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  • 5 Sterne

    6 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gertie G., 21.08.2021

    Als eBook bewertet

    „Ich gehe jedes Match so an, als ginge es um Leben und Tod. Ich kann nicht anders.“

    Der junge Julius von Berg spielt Tennis für sein Leben gern. Seiner privilegierten Herkunft hat er einen eigenen Tennisplatz zu verdanken. Zunächst wächst er auf der Burg am Rhein gemeinsam mit seinen beiden Schwestern Almuth und Viktoria behütet, aber im Geiste von Anstand und Respekt auf.

    Tennis spielt die ganze Familie, doch Julius ist mit außerordentlichem Talent gesegnet und übersiedelt nach Berlin. Dort angekommen, muss er erkennen, dass das Leben hier ganz anders ist, als er es bislang gewöhnt ist.

    Anstand und Respekt zählen im Berlin der Zwischenkriegszeit außerhalb des Tennisklubs wenig. Trotzdem bleibt er diesen Prinzipien und sich selbst weiter treu. Er wird in die deutsche Tennismannschaft geholt und eilt von Sieg zu Sieg. Dem aufstrebenden Nationalsozialismus kann er ebenso wenig abgewinnen wie den Bestrebungen zahlreicher Frauen, Politiker und Industrieller, die sich in seinem Schatten sonnen wollen.

    Als Julius von Berg, groß, blond und erfolgreich - der Prototyp eines Vertreters der Herrenrasse, den entscheidenden Sieg beim Turnier im Davis-Cup zugunsten des Fairplays und eines Amerikaners vergibt, bekommt er die volle Härte des Regimes zu spüren.

    Meine Meinung:

    Autor Tom Saller ist ein wunderbarer historischer Roman gelungen, auch wenn dessen Ausgang für Julius in einer Tragödie endet.

    Der Beginn dieses Romans, der an das Leben des deutschen Tennis-Asses Gottfried von Cramm angelehnt ist, ist geprägt von der privilegierten Herkunft hoch droben auf der Burg im Rheintal. Weltgewandt, frankophil und nicht vom täglichen Überlebenskampf gezeichnet, ruft der mädchenhafte Erbe gleich an seinem ersten Schultag Aufsehen hervor. „Die Berg’schen Mädchen sind Rowdys! Und dann gibt es Julius.“

    Kurz nach dem Ersten Weltkrieg ist es nicht opportun, es sich mit den französischen Besatzern des Rheintals gut zu stellen. Schnell ist man verdächtig, mit dem Feind gemeinsame Sache zu machen.

    „Zu der Zeit war der Tennissport nicht sonderlich populär in Deutschland. Der Krieg war vorbei, dennoch gab es für die Menschen Wichtigeres, als ihre Kräfte bei einer scheinbar sinnentleerten Tätigkeit zu vergeuden, die vor allem darin besteht, einer Filzkugel mittels eines geformten Holzstücks, das mit ein paar Metern Tierdarm bespannt ist, eben dort hinzuschlagen, wo niemand steht - genau genommen die Antithese zu dem Gedanken des Miteinanderspielens.“

    Der Bruch im Leben von Julius beginnt mit dem Erstarken des NS-Regimes. Er hilft seinem jüdischen Tenniskollegen bei der Emigration 1933 aus Deutschland.

    Als er 1937 auf dem Centercourt antreten muss, ist das eine Art Stellvertreterkrieg, ähnlich wie ihn Max Schmeling in seinem Kampf gegen Joe Louis, führen muss. Hier hätte er die Chance, den Davis-Cup-Sieg für Deutschland erringen. Doch sein Verständnis von Anstand, Respekt und Fair Play lassen ihn, den Sieg vergeben. Er wird als Homosexueller denunziert, was ihn besonders gefährdet, denn das NS-Regime hat den §175 verschärft. Hier hat jener Schulkollege seine Finger im Spiel, der in schon an seinem ersten Schultag verunglimpft hat.

    Berührend sind die Szenen in denen wir Julius im Gefängnis begegnen. Zu Beginn scheint ja noch so etwas wie eine kleine Hoffnung zu bestehen, dass er freikommt. Doch seine offenherzigen Antworten beim Verhör besiegeln sein Schicksal.

    „Ich gehe jedes Match so an, als ginge es um Leben und Tod. Ich kann nicht anders.“

    Aufschlussreich sind auch die geschichtlichen Details zu Gottfried von Cramm, dem historischen Vorbild für Julius von Berg. Gottfried von Cramm wird die NS-Zeit überleben, obwohl er 1940 „zur Bewährung“ an die Ostfront abkommandiert wird, und bereits 1948 den deutschen Tennisverband neu gründen.

    Sowohl der fiktive Julius als auch der echte Gottfried spielen elegantes, schönes Tennis, auch um den Preis einer Niederlage. Damals wird nicht gestöhnt wie ein brunftiger Hirsch oder das brachiale Bumm-Bumm-Tennis eines Boris Becker gespielt, sondern Tennis in Vollendung.

    Fazit:

    Ein berührender historischer Roman, der ein reales Vorbild hat. Gerne gebe ich hier eine Leseempfehlung und „Spiel, Satz, Sieg“ mit 5 Sternen.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lesefüchsin, 25.08.2021

    Als Buch bewertet

    "Julius oder die Schönheit des Spiels" ist der dritte Roman von Tom Saller und beschreibt mehrere Lebensabschnitte des fiktiven Helden Julius von Berg.

