge und Jean Michael Cardell waren ein tolles Team. Winge war der Denker, der unbedingt die Wahrheit herausfinden und Gerechtigkeit wollte. Cardell dagegen war für das “Gröbere” zuständig. Ein wirklich starkes Ermittlerteam, das ich unheimlich gerne begleitet habe, denn ich konnte super in ihre Gedankenwelten eintauchen.
    Das Buch ist sehr interessant aufgebaut. Nach dem Auffinden der Leiche springt man in dem Jahr 1793 zurück und taucht in die Geschehnisse vor dem Mord ein. Diese Erzählweise gefiel mir sehr gut, denn sie war ungewöhnlich und trotzdem ohne Probleme verfolgbar. Die Spannung war bei mir durchgängig vorhanden und deshalb habe ich das Buch regelrecht inhaliert.

    Ein düsterer, spannender und faszinierender Krimi, der den Leser gedanklich in das Jahr 1793 und die damaligen Lebensumstände schickt. Absolut lesenswert! Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

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    Sabine M., 31.05.2019

    1793 in Stockholm. Der Häscher Jean Michael Cardell, ein Veteran mit Holzarm, zieht einen verstümmelten Torso aus dem Wasser. Cecil Winge, der zuständige Ermittler, versucht dieses grausame Verbrechen aufzuklären. Er ist ein genialer Jurist und wird bei der Stockholmer Polizei für die "besonderen Fälle" eingesetzt. Zusammen mit Cardell wird er immer tiefer in Abgründe verstrickt, die man sich nur schwerlich vorstellen kann. 

    Eigentlich mag ich historische Krimis nicht besonders, aber der große Hype um dieses Buch hat mich neugierig gemacht. Nach der Lektüre kann ich die vielen positiven Bewertungen sehr gut verstehen und ich füge mich nahtlos in die Reihe der Bewunderer mit ein. 

    Ein derartiges Werk habe ich nie zuvor gelesen. Niklas Natt och Dag hat in meinen Augen den Schwedischen Krimipreis verdient gewonnen. 

    Sein Buch ist einzigartig. 

    Es verstört von der ersten Seite an. Man ist geschockt und möchte sich am liebsten abwenden, aber gleichzeitig ist da diese große Faszination, die den Leser immer tiefer in das Dunkle zieht, dass man nur eine Chance hat. Man muss weiter lesen, um diesem Strudel zu entkommen. Der Autor schreibt extrem grausam und blutrünstig, lässt kein noch so gruseliges Detail aus. Lässt uns kaum Atem holen, sondern peitscht uns erbarmungslos von einem Abgrund in den nächsten. Und wenn man glaubt, das war es, schlimmer kann es nicht kommen, dann irrt man. Denn es kommt immer nur noch schlimmer. 

    Und dann ist da diese andere Seite. Autoren, die sich am Entsetzen ihrer Leserschaft ergötzen, gibt es unzählige. Aber es gibt sicher nur wenige, die so schreiben, wie Niklas Natt och Dag. Literarisch, präzise, sehr oft poetisch, liebevoll, detailliert, einfach nur meisterhaft. Man spürt seine Leidenschaft für die schwedische Geschichte und seine Detailverliebtheit in jedem Satz. 

    Ich kann Arne Dahl nur zustimmen. Dieses Buch ist ein richtiges Meisterwerk!

