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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Langeweile, 25.08.2022

    Als Buch bewertet

    Inhaltlich geht es um drei Tage im August 1936. Im Mittelpunkt stehen die Chocolaterie Sawade und die Strasse „Unter den Linden “ in Berlin ,damals eine der besten Adressen der Stadt. die Stadt ist quasi im Freudentaumel, die Olympischen Spiele finden statt und der Führer will vor der restlichen Welt ein gutes Bild abgeben.

    Elfie ,die gute Seele der Chocolaterie ,hängt mit Leib und Seele an ihrem Arbeitsplatz,der ihr Halt in schwierigen Zeiten gibt.Sie und ihre Nachbarn halten zusammen und versuchen ein Stück Menschlichkeit zu bewahren.

    Obwohl sich die Geschichte nur auf drei aufeinanderfolgende Tage bezieht, ist es der Autorin hervorragend gelungen, diesen kurzen Zeitabschnitt mit ganz viel Leben und Ereignissen, sowie klugen Gedanken zu füllen.Nach und nach wird man mit den einzelnen Protagonisten/Protagonistinnen vertraut gemacht, die scheinbar erst zusammenhanglos sind, sich dann jedoch annähern und verbinden. Eine besondere Rolle nehmen die Erzählungen von Madame Conti ein,mit der sich Elfie angefreundet hat und die über ein wahres Füllhorn an erlebten Geschichten verfügt ,welche sie stückchenweise ausbreitet.Am Ende bleibt einiges offen und der Fantasie der Leser*innen überlassen.Allerdings hat jeder der beteiligten Personen ,auf die eine oder andere Weise,eine Veränderung in seinem Leben erfahren.

    Was mir besonders gut gefiel(Ähnliches habe ich noch in keinem anderen Buch gelesen) waren Einschübe aus der Sicht der Linden,welche der Straße ihren Namen gaben. Sie haben so viel gesehen,dass mit ihren Erlebnissen wahrscheinlich mehr als ein Buch gefüllt würde.

    Ich lege das Buch mit einem lachenden und einem weinenden Auge zur Seite, es wird mich gedanklich noch etwas begleiten.Natürlich gibt es eine Leseempfehlung verbunden mit fünf Sternen.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sibylle K., 29.08.2022

    Als Buch bewertet

    Drei Tage im August war ein Spaziergang rund um das berühmte Hotel Adlon.
    Mittelpunkt ist die Schokoladenmanufaktur 'Sawade' Elfie zweites zu Hause.
    Mit köstlichsten Pralinen, macht sie Touristen, Berliner und Madame Marie Code glücklich.
    Wir lernen den jüdischen Buchhändler Franz Marcus, Barbesitzer Issa El Hamady, Verkäuferin Jude und das Dienstmädchen Wilhemine kennen.
    1936 das Jahr des Nationalsozialismus und
    der olympischen Spiele, Berlin weltoffen, aber hinter der schönen Fassade ziehen dunkle Wolken auf.
    Die Bewohner und die Orte rund um das Brandenburger Tor wurde lebendig dargestellt. Ich kenne diesen Ort sehr gut, erst kürzlich schlenderte ich am Adlon vorbei.
    Ich liebe es in vergangenen Zeiten einzutauchen und konnte mir alles bildlich vorstellen. Ich lauschte den Gesprächen, vorallem zwischen Madame Conte und Elfie.
    Die drei intensiven Tage waren facettenreich.
    Das Geheimnis rund um die Chocolaterie das Madame Code, Elfie anvertraute, hat mich sehr berührt.
    Aber auch die anderen kleinen Geschichten 'Unter den Linden' haben mich beeindruckt.
    Drei Tage im August ist lebendig, tiefgründig und auch fesselnd.
    Die nächsten Tage werde ich mich erneut auf den Weg machen, entlang der Prachtallee spazieren und in Erinnerungen schwelgen.
    Ein wirklich schöner Roman, schnappt euch ein paar köstliche Pralinen und taucht ein, in Elfies Welt.
    Vielen lieben Dank für die schönen Lesestunden.

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  • 5 Sterne

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    Christina S., 05.08.2022

    Als Buch bewertet

    Die Autorin Anne Stern nimmt uns in ihrem Buch 3 Tage im August , mit nach Berlin im August 1936. Wir lernen Ellie kennen , die in einem Schokoladenladen arbeitet, mitten in Berlin. Diese 3 Tage im August , haben es in sich , den so viel passiert in diesen Tagen. Da treffen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft aufeinander.
    Ellie gefällt mir gut auch wenn sie etwas schwermütig ist , hat sie doch ein feines Gespür. Und sie schafft es , aus sich raus zu kommen.
    Die Geschichte ist toll geschrieben , es fiel mir leicht beim lesen in die Geschichte einzutauchen und ich war neugierig darauf was wohl noch passieren mag.
    Das Cover ist schlicht und unaufgeregt , aber mit der Kakaobohne im Mittelpunkt , passt es gut zum Inhalt. Dazu noch der farbige Buchschnitt , das macht was her. Die Geschichte ist wundervoll und geht ans Herz. Es ist mutig 3 Tage und ein ganzes Buch aber überhaupt nicht langweilig.

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  • 4 Sterne

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    Luise_Dez, 07.09.2022

    Als Buch bewertet

    In ihrem neuen Roman "Drei Tage im August", erzählt die Autorin Anne Stern, eine berührende Geschichte über eine besondere Frau und der ältesten Berliner Pralinenmanufaktur Sawade, Unter den Linden.