    Landadel trifft auf die golden 20's, die Freiheit zu Handeln auf die Zwänge der Nazis. Durch diesen Roman wird uns einmal mehr und schmerzlich bewusst, wie fortschrittlich und vielfältig die 20er Jahre waren und was Nazideutschland unseren Vorfahren alles genommen hat.

    Wir werden zunächst in die Jugend Julius' am Rhein entführt, wo Julius mit seiner Adelsfamilie auf einer Burg lebt und mit dem Tennissport beginnt. Er lernt nicht nur, sichere Bälle zu schlagen, sondern auch die Bedeutung sportlichen Verhaltens.

    Die Hauptfigur, Gentleman durch und durch, wächst dem Leser schnell ans Herz, außerdem insbesondere zwei weitere Charaktere (der Opa und Julie) die durch die Feder des Autoren geradezu lebendig werden.

    Es ist ein toll geschriebenes Werk, welches an das Leben Gottfried von Cramms anlehnt und mir sicherlich noch lange im Gedächtnis bleiben wird.

    Zudem ist das wunderschöne, hochwertige Hardcover-Buch mit hübschem Einband lobend zu erwähnen. Da macht es gleich noch mehr Spaß, das Buch in die Hand zu nehmen.

    Von mir, jemandem ohne jegliches Wissen über oder speziellem Interesse an Tennis, gibt es eine glatte Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    erul, 02.08.2021

    Als Buch bewertet

    Spannende Tennisgeschichte

    Das Cover ist wundervoll gestaltet.

    Der Schreibstil des Autoren Tom Saller ist flüssig, spannend und bildhaft. Die mitreißende Geschichte ist total angenehm zu lesen. Schnell konnte ich mich in die Personen hineinversetzen.
    Die Geschichte wird über zwei Zeitebenen - ab 1907 in Deutschland und 1984 in Wimbledon erzählt, einmal aus der Perspektive von Julius und dann aus der eines alten Mannes. Der Wechsel der Zeitebenen ist spannend und dem Autor sehr gut gelungen.

    Der junge Julius, der einer Adelsfamilie entstammt, wächst auf einer Burg im Rheinland auf. Er entdeckt seine Liebe zum weißen Sport. Für ihn ist beim Tennisspiel das wichtigste, das faire Spiel und der Respekt für seine Mitspieler. Nach seiner Entdeckung als Tennistalent wechselt er zum Tennisclub nach Berlin. Dort erlebt er auch das Berliner Nachtleben der Zwanziger und Dreißiger Jahre.

    Bis zum Ende bleibt es offen, wie die Geschichte enden wird.
    Der mitreißende Roman hat mir sehr gut gefallen. Absolut empfehlenswert!!

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    anonym, 17.08.2021

    Als Buch bewertet

    eine schwere Entscheidung

    Der Autor hat sich für diese aussergewöhnliche Geschichte von einem bekannten Tennisspieler inspirieren lassen.
    Gottfried von Cramm, seit Jahrzehnten als der einer der Lichtgestalten des deutschen Tennissports bekannt.

    Obwohl ich mich überhaupt nicht für den Tennissport interessiere, konnte mich dieses Buch total begeistern. Tom Saller hat es geschafft, mir diese Sportart näherzubringen, die Magie des Courts einzufangen. In beeindruckender Weise schildert er das Leben des Julius von Berg. Anfangs fiktiv, lehnt es sich später an das Leben von Gottfried an.

    Julius lebt für seinen Sport. Von klein auf behütet, wurde er zu einem aufrechten Menschen erzogen. Er liebt das Leben in Berlin. Durch seinen gesellschaftlichen Status steht er aber immer in der Öffentlichkeit. Das ist nicht einfach.
    Die politische Lage zwingt ihn zu einer schweren Entscheidung. Wie wird sein Leben weitergehen...

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  • 4 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Milli11, 16.09.2021

    Als Buch bewertet

    Sport und Politik

    Der kleine Julius wächst in einer sehr privilegierten Familie auf, die auf einem alten Adelsgut hoch über dem Rhein lebt und sein Großvater ist so begütert, dass er seinen Enkeln sogar einen Tennisplatz anlegen lassen kann. Und das zu einer Zeit kurz nach dem 1. Weltkrieg, als die meisten Menschen froh gewesen wären, genügend Essen zu haben.

    Julius liebt dieses neuartige Spiel und gemeinsam mit seinen Schwestern, die für Mädchen in dieser Zeit durchaus unkonventionell aufwachsen, übt er ohne Ende und mit großer Begeisterung. Er gewinnt erste Tourniere und seine Familie und besonders der Großvater unterstützen seine Leidenschaft.

    Nach dem Abitur zieht er nach Berlin, vordergründig zum Jura-Studium, wie das in seiner Familie so üblich ist, tatsächlich aber, um das Tennisspiel in einem der besten Clubs des Landes weiter zu perfektionieren. Das Leben in Berlin ist ganz anders als in der ruhigen Weinbau-Gegend seiner Heimat, er kommt in der Berliner Gesellschaft an, macht erste Erfahrungen mit Frauen und trifft sogar seine alte Jugendliebe Julie wieder, die er noch immer heftig liebt und heiratet. Was ihn nicht davon abhält, auch Erfahrungen mit der Männerliebe zu machen.

