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  • 5 Sterne

    15 von 20 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Dreamworx, 30.07.2022

    Als Buch bewertet

    Ein ganz klein wenig Schokolade kann viel Bitteres verschwinden machen. (Francesco Petrarca)
    1936 Berlin. Während die Olympischen Spiele in Nazi-Deutschland ausgetragen werden und aller Welt ein politisches Schauspiel geboten wird, ist die Chocolaterie Sawade „Unter den Linden“ der ganze Lebensinhalt der Enddreißigerin Elfie Wagner. In diesem Geschäft hat sie als Verkäuferin begonnen und kennt die Zusammensetzung jeder süßen Köstlichkeit, die im Laden produziert und über die Theke an die Liebhaber geht. Mit einem neuen Besitzer ist sie zur Prokuristin avanciert, ist morgens die Erste und abends die Letzte in dem Süßwarengeschäft. So kann sie ihre Schwermut im Zaum halten, die sie aufgrund einer lieblosen Kindheit bei ihrer Großmutter immer wieder heimsucht. Vielmehr sorgt sie sich um die unmittelbaren Nachbarn des Schokoladenparadieses: den jüdischen Buchhändler Franz Marcus, der aufgrund des Naziregimes und den fortschreitenden Repressalien daran denkt, Deutschland baldmöglichst zu verlassen; den Drehorgelmann Willi, der gestorben und doch irgendwie noch in den Gedanken aller ist; die alte Madame Conte, die in der Beletage über dem Laden wohnt und einmal die Woche Pralinen bestellt. Sie alle sind Elfie ans Herz gewachsen und sind für sie Familie, um die man sich kümmert…
    Anne Stern hat mit „Drei Tage im August“ einen wunderschönen und berührenden historischen Roman vorgelegt, der den Leser in die dunkelste Zeit deutscher Geschichte zurückführt, wo er auf einen Mikrokosmos von Individualisten trifft, die trotz ihrer Eigenheiten eine Gemeinschaft bilden und sich gegenseitig unterstützen. Der einfühlsame, bildgewaltige und prosaische Erzählstil lädt den Leser ein, sich an Elfies Seite zu begeben, um ihre Gedanken- und Gefühlswelt hautnah mitzuerleben, aber auch die Liebe zu ihrer „Schokoladenwelt“, dem Pralinengeschäft Sawade, das ihr schon lange ein Zuhause bietet. Während die Welt die Olympischen Spiele in Berlin verfolgt und von den Nazis eine Fratze vorgehalten bekommt, schaut der Leser Elfie im Laden über die Schulter, erlebt ihre kleinen Schrulligkeiten und bewundert sowohl ihren Geschmackssinn wie ihre Liebe fürs Detail. Dabei trifft er auch auf ihre Kollegen sowie die unmittelbar in der Nähe des Geschäfts arbeitenden Menschen, die wie eine eingeschworene Gemeinschaft wirken, fast wie eine Familie. Das Schicksal eines jeden von ihnen führt die Autorin dem Leser vor Augen. Gleichzeitig kommen in vereinzelten Kapiteln immer wieder die alten Linden zu Wort, die der Allee den Namen verliehen haben und dessen Pracht immer mehr verblasst. Die Autorin hat die wunderbare Gabe, die Geschichten der Menschen und die der Linden so herrlich miteinander zu verknüpfen, dass es den Leser in der Seele berührt.
    Die Charaktere sind facettenreich ausgearbeitet und in Szene gesetzt. Mit ihren menschlichen Eigenheiten rühren sie den Leser an, der ihnen nicht von der Seite weicht und mit ihnen hofft, bangt und fiebert. Elfie ist eine Frau in den mittleren Jahren. Ihre ganze Welt ist der Schokoladenladen, denn sie hat keine eigene Familie. Alleinsein macht sie schwermütig, denn sie hat nie wahre Liebe gespürt. Dafür ist sie umso mitfühlender, hilfsbereiter und warmherziger ihren Mitmenschen gegenüber. Franz Marcus ist ein Eigenbrötler, der sich nur in seinem Buchladen wohlfühlt, doch nun kämpft er mit der Entscheidung, alles aufzugeben und Deutschland den Rücken zu kehren. Madame Conte hütet ein Geheimnis, das sie endlich aussprechen möchte, bevor ihr Leben endet. Aber auch Leierkastenmann Willi, Barbesitzer El Hamady, Blumenmädchen Rosa sowie Dienstmädchen Mine und Verkäuferin Trude gehören zur kleinen Gemeinschaft mit ihren eigenen Geschichten.
    „Drei Tage im August“ ist nicht nur ein wunderschöner Roman über menschliche Individualisten, sondern vor allem ein fein abgeschmecktes Rezept für Menschlichkeit, Mitgefühl, Zusammenhalt, Hoffnung und Liebe, das auf der Zunge zergeht und sich im Herzen einnistet. Absolute Leseempfehlung für diese Sinnesköstlichkeit!