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    Luise D., 27.03.2019

    1793 in Stockholm: Die Stadt ist eine stinkende und dreckige Metropole. Der Alkohol fließt in Strömen, überall sitzen die Messer ebenso locker wie die Fäuste. Verbrechen, Willkür und Unterdrückung sind an der Tagesordnung. Wer Geld hat, kann sich einfach alles kaufen. Wer keins hat, kämpft täglich ums Überleben. Eines Tages wird in der stinkenden Stadtkloake der grausam verstümmelte Leichnam eines Menschen entdeckt. Cecil Winge, schwerkranker Mitarbeiter der Stockholmer Polizei und Mickel Cardell, versehrter Kriegsveteran, setzen alles daran, den Mörder zu finden – und stoßen in unvorstellbar menschenverachtende Kreise vor.
    Der schwedische Autor Niklas Natt och Dag (schwieriger Name, aber unbedingt merken!) hat mit seinem historischen Krimi „1793“ ein tolles, bildgewaltiges Werk geschaffen. Von Beginn an ist der Leser in dieser Geschichte drin, man hat genaue Vorstellungen davon, wie es damals in dieser Stadt ausgesehen – und gerochen hat. Die Sprache ist der Zeit angepasst und tut ihr Übriges, den Leser in die Vergangenheit zu entführen. Trotzdem lässt sich das Buch sehr flüssig lesen, was wiederum der Spannung zu Gute kommt. Die zieht sich durch das Buch, so dass der Leser es nicht zur Seite legen möchte. Unterteilt ist das Buch in vier Teile, die nicht chronologisch geordnet sind, was aber durchaus Sinn macht. Die einzelnen Kapitel sind nicht zu lang, so hat man auch immer das Gefühl, dass es schnell vorangeht. Manche Szenen sind unsäglich grausam, was mir als eingefleischter Thrillerleserin nichts ausmacht, wenn man jedoch kein Blut sehen kann (ja, in diesem Buch SIEHT man es förmlich vor sich), sollte man zu einer anderen Lektüre greifen.
    Das auffällige Cover hatte mich auf dieses Buch aufmerksam gemacht, einfach toll gemacht. Der kurze und knappe Titel passt!
    Dieses Buch bekommt von mir fünf hochverdiente Sterne!

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    Andreas S., 01.03.2019

    Ein historischer Krimi der besonderen Art. Wir schreiben das Jahr 1793. Die grausam zugerichtete und verstümmelte Leiche eines jungen Mannes wird im Abwassertümpel vom Stockholm gefunden. Geborgen wird sie von Mickel Cardell, dem vom Krieg noch traumatisierten Stadthäscher. Cardell hat im Kriegsgeschehen seinen Arm verloren und muss seitdem mit einem Holzarm zurechtkommen.
    Der Leiter der Polizeikammer beauftragt den Spezialermittler Cecil Winge mit der Untersuchung des Falles. Auch Cardell möchte wissen, was mit dem Toten geschehen ist, und so machen sich beide Männer an die Ermittlungsarbeit. Winge hat Tuberkulose im fortgeschrittenen Stadium, seine Tage sind gezählt. Doch er besitzt einen scharfen Verstand, was ihm bei den Nachforschungen zu diesem grausamen Verbrechen von Nutzen ist. Wer ist das junge Opfer? Und wird es einem Schwerkranken und einem oft betrunkenen Kriegsversehrten gelingen, diesen komplizierten Fall zu lösen? Diese Fragen stellen sich dem Leser zu Beginn eines ungewöhnlichen Romans. Der ist in mehrfacher Hinsicht ungewöhnlich, denn im Vordergrund stehen keinesfalls nur die beiden Ermittler. Man lernt mehrere Personen kennen, aus deren Sicht die Ereignisse zu unterschiedlichen Zeiten geschildert werden. Das ist faszinierend, denn nach und nach fügen sich die Handlungsstränge zu einem Gesamtbild zusammen. Die Schilderungen der Stadt zur damaligen Zeit sind sehr eingängig, man hat die Bilder vor Augen und die Gerüche in der Nase. Wie ich fand, eine großartige und sprachlich ausgefeilte Darstellung der Zustände im Jahr 1793. Auch die Charaktere sind sehr detailreich beschrieben, Der Spannungsbogen erreicht schnell eine große Höhe und bleibt bis zum Schuss erhalten. Ein gelungener Krimi, der mich bis zur letzten Seite gefesselt hat.