    Aber die Republik verändert sich, die Nazis gewinnen immer mehr Einfluss und das Spiel unter Gentlemen darf nicht mehr der sportlichen Begeisterung und der Fairness dienen, sondern muss Siege für das Reich einfahren. Und da kollidiert Julius‘ Sicht auf den Sport ganz gewaltig mit der Politik. Das muss er sehr schmerzhaft erfahren.

    Das Buch erzählt in 3 Ebenen, zum einen der Werdegang von Julius von Kindheit an, dann in kurzen Briefen von Julius aus dem Gefängnis und dann die Sicht des sportlichen Gegners, gegen den er in seinem letzten großen Spiel in Amerika angetreten ist.
    Mir hat das Buch sehr gefallen, die Handlungen der einzelnen Personen sind durchaus schlüssig und nachvollziehbar, das Leben im Berlin der 20iger und 30iger Jahre wird sehr bunt beschrieben und die Spannung, wie es mit Julius endet, hält sich bis zum Schluss. Der dann doch sehr überraschend war.
    Deshalb von mir eine klare Empfehlung und sehr gute 4 Sterne.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Michaela B., 30.07.2021

    Als Buch bewertet

    Eins schon mal vorne weg, ich spiele weder Tennis noch interessiere ich mich auch nicht besonders dafür. Das ist aber auch keine Voraussetzung, um dieses Buch gut zu finden, geschweige denn, es zu lesen. Das Cover finde ich sehr schön, da es einen guten Einblick auf das Thema des Buches gibt.
    Auch Sallers Schreibstil gefällt mir gut, er ist flüssig, bildhaft und sprachlich sehr angenehm. Tom Saller wechselt gekonnt zwischen zwei Ich-Erzählern und mehreren Zeitebenen.
    Der junge Julius entstammt aus einer Adelsfamilie . Er wächst behütet auf einer Burg im Rheinland auf . Tennis ist sein Leben, er schlägt eine akademische Karriere aus , um Profisportler zu werden und fährt schließlich einen Sieg nach dem anderen ein . Im Berlin der 1920er Jahre entdeckt er das legendäre Nachtleben dieser Epoche .
    Die Personen haben es mir allesamt angetan. Zuerst einmal Julius' Familie, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts bereits ungewohnt weltoffen und tolerant eingestellt ist, was nicht unbedingt der Zeit entsprach.
    Auch Julius selbst ist für mich ein wahres Vorbild, da faires und ehrenhaftes Verhalten für ihn immer an oberster Stelle steht und wichtiger ist als ein Sieg.
    Saller gelingt es auch sehr schön darzustellen, welche Faszination der Tennissport auf den Protagonisten ausübt. Die Beschreibung der Tennisspiele sind richtiggehend spannend dar gestellt.
    Interessant finde ich, dass der Autor seinen Protagonisten mit berühmten Persönlichkeiten der Zeit zusammentreffen lässt, z.B. mit Marlene Dietrich und dem Schriftsteller Remarque.
    Der Anfang des Buches, der den Schwerpunkt auf Julius Jugend legt, liest sich noch sehr unbeschwert. Nach und nach schleicht sich beim Lesen ein dumpfes Gefühl ein, denn Julius Leben und sein Tennisspiel werden nach und nach von den Machenschaften der Nationalsozialisten beeinflusst.
    Das Hauptthema des Buches liegt wohl in der Frage, inwieweit ein Mensch bereit ist, seine Meinung und Einstellung seiner Leidenschaft unterzuordnen. Julius' Lösung dieser Frage hat mich sehr beeindruckt.
    Dieses Buch kann ich auch für alle nicht Tennis Fans empfehlen.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    lustaufbuch, 29.07.2021

    Als Buch bewertet

    Tom Saller hat in seinem dritten Roman "Julius oder die Schönheit des Spiels", wiederum ein historisches Thema aufgegriffen, welches er in seinem Buch auch ausführlich behandelt und mit fiktionalen Figuren und Fassaden umgibt und inhaltlich, sowie thematisch ausschmückt.
    Wir, die Leser dieses Buches, werden mit einigen Szenen-, Perspektiv-, als auch Zeitwechseln konfrontiert, welche jedoch vom Autor sehr verständlich und gut umgesetzt wurden.
    Das Buch ist grundlegend in einem sehr schönen, gut verständlichem Stil geschrieben und die Kapitel beschränken sich meist nur auf wenige Seiten und werden, vor allem im letzten Teil des Buches, der Spannung wegen, immer kürzer.

    Wer also einen Einblick bekommen möchte, wie man ganz unbewusst in das Blickfeld des NS-Regimes gekommen ist und somit auch ins Netz der Propaganda von Hitler geriet, für den ist dieses Buch unbedingt lesenswert. Genauso auch für Leser, die der Sportart Tennis nicht viel abgewinnen können. Es geht zwar viel um Sport, doch nicht nur ausschließlich.

    Passend zum Inhalt des Buches ist auch das Cover. Ein besseres Cover hätte man für dieses Buch kaum entwerfen können.