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Martina W., 05.08.2022

    Als eBook bewertet

    Und plötzlich schreibt sie im Präsens…..????
    So habe ich mich durch diese tolle Geschichte etwas durchquälen müssen. Zu meinem Glück waren viele Textpassagen im inneren Monolog, da ging es einigermaßen.
    Ich bin schon lange ein Fan von Anne Stern, und sie kann so wunderbar schreiben – eigentlich.
    Auch in diesem relativ melancholischen Text schafft sie es, die einzelnen Personen, die direkt oder indirekt miteinander verbunden sind, so zu beschreiben, daß ich sie nicht nur vor mir sehen konnte, ich konnte auf gewisse Weise auch mit ihnen „fühlen“.
    Die Abschnitte, in denen die Linden (ja, tatsächlich: die Bäume) über die Geschichte Berlins nachdenken, waren für mich befremdlich.
    Ich habe teils das Buch gelesen, teils das Hörbuch gehört – wieder ganz fabelhaft vorgelesen von Vera Teltz; vermutlich hat sie es mir leichter gemacht, die Geschichte zu Ende zu hören/zu lesen.
    Fazit: ein wunderbares Buch – wenn es nicht im Präsens geschrieben wäre.
    So warte ich sehnsüchtig auf einen neuen Band mit Fräulein Gold….

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Karin G., 15.08.2022

    Als Buch bewertet

    Das Buch hat mich sofort auf Grund des Covers und des Titels angesprochen. Lassen doch beide auch einen interessanten Roman hoffen.
    Von der Schriftstellerin habe ich bis jetzt noch nichts gelesen. Der Schreibstil ist flüssig und angenehm zu lesen. Die einzelnen Personen sind mit Bedacht ausgewählt und mit entsprechenden Eigenschaften versehen.
    Zur Geschichte, Elfie arbeitet in der Chocolaterie Sawade. Sie geht in ihrem Job voll auf und ist eine Fachkraft in ihrem Bereich. Sie liebt es ihren Mitmenschen das Leben zu versüßen. Doch selber ist sie ziemlich in sich gekehrt und lässt niemanden an sie heran. Madam Marie Conte ist eine langjährige Kundin und bittet Elfie zu sich. Elfie ist eine gute Zuhörerin und erfährt so einige über das Leben der reichen Frau. Da trifft sie auch auf ein großes Geheimnis. Doch mehr wird an dieser Stelle nicht verraten, damit die Spannung erhalten bleibt.
    Das Buch hat mir gut gefallen. Es hat mir eine tolle Lesezeit beschert und ich empfehle es gerne weiter.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    bajü, 02.08.2022

    Als Buch bewertet

    unter den Linden
    Die schwermütige Elfie liebt nichts mehr, als ihre Arbeit in der Chocolaterie Sawade.
    Wir dürfen sie auf ihrem Weg und bei ihrer Arbeit um die olympischen Spiele 1936 begleiten. Sehr viel passiert in den Strassen und dem überfüllten Berlin. Im Hintergund immer wieder das Nazi Regime.
    Als Elfie Madame Conte, eine Stammkundin kennenlernt, erfährt sie so einiges über den Beginn ihres Arbeitsplatzes.
    Das cover mit den Kakaobohnen ist schlicht und doch passend zum Buch.
    Die Charactere, allen voran Elfie und ihre Mitarbeiterin Trude, die auch so manches Geheimnis verbirgt. wirken sehr symphatisch und authentisch.
    Das Buch mit seinem einfachen , interessanten Schreibstil lässt sich gut lesen. Eine liebevolle Geschichte um Ehrgeiz, Liebe und Überlebenin schwierigen Zeiten, die sich an einem schönen Sommertag in einem Rutsch lesen lässt.

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tanja P., 02.08.2022

    Als Buch bewertet

    Wie ein Licht in dunkler Nacht

    … erstrahlt das Schaufenster der ältesten Berliner Pralinenmanufaktur Sawade auch im August 1938 auf der Prachtstraße Unter den Linden. Darum kümmert sich Elfie, die Prokuristin und erste Verkäuferin. „Über allem hier drinnen liegt der Duft nach Schokolade, wie ein feiner Puder hängt er in der Luft. Er tränkt den Raum, schaukelt über dem Parkett, legt sich weich in Elfies Nase. Süß und herb, ein Versprechen, ein Aufruf zur Zuversicht, und ja, zum kleinen Ungehorsam, weil die Versuchung in jeder Lade lauert.“ (S. 13)

    Seit Hitlers Machtübernahme sind schon viele Läden und Restaurants in der Umgebung verschwunden, deren Besitzer den neuen Machthaber nicht passten. Auch der jüdische Buchhändler Franz bangt um seine Existenz. „Er hat sich sein eigenes kleines Himmelreich geschaffen – und das soll er aufgeben? Diesem braunen Pack überlassen, das ihn seit einigen Jahren terrorisiert?“ (S. 19) Nicht nur einmal wurde ihm nahegelegt, seinen Laden endlich in deutsche Hände zu übergeben, dabei hatte sich bereits sein Urgroßvater in Berlin niedergelassen. Soll er bleiben und hoffen oder gehen?
    Erwin arbeitet seit 40 Jahren Aufseher im Kronprinzenpalais, doch er erkennt die Ausstellung kaum wieder, seit die „entartete“ Kunst daraus entfernt und in den Keller verbannt wurden. Aber zumindest er geht sie noch jeden Tag besuchen und fühlt sich dabei, „So als bewege er sich als Überlebender unter Gespenstern.“ (S. 47).
    Zu den letzten „Überlebenden“ gehört auch der Halb-Ägypter Issa El Hamady. Er hat vor 3 Jahren eine Bar eröffnet und obwohl die Nazis ihn nicht gern sehen, gehören sie zu seinen wenigen Stammgästen. Jetzt hofft er durch Olympia auf mehr Umsatz. Er serviert übrigens Sawade-Pralinen zu seinen Drinks und scheint ein Auge auf Elfie geworfen zu haben. Aber hätte ihre Beziehung überhaupt eine Chance?
    Direkt über dem Sawade wohnt Madame Marie Conte, die schon über 90 Jahre alt ist und bei der Geburtsstunde der Manufaktur dabei war, mit der sie etwas ganz Besonderes verbindet ...