    Inhalt:
    Berlin, 5. August 1936: Die Schwermut ist Elfies steter Begleiter, Zuversicht findet sie in ihrer Arbeit in der Chocolaterie Sawade, einem Hort zarter Zaubereien aus Nougat und Schokolade, feinstem Marzipan und edlen Aromen. Hier gelingt es Elfie und ihren Nachbarn, sich ihre Menschlichkeit in unmenschlichen Zeiten zu erhalten. Dann kommt Elfie dem Geheimnis einer besonderen Praline und der Geschichte einer verbotenen Liebe auf die Spur. Doch wird sie es wagen, auch ihrer eigenen Sehnsucht zu folgen?

    Bestsellerautorin Anne Stern erzählt die berührende Geschichte einer besonderen Frau, die nicht wie andere ist – ein ausnehmend schöner Roman, voll zarter Sinnlichkeit und außergewöhnlicher Figuren.

    Meine Meinung:
    Die Autorin schildert innerhalb von nur drei Tagen im August 1936, während der Berliner Olympiade, Episoden von unterschiedlichen Menschen und aus deren Perspektiven erzählt über ihr Leben in der bekanntesten Prachtstraßen „Unter den Linden“ während der Machtübernahme Hitlers.

    Elfie ist die erste Verkaufsleiterin und Prokuristin der Chocolaterie Sawade Unter den Linden, in der Nähe des berühmten Hotel Adlon. In ihrer Kindheit, wurde sie von ihrer Mutter verlassen und von ihrer Großmutter mit strengen Regeln erzogen, die ihre ganze Persönlichkeit und Schwermut, erklären. Sie lebt zurückgezogen, lebt nur für ihre Arbeit in der Chocolaterie und ist glücklich, wenn die Kunden und die Menschen in ihrem Umfeld sie respektieren. Die ältere Madame Conte, lässt sich regelmäßig mit den feinsten Trüffeln beliefern und bittet eines Tages Elfie, zu einer Tasse Tee in ihre Wohnung und bittet sie, ihr zuzuhören. Neugierig auf die Geschichte der alten Dame, führt Elfies Weg sie immer wieder in deren Wohnung und so erfährt sie von der unglücklichen Liebe zu dem ersten Ladenbesitzer der Chocolaterie. Aus Liebe zu Madame, die diese damals nicht erkannte, gab er der Chocolaterie sogar ihren Namen.

    Gerade jüdische Mitbürger geraten seit der Machtübernahme unter Druck und so wägt auch der Buchhändler Marcus ab, ob er sein Geschäft behält oder schließen soll. Das Spiel mit der Hoffnung beginnt zwar aber zum Schluss siegt die Vernunft!
    Das kleine Blumenmädchen Rosa, wird auf der Straße festgenommen und keiner weiß was mit ihr geschieht. Elfie, versucht zu helfen aber letztendlich fehlen ihr die richtigen Worte.
    Wie es scheint, findet Elfie an dem Barmann Interesse und dann doch wieder nicht. Gerne hätte ich ihr einen Weg aus der Schwermut, gewünscht.

    Fazit:
    Der Autorin ist es wunderbar gelungen, Auszüge von ergreifenden Schicksalen in unsicheren Zeiten aufzugreifen und mit ihrem flüssigen Schreibstil, zu erzählen. Die Protagonisten sind im Handlungsverlauf zwar sehr gut dargestellt und an der richtigen Stelle eingebunden aber zum Teil fehlte mir etwas mehr Tiefe und ein Hauch Lebendigkeit. Das offene Ende der Episoden, war zwar zu erwarten, hat mich aber trotzdem etwas enttäuscht zurückgelassen.
    Von mir 4 Sterne und eine Leseempfehlung!

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  • 4 Sterne

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    Cynthia M., 08.08.2022

    Als Buch bewertet

    „Drei Tage im August“ ist eine Erzählung in Romanform. Das Buch ist schön gestaltet und mir gefällt vor allem das Cover richtig gut. Der Zusammenhang zur Handlung ist sofort ersichtlich und rein optisch ist es einfach schön gestaltet. Das Buch steckt voller poetischer, detaillierter und fast schon ausschweifender Beschreibungen und lebt für mich hauptsächlich durch die Sprache, die die Ereignisse untermalt.

    Zum Inhalt: August 1936 in Berlin: die olympischen Spiele locken die Touristen nach Berlin und in die ehemalige Prachtstraße unter den Linden. Die Nazis gewinnen immer mehr an Einfluss, was auch den ansässigen Gewerbetreibenden Sorgen bereitet. Immer mehr Juden flüchten aus Deutschland. Unter den Linden kennt man seine Nachbarn, doch was weiß man wirklich von ihnen? Welche Schicksale tragen sie mit sich herum? Elfie, Verkaufsleiterin der Chocolaterie Sawade, sorgt sich vor allem um ihren Job und den Fortbestand der Chocolaterie. Aber ist das wirklich alles was im Leben zählt? Und lohnt es sich nicht, manchmal mutig zu sein?

    Das Buch spielt, wie der Name schon sagt, innerhalb von drei Tagen im August 1936, während die Olympiade in Berlin stattfand. Handlungsort ist die Prachtstraße Unter den Linden und dort werden Episoden aus dem täglichen Leben der Anwohner oder ansässigen Gewerbetreibenden gezeigt. Unter den Linden treffen die verschiedensten Personen aufeinander, alle mit ganz eigenem Background und Last auf den Schultern.

    Das Buch fängt durch die opulenten Beschreibungen die Atmosphäre vor Ort gut ein, die schnellen Szenenwechsel finde ich clever gemacht. Das im Klappentext angedeutet Geheimnis ist am Ende tatsächlich deutlich weniger dramatisch als von mir erwartet und obwohl die schnellen Perspektivwechsel für Tempo sorgen, plätschert die Handlung so vor sich hin. Vor allem vor den historischen Hintergrund der Zeit und der Tatsache, dass sich in der Gruppe ansässiger Gewerbetreibender ein Jude und ein Ägypter befinden, hätte ich mit einem Knall gerechnet. Es geschieht aber nichts dergleichen.