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    Martina M., 01.03.2019

    Anders und spannender als erwartet!
    1793 : Der Jurist Cecil Winge und der Stadthäscher Jean Michael Cardell beschließen sich zusammen zu tun , um einen merkwürdigen Mordfall auf zu klären. Was für ein Duo ! Winge ist sterbenskrank, Cardell kriegsverletzt mit nur noch einem Arm , aber hart im nehmen und nicht zimperlich im austeilen bei Prügeleien. Der Leichenfund lässt den Leser schon schaudern : ein menschlicher Torso ohne Augen , Arme und Beine ,über einen längeren Zeitraum nacheinander abgetrennt.
    Der Einstieg in das Geschehen fiel mir nicht ganz so leicht, die fremden Namen ,Orte und auch die Beschreibungen des täglichen Lebens im Jahre 1793 hemmen ein wenig den Lesefluss. Trotzdem fesselt diese Schilderung schon ungemein. Es ist keine heile Welt Schilderung, man meint wirklich schon die Kloaken , Blut und jede Menge Unrat riechen zu können.
    Nach etwa einem Drittel geht die Story in der Zeit zurück und lässt einen jungen Mann aus seinem Leben erzählen, später noch ein junges Mädchen. Diese Kapitel sind wahre Pageturner, man ahnt schon bald die Ungeheuerlichkeit der ganzen Story und kann trotz diverser Schrecken nicht mehr aufhören zu lesen. 1793 geht einem wirklich an die Nieren, die Schilderung der Zeit und des Mordfalles wirken so realistisch und facettenreich , das man froh ist, heute zu leben. Sehr zart besaiteten Seelchen würde ich 1793 nicht empfehlen, obwohl der Mordfall nicht ausschweifend genau geschildert wird, setzt sofort die Vorstellungskraft ein. Düster , grausam , realistisch und vor Allem : Atem beraubend spannend .Ich kann 1793 allen Krimi und Thrillerfans nur empfehlen. Obwohl ich eigentlich gar nicht der Fan von historischen Büchern bin , hat mich 1793 total begeistern können. Diese Story wird mir noch lange im Gedächtnis bleiben!

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    Arne K., 31.03.2019

    Phantastisch !
    Dieses Buch wurde bei uns im Freundes- und Familienkreis herumgereicht und das absolut zu recht, denn es ist phantastisch !
    Stockholm im Jahr 1793: Ein verstümmeltes Bündel treibt in der schlammigen Stadtkloake. Es sind die Überreste eines Menschen, fast bis zur Unkenntlichkeit entstellt. Der Ruf nach Gerechtigkeit spornt zwei Ermittler an, diesen grausamen Fund aufzuklären: den Juristen Cecil Winge, genialer als Sherlock Holmes und bei der Stockholmer Polizei für »besondere Verbrechen« zuständig, und Jean Michael Cardell, einen traumatisierten Veteranen mit einem Holzarm. Schon bald finden sie heraus, dass das Opfer mit chirurgischer Präzision gefoltert wurde, doch das ist nur einer von vielen Abgründen, die auf sie warten …
    Historische Romane sind in der Regel nicht wirklich mein bevorzugtes Genre, doch hier – vermischt mit der Krimikomponente – wurde ich dann doch neugierig. Das Buch wurde ja im Vorfeld schon relativ „gehypt“ und beworben, daran kam man ja irgendwie gar nicht mehr vorbei. Aber ich muss auch sagen, auch wenn mich das oft nervt bei anderen Büchern, ist das hier „gerechtfertigt“ gewesen, denn „1793“ zählt für mich zu den absoluten Lesehighlights in diesem Jahr und ich glaube auch nicht, dass es noch getoppt werden kann.
    Hier stimmt einfach alles: die Atmosphäre, so dass man das Gefühl hat, man ist direkt vor Ort und agiert mit den Protagonisten.
    Die Spannung – man wird von der Geschichte so sehr gefesselt, dass man gar nicht mehr mit dem Lesen aufhören kann; und das will bei 496 Seiten schon was heißen, zumindestens in meinem Fall.
    Die Figuren – alle sehr authentisch und glaubwürdig.
    Ein sehr vielschichtiges, geschickt erzähltes Buch mit einer sehr guten Geschichte und jeder Menge Spannung, was will man mehr ? 5 Sterne !!