    „Drei Tage im August“ ist eine Ode an Berlin, eine Hommage an jüdische Künstler wie Max Liebermann und Käthe Kollwitz, an die berühmte Prachtstraße Unter den Linden und alles, was Berlin damals ausmachte – die Leierkastenmänner und Blumenmädchen, die Ur-Berliner aus aller Welt und Sawade-Pralinen. Denn Berlin war während der Olympiade, kurz vor dem 2. WK, noch einmal für kurze Zeit bunt, bevor es braun und schwarz wurde.

    Der kleine Kosmos Unter den Linden steht für Deutschland, für die Veränderungen, die seinerzeit vor sich gingen. Berlin wurde zwar noch einmal aufgehübscht, aber die alten Linden durch junge Bäume ersetzt und unliebsame Einwohner (wie fahrendes Volk) in Lager gesperrt. Die Leute wusste davon, raunten sich diese Informationen zu, aber man redete nicht öffentlich darüber oder wehrte sich, hatte zu viel Angst.
    Die Welt traff sich in Berlin, und für diese kurze Zeit hofften alle, dass es doch keinen Krieg geben würde, dass die Lager nur vorübergehend wären, während Juden wie Franz alles für ein Affidavit gaben und sogar Versprechen gegenüber Freunden brachen.

    Elfie ist mir beim Lesen besonders ans Herz gewachsen. Sie ist oft schwermütig, alles außerhalb des Ladens und die Umbrüche machen ihr Angst. Das Sawade ist ihre Insel: „Es ist, als habe die Schönheit der Welt, nach der sich Elfie sehnt, die sie überall sucht, hier im Laden alle Kraft zusammengenommen, nur um ihr zu gefallen.“ (S. 13) Sie ist einsam und lässt niemanden an sich heran, ist vom Alltag abseits des Sawade überfordert. Ihre Großmutter hat ihr immer wieder gesagt, dass sie nichts wert ist und nichts kann. Inzwischen müsste sie es besser wissen, aber sie hat diese Vorwürfe verinnerlicht – kein Wunder, dass sie sich mit den 2. Wahl Pralinen tröstet. Dabei ist sie bei den Kunden sehr beliebt und die Manufaktur auch wegen ihr eine der ersten Adressen in Berlin und darüber hinaus. Ich hätte sie gern in den Arm genommen und getröstet, ihr gesagt, dass sie an sich glauben und Veränderungen zulassen soll, weil die gut sein können. Denn sie hat ein weiches Herz und ist großzügig – aber leider nur anderen gegenüber und nie zu sich selbst.

    Anne Stern erzählt von ergreifenden Schicksalen in unsicheren Zeiten, von zarten Annäherungen ungleicher Paare und einer großen, sinnlichen, bittersüßen und leidenschaftlichen Liebesgeschichte – und natürlich von Pralinen in unzähligen Varianten, von denen eine leckerer klingt als die andere ...

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  • 5 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    sommerlese, 13.08.2022

    Als Buch bewertet

    Ein großartig erzählter Roman, mein bisheriges Jahreshighlight

    Berlin, 5.-7. August 1936: Die Stadt ist Ausrichter der Olympischen Spiele und Menschen aus aller Welt besuchen die Hauptstadt. Einige verirren sich auch in die Chocolaterie Sawade, die in der Straße Unter den Linden ansässig ist, wo bereits Hakenkreuzfahnen gehisst sind. Dort führt die alleinstehende, etwas schwermütige Elfi als Prokuristin die Geschäfte, sie lebt für das kleine Pralinengeschäft. Es ist ihre Zuflucht und gegen ihre Schwermut helfen ihr die wunderbaren Kreationen aus Nougat, Krokant und Schokolade und an diesem wunderbaren Ort, erhält sie sich die Menschlichkeit in einer Zeit, als der Einfluß der Nationalsozialisten immer mehr zunimmt. Als Elfie von dem Geheimnis einer besonderen Praline erfährt, gerät ihr sonst so ruhiges und beständiges Leben in Aufruhr. Wird sie ihre eigenen Sehnsüchte entdecken und verfolgen?


    Kakaobäume und Linden gehören zu den Malvengewächsen, deshalb wundert es nicht, dass den Linden in diesem Roman eine Erzählerstimme gegeben wird und sie in unmittelbarer Nachbarschaft zur Chocolaterie Sawade stehen.
    Anne Stern hat ihren wunderbar erzählten Roman genau in die Prachtstraße "Unter den Linden" hineingepflanzt und lässt uns drei Tage im August 1936 miterleben. Im Mittelpunkt der Geschichte stehen mehrere Personen, die in dieser Zeit dort leben und unter dem Einfluß der zunehmenden Unmenschlichkeit Einschränkungen erfahren oder persönliche Veränderungen erleben. Elfie hat sich ihren eigene kleine Welt inmitten der Chocolterie geschaffen, der Duft von Schokolade und der Anblick der Pralinen machen sie glücklich. Da wäre noch ihre Kollegin Trude, die den jüdischen Buchhändler Franz Marcus verehrt, der nicht weiß, ob er noch in Berlin bleiben kann. Das kleine Blumenmädchen Rosa, der Barbesitzer El Hamady, der jetzt bestimmte Musik nicht mehr spielen darf. Über der Chocolaterie wohnt die hochbetagte Madame Conte, die jede Woche ihre Pralinenbestellung aufgibt. Sie lädt Elfie zu sich ein und erzählt ihr ihre Lebensgeschichte, die das Geheimnis des Hauses Sawade enthält.

