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  • 5 Sterne

    3 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    leseleucht, 30.04.2023

    Als Buch bewertet

    Einmal bis hinter den Mond und zurück
    Das Leben von Kajan Derwishi gleicht einer Odyssee. Als Junge lebt er mit seinem Onkel in den Bergen Albaniens, seine Eltern kämpfen als Partisanen gegen die deutschen Besatzer, als ein deutscher Wehrmachtssoldat auf dem kleinen Hof erscheint. Er ist des Kämpfens müde und versteckt sich dort. Von ihm lernt Kajan das Klavierspielen. Nach Ende des Krieges, seine Mutter ist von der Anführerin einer Partisanengruppe zu einer wichtigen Figur in der kommunistischen Regierungspartei geworden, macht Kajan Karriere als Musiker. Seine große Liebe verschwindet, seine Neffen werden als Regimegegner verfolgt und getötet. In dem Glauben müssen ihre Eltern in ein Umerziehungslager, wo sie Zwangsarbeit verrichten müssen.
    Kajan aber reist als Nachwuchstalent und offizieller Vertreter in die DDR, um dort an einem Konzert der besten Musiker kommunistischer Länder teilzunehmen. Durch Zufall gerät er in eine Gruppe, die die DDR durch einen Tunnel verlassen wollen. Von dort treibt das Schicksal ihn nach Amerika. Doch damit sind die Schicksalsschläge noch lange nicht zu Ende. Zudem treibt ihn die stete Frage um, wie es seiner Mutter ergangen ist, als klar war, dass Kajan nicht nach Albanien zurückkehren würde. Schlussendlich macht er sich erneut auf, eine Antwort auf diese Frage zu erhalten.
    Kajan selber sagt, dass für jeden Schicksalsschlag das Schicksal auch immer eine Liebkosung für ihn bereit gehalten habe. Immer wieder macht er schicksalhafte Begegnungen, die sein Leben in die ein oder andere Richtung beeinflussen. Ein Getriebener zwischen Glück und Unglück, zwischen Liebe und menschenverachtendem Hass, zwischen himmlischer Musik und roher Gewalt, zwischen Loyalität und Verrat, zwischen Freund und Feind.
    In diesem dramatischen und spannend erzählten Roman, der bisweilen wie ein Agententhriller anmutet oder wie ein Abenteuerroman, knüpfen die Fäden immer wieder aneinander an. Für Kajans Leben gilt auf jeden Fall der Spruch: „Man sieht sich im Leben immer zweimal.“ Fast schon märchenhaft mutet es an, wenn Kajan selbst im fernen Amerika Menschen wiederbegegnet, die einst wichtiger Bestandteil seines Lebens waren. Und ganz zum Schluss, nachdem sich die schreckliche Wahrheit enthüllt, wer eigentlich Kajans Leben diese Wendung gegeben hat, versöhnt uns das Schicksal auch wieder. Dieser Roman um den Schrecken und das Grauen der kommunistischen Diktatur in Albanien endet mit einem Hoffnungsschimmer, nicht nur im politischen Sinne, sondern auch im Sinne einer ausgleichenden Gerechtigkeit für all die Qualen und Schmerzen physischer und psychischer Natur, die unser Held Kajan Derwishi zu erdulden hatte.
    In wunderbaren Bildern, die die Übersetzung sehr gelungen wiedegibt, beschreibt der Autor ein Stück wenig bekannter Geschichte eines Landes, das jeden, der nur in den Verdacht geriet, das Regime zu kritisieren oder gar verlassen zu wollen, in schreckliche Umerziehungslager steckte oder gleich in den Gefängnissen und Bergwerken verschwinden ließ. Wie ein Mensch, dem immer wieder alles genommen wird, sein altes Leben, seine Liebe, seine Freiheit, trotz allem nicht den Mut verliert, weil ihm der Trost der Musik bleibt, die, auch wenn er sie nicht spielen kann, doch immer in seinem Kopf sein wird, zeigt dieses Buch auf mitreißende und berührende Art und Weise, die den Leser in seinen Bann zieht, der das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen möchte.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sabine W., 02.04.2023

