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  • 5 Sterne

    4 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Helena H., 25.10.2022

    Als Buch bewertet

    „Meine insgesamt sehr unterschiedlichen Texte, die alle aus meiner langen und komplizierten persönlichen Geschichte, der Vielzahl an mir zugewiesenen Rollen und meinen Grübeleien entstanden waren, wurden versimpelt und nach Lust und Laune angeführt. […] Nach dieser Vereinnahmung meiner Texte konnte ich kein Wort mehr schreiben.“ (S. 69f.)

    Seit ich Cho Nam-Joos Debutroman „Kim Jiyoung, geboren 1982“ gelesen hatte, der einen bleibenden Eindruck bei mir hinterließ, wusste ich, dass ich jedes weitere Buch, das diese Autorin schreiben würde, lesen würde. Wie groß war somit meine Freude, als ich feststellte, dass bereits ein Jahr später ein neues Buch der südkoreanischen Autorin erscheint! Mit großer Vorfreude habe ich mich auf das neue Buch gestürzt und wurde – natürlich! – nicht enttäuscht.

    „Miss Kim weiß Bescheid“ ist im Gegensatz zu ihrem Erstlingswerk, in dem sich die ganze Geschichte um die Figur der Kim Jiyoung dreht, eine Kurzgeschichtensammlung. Wir tauchen hier in acht verschiedene Frauenschicksale unterschiedlichster Altersstufen ein. Während in der Geschichte „Junge Liebe, 2020“ die Hauptfigur im Schulalter ist, befindet sich die Erzählerin von „Unter dem Pflaumenbaum“ bereits in Rente. Meistens jedoch handeln die Kurzgeschichten von jungen Frauen, die einer Arbeit nachgehen, was oftmals mit einem Kampf gegen die Reduzierung auf Frau und Mutter einhergeht. Wir sehen wie sich diese Frauen stets weiterbilden, hart arbeiten und geradezu verausgaben, um dieselbe gesellschaftliche Position und Anerkennung wie die Männer ihres Landes zu erhalten. Doch Männer spielen in Cho Nam-Joos Kurzgeschichten eine eher untergeordnete Rolle, sie sind lediglich Randfiguren. Nur eine Kurzgeschichte springt in dieser wie auch in stilistischer Hinsicht aus dem Schema heraus und zwar die Geschichte unter dem Titel „Lieber Hyunnam“, die in Form eines Briefes verfasst ist. Die Briefschreiberin schreibt einen Abschiedsbrief an ihren Partner, mit dem sie zehn Jahre lang zusammen war. In diesem Brief reflektiert die namenlos bleibende Schreiberin über die Natur ihrer zehnjährigen Beziehung zu Hyunnam. Sie kommt zu dem Ergebnis, dass sie in einem unausgewogenen und ungesunden Verhältnis steckte, das durch Demütigung und Manipulation von Seitens ihres Partners charakterisiert war. Folgerichtig endet der Brief mit einer völligen Loslösung und den Worten „du Arschloch!“ Die anderen Kurzgeschichten werden uns ebenfalls meistens von der Ich-Erzählerin, manchmal aber auch aus der Perspektive der personalen Erzählerin näher gebracht.

    Die Autorin überrascht und begeistert auch in diesem ihrem zweiten Werk mit einer nüchternen, ungeschönten Sprache. Doch so wie die erste Blume im Frühling die noch von Frost gehärtete Erde durchbricht, bricht auch hier in jede Erzählung unvermittelt die poetische Schönheit ein. Wie bereits in ihrem Erstlingswerk ist die Autorin auch hier ganz weit davon entfernt in irgendeiner Hinsicht nach Beifall heischen zu wollen. Ihre wahrheitsliebende Stimme möchte vielmehr gehört werden, sie möchte Aufmerksamkeit erwecken und sie möchte Veränderung herbeiführen. Sie möchte, dass die Frauen Südkoreas gesehen werden und sie möchte, dass sich ihr Alltag und ihre Ausgangsposition verändert. Chon Nam-Joo sehnt sich danach, dass sie ihr Dasein als lebenswert erachten und ihr Leben genießen können. Aber auch Mut zusprechen, möchte sie, und den unterdrückten Frauen Südkoreas und auf der ganzen Welt Trost spenden. Sie möchte ihnen zeigen: Ihr seid nicht allein. Das gelingt ihr wunderbar mit „Miss Kim weiß Bescheid“. Der Name Kim, der oft in dem Buch vorkommt, steht dabei stellvertretend für alle Frauen in Südkorea – Miss Kim weiß Bescheid, aber nicht nur sie, auch die anderen müssen Bescheid wissen, damit sich die Zustände für sie zum Besseren wenden können. Die Kurzgeschichtensammlung ist nach „Kim Jiyoung, geboren 1982“ das zweite bewegende Manifest der Autorin, das die Leserin wie einen kostbaren Schatz hegen, das sie aber genauso gut anklagend in die Hände eines Mannes drücken kann.