    Anne Stern hat mich mit diesem Roman von Anfang bis Ende gebannt, unglaublich berührt und wunderbar unterhalten und mich in eine Welt voller süßer Köstlichkeiten geführt. Gleichzeitig hat sie mich aber auch drei Tage in einem gefährlichen Berlin erleben lassen, als die Nazis die Menschlichkeit aufhoben und zur Gefahr wurden. Es ist ihr ganz hervorragend gelungen, zwischen diesen kleinen schönen Zufluchtsorten, freundschaftlichen Momenten auch die schrecklichen politischen Veränderungen der Zeit einfließen zu lassen. Ich bin eingetaucht in eine andere Zeit, einen anderen Ort und war in einer Atmosphäre gefangen, die mich kapitelweise von einer Figur zur nächsten geführt hat, immer begleitet von den Linden, die die Szenerie allseits begleiten und ihre Gedanken beifügen.

    Der Erzählstil ist ein echter Genuss, die sprechenden Linden wirken regelrecht poetisch, die Alltagsszenen werden lebendig geschildert und sorgen mittels Berliner Dialekt für authentisches Flair. Die Charaktere sind bunt gemischt und suchen sich ihren Zufluchtsort oder Zufluchtsmoment. Alle haben in dieser Zeit mit Problemen zu kämpfen, mal mehr, mal weniger brisant.

    Ein ganz großartiger und berührender Roman, der von menschlicher Sehnsucht handelt, von Zuversicht und Lebenswillen in schwierigen Zeiten erzählt und mir den verführerischen Zauber der Chocolaterie vorgespielt hat, dass ich schon fast süße Halluzinationen hatte. Was soll ich groß sagen? Es ist mein bisheriges Highlight des Jahres! Chapeau, liebe Anne Stern!

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kerstin1975, 05.08.2022

    Als Buch bewertet

    Buchinhalt:

    Berlin, 1926: Unter den Linden ist die erste Adresse für feinste Pralinen, denn dort befindet sich die Konfiserie Sawade. Die junge Elfie ist Prokuristin des Geschäfts, die gute Seele des Hauses – und eins mit den edlen Düften nach Kakao, Marzipan und feinem Trüffel. Von der alte Madame Conte, die im ersten Stock wohnt, erfährt Elfie nach und nach die Geschichte hinter dem wohl berühmtesten Produkt des Ladens – und der Erinnerung an eine verbotene Liebe....


    Persönlicher Eindruck:

    In nur drei Tagen im August 1936 spielt sich die Handlung dieses feinen, unaufgeregten, teilweise melancholischen Romans ab, dessen Schauplatz Berlins berühmteste Allee bildet: Unter den Linden. Mittelpunkt des Geschehens: die Pralinenmanufaktur Sawade, ein Betrieb, gegründet 1880 und bestehend bis heute, Insofern ist der Schauplatz dieses feinen, sinnlichen Romans real existent und das Buch eine Hommage an feine Trüffel, handgemachte Spezialitäten und all die Menschen, die damals wie heute edle Aromen und feinste Genüsse dort unter die Leute brachten und immer noch bringen.

    Es geht um die unmittelbare Nachbarschaft des Sawade. Den Buchladen des jüdischen Buchhändlers Franz Marcus, um das ehrwürdige Hotel Adlon, Issa Hamadis Jazzeller oder auch um ein Berliner Original, wie den Drehorgelspieler Spree-Willi, der zum Zeitpunkt der Handlung aber bereits verstorben ist.

    Hauptfigur ist zweifelsfrei Elfie, die Prokuristin der Chocolaterie, eine nicht mehr ganz so junge Frau mit Ecken und Kanten. Sie erscheint dem Leser durchaus spleenig, teilweise auch schwermütig und mit offensichtlich autistischen Zügen. Dennoch findet man schnell einen Draht zu ihr – sie ist es, die die einzelnen Fäden der anderen Figuren zusammenhält. Neben ihr stehen auch der jüdische Buchhändler Franz sowie Elfies Mitarbeiterin Trude im Vordergrund.

    Über alledem thront mehr oder minder in der Bel Etage der Geschichte die alte Madame Conte, die letztendlich mit ihrer Lebensgeschichte den Bogen spannt von der Vergangenheit der Manufaktur hin zur Gegenwart: ihre Geschichte fand ich sehr bewegend und ihre Erzählungen geben dem Leser direkt die Möglichkeit, in das 19. Jahrhundert zurückzureisen und den Wandel hin zum Neuen hautnah mitzuerleben.

    Der Roman spielt zur Zeit des Nationalsozialismus, diese dunkle Zeit deutscher Geschichte wird deutlich am Schicksal von Franz, dem Buchhändler und Nachbarn des Pralinengeschäfts. Dennoch empfand ich die geschichtlichen Einstreuungen doch sehr minimalistisch. So wirklich kommt bei der Lektüre die Brisanz der damaligen Zeit nicht rüber, auch wenn der Buchhändler letztendlich nach England emigriert, was durch Prolog und Epilog den Rahmen für die Geschichte bildet.

