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  • 4 Sterne

    Leser100, 26.06.2018

    Tom Hazard hat in seinem seit 400 Jahren andauernden Leben viel erlebt. Er hat nicht nur verschiedene Epochen der Geschichte miterlebt und an den unterschiedlichsten Orten auf der Welt gelebt, sondern er hat auch Menschen geliebt, sie altern und sterben sehen oder sie verlassen müssen ihnen Unannehmlichkeiten oder gar Gefahren zu ersparen. Seine außergewöhnliche Veranlagung der langsamen Alterung ist sowohl Segen als auch Fluch zugleich. Doch er ist auch um einige Erfahrungen reicher geworden. Die große Einsicht am Ende des Romans ist sicher die Aussage, dass man weder in der Vergangenheit leben kann und sich somit von dieser lösen muss, noch dass man weiß was die Zukunft für einen bereit hält und dass damit die einzig wichtige Zeit die Gegenwart ist, die wir genieße und für die wir leben sollten. Und so kann sich auch der Protagonist nach vielen Jahrhunderten endlich wieder auf eine neue Liebe einlassen und eine unvorhergesehene Zukunft einlassen.

    Insgesamt die Geschichte um Tom Hazard sowohl etwas von einem Abenteuerroman als auch etwas von einer Liebesgeschichte mit kleineren Einwürfen philosophischer Gedanken. Ein Roman der sich leicht lesen lässt und zum Träumen einlädt. Kurzweilig und dennoch nicht allzu seicht. Eben ganz das was auch schon das träumerische Cover verspricht.

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  • 4 Sterne

    sandor, 26.06.2018 bei bewertet

    Tom Hazard hat in seinem seit 400 Jahren andauernden Leben viel erlebt. Er hat nicht nur verschiedene Epochen der Geschichte miterlebt und an den unterschiedlichsten Orten auf der Welt gelebt, sondern er hat auch Menschen geliebt, sie altern und sterben sehen oder sie verlassen müssen ihnen Unannehmlichkeiten oder gar Gefahren zu ersparen. Seine außergewöhnliche Veranlagung der langsamen Alterung ist sowohl Segen als auch Fluch zugleich. Doch er ist auch um einige Erfahrungen reicher geworden. Die große Einsicht am Ende des Romans ist sicher die Aussage, dass man weder in der Vergangenheit leben kann und sich somit von dieser lösen muss, noch dass man weiß was die Zukunft für einen bereit hält und dass damit die einzig wichtige Zeit die Gegenwart ist, die wir genieße und für die wir leben sollten. Und so kann sich auch der Protagonist nach vielen Jahrhunderten endlich wieder auf eine neue Liebe einlassen und eine unvorhergesehene Zukunft einlassen.

    Insgesamt die Geschichte um Tom Hazard sowohl etwas von einem Abenteuerroman als auch etwas von einer Liebesgeschichte mit kleineren Einwürfen philosophischer Gedanken. Ein Roman der sich leicht lesen lässt und zum Träumen einlädt. Kurzweilig und dennoch nicht allzu seicht. Eben ganz das was auch schon das träumerische Cover verspricht.

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  • 3 Sterne

    Jenny V., 07.05.2018 bei bewertet

    „Der Schlüssel zum Glück ist nicht, man selbst zu sein, denn was heißt das überhaupt? Jeder Mensch hat so viele Ichs. Nein. Der Schlüssel zum Glück ist, die Lüge zu finden, die am besten zu einem passt.“


    Inhalt


    Tom Hazard hat viele Namen, spielt zahlreiche Rollen und ist immer wieder auf der Flucht vor seinem ganz alltäglichen Leben, denn anders als die normalen Menschen ist er mittlerweile 439 Jahre auf der Erde und sieht jetzt gerade mal wie Anfang vierzig aus. Die Erfahrung hat ihn gelehrt, dass es verdammt schwer ist, sich dauerhaft irgendwo niederzulassen, denn die Menschen werden misstrauisch, wenn man einfach nicht älter wird. Doch er ist nicht allein - ein gewisser Hendrich Pietersen hat eine Gesellschaft gegründet, die sich „Die Albatrosse“ nennt. Mitglied wird derjenige, der von einem anderen eingeladen wird und sich auf die Suche nach weiteren „Zeitlosen“ macht, die irgendwo auf der Erde leben, solange bis sie entdeckt werden. Hendrich verspricht dem zermürbten Tom, der sich derzeit als Geschichtslehrer in London verdingt, seine Tochter Marion zu finden, die das Krankheitsbild ihrer Vaters geerbt hat und demnach in echter Gefahr schwebt – doch den Preis, den Tom zahlt ist kein geringer, aller acht Jahre muss er weiterziehen, einen neuen Auftrag annehmen und sich von sämtlichen Menschen, die ihm etwas bedeuten fernhalten. Als er die warmherzige Französischlehrerin Camille trifft, wird ihm bewusst, dass er zu alt ist, um wieder in eine neue Rolle zu schlüpfen …


    Meinung


    Der britische Bestsellerautor Matt Haig, der mich schon mit seinem Roman „Ich und die Menschen“ überzeugen konnte, hat abermals ein sehr ansprechendes Gedankenkonstrukt erschaffen, welches sich explizit mit der Bedeutsamkeit der verrinnenden Zeit beschäftigt, mit dem verlangsamten Lauf des Lebens und einer Krankheit, die fast an Unsterblichkeit erinnert. So oder zumindest ähnlich könnte es sein, wenn man selbst 700 Jahre leben würde und genau diese Frage wirft diese unterhaltsame Geschichte auf. Wäre es wirklich so erstrebenswert sich dem ewigen Leben anzunähern? Oder würde man das Menschsein nicht einfach in die Dauerschleife legen und keinerlei Wertsteigerung mehr erleben.


    Die Geschichte selbst fliegt nur so durch die Jahrhunderte, denn in klar umrissenen Kapiteln erfährt der Leser etwas über die Hexenverfolgung, über das Theater des William Shakespeare und das harte Leben als Seefahrer auf dem Höhepunkt der Piraterie – Tom war nämlich immer dabei, als Zeitzeuge sozusagen. Wechselnd erzählt zwischen damals und heute, nähert man sich dem leicht desillusionierten, melancholischen Helden an, der schon öfter den Wunsch verspürte, seinem Leben ein unnatürliches Ende zu setzen. Doch mit Eintritt in die Gesellschaft der „Albatrosse“ bekommt sein Dasein erstmals eine neue Dimension und diese Aufgabe hält ihn zumindest bei der Stange.