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Feliz, 04.10.2022

    Als eBook bewertet

    Ich mag das Cover ziemlich gerne, vielleicht auch weil es ziemlich plakativ ist. Die Frau auf dem Cover ist nur schemenhaft dargestellt und dadurch können die Geschichten alle Frauen in Korea betreffen, manchmal vielleicht nur in fragmentarischen Ausschnitten, manchmal vielleicht mit einer nahezu identischen Geschichte.

    In dem Buch werden 8 Kurzgeschichten dargestellt, die alle verschiedene Geschichten von Frauen in unterschiedlichen Situationen erzählen. Es geht um die weibliche Identität im Alter, die (Un-)Selbständigkeit koreanischer Frauen, die Emanzipation von der Familie, aber auch um Hasskommentare, Gaslighting und Ungleichbehandlung im Job.

    Ich mochte Kim-Jiyoung, geboren 1982 unglaublich gerne und war überrascht, wie sehr mich die Geschichte überzeugt und gefesselt hat, obwohl es um eine Thematik ging, mit der ich zuvor in der Ausprägung gar nicht beschäftigt hatte. Aus diesem Grund war ich auch sehr gespannt, was ich von diesem Buch halten würde und wurde zum Glück nicht enttäuscht, obwohl ich mir auch hier nicht sicher war, was genau ich zu erwarten hatte. Doch schon der Schreibstil sorgt dafür, dass ich direkt in die jeweiligen Geschichten eintauchen konnte. Er ist leicht und eher leise, doch schafft es dennoch eine gewaltige Aussagekraft zu verbreiten.

    Ich mochte auch, dass es sich hierbei um Kurzgeschichten handelt. Ich hatte schon Bücher, wo diese wie einfach nicht fertiggestellte Ideen für Bücher wirkten, aber dies ist hier überhaupt nicht der Fall. Jede einzelne der Geschichten ist perfekt ausgearbeitet und zeigt eine Facette des Lebens als Frau und Korea. Ich fand es super spannend zu sehen, wie wenig gleichberechtigt sie in vielen Dingen sind und wie selbstverständlich Männer annehmen, dass das so vollkommen in Ordnung ist. Mich hat das an manchen Stellen extrem wütend gemacht, weil es so ungerecht ist und es oft keine wirkliche Lösung für das Problem gibt, zumindest keine einfache. Zudem lässt sich vieles nicht nur auf die koreanische Gesellschaft anwenden, sondern es gibt einige Situationen, die wahrscheinlich den meisten Frauen bekannt vorkommen. Das und die Betrachtung der verschiedensten Generationen macht das Buch so wichtig, so beachtenswert, weil es zum einen zeigt, dass sich einige Ansichten auch über die Zeit nicht geändert, sondern lediglich die Erscheinungsform angepasst haben. Oft haben die Geschichten kein wirkliches Happy End, manchmal nicht eine Auflösung, aber das hat mich so gar nicht gestört, weil sie dadurch noch mehr ihre Aussage verdeutlichen und wirklich wie Erzählungen aus dem Alltag wirken.

    Alles in allem ist das Buch wirklich sehr lesenswert, weil man immer wieder kleine Eindrücke aus dem Alltag verschiedenster Frauen bekommt, die mit Mobbing, Hassnachrichten, Benachteiligungen in der Familie, aber auch Armut und Gewalt zu kämpfen haben. Man denkt über viele eigene Erlebnisse noch einmal anders nach und obwohl es oft frustrierend ist, dass es hier keine wirklich gute Lösung zu geben scheint, ist das leider die Realität, die dadurch nur glaubwürdiger dargestellt wird.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    katrin k., 17.09.2023