    Zwischen einzelnen Kapiteln des Romans kommen in philosophischer Art und Weise auch die Linden der berühmten Allee zu Wort, die über die Geschichte Berlins und ihrem Standort sinnieren. Das mag zunächst merkwürdig anmuten, ist aber ein wirklich gekonntes Stilmittel, das Flair des damaligen Berlin einzufangen.

    Für mich war Drei Tage im August ein besonderer historischer Roman, etwas abseits vom Mainstream, mit ruhigem Erzählstil und ganz eigener Sogkraft. Von mir daher eine Leseempfehlung für all diejenigen, die das Besondere lieben!

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    duenefi, 29.08.2022

    Als Buch bewertet

    Drei Tage unter den Linden 1936 - bewegend und voller Menschlichkeit!

    "Drei Tage im August" von Anne Stern ist als Taschenbuch mit 352 Seiten im August 2022 beim Aufbau Taschenbuch Verlag erschienen.
    Das Cover ist mit der Kakaopflanze wunderschön illustriert, so einfach und doch so aussagekräftig.

    Wer Anne Stern schon kennt, weiß vermutlich, dass sie meisterhaft ganz besondere, fesselnde historische Romane über außergewöhnliche Frauen in Berlin schreibt.

    Diesmal hat die Autorin über die Chocolaterie Sawade geschrieben und mit Elfie eine Protagonistin liebevoll und detailliert erschaffen, die dort, an ihrem Arbeitsplatz, endlich angekommen und daheim ist.
    Die Chocolaterie, Elfie und die Nachbarschaft unter den Linden sind so bildhaft, facettenreich und einfühlsam beschrieben, dass ich den Duft des Nougats und des Marzipans förmlich in der Nase hatte.

    Der Handlungszeitraum des Romans erstreckt sich lediglich über drei Tage, wie aus dem Titel bereits hervorgeht. Und ich finde es wirklich faszinierend, wie viel in eine solch kurzen Zeitspanne passieren kann, wie viel sich in 72 Stunden bewegt und dreht, besonders in dieser politisch brisanten und schwierigen Zeit damals, als die NSDAP längst das Zepter übernommen hatte...
    Die Zeit wandelte sich in jenem August, es wurde immer kritischer für Juden gehandicapte Menschen usw., und wer eine eigene Meinung vertrat, die nicht ins Bild passte, lebte gefährlich.

    Anne Stern hat die Atmosphäre so authentisch geschildert, dass Sawade und das Haus unter den Linden 19 wie ein eigener kleiner Kosmos, ein Kokon der Geborgenheit wirken, wo Menschlichkeit, Zusammenhalt und Harmonie noch die Oberhand haben. Aber es ist schwierig, denn alles droht auseinanderzubrechen...

    Mich hat der Roman "Drei Tage im August" mit seiner gerade durch seine leise Erzählweise entstehende Eindringlichkeit sehr beeindruckt und auch bewegt und wer Lektüre über die Zeit zwischen 1920 und 1950 mag, der wird dieses Buch sicher lieben!

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    sannysbuchwelten, 10.09.2022

    Als Buch bewertet

    Die Welt in Sicherheit wiegen...

    ...so dachte Hitler im August 1936 als die olympischen Sommerspiele in Berlin statt fanden.

    Dabei bemerkt man in der einstigen Prachtstraße ,,Unter den Linden" bereits viele Veränderungen. Elfie ist die erste Verkäuferin in der "Chocolaterie Savade". Die junge Frau ist sehr in sich gekehrt, da ihr von früher Jugend von der eigenen Großmutter gesagt wurde ,,sie sei nichts wert". Doch Elfie weiß auch, dass dieses nicht stimmt. Sie hat sich ihre Position selbst hart erarbeitet. Aber die Melancholie will nicht aus Elfie's Gedanken weichen.

    Gedanken machen sich auch ihre Nachbarn, wie der jüdische Buchhändler. Der Brief von der Behörde bringt den Buchhändler auf eine Idee, an die er selber nie glaubte sie umzusetzen. Jedoch hat sich das Straßenbild sehr verändert. Viele sehr bekannnte Maler und Malerinnen sind nicht mehr im Kronprinzenpalais zu sehen, sie wurden in den Keller verbannt. Ob nun Käthe Kollwitz, Fritz Liebermann oder Franz Marc. Die Imperialisten werden von der Hitler Regierung als ,,entartet" angesehen und weil sie als Juden nicht nach Deutschland gehören.

    Doch die Sorgen reißen nicht ab, denn Elfie wurde bereits mitgeteilt, dass so eine kleine Schokoladen Manufaktur nicht mehr so viel Schokolade geliefert bekommt. Gerade jetzt erfährt Elfie von einer ganz besonderen Praline. Die Hilfe erhält Elfie von einer überraschenden Seite.

    Mir kommt es manchmal so vor, als ob auch Heute es nicht gern gesehen wird, eine andere Meinung wie der Rest der Bevölkerung hat, zu vertreten.