    Schade finde ich nur, dass der Plot sehr oberflächlich ausgearbeitet wurde, weniger die wichtigen Fragen stehen im Zentrum, sondern eher die Akzeptanz einer Unmöglichkeit. Der Text bleibt weitgehend locker, die Sprache sehr modern, was nicht immer zum historischen Hintergrund passt und mich eher an eine zeitgenössische Erzählung mit fantastischen Elementen erinnert. Mein Anspruch an die Geschichte war auch ein anderer, habe ich mir doch erhofft, zu erfahren, was wirklich wichtig ist, welche Möglichkeiten in der Vorstellung an sich liegen und wo genau sich die Schnittstellen zwischen der Endlichkeit und der Unsterblichkeit befinden – selbst wenn es nur ein imaginärer Ansatz hätte werden können – gefunden habe ich ihn hier leider nicht.


    Fazit


    Ich vergebe durchschnittliche 3 Lesesterne für einen sehr lockeren, unterhaltsamen Roman. Man findet hier eine inspirierende Geschichte mit hinreichend interessanter Handlung und gut dargestellten Figuren. Dieses Buch ist auch schon für jüngere Leser geeignet, weil es die Phantasie anregt, ohne vorgefertigte Denkweisen zu präsentieren. Für ein kurzes, abenteuerliches Lesevergnügen ist es bestens geeignet, nur die Bedeutsamkeit, die Intensität des Gelesenen hat mir gefehlt und lässt das Buch auch schnell wieder in Vergessenheit geraten. Für eine Verfilmung jedoch würde ich mich aussprechen, dieser Stoff ist geradezu ideal für die Kinoleinwand.

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  • 3 Sterne

    Jenny V., 07.05.2018

    „Der Schlüssel zum Glück ist nicht, man selbst zu sein, denn was heißt das überhaupt? Jeder Mensch hat so viele Ichs. Nein. Der Schlüssel zum Glück ist, die Lüge zu finden, die am besten zu einem passt.“


    Inhalt


    Tom Hazard hat viele Namen, spielt zahlreiche Rollen und ist immer wieder auf der Flucht vor seinem ganz alltäglichen Leben, denn anders als die normalen Menschen ist er mittlerweile 439 Jahre auf der Erde und sieht jetzt gerade mal wie Anfang vierzig aus. Die Erfahrung hat ihn gelehrt, dass es verdammt schwer ist, sich dauerhaft irgendwo niederzulassen, denn die Menschen werden misstrauisch, wenn man einfach nicht älter wird. Doch er ist nicht allein - ein gewisser Hendrich Pietersen hat eine Gesellschaft gegründet, die sich „Die Albatrosse“ nennt. Mitglied wird derjenige, der von einem anderen eingeladen wird und sich auf die Suche nach weiteren „Zeitlosen“ macht, die irgendwo auf der Erde leben, solange bis sie entdeckt werden. Hendrich verspricht dem zermürbten Tom, der sich derzeit als Geschichtslehrer in London verdingt, seine Tochter Marion zu finden, die das Krankheitsbild ihrer Vaters geerbt hat und demnach in echter Gefahr schwebt – doch den Preis, den Tom zahlt ist kein geringer, aller acht Jahre muss er weiterziehen, einen neuen Auftrag annehmen und sich von sämtlichen Menschen, die ihm etwas bedeuten fernhalten. Als er die warmherzige Französischlehrerin Camille trifft, wird ihm bewusst, dass er zu alt ist, um wieder in eine neue Rolle zu schlüpfen …


    Meinung


    Der britische Bestsellerautor Matt Haig, der mich schon mit seinem Roman „Ich und die Menschen“ überzeugen konnte, hat abermals ein sehr ansprechendes Gedankenkonstrukt erschaffen, welches sich explizit mit der Bedeutsamkeit der verrinnenden Zeit beschäftigt, mit dem verlangsamten Lauf des Lebens und einer Krankheit, die fast an Unsterblichkeit erinnert. So oder zumindest ähnlich könnte es sein, wenn man selbst 700 Jahre leben würde und genau diese Frage wirft diese unterhaltsame Geschichte auf. Wäre es wirklich so erstrebenswert sich dem ewigen Leben anzunähern? Oder würde man das Menschsein nicht einfach in die Dauerschleife legen und keinerlei Wertsteigerung mehr erleben.


    Die Geschichte selbst fliegt nur so durch die Jahrhunderte, denn in klar umrissenen Kapiteln erfährt der Leser etwas über die Hexenverfolgung, über das Theater des William Shakespeare und das harte Leben als Seefahrer auf dem Höhepunkt der Piraterie – Tom war nämlich immer dabei, als Zeitzeuge sozusagen. Wechselnd erzählt zwischen damals und heute, nähert man sich dem leicht desillusionierten, melancholischen Helden an, der schon öfter den Wunsch verspürte, seinem Leben ein unnatürliches Ende zu setzen. Doch mit Eintritt in die Gesellschaft der „Albatrosse“ bekommt sein Dasein erstmals eine neue Dimension und diese Aufgabe hält ihn zumindest bei der Stange.


    Schade finde ich nur, dass der Plot sehr oberflächlich ausgearbeitet wurde, weniger die wichtigen Fragen stehen im Zentrum, sondern eher die Akzeptanz einer Unmöglichkeit. Der Text bleibt weitgehend locker, die Sprache sehr modern, was nicht immer zum historischen Hintergrund passt und mich eher an eine zeitgenössische Erzählung mit fantastischen Elementen erinnert. Mein Anspruch an die Geschichte war auch ein anderer, habe ich mir doch erhofft, zu erfahren, was wirklich wichtig ist, welche Möglichkeiten in der Vorstellung an sich liegen und wo genau sich die Schnittstellen zwischen der Endlichkeit und der Unsterblichkeit befinden – selbst wenn es nur ein imaginärer Ansatz hätte werden können – gefunden habe ich ihn hier leider nicht.


    Fazit


    Ich vergebe durchschnittliche 3 Lesesterne für einen sehr lockeren, unterhaltsamen Roman. Man findet hier eine inspirierende Geschichte mit hinreichend interessanter Handlung und gut dargestellten Figuren. Dieses Buch ist auch schon für jüngere Leser geeignet, weil es die Phantasie anregt, ohne vorgefertigte Denkweisen zu präsentieren. Für ein kurzes, abenteuerliches Lesevergnügen ist es bestens geeignet, nur die Bedeutsamkeit, die Intensität des Gelesenen hat mir gefehlt und lässt das Buch auch schnell wieder in Vergessenheit geraten. Für eine Verfilmung jedoch würde ich mich aussprechen, dieser Stoff ist geradezu ideal für die Kinoleinwand.