    Die Intermezzi der Linden, die schwadronieren, sich an bessere Zeiten erinnern und um eine ungewisse Zukunft bangen, passen irgendwie in das Buch, auch wenn sie die Handlung unterbrechen. Diese Episoden lesen sich zwar schön, haben für mich aber den Lesefluss im Buch unterbrochen, sodass ich nicht ganz sicher bin, was ich davon halten soll.

    Das Buch ist letztendlich die fast schon poetische Erzählung dreier ganz gewöhnlicher Tage in einer ungewöhnlichen Zeit, in deren Zentrum eine kleine Chocolaterie steht. Und nach Abschluss der drei Tage geht das Leben seinen gewohnten Gang weiter, was irgendwie melancholisch stimmt. Es schwingt viel in den Untertönen der Geschichte mit, für mich war diese Episode aber zu kurz, um eine echte Verbindung aufzubauen. Trotzdem eine sehr schöne Erzählung.

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  • 4 Sterne

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    M. H., 30.08.2022

    Als Buch bewertet

    Ich kenne von Anne Stern bereits die Hulda-Gold-Romane, dieses Buch hier ist völlig anders. Zunächst einmal hat es ein wunderschönes Titelbild mit Blüten und Kakaobohnen, dazu den tollen rosa Buchschnitt, ich finde, es riecht sogar leicht rosa. Der Einstieg war für mich nicht ganz einfach, der Prolog beginnt zwei Jahre nach der eigentlichen kurzen Geschichte - am besten zwischendurch und am Ende den Prolog nochmals lesen! Man erfährt von Elfie, die eine ganz besondere Frau ist, ihre Mutter verließ sie als Kind, die Großmutter stempelte sie als "anders" ab und sie nahm sich das alles sehr zu Herzen. Bei Elfie muss alles ihren festen Platz und feste Regeln haben, sie ist scheu gegenüber allem und jedem, was außerhalb ihrer Chocolaterie passiert, die ihr Kraft und Mut gibt. Nach und nach entwickeln sich Verbindungen zur Angestellten Trude, zu Barbesitzer Issa und zu Madama Conte - die beiden Damen haben sich außerordentlich viel zu erzählen, jede auf ihre Art und Weise. Jede hat ihre Geheimnisse, die sie teilen muss, um nicht unglücklich zu bleiben.
    Es gibt den Buchhändler Franz, den Pagen Heiner und noch einige andere Charaktere - die ihr am besten selbst beim Lesen kennenlernt. Zwischendurch erzählen immer die Linden von sich und ihrem Leben auf der Prachtallee - zunächst gewöhnungsbedürftig, aber wenn man sich damit angefreundet hat, eine nette Abwechslung. Ich muss sagen, am Schluss habe ich die Bäume doch etwas vermisst, weil sie nur noch mal ganz kurz zu Wort kamen.
    Ich kannte das "Sawade" nicht (inzwischen habe ich mir Pralinen von dort mitbringen lassen und schöne Fotos vom Gebäude bekommen), musste einiges nachschlagen, dazu mehrere Personen und Orte, die mir nur vom Namen her etwas sagten und über die ich mehr erfahren wollte. Drei Tage wirken in diesem Buch aufgrund dessen, was häppchenweise passiert, deutlich länger. Ich hätte den Betreffenden gerne mehr Zeit gewünscht, für das, was sie tun oder lassen müssen - an dem Trubel durch die Olympischen Spiele und den politischen Aufruhr können sie nichts ändern und mindestens eine Person hatte ich völlig falsch eingeschätzt! Wenn man einmal im Buch drin ist, liest es sich ziemlich flüssig, aber es lässt mich nachdenklich zurück. Zu Beginn war beim Lesen die Schokolade greifbar, im weiteren Verlauf wurden andere Personen und Dinge wichtiger. Von mir bekommt "Drei Tage im August" 4 gute Sterne mit Leseempfehlung, wenn man gerne mal eine ganz besondere Seite der Erzählkunst erleben möchte.

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  • 4 Sterne

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    pw, 13.08.2022

    Als Buch bewertet

    Berlin 1936 einmal anders

    Dieser Roman wirkte auf mich wie ein Episoden-Roman. Er spielt 1936 zur Zeit der Olympiade im nationalsozialistischen Berlin.

    Wir erleben drei Tage aus der Sicht verschiedener Akteure.

    Die Hauptfigur ist Elfie Wagner. Sie leitet eine Pralinenmanufaktur in der Straße Unter den Linden. Sie ist hochsensibel, manchmal in depressiver Stimmung und manchmal kommt es mir vor, als hätte sie eine leichte Art von Autismus. Sie selbst bezeichnet sich als seltsam, wie es ihr von Kind an vorgeworfen wurde.

    Dann ist da Franz Marcus, ein jüdischer Buchhändler, der es in der Zeit besonders schwer hat. Er hat zwar seinen Laden Unter den Linden noch, sieht jedoch das Unheil immer näher kommen und plant seine Flucht.

    Eine dritte sehr wichtige Figur ist Marie Conte, eine sehr alte Frau, zuerst Elfies Kundin, danach Vertraute und fast so etwas wie eine Freundin. Sie erzählt Elfie ihre Geschichte. Die allein ist schon sehr spannend.

    Diese Figuren und einige weitere habe ich sehr schnell ins Herz geschlossen. Alle so menschlich in einer dunklen und absurden Zeit. Ich fand es sehr spannend, diese Zeit aus der jeweiligen Sicht der Figuren zu erleben.