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    Nele33, 07.03.2019

    Schon das Cover des Krimis von Niklas Natt och Dag drückt eine absolut bedrückende Stimmung aus, welche sich auch durch das komplette Buch zieht.

    Stockholm im Jahre 1793, überall in Europa das gleiche Bild: Elend, Not und Krankheit bei den Untertanen und ein reicher, mächtiger und verlogener Adel.
    Diese Zustände nimmt Niklas Natt och Dag so detailliert geschildert in seinem Buch auf, dass ich teilweise meinte mich in den Gassen Stockholms zu bewegen. Ich war nicht der Leser, ich fühlte mich regelrecht mittendrin. Selbst die geschilderten Gerüche meinte ich wahrnehmen zu können.
    Die französische Revolution ist in aller Munde, die Welt im Umbruch.

    In diesem Jahr wird eine furchtbar gefolterte und verstümmelte Leiche angeschwemmt. Die Schilderungen der Folter sind auf keinen Fall für zartbesaitete Menschen geeignet, sie sind einfach nur unendlich grausam.
    Um nicht zu spoilern gehe ich nicht näher auf den weiteren Inhalt ein.
    Das Buch ist in die 4 Jahreszeiten gegliedert, was dem Leser die Stadt auch zu den unterschiedlichen Wetterbedingungen zeigt.

    Die zufällig aufeinandertreffenden Ermittler Carl Winge, ein Visionär des Strafrechts, der sich nicht viele Freunde gemacht hat und Cardell ein trinkender und traumatisierter Kriegsveteran bilden für mich ein Dreamteam.


    Niklas Natt och Dag`s Nachwort zur Entwicklung und Recherche des Buches hat mir noch einmal gezeigt, dass dies keine Fiktion sondern eine knallharte Realität im Jahre 1793 war.

    Wer Lust auf einen blutrünstigen, spannenden und dazu noch interessanten Historischen Krimi hat, wird hier voll auf seine Kosten kommen. Dieses Buch hat seinen Preis zu Recht bekommen und kann von mir nur mit 5 Sternen bewertet werden.

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    KH, 01.03.2019

    Im Jahre 1793 wird ein Leichnam aus einer Kloake gezogen. Arme und Beine abgetrennt, keine Augen mehr...ein Anblick, der einem den Magen umdreht. Ein ungleiches Ermittlerduo findet sich zusammen, um den grausigen Fall zu lösen. Winge, ein gefürchteter Jurist und Cardell, ein Kriegsversehrter und als Häscher tätiger Säufer. Die Zeit läuft den beiden davon. Der politische Umbruch wird auch die Polizei treffen, Köpfe werden ausgetauscht und Winge ahnt, dass ihm dann die Ermittlung entzogen wird. Zudem ist er schwer krank. Bruchstückhaft versuchen die Männer das Rätsel zu lösen. Doch wo anfangen, ohne Namen, Zeugen oder Ähnliches? Durch meisterliche Arbeit und etwas Glück kommen sie aber dem grausamen Mörder näher. Aber wird er zu fassen sein? Und was hat sich in der düsteren Zeit damals abgespielt?
    Niklas Natt och Dag ist mit diesem Roman ein dramaturgisches und erzählerisches Meisterwerk gelungen. Präzise und pedantisch hat er recherchiert, zeichnet ein beeindruckend authentisches Bild der damaligen Zeit, soweit man das heute beurteilen kann. Stockholm ist düster, stinkt und es herrscht ein System der Grausamkeiten. Der Autor beschreibt das Ganze so lebhaft, dass der Leser die dunklen Gassen spüren kann, die Armut fühlt und mit den Spinnerinnen leidet. Viele Personen des Romans gab es wirklich, das Sittengemälde ist nahezu perfekt. Und in diesen Rahmen zaubert der Schriftsteller einen dunklen Krimi, der raffiniert im Jahre 1793 vor und zurückspringt. Zeitweise ist der Leser den Ermittlern voraus, wird wieder eingeholt und eilt gemeinsam mit ihnen Richtung Auflösung des düsteren Stückes. Ein zurecht ausgezeichneter Krimi, der auch als historischer Roman ein Glanzstück ist.