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  • 4 Sterne

    Simone L., 20.04.2018 bei bewertet

    Der Autor nimmt den Leser mit auf eine Zeitreise, die sehr weit in die Vergangenheit reicht. Protagonist Tom wurde nämlich im Jahr 1581 geboren. Seine Geschichte erzählt Matt Haig im stetigen Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit. Alle acht Jahre muss Tom seine Identität wechseln, sonst wird es zu gefährlich für ihn. Sehr plausibel erklärt der Autor die Hintergründe des hohen Alters von Tom, aber auch warum es mit der Zeit für ihn so gefährlich wird, wenn er an einem Ort bleiben würde. Außerdem fand ich es interessant, etwas über die Kindheit von Tom zu erfahren. Roter Faden des Buches ist Toms Hoffnung, seine Tochter Marion zu finden. Das Buch ist interessant und auch etwas spannend. Aber die Spannung ist nicht wie bei einem Krimi, sondern eher wissen zu wollen, wie das Buch endet. Die Kapitel sind sehr kurz gehalten, so dass die Zeitwechsel sehr häufig sind. Das hat mich etwas beim lesen gestört. Gerade wenn man in eine Epoche eingetaucht war, wurde man im nächsten Kapitel wieder rausgerissen und in ein anderes Jahrhundert katapultiert. Das störte den Lesefluss etwas. Ansonsten fand ich das Buch ganz nett geschrieben, es war unterhaltsam in eine andere Welt einzutauchen und vom Thema her mal was anderes.

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  • 4 Sterne

    Simone L., 20.04.2018

    Der Autor nimmt den Leser mit auf eine Zeitreise, die sehr weit in die Vergangenheit reicht. Protagonist Tom wurde nämlich im Jahr 1581 geboren. Seine Geschichte erzählt Matt Haig im stetigen Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit. Alle acht Jahre muss Tom seine Identität wechseln, sonst wird es zu gefährlich für ihn. Sehr plausibel erklärt der Autor die Hintergründe des hohen Alters von Tom, aber auch warum es mit der Zeit für ihn so gefährlich wird, wenn er an einem Ort bleiben würde. Außerdem fand ich es interessant, etwas über die Kindheit von Tom zu erfahren. Roter Faden des Buches ist Toms Hoffnung, seine Tochter Marion zu finden. Das Buch ist interessant und auch etwas spannend. Aber die Spannung ist nicht wie bei einem Krimi, sondern eher wissen zu wollen, wie das Buch endet. Die Kapitel sind sehr kurz gehalten, so dass die Zeitwechsel sehr häufig sind. Das hat mich etwas beim lesen gestört. Gerade wenn man in eine Epoche eingetaucht war, wurde man im nächsten Kapitel wieder rausgerissen und in ein anderes Jahrhundert katapultiert. Das störte den Lesefluss etwas. Ansonsten fand ich das Buch ganz nett geschrieben, es war unterhaltsam in eine andere Welt einzutauchen und vom Thema her mal was anderes.

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  • 3 Sterne

    jewi, 22.04.2018

    Ich liebe Zeitreise Romane und auch wenn es sich bei „Wie man die Zeit anhält“ von Matt Haig strenggenommen nicht um einen Zeitreiseroman handelt, weil der Protagonist Tom Hazard „nur“ sehr langsam altert – er somit nach 439 Jahren immer noch wie 39 aussieht – und die Zukunft nicht kennt, würde ich das Buch trotzdem zumindest ansatzweise zu diesem Genre zuordnen.

    Wie auch in vielen anderen Zeitreiseromanen ist ein großer Aspekt die Liebe: In „Die Frau des Zeitreisenden“ von Audrey Niffenegger und in „Der Anschlag“ von Stephen King wurde dieser Aspekt grandios umgesetzt. In „Wie man die Zeit anhält“ ist es Matt Haig meiner Meinung nach nicht so gekonnt gelungen.

    Tom ist im Jahr 1599 18 Jahre alt, sieht aber aus wie 14. Nachdem er auf sehr brutale Weise seine Mutter verliert, findet er in Rose die Liebe seines Lebens und bei ihr ein neues zuhause. Während Rose jedoch „normalsterblich“ – im Buch „Eintagsfliege“ genannt – ist, überlebt Tom – ein „Alba“, wie „Albatrosse“, wie sich die Gesellschaft der Langlebigen untereinander nennt – sie um viele Jahrhunderte.

    Ich kann mir vorstellen, dass viele Leser es romantisch finden, dass Tom nach Jahrhunderten der Qual in denen er seiner ersten Liebe Rose hinterhertrauert, in Camille eine zweite große Liebe findet.

    "Dann verstummt ihr Lachen. Ich will sie küssen. Aber ich weiß nicht, wie ich es anfangen soll. Ich bin seit 400 Jahren Single und habe keine Ahnung von den Regeln." (S. 288)

    Ich finde aber die Art, wie Haig dies umgesetzt hat ziemlich plump und vorhersehbar:

    "’Die erste Regel lautet, du darfst nicht lieben’, sagte er. ‚Es gibt noch andere Regeln, aber das ist die wichtigste. Du darfst dich niemals verlieben. Niemals lieben. Niemals von der Liebe träumen. – Solange Sie sich daran halten, kommen Sie durch’" (S. 11)

    Außer einem leidenden und sich nach der Liebe sehnenden Tom passiert innerhalb des Ganzen Buches nicht viel. Die gesamte Geschichte plätschert über die gesamten 384 Seiten nur so dahin und für mich fühlten sich die 400 Seiten wie ein 800 Seiten Wälzer an.

    Tom leidet, Tom vermisst Rose. Von den anderen „Albas“ erfährt man nur ansatzweise etwas und auch Tom blieb mir im ganzen Buch sehr fremd. Außer von seiner Einsamkeit und dass er mehrere Musikinstrumente gelernt hat, erfährt man überraschend wenig von ihm.

    Dann lernt er Camille kennen, will sich aber an den oben genannten Leitsatz halten, schafft es aber nicht. Puh.

    Auch sprachlich konnte mich Matt Haig nicht überzeugen. Er ist kein Wortakrobat, abgesehen von einigen philosophisch angehauchten Sätzen, die aber ihre Kraft durch die sehr seichte Geschichte verlieren.

    Neben all der bisher geäußerten Kritik gibt es einige Aspekte, die mir am Buch gefallen haben. Durch Toms Vergangenheit ist er der ideale Geschichtslehrer und schafft es auch, einige Schüler für Geschichte zu begeistern. Auch die (nicht neue) Erkenntnis, dass „sich das einundzwanzigste Jahrhundert langsam zu einer schlechten Coverversion des zwanzigsten Jahrhunderts entwickelt“ (S. 374) fand ich sehr treffend formuliert, hätte aber innerhalb der gesamten Geschichte deutlicher rausgearbeitet werden können.