    Als Buch bewertet

    „Miss Kim weiß Bescheid- Storys“ von Cho Nam-Joo
    In diesem Buch erwarten einen acht verschiedene Geschichten koreanischer Frauen. Alle eint die Elegie des Lebens und der stille Protest gegen ihre ihnen zugedachte Rolle. Gut ausgebildete junge Frauen, die unter der Last der Arbeit und gleichzeitigen Rolle als Mutter, Ehefrau und Haushälterin zusammenbrechen und sich trübsinnig und resigniert dazu entschließen ihre Arbeit zu kündigen. Oder Frauen kurz vor ihrer Pension, die schwer gearbeitet haben und sich nun ihren Lebenstraum erfüllen wollen, von denen jedoch erwartet wird, dass sie sich um ihre Enkelkinder kümmern. Bestürzt hat mich jedoch auch eine Story zur sexuellen Belästigung von Schulmädchen, deren männliche Klassenkammeraden die knappe Schuluniform nutzten, um den Mädchen unter die Röcke zu filmen.
    Zwischen Deutschland und Südkorea liegen rund 8100 km und dennoch kamen mir die Erzählungen und Gefühle der Frauen stark bekannt vor. In Deutschland wird händeringend nach Fachkräften gesucht, während viele Mütter verzweifelt nach Betreuungsmöglichkeiten ihrer Kinder suchen, um arbeiten gehen zu können. Die Frauen in Cho Nam-Joos Geschichten protestieren nicht laut, sie leiden eher still und versuchen selbst ihr Leben für sich erträglich zu gestalten. Und die Absurdität dieses Dilemmas wird in der Geschichte mit den sexuell belästigten Mädchen deutlich. Die Mütter der beschuldigten Jungen laufen Sturm und bedrängen die Mutter eines der Mädchen ihre Aussage zu ändern, da sie Nachteile für die Karriere ihrer Söhne vermuten, wenn ein Vermerk in ihrer Schulakte steht. Ketzerisch stellte ich mir die Frage, warum wir Frauen eigentlich immer wieder unglücklich in diese Rollen verfallen, wenn wir es doch eigentlich sind, die die Jungs aufziehen, ihnen Regeln und Werte mitgeben. Sind wir es dann nicht auch die die Macht darüber haben, wie die Gesellschaft einmal aussehen soll? Cho Nam-Joo regt sehr zum Nachdenken an. Nicht, indem sie uns klare Botschaften sendet, sondern indem sie uns Geschichten erzählt, die viele Frauen von uns kennen und so ein Gemeinschaftsgefühl erzeugt. Großartige Erzählkunst!

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Isabell R., 03.10.2022

    Als Buch bewertet

    8 Frauenschicksale: 8 tolle Erzählungen mit feiner Beobachtung & Gesellschaftskritik
    Nach ihrem internationalen Bestseller-Roman »Kim Jiyoung, geboren 1982«, das die in der (koranischen) Gesellschaft verankerte Misogynie kritisiert, ist jetzt das neue Buch der süd-koreanischen Autorin & Drehbuchautorin Cho Nam-Joo »Miss Kim weiss Bescheid« erschienen.

    Das Buch versammelt ingesamt 8 Kurzgeschichten über Frauen in ganz verschiedenen Lebenssituationen, Altersklassen, sozialen Backgrounds und ihren mit ganz unterschiedlichen Herausforderungen. Statt das Schicksal einer Frau stellvertretend für viele andere FLINTA* zu extrapolieren, erzählt die Autorin mit diesen verschiedenen Protagonistinnen - ob Frau / Jugendliche / Mutter / Tochter / Ehefrau / Schwiegertochter / Witwe / Schwester - das Leben von Frauen im Allgemeinen in der Gesellschaft, wozu das gesichtslose Cover perfekt passt.

    Die Autorin brilliert wieder darin, die richtigen Worte für diese ganz verschiedenen Lebensrealitäten zu finden und mit kurzen Geschichten, Frauen und Szenen in unseren Köpfen lebendig werden zu lassen. Charakteristisch für einen Kurzgeschichtenband favorisiere ich ein paar Geschichten (»Lieber Hyunnam«; »Die Nacht der Polarlichter«) und bei einer Story hat sich mir die Pointe leider nicht ganz erschlossen (oder vielleicht gab es keine?).

    »»Mama, wenn du sagst, so sei ich hübsch, anders aber auch, dann heißt das doch, dass ich in jedem Fall hübsch zu sein habe. Kannst du mir denn nicht sagen, dass ich nicht hübsch zu sein brauche?«« (S.268)

    Insgesamt gefällt mir dieses Werk von Cho Nam-Joo aufgrund der großartigen erzählerischen Kraft, der vielen Facetten, der feinen Gesellschaftskritik und gleichzeitig des positiven und beinahe liebevollen Blicks auf ihre Charaktere sehr gut und ich kann dieses Buch sehr empfehlen ♥️

    [4.5 / 5 ☆]

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    v_im_wunderland, 11.10.2022

    Als Buch bewertet

    sehr gut wie gewohnt

    Ich habe bereits das erste Buch der Aurorin gelesen und finde ihre Sprache sehr gut und auch den Erzählstil der Autorin sehr klar und modern. Dieser Stil führt sich in diesem Buch fort und ich kann sagen dass auch von dieser Ausgabe nicht enttäuscht wurde. Dieses Mal ist es eine Ansammlung von acht Geschichten die das Leben von südkoreanischen Frauen beschreiben und scheinbare Alltagssituationen zeigen und auch natürlich die Probleme dieser Frauen beleuchten die sie in ihren ganz normalen Leben haben. Dabei kann man auch schon wie bei dem vorangegangenen Roman diese Situationen und Probleme auf alle Frauen in der Welt beziehen da sie universell sind. Ich kann es sehr empfehlen da diese Autorin sicher noch viele weitere gute Bücher schreiben wird und man noch viel von ihr hören und lesen wird. Einfach sehr gut und unterhaltsam.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    RK, 10.10.2022

    Als Buch bewertet

    Klasse!