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    Ulrike R., 19.03.2019

    Es ist Herbst in Stockholm, im Jahre 1793. Im Abwasser werden menschliche Überreste gefunden, grausam entstellt. Es sind zwei Männer, die sich berufen fühlen, diesen grausamen Mord aufzuklären. Sie können unterschiedlicher nicht sein. Der Kriegsveteran Mickel, ungeschlacht, vierschrötig, ein Häscher, Stadktnecht, Säufer. Trotz amputiertem Arm geht er keiner Prügelei aus dem Weg. Gleichwohl trägt er sein Herz am rechten Fleck. Auch Cecil Winge strebt vor allem nach einem, Gerechtigkeit. Der sterbenskranke Jurist will jeden Delinquenten bis zum Schluss anhören. Die Zeit läuft ihm davon, nicht nur seine Lebenszeit ist knapp bemessen, auch politische Veränderungen zwingen ihn zu handeln.
    1793, das Meisterwerk von Niklas Natt och Dag, legt eine unglaublich hohe Latte an das Genre historischer Kriminalroman. Nicht nur die zeitliche Perspektive, wir bewegen uns in den Jahreszeiten rückwärts, ist ganz besonders. Die Atmosphäre in der Stadt wirkt, man gerät wie in einen Rausch, nicht nur weil dieses Buch so Alkohol geschwängert ist. Es wird gesoffen, gehurt, geschlagen, gemordet. Die Geschichte (nicht das Buch) ist widerwärtig, abstoßend, und zugleich faszinierend. Nass, schmutzig, schwärend, düster, brutal und hässlich. Kaum ein negatives Gefühl wird nicht angesprochen. Stockholm ist ein unerträglicher Sumpf voller Niedertracht, Habgier, obsessiver Lust und Verzweiflung. „So ist wohl die Welt – jede Menge Finsternis und nur wenig Licht“
    Es ist ein eindrucksvolles Sittengemälde, hervorragend recherchiert, Krieg, politische Ränke Korruption, die weitreichenden Auswirkungen der französischen Revolution, Bigotterie fordern ihre Tribute. Beeindruckend!

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    Mathildis S., 05.06.2019

    Ich bin eigentlich kein Fan von historischen Krimis, doch dieser hat mich von Anfang an in seinen Bann gezogen.
    Stockholm ist 1793 eine Stadt im Umbruch, in Frankreich wütet die Revolution und nach dem Mord am König regiert ein korrupter Statthalter das Land, bis der Kronprinz volljährig wird. Überall herrscht die Angst vor einem Umsturz und die Eliten tanzen auf dem Vulkan, während das gemeine Volk im Elend lebt.
    Das Buch spielt - wie der Titel schon sagt - im Jahr 1793, doch es ist nicht chronologisch erzählt. Am Anfang steht im Herbst 1798 ein Toter, dem Beine und Arme amputiert wurden und dem Zähne, Zunge und Augen entfernt wurden. Der Stadtknecht Mickel Cardell muss sich um den Todesfall kümmern und er erhält Unterstützung von Cecil Winge, einem lungenkranken Juristen, der dem Tode nahe ist.
    Der zweite Teil spielt im Sommer und ist eine Art Briefroman des Feldscherlehrlings Kristofer Blix, währen man im dritten Teil (Frühjahr) die grausame Geschichte der jungen Maja Knapp erfährt. Erst im vierten Teil (Winter) werden alle Erzählstränge zusammengeführt.
    Das Buch ist hervorragend geschrieben, die Sprache ist faszinierend und die Spannung wird über das ganze Buch gehalten. Ein Buch, das man kaum aus der Hand legen kann, trotz der vielen grausamen Szenen, die das Leben im Jahr 1793 genau beschreiben. Dahinter steckt viel Recherchearbeit.
    Die Sprache ist nur wenig altertümlich, das erleichtert das Lesen.
    Ich bin froh, dass ich das Buch trotz der Vorbehalte gelesen habe und empfehle es jedem Krimifan!