    Als Buch bewertet

    Land der Entbehrungen
    Der kleine Kajan lebt während des zweiten Weltkriegs mit seinem Großvater in einem albanischen Bergdorf. 1943 taucht der deutsche Deserteur Cornelius auf – und bei den beiden unter. Er gibt Kajan Klavierunterricht und dieser schafft es ein bekannter Pianist zu werden. Mittlerweile lebt Kajan in Tirana, wohin seine Mutter als aktive Kommunistin versetzt wurde. Ihre Linientreue reicht sogar so weit ihren Sohn von seiner großen Liebe Elizabeta zu trennen, deren Vater kritisch gegen das Regime eingestellt ist. Kajans Leben ist daraufhin von Wendungen und Zufällen gekennzeichnet und reicht von einer abenteuerlichen Flucht über Ost-nach Westberlin kurz nach dem Mauerbau bis in die USA. Das Schicksal führt schließlich die beiden Liebenden wieder zusammen. Der Roman erzählt von Familie, Verrat und über eine Liebe in Zeiten des Totalitarismus.
    Das Cover mit dem Brombeerzweig und den reifen Früchten erscheint zunächst sehr idyllisch. Beim genaueren Hinsehen sind es die unzähligen Dornen, die auffallen. Das Bild vereint dadurch auf sehr ästhetische Weise das Schöne und Süße im Leben mit den unvermeidbaren Problemen, mit welchen Menschen konfrontiert werden. Das Buch ist in sechs Abschnitte unterteilt, die jeweils mit einem wichtigen Einschnitt ins Leben des Protagonisten enden. Wie in einer Art Tagebuch verfügt jeder Kapitelanfang über den genauen Ort und das Jahr von Kajans Erlebnissen. Der Schreibstil holt den Leser sofort ab und nimmt ihn mit auf ein Abenteuer, das einen tief berührt. Die Sprache ist sehr bildhaft und an vielen Stellen von poetischer Schönheit. Trotz der ernsten Themen verfügt die Darstellung der Geschichte durch den Sprachstil doch über eine gewisse Leichtigkeit. Der Lebensweg erscheint einem als wunderschöne Melodie – mit all seinen glücklichen und auch tragischen Passagen. Immer wieder streut der Autor auch Lebensweisheiten auch verschiedenen Kulturkreisen mit ein, die als Hoffnungsschimmer selbst in den traurigen Sequenzen aufblitzen.
    Der Klappentext mag irritieren, denn es handelt sich keineswegs nur um eine Liebesgeschichte – schon gar nicht um eine seicht erzählte -, sondern vielmehr um die Darstellung des geschichtlichen Hintergrunds einiger Jahrzehnte; die Stimmung des kalten Kriegs, die Willkür und Grausamkeiten eines totalitären Regimes werden ebenso beleuchtet wie die Tatsache, dass diese Ideologien durchaus auch das Familienleben beeinflussen können.
    Selbst wenn einige der Wendungen zunächst fast unwahrscheinlich erscheinen, so strahlt die Geschichte beim näheren Hinsehen doch sehr viel Wahrhaftigkeit aus. Gerne nimmt man dem Autor ab, dass er in diesem Roman die Biographie eines Mannes verarbeitet hat, der tatsächlich gelebt hat. Alle Charaktere sind sehr realistisch beschrieben und ihre Handlungen und Reaktionen nachvollziehbar.
    Der Roman verdient eine absolute Leseempfehlung. Die Geschichte berührt zutiefst, erschüttert an vielen Stellen, und gibt doch gleichzeitig Hoffnung.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kristall, 01.04.2023

    Als Buch bewertet

    !ein Lesehighlight 2023!



    Klappentext:

    „Eine große Geschichte von Familie und Verrat, Liebe und Flucht im Europa des 20. Jahrhunderts: Der international beachtete Debütroman des Sängers und Songwriters Ermal Meta über den erstaunlichen Aufstieg eines albanischen Bauernjungen zum gefeierten Pianisten.„Kajan legte die Hände auf ihre Schultern und blickte sie an. Noch nie hatte er etwas gesehen, das so schön war wie Elizabeta. Jedes Mal, wenn er sie sah, konnte er sein Glück kaum fassen.“Albanien 1943: Kajan lebt mit seinem Großvater in einem kleinen Bergdorf, der Krieg ist weit weg. Bis der deutsche Deserteur Cornelius auftaucht. Er gibt Kajan Klavierunterricht, und nach dem Krieg gelingt dem Bauernjungen der Aufstieg zum berühmten Pianisten. Doch dann verliebt er sich in Elizabeta, die Tochter eines Regimekritikers. Kajans Mutter, eine linientreue Kommunistin, weiß die jungen Liebenden zu trennen. Für Kajan beginnt eine abenteuerliche Flucht über die DDR, nach Westberlin und in die USA. Die Geschichte aber wird die beiden unausweichlich wieder zusammenführen. Ein großer Roman über Familie und Verrat – und über eine Jahrhundertliebe in Zeiten des Totalitarismus.“



    Ermal Meta hat mit „Morgen und für immer“ sein Debüt auf den Literatur-Markt gebracht. Seine Geschichte war ein absolutes Highlight für mich und verdient volle 5 Sterne. Seine Geschichte rund um seinen Protagonisten Kajan ist mehr als abenteuerlich, emotional, vielleicht eben auch ein wenig biografisch vom Autor selbst aber definitiv ist diese Geschichte fesselnd und übt einen Lesesog aus, dem man sich nicht entziehen kann. Kajan‘s Geschichte erzählt nicht nur aus seinem Leben sondern zeigt auch politische Situationen auf und zeigt die Zeiten, die Reisen, eine gewisse Art von Flucht und Suche nach Heimat und Ankunft. Meta rasselt die Geschichte nicht stumpf herunter sondern paart sie mit philosophischen Gedankengängen, fein ausgesuchten Worten und auch sein Ausdruck ist unheimlich rund und selbstbewusst. Kajans Mutter ist der Part, den eine Geschichte nunmal braucht - diese böse Mutter bringt Kajan und seine Elizabeta auseinander. Wegen politischen Differenzen! Na gut - einen Bösewicht braucht es nunmal in den Geschichten auf dem man seine Wut abladen kann und auch das hat Meta mehr als gekonnt geschafft! Von Klischees oder von typischen Mustern findet der Leser hier rein gar nichts! Meta hat seinen Stil und seinen Lauf der Geschichte geschaffen der mehr als stimmig ist! Für mich war dieses Buch definitiv ein Lesehighlight! 5 von 5 verdiente Sterne inkl. Leseempfehlung und ich bin gespannt was wir noch von dem Autor erlesen dürfen!