    Tom Saller gibt mit diesem Roman einen guten Einblick in die NS-Zeit und dessen Gräueltaten. Selbst, wenn man nur erfolgreich war im Tennis-Spielen, sollte man für die hitlersche Propaganda zweckentfremdet werden.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elaine L., 26.07.2021

    Als Buch bewertet

    Ein Leben für den Sport

    Normalerweise gehören Romane über Sportler_innen und erst recht Tennisspieler_innen nicht zu meiner Hauptlektüre, dieses hier hat sich aber gelohnt.
    Dies liegt einerseits an der Schreibweise des Autors, die es leicht macht, sich mit der Geschichte und den verschiedenen Charakteren zu verbinden, andererseits aber auch an der Moral und Einstellung, die durch das Buch präsentiert wird: Sei offen, steh zu dir selbst, lass dir nicht den Mund verbieten und behandle andere mit Achtung und Respekt.
    Die im Roman im Vordergrund stehende Person des Tennisspielers Julius von Berg ist in Teilen der Biographie des real existierenden Gottfried von Cramm angelehnt. Viele andere Charaktere wurden vom Autor hingegen bewusst hinzu gefügt, um den Leser_innen einen guten Einblick in die Zeit der Rheinischen Republik, des Berlins der 20er und 30er Jahre und der Verfolgung durch die Nationalsozialist_innen zu ermöglichen.
    Das Buch ist so geschrieben, das mensch beim Lesen die ganze Zeit das Gefühl hat, es wirklich mit einer historisch verbürgten Persönlichkeit zu tun zu haben. Erst im Nachwort kommt dann die große Auflösung.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    bibliofreund, 26.08.2021

    Als Buch bewertet

    Beim Buch Julius oder Die Schönheit des Spiels steht der Sport an erster Stelle und zwar der Tennissport. Erzählt wird aus dem Leben des talentierten Julius in der Zeit von 1907 bis 1938. Geschichtliche Ereignisse und politisches Geschehen stehen ebenso im Mittelpunkt und beeinflussen die Geschichte. Der privilegierte Julius wächst in einer wohlhabenden Familie auf, wo alle Tennis spielen. Doch er ist mit einem außerordentlichen Talent beglückt, was ihn von einem Sieg zum anderen streifen lässt. Von schönen Frauen und Gesellschaftsbeziehungen versteht er wenig. Dafür sind Fairness, Sport und Anstand seine Ideale. In berlin lernt er auch die Kehrseite des Sports kennen und als er 1937 die Chance hat den Davis-Cup-Sieg für Deutschland zu erringen und diese nicht ergreift wird er als Homosexueller abgestempelt. Die Tatsache, dass er noch dazu die Juden unterstützt schadet ihm und bedeutet das Ende seiner Karriere.
    Der Protagonist Julius basiert auf eine reale Persönlichkeit und zwar dem Tennisbaron Gottfried von Cramm. Für alle historischen Liebhaber eine gute Wahl.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Catelyn, 17.08.2021

    Als Buch bewertet

    Das Cover verrät schon die Zeit in der der Roman spielt. Aber es ist noch mehr. Es ist ein zeitlicher Rückblick mit Anlehnung an eine reale Figur. Als sportinteressierter Leser ist dieses Buch ei unbedingtes Muss.
    Tennis ist nicht meine bevorzugte Sportart, allerdings reicht es um auch den Stellen im Buch wo es um Tennis geht gut folgen zu können. Manches ist mir dabei zu detailverliebt beschrieben, zu langatmig. Allerdings ist dies eine sehr subjektive Meinung und geht mir in Büchern öfter so.
    Julius wächst als adeliges Kind auf einer Burg auf, beginnt mit dem Tennissport. Spannender wurde das Buch für mich als seine Zeit in Berlin begann. Ein junger Mann in einer wilden Stadt, den Versuchungen des Lebens dort ausgesetzt. Als Berlinerin ist es immer wieder ein Vergnügen wenn Romane in der eigenen Stadt spielen. Julius wird erfolgreicher, damit auch bekannter und auch in dieser Zeit ist man damit der Öffentlichkeit ein Stückweit ausgeliefert. Gerade das Privatleben ist nicht mehr so privat wie man es sich gerne wünscht.
    Vor allem ist es schwierig dabei sein eigenes Ich nicht zu verlieren und sich nicht verbiegen und missbrauchen zu lassen.
    Für Tennisfans ist sicherlich gerade das David Cup Finale spannend, mir hat tatsächlich der Berlinteil am besten gefallen. Das Ende kommt dann etwas holprig und übereilt zustande. Schön dass es zum Ende noch ein paar erklärende Worte gibt.
    Alles in allem ein toller Sportroman, angelehnt an eine Tennispersönlichkeit die mir vor diesem Buch kein Begriff war.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    mabuerele, 28.07.2021

    Als Buch bewertet

    „...Möglicherweise hätte ein sorgfältiger Beobachter in ihm einen Mann von gestern in der Welt von heute erkannt; gleichermaßen fremd und nicht fremd an diesem besonderen Ort. Aber niemand würdigte ihn ernsthaft eines Blickes...“