    Die Autorin hat es geschafft, alles sehr glaubhaft darzustellen, aber eine Kleinigkeit ist Geschmackssache:

    Zwischen den Kapiteln mit den konkreten Erlebnissen der Protagonist*innen sind immer wieder Abschnitte eingeflochten, die aus der Sicht der Lindenbäume in der Straße Unter den Linden erzählt werden. Was würden die Linden wohl sagen, wenn sie reden könnten?

    Das ist poetisch, aber ich empfand es manchmal als langatmig. Ich wollte endlich wissen, wie es mit den einzelnen Personen weitergeht. Aber ich habe gemerkt, dass ich die Passagen schnell überfliegen konnte, ohne dass mir etwas gefehlt hat.

    Fazit: Ein Stück historisches Berlin aus den dreißiger Jahren des 20 Jahrhunderts auf außergewöhnlich schöne Weise greifbar gemacht. Die Geschichte lebt von den Freuden und Sorgen der verschiedenen Charaktere, sehr gelungen geschildert. Hat mich (bis auf die Einschübe) gefesselt von Anfang bis Ende.

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  • 4 Sterne

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    Marakkaram, 03.09.2022

    Als Buch bewertet

    >>Es ist eine Gabe, zuhören zu können, denken Sie nicht?" "Ich weiss nicht", sagte Elfie langsam. "Wäre es nicht besser, selbst etwas zu erzählen zu haben?">>

    "Drei Tage im August" ist ein interessanter, eindringlicher, vielleicht etwas überladener Roman, der zur Zeit der Olympiade 1936 in Berlin spielt.

    Ich bin ein großer Fan der Hulda Gold Reihe und ich mag die ehrlichen, oftmals etwas sperrigen Charaktere der Autorin. Und auch Elfie ist so eine Protagonistin, der wir tief in die Seele blicken dürfen - in ihre Gedanken und oftmals trüben Stimmungen. Das hat mir sehr gefallen.

    In gewohnt ruhigem, atmosphärischem Schreibstil begleitet man eine Vielzahl von Charakteren über 3 Tage. Und dabei fängt Anne Stern die Stimmung, das Leben und die Ängste der Menschen zu dieser Zeit hervorragend ein. Jedoch sind 3 Tage nicht lang und es gab für meinen Geschmack zu viele Nebenschauplätze, die von Elfie, dem Pralinenladen und Madame Contes Geschichte abgelenkt haben.

    Auf der anderen Seite fand ich es klasse, das Gedenken an Max Liebermann, Käthe Kollwitz, die Situation des Museumswärters, des jüdischen Buchhändlers, des Pagen im Adlon usw. aber die Zeit war dafür einfach zu kurz. Ich hätte mir ein paar Figuren weniger oder so einige Seiten mehr gewünscht. Nicht nur eine kurze Momentaufnahme der Ängste des ägyptischen Nachtclubbesitzers, sondern mehr von seiner tagtäglichen Situation, seinem Leben.. Manchmal las es sich für mich fast wie eine Vorgeschichte, denn die Stränge bleiben (fast) alle offen.

    Und dann waren da noch die Linden... Mein ganz besonderes HIghlight. Die Linden, die schon immer da waren, kommen zwischendurch in kurzen Abschnitten zu Wort. Großartig.

    Wie alle Romane von Anne Stern überzeugt auch "Drei Tage im August" durch ihren einnehmenden, flüssigen Schreibstil und ihr absolutes Händchen für Charaktere und den damaligen Zeitgeist. Auch hier lässt sie das Berlin der 36iger Jahre und den typischen Berliner Charme wieder aufleben. Ein Buch zum versinken.

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  • 4 Sterne

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    R.S., 07.09.2022

    Als Buch bewertet

    Eine Geschichte, so zart und sinnlich wie Schokolade

    Wir schreiben das Jahr 1936. Es ist der 5. August und in Berlin finden die Olympischen Spiele statt. Im Mittelpunkt der Handlung steht die Chocolaterie Sawade und die Personen, die auf irgendeine Art und Weise mit dieser verbunden sind, insbesondere Elfie, die dort arbeitet und auf der das Hauptaugenmerk in der Erzählung gelegt wird. Elfie, die schwermütig ist und von Zweifeln und Ängsten geplagt wird, erfährt von Madame Conte, was eine verbotene Liebe mit einer besonderen Praline der Chocolaterie Sawade zutun hat. Sie selbst kommt dem Nachtklubbesitzer El-Hammady näher und muss sich entscheiden, ob sie ihrer Sehnsucht folgt. Dann ist da noch Trude, die mit Elfie in der Chocolaterie arbeitet und Franz Marcus, der benachbarte jüdische Buchhändler. Auch diese beiden kommen sich näher, doch scheint es um ihr Liebesglück nicht gut bestellt zu sein, macht sich doch Franz als Jude Sorgen um seine Zukunft in Nazideutschland. Überall dem liegt eine Vorahnung der dunklen und schrecklichen Zeiten, die unter der Herrschaft der Nationalsozialisten in der Zeit danach kommen wird. Die Linden der Straße „Unter den Linden“, in der sich die Chocolaterie befindet, können davon berichten. Doch trotz der bedrohlichen und düsteren Stimmung, die im Hintergrund mitschwingt, können sich Elfie und Co. ihre Menschlichkeit bewahren.