    Eine super Sammlung von Kurzgeschichten über koreanische Frauen bietet dieser Roman. Der Autorin Cho Nam-Joo ist hier nach ihrem ersten Romanerfolg ein weiterer genialer Schachzug gelungen.
    Die Geschichten sind so individuell wie spannend:
    Da gibt es Themen wie das heimliche Filmen von Frauen in öffentlichen Räumen oder die ungleiche Behandlung von Frauen am Arbeitsplatz. Das Leben von acht Frauen wird auf anschauliche Weise beschrieben. Bei vielen Geschichten kann man sich als in der westlichen Welt lebende Person gar nicht vorstellen, dass diese Handhabe in Korea noch immer Gang und Gebe ist. Cho Nam-Joo scheut sich nicht davor, mit diesen Geschichten der Gesellschaft einen Spiegel vorzuhalten und auf den ein oder anderen Missstand in ihrem Heimatland aufmerksam zu machen.
    Ein sehr mutiges Buch, das zu Lesen sich wirklich lohnt!

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  • 4 Sterne

    Denise, 23.11.2022

    Als Buch bewertet

    Acht Kurzgeschichten über koreanische Frauenschicksale

    Das Buch „Miss Kim weiß Bescheid“ wurde von der Koreanerin Cho Nam-Joo geschrieben. Es ist im Verlag Kiepenheuer & Witsch erschienen. Im Buch sind acht Geschichten über unterschiedliche koreanische Frauen und ihre Schicksale enthalten. Sie beziehen sich auf verschiedene gesellschaftliche Themen, die in Korea aktuell sind. Die Themen sind allerdings auch in Deutschland gegenwärtig. Auch wenn sich die Kulturen etwas unterscheiden und hier vielleicht mit dem ein oder anderen Thema offener umgegangen wird und die eigenen Wünsche eher kommuniziert werden.

    Die Geschichten decken eine große Bandbreite an Themen, die insbesondere Frauen betreffen, ab. Hierzu gehört beispielsweise, wer sich um die Erziehung der Kinder kümmert, häusliche Gewalt und das Kämpfen gegen diese. Auch die Ungleichbehandlung am Arbeitsplatz und die Bevorzugung der Verwandtschaft werden thematisiert. Weiterhin geht es um die Umsetzung der eigenen Träume bzw. das Zurückstellen der eigenen Wünsche für die Familie.

    In die Hauptperson der jeweiligen Geschichte kann man sich gut hineinversetzen. Die Themen regen zum Nachdenken an. Manchmal hatte ich leider das Problem, dass für mich zu viele Zeitsprünge in den Geschichten vorkamen. Dadurch hatte ich manchmal Schwierigkeiten der Geschichte zu folgen. Auch wäre es mir leichter gefallen, wenn die Hauptpersonen der Geschichten unterschiedliche Namen gehabt hätten.

    Gut gefallen haben mir neben dem angenehmen Schreibstil auch die Themen, die in den Geschichten angesprochen wurden. Denn ändern kann sich nur etwas, wenn diese Themen öffentlich gemacht werden.

    Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen und ich empfehle es gerne Personen, die gesellschaftliche Themen in Form von Geschichten lesen möchten.

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  • 4 Sterne

    Katrin E., 13.11.2022

    Als Buch bewertet

    Bewegend

    Nachdem ich das erste Buch von Cho Nam-Joo"Kim Jiyoung, geboren 1982" gelesen hatte und mehr als begeistert war, wollte ich den Nachfolger natürlich auch lesen.
    Ich mag es, dass die Cover im Grunde sehr verschieden sind und dennoch im Regal zusammenpassen. Wie die Frauen und ihre Schicksale. Verschieden und dennoch in bestimmten Bereichen des Lebens vereint.

    Diesmal geht es nicht nur um eine Geschichte, sondern wir begleiten 8 Frauen im Alter von 10 und 80 Jahren in eben so vielen Kurzgeschichten. Das spiegelt natürlich erstmal ein viel weiter gefasstes Abbild des Lebens in Korea dar, doch kann man als Leser auch nur kurze Abschnitte mitbekommen. Darauf musste ich mich erst einlassen. Im ersten Buch hat der Leser fast ein ganzes Leben verfolgt - hier eben nur kurze, aber dennoch wichtige, Bereiche.

    Der Schreibstil ist flüssig und ich konnte die Geschichten recht schnell durchlesen. Dennoch wäre mir persönlich eine einzige Erzählung lieber gewesen.

    Das soll aber keinesfalls den inhaltlichen Wert mindern. Um einen Einblick in das Leben von Frauen zu bekommen ist es definitiv ein gutes und wichtiges Buch.