    Die Rede ist von einem alten Herrn, der die Tenniswettkämpfe in Wimbledon im Jahre 1984 beobachtet. Als ein junger Deutscher gewinnt, überschlägt sich die Presse in Mutmaßungen über seine sexuelle Orientierung. Das führt die Erinnerungen des alten Herrn zurück in die Vergangenheit.
    Jetzt wechselt die Perspektive. Wir befinden uns am Mittelrhein. Dort lebt die Familie von Berg. Gerade hat der Großvater, ein erfolgreicher Winzer, einen eigenen Tennisplatz für die Enkel anlegen lassen. Julius von Berg findet auf dem Spielfeld seine Lebensziel.
    Der Autor hat einen spannenden und bewegenden Roman geschrieben. Wie dem Klappentext zu entnehmen ist, ist das Buch eine Hommage an den Tennisspieler Gottfried von Cramm. Es ist aber trotzdem eine fiktive Geschichte.
    Der Schriftstil ist ausgefeilt. Sehr detailliert wird erzählt, wie die Kindheit von Julius und seinen beiden Schwestern verlief. Die Einschätzung der Gouvernante lautete:

    „...Die von Berg`schen Mädchen sind Rowdys! Und dann gibt es Julius...“

    Interessante Formulierung! Hier wird schon deutlich, was sich später vertieft. Julius ist kein „typischer“ Junge. Raufen liegt ihm nicht. Auch wenn es nie so in Worte gefasst wird, ist zu vermuten, dass der Großvater schon früh ahnte, wie sich Julius entwickeln wird. Er sollte sein Leben lang sein Berater und Vertrauter belieben. Doch auch eine Eltern geben ihm wichtige Werte mit:

    „...Gewinnen um jeden Preis beinhaltet immer einen Moment der Zügellosigkeit, stellt letztlich eine Charakterschwäche dar. Schließlich leben wir nicht mehr im Mittelalter...“

    Im Rheinland lernt Julius die Schattenseiten der Politik kennen. Die im Roman eingeflochtene Geschichte der Rheinischen Republik zeigt die Wankelmütigkeit der Verantwortlichen auf allen Seiten.

    „...Ist es das, was Politiker tun? Den Menschen erzählen, was sie hören wollen?...“

    Julius geht nach dem Abitur nach Berlin. Er lernt das Berliner Nachtleben kennen. Trotzdem wird Tennis sein Leben. Dafür gibt er das Studium auf. Zwei Dinge könnten ihm Probleme bereiten. Die Öffentlichkeit zeigt sich an seinem Privatleben interessiert. Es wird registriert, mit wem er sich abgibt und welche Lokale er aufsucht. Und die ersten Anzeichen des aufkommenden Nationalsozialismus sind nicht zu übersehen. Zu Julius` Freundeskreis gehören viele Juden. Julius nimmt kein Blatt vor den Mund.
    Von Robert, ein Trainer von ihm, stammen die Worte:

    „...“...Weißt du, Julius“, sagt er, „es ist recht einfach: Ich habe schlicht keine Lust zu gewinnen, wenn man es von mir verlangt.“...“

    Diese Worte gehen Julius im Jahre 1937 während seines Kampfes in Wimbledon durch den Kopf. Und sie sollten entscheidend für seine Zukunft werden. Julius ist nicht bereit, sich zu verbiegen.
    Auf zwei besondere Stilmittel greift der Autor ab und an zurück. Der alte Herr von Beginn kommt zwischendurch mehrmals zu Wort. Er war Julius`letzter Spielpartner 1937. Außerdem werden kursiv Situationen aus dem Jahre 1938 geschildert. Sie sind kurz und emotional gestaltet.
    Natürlich sind auch manche Tennisspiele detailliert geschildert. Das aber tut der Spannung keinerlei Abbruch.
    Ein Nachwort, Angabe der Quellen und ein Gespräch mit dem Autor runden das Buch ab.
    Die Geschichte hat mir ausgezeichnet gefallen. Das Buch gehört zu meinen Highlights des Jahres.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lea O., 05.09.2021

    Als Buch bewertet

    „Julius oder die Schönheit des Spiels“ ist ein wahnsinnig bewegender Roman, den ich nur so verschlungen habe. Tom Saller beherrscht einfach eine unwiderstehliche Erzählkunst und arbeitet so nicht nur ein sportliches Thema, sondern auch ganz andere Themen auf, wie den Nationalsozialismus und Homosexualität.
    Julius von Berg ist ein erfolgreicher Tennis-Nachwuchsspieler, der sich nach und nach als Profi etablieren kann und auch einige Erfolge feiert. Das Ganze beruht auf einer wahren Begebenheit, aber Saller hat einen Roman daraus gemacht. Trotz der vielen schönen Tennisszenen und des interessanten Aufbaus nach einem Tennisspiel (erster Satz, etc), ist das Buch nicht nur etwas für Tennisfans, es geht um viele Bereiche aus dem Leben, um Liebe und Leid, Freude und Spiel. So hat Julius in der Zeit des Nationalsozialismus ganz schön zu kämpfen, muss schwerwiegende Entscheidungen treffen und die Konsequenzen dafür tragen. Das Buch zeigt, wie viel Freude es im Leben kann, aber auch wie viel Leid.
    Vom ersten Satz an war ich von der Geschichte gefesselt, die mit dem jugendlichen Julius beginnt. So lernt man ihn von klein auf kennen und kann seine Entscheidungen als Erwachsener besser nachvollziehen. Der Schreibstil von Saller hat mir schon immer gut gefallen und ist auch hier wieder grandios. Es bleibt oft bei Andeutungen, die aber trotzdem alles sagen. Außerdem versteht er es wunderbar, eine spannende Geschichte mit allen Facetten zu erzählen und nichts auszusparen.
    Der Roman lebt auch von den Figuren, die ganz unterschiedliche Charaktere sind. So zum Beispiel Julie, die eine bedeutende Rolle in Julius‘ Leben spielt und einen ganz eigenen Kopf hat. Ich konnte dieses Buch nicht mehr aus der Hand legen und empfehle dieses Buch auf jeden Fall herzlich weiter, klare fünf Sterne.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sandy Z., 15.12.2021