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bücherfreundin, 23.03.2023

    Als Buch bewertet

    Intensiver und erschütternder Roman
    Der Hanser Verlag hat "Morgen und für immer", den Debütroman des erfolgreichen italienisch-albanischen Sängers und Songwriters Ermal Meta, veröffentlicht. Der Roman basiert auf den Erzählungen von Verwandten und Freunden des Autors.

    Die außergewöhnliche Geschichte spielt in Albanien. Wir schreiben das Jahr 1943: Der siebenjährige Kajan und sein Großvater Betim leben in einem kleinen Bergdorf in Nordalbanien. Das Land befindet sich im Krieg, die Eltern Kajans kämpfen als Partisanen gegen die Deutschen. Eines Tages steht der deutsche Deserteur Cornelius auf dem Hof. Er ist zutiefst erschöpft und Betim dankbar, bei ihm Zuflucht zu finden. Der Fremde beherrscht das Klavierspiel und beginnt, Kajan zu unterrichten, nachdem er die musikalische Begabung des Jungen erkannt hat. Die Jahre vergehen, und Kajan wird ein berühmter Pianist. Als er sich in Elizabeta, die Tochter eines Regimekritikers verliebt, setzt seine Mutter alles daran, die Liebenden zu trennen. Kajans Leben nimmt eine dramatische Wendung, als er 1962 als Vertreter seines Landes zu einem Konzert in Ostberlin eingeladen wird .....

    Ermal Meta hat die herzzerreißende Geschichte brillant und mitreißend geschrieben, sie hat mich von Anfang an gefesselt und tief berührt. Es geht um Liebe, Familie und Freundschaft, aber auch um schrecklichen Verrat, Lügen und Ungerechtigkeit. Wir begleiten Kajan über einen Zeitraum von mehreren Jahrzehnten, erleben seine Höhen und Tiefen und sind erschüttert von seinen schweren Schicksalsschlägen. Im Leben Kajans gibt es mehrere Wendungen, und es bleibt spannend bis zum stimmigen und tröstlichen Ende.
    Der Autor erzählt nicht nur Kajans Lebensgeschichte, sondern auch die Geschichte Albaniens, er schildert schonungslos die Grausamkeiten, denen die Albaner nach Kriegsende durch das kommunistische Regime ausgesetzt waren. Misshandlungen und Gewalt waren an der Tagesordnung. Die Schilderung der Gräueltaten war für mich nur schwer zu ertragen.

    Nicht nur die sympathische Hauptfigur Kajan, auch sämtliche Nebenfiguren sind authentisch und bildhaft gezeichnet. Das Buch ist keine leichte Kost, es ist bewegend und erschütternd.
    Absolute Leseempfehlung von mir für diesen intensiven Roman, der mich noch lange beschäftigen wird und bereits jetzt zu meinen diesjährigen Highlights gehört!

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Birgit S., 30.03.2023

    Als Buch bewertet

    Poetische und schmerzhafte albanische Lebensgeschichte

    4.5 von 5 Sternen

    Viel Geschichte und viele Themen werden auf den über 500 Seiten in "Morgen und für immer" von Ermal Meta auf eine fesselnde und sehr berührende Art und Weise behandelt.
    Es ist ein bewegendes Buch, das einen noch über die Seiten hinaus begleitet. Es ist eine lesenswerte Geschichte voller Schönheit, Wärme und Poesie, aber auch voller Grausamkeit und Traurigkeit.

    "Morgen und für immer" erzählt eine harte, dramatische, schmerzhafte und vor allem emotionale Geschichte, die im Winter 1943 zur Zeit des 2. Weltkrieges in Albanien beginnt. Partisanen kämpfen gegen die deutsche Besatzung, darunter sind auch die Eltern des zu dem Zeitpunkt siebenjährigen Protagonisten Kajan, der bei seinem Großvater Betim lebt. Als sie den deutschen Deserteur Cornelius aufnehmen, weiß Kajan noch nicht, dass dies sein Leben für immer verändern wird. Cornelius weckt in Kajan die Liebe zur Musik und bringt ihm das Klavierspielen bei. Nach dem Ende des Krieges scheint das Leben des Protagonisten in sicheren Bahnen zu verlaufen und verspricht eine glänzende Zukunft, doch in dem von der kommunistischen Diktatur beherrschten Albanien und dem durch den Kalten Krieg zweigeteilten Europa ist nichts so, wie es scheint. Hinter jeder Ecke lauern Schatten und Gefahren, die Kajans Schicksal in unvorhersehbare Bahnen lenken werden. Vom kommunistischen Regime in Albanien nach dem 2. Weltkrieg bis 1991 folgt man dann gebannt Kajan nach Nachkriegsdeutschland und in die DDR. Von dort in das Amerika der 1960er-Jahre und dann schließlich wieder nach Albanien. Was Kajan über die Jahrzehnte hinweg begleitet, ist die Liebe zur Musik.