    Als Leser*in folgt man diesen und anderen Personen drei Tage lang und wird Zeuge ihrer Leben, Gedanken und Gefühle. Die Handlung steuert dabei auf keinen richtigen Spannungshöhepunkt zu, wodurch sie jedoch nichts an ihrer Faszination verliert. Gerne folgt man Elfie und all den anderen Charakteren. Die Stärke des Romans „Drei Tage im August“ von Anne Stern liegt in seiner wunderschönen und poetisch angehauchten Sprache, die zusammen mit den außergewöhnlichen und gut gezeichneten Charakteren die Geschichte lesenswert macht. Am besten zu genießen mit einem Stück Lieblingsschokolade bzw. -praline.

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  • 4 Sterne

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    SofieW, 30.07.2022

    Als Buch bewertet

    1936, ein tröstender Kleinkosmos, Olympiade als Multikulti getarnt und das Dahinter

    Berlin, August 1936, für die olymischen Spiele glänzt die Stadt in all ihrer Pracht und die Ziele der Naziherrschaft werden kurzzeitig 'ausgesetzt'. Internationales Flair und multikulturelles Leben werden der Welt präsentiert, doch dahinter steht die perfide Maschinerie mit ihren Vernichtungsbestrebungen nicht still.
    'Unter den Linden', der Adresse der Chocolaterie Sawade, hier versucht die fast 40-jährige Elfie, selbst von jeher mit der Schwermut kämpfend, ihren Teil dazu beizutragen, dem Leben der Menschen, trotz der harten Repressalien durch das NS-Regim,e glückliche Momente zu schenken, mit ihren Pralinen. Zu ihrem bunten Mikrokosmos gehören der jüdische Buchhändler Marcus, der Nachtclub-Besitzer El Hamady, Madame Conte, eine alte Dame, die noch die Kaiserzeit um 1880 miterlebt hat, ihr treues Dienstmädchen Mine, das Blumenmädchen, der Drehorgelmann und noch einige mehr. Es sind drei Tage, in denen wir als Leser sie begleiten durch diese unwirtliche Zeit. Jeder hat sein Päckchen zu tragen, seine Probleme, seine Ängste vor der näher kommenden Gefahr. Und in dieser Zeit geschehen Dinge und werden Entscheidungen getroffen, die für jeden von ihnen Veränderungen bringen.
    Es ist gerade bei diesem Thema nicht leicht, das gewählte persönliche Element mit der Schwere des übermächtigen politischen Regims und seinen schon weit vorangeschrittenden Strukturen 'in Balance' zu halten, aber die Autorin hat es geschafft, ihre Geschichte zu einem wirklich schönen Leseerlebnis zu machen, ohne dabei etwas auszublenden.
    Die Welt besteht aus Menschen, zu jeder Zeit und ein paar davon haben hier ein wenig Raum bekommen. Ein Buch, etwas anders und sehr gelungen.

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  • 4 Sterne

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    Stefanie E., 11.09.2022

    Als Buch bewertet

    Drei Tage im August von Anne Stern hat mir sehr gut gefallen, allerdings gibt es auch ein paar Dinge die ich nicht so gut fand.

    Mir haben die handelnden Charaktere sehr gut gefallen. Besonders Elfie, lernen wir besonders intensiv kennen, wobei ich bis ans Ende des Buches nicht so ganz verstanden habe, was falsch mit ihr sein soll. Sie betreibt eine Pralinenmanufaktur mitten in Berlin, in einer sehr bekannten Lindenallee. Es sind schwierige Zeiten, Hitler ist an der Macht und vieles ändert sich gerade in Deutschland.
    Im Laufe des Buches erfährt unsere Hauptprotagonisten mehr über die Geschichte des Ladens den sie betreibt.
    Neben her gibt es noch viele andere Handlungen, zum Beispiel bei einem Buchhändler und einem Gastronomen.

    Die Geschichte an sich ist sehr schön geschrieben und hat auch eine gewisse Strahlkraft. Die Protagonisten gefallen mir alle sehr gut und auch die Schauplätze sind sehr gut beschrieben.
    Der Schreibstil ist wunderschön und leicht, er zieht einen förmlich mit.

    Zwischendurch gibt es immer wieder mal Kapitel wo die Bäume zu uns sprechen. Den Sinn davon habe ich nicht ganz verstanden und meiner Meinung nach hätten diese Kapitel auch weg gelassen werden können.

    Außerdem hätte ich mir gewünscht das man mehr über die Pralinenherstellung erfährt. Immerhin ziert das Cover einen Ast mit Kakaofrüchten, doch die Herstellung an sich wird immer wieder nur ganz oberflächlich und am Rande betrachtet. Ein kleines Rezept am Ende als "Tüpflchen auf dem i" hätte ich auch ganz nett gefunden.

    Alles in allem eine in sich geschlossene Geschichte, die für mich noch etwas mehr Potential gehabt hätte.

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  • 4 Sterne

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    Katharina G., 28.08.2022

    Als Buch bewertet

    Anne Stern hat hier einen sehr interessanten Historischen Roman vorgelegt. Es geht um Nächstenliebe, Menschlichkeit,
    Schokolade und die Geschichte einer verbotenen Liebe die zur Entstehung einer besonderen Praline und der einer bekannten Pralinanmanufaktur beiträgt.

    Elfie, die durch ihr oftmals anderes Empfinden ihr Leben lang Außenseiterin war findet in der Pralinenmanufaktur Sawade einen Ort an dem sie sich zuhause fühlt. Im Sommer 1936 allerdings wendet sich das Blatt und es kommt zu immer mehr Gewalt gegen Juden, andersdenkende und Außenseiter. Davon betroffen ist auch der Buchhändler Franz Marcus. Als Elfie die alte Madame Conte Kennenlernt die ihr die Geschichte einer verbotenen Liebe und einer Praline erzählt von der bei Sawade niemand mehr etwas weiß beginnt Elfie ihre Grundsätze zu hinterfragen und begibt sich auf die Suche nach der Praline. Doch nicht nur die Liebe zur Schokolade wird Elfies Leben verändern. Auch die bekanntschaft zum Buchhändler Franz Markus, der ebenfalls als Außenseiter gilt wird einiges auf den Kopf stellen.