    Als Buch bewertet

    Ich habe bereits das Buch "Martha tanzt" des Autors Tom Saller gelesen und ich hatte dementsprechend hohe Erwartungen an den Romen "Julius oder die Schönheit des Spiels". Diese Erwartungen wurden nicht enttäuscht, denn die Story und auch der Schreibstil des Autors haben mir sehr gut gefallen.

    Der Roman ist in zwei Teile aufgeteilt: im ersten Teil lernt man Julius als Kind und Jugendlichen kennen, der Anfang des letzten Jahrhunderts als Sohn adeliger Eltern eine sorgenfreie Kindheit genoss. Julius beginnt aus Spaß Tennis zu spielen und er erkennt, dass er ein gewisses Talent für diesen Sport besitzt.
    Der zweite Teil des Romans entführt die Leser*innen in den Tennis-Leistungssport - der Höhepunkt des Romanes war für mich, als Julius das Davis-Cup-Spiel gegen D. Budge bestritt - diese Passage des Buches wurde von Tom Saller toll ausgearbeitet, ich habe mit Julius nahezu mitgefiebert.

    Gut hat mir ebenso gefallen, dass nicht nur der Tennis-Leistungssport im Vordergrund steht, sondern dass auch auf das Thema "Stellenwert des Leistungssports zur Zeit des Nationalsozialismus" eingegangen wird. Man konnte zur Zeit des Nationalsozialismus ein toller Sportler sein, wenn man allerdings nicht den vorgegebenen Weg des Regimes ging, war die Karriere am Ende.

    Ich habe dieses Buch sehr gerne gelesen, es hat mich in eine mir bisher unbekannte Welt mitgenommen und mir bzgl. mancher Tatsachen nahezu die Augen geöffnet. Ich empfehle den Roman gerne weiter!

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bücherfreundin, 30.08.2021

    Als Buch bewertet

    Inspiriert vom Leben Gottfried Freiherr von Cramms hat Tom Saller einen großartigen Roman geschrieben.
    Sein Protagonist ist ein junger Adliger und heißt Julius von Berg, der mit seiner Familie behütet und privilegiert in einer Burg am Rhein lebt. Früh zeigt sich, dass der tennisbegeisterte Julius ein Ausnahmetalent ist. Seine Eltern fördern ihn, und nach dem Abitur geht er nach Berlin, wo er sich neben seinem Jurastudium, das er später allerdings abbricht, dem Tennissport auf Vereinsebene widmet. Schnell macht er Karriere, die in dem legendären Wimbledon-Endspiel 1937 gipfelt. Julius, wegen seines Lebenswandels und der Unterstützung eines jüdisches Freundes von den Nationalsozialisten unter Druck gesetzt, muss die größte Entscheidung seines Lebens treffen .....

    Ich habe mich bislang nicht für Tennis interessiert, dennoch war die bewegende Geschichte von Julius durch den biografischen und politischen Hintergrund äußerst spannend. Auch die unterschiedlichen Erzählperspektiven fand ich hochinteressant.

    Das Cover passt zum Inhalt des Buches und zeigt fünf Jugendliche mit Tennisschlägern. 

    Das Buch liest sich flüssig, der Schreibstil ist fesselnd und faszinierend.
    5 Sterne und eine ganz klare Leseempfehlung von mir!

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    HK., 06.08.2021

    Als Buch bewertet

    Wimbledon, 1937

    „ Das legendäre Daviscup-Match zwischen Deutschland und den USA. Nicht nur die Sportwelt hält den Atem an, als Julius von Berg den Ball vor tausenden von Zuschauern in den blauen Himmel wirft. Gebannt verfolgt Julie, seine Ehefrau, das Geschehen auf dem Rasen - ebenso wie die NS-Größen in der Nachbarloge, denn es steht so viel mehr auf dem Spiel als der greifbare Sieg.“

    Tom Saller erzählt in seinem neuesten Roman die Geschichte von Julius von Berg . Schon als Kind wusste er , das er einmal ein ganz großer Tennisstar werden will. Gut behütet aufgewachsen auf einer Burg über dem Rhein, hat er sein Tennistalent im Berlin der zwanziger und dreißiger Jahre zur Reife gebracht. Schon bald spielt der Name Julius von Berg auf den großen Tennisplätzen eine Rolle und es gilt als Herausforderung mit dem „Tennisbaron“ zu spielen , ihn nach Möglichkeit zu besiegen . Schnell entwickelt sich Julius zum internationalen Star, auf dem alle Blicke ruhen. Doch egal wie perfekt sein Spiel auch ist , er vergisst niemals die nötige Portion Höflichkeit und Anstand seinen Match Partnern gegenüber. Für ihn hat ein Spiel ohne Fairness , immer zwei Verlierer .