    Mit einem hohen Tempo erzählt, taucht man in das ereignisreiche und von schweren Schicksalsschlägen geprägte Leben von Kajan und parallel dazu in geschichtliche Ereignisse des letzten Jahrhunderts, insbesondere in Bezug zum albanischen Regime, ein. Kajans Leben ist ein Leben voller Überfälle, Gewalt, Liebe, Tod, Verrat und glücklichen Momenten. Es ist eine Geschichte voller Wendungen, die sich wie eine spannende Familien- Liebesgeschichte und auch teils wie ein Spionagethriller liest. Der poetisch angehauchte und emotionale Schreibstil lassen einen direkt in die ergreifende Handlung eintauchen, die auch noch auf den letzten Seiten nicht aufhört, einen das Herz zu brechen, um es dann wieder auf wunderschöne Art und Weise zusammenzusetzen.
    Musik, Liebe zu den eigenen Wurzeln, Freundschaft, Familie, Blutsbande, Krieg, Verrat - das alles sind Themen, die in dem Roman zur Sprache kommen. Die Ereignisse, die beschrieben werden, sind teils grausam und nur schwer zu ertragen, und wenn man sich vorstellt, dass es wirklich passiert ist, wird es nur noch schlimmer.
    Bedingt durch die Anzahl von Ereignissen und Charakteren fehlt es manchen Handlungsstrang etwas an Tiefe, worunter die Handlung im Ganzen jedoch nicht leidet. Besonders der bildhafte Schreibstil weiß zu verzaubern, unter dem Kajan und die anderen Charaktere zu Leben erweckt werden.

    Insgesamt ist "Morgen und für immer" ein Buch, das eine ununterbrochene Abfolge von Freude, Trauer und Spannung, dieselben Emotionen, die den Protagonisten in seinem Leben begleiten, ist, das abrupt von Freude zu tiefstem Leid übergeht, fast wie eine Achterbahn. Es lässt einen eintauchen in einen Teil der Geschichte, der nicht jedem bekannt ist, besonders der letzte Teil ist bei Weitem derjenige, der mich am meisten beeindruckt hat. Ein Roman, der in Bezug auf Sprache, Inhalt, Beschreibung und Charakterzeichnung, abgesehen von kleinen Schwächen auf ganzer Linie überzeugen kann.

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  • 5 Sterne

    Katja S., 22.03.2023

    Als Buch bewertet

    Ergreifend und sprachgewaltig
    Noch immer bin ich bewegt von diesem schicksalhaften Roman, der mich gepackt hat wie lange kein anderes Buch. Bis jetzt ist "Morgen und für immer" mein Lese-Highlight des Jahres. Was der albanische Junge Kajan zwischen 1943 und 1991 erlebt, reicht wohl für mehrere Leben und wäre selbst dann an der Grenze des Zumutbaren.
    Eines der Zitate des Romans lautet: "Er hatte Liebe gesucht und Verlust gefunden, er hatte Frieden gesucht und Schmerz gefunden, er hatte Erlösung gesucht und Vernichtung gefunden." Und zwischen all den Verlusten, dem Schmerz und der Vernichtung schafft es Kajan immer wieder, sich aufzurappeln, sich dem immer Neuen zu stellen, neue Freunde und Liebe zu finden - und sie wieder zu verlieren - und seine tiefe Liebe zur Musik festzuhalten. Sogar im dunkelsten Kerker, den das albanische Regime für ihn bereithält.
    So grausam viele Passagen des Romans sind, der Autor versteht es, eine Sprache zu finden, die fesselnd und zugleich ruhig ist und sehr poetisch. Selten habe ich solche wunderbaren Vergleiche für all die Empfindungen des Protagonisten gelesen. Und obwohl Ermal Meta für sein Erstlingswerk den auktorialen Erzähler gewählt hat, war für mich als Leserin alles spürbar, als wäre ich ganz dicht dabei. Ich bin sogar froh, dass er nicht den personalen oder gar den Ich-Erzähler für diese Geschichte gewählt hat, denn das wäre vermutlich kaum auszuhalten gewesen.
    Ich habe oft schlucken müssen, habe vor Freude und Trauer geweint, war ergriffen und geschockt, vor allem von der Grausamkeit und Willkür des albanischen Regimes. Ein Roman, der noch lange nachklingen wird, auch weil der geschichtliche Hintergrund (die kommunistischen Machenschaften) mich an meine Vergangenheit erinnert und zutiefst berührt. Vielleicht sollte das Buch Einzug in den Geschichtsunterricht finden, damit dieser noch junge Teil der europäischen Vergangenheit nicht in Vergessenheit gerät.
    "Morgen und für immer" ist weder Thriller noch Liebesroman, weder Krimi noch Geschichtsbuch, und doch vereint dieses Drama alles in sich. Das Cover finde ich mehr als gelungen: Süße Früchte an dornigen Ranken - ein besseres Gleichnis kann ich mir nicht vorstellen.

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  • 5 Sterne

    Annika S., 20.03.2023

    Als Buch bewertet

    Fesselnd und doch kaum zu ertragen

    "Er wusste weder, wie er zurückgehen sollte, ohne das schreckliche Schicksal der Verräter zu erleiden, noch, wie er weitermachen sollte, ohne das Schicksal der Unsichtbaren zu erleiden."