    Dieser Roman hat eine ganz eigene Art zu erzählen. Besonders interessant finde ich das der Schauplatz, das Buch spielt unter den Linden in Berlin, eine eigene Erzählstimme bekommt, was die Bedeutung des Ortes für die Erzählung nochmal deutlich hervorhebt. Auch finde ich es wirklich interessant wie Anne Stern ihre Figuren gestaltet hat. Sie sind unglaublich Authentisch mit ihren Ängsten, Sorgen, Problemen und Eigenheiten.
    Ein wirklich berührender Roman über eine dunkle Zeit und Menschen die es trotz aller Schwierigkeiten schaffen ihre Menschlichkeit zu bewahren.

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  • 4 Sterne

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    labbelman, 01.08.2022

    Als Buch bewertet

    Titel: Drei bedeutende Tage im Leben einiger Menschen...

    Ehrlich gesagt war mir nicht bewusst, dass der Titel Programm ist, denn wir begleiten die zahlreichen und sehr unterschiedlichen Protagonisten ganze drei Tage.

    Anne Stern, berühmt durch ihre Hebammenbücher, führt den Leser wieder einmal durch Berlin, die eine meiner liebsten Städte ist. Die gewählte Zeit ist schon etwas besonderes, denn es sind die Olympischen Spiele und die Stadt gibt sich weltoffener als sie eigentlich ist.

    Elfie habe ich gerade wegen ihrer Schwermut so sehr gemocht, denn man kann gut nachvollziehen, dass sie durch das Leben bei der strengen Großmutter nicht zu einem fröhlichen, unbeschwerten Menschen werden konnte. Mit der Chocolaterie Sawade kehrt ein bisschen Alltag und auch etwas Besonderes in das Leben der Menschen, die "Unter den Linden" leben ein. Wer lässt sich nicht ein bisschen Glückshormone geben, indem er in etwas Süßes beißt?

    Die Mischung der Figuren wie einem jüdischen Buchhändler, dem ausländischen Barbesitzer Issa El Hamady, dem Blumenmädchen und vielen mehr ist sehr gelungen, denn sie alle passen irgendwie nicht so recht in das Schema der Nationalsozialisten und man spürt, dass die Ruhe vor dem Sturm bald ein Ende haben wird.

    Fazit: Eine feinfühlige Geschichte, die drei Tage zu etwas Besonderem werden lassen. Gern spreche ich eine Empfehlung aus. Einziger Nachteil: beim Lesen bekommt man mehr Lust auf Süßes als sonst.

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    Leserin, 07.08.2022

    Als Buch bewertet

    Berlin, 5. August 1936: Die Schwermut ist Elfies steter Begleiter, Zuversicht findet sie in ihrer Arbeit in der Chocolaterie Sawade, einem Hort zarter Zaubereien aus Nougat und Schokolade, feinstem Marzipan und edlen Aromen. Hier gelingt es Elfie und ihren Nachbarn, sich ihre Menschlichkeit in unmenschlichen Zeiten zu erhalten. Dann kommt Elfie dem Geheimnis einer besonderen Praline und der Geschichte einer verbotenen Liebe auf die Spur. Doch wird sie es wagen, auch ihrer eigenen Sehnsucht zu folgen? (Klappentext)

    Dieser Roman entführte mich sehr schnell in das Berlin um das Jahr 1936. Der Schreibstil nahm mich schnell gefangen und hat mich von Anfang an fasziniert. Die verschiedenen Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet und beschrieben, entwickeln sich auch entsprechend weiter. Der Zeitgeist und das Zeitgeschehen der damaligen Zeit ist sehr gut mit integriert und auch gut vorstellbar. Die Handlungsorte entstehen sehr bildgewaltig vor dem geistigen Auge. Interessante Wendungen und Ereignisse halten die Spannung hoch und ich konnte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen, bis ich wusste, wie es endet. Auch die verschiedenen Emotionen kamen gut an. Auch hat mich die Handlung oft zum Nachdenken gebracht. Es ist kein leichter Roman, unterhält aber trotzdem sehr gut.

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  • 4 Sterne

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    S. P., 08.08.2022

    Als Buch bewertet

    Die Chocolaterie Sawade und ihre Nachbarn in Berlin 1936

    Das Buch hat ein wunderschönes Cover, das mich sofort positiv auf den Roman eingestimmt hat.
    Mit großer Neugier und großem Interesse, nicht nur durch die drei Kakaobohnen des Covers, habe ich den Roman förmlich verschlungen. Die Köstlichkeiten, die in der Chocolaterie hergestellt und verkauft wurden, haben mich total begeistert. Da 1936 auch die Olympischen Spiele stattfanden, spielen viele Charaktere auch durch ihre verschiedene Herkunft in diesem Roman eine großere Rolle. Es ist nicht nur die berührende Geschichte der Elfie Wagner und der Mitarbeiter der Firma Sawade, sondern auch der Nachbarn und Kunden, wie die Geschichte um den jüdischen Buchhändler Franz Marcus oder die ältere Madame Comte. Die politische Lage in Berlin macht das Leben der Protagonisten neben Elfie Wagner sehr kompliziert. Wird das Geheimnis in diesen drei Augusttagen doch noch gelüftet? Das muss jede Leserin selbst herausfinden.
    Ein ganz besonderer Dank gilt der Autorin. Nicht nur die Geschichte der Firma Sawade hat mich beeindruckt, auch die unterschiedlichen Geschichten der Protagonisten. Und alles war flüssig und verständlich geschrieben.
    Mit und durch diesen Roman fühlte ich mich sehr gut unterhalten und kann ihn ohne Einschränkungen weiterempfehlen.