    Die eigentliche Kernaussage des Buches: Nicht in Angst zu leben sondern, das „Jetzt“ zu genießen, also nach dem barocken Leitspruch „Carpe Diem“ zu leben hat mir sehr zugesagt.

    ***Fazit***

    „Wie man die Zeit anhält“ ist kein schlechtes Buch. Der Grundgedanke – Mensch altert nur sehr langsam und lebt Jahrhundertelang – ist durchaus spannend. Der Autor hat jedoch das Potential dieser Geschichte nicht komplett ausgeschöpft, sodass Kernaussage und Protagonisten nur sehr blass daherkommen.

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  • 3 Sterne

    Nicole Katharina, 07.07.2018

    Meine Meinung zum Buch:

    Wie man die Zeit anhält

    Inhalt in meinen Worten:

    Stell dir vor, für jedes Lebensjahr was normale Menschen verbringen dürfen, wirst du erst in 15 Menschenjahren ein Jahr älter.

    So geht es Tom. Er bekommt dadurch eine ganze Menge des Weltgeschehens mit und als er auch noch das oberste Gesetz bricht, sich verliebt und ein Kind dabei entsteht, muss er fliehen, denn er will seine Familie schützen, doch ist Flucht wirklich ein Schutz?

    Als er sich einem Mann anschließen muss, wo er denkt, er meint es gut mit ihm und schenkt ihm jedes siebtes Jahr ein neues Sein, muss er entdecken, nicht alles ist so, wie es gewünscht ist.

    Lasst ihr euch auf die Geschichte ein, und folgt Tom durch die Zeiten?



    Wie ich das gelesene empfand:

    Der Einstieg war gar nicht so leicht für mich, irgendwie war es poetischer geschrieben, als ich ahnte, und dann musste ich mich auch noch durch verschiedene Orte und Epochen entlang hangeln, war gar nicht so einfach, denn ein Kapitel in der jetzigen Zeit und dann ein Kapitel in der Vergangenheit, ergibt eine Geschichte die man so vielleicht nicht erwartet.

    Ich muss gestehen bis zum Ende des Buches hin, war nur eine Suche im Mittelpunkt, selbst diese Suche wurde erst ab der zweiten Hälfte klar, davor erzählte Tom von seinem Leben.

    Am Ende kommt ein Bruch in die Geschichte, mit der ich so nicht rechnete und irgendwie auch nicht ganz passend empfand, wenn ich das aber näher ausbauen würde, würde ich Spoilern.


    Schreibstil:

    Das Buch ist in der ICH Sprache gehalten, einerseits in der Gegenwart andererseits in der Vergangenheit.

    Dabei gibt es einfache Sätze und dennoch schwer genug, so das ich nicht immer dahinter gekommen bin, was gerade gesagt wird, denn ich suchte auch zwischen den Zeilen nach der Botschaft.



    Spannung:

    Das Buch ist nicht so spannend, wie ich es in einem Roman erwarte, die Epochen wurden nicht so ausgebaut, das ich das Gefühl hatte in der Zeit zu stecken, sondern es waren Randnotizen, die mehr hätten bieten können.

    Dafür trumpft die Geschichte mit Anekdoten, Gefühlen, Hoffnungen und vom Verlust. Das Hauptthema Angst ist auch ein sehr zentrale Sache, die auch dazu beiträgt, das es etwas spannender wird.

    Die Geschichte ist eine Lebensgeschichte, nur mit dem Unterschied, das es eine fiktive Geschichte eines Menschen ist, der mehr als 400 Jahre alt ist.



    Charaktere:

    Neben Tom ist seine Tochter und seine erste Liebe eine sehr wichtige Charaktere Stärke. Ich fand nur die Verwandlung von der Tochter irgendwie merkwürdig und speziell.

    Tom selbst kann man gut greifen, weil der wirklich am besten ausgearbeitet ist und man dadurch das Gefühl hatte, wirklich mit und durch seine Augen die Geschichte zu entdecken.


    Ähnliche Geschichten:

    Ich musste bei diesem Buch einerseits an die Geschichte von Immer Adeline denken, so wie an die Frau des Zeitreisenden.



    Empfehlung:

    Für mich ist diese Art von Geschichte etwas frisches und eine neue Idee, wenn auch Ähnlichkeiten zu ähnlichen Geschichten vorhanden sind, so sind es doch andere.

    Ich denke das es KEIN Jugendbuch ist, dazu ist die Geschichte zu verschachtelt, als Roman und vor allem als Liebesroman, fehlte mir leider ein klein wenig etwas.

    Letztlich hat mir die Geschichte aber gut gefallen und ich fühlte mich gut unterhalten, aber das gewisse Extra fehlte mir.


    Bewertung:

    Ich möchte der Geschichte von Tom gerne nur drei Sterne geben. Weil ich mich einerseits zwar unterhalten fühlte, aber irgendwie das Gefühl hatte, was kommt jetzt, was fehlt jetzt, und was ist der Sinn des Buches, und der ist mir leider nicht ganz klar gewesen ist.

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  • 4 Sterne

    Mathias L., 15.07.2018

    Viele Menschen wünschen sich heute aber auch früher in der Zeit reisen zu können ohne dabei zu altern. Allerdings ist immer ungewiss, was einen erwartet, wenn man in die Zukunft reist. So geht es auch Tom Hazard im vorliegenden Roman „Wie man die Zeit anhält“, in welchem er über Jahrhunderte reist und trotzdem erst 39 Jahre alt bleibt.

    Während Tom im 16. Jahrhundert lebt und mit 18 auf sehr ominöse Weise seine Mutter verliert, verliebt er sich in Rose und fühlt sich bei ihr sofort wie zu hause geborgen. Im Gegensatz zu Tom, der zu den Langlebigen, den sogenannten Albatrossen gehört, ist Rose eine Normalsterbliche oder auch die sogenannte Eintagsfliege. Als Tom dann seine Zeitreise durchgeführt hat und trotzdem noch seiner großen Liebe Rose hinterher trauert, findet er in der neuen Zeit seine neue Liebe Camille.

    Für mich persönlich ist dieses Buch jetzt nicht gerade der große Lesehit.