    „Julius oder die Schönheit des Spiels“ erzählt davon, was uns Menschen ausmacht . Der Roman erinnert seine Leser leise daran, dass Begriffe wie Anstand, Haltung und Menschlichkeit , gestern, heute , wie morgen , zeitlos und wichtig sind.

    Ein erfolgreiches und erfülltes Leben besteht aus viel mehr als

    „Spiel , Satz und Sieg“ .

    Die Rolle des Julius ist eng an das Leben des berühmten Tennisstar Gottfried von Cramm angelehnt . Tom Saller hat die Biografie des Sportlers sehr gut recherchiert und nimmt sich nur die künstlerischen Freiheiten , die es braucht , um seinen Protagonisten ein eigenes Leben einzuhauchen. Der Name Gottfried von Cramm ist nicht nur seit Jahrzehnten für erstklassigen Tennissport bekannt , sondern auch für die eindrucksvolle Persönlichkeit von Cramms . Seine enorme Menschenfreundlichkeit , Hilfsbereitschaft und Großzügigkeit , ist sein Markenzeichen und lässt ihn zur Lichtgestalt des Sports werden .

    „Julius oder die Schönheit des Spiels“ ist ein schöner Roman der dem Tennissport und dem Werdegang eines seiner besten Spieler gewidmet ist . Und doch gelingt es dem Autor ganz wunderbar nicht nur den Blick auf den weißen Sport zu lenken . Zwischen den Zeilen steht so viel zu lesen von Mut und Anstand in einer Zeit , in der es gefährlich sein konnte gegen den Strom zu schwimmen und Menschlichkeit zu zeigen .

    Tom Saller hat nach seinem Bestseller „Ein neues Blau“ , der mich mehr als begeistert hat , einen weiteren , sehr interessanten Roman geschrieben , der viel mehr erzählt , als die Geschichte auf den ersten Blick zu sein scheint .



    Der Ausflug in die Welt des weißen Sports hat mir gut gefallen .

    Gerne empfehle ich den Roman und vergebe

    4 Sterne

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Verena B., 02.08.2021

    Als Buch bewertet

    Julius oder die Schönheit des Spiels von dem Autor Tom Saller ist eine fesselnde Zeitgeschichte. Der Autor hat einen sehr schönen Schreibstil und schreibt sehr flüssig und der Spannungsbogen ist von Anfang an bis zum Ende da. Ich habe schon ein Buch von dem Autor gelesen, da war die Freude dann groß, dass es ein neues Buch von dem Autoren gibt. Das Cover gefällt mir sehr gut und passt zu dieser Geschichte.

    Julius von Berg stammt aus einer wohlhabenden Familie und beginnt schon früh mit dem Tennis spielen. Schon bald spielt er von einem Sieg zum nächsten und zum studieren geht er nach Berlin. In Berlin lernt er das Nachtleben kennen, was er zuvor nicht kannte, aber später beeinträchtigen ihn auch die Machenschaften des Nationalsozialismus.

    Ich interessiere mich sehr für Biografien und fand dieses Buch sehr gut, ich kann dieses Buch sehr empfehlen!

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ute K., 01.08.2021

    Als Buch bewertet

    Fair Play - Im Leben und auf dem Platz

    Die Gestaltung des Covers entspricht sehr gut der Zeit in der die Geschichte spielt, auch worum es in der Hauptsache geht, ist gut abzuleiten. Der Schreibstil ist sehr klar und sachlich, ich bin gut in die Geschichte hinein gekommen, deren Aufbau mit den verschiedenen Zeitebenen konzentriertes Lesen erfordert. Dem Spannungsaufbau ist das aber sehr zuträglich.

    Wir lesen die Geschichte des jungen Adeligen Julius von Berg, der zwischen den großen Kriegen im Rheinland aufwächst. Er hat sich dem Tennissport verschrieben und möchte ein Weltklassespieler werden. Dafür trainiert er hart und erfährt aber auch viel Förderung nicht nur durch seine Familie, sondern auch durch Größen des Tennis, die sein Talent erkennen. Nach seinem Abitur geht er nach Berlin, um Jura zu studieren und bei einem anerkannten Tennisclub seine Karriere weiter zu verfolgen. Dabei ist er trotz aktiver Teilnahme am Berliner Nachtleben so erfolgreich, dass er sein Studium an den Nagel hängt und nur noch Tennis spielt. So kommt er in der Welt herum und lernt zahlreiche außergewöhnliche Menschen kennen. Dabei bleibt er immer ein Ehrenmann - auf und neben dem Tennisplatz. Diese Haltung wurde ihm von Jugend an vom Vater eingeimpft.

    An Julius könnte sich so mancher moderne Sportler ein Beispiel nehmen - er ist der Inbegriff des Fair Players - ebenso wie das Vorbild des Romans Gottfried von Cramm. Er lässt sich nicht korrumpieren und nimmt dafür lieber in Kauf, dass er während des Nazi-Regimes im Gefängnis landet als dass er seine Freunde und vor Allem seine Überzeugung verraten würde. Ich bewundere seinen Mut und seine Geradlinigkeit. Auch alle anderen Charaktere in der Geschichte waren mir sehr sympathisch, besonders die Eltern und der Großvater von Julius, die für ihre Zeit schon sehr fortschrittlich gedacht haben.