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  • 4 Sterne

    Annika R., 18.10.2022

    Als Buch bewertet

    Das Buch besteht aus verschiedenen Kurzgeschichten, in denen jeweils eine andere koreanische Frau die Hauptrolle spielt. Trotzdem hat man das Gefühl, die Frauen und ihre wichtigsten Meinungen und Gefühle kennenzulernen.
    Bei manchen Geschichten wusste ich nicht so ganz, worauf die Autorin hinauswill, andere fand ich dafür umso eindrücklicher.
    Ich konnte auch einiges über Korea lernen, zum Beispiel war mir nicht bewusst, dass oft die ganze Familie mit Großmutter, Schwiegermutter usw. stark in die Kinderbetreuung eingebunden ist. Auch der extreme Leistungsdruck für Schüler*innen mit Nachhilfe und endlosen Lerneinheiten ist deutlich geworden.
    Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen und zum Nachdenken angeregt. Manchmal hat mir die Tiefe etwas gefehlt und ich brauchte zum Teil etwas, um die Familienkonstellation in der jeweiligen Geschichte zu verstehen.Ich empfehle das Buch trotzdem gerne weiter und denke, jede*r kann etwas davon mitnehmen!

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  • 4 Sterne

    brauneye29, 10.10.2022

    Als eBook bewertet

    Zum Inhalt:
    Es wird in diesem Buch auf acht Leben von acht koreanischen Frauen geblickt, die alle einen unterschiedlichen Kontext, aber eben auch verbindende Elemente haben. In einer der westlichen Welt durchaus nicht sehr vertrauten Umgebung werden die unterschiedlichsten Probleme wie Cybermobbing oder auch häusliche Gewalt beleuchtet. Auch sich selbst bezieht die Autorin mit ein.
    Meine Meinung:
    Wie auch schon das vorangegangene Buch der Autorin ist dieses Buch ungewöhnlich. Durch den Blick auf die Frauen kommen wir den Schicksalen etwas näher, auch wenn die Umstände doch so anders sind. Und dennoch sind die Probleme gar nicht so weit weg von der eigenen Lebensrealität. Mir persönlich hat besonders der Schreibstil der Autorin gefallen, der etwas sehr klares hat und sich gut lesen lässt. Ein Eintauchen in eine fremde Welt, die am Ende gar nicht mehr so fremd ist.
    Fazit:
    Ungewöhnlich

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gertie G., 05.02.2023

    Als eBook bewertet

    Nach ihrem feministischen Bestseller »Kim Jiyoung, geboren 1982« erzählt die südkoreanische Schriftstellerin Cho Nam-Joo Geschichten aus dem Leben von acht Landsfrauen.

    Diese Alltagsgeschichten sind gut zu lesen. Kurz und knapp schildern sie die persönlichen Schicksale von Mädchen und Frauen zwischen 10 und 80 Jahren. Dabei werden Themen wie das heimliche Filmen von Frauen in der Öffentlichkeit, Hatespeech und Cybermobbing auf Social-Media-Plattformen, häusliche Gewalt, weibliche Identität im Alter und die Ungleichbehandlung am Arbeitsplatz erlebt.

    Interessant zu lesen sind Ähnlichkeiten bzw. die Unterschiede in den Biografien der Frauen. Dann manches, was die jeweilige Ich-Erzählerin erlebt, passiert auch in unseren Breiten.

    Fazit:

    Diesem interessanten Einblick in das Leben südkoreanischer Frauen gebe ich gerne 4 Sterne.

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  • 4 Sterne

    vöglein, 26.09.2022

    Als Buch bewertet

    Na die Frau Kim, die weiß Bescheid…..
    ……schliesslich lässt sie uns am Leben und der Geschichten verschiedener Frauenschicksale zwischen 10 und 80 Jahren teilhaben.
    Sehr bildhaft schildert sie in 8 Geschichten Themen u.a. wie häusliche Gewalt, Cybermobbing, aber auch über das Älterwerden. Frauen, egal ob Ehefrau, Tochter, Mutter etc. versuchen nicht nur in Südkorea, immer jedem und allen gerecht zu werden und ihre eigenen Interessen hintenanzustellen. Aber letztendlich steckt in jedem dieser Frauenschicksale auch ein Stück von uns, denn so unterschiedlich sind wir gar nicht.
    Ohne jetzt ins Detail zu gehen, manche Geschichten sind wirklich sehr berührend, andere dafür etwas weniger, trotzdem aber lesenswert und das nicht nur für Frauen.
    Auf jeden Fall ein einfühlsames, lesenswertes Buch, mit einem wirklich ansprechenden und wie ich finde gelungenen Cover.