    Ermal Metas "Morgen und für immer" erzählt die auf wahren Tatsachen beruhende Geschichte des Kajan Dervishis.
    Sie beginnt 1943 in Albanien: Kajan, noch ein Kind, lebt während des Krieges auf dem Hof seines Großvaters. Ein deutscher Deserteur bringt ihm das Klavierspielen bei und weckt somit seine Liebe zur Musik.
    Im Laufe des Buches begleiten wir Kajan über mehrere Jahrzehnte und Kontinente auf der Flucht vor dem kommunistischen Regime.

    Der Roman beleuchtet Teile der europäischen Geschichte, mit denen ich mich noch nicht besonders viel befasst habe.
    Ich fühlte mich regelrecht erdrückt von der gnadenlosen Justiz, der Willkür, der Ungerechtigkeit und vor allem den kaum zu ertragenen Brutalitäten.
    Oft habe ich mir gewünscht, die Handlungen seien einfach fiktiv, denn nicht nur Kajans persönliche Geschichte, sondern auch die der allgemeinen Bevölkerung in kommunistischen Staaten, hat in mir eine unerträgliche Beklemmung ausgelöst, wie kein Geschichtsunterricht je zuvor.

    Er berichtet aber auch auf bewegende Weise von Liebe, Freundschaft, Hoffnung und der Kraft der Musik und weckt dabei große Emotionen.
    Ermal Meta erzählt in einem hohen Tempo und erzeugt mit seiner Sprache starke Bilder. Trotz der Grausamkeiten schafft er es, der Geschichte eine poetische Schönheit einzuhauchen.

    Da ich das Buch zwar auf der einen Seite nicht aus der Hand legen, auf der anderen Seite dessen Inhalt kaum ertragen konnte, weil es einem schonungslos und doch berührend die historische Vergangenheit näherbringt, gibt es von mir eine Leseempfehlung und fünf Sterne.

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  • 5 Sterne

    Shilo, 26.01.2023

    Als eBook bewertet

    Ein großartiger Roman, der unter die Haut geht
    Dieses Buch beruht auf der Lebensgeschichte von Kajan Dervishi. Seine Kindheit verbringt er in einem kleinen Dorf in den albanischen Bergen. Vom zweiten Weltkrieg bekommt er kaum etwas mit. Eines Tages trifft Cornelius, ein junger deutscher Deserteur, bei ihnen ein und die Familie gewährt ihm Schutz. Cornelius unterweist den kleinen Kajan im Klavierspiel, welches der Junge mit den Jahren perfektioniert und ein berühmter Pianist wird. In Elizabeta findet Kajan seine ganz große Liebe, welche seine Mutter jedoch, eine 100 %ige Kommunistin, zu zerstören versteht. 1962 darf Kajan in Ostberlin sein Land als berühmter Pianist vertreten. Und ab jetzt überschlagen sich die Ereignisse.
    Die dramatische und unglaublich fesselnde Handlung trieb mir so einige Male Tränen in meine Augen. Und so fragte ich mich immer wieder, wie viel Leid ein Mensch ertragen kann. Von den Verhältnissen und Umständen in Albanien bis 1991 war mir nämlich nichts bekannt. Dem Autoren ist es außerordentlich gut gelungen, die Charaktere nachvollziehbar, glaubhaft und authentisch darzustellen. Auch hat Ermal Meta sich nicht mit Nebensächlichkeiten aufgehalten, sondern führt mit einem verständlichen und sehr gut zu lesenden Schreibstil durch diese spannende Erzählung.
    Mein Fazit:
    Diese Geschichte über Verrat, Familie und Flucht, die auf Tatsachen beruht, ist ein absolutes Lesehighlight. Bedingungslos kann ich es weiter empfehlen. Und so vergebe ich sehr gerne 5 Sterne (wobei 5 Sterne zu wenig sind).

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  • 5 Sterne

    Mariola P., 26.03.2023

    Als Buch bewertet

    Kajan und Elizabeta eine große Liebe in gefährlichen Land- Albanien unter die sozialistischen Regierung. Jeder wer ist anders, jeder wer anders denkt , jeder wer nicht sich anpassen will hat schwierig und früher oder später die politische Ungeheuer erreicht ihn, genau ist das passiert mit Kajan und Elizabeta, die sind die Opfer von sozialistischen Macht.

    Sehr emotionale Geschichte welche tief unter der Haut geht und die Intensivität von die gelesen ist nicht aus der Kopf zu wegwerfen . Oft beim lesen kommt der Gedanke - wie viel ein Mensch ertragen kann ? wo ist die Grenze zwischen Mensch und ein Monster ? warum ein Mensch tut den anderen so viel Leid? von wo kommt so viel Grausamkeit in die Menschen? - das Buch lasst der Leser einfach sprachlos...

    Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, trotz die Gewalttaten und Brutalität bleibt die Sprache ruhig, an manchen Stellen fast poetisch und an machen so spannend wie im Thriller und trotz die schwerer mit fast nichts schönen beladenen Atmosphäre leicht und flüssig zum lesen.