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  • 4 Sterne

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    Lesemone, 14.08.2022

    Als eBook bewertet

    Elfie ist eine sehr einsame Persönlichkeit und sie umgibt eine ziemliche Traurigkeit. Ihr Zufluchtsort ist ihr Arbeitsplatz in der Chocolaterie Sawade. Dort trifft man sich trotz der düsteren Zeit, um sich ein Stückchen heile Welt in Form von Schokolade zu kaufen. Als sie auf eine kleine, rätselhafte Praline aufmerksam gemacht wird, fängt sie an nachzuforschen und kommt dem Geheimnis auf die Spur.

    Die Autorin hat einen sehr warmherzigen Roman geschrieben, der mitten in der düstersten Zeit Deutschlands angesiedelt ist. Präsent im Buch sind die Olympischen Spiele und der ganze Trubel in Berlin. Während man sich beim Lesen in der Chocolaterie aufhält, kann man durch die bildhafte Schreibweise regelrecht den Duft der Pralinen, dem Marzipan, der verschiedensten Schokoladensorten einatmen. Die sympathischen Charaktere lassen den Leser tief eintauchen in die liebevoll erzählte Geschichte. Gut gelungen fand ich die Zwischenkapitel, bei denen man sich unter den Linden befindet, die auch was zu erzählen haben. Aber auch das berühmte Adlon Hotel spielt eine Rolle. Mir hat gut gefallen, dass die Geschichte auf wahren Fakten beruht und es die Chocolaterie wirklich gibt. Eine wunderbare Geschichte, um in entspannte Lesestunden abzutauchen.

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  • 4 Sterne

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    Leseratte, 05.08.2022

    Als Buch bewertet

    Das Cover passt meiner Meinung nach nicht zu dem Buch. Es sei denn, man nimmt das "Unaufgeregte" zum Anlass für ein stilles Bild.
    Der Titel gibt genau wieder, was auch Inhalt des Romans ist. Es werden drei Tage im Leben von Elfie wieder gegeben. Wäre so nichts besonders, wenn man nicht auf das Datum achten würde. August 1936. Wir wissen was kommt, die Hauptakteure in den Buch allerdings nicht.
    Elfie neigt zu Depressionen auf Grund ihren harten Erziehung durch die Großmutter. Ihr Umfeld ist sehr begrenzt. Die Arbeit in der Chocolaterie Sawade ist so ganz ihrs. Ordnung, ansonsten hat sie damit ihre Probleme. Da neben gibt es nichts weiter für sie.
    Daneben lernen wir doch den Buchhändler kennen, der allerdings ein Jude ist und schon ahnt, dass es nicht gut für ihn aussieht. Er überlegt was er tun soll. Dann gibt es auch noch den Barbesitzer, ein Ausländer und bei ihm gibt es auch noch Swing-Musik. Wie lange wohl noch.
    Die bisher heile und normale Welt fängt an zu zerbrechen. Da darf der Leser teilhaben. Gerade jetzt fängt aber die Elfie doch an, aus ihrem normalen Leben auszubrechen um auch mal etwas zu erleben.
    Es ist ein Buch der leisen Töne und klingt, vielleicht gerade deshalb, nach.

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  • 4 Sterne

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    lectrice, 08.08.2022

    Als Buch bewertet

    Das Cover mit den Kakaobohnen oder -schoten gefällt mir richtig gut und hat auf den ersten Blick mein Interesse für dieses Buch geweckt. Ich mag die Romane um die Hebamme Hulda Gold von Anne Stern sehr gerne und somit war ich gespannt auf dieses Buch und bin nicht enttäuscht worden.
    Der Name sagt es schon: es werden hier nur drei Tage behandelt und zwar im August 1936. In Berlin findet die Olympiade statt und der Nationalsozialismus wird auch im Alltag immer präsenter und offensiver.
    In der Chocolaterie Sawade sorgt die Geschäftsführerin Elfie dafür, dass alles glatt läuft. Ihre Beziehung zu anderen Menschen gestaltet sich eher schwierig; sie bleibt lieber für sich. Doch in diesen drei Tagen erlebt sie sehr viel und kommt in Kontakt zu einer alten Dame, die ihr in ihren Gesprächen das Geheimnis der Chocolaterie verrät.
    Dann gibt es unter Anderem noch einen Buchhändler, der mit sich ringt, ob es nicht an der Zeit ist, das Land zu verlassen, da er wegen seiner jüdischen Herkunft immer mehr gemieden wird. Ein Nachtclubbesitzer, ein Blumenmädchen, Trudi, Elfies Kollegin und dann noch weitere Personen mit Kurzauftritten zeichnen ein gutes Bild, eine Momentaufnahme dieser Sommertage.