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  • 4 Sterne

    Karola D., 13.09.2022

    Als eBook bewertet

    Die südkoreanische Autorin Cho Nam-Joo weiß Bescheid.
    Das Schicksal von Frauen verschiedenen Alters, gesellschaftlicher Stellung unter den patriarchalen Strukturen Südkoreas wird thematisiert. Angesprochene, tiefgründig beschriebene, aktuelle Themen sind z.B. häusliche, auch verbale, psychologische Gewalt, das Dasein im Alter, Ungleichbehandlung am Arbeitsplatz, Cybermobbing auf Internet-Plattformen. Auch die genaue Beschreibung des dortigen Schulsystems im Jahre 2020 während CORONA wird detailliert festgehalten, auch wie die gesamte gesellschaftliche Struktur, der Arbeitsmarkt stark in Mitleidenschaft gezogen wird. In diesen Geschichten kommen viele Frauen zu der Erkenntnis, dass sie ohne (ihre) Männer besser klar kommen in ihrem Land. Der Schreibstil verrät viele tiefgründige, feinfühlige Gedankengänge zu obigen Problemzonen.

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  • 4 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Michael B., 23.10.2022

    Als Buch bewertet

    Lesenswert.
    Mit ihrem Erzählungsband "Miss Kim weiß Bescheid" knüpft die koreanische Autorin Cho Nam-joo an an den sehr lesenswerten Roman "Kim Jiyoung, geboren 1982". Acht Geschichten, in deren Mittelpunkt Frauen unterschiedlichsten Alters stehen , aber immer wieder auch Biographisches durchzuschimmern scheint. Eine Erzählung über das Schreiben, Hasskommentare und Gewalt. Über ein Buch, welches über viele Jahre hinweg als Lebensbegleiter eine wichtige Funktion hatte. Die Auseinandersetzung mit dem Alter, der älteren, an einer Demenz erkrankten Schwester, welchen Umgang Familie damit pflegt und was das mit einem Pflaumenbaum zu tun hat: Sehr persönliche Zeugnisse inneren und äußeren Lebens. Der Vater verschwindet. Eine nüchtern erzählte Geschichte - über die Kreditkartennutzung lassen sich zwar seine jeweiligen Standorte ermitteln, aber dennoch bleibt er verschwunden und ungefunden - und rein gar nichts scheint den Lauf der Dinge beeinflusst zu haben: "Es tut mir leid, das sagen zu müssen, aber der restlichen Familie geht es auch ohne meinen Vater gut. Auch meinem Vater scheint es ohne uns gut zu gehen. Ich habe das Gefühl, wenn er eines Tages zurückkommen sollte, werden wir imstande sein weiterzuleben, als sei nichts gewesen." Und: Wie es in einer Firma zugeht, in der alle miteinander verstrickt sind, man sich an die ehemalige Kollegin Miss Kim zurückerinnert, die 'Bescheid wusste'; seltsame Dinge ereignen sich, doch geht es stets 'nüchtern' und 'lähmend' zu - nur "Die Wolken bewegen sich auffallend schnell." Was an den Geschichten paradoxerweise begeistert - und was ein besonderes Talent der Autorin darstellt -, ist die weitgehende Emotionslosigkeit des Erzählstils, der aber wohl gerade deshalb fesselt. Unbedingt lesenswert.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Buecherseele79, 03.10.2022

    Als Buch bewertet

    "Wenn unsere Familie um den Esstisch saß und sich bei Obst und Tee unterhielt, war es immer nur mein Vater gewesen, der seine Ansichten äußerte, während meine Mutter in sich hineinmurmelte und wir Kinder zustimmend nickten." (Seite 88)

    "Miss Kim" ist das neuste Werk der Autorin Cho Nam-Joo. Mit "Kim Jiyoung, geboren 1982" gelang ihr schon ein Welterfolg. Hier schließt "Miss Kim" anstandslos an.

    Ich finde das Cover wieder so brilliant gewählt. Dies hat mir schon beim ersten Buch der Autorin so gefallen. Individuell und doch gleich.

    Und nein, es ist kein Buch was "rumheult" wie schlecht es den Frauen geht! Es ist ein Buch was acht Frauenschicksale aufzeigt und diese Schicksale kann man gewisse auf viele andere Frauen, Kulturen und Nationen ummünzen.

    Leider ist es eben so wie Miss Kim feststellen muss - Frauen müssen meist doppelt oder mehr leisten um in der Gesellschaft anerkannt zu werden. Kinder, Haushalt und Familie zählen nicht, auch wird eine Frau, egal wie sehr sie es auch anstrebt, nie den beruflichen Stand erhalten.

    Männer spielen hier kaum eine Rolle. Auch "schwärzt" die Autorin keine Männer an oder betreibt Bashing. Die Gesellschaft wird ins Visier genommen und die Missstände aufgezeigt.

    Die Frauen sind im unterschiedlichen Alter, leben alle in Korea und haben jeweils einen anderen Stand in der Gesellschaft oder in der Familie. Und doch ist es nun mal so dass es egal ist was man kann oder leistet - es reicht nicht immer.