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  • 3 Sterne

    Lena, 09.05.2018

    Tom ist am 3. März 1581 in Frankreich geboren und sieht in der Gegenwart immer noch aus wie 40 Jahre. Er hat die seltene Veranlagung sehr langsam zu altern, wird ungefähr nur alle 15 Jahre körperlich um ein Jahr älter und hat mit einer Lebenserwartung von 950 Jahren zu rechnen.
    Er hat über die Jahrhunderte viel erlebt, konnte jedoch nirgendwo sesshaft werden, musste immer wieder eine neue Identität annehmen und umziehen, um kein Misstrauen vorzurufen. Inzwischen ist er 439 Jahre alt und lebensmüde. Er erträgt die Einsamkeit nicht mehr und denkt immer wieder an seine große Liebe Rose zurück, die er mit 18 Jahren kennenlernte und mit der er sogar ein gemeinsames Kind zeugte, bevor er gezwungen war, seine kleine Familie aufgrund der Anfeindungen zur Zeit der Hexenverfolgung zu verlassen.
    Gerade hat er wieder eine neue Identität annehmen müssen und arbeitet nun als Geschichtslehrer in London, wo er sich in seine Kollegin Camille verliebt, die ihn zu kennen glaubt.

    Auch wenn viele Menschen den Traum von einem ewigen Leben haben, wird das Schicksal von Tom in diesem Roman eher als Fluch, denn als Segen dargestellt. Man begleitet Tom durch die Jahrhunderte, begegnet mit ihm zusammen William Shakespeare, Scott Fitzgerald, Charlie Chaplin und Josephine Baker. Es ist ein einsames Leben, das er führt, da er sich nicht verlieben darf. Jede Beziehung, in der seine Partnerin viel schneller altert als er, würde Misstrauen hervorrufen, was Tom bereits in seiner Beziehung zu Rose und schon zuvor in Bezug auf seine Mutter erleben musste. Die Menschen können sich das Phänomen nicht erklären und werfen ihm bzw. Rose oder seiner Mutter Hexerei vor.

    Toms Geschichte wird abwechselnd in der Gegenwart und der Vergangenheit erzählt, wobei die Rückblenden nicht chronologisch erfolgen. Die Kapitel sind recht kurz, so dass man sich nicht wirklich in der Geschichte verlieren kann. Mir erfolgten die Wechsel in den Zeiten zu schnell und mir fehlte ein Gefühl für das Leben in der Vergangenheit. Die Begegnungen mit historisch bekannten Personen reichten mir nicht aus, um mich wirklich im 17., 18., oder 19. Jahrhundert einzufinden.
    In der Gegenwart wurde Toms Tätigkeit als Lehrer, seine Einsamkeit und seine Sehnsucht nach seiner Tochter Marion sowie seine Anziehung zu Camille in den Vordergrund gerückt. Ich konnte jedoch nicht wirklich nachvollziehen, warum Tom nach all den Jahrhunderten zuvor es plötzlich wagt, Gefühle zuzulassen und warum er immer noch so fest daran glaubte, seine Tochter zu finden. Auch sein Sinneswandel in Bezug auf seine Veranlagung war mir so nicht erklärlich.
    Auch wenn man "Wie man die Zeit anhält" als Denkanstoß betrachtet, um sich mit den Grenzen von Raum und Zeit zu beschäftigen, hat mir trotzdem am Ende ein Erklärungsansatz für Toms Veranlagung gefehlt. Gerade im 21. Jahrhundert, in dem Tom inzwischen angekommen war, hätte man einen Gendefekt o.ä. als Lösung des Rätsels heranziehen können. So ging es vielmehr um die Erkenntnis, dass Menschen Gefühle nicht kontrollieren können und dass ein Leben ohne Liebe sinnlos ist.

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  • 3 Sterne

    Astrid, 04.07.2018

    Wer hat es sich nicht schon mal vorgestellt: Wie wäre es, wenn ich nicht älter werden müsste? Was könnte ich dann noch alles tun? Klingt wie ein Traum, den man schon immer einmal hatte – Zeit haben für all das, was man vorhat. Alles erleben, Länder bereisen, Sprachen lernen, Kulturen kennenlernen. Was für manchen eine schöne Vorstellung ist für Tom Hazard ein Fluch. Er ist 400 Jahre alt, gleicht optisch aber einem Vierzigjährigen. Was nach Leichtigkeit und Freisein klingt, ist jedoch ein Balanceakt – alle acht Jahre nimmt er eine neue Identität an und schwört allen Beziehungen ab. Das macht vor allem einsam, aber dann – wie soll es anders sein – lernt er Camille kennen und alle Grundsätze scheinen nicht mehr zu existieren.
    Unsterblichkeit – kein neues Thema, sondern schon reichlich durch die Literatur gereicht und trotzdem hat es Matt Haig für seinen neuen Roman gewählt. Leider hat er es sich damit nicht leicht gemacht. Zwar muss ein Autor nicht mit jedem Buch das Rad neu erfinden, doch neue Ansätze sind immer gern gesehen, doch leider in „Wie man die Zeit anhält“ rar gesät. Sicherlich, Matt Haig kann schreiben – immerhin ist dies nicht sein Debütroman, aber gerade in diesem Fall und bei seinen vorangegangen Werken kann man die Messlatte ruhig etwas höher schrauben.
    Zeitgleich war die Marketingabteilung fleißig unterwegs und hat die Social Media Welt mit Vorabexemplaren versorgt. Die Kanäle, sei es bei instagram und Twitter, waren voll von seinem Buch. Auch das steigert und steigert Erwartungen, die dann auch erfüllt werden wollen – in diesem Fall aber leider nicht wurden.
    Tom Hazard, unser Unsterblicher, bleibt zu blass in seiner Beschreibung, sein Charakter kriegt keine Tiefe. Camille, sein Grund für seine Nachlässigkeiten und Grenzüberschreitungen ist höchstens eine kleine Randnotiz, die keineswegs das wiederspiegelt, was Tom so fühlen mag, um all die aufgestellten Regeln zu brechen. Auch die Geschichte ist zu fad, wobei die Ansätze stimmen. Haig wählt zwei Erzählstränge – zum Einen die Gegenwart, in der es um die aktuelle Lage geht, das Kennenlernen mit Camille und der Misere, in der Tom nach all den Jahren steckt, zum Anderen die Vergangenheit, die dem Leser den Protagonisten näher bringen soll. Das tut es, wenn auch nicht genug. Die Geschichte um seine erste große Liebe ist die einzig gefüllte, wahrlich gut beschriebene Episode des ganzen Buches. Hier gibt es Tiefgang, Gefühle und eine nachvollziehbare Geschichte. Camille, der Streit mit der Organisation – alles wirkt lieblos drangeheftet.
    Daher bleibt „Wie man die Zeit anhält“ für mich eins der schwächeren Bücher von Matt Haig. Leider nicht wie gewohnt. Wer also leichte, oberflächliche Lektüre möchte und auf Tiefgang verzichten kann, der findet mit diesem Buch eines, das man in kürzester Zeit lesen kann.