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  • 5 Sterne

    Mundolibris, 23.01.2023

    Als Buch bewertet

    Das Buch ist ein wunderschönes Lesebuch für Erwachsende oder auch junge Erwachsene ab ca 14 Jahren.
    Es spielt in drei Tagen des Jahres 1936 während der olympischen Spiele in Berlin.
    Anne Stern erzählt die Geschichte einer Schokoladenmanufaktur, die eng verbunden mit der Geschichte einer alten Dame ist. Die Dame die die Protagonistin als Kundin der Schokoladenmanufaktur kennt.
    Was mit anfänglichen Besuchen zur Auslieferung der Schokolade beginnt, wird schnell zu fast täglichen Treffen bei denen die alte Dame ihre Geschichte erzählt.
    Der Erzählstil von Anne Stern lädt zum Träumen ein, fast so als wäre das Buch ein farbenfroher Spielfilm.
    Sehr schön beschriebene Schauplätze, die insgesamt alle sehr real wirken, sodass man sie sich wirklich sehr gut vorstellen kann.
    Die Figuren sind alle sehr schön dargestellt und erscheinen echt und lebendig.
    Mir erschien die Atmosphäre der damaligen recht düster, ob das an meiner Wahrnehmung liegt oder tatsächlich so war, ich weiß es nicht. Denn ich meine heute sieht man die NS Zeit als eher düster.
    Aber hier wirkt die Protagonistin scheinbar sehr Problembehaftet und hat so zu meiner Wahrnehmung beigetragen.
    Insgesamt hat Anne Stern ein tolles Lesebuch geschaffen, das mich wirklich gefesselt hat und auch nach Ende der Lektüre lange nachgehallt hat.
    Für mich sind das volle 5 von 5 Sternen, sowie eine Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    bücher_schnecke, 30.07.2022

    Als Buch bewertet

    Schokolade, Zuversicht und Menschlichkeit

    Berlin im August 1936: Die Olympischen Spiele sind das Hauptgesprächsthema in der Stadt, doch in der Chocolaterie Sawade geht der Alltag seinen gewohnten Gang. Elfie Wagner arbeitet schon viele Jahre in dem Laden Unter den Linden, der diverse Kreationen süßer Köstlichkeiten an seine Kunden, ja bis hin an den ehemaligen Kaiserhof, zu bringen weiß. Veränderung liegt in der Luft, das spüren alle. Um einige Bewohner zieht sich die Schlinge der Nationalsozialisten immer enger.
    Anne Stern gelingt es, nur mit Worten eine unglaublich vielfältige Welt voller Pralinen, Aromen und der Sehnsucht nach kleinen Köstlichkeiten zu kreieren. Über einen Zeitraum von drei Tagen, begleiten wir verschiedene Protagonisten und Protagonistinnen in Berlin. Sie alle haben mehr oder weniger mit Veränderungen zu kämpfen. Politisch und gesellschaftlich ist es eine hochbrisante Zeit. Ich bin begeistert davon, wie es der Autorin gelungen ist, diese im Nachhinein historischen Veränderungen in eine Erzählung aus dem Alltag einzuflechten. Ein Roman, nicht nur über Schokolade, sondern über so viel mehr, über Zuversicht und Menschlichkeit.
    "Für den Genuss und die Schönheit lohnt es sich, weiterzukämpfen, es sind die kleinen Lichtpunkte in diesem unsteten Dasein der Menschen."

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  • 5 Sterne

    erul, 07.08.2022

    Als Buch bewertet

    Drei Tage im August 1936 - spannend und mitreißend

    Das schlichte Cover mit den Kakaobohnen gefällt mir gut, ist passend zum Roman.

    Von Anne Stern habe ich bereits alle Bänder der Reihe "Fräulein Gold" gelesen – ich war ganz begeistert.

    Der Schreibstil der Autorin ist wieder einmal großartig, sehr flüssig und packend mit einem wunderbaren Sprachstil. Ihr Erzählstil ist fesselnd und gut zu lesen. Die Personen mit ihren Charakteren beschreibt sie authentisch und sehr facettenreich.

    Der Roman "Drei Tage im August" entführt uns nach Berlin "Unter den Linden" zur Zeit des Nationalsozialismus. In Berlin finden gerade die Olympischen Spiele statt. Die Geschichte schildert detailliert mit Datum und genauer Uhrzeit drei Tage im August 1936, beginnend mit dem 5. August. Es geht um die schwermütige Elfie, die mit Herz und Seele als Prokuristin in der Chocolaterie Sawade arbeitet und Trude ihrer Arbeitskollegin, die betagte kranke Madame Conte, die einen Bezug zu Sawade hat, den jüdischen Buchhändler Franz und den Barbesitzer Issa El Hamady.

    Der Roman hat mich von Beginn an gefesselt – wie bisher alle Romane von Anne Stern. Sie versteht es, von den schwierigen Zeiten und den Schicksalen der Menschen fesselnd zu erzählen.
    Von mir eine absolute Kauf- und Leseempfehlung mit 5 Sternen.

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  • 5 Sterne

    Heike, 07.08.2022

    Als Buch bewertet

    Wie eine Schmuckschachtel Pralinen mit pastellfarbener Schleife

    „Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen, man weiß nie, was man bekommt.“ (Forrest Gump)

    Durch dieses Buch bekam ich einige Tage Lesevergnügen und das Gefühl, wieder ein paar Kapitel der Berliner Geschichte vertieft zu haben.
    Schon der Umschlag ist ansprechend in seiner Schlichtheit und hübschen Gestaltung und macht neugierig auf den Inhalt.
    Die Kapitel lesen sich flüssig weg, und gegen Ende des Buches macht sich eine Art Abschiedsstimmung und Bedauern breit, dass es leider bald ausgelesen ist.
    Die drei geschilderten Tage im August 1936 rund um die Allee Unter den Linden, die dortigen Geschäfte, Wohnungen und Menschen werden plastisch und zum Miterleben beschrieben, ebenso wie die im Hintergrund stattfindende Verfinsterung der gesellschaftlichen Verhältnisse.
    Trotz ihrer Ernsthaftigkeit strahlt die Handlung Zuversicht und Optimismus aus, verkörpert durch das Personal und das sinnlich beschriebene Ambiente der Pralinenmanufaktur Sawade.
    Dass es diese wirklich gibt und hier die Geschichte eines tatsächlich existierenden Unternemens zum Inhalt für den Roman wurde, macht das Buch für mich um so interessanter und origineller.