    Die Personen , besonders die Gefühle sind ausgezeichnet beschrieben und der innere Kampf in Mensch spürbar und genial auf die Leser übertragen. Kajan erscheint mir hier wie ein Feniks, so viele Niederlagen, so viele verlorene Kämpfe und er steht immer auf und ist bereit auf der neue , seine Liebe zum Musik ist wie ein Rettungsrad für ihn.

    Bedrückende und inhaltlich schwere Geschichte , unvergesslich und wunderschön erzählt .

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  • 5 Sterne

    XYZ, 30.03.2023

    Als Buch bewertet

    bewegende Lebens-/Leidensgeschichte

    Ein sehr schönes Cover, wobei ich mir da etwas anderes erwarten würde (was wohl daran liegt, dass ich einmal ein Buch mit ähnlichem Cover aber komplett anderem Genre gelesen habe). Nach dem Lesen betrachtet, finde ich das Cover aber dennoch auch passend für dieses Buch.

    Das Buch beruht auf einer wahren Geschichte. Es geht um Grausamkeiten, die Menschen widerfahren, um Verrat, Flucht und Familie. Es ist keine leichte Kost und ist sehr bewegend beim Lesen - aber definitiv eine Geschichte, die es Wert ist glesen zu werden.
    Start ist in Albanien - zweiter Weltkrieg. Kajan lebt mit seinem Großvater in einer kleinen Hütte. Der Großvater versteckt unter hohem Risiko Cornelius, einen Soldaten. Von ihm lernt der Junge Klavierspielen, und dies soll sein weiteres Leben bestimmen/prägen.

    Albanien - ein Land, über das ich, und vermutlich auch mein Umfeld, sehr wenig weiß. Es ist zutiefst erschreckend, was man in diesem Buch über dieses Land erfährt. Bis 1991 (also gar nicht so lange her) gab es die Geheimpolizei - die das Leben der Menschen enorm eingeschränkt hatte.

    Unglaublich - das Buch hinterlässt Spuren bei mir.
    Von mir gibt es eine absolute Empfehlung - Ein Buch, das es Wert ist gelesen zu werden und zwar von JEDEM. Wir dürfen die Grausamkeiten der Vergangenheit nicht vergessen.

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  • 5 Sterne

    Ursula P., 18.04.2023

    Als Buch bewertet

    Der Roman beginnt 1943 in Albanien und erzählt uns die Lebensgeschichte von Kajan, der als Kind von einem desertierten deutschen Soldaten, der von Kajans Grossvater versteckt gehalten wurde, dort das Klavierspielen erlernt hat. Die Geschichte führt uns und Kajan, mittlerweile als junger Erwachsener ein in seinem Land bekannter und begabter Pianist, unter anderem in die USA und nach Ostberlin. Insgesamt wird er zum Spielball eines politischen Systems, das weder vor Freund noch vor Feind halt macht.
    Ermal Meta ist mit seinem Debüt ein wunderbarer Roman gelungen. Es handelt sich hier keinesfalls nur um die Lebensgeschichte eines jungen Mannes, der doch eigentlich nur seiner grossen Berufung nachgehen will. Ganz ungeschönt werden hier auch die Vorgehensweisen eines mir bisher unbekannten Landes mit einem totalitären System geschildert, in dem man nie weiss, wem man trauen darf. Vermeintliche Freunde sind nicht immer Freunde, Familie ist nicht immer die, als die sie erscheint. Trotz allem gibt es Freundschaften, die ein Leben lang halten, Lieben für ewige Zeiten. Die Charaktere sind hier so fein gezeichnet, dass man geradezu in der Geschichte mitlebt, mitbangt, sich mit Kajan freut und grosse Trauer und Entsetzen mit ihm erlebt. Ein Roman, den ich jedem nur wärmstens ans Herz legen kann und der noch lange in mir nachhallt.

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  • 5 Sterne

    erul, 20.03.2023

    Als Buch bewertet

    Berührende wahre Lebensgeschichte – dramatisch und spannend

    Das Cover mit den Brombeeren und Dornen ist ausgesprochen schön und passend.

    Der Schreibstil von Ermal Meta ist äußerst flüssig und spannend. Der Erzählstil ist packend, aber sehr einfühlsam und gut zu lesen.

    Die Geschichte beginnt im Winter 1943 in einem kleinen Bergdorf in Albanien, wo Kajan Dervishi seine Kindheit allein mit seinem Großvater verbringt. Die Eltern von Kajan kämpfen als Partisanen gegen die deutsche Besatzung. Plötzlich taucht der deutsche Deserteur Cornelius auf und wird vom Großvater versteckt - welch ein Risiko. Cornelius gibt Kajan Klavierunterricht und sagt, Kajan ist ein Naturtalent. Und er hatte Recht: Kajan gelingt nach dem Krieg der Aufstieg zu einem berühmten Pianisten.
    Im Frühjahr 1962 kommt ein Telegramm aus der DDR, in Ostberlin wird eine große Aufführung organisiert mit Musikern aus dem gesamten Sowjetblock, jedes Land schickt einen Musiker: Kajan soll sein Land Albanien vertreten. So beginnt die Reise in die DDR ...

    Die tragische Geschichte hat mich sehr gefesselt. Es ist ein außergewöhnlich berührender Roman - er beruht auf der Lebensgeschichte von Kajan Dervishi.
    Muss man unbedingt gelesen haben!!