    Mit einigen Geschichten kann sich gewiss die ein oder andere Leserin anfreunden bzw. wird darin Parallelen finden. So erging es jedenfalls mir. Und man fühlt sich in diesem Moment nicht mehr so alleine oder missverstanden sondern merkt eben die Stärke des Buches- es ergeht nicht nur dir so.

    Auch ist der Schreibstil wieder ungeschönt, ehrlich, gefühlvoll und leicht zu lesen.

    Natürlich wird nicht jede Geschichte Begeisterungsstürme auslösen. Das war bei mir auch nicht der Fall. Aber wie gesagt- das muss so auch nicht sein. Aber es wird für jeden eine Geschichte dabei sein die vielleicht Ähnlichkeit besitzt oder bekannt vorkommt, jemanden so ähnlich widerfahren ist.

    Deswegen kann ich auch Buch zwei der Autorin nur empfehlen.

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  • 5 Sterne

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    nicigirl85, 20.12.2022

    Als Buch bewertet

    Titel: Vom Leid der Frauen...

    Der Roman "Kim Jiyoung, geboren 1982" war 2021 ein absolutes Lesehighlight von mir und so freute ich mich besonders auf diese Storys und ich wurde wieder einmal beschenkt mit literarischem Genuss.

    Im vorliegenden Buch lassen uns mittels Kurzgeschichten acht Frauen, die einen jung, die anderen alt an ihrem Leben teilhaben. Und es zeigt sich sehr deutlich, dass Korea sehr patriarchalisch geprägt ist und die Unterschiede zwischen Korea und Europa gar nicht so groß sind wie man glauben mag.

    Das was mich bei der Lektüre am meisten bedrückt hat war, dass auf die Bedürfnisse von Frauen so gar keine Rücksicht genommen wird, denn sie sind lediglich das Rückgrat des Mannes und halten die Familien am Laufen. Für jeden sollen sie die Stütze sein, nur unterstützt niemand sie, außer es ist eine andere Frau. Dagegen wirkt sexuelle Belästigung als eher kleines Problem. Man nimmt es fast schon als alltäglich hin. Leider.

    Besonders berührt hat mich die Geschichte rund um die toxische Beziehung aus der sich die junge Frau befreien kann. Mir ist es damals nicht so gelungen wie ihr und ich habe erst danach erkannt wie ungesund diese Beziehung war, daher finde ich solche Geschichten besonders wichtig, da man durch solche Lektüre vielleicht die Augen geöffnet bekommt.

    Die Autorin schreibt ansonsten sehr eingängig und für mich ist ihr Stil etwas sehr besonderes.

    Der ein oder andere könnte vielleicht behaupten, dass es sich bei dem Geschilderten um etwas Männerfeindliches handelt. Dem kann ich absolut nicht zustimmen. Es ist vielmehr eine schonungslose Offenlegung der Gesellschaft. Dem Leser wird der Spiegel vorgehalten.

    Die Geschichten eignen sich nicht zum schnell Weglesen, da die dargestellten Schicksale schon enorm berühren. Daher hat man trotz recht geringer Seitenzahl länger etwas von dem Büchlein, zumal die Geschichten lange nachklingen und zum Nachdenken anregen.

    Fazit: Wieder einmal enorm gelungen, gern lese ich mehr von der Autorin. Absolut empfehlenswert.

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  • 5 Sterne

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    Kaira K., 04.10.2022

    Als Buch bewertet

    Miss Kim Weiss Bescheid ist eine Sammlung voneinander unabhängiger Geschichten und schildert die Erfahrungen von acht südkoreanischen Frauen in unterschiedlichen Lebensphasen. Es geht um das Altern, häusliche Gewalt, Sinnes- und Lebenswandel, Frauenfeindlichkeit, Ungerechtigkeit am Arbeitsplatz, sexuelle Belästigung, die erste Liebe, das Erfüllen von Träumen und Wünschen, Aufopferung für die Familie, die Corona-Pandemie und wie es das Leben beeinflusst hat.
    Die Kurzgeschichten sind unterschiedlich lang. Doch fesseln alle acht Geschichten den Leser. Der Schreibstil der Autorin hat mir sehr gefallen, nüchtern und realitätsnah. In jede der Geschichten kann man sich als Frau gut hineinversetzen. Bestimmt findet sich die eine oder andere Leserin in einer Erzählung wieder, denn es geht mal um Teenies, mal um Studenten, oder eine Berufstätige, um Töchter, Mütter, Ehefrauen und Großmütter. Mann kann gut raus lesen das in Südkorea andere Wertvorstellungen herrschen. Eine Frau hat es dort doch etwas schwerer. Auf der anderen Seite ist der tägliche Umgang miteinander viel respektvoller in Südkorea. Mit den acht Geschichten bekommt man einen sehr guten Einblick in die koreanische Gesellschaft. Wie alles zu funktionieren hat und was von einem erwartet wird.
    Dies war das erste Buch, was ich von dieser Autorin gelesen habe und es hat mir ziemlich gut gefallen.