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  • 4 Sterne

    josefine r., 22.07.2018

    der Autor schafft es mit seinem Buch " Wie man die Zeit anhält" den Leser dazu zu bringen, sein eigenes Leben zu überdenken. Denn wenn du lange lebst, was macht es zu einem guten Leben.
    Tom Hazard ist um die 400 Jahre alt, sieht aber nicht älter aus als 35. Seine große Liebe hat er schon vor Jahrhunderten verloren und nun begibt er sich auf die Suche nach seiner Tochter. Das er ein Geschichtslehrer ist, ist sowohl ironisch, als auch ein bisschen meta, denn immerhin unterrichtet er ja auch ein bisschen den Leser in seiner persönlichen Geschichte. Und sind wir mal ehrlich wer kann historische Ereignisse besser erklären, als ein Mensch, der sie wirklich gelebt hat?
    Ich fand das Buch sehr angenehm zu lesen und auch der Inhalt ist herzerwärmend.

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  • 4 Sterne

    KiMi, 10.06.2018

    Der Grundgedanke dieses Buches hat mich von Anfang an begeistert, daher musste ich es unbedingt lesen. Die Idee finde ich auch jetzt nach dem Lesen noch hervorragend aber ich glaube das daraus noch wesentlich mehr zu machen gewesen wäre. Die Story um Tom Hazard und sein Leben ist gut beschrieben und man kann an vielen Stellen die Problematiken des "ewigen Lebens" sehr gut nachvollziehen. Jedoch finde ich die Zeitsprünge manchmal etwas schwer verständlich, da diese nicht chronologisch sind und man etwas braucht, um zu realisieren zu welcher Zeit es grade worum geht. Alles in Allem finde ich die Story und auch den Grundgedanken dahinter sehr unterhaltsam und interessant denke aber, dass noch eine Menge Luft nach oben ist!

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  • 3 Sterne

    Marianna T., 08.07.2018 bei bewertet

    aktualisiert am 09.07.2018

    Unter den Albatrossen

    Der auch in Deutschland bekannte Schriftsteller Matt Haig hat in seinem neuen Roman „Zeit“ philosophisch aufgegriffen. Die fiktive Geschichte um den „Albatros“ Tom Hazard entwickelt sich zu einem Thriller. Anders als Menschen altern Albatrosse viel langsamer und werden deswegen Hunderte von Jahren alt. So auch Tom, der Anfeindungen und Todesdrohungen durch die normal sterblichen Menschen („Eintagsfliegen“) ausgesetzt ist. Geboren im Jahr 1581, erlebt er mehrere Jahrhunderte, später geschützt durch die Organisation der Albatrosse. Um die Albatrosse zu schützen, muss das Geheimnis bewahrt werden – die oberste Regel ist es sich nicht auf Normalsterbliche einzulassen. Denn dann sind alle in Gefahr.

    Dieser spannende Roman beschäftigt sich mit der Zerrissenheit, der großen Sehnsucht nach einem Lebenssinn und dem Bedürfnis zu „Sein“. Die Geschichte ist durchgehend dramatisch, eine schwere Lektüre. Tom hat ein hartes Los, flieht sein ganzes Leben lang und selbst dann holt ihn der „Erinnerungsschmerz“ immer wieder ein. Immerhin ist selbst sein Gehirn (obwohl er ein Albatros ist) nicht dafür gemacht die Erfahrungen und Erlebnisse mit allen Gefühlen aus Hunderten von Jahren zu verarbeiten. Der Autor erfasst die Gefühle und Gedanken der Hauptfigur einfühlsam. Dies alles kann den Lesenden deswegen sehr nahegehen, beängstigend und erschütternd wirken.

    Die Geschichte ist neben der Schwere ebenso faszinierend und begeisternd. Matt Haig hat mit viel Fantasie geschichtliche Ereignisse in England und der Welt vom Mittelalter an in der Person des Tom Hazard vereint. Die Begeisterung für Geschichte und die Geschichte an sich wird spürbar und rückt näher – immerhin hat Tom dies alles erlebt. Der Autor bedient sich vieler Zeitsprünge und Ortswechsel, die teilweise schnell aufeinander folgen. So ist es schwer der Geschichte zu folgen.

    Die hohe Intensität verbunden mit der hohen Informationsdichte macht das Buch ab der Hälfte schwer lesbar. Es wirkt langatmig und taucht zu sehr in Toms Seelenschmerz ab. Es kann helfen Teile zu überspringen, um Abstand zu gewinnen. Und am Ende geht es schließlich um Verrat und Verschwörung, es gibt Tote. Bei aller Heftigkeit und Absurdität ist die Geschichte doch logisch erzählt. Das Ganze wird dann noch rund.

    Eine in sich schlüssige, anschauliche Fiktion: Drama und Thriller in Einem. Sehr intensiv und mit viel Seelenschmerz.

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  • 3 Sterne

    Archer N., 05.05.2018 bei bewertet

    Thomas Hazard ist ein außergewöhnlicher Mann. Nicht, dass er im ersten Moment groß beeindrucken würde, aber er hat eine Gabe - oder ist es ein Fluch? Er altert so langsam, dass er jetzt - im Alter von 439 Jahren - eher wie ein Vierzigjähriger aussieht. Er hat Hexenprozesse erlebt, William Shakespeare kennengelernt, ist mit Captain Cook auf Reisen gegangen. Seinetwegen ist seine Mutter als Hexe getötet worden und die einzige Liebe, die er je zugelassen hat, endete tragisch. Dann fand ihn die Gesellschaft der Albas, Leute, die sind wie er. Ihr Anführer unterstützt ihn und verlangt dafür drei Sachen: 1. Niemals (mehr) verlieben, 2. Alle acht Jahre umziehen und die Identität wechseln, 3. ihresgleichen aufsuchen und in die Gesellschaft holen. Es kommt, wie es kommen muss: Tom verliebt sich wieder und stellt alles in Frage.