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    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Hannelore K., 10.03.2019

    Meisterhaft
    496 Seiten, dafür brauche ich eigentlich auch so meine Zeit zum Lesen, doch „1793“ habe ich auch nicht gelesen, sondern geradezu verschlungen.
    Niklas Natt och Dag´s Geschichte spielt im Jahre 1793, wie der Titel bereits unschwer erkennen lässt (und das ist schön, dass man hier keinen wer weiß wie schwülstigen Titel gewählt hat, denn den braucht dieses Buch nicht, das „trägt sich allein“ !) und hat mich wirklich beeindruckt. Historisches lese ich nicht wirklich gerne und oft, aber es gibt natürlich auch hier Ausnahmen und hier reizte mich besonders die Krimi-Komponente.
    Zudem sind die Ermittler nicht so „glatt“ wie gewöhnlich, sondern eher „Randfiguren der Gesellschaft“: Jurist Cecil Winge, genialer als Sherlock Holmes und bei der Stockholmer Polizei für »besondere Verbrechen« zuständig, und Jean Michael Cardell, ein traumatisierter Veteranen mit einem Holzarm. Schräger kann man sich Figuren ja eigentlich schon gar nicht mehr ausdenken... Und das macht sie so charismatisch und intellektuell anspruchsvoller, das ist einfach nur genial gemacht !
    Der Schreibstil ist so eindringlich und bildhaft, als liefe ein Film vor den Augen des Lesers ab, man wird regelrecht in diese Zeit „katapultiert“ und ist direkt vor Ort. Fast riecht man die Kloake, stolpert über das unebene Pflaster...
    Es tun sich Abgründe auf – doch nicht für dieses Buch, denn das hat meiner Meinung nach eher ein Podest verdient ! Eines der besten Bücher, die ich bislang gelesen habe, meisterlich geschrieben und umgesetzt, spannend, eindringlich, mit überzeugenden Charakteren und einer Geschichte, die ihresgleichen sucht !
    5 Sterne und eine klare Leseempfehlung für dieses phantastische Buch !

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    Manuela B., 14.03.2019 bei bewertet

    1793 ist ein historischer Krimi des Autors Niklas Natt och Dag und spielt in Stockholm des Jahres 1793. Ein grausam zugerichteter Torso wird im Wasser gefunden und die beiden ungleichen Ermittler Cecil Winge und Jean Michael Cardell bilden ein Team um die Umstände des Todes zu ermitteln. Dabei stoßen sie auf Abgründe der damaligen Zeit die erschütternd sind.

    Der Autor wählt für dieses Buch einen etwas ungewöhnlichen Aufbau, so reist er in den vier Abschnitten des Buches vom Herbst 1793 zum Sommer 1793 um dann wieder in den Frühling 1793 zu springen, der vierte Abschnitt ist dann im Winter 1793 angesiedelt. Durch die Zeitsprünge entwickelt sich die Geschichte durch mehrere Stränge zu einem gemeinsamen Faden dem man als Leser gut folgen kann. Die geschilderten Geschehnisse werden in brutaler Form beschrieben und hinterließen bei mir ein unbehagliches Gefühl. Ich hätte nicht gerne zu dieser Zeit und unter diesen Umständen gelebt. Das Leben im Jahr 1793 wird in aller Brutalität und mit bildhafter Sprache erzählt, die mich teilweise an die Grenzen des erträglichen geführt hat.