    Auf jeden Fall gehe ich gleich mal zu Sawade, Pralinen kaufen.

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  • 5 Sterne

    Kristin K., 31.07.2022

    Als Buch bewertet

    Es ist 1936 und in Nazi-Deutschland finden die Olympischen Spiele statt. Ganz Berlin wurde herausgeputzt und geschmückt. So auf sie Straße „Unter den Linden“. Auch wenn mit der Propaganda nicht Alle einhergehen, müssen sich die Geschäftsinhaber und Anwohner der Straße damit arrangieren.
    Im Buch „Drei Tage im August“ von Anne Stern wir zum einen die Chocolaterie „Schwade“ und ihre Angestellten kennen und lieben. Sowohl Elfie, als auch Trude lieben das Süßwarengeschäft und können jede Zutat jeder Praline benennen. Auch wenn beide Enddreißiger auf ihre Art speziell sind, leben sie ihre Berufung. Während Elfie Geheimnisse von der Anwohnerin Frau Conte erfährt, pendelt Trude mit dem benachbarten Buchinhaber Franz Marcus an.
    Zeitgleich kämpft Herr Marcus mit seinem Schicksal, dass er als jüdischer Buchhändler wohl nicht auf Ewigkeit so ruhig leben wird.
    So fasst er einen Plan auf dem wir ihn begleiten können.
    Neben den 4 Hauptakteuren lernen wir noch andere Leute der Straße kennen und dürfen sie begleiten.

    Die Geschichte liest sich sehr gut. Man fiebert bei jeder Persönlichkeit mit und freut sich über jeden Fortschritt.
    Für mich eine wunderschöne Geschichte über die noch heute pompöse Straße „Unter den Linden“.

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  • 5 Sterne

    Alexa2009, 03.08.2022

    Als Buch bewertet

    Hat mir gut gefallen

    Das Buch „Drei Tage im August“ von Anne Stern entführt uns in die Straße „Unter den Linden“ in Berlin im Jahr 1936. Wir lernen Bewohner (oder zumindest Menschen, die in der Straße arbeiten) kennen und erhalten drei Tage lang einen Einblick in deren Leben. Im Mittelpunkt steht die Schokoladenmanufraktur „Sawade“, dort arbeiten Elfie, die für „Sawade“ lebt, und Trude. Franz, der jüdische Wurzeln hat, hat in dieser Straße einen Buchladen und ist sich sehr bewusst, in welcher Gefahr er sich befindet. Eine treue Kundin der Schokoladenmanufraktur ist Frau Conte, die jede Woche ihre Pralinen bestellt. Eines Tages wird Elfie in deren Wohnung gebeten und Frau Conte beginnt ihr ein Geheimnis über das Geschäft zu erzählen.

    Vorab: Mir hat das Buch so gut gefallen, dass ich es an einem Nachmittag ausgelesen habe. Der Schreibstil hat mir gut gefallen, in die Protagonisten konnte ich mich sehr gut hinein versetzen. Da hat das Lesen einfach Spaß gemacht. Die Kapitel, in denen die Linden erzählen, hätte ich nicht gebraucht, gestört haben sie mich aber auch nicht.

    Das Cover des Buches gefällt mir auch gut. Da weiß man schon, dass es sich um Schokolade dreht.

    Ich empfehle das Buch gerne weiter.

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  • 5 Sterne

    Hagazussa, 16.09.2022

    Als eBook bewertet

    Ein Stück Zeitgeschichte
    Bereits das Cover mit der Schokoladenpflanze hat mich in seinen Bann gezogen, der Name der Autorin, Anne Stern, tat ein Weiteres. Ihre Buchreihe um die Hebamme Hulda Gold ist hervorragend. "Drei Tage im August" ist in einem gänzlich anderen Stil geschrieben und doch spannend. Kapitelweise lernt der geneigte Leser verschiedene Protagonisten kennen. Die Autorin lässt uns an den Gedanken und Gefühlen der jeweiligen Figuren teilhaben. Besonders interessant fand ich Elfie. Heute würde man bei dieser Hauptfigur mit Sicherheit Asperger Syndrom diagnostizieren. Trotzdem kämpft Elfie tapfer mit dem Alltag und ihren inneren Dämonen.
    Aber auch der politische Hintergrund ist heute aktueller den je. Besonders gefallen hat mir die Darstellung der Gedankengänge zum Thema des Zeitgeschehens aus der Sicht der Bäume auf der Straße Unter den Linden, ein hervorragendes Stilmittel.

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  • 5 Sterne

    begine, 05.08.2022

    Als eBook bewertet

    Berlin 1936

    Die Schriftstellerin Anne Stern zeigt uns in ihrem Roman „Drei Tage im August“ die Stimmung ab dem 5.August 1936 in Berlin. Es ist gerade die Olympiade.
    Ihre Personen sind alle besonders eindrucksvolle Charaktere.