    Einerseits war es schon eine interessante Grundidee. Jemand, der so viele Leben und Zeiten erlebt hat, kann sicher aus einem reichen Erfahrungsschatz greifen. Und einige der historischen Berichte waren auch gut erzählt. Doch irgendwie blieb alles recht banal und jedes Mal lief es darauf hinaus, dass Tom Kopfschmerzen hat und er scheußlich deprimiert ist. Auch irgendwo verständlich, aber auf Dauer nicht sehr spannend. Ebenso wenig spannend war der Schluss der Geschichte, bei der man nicht das Gefühl hatte, der Autor hätte sich groß Gedanken gemacht, eher, dass er nicht wusste, wie er die Sache lösen sollte. Als ob der Anführer der Albas selbst die Drecksarbeit erledigen würde. Überhaupt war die Alba-Gesellschaft in meinen Augen nicht gut durchdacht, weder gab es Informationen darüber, wie sie sich überhaupt halten konnte noch wie sie an all ihre Daten kamen. Und puff, alle Probleme, die vorher existierten, wurden mit Glückskekssprüchen aus der Welt geschafft. Glückskekssprüche gibt es allgemein zuhauf in diesem Buch, wer auf so was steht, dem wird es sehr gefallen.

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  • 3 Sterne

    H. N., 05.05.2018

    Thomas Hazard ist ein außergewöhnlicher Mann. Nicht, dass er im ersten Moment groß beeindrucken würde, aber er hat eine Gabe - oder ist es ein Fluch? Er altert so langsam, dass er jetzt - im Alter von 439 Jahren - eher wie ein Vierzigjähriger aussieht. Er hat Hexenprozesse erlebt, William Shakespeare kennengelernt, ist mit Captain Cook auf Reisen gegangen. Seinetwegen ist seine Mutter als Hexe getötet worden und die einzige Liebe, die er je zugelassen hat, endete tragisch. Dann fand ihn die Gesellschaft der Albas, Leute, die sind wie er. Ihr Anführer unterstützt ihn und verlangt dafür drei Sachen: 1. Niemals (mehr) verlieben, 2. Alle acht Jahre umziehen und die Identität wechseln, 3. ihresgleichen aufsuchen und in die Gesellschaft holen. Es kommt, wie es kommen muss: Tom verliebt sich wieder und stellt alles in Frage.

    Einerseits war es schon eine interessante Grundidee. Jemand, der so viele Leben und Zeiten erlebt hat, kann sicher aus einem reichen Erfahrungsschatz greifen. Und einige der historischen Berichte waren auch gut erzählt. Doch irgendwie blieb alles recht banal und jedes Mal lief es darauf hinaus, dass Tom Kopfschmerzen hat und er scheußlich deprimiert ist. Auch irgendwo verständlich, aber auf Dauer nicht sehr spannend. Ebenso wenig spannend war der Schluss der Geschichte, bei der man nicht das Gefühl hatte, der Autor hätte sich groß Gedanken gemacht, eher, dass er nicht wusste, wie er die Sache lösen sollte. Als ob der Anführer der Albas selbst die Drecksarbeit erledigen würde. Überhaupt war die Alba-Gesellschaft in meinen Augen nicht gut durchdacht, weder gab es Informationen darüber, wie sie sich überhaupt halten konnte noch wie sie an all ihre Daten kamen. Und puff, alle Probleme, die vorher existierten, wurden mit Glückskekssprüchen aus der Welt geschafft. Glückskekssprüche gibt es allgemein zuhauf in diesem Buch, wer auf so was steht, dem wird es sehr gefallen.

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  • 3 Sterne

    gagamaus, 23.05.2018 bei bewertet

    Tom Hazard gehört zu den UNSTERBLICHEN. Eine Gruppe Menschen, die Jahrhunderte leben und sich zusammengeschlossen haben, um vor der Gesellschaft zu verbergen, dass sie so viel länger leben als der Rest der Menschheit.

    Tom ist des Lebens fast überdrüssig geworden. Seine große Liebe Rose hat er schon vor Jahrhunderten verloren. Der neue Job als Geschichtslehrer macht ihm keinen besonderen Spaß. Das Leben hat den Reiz verloren, da er immer wieder mehr verliert und aufgeben muss, als dass er zurückbekommt. Auch die Ziele der anderen Unsterblichen werden ihm zunehmend fremd. Er fühlt sich alleine.
    Große Teile der Geschichte sind Toms Erlebnisse im Laufe der vielen Jahre. Er trifft einige prominente Zeitgenossen, erlebt politische und gesellschaftliche Umbrüche. Er liebt und erleidet Verluste.

    Tatsächlich hatte ich mir etwas mehr Spannung erhofft. Der Autor verliert sich etwas in seinen ruhigen Erzählungen und kleinen Anekdoten. Mir ist dabei durchaus bewusst gewesen, dass Matt Haig den Blick auf die wichtigen Dinge des Lebens lenken will. Trotzdem musste ich mich streckenweise durch das Buch kämpfen, da es mich nicht wirklich fesselte.

    Meine Erwartungen waren wohl etwas hochgegriffen und wurden deshalb nicht erfüllt. Vielleicht war es einfach nicht das richtige Buch zur richtigen Zeit.

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  • 3 Sterne

    Kaffeeelse, 13.07.2018

    Ein Mensch, der nicht wie andere altert, sondern eine viel größere Lebensspanne hat, mehrere Jahrhunderte, der zusehen muss, wie seine Umwelt altert und stirbt. Es wird die Geschichte von Tom erzählt, sein Leben in den verschiedenen Jahrhunderten, sein Leiden in dieser Zeit, sein Versuch, mit dieser Veranlagung klarzukommen. Sein Verzweifeln darüber und se4in Verstecken vor dem Leben und vor den Gefühlen. Seine Suche nach seiner Tochter, die die gleiche Veranlagung hat, und sein Aufeinandertreffen mit anderen Menschen mit dieser Veranlagung, und ein Sinnieren darüber. Ein sehr interessantes Thema. Hier aber irgendwie nicht so interessant umgesetzt. Ich fand dieses Buch schon spannend, aber nicht besonders, auch irgendwie manchmal etwas plätschernd und am Ende fast etwas dröge, vorhersehbar und langweilig. Es ist eine Geschichte, die nicht besonders lange im Hirn bleibt, aber trotzdem unterhält, die aber deutlich spannender und mitreißender hätte ausfallen können, und auch viel interessanter hätte aufgebaut sein können. Ich habe schon besseres zum Thema länger leben gelesen.