    Die Geschichte selber wird stimmig erzählt und die verschiedenen Charaktere werden gut ausgearbeitet und als Leserin konnte ich teilhaben an der Gedankenwelt der Protagonisten. Insgesamt ein Buch das mich fesselte und in dem der Autor eine ungewöhnliche Geschichte erzählt.

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  • 5 Sterne

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    Katrin B., 06.06.2019

    Man schreibt das Jahr 1793 als der Häscher Jean Michael Cardell einen grausam verstümmelten Leichnam aus der Kloake von Stockholm zieht. Zusammen, mit dem an Tuberkulose erkrankten Anwalt Cecil Winge, versuchen die beiden, die Identität des Toten und die Umstände, die zu dieser grausamen Tat geführt haben, heraus zu bekommen. Keine einfache Aufgabe, denn die Zeit arbeitet gegen sie, und nicht nur sie. Mit diesem seltsamen Ermittlerpaar lässt uns der adlige Autor durch das fürchterlich, arme und geschäftige Stockholm streifen.
    Der Roman ist in vier Teile gegliedert. Mit dem Herbst 1793 fängt es an, anschließend folgen Sommer, Frühling und Winter des selbigen Jahres. Fein ausgearbeitete Charaktere erzählen ihre Geschichte, jede fügt sich in das Ganze. Der Leser wird in diese Vergangenheit regelrecht hinein katapultiert. In all die Grausamkeiten, das harte Leben, der Hunger und dem Gestank dieser Zeit. Kein Buch für Zartbesaitete, aber eine Auffrischung in Sachen Geschichte. Gefängnisse, Hinrichtungen, Prostitution, Kriege, Könige, Seuchen und Aberglaube, das pralle Leben damals.
    Diese Melange aus Spannung und Vergangenheit macht diesen Roman so absolut lesenswert.
    Zur besseren Orientierung im damaligen Stockholm gibt es vorn einen Stadtplan, mit allen wichtigen Handlungsorten.

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  • 4 Sterne

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    Mareike K., 03.06.2019 bei bewertet

    Inhalt:
    Stockholm, 1793: Im Fatburen wird die bis zur Unkenntlichkeit entstellte Leiche eines Mannes gefunden. Schon bald stellt sich heraus, dass ihm noch zu Lebzeiten alle Extremitäten amputiert wurden. Der Jurist Cecil Winge und Jean Michael Cardell machen sich auf die Suche nach der Identität des Opfers und demjenigen, der ihm alls das angetan hat.

    Meine Meinung:
    Stockholm, Ende des 18. Jahrhunderts. Beim Lesen der bildhaften, athmosphärischen Beschreibungen des Autors Niklas Natt och Dag hat man als Leser beinahe das Gefühl, die Stadt und ihre damaligen Bewohner vor Augen zu haben. Politische Ränkespiele, Stadtwachen, die für Ordnung sorgen sollen, Huren, die ihren Körper verkaufen um mehr schlecht als recht zu überleben, Krankheiten, Dreck, Armut... der Autor nimmt kein Blatt vor den Mund und schildert die Zustände und damaligen Lebensweisen sehr authentisch und schonungslos. Ebenso wie die Brutalität und Gewalt, denen der Leser im Laufe der Geschichte mehrfach begegnet.