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    hundeliebhaberin, 04.01.2023

    Als Buch bewertet

    Cho Nam-Joo erzählt in "Miss Kim weiß Bescheid" von acht Frauen und entblättert deren Lebensgeschichten. Größtenteils wird dabei in der Ich-Form erzählt, was das Eintauchen in die Gedanken, das Nachfühlen und auch das Identifikationspotential enorm verstärkt. Denn eines ist klar: Auch wenn hier das Leben von acht verschiedenen Frauen, die unter diversen gesellschaftlichen Problemen im patriarchaisch geprägten Korea leiden, erzählt wird, stehen sie exemplarisch für jede andere Frau weltweit.
    Die Frauen sind unterschiedlich alt, haben eine unterschiedliche Familienbiographie und stehen an verschiedenen Lebenspunkten. Allen gemein ist jedoch, dass sie ihre (aktuelle) Situation reflektieren und in Bezug zu sich und der Welt bzw. der Gesellschaft setzen. Thematisiert werden unter anderem Hatespeech im Internet gegen eine bekannte Autorin, die Befreiung aus einer toxischen Beziehung, das heimliche Filmen von Frauen, Cyber Mobbing und häusliche Gewalt.
    Umgesetzt ist das in sehr intensiven, eindringlichen Worten, die bei mir eine bedrückende Atmosphäre erzeugten, weil so viele (unterdrückte) Emotionen mitschwangen.

    Für mich schon jetzt ein absolutes Highlight, ein Buch das mir noch eine ganze Weile in Erinnerung bleibt und das weltweite Frauenbild sehr gut spiegelt ohne dabei Männerhass zu produzieren oder darzustellen.

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    labbelman, 19.12.2022

    Als Buch bewertet

    Titel: Schonungslos ehrlich...

    Nachdem mir nun sehr oft von dieser Autorin vorgeschwärmt wurde, wollte ich mir nun auch endlich eine Meinung bilden und ich bin doch sehr angetan.

    In den acht Geschichten tauchen wir in Frauenleben ein, die unterschiedlicher kaum sein könnten und die dennoch immer eins vereint: die Unterdrückung der Frau und wie sie mit ihrem Schicksal umgehen gelernt hat und sich dennoch durchzubeißen weiß.

    Auch wenn man immer wieder denkt, dass fremde Kulturen doch so gänzlich anders sind und es anderen doch deutlich schlechter geht als den Menschen in Europa, so zeigt dieser Erzählband doch sehr genau, dass Frauen in vielen Ländern, so auch bei uns noch lange nicht gleichberechtigt sind. Ich habe mich so oft in den Geschichten wiedererkannt, vor allem beim Thema toxische Beziehung.

    Besonders hervorheben möchte ich im Übrigen die tolle Schreibe von Cho Nam-Joo. Das hat etwas sehr poetisches.

    Auch wenn der Kurzgeschichtenband recht schmal ist, so habe ich doch länger für das Lesen gebraucht, einfach weil man die Schilderungen dann auch jeweils erstmal verarbeiten muss.

    Fazit: Wir brauchen definitiv mehr solcher toller Bücher auf den Markt. Bitte unbedingt lesen! Spitzenklasse!

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    yellowdog, 06.10.2022

    Als Buch bewertet

    Geschichten mit Themen, die universell gültig sind

    In Cho Nam-Joos Geschichten geht es vorwiegend um Frauen. Es ist bewundernswert, dass die Autori n dabei viele Altersgruppen berücksichtigt. So ist die Protagonistin der ersten Geschichte um die Achtzig und erlebt das Sterben ihrer Schwester mit. Als Leser ist man dicht bei ihren Gedanken und Emotionen.
    In der letzten Story geht es um eine Schülerin und die Schwierigkeit, in Zeiten von Corona eine Beziehung zu führen.
    Zwischen diesen Eckpunkten befinden sich unterschiedliche Geschichten mit diversen Themen. Erwähnenswert ist die Titelstory, Miss Kim weiß Bescheid, die in die Arbeitswelt führt.
    Cho Nam Joo findet ihre gesellschaftsrelevanten Themen in verschiedenen Bereichen.
    So ist eine Story (Lieber Hyunnam) im Uni-Milieu angesiedelt und es ist die Geschichte einer Trennung wie auch der Emanzipation. Es hat die Form eines Briefes und ist ziemlich treffend gemacht.
    "Große Mädchen" thematisiert Gewalt und Belästigung und zeigt, wie schwierig es ist, damit umzugehen.
    All diese Themen behandelt die Autorin universell. Daher ist dieses Buch auch Lesern zu empfehlen, die sich nicht spezifisch für Südkorea interessieren.

    Obwohl die Geschichten unterschiedlich sind, hat das Buch eine gute Geschlossenheit.

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