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  • 2 Sterne

    Brigitte B., 03.05.2018

    vielleicht doch eher ein Jugendroman

    Matt Haig erzählt in zwei Zeitsträngen, die sich kapitelweise abwechseln und jeweils ungefähr 2 – 4 Seiten umfassen, die Geschichte von Tom Hazard, der in der Gegenwart als Geschichtslehrer in London arbeitet. Der zweite Erzählstrang beschreibt sein Leben als ein Alba, jener Leute, die eine besondere Veranlagung haben, welche sich Anagerie nennt und bedeutet, dass sie bis zum 11. oder 13. Lebensjahr ( hier macht der Autor im Buch unterschiedliche Angaben) normal altern und danach verlangsamt: alle 15 Jahre altern sie um ein Jahr.
    Tom wurde am 3.3. 1581 geboren, seine Mutter wurde aufgrund seiner Veranlagung als Hexe hingerichtet und auch seine Ehefrau samt der gemeinsamen Tochter waren Gefahren ausgesetzt, so dass er sich von ihnen trennte. Durch die Jahrhunderte mußte er immer wieder seine Identität wechseln und begab sich auf verschiedene Reisen, lebte in unterschiedlichen Ländern, war auf der Suche nach seiner Tochter, die seine Veranlagung geerbt hat und trauert seiner Frau Rose nach, die mittlerweile seit mehreren Hundert Jahren verstorben ist. Organisiert ist er in der Albatros-Gesellschaft, die ihm alle acht Jahre einen Auftrag zur Auffindung und Anwerbung eines bekanntgewordenen Albas sowie eine neue Identität gibt.
    Tom ist kein Zeitreisender; er lebt nur schon sehr lange und erinnert sich an früher Erlebtes.

    Zugeordnet wurde dieses Buch als Liebesroman, wobei ich die kurzen Szenen, die dieses erfüllen etwas dürftig finde um sie diesem Genre zuzuordnen. Beim Lesen des Klappentaxtes hatte ich zunächst an den Highländer gedacht und war auf unterschiedliche, dargestellte Epochen gespannt. Leider erfolgten diese im Schnelldurchgang ohne einen Ansatz von Tiefe; ein großer Bestandteil dieser Zeitbeschreibungen stellen Aneinanderreihungen von Schriftsteller, Komponisten, Kapitänen oder anderen Personen dieser Zeit dar. Ein Eindruck wird zwar vermittelt, den ich sehr oberflächlich und langweilig empfand. Gerade mal zum Ende des Buches hin, vielleicht die letzten 30 Seiten, kommt ein wenig Spannung auf.
    Bei anderen habe ich gelesen, dass sie dieses Werk philosophisch empfanden und ich denke, dieser Eindruck war auch gewollt. Es finden sich ein paar Aussprüche, die kursiv gedruckt wurden, die auf mich allerdings nicht wirklich Eindruck gemacht haben. Einige Beispiele dieser hervorgehobenen Aussprüche möchte ich hier zitieren:

    „Alles verändert sich, und nichts verändert sich.“ ( S. 125)
    „Das Leben ist verwirrend.“ ( S. 159)
    „Wir sind die Saiten.“ ( S. 165, Ausspruch beim Betrachten einer Laute)
    „Die Menschen, die du liebst, sterben nie.“ (S. 331)
    "Alles wird irgendwie" ( S. 379)
    oder „Hendrich seufzte philosophisch.“ ( S. 228)

    Ich weiß nicht, wie man philosophisch seufzt und auch die anderen Zitate bringen mir keine neuen Erkenntnisse. Demzufolge würde ich diesen „Liebesroman“ auch nicht als philosophisch angehaucht bezeichnen. Für mich war der Roman eher langweilig und unspannend; das Lesen bis zum Ende stellte für mich eher eine Herausforderung als Genuss dar. Ehrlich gesagt würde ich diesen Roman viel eher als einen Jugendroman ansehen, der vielleicht Leser ab 11 Jahren etwas über frühere Epochen vermitteln könnte.

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  • 4 Sterne

    3 von 15 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lilli33, 20.04.2018

    Ein Streifzug durch die letzten vier Jahrhunderte

    Inhalt:
    Tom Hazard ist anders. Der Mann, der wie ein Vierzigjähriger aussieht, wurde am 3. März 1581 geboren und ist somit weit über 400 Jahre alt. Sein Körper altert wesentlich langsamer als der anderer Menschen. Und das ist gefährlich für ihn und die, die ihn lieben. In Zeiten von Hexenverfolgung und Aberglauben wird ein solches Phänomen nicht toleriert. Deshalb muss Tom alle paar Jahre seinen Standort wechseln und sich eine neue Existenz aufbauen. Nachdem er in jungen Jahren eine Frau, Rose, gefunden hatte, schien es fortan besser, sich nicht mehr zu verlieben. Doch das Leben ist einsam ohne Menschen, die man lieben kann. Und als Tom Camille kennenlernt, denkt er darüber nach, von seinen Prinzipien abzuweichen …

    Meine Meinung:
    Ich hatte keine besonderen Erwartungen an dieses Buch, und das ist auch gut so. Denn es ist anders - anders als alles, was ich bisher gelesen habe.

    Matt Haigs Schreibstil ist locker und eingängig. Die Geschichte wird sehr fesselnd erzählt und kurbelt direkt das Kopfkino an. Ich war stets neugierig, was Tom als Nächstes widerfährt und ob seine Suche schließlich zu einem guten Ende kommen wird. Als Leser erlebt man die Ereignisse an Toms Seite, der in der Ich-Form erzählt. So hat man fast das Gefühl, dabei zu sein, als er Scott F. Fitzgerald und seine Frau in einer Bar trifft oder im Globe Theatre für William Shakespeare arbeitet. Die Roaring Twenties, die Tom in Paris verbringt, erwachen ebenso zu Leben wie Captain Cook auf seiner 3. Fahrt im Pazifischen Ozean.

    All diese Highlights der Geschichte werden in Rückblenden bzw. Toms Erinnerungen erzählt. Seine liebsten Erinnerungen sind aber die an seine geliebte Frau Rose und ihre gemeinsame Tochter Marion Anfang des 17. Jahrhunderts. So springt die Handlung zwischen verschiedenen Stationen in der Vergangenheit und der Gegenwart hin und her, wobei keine Chronologie zu erkennen ist. Dies war mir etwas zu wirr, zumal die einzelnen Kapitel oft auch nur ein bis zwei Seiten lang sind, bevor der nächste Zeitsprung kommt. Da bevorzuge ich doch eher eine ruhigere, stetigere Erzählung.

    Der Roman lebt vor allem von der Figur des Tom Hazard, den ich von Anfang in mein Herz geschlossen habe. Nach und nach kann man seine Entwicklung über die Jahrhunderte verfolgen, die natürlich nicht spurlos an ihm vorübergehen. Auch wie sich die Gesellschaft im Lauf der Zeit wandelt, ist sehr gut nachzuvollziehen.

    Trotzdem fand ich es sehr schade, dass die Handlung in der Gegenwart etwas zu kurz kommt. Denn hier wird es auf den letzten Seiten richtig spannend, was aber recht schnell erzählt wird, während die Vergangenheit viel ausführlicher zur Sprache kommt.

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