    Insgesamt hat mich das Buch sehr gut unterhalten, die Mischung aus Sportbericht, Geschichte und persönlichem Erleben von Julius war genau richtig. So habe ich, unterhaltsam verpackt, auch einiges über diese Zeit gelernt, was ich noch nicht wusste. Deshalb kann ich hier nur eine uneingeschränkte Leseempfehlung aussprechen.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gelinde R., 26.07.2021

    Als Buch bewertet

    Julius der die Schönheit des Spiels, von Tom Saller

    Cover:
    Ein schönes Cover. So stelle ich mir die Protagonisten im Buch vor.

    Inhalt und meine Meinung:
    Wir lesen über das Leben von Julius von Berg (angelehnt an den Tennisspieler Gottfried von Cramm). Dem "Gentleman von Wimbledon", dem "gracious loser".
    Seine Kindheit (1907 – 1926) im Rheinland, sein gefeiertes Leben als Tennisstar in den zwanziger Jahren in Berlin und seine Spiele rund um die Welt.
    Doch es geht um viel mehr. Seine Einstellung zum Sport (fair play) seine Wirkung nach außen (nicht nur national) und so ist er dem Nazi-Regime ein Dorn im Auge, weil er sich nicht verbiegen lässt. Er steht zu seinen Freunden (auch wenn es Juden sind) und auch die Sexuelle Ausprägung ist für ihn eine individuelle Sache für jeden Menschen selber.

    Julius ist eine besondere Persönlichkeit, sowohl was den Sportler betrifft, als auch das Menschliche. Vor allem mit seiner menschlichen Persönlichkeit kann er auch heute noch für alle ein Vorbild sein.

    Ich bin kein Tennisfan, trotzdem habe ich die Passagen wenn Julius seine Liebe und Hingabe zum Spiel beschreibt gerne gelesen.

    Besonders gut gefallen haben mir die „wilden“ Jahre in Berlin.

    Der Spannungsaufbau ist gelungen. Die verschiedenen Erzählperspektiven und Zeiten verbinden sich gut zu einem Ganzen.

    Das Ende (Gefängnis) war mir dann irgendwie zu abgehackt.
    Hier hätte ich gerne noch ein bisschen mehr erfahren. Hierfür ziehe ich einen Stern ab.

    Autor:
    Tom Saller, geboren 1967, hat Medizin studiert und arbeitet als Psychotherapeut. Tom Saller lebt in Wipperfürth, einer kleinen Stadt im Bergischen Land.

    Mein Fazit:
    Ein interessantes Buch, das viele Themen anspricht. Von mir 4 Sterne.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ursula U., 13.08.2021

    Als Buch bewertet

    Julius wächst wohlbehütet und wohlhabend in einer weltoffenen adligen Familie in einer Burg am Rhein auf. Nachdem für die Familie ein Tennisplatz angelegt wurde hält sich Julius nur noch dort auf. Er spielt in jeder freien Minute und verbessert sich schnell. Er gewinnt Preise und namhafte Experten werden auf ihn aufmerksam. Nach Abschluss des Abiturs geht es für ihn nach Berlin. Das Leben dort ist freier als im Rheinland, die goldenen 20er Jahre, die ausgelassenen Feiern, bestimmen das Leben. Doch es ändert sich schnell, immer mehr Braunhemde stören das friedliche Leben. Julius, der attraktive, groß gewachsene blonde Sportler aus gutem Hause wird zum Aushängeschild der Nazis. Er soll siegen und Deutschland erstrahlen lassen.
    Die Geschichte Julius ähnelt in vielem die Gottfried vom Cramms, die Jugendjahre sind eine freie Auslegung, im Erwachsenenalter ein wenig näher an der Realität. Ausgangspunkt des Romans ist das Daviscupspiel zwischen Gottfried von Cramm und dem Amerikaner Don Budge, das als Legendär in die Geschichte des Tennissports eingegangen ist. Als alter Mann nimmt und der Amerikaner mit in das Leben des Tennisspielers und wir erleben die Zeit zwischen den Weltkriegen genauso wie den damals elitären weißen Sport. Viele Persönlichkeiten dieser Zeit, die auch wirklich Kontakt mit von Cramm hatten, werden in diesem Roman neben dem Tennisspieler Julius eingebunden. Insgesamt eine spannende Geschichte, der zweite Teil über den erwachsenen Julius, der von Cramm stärker ähnelt, ist für mich der interessantere Teil.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    XYZ, 15.08.2021

    Als Buch bewertet

    bewegende Tennis Geschichte

    Protagonist Julius lässt sich nicht verbiegen auch nicht von den Nazis. Er wird vom Autor beschrieben als ein junger Mann, der so fest in seinen Grundsätzen verankert ist, das er nicht ins Wanken kommt.. Ich persönlich fand die Figur Julius sehr interessant.
    Sport und der Nationalismus kommen nicht zu kurz. Auch für Personen die Nicht Tennis spielen, so wie ich, kann dieses Buch durchaus interessant sein, denn es geht nicht nur um Tennis - eine Kombination aus Politik und Sport.
    Das Buch hat keinen enormen Spannungsaufbau, aber es ist sehr interessant und informativ geschrieben, ohne dabei langweilig zu sein. Mich hat der Schreibstil des Autors gleich von Anfang an für sich eingenommen - gut geschrieben. Man merkt auch, dass der Autor für das Buch hervorragend recherchiert hatte - sehr hohe Qualität der Informationen in diesem Buch.

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