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Yvonne S., 24.03.2023

    Als Buch bewertet

    Was kann ein Mensch alles ertragen?
    Der italienisch – albanische Songwriter Ermal Meta hat mit dem Buch „Morgen und für immer“ sein Romandebüt abgeliefert. Er schreibt in dem Buch über die wahre Lebensgeschichte von dem albanischen Pianisten Kajan Dervishi.

    Der Roman beginnt 1943 während des 2. Weltkrieges als der kleine Kajan bei seinem Großvater aufwächst. Der Großvater hat ein gutes Herz und versteckt einen deutschen Desateur, der Kajan das Klavierspiel beibringt, was ihn sein Leben lang begleiten wird. Wir erleben in dem Buch die schönen Lebensmonente aber auch die schrecklichen Schicksalsschläge von Kajan. Er flieht aus Albanien nach Deutschland und später nach Amerika. Der junge Mann muss soviel Schlimmes ertragen, das es dem Leser teilweise die Kehle beim Lesen zuschnürt und man sich immer wieder fragt : Warum tun Menschen anderen Menschen so etwas an.

    Der Autor hat hier ein ganz tolles Buch geschrieben, auch wenn es manchmal nicht auszuhalten war. Ich muß immer noch über diese unglaubliche Geschichte nachdenken. Der Schreibstil ist angenehm zu lesen und man muß Kajan einfach ins Herz schließen. Eine klare Kaufempfehlung für diese Buch.

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  • 5 Sterne

    Hornita, 20.03.2023

    Als Buch bewertet

    Bravo!
    Die Kurzbeschreibung hat mich aufgrund der wilden Reise von Albanien über Deutschland in die USA etwas verblüfft, aber neugierig gemacht. Nachdem ich jetzt das Buch gelesen habe, macht das alles wirklich Sinn und ergibt eine außergewöhnliche und sehr bewegende Lebensgeschichte. Die Unterdrückung der Menschen in den totalitären Staaten des Ostblockes in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ebenso wie der Blick eines Albaners auf das geteilte Deutschland fand ich sehr glaubhaft und bewegend nacherzählt. Die Charaktere fand ich sehr gut getroffen: diejenigen, die für ihre Familie alles aufs Spiel setzen ebenso wie diejenigen, die alle hassen und ohne Rücksicht auf Familie eigene Interessen oder ihre Rache durchsetzen wollen. Die Bandbreite der verschiedenen Charaktere ist sehr groß, aber unglaublich authentisch. Besonders gut hat mir gefallen, dass das Buch mit dem Spruch des Großvaters „Morgen und für immer“ beginnt und sich der Kreis mit einem anderen Großvater und dem Spruch wieder schließt. Obwohl Kajans Lebensgeschichte bewegend und traurig ist, findet das Buch ein versöhnliches Ende. Bravo!

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  • 5 Sterne

    Petra W., 23.03.2023

    Als Buch bewertet

    Dieses überaus bewegende Roman von Ermal Meta hat mich dazu gebracht mich einmal näher mit Albanien und seiner Geschichte zu beschäftigen.
    "Morgen und für immer" beginnt im Winter 1943. Kajan Dervishi ist noch ein kleiner Junge. Er lebt mit seinem Großvater in einer abgelegenen Hütte. Vom Krieg bekommen sie hier nicht viel mit. Seine Eltern kämpfen als Partisanen gegen die Deutschen. Aber eines Tages taucht der deutsche Deserteur Cornelius bei ihnen auf. Er bringt ihm das Klavierspielen bei. Kajan hat viel Talent und wird später ein hervorragender Pianist.
    Jahre später verliebt er sich in Elizabeta, der Tochter eines Regimekritikers. Seine Mutter, die eine linientreue Kommunistin ist und bedingungslos hinter ihrem Staat steht, gelingt es die Liebenden zu trennen.
    Als Pianist bekommt er eine Einladung in die DDR. Von hier aus beginnt seine abenteuerliche Flucht nach Westberlin und später in die USA.
    Der Satz "Morgen und für immer" ist wie eine Art Rahmen für den Roman , den Kajans Großvater am Anfang des Buches zu ihm sagt und den am Ende des Buches ein anderer Großvater zu seinem Enkel sagt.

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  • 5 Sterne

    Leseratte, 12.04.2023

    Als Buch bewertet

    Dies ist nicht nur ein Roman - dies ist ein wunderbares Werk, eine epische Saga. Diese Erzählung ist spannender als ein Krimi und emotionsgeladener wie ein Liebesroman. Auf über 500 Seiten darf ich Kajan auf seinem Lebensweg begleiten. In einem teils einfühlsamen, teils harten aber immer eingängigen flüssigen Schreibstil beschreibt der in Albanien geborene Autor Ermal Meta, das was ihm in die Wiege gelegt wurde. Es ist sein Debütroman und der ist ihm mehr als gelungen. Bis in die Nebenfiguren ausgereifte und gut beschriebene Charaktere ziehen sich bis zum Ende durch die Saga.
    Zum Inhalt: Albanien 1943 - Kajan lebt während des Krieges mit seinem Großvater in einem Bergdorf, begegnet Cornelius, einem deutschen Desateur, der ihm das Klavierspielen beibringt.
    Ab jetzt erlebe ich den Aufstieg vom Bauernjungen bis zum berühmten Pianisten. Es ist eine berührende Geschichte über Familie, Liebe, Entbehrungen, Verrat, Verzicht, Glück, Abenteuer, Tod, Flucht, Kampf und Linientreue.
    Fazit: Unbedingt lesenswert, denn dieser Roman handelt von Menschen, die sich nicht anpassen wollen und können.