    Das Buch gliedert sich in insgesamt 4 Abschnitte. Cecil Winge und Cardell sowie ihre Ermittlungen stehen dabei mal mehr, mal weniger im Vordergrund der Handlung. Während man sie als Leser im ersten Abschnitt begleitet, lernt man im zweiten und dritten Abschnitt weitere Charaktere kennen, deren Rolle in der Geschichte nicht auf den ersten Blick ersichtlich ist. Nach und nach (spätestens im vierten und letzten Teil) fügen sich die Puzzleteile dann aber immer mehr zusammen.
    Cecil Winge und Cardell haben mir als Ermittlerduo sehr gut gefallen. Der an Tuberkulose erkrankte Winge ist ein sehr intelligenter Mann, für den Gerechtigkeit an vorderster Stelle steht. Cardell hingegen hält sich als Häscher und Rausschmeißer über Wasser, trinkt gerne mal einen über den Durst und erscheint im ersten Moment eher grobschlächtig und als das genaue Gegenteil von Winge. Doch nach und nach entwickelt sich zwischen den beiden eine Art Freundschaft und tatsächlich haben beide ihren Anteil an der Aufklärung des Verbrechens...

    Leider besitzt das Buch insbesondere im Mittelteil die einen oder anderen Längen. Die Krimihandlung scheint zweiweise beinahe in Vergessenheit zu geraten. Und auch das Ende konnte mich nicht 100%ig überzeugen. Ich hätte mir mehr Widerstand, mehr Aufregung gewünscht. Dennoch ist das Buch fesselnd, man möchte als Leser wissen wie es weitergeht, was hinter dem Mord steckt und auch, wie es den Charakten - insbesondere dem todkranken Winge - ergeht.

    Fazit:
    Düster und athmosphärisch. Ein gelungener historischer Krimi mit zwischenzeitlichen Längen aber tollen Beschreibungen Stockholms Ende des 18. Jahrhunderts.

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  • 4 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lilli33, 25.05.2019

    Historischer Kriminalroman in 4 Jahreszeiten

    Inhalt:
    Im Herbst 1793 wird aus dem Fatburen, einem See in Stockholm, der voller Unrat ist, eine stark verstümmelte Leiche geborgen. Es liegt ein fürchterliches Verbrechen vor. Der todkranke Jurist Cecil Winge versucht zusammen mit dem verkrüppelten Kriegsveteran Mickel Cardell herauszufinden, was geschehen ist. Das ist in einer Zeit, in der Recht und Gerechtigkeit nicht viel zählen, gar nicht so einfach …

    Meine Meinung:
    Ich muss vorausschicken, dass Historisches nicht gerade mein Lieblingshobby ist. Ich habe nicht viel Ahnung davon, wie es damals zugegangen ist. So war ich anfangs von der extremen Brutalität, die Niklas Natt och Dag hier schildert, überrascht. Als ich mir aber klargemacht habe, dass die Handlung nur 4 Jahre nach der französischen Revolution spielt, schien mir die brutale Atmosphäre durchaus authentisch. In dieser Zeit sind nun mal viele Köpfe gerollt - ein Menschenleben zählte kaum etwas, das Recht des Stärkeren umso mehr. Trotzdem: Wer es nicht gern brutal mag, sollte die Finger von diesem Buch lassen. Hier werden üble Szenen detailliert beschrieben.

    Der Roman ist in vier Teile geteilt, beginnend im Herbst 1793. Dann arbeitet sich der Autor langsam über den Sommer bis zum Frühjahr 1793 zurück, um die Hintergründe der Tat aufzudecken. Schließlich springt er wieder zum Winter nach vorne, wo der Täter letztendlich ermittelt wird.

    Das Mädchen Anna Stina, die Protagonistin im Sommerteil, spielt für den Kriminalfall an sich keine Rolle, ihre Geschichte trägt aber zur brutalen Atmosphäre bei und passt gut in die Gesamthandlung.

    Die Ermittler Winge und Cardell sind für meinen Geschmack etwas zu übermächtig dargestellt. Beide sind nicht auf ihrer gesundheitlichen Höhe, um es gelinde auszudrücken, meistern aber alle gefährlichen Situationen mit Bravour. Außerdem sind sie so ziemlich die einzigen Personen, denen etwas an Recht und Gesetz liegt. Hier wurde ein wenig schwarz-weiß gemalt.

    Nichtsdestotrotz hat mir dieser historische Kriminalroman interessante und spannende Lesestunden beschert.

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