    Elfie ist die Chefin der Choklatere Sawade. Sie ist schwermütig trotzdem gelingt es ihr damit zurecht zu kommen.
    Ihre ältere Nachbarin lässt sich gern von ihr beliefern.
    Ihre Angestellte Astrid ist auch eine patente Frau.
    Dann gibt es noch den jüdischen Buchhändler Franz, da mag man nicht daran denken, was ihm geschehen wird.
    Die Autorin hat die Stimmung gut eingefangen. Es ist erstaunlich was in nur 3Tagen alles geschieht.
    Die Autorin versteht es grandios die Atmosphäre zu erfassen. Die Personen sind perfekt gestaltet.
    Das kenne ich ja schon von ihren anderen Romanen. Ich lese ihre Romane immer wider gern.

    Auch dieser Roman ist wieder zu empfehlen.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    leseratte1310, 14.07.2022

    Als eBook bewertet

    Das pralle Leben von Berlin hat sich längst von „Unter den Linden“ zum „Kurfürsten Damm“ verlagert. Doch die Chocolaterie Sawade ist geblieben und auch für Elfie eine Zuflucht. Hier kann sie verbergen, dass sie anders ist als andere Menschen, denn ihr macht die Schwermut zu schaffen. In dem Laden ist auch hochbetagte Madame Conte aus der Bel étage Kundin. Eines Tages möchte Madame Elfie sprechen und so erfährt sie eine Geschichte über eine verbotene Liebe und eine ganz besondere Praline.
    Anne Stern hat mich wieder in das Berlin vergangener Jahre eintauchen lassen und dabei durfte ich ungewöhnliche Menschen kennenlernen. Der Schreibstil der Autorin hat mich wieder einmal überzeugt.
    Berlin zeigt sich während der Olympischen Spiele weltoffen und lebendig und überdeckt damit, dass längst dunkle Zeiten angebrochen sind. In der Nachbarschaft der Chocolaterie Sawade leben sehr unterschiedliche Menschen und man spürt ihre Angst, denn sie sind unerwünscht. Auch wenn man sich nicht näher kennt, so halten die Menschen doch zusammen. Elfie leidet unter ihrer Schwermut und hat abends nach Ladenschluss keine Kraft mehr. Sie wurde von ihrer Großmutter aufgezogen, die wenige Gefühle für ihre Enkelin, aber umso mehr Strenge zeigte. Die Verkäuferin Trude möchten dem jüdischen Buchhändler gerne helfen und jeder vermisst den Leierkastenmann, der verstorben ist. Der Barbesitzer Issa El Hamady ist von Elfie beeindruckt und hofft, dass seine Bar sich endlich mal wieder füllt. Das kleine Blumenmädchen ist der Polizei ein Dorn im Auge und Elfie hat Angst sich einzumischen. Dann gibt es da noch Madame Conte, die immer schwächer wird und ein Geheimnis hütet. Ich konnte mich in alle Personen hineinversetzen und ihre Ängste und Sorgen nachvollziehen.
    Es ist eine tiefgründige und eher ruhige Geschichte, die mir aber gut gefallen hat.

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  • 4 Sterne

    Philiene, 05.08.2022

    Als eBook bewertet

    Das Besondere an diesem Buch ist, das es sich wirklich auf diese drei Tage und auf einige wenige Personen begrenzt. Wir sind im August 1936, Deutschland steht unter der Nazieherrschaft und gerade sind die Olympischen Spiele in der Stadt. Zu diesem Zeitpunkt begleiten wir Elfie, sie ist Ende Dreizig und das Herz der Chokoladerie Sawade. Wir lernen mit ihr die Menschen in ihrer Umgebung mit all ihren Macken kennen. Gleichzeitig bekommen wir einen Einblick in das Zeitgeschehen. Zum Beispiel anhand des jüdischen Buchhändlers oder des muslimischen Barbesitzers.

    Ich finde man kann nicht besser in die Geschichte abtauchen, als wenn man sie durch den Alltagsblick ganz normaler Menschen sieht. Genau das hat Anne Stern hier getan. Sie hat eine wundervolle Geschichte über Menschen in Berlin geschrieben und gleichzeitig eine Liebeserklärung an die Kunst der Pralinenherstellung, denn eines ist gewiss nach der Lektüre dieses Buches muss man einfach eine oder auch zwei Pralinen naschen.

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  • 4 Sterne

    Goldie-hafi, 09.09.2022

    Als eBook bewertet

    Berlin, August 1936
    Ein leiser mitfühlender Roman aus einer schwierigen Zeit - in einzelnen Szenen erzählt die Autorin über Elfie, die in der Chocolaterie Sawade unter den Linden arbeitet, sowie den jüdischen Buchhändler Franz, der eigentlich auswandern möchte und noch einige weitere. 1936, ein Jahr, das man eigentlich mit den Olympischen Spielen verbindet, wird hier aus anderen Perspektiven erzählt.
    Die Personen werden mit Ecken und Kanten dargestellt und bringen dem Leser dadurch die Zeit näher, als es vielleicht ein Sachbuch könnte. Die Beschreibung der Autorin haben mir den Duft und Geschmack von Schokolade und der damit verbundenen Gefühle beim Lesen erfahrbar gemacht. Die Beschreibungen sind sehr plastisch, egal um was es sich handelt. Ich habe dieses Buch gerne gelesen, obwohl die Zeit in der es spielt, keine einfache war und nicht immer leicht zu verdauen ist. Der Schreibstil ist eingängig und hat mir die Lektüre erleichtert. Ich empfehle es gerne weiter.

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