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  • 5 Sterne

    Lesemone, 21.03.2023

    Als Buch bewertet

    Kajan Dervishi wächst im sozialistischen Albanien auf. Das Regime wird immer totalitärer und man schwebt ständig in Gefahr, verhaftet und gefoltert zu werden. Ermal Meta greift die Lebensgeschichte des Pianisten Kajan auf, um aufzuzeigen, was in Albanien Jahrzehnte vorgegangen ist. Er geht der Frage nach, wieviel Leid und Kummer ein Mensch ertragen kann, bevor er aufgibt. Die Geschichte ist sehr schwer zu ertragen und ich musste ein paar Pausen beim Lesen machen, denn mich hat es sehr berührt, was Kajan alles widerfahren ist. Wie grausam der Menschen doch sein kann! Dass das nicht übertrieben ist, weiß ich von albanischen Freunden, die genau das auch immer wieder erzählt haben. Trotzdem war ich so sehr gefesselt von dem Erzählten, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen wollte. Der Autor hat einen sehr angenehmen, mitreißenden Erzählstil gewählt. Es gibt so viele Wendungen im Leben Kajans, so dass es bis zum Schluss spannend bleibt, wie es mit ihm ausgeht. Das war mit Abstand das eindrucksvollste und interessanteste Buch, was ich bisher je gelesen habe! Eine sehr bewegende Geschichte.

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  • 5 Sterne

    Goldie-hafi, 14.03.2023

    Als Buch bewertet

    Eine spannende, tiefgründige, teils auch verstörende Geschichte über das Leben in Albanien von 1943 bis 1991. Der Autor erzählt atmosphärisch dicht die Geschichte des Kajan Dervishi, der zu Anfang mit seinem Großvater in den albanischen Bergen lebt. Die Eltern sind 'im Krieg' und erst im Laufe der Geschichte erfährt man mehr über die Hintergründe und Zusammenhänge, die der Autor schonungslos erzählt. Es zeigt einmal mehr, wie sich Menschen vereinnahmen lassen von Ideologien, ihre eigenen Wahrheiten finden und auch nicht vor Verrat an der Familie zurückschrecken. Es ist ein Buch, das mich tief berührt hat und welches sich nicht nebenbei lesen lässt. Für mich hat sich immer wieder die Frage gestellt: wieviel ein Mensch oder auch ein Volk ertragen kann. Diktatur, Überwachung, Folter, ein ausgeklügeltes Spitzelsystem und vieles mehr - das ist schwere Kost. Aber wie der Autor es verpackt, war für mich ein Lesehighlight und gibt eine uneingeschränkte Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    Juliane B., 28.03.2023

    Als Buch bewertet

    Dieses Buch lässt mich sprachlos zurück. Ich kann nicht sagen, was genau ich erwartet habe, aber ich bin restlos begeistert. Der Schreibstil, die Figuren, die Spannung. Freude und Tragik des Lebens sind sehr gut eingefangen. Jeder Teil überrascht, bewegt und hallt noch lange nach. Der geschichtliche Hintergrund, die Grausamkeiten des Regimes, aber auch die kleinen Momente des Glücks bilden ein Spannungsfeld, das seinesgleichen sucht. Die Geschichte Kajans ist von so vielen Wendungen geprägt, das sie kaum auszuhalten ist. Dennoch wirkt das Gelesene nicht überladen. Der erste Teil und das letzte Kapitel bilden einen Rahmen, den ich so nicht erwartet habe. Auch kleinere Figuren entfalten eine ungeheure Kraft und Ausstrahlung. Das schöne Cover und der sehr angenehme Griff der Blätter unterstreichen den Lesegenuss. Für mich zählt dieser Roman zu den besten Büchern, die ich seit langem gelesen habe. Ein Glücksgriff.

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  • 5 Sterne

    Katharina G., 02.04.2023

    Als Buch bewertet

    Dieser Roman von Ermal Meta hat mich schon nach den ersten Sätzen total in seinen Bann genommen. Er erzählt die Lebensgeschichte von Kajan der in Albanien zu einem großen Pianisten aufsteigt jedoch mit der Zeit, such durch die Frau die er liebt,in politische Wirren verstrickt wird und fliehen muss.

    Darauf folgen Jahre der Entwurzelung und des Leids sowie der Verfolgung.

    Dieser Roman hat mich sofort in seinen Bann gezogen und berührt. Stellenweise war er unglaublich heftig, brutal und schwer zu ertragen. Ich habe mich ehrlich gesagt bisher nicht mir der Geschichte Albaniens und dem herrschenden Regime zu der Zeit in der der Roman spielt beschäftigt und war tief betroffen von der Brutalität.

    Die Geschichte war ebenso berührend wie spannend und der Schreibstil hat mir wirklich gut gefallen so das ich das Buch sehr schnell beendet habe, auch wenn ich emotional noch lange nicht damit fertig sein werde.

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