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  • 3 Sterne

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    ele, 02.08.2022

    Als eBook bewertet

    Drei Tage im August, Roman von Anne Stern, EBook, erschienen bei Aufbau digital.
    Eine Chocolaterie als Zuflucht in schlimmen Zeiten.
    Berlin August 1936, es sind olympische Spiele und Berlin zeigt sich noch einmal im Glanz vergangener Tage, was verschiedene Personen in diesen drei Tagen erlebt haben wurde hier gänzlich unaufgeregt erzählt. Dies alles geschieht „Unter den Linden“, doch der Glanz dieser ehemaligen erstklassigen Adresse, ist schon längst in Richtung Kurfürstendamm entschwunden.
    Das Buch besteht aus 34 Kapiteln und einem Epilog. Im Tagebuchstil werden hier die Geschehnisse mit genauem Datum und Uhrzeit überschrieben geschildert, der Erzählstil ist auktorial, zu jeder Zeit kann der Leser, die Erlebnisse der einzelnen Figuren beobachten. Anne Stern berichtet über diese drei Tage im August, im Hintergrund die olympischen Spiele und die drohende Gefahr durch die Nationalsozialisten. Die Erlebnisse diverser Figuren werden in zahlreichen Erzählsträngen genau beschrieben. Doch auch die Linden kommen zu Wort, dies ist wie auch Briefe und Liedtexte kursiv hervorgehoben. Lebendige Dialoge in Berliner Mundart lassen keine Zweifel, wo sich die Geschichte abspielt.
    Ich habe von diesem Buch etwas anderes erwartet, mir gefallen die Fräulein Gold Romane der Autorin außerordentlich. Auch hier hatte ich anhand des Klappentextes, ähnlich Aufregendes erwartet. Eigentlich habe ich mehr Information über das Traditionshaus Sawade, die älteste noch bestehende Chocolaterie in Berlin erhofft. Die beschriebenen Charaktere sind alle hervorragend und tiefgründig beschrieben, doch es waren für meinen Geschmack Einige zu viele. Vieles wurde angedeutet doch m.E. nichts zu Ende geführt, es passiert allerhand doch das alles unspektakulär und unaufgeregt, selbst das „Geheimnis“ des noblen Pralinenladens ist ohne Wendungen und ohne unvorhersehbares Ende irgendwie schal. Der „Deal“ den Franz Marcus mit Doberan hatte, keine Informationen dazu, ob es für ihn und Trude ein Wiedersehen gibt, weiß man nicht. Ob Elfie jemals, wenn auch nur für einen Tag geglänzt hat, keine Informationen dazu. Der Strang des Hotelpagen und des Museumswächters, dessen weitere Geschichte mich übrigens brennend interessiert hätte sind im Dunkeln geblieben.
    Die dazwischengeschobenen poetischen Ansichten der Linden habe ich nur quergelesen, weil ich mir irgendwann, hier nichts mehr erwartet habe. Gefreut und genossen habe ich die Beschreibung der Leckereien aus der Pralinenküche, da hätte es gerne etwas mehr sein dürfen. Die Stärke des Buches sind tatsächliche die guten Charakterbeschreibungen der Figuren, selbst Confiseur Monsieur Gérard wurde mit einer interessanten Geschichte bedacht. Die Protagonistin, wenn man sie hier so nennen mag, die schwermütige Elfie, war mir zu langweilig, auch sie hat sich, wie so manche andere Figur, im Buch nicht weiterentwickelt. Auch die braune Bedrohung hat sich nur angedeutet, einzig der Zwischenfall mit dem Blumenmädchen, brachte Aufregung, die Repressalien die Franz erlitt, hätte ich mir deutlicher gewünscht.
    Natürlich kann in diesem kurzen Zeitraum nicht allzu viel geschehen, vermutlich bin ich mit falschen Voraussetzungen an das Buch herangegangen, von mir eine eingeschränkte Leseempfehlung und 3 Sterne.

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  • 3 Sterne

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    Lisa, 24.09.2022

    Als Buch bewertet

    Inhaltliche Schwächen, großartig eingefangene Atmosphäre

    „Drei Tage im August“ ist ein historischer Roman der Autorin Anne Stern, welcher gelungen die Atmosphäre in der berühmten Berliner Straße „Unter den Linden“ im Jahr 1936 einfängt. Allerdings fehlte mir für eine rundum gelungen Geschichte doch mehr zusammenhängende greifbare Handlung. Im Buch gibt es sehr viele unterschiedliche Perspektiven, alle von Bewohner:innen der Straße. Gerade zu Beginn brauchte ich eine Weile um überhaupt zu sortieren wer denn nun gerade erzählte, da die Kapitel nur mit Datum und Uhrzeit, nicht aber mit dem jeweiligen Personennamen überschrieben sind. Ein großes Problem des Romans ist meiner Meinung nach, dass es einfach zu viele Handlungsstränge gab um allen gerecht zu werden. Jeder ist in sich zwar interessant und wird am Anfang des Buchs kunstvoll aufgebaut und stellenweise mit Spannung versehen. Je weniger Seiten noch übrigbleiben, desto mehr entstand bei mir aber das Gefühl einer unfertigen Geschichte. Auch deshalb würde ich die einzelnen Kapitel eher als kurze Episoden, mit vielschichtigen Einblicken betrachten, welche mal mehr mal weniger miteinander zusammenhängen, nicht jedoch als ausgereifte Erzählung. Dabei ist es schade, denn der Schreibstil der Autorin gefiel mir richtig gut. Poetisch und sehr atmosphärisch wirkt jede Szene lebendig und gut vorstellbar. Besonders die Beschreibung der Arbeit in der Chocolatrie war unglaublich authentisch. Hier meint man fast schon den Schokoladenduft zu riechen und eine der ausgewählten Köstlichkeiten auf der Zunge zu schmecken. Auch die kurzen Kapitel, welche aus Sicht der Linden erzählt werden, sind etwas besonderes und eine tolle Idee. Das Potenzial ist auf jeden Fall erkennbar und so hätten etwas weniger Perspektiven bzw. Nebenhandlungen, denke ich für eine rundere Geschichte gesorgt. So war ich persönlich vom Ende leider enttäuscht, da doch sehr viel offen blieb und ich nicht nachvollziehen konnte warum die Autorin manches überhaupt erst angedeutet hat. Im Gesamten reicht es deshalb leider nur für 3 Sterne.

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